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Rur machten die allzu lang aus gedehnten Pausen das Publikum ungeduldig, bei diesem Stücke eine besonders heikle Gefahr. 2. Der Königl. Sachs. Mililärverein »Ehrenvoll verabschiedeter Militärs" zu Leipzig beging am Sonn tag im Thcatersaal des Kristallpalastes die Feier jeiitcs öl. Stiftungsfestes unter lebhafter Beteiligung seiner Mitglieder und in Anwesenheit vieler Gäste. Das Musiktorps des 107. Jnf.-Regts. unter Leitung des Herrn Obermusikmeisters Giltsch bot ein treff- lich gewähltes Konzertprogramm, dessen einzelne Rummern in vorzüglicher Durchführung zu Gehör ge bracht wurden und reick>en, wohlverdienten Beifall fanden. Mit dem Armecmarsch Nr. 195 von Piefke, dem finnlündischcn Reitermarsch und der Festouver türe von Leutner wurde der Abend stimmungsvoll eingeleitet. Dann trug Fräulein Schade einen von Herrn Specht verfaßten sinnigen Prolog ungemein wirkungsvoll vor. Der Vorsitzende, Herr Haar- feld, begrüßte die Festteilnehmer und Ehrengäste und gab clne kurze Uebersicht über oie Tätigkeit des Vereins, der zurzeit 556 Mitglieder zählt, unter denen sich noch 89 Kriegsteilnehmer befinden. 410 Mit glieder gehören dem Vereine über 25 Jahre an. Auf dem Gebiete des Unterstützungswesens Hal der Verein Beachtenswertes geleistet. Es wurden im letzten Jahre über 3600 und seit Bestehen des Vereins über 223 000 .tt an Unterstützungen verausgabt. Das Vcrcinsvcrmögen beträgt 27 000 Herr Haarfeld fügte seinen Ausführungen eine Mahnung zum Wciterpflcgen der treuen Kameradschaft in der bisher geübten Weise und schloß mit einem Hoch auf Kaiser Wilhelm und König Friedrich August und deren Häuser seine Ansprache. Begeistert stimmten die Fest teilnehmer in diesen Ruf ein. Es folgte die Ehrung der Kameraden Neubert, Krumbiegel, Bir ken stock, Kaulick, Merkel. Reichenbach, Kröber, Bördel, Müller, Petermann und Blaeß, die das 25. Jahr ihrer Mitgliedschaft vollendeten, durch eine Ansprache des Vorsitzenden, durch Schmückung mit dem silbernen Jubiläums zeichen und Ueberretchung von Ehrenurkunden. Die Kapelle erwarb sich mit ihren weiteren trefflichen Darbietungen, besonders Herr Richter mit seinem schneidig ausgeführten Solo für Trompete „Auf den Alpen" von Hoch, reichen und wohlverdienten Bei fall. Es gelangte noch das einaktige Lustspiel „Die Manöverbraut" von Frh. v. Trützschlcr und O. Pranger unter der Regie des Herrn Max Schreiter zur Auf führung. Die Mttwirkenden ernteten für ihr flottes Spiel reiche Anerkennung. Mit einem Balle wurde die wohlgclungen verlaufene Festlichkeit beschloßen. * Soldatenheim. Fröhliches Leben herrschte am letzten Sonntag im Soldatenheim. das bis auf den letzten Platz fast ausschließlich von Soldaten gefüllt war. Leider konnten viele Besucher keinen Platz finden. Sehr angesprochen haben die musikalischen Aufführungen zweier Kameraden vom 107. Regiment, Chemnitz (Geige) und Ahnert (Klavier). Den Glanzpunkt des Abends bildete das Theaterstück „Sizilianische Baucrnehre", Volksszenen aus Sizilien von G. Berga, das in schöner und ergreifender Weise von Herren und Damen unter Leitung des Herrn Vieweg gespielt wurde. Herr Oberpfarrer Schulze begrüßte alle Anwesenden, insbesondere die jungen Kameraden, die sich sichtlich der schönen Darbietungen im Soldatenheim erfreuten und dankte zugleich herzlich allen Mitwirkenden. * Zum Besten der kirchlichen Eemeindepslege ver anstaltete der Kirchenchor zum heiligen Kreuz zu L.-Ncustadt-Neuschönefeld am Sonntag abend eine Aufführung geistlicher M:»sik unter Leitung des Kantors Herrn Otto Blech- schmidt. Zn wirkungsreicher Abstimmung und mit gewissenhafter Textbchandlung sang der mit frischem Klangmaterial ausgestattete Kirchenchor Chöre von Seb. Bach, Fel. Mendelssohn, H. v. Her zogenberg, Arnold Mendelssohn. Albert Becker, Melchior Frank und Hauptmann. Der besonderen Eigenart ihrer Stimmittel wie Vortragsweise ent sprechend hatte Frau Mara. Franke-Rocke Kompositionen voll Innigkeit und tiefer Empfindung gewählt: „Ich halte treulich still" und „Bist du bei mir" von Seb. Bach, „Jesus, Jesus, nichts als Jesus" von Ed. Rößler und „Ergebung" von Arnold Men delssohn. Willkommene Abwechslung brachte dem Programm der Violinist Herr Albert Weckauf durch die anerkennenswerte Wiedergabe von Largo und Allemande von Locatelli. Adagio von Händel und Adagio von Seb. Bach: stimmungsvolle Weihe empfing die Aufführung durch die Orgelvorträge des Herrn Max Petzold. der Fantasie und Fuge aus der Orgclsonate B-Moll von Rheinberger und Tröstung von Paul Krause mit verständnisvoller Registervcrwendung spielte. r. Der Verband der Hausbefitzervereine Leipzigs hielt gestern im Saale des „Eldorado" eine Viertel- lahresversammlung ab. bei der sämtliche 20 Vereine des Verbandes Lurch Abordnungen ver treten waren. Herr Stadtrat Ryssel. Vorsitzender des Verbandes, eröffnete die Versammlung mit ge- ichäfllichen Mitteilungen, welche die Absendung einer Petition an das sächsische Ministerium betreffs der Belästigung durch Lastautomobile und einer an den Rat der Stadt gerichteten Petition, welche die Auf- bwahrung der bei Exmissionen auf die Straße ge setzter Sachen betraf. Herr F ö r st e n d o r f re ferierte dann über die schon wiederholt besprochene Frage der Einzel-Wassermesser. Der Redner beleuchtete eingehend di« llnzuträglichkeit der dr Abhilfe gegen dieses, die Hausbesitzer schädigenden Hebels. Er brachte hierbei ein seit vielen Jahren ge sammeltes reiches Material, unter anderem ein« von Geheimrat Jäkne bereits vor 22 Jahren heraus- aegebene Broschüre, verschiedene Versammlungs berichte, Petitionen, Anträge und Besprechungen zur Kenntnis der Versammlung und betonte die Notwen wendigkeit der Einführung von Wassermessern. Eine lebhafte Aussprach« knüpfte sich an das mit vielem Beifall ausgenommen« Referat des Herrn Förstendorf. Hierbei wurde von Herrn Lauterbach die Schmie- rigk«it der Herstellung eines richtigfunktionierenden Massermessers betont und die Anbringung eines klei ¬ nen, von ihm erzeugten Einzelroassermessers am Aus- flußhahn als Abhilfe empfohlen. Ganz energisch sprachen sich noch die Herren Ingenieur Prasse und Stadtrat Ryssel gegen die Wasservergeudung aus und betonten die Notwendigkeit der Beseitigung die ses Uebelstandes. Gleichzeitig wurde aber auch von diesen Rednern die Unzuverlässigkeit der zurzeit vor handenen Wassermesser bervorgehoben, jedoch die Ein führung von Einzclwaftermeftern als ein Fortschritt bezeichnet, der immerhin einigermaßen Abhilfe bringe dis Lur anzustrcdenden obligatorischen Einführung der Wngermefter. Der vom Vorsitzenden gemachte Vor schlag. di« weiter« Erledigung dieser Frage dem Vor stände zu überweisen, wurde von der Versammlung einstimmig angenommen. Es folgte das Referat des Herrn Stadtverordneten Sander über den Ein bau von Dachwohnungen. In leinen ein gehenden und klaren Ausführungen betont« der Red ner die Schwierigkeit, di« Wünsche d«r Hausbesitzer mit den Wünschen der Mieter in Einklang zu bringen und kritisierte die Haltung und Stellung der Mieter gegen die Hausbesitzer, besonders gegen die von letz teren angestrebte Zulüftung der Elnbauung von Dachwohnungen nicht nur in Eck-, sondern auch in F r o n t h äu s e r n Auch an dieses mit lebhaftem Beifall ausgenommen« Referat schloß sich eine lebhafte Aussprache, an der sich die Herren Stadtrat Ryssek, Geheimer Kanzleirat Jähne, Dr. jur. Müller, Architekt Pflaume u. a. beteiligten. Don allen wurden di« von den Mietern in einer Petition er- hobenen Einwendungen gegen die nachqesuchte Zu lassung von Dachwohnungen in Fronthausern als un zutreffend und als ein Zeichen der Mißgunst bezeich net. Besonders wurden die von d«n Mietern als ge sundheitsschädlich bezeichneten Verhältnisse der Dach wohnungen als nicht bestehend erklärt. Hierzu er klärte der Vorsitzende, man werde über die gesund heitlichcn Verhältnisse der Dachwohnungen Material sammeln und es der zuständigen Behörde unter breiten. Liegen der vorgerückten Z«it wurden di« noch auf der Tagesordnung stehenden Bericht« über die Tagungen der Dresdner Kongresse abgesetzt. * vermißt wird seit dem 17. Novemb«r aus feiner Wohnung in der Kackzl«rstraße in L.-Lindenau der Invalid Karl Hermann Magner, geboren am 15. Sep tember 1856 in Dittersbach. Magner ist nerven leidend. Er hat graumelierte« Haar und Dollbart. Bekleidet war er mit dunklem Jackettanzug und braunem weichen Hut. -k-f- Sturz aus dem Fenster. Der in der Wilhelm- straße 1» in L.-Gohlis eine Trepp« hoch wohnhaft«, 28 Jahre alte Schlosser August Maruscheck war Sonn- tag mittag beschäftigt, in seiner Wohnung nach außen zu öffnende Doppelfenster einzuhängen, die ihm von. - seiner Ehefrau zugereicht wurden. Hierbei drohte ihm ein Flügel zu entgleiten, und bei dem Versuche, diesen zu retten, verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf die Straße hinab. M., der außer einer Kopfverletzung anscheinend auch einen Wirbel- säulenbruch erlitt, wurde mittels Rettungs automobils in das Stadtkrankenhaus übergeführt. * Unter dem Vorderperron. In der Karl-Heine- Straße in Plaawitz sprang gestern eine 17jährige Kontoristin während der Fahrt von einem Straßen bahnwagen, lief hinter diesem Wagen weg und direkt in einen in entgegengesetzter Richtung herankommen- den Straßenbahnwagen hinein. Sie wurde umge rissen und kam unter den Vorderperron zu liegen. Nur dem schnellen Bremsen des Wagenführers hat sie es zu verdanken, daß sie nicht üiberfahren wurde. Sie kam mit einer Quetschung des rechten Fußes davon. * Drahtdieb. Am 18. November ist auf dem Dache Les Grundstücks Nostitzstraße 5 ein Mann be obachtet worden, als er vom Blitzableiter zirka 30 w. Kupferdrahl abfcilte. Der dreiste Dieb entkam auch mit seiner Beute. dann das Duett ans dem Oratorium C. Loewes: „Die Auferstehung des Lazarus", und zwar ebenfalls sthr gut. Zweiter trat noch der Cellist Paul Dietrich l»emerkenswert hervor, der das „Ave Maria" von Schubert und „Resignation" von Fttzenhagen spielte. Als Begleiter und Solist ist der Organist Arthur Riede »führ mit besonderer Anerkennung zu nennen. * Paul Lincke, der deutsche Opercttenkönig, der schon am 12. Juli im Park Meusdorf durch sein« beiden Konzerte ganz unvermutet Len Leipzigern eine große Freude bereitete, will nochmals an dieser Stätte den Taktsteck schwingen. Augenblicklich weilt er in Darmstadt, nm am Hostheater sein« neueste Operette einzustndieren. Am ersten Wieihnachtsfeiertage wird er Lein jetzigen großen Festsaal, der alsdann durch Um- und Neubau bedeutend erweitert und aus gestattet als „Palais de banse" seine Pforten öffnet, durch ein ganz hervorragendes Strcichkonzert mit seinen neuesten Kompositionen die Weihe geben. Ganz in seinem Milieu aber will er sich fühlen, indem er am Donnerstag, den 1. Februar, Las „Burg- frau « nfe st" (Maskenball) mit einem bis jetzt noch nie dagewesencn, ganz außcrgewöhnljch Insetzten Orchester ausführen wird. Nicht unerwähnt mag hierbei bleiben, daß an diesem Fest namhafte aus wärtige Bühnenkünstlerinnen und Künstler Mit wirken werden. Das „Palais de Lause" wird durch eine unter Aufsicht des bekannten Leipziger Malers Karl Schreiber extra angefertigte Dekoration, mit Laubengängen und Aussalltoren usw. versehen, in einen -chloßhof einer vornehmen mittelalterlick-en Burg verwandelt lverden. * Ullgemeincr Deutscher Sprachverein. Tas -'5jährige Bestehen deS Leipziger :i w c i g v e r c i n s gab gestern abend Professor Dr. B e n n e w i p Anlast, in einer im „Reichs hof" veranstalteten Sitzung über die Ent wicklung des Vereins und feine inner halb eines Vierteljahrhunderts ent faltete erfolgreiche Tätigkeit einen er schöpfenden, klaren Bericht zu erstatten. Mit cmigen Angaben über den Hauptverein beginnend, ging er zunächst auf die Begründung der Bereinigung ein und aus die freudige Teilnahme großer Kreise, die in ihm einen wertvollen Förderer der deutschen Sprachrcinigungsbewegung erkannten. Tcm Aufruf des Prosesjors .Hildebrand und einer Reihe von Herren klangvoller Namen war cS dann zu danken, das) auch in Leipzig die Beivegung Boden gewann, um der Reinheit, Schönheit und Würde der deut schen Sprache das gebührende Recht zu roahren. Daraufhin fanden sich eine Anzahl Männer zu sammen, aus deren Beratungen die Gründung des ZweigvereinS sich vollzog. An seine Spitze (dellte sich Professor Dr. Wusnnann. Ihm folgten bis heute fünf Vorsitzende im Amte, an deren Seite hilfsbereite, treue Mitarbeiter traten. In seiner Tätigkeit konnte der Leipziger Zweigverein auch ans die wohlwollende Förderung der Behörden durch Beseitigung entbehrlicher und leicht ersetzbarer Fremdwörter rechnen. So durste er auch unter anderem auf die Feststellung der Bezeichnung „Hauptbahnhos" in Leipzig seine Grundsätze gel tend machen. Seine Harcptarbeit aber bestand in seinen Vortragsabenden. Am Schlüsse seiner Dar legungen wußte Professor Dr. Bennewitz dem treuen Führer des 500 Mitglieder zählenden ZweigvereinS und seinen Getreuen besonderen Danr zu sagen, mit den Sorten endigend „Deutschland auch den Deutsck»en, das sei unser Ziel". Anschließend sprach Proiessor Dr. i n in e i st er über „Unsere G e j ch a s t s s ch i l dc r". Er wies zunächst auf ein zelne Gruppen von Schildern bin, die /fehler in der Zeichensetzung, die Fehler deS Bindestrichs, in der falschen Angabe der Fälle, in der Bezeich nung .des Geschäfts an unrechter Stelle in Ver bindung mit dem Namen und in der Zusammen ziehung mehrerer Ävrte ausführend. Weiter wurde die falsche Anwendung und Schreibung der Fremd wörter getadelt. Alles die? wirkt wunderlich: eS liegt eine große Gefahr vor, die wir abzuwenden und zu beseitigen haben. Nicht den Firmenschrei bern ist hier ein Vorwurf zu machen, vielmehr den Auftraggebern selbst, die. ivenn sie die Sprache beherrschen, selbst mithelsen müssen, .Sprachverein als AuskunstSstelle. * Die vom Verein für Volkowohl abend veranstaltete Kleist-Feier erhebenden Verlauf. Sie war so stark besucht, daß der große Vereinssaal mit seinen Galerien nicht zu reichte und das anstoßende Gesellschaftszimmer zu Hilfe genommen werden mußte. Den Vortrag über den heute vor 100 Jahren aus dem Leden ge schiedenen Dichter hatte unser bewährter Literar historiker Professor Dr. Witkowski freundlichst übernommen. In fesselnder Weise führte er den Zu hörern den wechselvollen Lebenslauf und die anfangs so wenig verstandene, erst jetzt voll gewürdigte Be deutung des unglücklichen Dichters in seiner fein sinnigen. eindringlichen Weise vor: die eigenartige Kraft wie anderseits die Schwächen des Dichters und Men schen, mit der Prophezeiung schließend, daß mit dem 100. Todestag ein neues Leben des Dichters im Herzen des Volkes beginnen werde. Umrahmt war der Vortrag von Tvnwerken Chopins und Liszts, die Frl. Käthe Döll, eine Schülerin Josef Pembaurs, auf dem gütigst geliehenen Francke- schen Flügel in vorzüglicher Weise zu Gehör brachte, und von Dichtungen, u. a. des Wildcnbruchschen Ge dichts zu Kleists 100. Geburtstage, mit deren Vor trag Frl. H e d d a W a r d e g g, die bewährte Freun din des Vereins, die Zuhörer erfreute. - Uraufführung im Battenberg-Theater. Ain Dienstagabend brachte das Battenberg-Theater als Uraufführung „Eine Lebens lüge", Schauspiel von H. L. § p i e l in a n n. Der Neffe des Oekonomie- ratcs Rcchenberg, den der Flirt mit Malwine, einer Chansonette, um seiu Vermögen brachte und ihn als Leutnant zwang, den Abschied zu nehmen, dieser Karl o o n A l l f e l d ist in Afrika «m tüchtiger Mann geworden. Er will jetzt Rechenberas Ver wandte, Lore, heiraten und das väterliche Land gut zurückkausen. Das hierzu nötige Geld hat der Onkel bereitliegcn. Sein Diener Baumann weiß darum, und da er auch heiraten will, wird er um schnöden Mammon zum Mörder an seinem Herrn, den er erschießt. Er fälscht ein Schriftstück so, daß der Verdacht der Täterschaft auf den Neffen fallen muß. Der zweite Akt spielt in der Wohnung des Staatsanwaltes M a l ch o w, der die frühere Chan sonette Malwine geheiratet hat. Diese hat Allselds Rückkehr erfahren und ihn zu einer Aussprache ge- beten. Er erscheint und muß sich vor dem keim kehrenden Staatsanwalt ins Boudoir der Frau flüchten. Ein nächtlicher Bote bringt die Meldung von der Ermordung Rechenbergs, und hinter dem seinen Berufe nachaehenden Staatsanwalt verläßt Allseld das Haus. Im dritten Akte veranlaßt Mal Friedrich, Großherzog von Baden, dem Gefeierten zum 80. Geburtstag in dankbarer Erinne rung an das Leipziger Wintersemester 1878/79 seine herzlichsten Glückwünsche aussvrach. Ans gleichem . Wege bezeigten ihre freudige Anteilnahme an dem Ehrentage Staatsminister Dr. Beck, Dr. v on Hur- Ir c l - Sachsendorf, Mitglied der Ersten Ständckam- mcr, Wirkl. Geheimer Rat Dr. Löwe, Präsident der sächsischen Ooerrcchnungskammer, sowie von ver wandtschaftlicher Seite von Georgi, General der Infanterie und LanLesverteidigungsminister von Georgi und Familie in Wien. Am Vormittag sprach im Namen des 'N a t e s der Stadt Leipz i g Herr Oberbürgermeister Dr. Ditrrich^ der mit den Herren Stadtrat R a m d o h r und Stadtverordneten- Vize Vorsteher Baurat Otto Enke dem einstigen ver dienstvollen Leiter Les Gemcuidewejcns die wärmsten Glückwünsche aus und fügte seinen freun-licken Wor ten eine entzückende Plumenspende hinzu. Ein Gleiches raten HerrKommrlzienral Siegis m u n d- Berlin im Namen des B ö r s e n v e r e i n s der Deutschen Buchhändle r, der V erei n d e r Sächsischen G e m c i n ü e b e a m t c u, der durch die Herren Verwalrungc^direktor C. kl b l in a n n , Steuerinspektor stichert und Ralscisjcssor Dr. Wittich vertreten war, >:r Allgemeine Turnverein (Turnerstraße), Lurch die Herren Buchhändler Henn. Lincke und Direktor Bern Hard. Eine Abordnung -er Stad: Johann georgenstadt, zu deren Gründern einst im Jahre 1651 unter Johann Georg auch die aus Böhmen ver triebenen Vorfahren des Geschlechts Georgi gehörten, ließ durch Herrn Bürgermeister Rosenfeld Herrn Geheimen Rat Dr. lveorgi den in lüniller'/ch 'einer Ausführung hergestellten E h r e n b ii r g e r b r/ e s unter freudigster Beglückwünschung zur seltenen Feier überreichen, wie auch der S t a d t g e m e i n d e r a t zu Mylau dem treuen Sohne der Stadt, seinem hochgeschätzten Ehrenbürger, Glück und Segens wünsche in Verehrung und Dankbarkeit L.irbrachtc. Dem treuen Gustav-Adolf Mann widmete aus cele- graphischem Woge die dankbare Evangelische GemeindeEger in Ehrerbietung herzliche Glück wiinMe. Für Len Evangelischen Gustav- Adolf-Verein aber nahm Herr Geh. Kirchcnrat iMr. Hartung, der in Begleitung der Herren Professor Dr. Rendtorff und Kon,ul Krause den Achtzigjährigen mit innigstem dankbaren Segens wunsch begrüßte, das Wort. Redner wies auf die große Hingabe hin, mit der Herr Geheimer Rat Georgi zu dem Gustao-Adolf-Wcrk gestanden und wünschte, daß der treue Gott ibn seinem Hause und dem Verein noch lange erhalte. In seinem Glück wunschschreiben pries Herr .Kreishauptmann von Burgsdorff den verehrten Mann als ein leuch tendes Beispiel treuester und gewissenbastestcr Pflichterfüllung, Wirklicher Geheimer Rat Professor Dr. Wach ihn als „den echt deutschen Mann, den lieben hochverehrten", uns die Gewandhaus- Kon zertdirektion hatte für die treue Mit arbeiterschaft des Gefeierten und für seine vielen und wertvollen Dienste ehrende dankbare Worte. Unter den zahlreichen Eingängen, die der Festtag brachte, traten liebenswürdige Glückwunschschreiben aus poli tischen und parlamentarischen Kreisen, aus Vcreini- gungen hervor, so von Dr. Eduard Blockhaus, Jrairz Gontard, von dem Mitteldeutschen Schützenbund, der Leipziger Schützengesellschaft und vielen anderen. Am Vorabend brachte die Liedertafel des Vereins Leip ziger Gemcindebeamten dem hochgeschätzten Ehren bürgcr eine Serenade. In der sich anschließenden An sprache betonte der Vorsitzende, Herr Rechn.-Inst». Lautcnbach, besonders, daß der Herr Geheime Rat Georgi auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amte nicht aufgehört habe, den Leipziger Gemcindebeamten sein gütiges Wohlwollen und seine Fürsorge zu er halten und daß inm darum ein treues und dankbares Gedenken in Len Herzen der Beamten für alle Zeiten gesichert sei. Der Gefeierte dankte in tiefer Be wegung und in den herzlichsten Worten für die ihm dargebrachte Huldigung. * Kleinwohnungen. Das Stadtocrordneten-Kol legium hat dem Anträge des Rares, den an der Hofer Straße in L.-Reudnitz gelegenen, mit Nr. 28 bezeichneten Baublock an den Bauverein zur Beschaffung preiswerter Wohnungen, Gellertstr. 16, zu verkaufen, zugestimmt. Die Bauleitung des Bauvereins ist bereits mit der Auf teilung dieses Baulandes und mit der Anfertigung der Baupläne der darauf zu errichtenden Wohnhäuser beschäftigt. Auf dem nach der Hofer Straße zu gelegenen Teile des Baublockes sollen im nächsten Jahre 5 Wohnhäuser mit 48 Wohnungen gebaut werden. Die Mietpreise für die Wohnungen werden sich je nach Anzahl, Größe und Lage der Räumlich keiten in den Grenzen von 285—480 bewegen. Die Fertigstellung dieser Häuser und die Bezugs fertigkeit der Wohnungen ist für den 1. Oktober 1912 vorgesehen. Di« Bautätigkeit des Bauvereins wird somit auch im nächsten Jahre sehr erheblich sein, da außer den oben angeführten Neubauten noch weitere 7 Wohnhäuser mit 73 Wohnungen (Mietpreis 290 bis 500 .«) an der Scknebestrak« in L. Eutritzsch und ferner 8 Wohnhäuser mit 71 Wohnungen (Mietpreise 280—400 .tt) auf dem Bauvcreinsgclände in Schöne feld errichtet werden sollen. Insgesamt wird also diese Baugenossenschaft im Jakre 1912 ihren Mit gliedern 192 Wohnungen für den 1. Okiober 1912 zur Ermietung stellen können. * Kirchenkonzert. In der Kirche zu Connewitz fand am Bußtag eine geistlicbc Musikaufführung zum Besten der Kinderbeivahranstalt und armer Konfir manden der Kirchgemeinde L.-Connewitz statt, die sich äußerst guten Besuches zu erfreuen batte. Veranstalter und Leiter war der Kantor Ernst Thiele, der für ein gutes, abwechslungsreiches Programm gesorgt hatte. Sehr wacker hielt sich der freiwillig« Kirchen chor, der über einige hervorragende Sängerinnen ver fügt. Der gemischte Chor sang Hauptmanns „Herr, ich schrei zu dir" und „Sei still dem Herrn", die vor trefflich zum Vortrag gebracht wurden. Der Frauen chor sang F. Mendelssohns „Blümelein, hüte dich". Als Sonsten waren die Konzertsängerin Gertrud Hügel (Sopran) und der .Konzertsänger Friedbert Sammler (Bariton) verpflichtet. Erstere sang di« Arie „Seufzer, Tränen. Kummer, Rot" aus der Kan- tat« „Ich batte viel Bekümmernis" von I. S. Bach und Les gleichen Komponisten „Liebster Herr Jesu, wo bleibst du so lange?" Besonders bei dem letzten Lied kam di« schön«, in allen Lagen gut ausgeglichene Stimme der Sängerin zum Ausdruck. Herr Sammler hatte sich di« Winterbergerschen Lieder: „Mag auch die Lieb« weinen" und „Wiedersehen" ausgewählt, di« «r mit viel Empfinden vortrug. Beide sangen Anori» silaecsrvni