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* Die „Deutsche Woche" in Dresden am S-' Dresden und Umgebung M im Wo Die Mittwoch-Verhandlung Im Disziplinarprozetz Tempel verlief teilweise sehr erregt. Zunächst wandte sich Oberstaats anwalt Dr. Friedrich gegen die Behauptung der Verteidi gung. daß die Oberregierungsräte v. Verrewitz und Dr. Müller unkorrekt gehandelt hätten. Die Erörterungen des Ministeriums hätten keinen Anhalt für die Nichtigkeit der Beschuldigungen ergeben. Rechtsanwalt Dr. Apfel erklärt, die beiden Beamten hätten sich unverzinsliche Darlek)en zuschanzen lassen. Bei der weiteren Aussprache hierüber muh der Staatsanwalt zugeben, dnh neue Erörterungen eingeleitet worden und noch nicht abge schlossen seien. — Oberregierungsrat Dr. Katzschner, der sich einmal ivegen einer ungehörigen Bemerkung auf Veranlas sung des Ministeriums bei Tempel entschuldigen muhte, be hauptet, Tempel hält« ihm verschiedene Sachen abgenommen; er sei als Mann der Opposition bekannt geivesen. Der Hauptzeuge war am Mittwoch der Oberregierungsrat' Hermann Müller, der frühere linksradikale unabhängig« Re dnkteur der Leipziger Volkszeitung und spätere altsozialistische Wirtschaftsminister. Von allen Zeugen hat keiner Tempel so sehr lustastet wie sein eigener Parteifreund! Müller sagte aus, dah Tempel ihm viel Steine in den Weg geworfen habe. Der Prä s. Dl« Lohnbewegung in der Holzindustrie. Auf Antrag -cs Deutschen Holzarbeiterverbandes, Gau Dresden und Leipzig, Hot das Reichsarbeitsministerium sür das sächsische Holzgewerbe den Ministerialrat Dr. Hauschild-Leipztg, den Schlichter sür die Be zirke Mitteldeutschland und Freistaat Sachsen, als Sonder schlichter bestellt. Im sächsischen Holzgewerbe besteht ein Mrst- loser Zustand. Ministerialrat Dr. Hauschild hat die Parteien sür den 15. Oktober zur Vorverhandlung nach Leipzig eingeloden erwähnt wird, freigelegt und in ihren ursprünglichen Bestand zurückversetzt. Dieser Ausklang des überreichen Tages erschien allerseits als Ueberraschung besonderer Art. Beim Rückblick auf diese zwölfstünd'ige Kunstsahrt, die fast ein Dutzend fränkischer Kulturstätten in entzückender land schaftlicher Abwechslung hatte kennenlernen lassen, schien Karl Immermanns Wort in seiner „Fränkischen Reise" von neuem seine Richtigkeit erwiesen zu haben: „Franken ist wie ein Zauberschrank; Immer neue Schubfächer tun sich auf und zeigen bunte, glänzende Kleinodien, und das hat kein Ende. Wer Deutschlands geheimste jungfräuliche Reiz« geniehen will, mutz nach Franken reisen." Seqdewitz packt au». In einer überfüllt sprach der aus der SP Seydewitz. Er behaupt SPD.-Organ verschmier den ausgeschlossenen S gruppen der SAP. gebt man auf der anderen S auch er „auspacken". I stimmt, dah die Wahl zu erfolgen habe. Sie System, sondern „na Arbeiters" bezahlt Herr Seydewltz h teisekretäre der SPD. beiters bezahlt würden Exponenten der Arbeit hat nicht Herr Seyden sident habe keinerlei Widerspruch vertragen können. Die Neu bautätigkeit habe er sich selbst vorbehalten. Er habe sehr un gern gesehen, wenn irgendjemand zu viel Einblick in die Ver hältnisse der Anstalt bekam. Der Zeuge nimmt dann sehr ener gisch den Olnirregierungsrat Rantsch in Schutz. Tempel habe widersprechende Beamte lächerlich gemacht und dadurch sein Vertrauensverhältnis zur Beamtenschaft gestört. Er habe aus dem Standpunkt gestanden, dntz der Vorstand nichts weiter zu tun habe, als die Sachen zu genehmigen; alles andere sei Sache des Präsidenten. Gegen die Gutachten der Juristen habe Tempel grösstes Misstrauen gehabt. Andererseits sei er arbeitsam ge wesen und auch liebenswürdig, wenn er wollte. Tempel bezeichnete erregt den Zeugen als unglaubwürdig Nunmehr stellt Dr. Apfel den Antrag ans Vorladung mehrerer Zeugen, die beweisen könnten, dass der Zeuge Minister a D. Müller auch in den Kreisen seiner Parteifreunde, namentlich in der Redaktion der Leipziger Volkszeitung, für unglaub würdig und für ungeeignet sür Bekleidung eines Staats amtes gehalten wurde. Am diessähri s«n seit dem Tag französische Ziel, d erreichte und dam weise unternomme kulturelle und inn elsässischen Bevöll — Aber wenn der nicht gleich stark hängnisvolle Enti Kultur allmählich loslöstc. Auch die mehr ausreichend, zu knüpfen. Diese -er deutschen Mu französische Vergr im Rahmen des gegen die Ueberg setzen vermag uni Staat, die in „I Fühlen und DenI Dieser Gebe »en der deutschen lösung in mehr Aktionskraft nar losung aller Bir schlossenheit der Katholiken und fremder Botmäß inanä-en, der siä biindet hatte! Ui Westen ein «inhe gen und Staats» die dem Nation« Autzenpolitik ni innrrpolitische E Linksradikal« Phrase: Die kommun kurzem mit dem so, krach. Die Kommun» «inandersetzung einge wieder abzusa^n. D Die „Rote Fahne" wa schmeitzer, der die gai schung der Mitgliedei Dieser Vorwurs doch die Kommuniste sen" sind leere Rode» stimmt sind. „Llnksr tig die zur Täusch ren Redensart« demokratische Abge Phrasen" beherrscht, Interessant bleibt al leidig» fühlen, datz Arbeiter mit der „g schen. Das war doch für sich allein in An »2. Oktober, 19.30 Uhr. Filmabcnd im DHV.-Heim, Dresden-)!. I, Eanalettostratze 12 sam Stübelplatz). Es läuft der Eewcrkschajtc- film: „Am sausenden Rad". DI« Dresdner Zwingerlotterien, dl« einen Teil der Mittel zur Erhaltung des Dresdner Zwingers ausbringen, wurden bis her sämtlich erfolgreich ausgespielt. Jetzt liegt di« 12. Zwinger lotterie mit 50 000 Losen und 160 000 Reichsmark Geldgewinnen auf. Der Höchstgewinn beträgt 50 000 Reichsmark. Di« Ziehung kst auf den 10. und 12. Oktober angeletzt. d. Kommunistis Meldungen haben koi wochabcnd an vers« fallen und zu Bode- wurde schwer belästi zeigt worden. s. Zahlung voi Arbeiter. Das Mit An die dem Tarifv Staatsverwaltung i Lohntasel I und II »ober 1831 lausende Matzgabe zu zahlen, licher Regelung von lohnsumme — oh klasse A 1 v. H., in Ortsklasse C 6 v. s kürzen sind. — Die bände sowie die sons stehenden Körpcrsch, tigt, die Bezüge de der Angestellten, so üsteise auszuzahlen, Durchfiihrungsveror : Dresdens Bcvölkerunpszahl geht weiter zurück. Elu-nso wie Berlin und andere Grotzstädte geht auch die sächsisch«: Lan deshauptstadt in ihrer Einwohnerzahl dauernd zurück. Trotz einein Geburtenüberschutz von 82 im Auaust ist die Einwohner zahl im vorigen Monat um 311 auf 630 071 zuriickgegangen Seit Anfang dieses Jahres hat Dresden teils durch Slerbeüber- schuh, teils durch Abwanderung 3382 Einwohner verloren. : Die Strotze der hundert Brunnen in der Hygiene-Aus stellung, die eine so grotze Anziehungskraft geboten hat, ver schwindet. Der sächsische Staat hat der Ausstellung eine Jahres miete von 10 000 RM. für die Ueberlassung dieser fiskalischen Stratze berechnet. Begreiflicherweise kann eine so hohe Summe von keiner künftigen Ausstellung getragen werden. : Katholischer Deutscher Frauenbund. Donnerstag, den 15. Oktober, 3.30 und 7.30 Uhr findet, wie schon an anderer Stelle berichtet, in der Ausstellung, Eingang Lenw'stratze, eine grotze Frauenveranstaltung im Rahmen der Deutschen Woche statt Das Programm bietet musikalische Vorführungen, einen Vortrag und zwei kleine Tl-eaterstücke. Autzerdem wird gebeten, die Ausstellung vpn Obst. Gemüsen und Blumen im Nebensaale zu besuchen. Der Eintritt zu dieser Frauenveran- staltung kostet 15 Pf., das Programin 10 Pf. Beides ist zu haben bei Frau Abt, Dresden N., Königsbrücker Stratze 15, oder an der Saalkasse. : Christlich« Gewerkschaften. Nersammlungen des Gewerk vereins dcr Heimarbeiterinnen Deutschlands. Gruppe Dresden- Pieschen: 12. Oktober. 19.30 Uhr, Mohnstratze 1; Gruppe Dres den-Striesen: 13. Oktober, 19.30 Uhr. Wartburgstr. 5; Eruvpe Dresden-Neustadt: 11. Oktober. 19.30 Uhr. Hauptstratz« 38; Gruppe Dresden-Altstadt: 15. Oktober, 19.30 Uhr, Hauptjtr. 38. — Christliche Gewerkschaftssugend. Montag, den tung der Dresdner Philharmonie, im Eewerbchaus zur Aui- siibrung bringen. Die Leitung hat Herr Hofkapellmeister Karl Maria Pembaur gütigst übernommen. Der Rein gewinn wird restlos sür die Armenpflege vcrwcn-c- werden Der Hochwürdigst« Herr Bischof, Erzellenz Dr Grii- ber, wird der Ausführung beiwohnen. Die Elisabetkwcrcim bitten durch Entnahme von Eintrittskarten im Borverkrni da« schon seit Monaten vorbereitete großzügige Unternehmen iinan- ziell sichern zu Helsen. Karten sind schon setzt bei jedem Eü'n bcthvereinsmitglied zu haben. Aus dem Leipziger Konzertleb«». Das 1. Leipziger 2-n> fanie-Konzert. In der Albertkalle. Herzlich begrüßter Dirigent. Generalmusikdirektor Carl Echu richt »Wiesbadens Tic zu erst gespielte Sinfonie von Mozart (385) — so sciniüklig m auch gespielt ward — erscheint doch in manchen Zügen o!i etwas einfach. Sie stellt sich in zu fühlbaren Gegensatz zu dem Starkdruck der Gegenwart. Diese zartltniaen Klanawellen grei fen nicht munschgemätz. Die Seele der Heutigen ist auf weite Strecken hin wund gerieben. Unempfindlich geworden. Demzufolge hatte Paul Hindemith «inen erleichter ten Stand. Er war gehommen. sein „Bratschen Konzert", liir Leipzig «ine Erstaufführung, selbst vorzutragen Knappheit und musihalische Unerschrockenheit kennzeichnen feine Art Eine nicht zu leugnend« Nüchternheit macht sich bemerkbar. A^r - cs wollte uns sche'nen, als ob der Komponist diese innere Un- trerührtheit wollte, um den (Gegensatz der besinnlicheren Sätze um so kräftiger zum Ausdruck zu bringen... Bezüglich der In strumentierung wagt Hindemith so >nan«s)es, das an Verwegen- lzeit grenzt. Die Gros; Tuba spielt zuweilen mit der zartbesnite- len Bratsch« wie ein Elefant mit einem Hündchen. Aber im Gegensatz hierzu wcitz dieser musikalische Eulenspiegel Töne an- zuschlagen, auf die man um so gespannter hinhört, als man sie diesem unbekümmerten Musikanten nicht zugetraut hätte Hindemith hat sich inzwischen wohltuend daraus besonnen, datz man auch schon vor ihn« musiziert ha». Diesem hoffnungsvollen Unistande einer gewissen inneren Umkehrung darf er den über aus lebhaften, leider auch etwas beabsichtigten lauten Beifall -er immerhin zahlreict-en Zuhörerschaft zuschreiben... Brahms ge- dankentiese und zuweilen sonderbar schwermütige 4. Sinfonie bildete den gutlwrechneten Abschlutz des unterhaltsamen Alu-n-s. Schuricht bewies mit dem vorzüglich geschulten Sinfonie Orche ster reiche musikalische Ausdruckskraft. Dr. Hugo Löbmann. Ein sanfter Wink. Der bekannte nal aer in Escheseld kam sen in Aitenburg durc Kniescheibenbruch zu. lunhause zugeführt m als nationassozialtstis« Frömmere Gene krankl>eit Winke des kanntlich jener natioi die Phrase gebraucht der Abrechnung einen Herr Pfarrer Krieger nach dieser Brandred, ja einer auch ein bih Haus und am 11. Oktober im Opernhaus die Bedeutung dec „Teutschen Woche" hervorheben. Die Frauen verbände der Stadt Dresden laden die Bewohner Dresdens zu Veranstaltungen ein, die am Donners tag, den 15. Oktober, nachmittags 3.30 und 7.30 Uhr ebenfalls im Ausstellungspalast (Eingang LennSstraße) stattfinden. Musi kalische Darbietungen leiten zu einein Vortrag von Frau Ella von Beulwitz: „Nachdenkliches beim Einkauf" Uber. Ein tlciucs Spiel: „Etzt deutsches Obst" von Dr. Gertrud Varlich und eine Ausführung: „Gudrun lernt Landwirtschaft" von Elise Langer bilden den weiteren belehrenden und unter haltenden Teil dieser Veranstaltungen. Der Reichsverband Deutscher Hausfrauen veranstaltet am Montag, den 12 Oltobcr, abends 8 Uhr im Fremdenhof „Drei Raben" «inen deutschen Abend. Das Programm verzeichnet drei Vorträge nnd ein Bühnenspicl. DasDresdner Handwerk beteiligt sich In weitestem Umfange an der „Deutschen Woche". Es wird durch Aushänge in den Schaufenstern auf den Sinn der Veranstaltung hin, weisen. Es wird vor allem in seinen Skerkstätten, Schaufenstern und Läden die Bedeutung und Vorzüge deutscher Handwerks- und Wertarbeit zeigen und damit an der Beseitigung des leidi gen Vorurteils beitragen, als ob ausländische Erzeugnisse etwa besser seien als die unsrlgen. Das deutsche Kunsthand - werk zeigt im Sächsischen Kunstverein (Vrllhlsche Terrasse) Spitzenleistungen seines Könnens. Der Bewohnerschaft Dres dens und Umgegend wird dcr Besuch auch dieser Ausstellung angelegcntlichst empfohlen. Helft -en Zwinger vollenden! Wer in dielen Herbsttagen durch den Dresdner Zwinger <md über den Werkstättenolatz geht, wird mit Erstaunen fest stellen müssen, datz die weiften Kittel der Bildhauer und Stein- wetzen verschwunden sind. Ucberall stehen unfertige Bildhauer stücke an den Arbeitsplätzen, und dennoch Grabesstille! Die Rot der Zeit hat auch hier tiefe Wunden geschlagen und die Fertigstellung der großen Wiederhcrstellungsarbeit wieder weiter in die Länge gezogen. Die arbeitsjreudige Schar ist arbeitslos geworden. Nicht weil die Arbeit fehlt, sondern das Geld, diese zu bezahlen. Dabei mutz man mit Trauer sehen, datz doch nur noch der kleinste Teil, nur etwa ein Zwölftel, des Riesenbaues noch dieser Arbeit bedarf. Soll hier etwas Unfertiges liegen bleiben aus Jahr und Tag hinaus? Nein, das darf nicht ge schehen! Jeder, dcr in Wirklichkeit oder im Bild schon einmal Freud« an diesem köstlichsten Kleinod des schönen Dresden empfunden hat, jeder, der den Platz als Stätte musikalischer Genüsse erlebt hat, jeder sollte dieses: „Nein, das darf nicht geschehen!", sich und seinen Freunden Zurufen. Aus dem Polizeibericht Zwölf Geschästseinbrüchr geklärt. End« Sepiembcr wurd« von dcr Kriminalpolizei ein 24 Jahre alter Arbeiter von kür fcstgenommcn und als Täter zu fünf Eeschäftseinbrüchen iiver- sllhrt. Die weiteren Erörterungen ergaben, datz der Mann noch mehr derartige Straftaten ausgesührt hatte. Bis jetzt konnten zwölf Einbrüche geklart werden. Der Hehler, ein 26 Jahre alter Tischler von hier wurde ebenfalls ermittelt und der größte Teil des Diebesgutes wieder herbeigeschafft. Ein ungetreuer Mieter. Kürzlich wurde von der Krimtz nalvolizei ein 24jähriger Schneider von hier festgenommen, weftj er sich in mehreren Fällen unter falschem Namen eingemieteh und seine Wohnungsgeber um die Miete betrogen und außen' dem noch bestohlen hatte. Gewöhnlich gab er sich als Bank-» beamtcr aus. Im Verlause der weiteren Erörterungen wurd« ein Coupon schwarzer Anzugstosf sichergestellt, den der Fest» genommene verpfändet hatte. Offenbar handelt es sich um DI« bcsgut. Der noch unbekannte Eigentümer wird gebeten, sich bck dcr Kriminalpolizei zu melden. Sichrrgestelltes Diebesgut. — Eigentümer gesucht. Von Kriminalpolizei wurde eine Damcnarmbanduhr mit leuckicm dem Zifferblatt und schwarzem Ripsband und ein Herrenfahr rad, Marke Phänomen, sichergestcllt. Die Nummer an dcn Fahrrad ist überschlagen. Nach den bisherigen Feststellung» handelt es sich bestimmt umDiebesgut. Es besteht aber -ß Möglichkeit, datz di« Diebstähle schon mehrere Jahre zurückllcgcs. Die Eigentümer hierzu sind noch unbekannt. Geschädigte walk« sich werktags von 8 bis 2 Uhr bei der Kriminalpolizei melde-. Gesunden« Gegenständ«. Im dritten Vierteljahr 1931 sind in den städtischen Geschäftsstellen die an der Anschlagtafel im Neuen Rathaus, Eingang Ringstraße, verzeichneten Gegen stände gefunden und bis jetzt noch nicht abgeholt ward««. Die sich auswciscndcn Empfangsberechtigten können die Gegen ständ« bis zum 21. Dezember 1931 in unserer Rathauswach« (Neues Rathaus) in Empfang nehmen. Nach Ablauf dieser Frist werden di« nicht abgeholten Gegenstände, mit Ansnahm, des Bargeldes, öffentlich versteigert werden. Aus den KonzerlsSlen Palmengarten. Walter Bachmann (Klavier) und Fran cis Koen« (Violine) spielten Beethoven. Die drei Sonaten (A-Dur, Werk 30, Nr. 1 — G-Dur, Werk 96 — A-Dur, Werk 47) standen im Zeichen reifster Künstlerschaft. Datz bei beiden Künst lern seinpolierteste und virtuos ausgeglichenste Technik sichere und wertvolle Grundlage bietet, braucht nicht von neuem betont zu werden. Aber gerade diese Voraussetzungen stützen das edle, vornehm« Musizieren ihres Kammermusikspieles, so daß ein der artig wundervolles Zusammenfließcn der zwei Instrumente, ein derartig gemeinsames Empfinden und Erfüllen des Beethoven- schen Geistes auflebt, wie man es äußerst selten geboten be kommt. Es war ein Abend, der den Zuhörern überreiche und beglückende Eindrücke brachte. Kein Wunder, wenn der dicht- besehte Saal die beiden Künstler in herzlichster Weise feierte. Reustädter Kasino. Einen heiteren Opern- und Operettrnabend veranstaltete der Männergesangverein „Liederkreis-tzarmonie". Schon zwei Männerchär« Netzen die gewissenhafte und gründliche Schulung durch Oskar Hie Ke erkennen. Dann folgten Opern- und Operettensrag- mente aus „Waffenschmied", „Carmen", „Zauberflöte", „Frei» schütz", „Land des Lächelns" usw. Di« Damen Göbler, Matthes, Schmid, Krinke, sowie di« Herren Bengs und Bley, aus der Schule von Oskar Hieke hervorgegangen und die gcsangspädagogischen Qualitäten ihres Gesanglehrers In Stimmbildung. Geltaltungskunst und Textaussprache trefflich widerspiegelnd, brachten die beliebten Bühnenszencn sehr an sprechend und wirkungsvoll zu Gehör. Man dankte Ihnen durch reichen Beifall. Als Begleitorchester machte sich der Orchester verein „Tonkunst" verdient. Der wohlgelungene Aln-nd brachte Oskar Hieke herzlich« Verehrung ein. —ck. Dresdener Seminar. Am 2. und 3. Oktober haben in den Räumen der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle die ersten Reifeprüfungen des Dresdener Seminars des Reichsver bandes Deutscher Tonkünstler und Musikkehrer e. V. stattgefun den. Den Vorsitz führte der vom Berliner Hauptvorstand des RDTM. zum Priifungskommissar ernannte Professor Kurt Schubert von der Akademie für Kirchen- und Schulmusik In Berlin. — Die sächsische Ctaatsregierung war durch Oberregic- rungsrat Benisch, das Schulamt der Stadt Dresden durch Stadt schulrat Dr. Hartnacke vertreten. Von den 13 Kandidaten sll Damen und 2 Herren) bestand nur einer die Prüfung nicht, mäh rend 7 das Prädikat „gut" und 5 das Prädikat „genügend" er halten konnten. D«r Bayreuth«« Bund der deutsch«» Jugend lOrtsgruppe Dresden) veranstaltet am Montag, 12. Oktober, abends 8 Uhr im Weihen Saal des Belvedere einen Wagner-Lis zt-Abend, an dem außer Arien von Richard Wagner und Klavierwerken von Liszt auch das selten gehörte Konzertstück sür Flöte von Siegfried Wagner aufgeführt wird. Als Mitwirkende wurden gewonnen: Luis« Bergzog (Sopran), Kurt Böhme sStaatsoper), Paul Scheffel sSlaatskapelle). Hans Richler-Haaser (Klavier), Alfred Pellegrini (Vortrag) und Ernst Richter (Staatsoper). Die Dresdner Llisabethvereine veravstalten unter Mit verantwortung der katholischen Pfarrg-meinden Dresdens am Sonntag 8. November eine Gedenkfeier zur 700. Wiederkehr des Todestages der großen deutschen Heiligen, der unsterblichen Heldin christlicher Nächstenliebe. Vormittags K11 Uhr ist in der katholischen Hof- und Nropsteikirche die religiöse Gedenkfeier mit besonderer Predigt, im Anschluß daran feier liches Pontifikalamt mit der Ungarischen Krönungsmelle von Franz Liszt. Abends 7 Uhr werden di« vereinigten Kirchen chöre und der katholisch« Männergesangverein Dresden unter Mitwirkung folgender' hervorragender Solisten: Margarethe Thum, Helene Jung, Robert Burg, Günther Baum, Georg Zottmayr „Die Legende von dcr Heiligen Elisabeth", Oratorium von Franz Liszt mit Orchestcrbcglel- Der Durchsührungsplarr Dl« „Deutsche Woche" in der Stadt Dresden wird bereits am Sonnabend, den 10. Oktober, vormittags 11 Uhr, mit einer - schlichten Feier im Ausstellungspalast eröffnet. Der Vorsitzende des Ortsausschusses Dresden für die Veranstaltung der „Deutschen Woche", Obekbiirgermeister Dr. Vlüher, wird in einer Ansprache über die Bedeutung der Woche sprechen. Hierbei werden auch die Hausfrauen, sowie Redner des Hand werks, des Handels und der Landwirtschaft zu Wort kommen. Mit dieser Eröffnungsfeier ist dann zu gleicher Zeit auch die Eröffnung einer Obst-, Gemüse- und Blumenschau verbunden. Diese Schau ist bis 18. Oktober zu besichtigen. Dcr Zweck dieser Schau ist, dem deutschen Handel und dem deutschen Publikum Gelegenheit zu geben, sich von der Güte der Erzeug nisse heimischer Scholle zu überzeugen. Im Rundfunk halten Oberbürgermeister Dr. Blüher und Frau Dr. lllich-Beil am Sonnabend, den 10. Oktober, abends 6 Uhr. ein Zwiegespräch über die Bedeutung der „Deut schen Woche" für die deutsche Volkswirtschaft und damit im Zu sammenhang über die sozialen Nöte unserer Zeit. In den Staatstheatern wird ebenfalls die Bedeutung der „Deut schen Woche" anklmgen. Ein Vorspruch, verfaßt von Georg Irr gang, wird am 10. Oktober, abends im Schauspiel „Gesundheit und Krankheit" Di« n«u« Ausstcllungsgrupp« im Deutschen Hygiene-Museum. Dresden, 9. Oktober. Im Deutschen Hygiene-Museum ist durch die Unterstützung der Volksfürsorgc A.-G. «ine neu« Gruppe „Gesundheit und Krankheit" zusammengcstellt worden, di« am heutigen Vormittag in Rahmen einer schlichten Feier durch Professor Dr. Vogel eröffnet wurde. Die sehenswerte Schau gliedert sich in die Abteilungen Anpassung, Konstitution, Disposition, Exposition, Krankheitszcichen, Krankheitsursachen. Infektion, Abwehrkräftc und Seuchenbekämpfung und zeigt in plastischen Bildern eindrucksvoll den Weg zur Gesundheit. Aus Einzelheiten kommen wir in der nächsten Nummer zurück. Prozeß Tempel vor dem Abschluß Im Prozeß gegen den Präsidenten der Landesversicherungs anstalt Richard Tempel sagten am Donnerstag Sanitätsrat Professor Dr. Kuntze und Landesgewerbearzt Prof. Dr. Thiele günstig für Tempel aus. Ucberraschend beschloß dann Pas Gericht in der Nachmittagssitzung die Anträge auf Verneh mung aller weiterer Zeugen, darunter der Minister Richter und Elsner, des Ministerialrats Warth, des Schriftleiters Herr«, des Abgeordneten Hagen usw. abzulehncn und die Be weisaufnahme zu schließen. Heute, Freitag nachmittag, begannen die Plädoyers mit einer längeren Red« des Rechtsanwalts Günther. — Am Sonn abend wird Oberstaatsanwalt Dr. Friedrich antworten, und den Abschlutz der Plädoyers wird die Rede des zweiten Vertei digers Dr. Apfel bilden. Nach den Andeutungen des Vorsitzen den Dr. Hüttner wird das Urteil voraussichtlich erst am Donnerstag nächster Woche verkündet werden.