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K KciNkiick-LMlO Gautzsch — expediert jeden Werktag von 8—1 und 3—5 Uhr, — Sonnabends von 8—2 Uhr und gewährt bei täglicher Verzinsung der Einlagen 8^/2 Vo- """ Rechte auf Befriedigung au» dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 20. Mat 1911 verlautbarten Versteigerungsvermerke» au» dem Grundbuch« nicht ersichtlich waren, spätesten» im Versteinerungstermine vor der Aufforderung ,u: Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bet der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bet der Verteilung des Dersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendcs Recht hat, mutz vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeisühren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Leipzig, den IG Juni 1911, 75«« Königliches Amtsgericht, Abt. II Das im Grundbuche sür die Stadt Leipzig Blatt 2225 auf die Rainen der Henriette Emilie verw. Sprebitz geb. Albrecht, des Kellerarbeitcrs Karl Franz Sprebitz, der Anna Magdalene und des Erich Fritz minderjährige Geschwister Svrebitz als Erben des Gottlob Franz Sprebitz in Erbengemein schaft eingetragene Grundstück soll Dienstag, am 8. August 1911, vormittags ' ,10 Uhr an der Eerichtsstelle Petcrssteinweg 8, II., Zimmer 127 im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dein Flurbuche 2,2 Ar groß. belegt mit 1230,00 Steuereinheiten und auf M400 ./L geschätzt. Es wird gebildet aus dem Flur stück 8!«0c, liegt in Leipzig, Körnerstraße 25, besteht «us Wohnhaus und Hinterwohnhaus und ist zur Brandkasse unter Nr. 140 ^2 Abt. lj mit 29 060 geschätzt. Im Erdgeschoß des Wohnhauses befindet sich eine Schankwirtschaft. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nach weisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestaltet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 31. Mai 1911 verlautbarten Vcrsteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerunastermine vor der Aufforderung zur Ab- gäbe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläu biger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Ver steigerungserlöses dein Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aus hebung oder die einstweilige Einstellung des Ver- lahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Vcrstcigerungscrlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Leipzig, den 15. Juni 1911. 75«, Königliches Amtsgericht, Abt. 11^'. Der Abputz der 11. Bürgerschule ist unter den allgemeinen Lieferung»- und den besonderen Be dingungen zu vergeben. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbauamte, Neues Rathaus, II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 408, cingesehen oder gegen porto- und bestellgeldfreie Einsendung von 50 bezogen werden. Die Pläne liegen im l l. Obergeschoß, Zimmer Nr. 404, zur Einsichtnahme aus. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: „Abputz der II. Bürgerschule" versehen bis zum 28. Zum 1911 vorm. 11 Ubr im Zimmer Nr. 408, portofrei einzureichen. Zu dieser Zeit erfolgt 0« " 4» tz Bewerber oder ihrer Bevollmächtigten. Der Rat behält sich jede Entschließung vor. Die Entlassung aus den Angeboten erfolgt durch Bekanntmachung »m Leipziger Tageblatt. Leipzig, den 14. Juni 1911. 7551 Des Rats Deputation ^ür das Hochbauwesen. »US Leipzig nnü Umgegend. Leipzig, 17. Juni. Historischer Tageskalender für Leipzig. 17. Iun i: 1907 Generalversammlung des Verbandes Deut scher Müller. 1999 Eröffnung der Landwirtschaftlichen Aus stellung in Eutritzsch. Lvie üie Kornblumen entltanüen. Es war ein heißer, müder Sommertag. Just um die Zeit, da noch der Herrgott unter den Menschen wandelte. Seit dem frühen Morgen bestürmten ihn die Gebete der Erdenkinder um Regen, Regen. Da ineiiue er, daß cs gut sei, da unten auf der Erde ein mal selber nachzuschauen. Gesagt, getan. So machte er sich also auf den Weg. An der Himmelspforte gab er Petrus, dem alten Torwart, noch die Mahnung, wohl auf der Hut zu sein und beileibe nicht selber in das Räderwerk der Weltregierung einzugreifen. Dann war er verschwunden. Einen Augenblick herrschte Stille im weiten Himmelsöom, und nur die Sterne sangen leise ihre urewige Sphärenmelodie. Bald aber drangen neue Gebete empor zum Himmel, drin gender, heftiger. Und alle flehten sie um Regen, Regen, Regen! Der alte Eraubart am Tor der Ewigkeit besaß noch nie die große Langmut wie sein Herr und Gott. Als drum das tausendste Gebet an seine Ohren drang und gerade wie Las erste seit dem Morgen lautete, da hielt er es nicht länger aus. Schnell trat er in den Himmelssaal nud winkte einen griesgrämigen Gesellen zu sich heran. Mit frostig-kaltem Blick, da» trockene Angesicht von welken Runzeln tief durchfurcht, stob er herbei: der Geist des Morgenwindes. Schnell rief ihm Petrus etwas zu, und jener floß davon. Aber ach! Der Himmclshüter hatte ihn die falsche Bahn gewiesen, zu spät erkannte er's. Denn der grimme Siurmgeist zog und schüttelte am Firmament, als gälte es, Las Weltgebäude umzuwehen. Doch nicht «in Regenwölklein war zu spüren. Da nahm der Sturm die letzte Kraft zusammen, und plötzlich gab die Himmclsdecke nach. Doch welch Unglück! Der grimme Sturmaeselle hatte ein Stuck vom Blau himmel losgerissen, und als er seinen Irrtum sah, ließ er's vor Schreck aus seinen Händen fallen. Das aber fiel und fiel, mitten auf die Erd«, gerade auf ein goldenes Aehrenfeld. Dort unten stand jedoch der gute Herrgott, dem nichts verborgen bleibt. Kaum daß er sah, was La geschehen war, so hob er seine Segensbände hoch empor, dem 'allenden Blau entgegen. Uno siehe La! Das teilte sich wie durch ein Zauberwort in hundert tausend blau« Sternenflockcn. die sich in dem Aehren- golü zerstreuten. Dann fuhr er rasch hinauf zum Himmelszelte, hieß Len Sturmwind schweigen und ließ reichen Segen auf die Erde tauen: Regen, Regen. Was er sodann in ernster Red« mit dem grauen Tor wart unterhandelte, hat keine» Menschen Ohr ver nommen. Die Erdenkinder jubelten vor Lust darüber, Laß chr Wunsch Erhörung sand, und als sie gar auf ihren Feldern all die tausend leuchtenden Kornblumen schauten, sangen sie: Blümlein blau, im Halmenmeer, predigst du des Schöpfers Ehr'. 6. 8p. * 2m Antikenmuseum der Universität wird am nächsten Sonntag, den 18. Juni, der Direktor der ägyptologischen Sammlung ernen Vortrag über „Die ägyptologische Hieroglyphenschrist" halten. Er wird die Wege erläutern, auf denen vor fast hundert Jahren die Entzifferung der alten Schrift gelungen ist, und dann das System der Hieroglyphen aus- einandersetzen, die in ihrer bunten Menge die ägypto logischen Denkmäler bedecken. Der Vortrag beginnt wie immer pünktlich 11'/, Uhr vormittags. * Die Freie deutsche Studentenschaft der Leipziger Handelshochschule feiert ihr 12. Stiftungsfest am 17. und 18. Juni durch einen Ball im Hotel Palmbaum und durch Theater usw. im Waldcafd zu L.-Eonnewitz. * Leipziger Verband von Freunden der sreistudeutislhen Bewegung. Am Montag, den 19. Zuni, abends 8^ Uhr, spricht im Saale Les Freiftudentischcn Kasinos Frau Wolff- Arndt über „Das F r a u e n st i m m rech t". Am Mittwoch, 24. Zuni, spricht ebendaselbst Herr Rudolf Hartig über „Die Polenfrage". An beide Vorträge schließt sich Diskussion an. — Gestern abend fand in Berlin eine Akademikerversammlung statt, die eine Protestresolution gegen das Vorgehen des akademischen Senats der Universitäten Leipzig und Halle faßte. Die Versammlung war sehr zahl reich besucht und übte ein« scharfe Kritik an dem Ver halten der akademischen Behörden. Wir werden noch genauer auf die Versammlung zurückkommen. Heute abend findet in Halle eine Akademikerver sammlung statt anläßlich des Vorgehens der aka demischen Behörden gegen die Freien Studenten schaften Leipzig und Halle. * Warnung für Italien-Reisende. Neuerdings sind in Italien sich aufhaltenden Reichsangehörigen mehrfach daraus Unzuträglichkeiten erwachsen, daß ihnen das dort bestehende Verbot des Waffentragens nicht hinreichend bekannt war und sie sich über ihre Person nickt genügend ausweisen konnten. Das in Italien erlassene Waffenverbot zu übertreten, liegt deshalb besondere Gesahr vor, weil dort neben wirk lichen Waffen, wie Schußwaffen und Degen, Dolchen, Stiletten und Messern mit feststellbarer Kling«, auch gewöhnliche Messer mit einer mehr als 10 Zentimeter langen Klinge, Rasiermesser und Scl-eren von mehr als 10 Zentimeter Länge nur nach Lösung eines Waffenscheines getragen werden dürfen. Verletzungen dieser Vorschrift müssen mit Gefängnisstrafen ge ahndet werden. Es muß daher davor gewarnt wer den, in Ztalien Waffen ohne Beschaffung eines Waffenscheines mitzuführen. Der Mangel hinreichen der Ausweispapiere hat namentlich bei der Entgegen nahme von Postsendungen zu Weiterungen geführt. Die italienische Postverwaltung erkennt zwar jetzt die deutschen Postausweiskarten als vollgültige Aus- weispapiere zum Empfang von Postsendungen an. Gleichwohl kann die Mitführung eines Reisepasses bei Reisen nach Italien — wie überhaupt bei Aus landsreisen — nur dringend empfohlen werden. Denn die Möglichkeit, sich auch sonst schnell und ausreichend über seine Person auszuweisen, kann für jeden Reisen den von großem Werte sein. Co find wiederholt deutsch« Reisend« im Ausland« polizeilicherseits in folge Verwechselung mit strafrechtlich verfolgten Per sonen seggenommen uno rn yasr behalten worden, bis ihre Persönlichkeit festgestellt war. Andrerseits ist ein Reisepaß auch zum Zwecke des Nachweises über den Besitz der Reichsangehörigkeit von Nutzen, um in Fällen der Not unverzüglich den Schutz der kaiser- lichcn Konsulate in Anspruch nehmen zu können, die ein Eingreifen in der Regel von dem Nachweise der Reichsangehörigkeit abhängig machen müßen. i. Eine Hauptversammlung des Vereins Leipziger Eemeindebeamten nahm Stellung zu der zur Ver lesung gebrachten Eingabe eines Mitgliedes, in der über die mehrfach an der Beamtenschaft im allge meinen und an den städtischen Beamten im beson deren geübte, zuweilen recht übelwollende Kritik Klage geführt wurde. Das Schriftstück gab Anlaß zu einer Aussprache, in der die gegen die Beamten gerichteten Angriffe zurückgewiesen und dem Miß fallen gegenüber dem gerügten Gebaren Ausdruck gegeben wurde. 8. Der „Königlich Sächsische Militär-Veteranen» Verein Leipzig-Kleinzschocher" begeht Sonnabend, den 1. und Sonntag, den 2. Juli die Feier seines 50jährigcn Vereinsjubiläums. Das Programm ist ein sehr reichhaltiges. Sonnabend, den 1. Juli findet von abends 8 Uhr ab unter Mitwirkung des Gesang vereins „Eintracht" im „Reichsverweser" daselbst ein Kommers statt. Die Konzertmusik führt die Kapelle Paul Sperling aus. Für Sonntag, den 2. Juli ist folgendes Programm vorgesehen: 9,9 Uhr vor mittags Stellen der Mitglieder im „Neichsverwcser", '/«9 Uhr Abmarich zur Kranzniederlegung am Krieger denkmal. hieran anschließend Kirchenparade. Von 12—2 Uhr nachmittags Empfang der Vereine und Verteilung der Zugnummern, '/»3 Uhr Stellen und Ordnen des Zuges, ^3 Uhr Abmarsch des Festzuges durch die Hauptstraßen des Ortes nach der am Sckloßwege gelegenen Festwiese, daran anschließend Fcstaktus. Die Festrede hält Herr Ortspsarrer Lohse. Ferner '/>6 Uhr Rückmarsch nach dem Festlokal, dem „Reichsverweser", daselbst Festball mit Festreigen. Für die Vereinsangehörigen und die Ehrengäste findet Sonnabend, den 15. Juli von abends 8 Uhr ab im Vereinslokal, dem „Reichsverweser", eine in Ball bestehende Nachfeier statt. Die Festmusik am Sonntag, den 2. Juli führt die Kapelle des 18. Ulanenregiments aus. k. Bon der preußischen Bahn. Der Eisenbahn minister hat zur Verbesserung der Anstellungsver- bältniffe der Telegraphisten den Wünschen dieser Beamten Folge gegeben. In einem Erlaß ist ange ordnet worden, daß die noch vorhandenen, für die Verwendung im mittleren Bahnhofs-, Abfertigung», oder Vureaudienst geeigneten Telegraphisten zur Ausbildung und dann zur Prüfung zum Eisenbahn assistenten heranzuziehen sind. Weiter ist bestimmt worden, daß geeignete Telegraphisten in größeren Telegraphenbureaus ohne Zugmeldedienst als Auf sichtsbeamte bestellt werden dürfen. Ihnen dürfen ohne die förmliche Prüfung für den mittleren Dienst Askistentenstellen verliehen werden. Behufs Durch führung dieser Neuordnung wurde bestimmt, daß ältere bewährte Telegraphisten, die für den Auf sichtsdienst in den genannten Bureaus geeignet sind, ohne die Befähigung für den Vahnhois- oder Ab fertigungsdienst zu besitzen, in einer offenen Stelle de« Telegraphenaussichtsdienstes unter Verleihung einer Etsenbahnassistentenstelle zu „Telegravhenassi- stenten" befördert werden können. Unter Abstand nahme von der sonst vorgesckriebenen Ausbildung und Prüfung zum Eisenbahnasfistenten ist bei ihnen durch eine formlose Prüfung festzustellen, daß fie die allgemeine Befähigung für mittlere Beamtenstellen gemäß 8 1 der Prüfungsordnung und die Eignung für den ihnen zu übertragenden Dienst besitzen. — Ferner hat der Eisenbahnmtnister durch einen neuer- lrchen Erlaß bestimmt, daß den förmlich zum Zug führer geprüften und auf Grund ihrer Anwartschaft überwiegend im Zugführerdienst beschäftigten Schaffnern künftig die Amtsbezeichnung ,,Ober- schaffner" und den in gleicher Weise beschäftigten förmlich geprüften Packmetstern die Amtsbezeich nung „Oberpackmeister" betzulegen ist. * Der Verein „Evangelifch-lntherischer Gottes ¬ kasten für das Königreich Sachsen" hat seinen Bericht über das 2abr 1910 ausgegeden. Er zeigt ein Jahr ruhiger Entwicklung: die Arbeit des Vereins, die der Hilfeleistung an Lutheraner in der Zerstreuung, be sonders deren Versorgung mit Geistlichen gilt, konnte etwa in gleichem Umfange wie bisher fortgesetzt werden. Die Einnahmen stiegen gegen 1909 sogar um etwa 1700 ,/k aus 22 945,36 19 264,63 wurden an Unterstützungen ausgegeben, davon unge fähr ein Drittel nach Deutschland und der Schweiz, die Hälfte nach Oesterreich-Ungarn, der Rest nach Frankreich, Amerika und Australien. In diese weit verzweigte Arbeit gibt der Jahresbericht einen guten Einblick: bei aller Kürze hebt er doch manche be zeichnende Einzelheiten hervor, aus denen beispiels weise erhellt, wie die evangelische Bewegung in Oesterreich sicher jortschreitet und wie die Opfer willigkeit der französischen Lutheraner bisher die Schwierigkeiten überwunden hat. die aus der Trennung von Staat und Kirche folgten. Auch die Sammlung der oeutschen Lutheraner in Brasilien zu einem selbständigen Kirchenlörper ist glücklich fortgegangen: schon zu Beginn des Berichtsjahres umfaßte er 44 Gemeinden mit 17 411 Gliedern. Freilich tut hier wie in fast allen Unterstützungs gebieten vermehrte Hilfe und darum Erhöhung der Einnahmen des Vereins dringend not. Wer dazu beitragen oder sonst seine Teilnahme an dessen Arbeit betätigen will, wird gebeten, sicy deshalb an Ober justizrat Kranichfeld in Leipzig, Schwügrichenstraße Nr. 11, oder Amtsrichter Dr. Oertel in Leipzig, Schletterstraße 'Nr. 4, zu wenden. * Märchensest im Palmengarten. Zu dein heute stattfindenden Märchenfeste im Palmengarten sind auch verschiedene Gemälde und Zeichnungen von unseren heimischen Künstlern, Herrn Professor Honneger, Tannert und Urban, sowie von der Hand von Damen der hiesigen Gesellschaft zum Besten der Veranstaltung zur Verfügung gestellt worden, die in König Laurins Rosengarten, einer besonderen Ab teilung des Märchenfestes, zur Ausstellung gelangen werden. Ferner wird von 6'/, Uhr an Herr Ober lehrer Borchers mit Fräulein Tochter ebenfalls im Rosengarten durch Vortrag von Liedern zur Laute das Fest verschönern helfen. * Zur Arbeiterbewegung im mitteldeutschen Braunkohlenbergbau. Ein Teil der Bergleute, die seit dem 6. Mai die Arbeit niedergelegt haben, hat sich durch Unterschrift verpflichtet, die ihnen seitens der Arbeiterverbände gezahlte Unterstützung zurück- zuerstatten, falls sie später die Arbeit freiwillig wieder ausnehmen oder aus der Organisation aus treten. Da die Arbeiterverbände glauben, eine Wiederaufnahme der Arbeit gegen ihren Willen durch diese Maßnahme verhindern zu können, sei darauf Angewiesen, daß sie gemäß 8 152 Absatz 2 der Reichsgewerbeordnung nicht in der Lage sind, die bereits gezahlte Unterstützung wieder einzuziehen. * Die Bernfsintereffen der Schneiderinnen. Die Ortsgruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins hat für den 20. Juni abends '/,9 Uhr in das Hotel Sachsenhof eine Versammlung einberufen, in der das obige, ebenso zeitgemäße als wichtige Thema behandelt werden soll. — Den Vor trag hat Frl. Dr. Bernhard aus Berlin in entgegen kommendster Weise übernommen. —e. Der Zentralverband christlicher Metallarbeiter war nach dem Berichte seines Vorstandes im ver- ssnss-n-n «n link ttnknk-ln-nnnnon beteiligt. Die Ausgaben des Verbandes betrugen für Streiks, Aussperrungen und Maßregelungen ins gesamt rund 200 000 im Berichtsjahre. Von den 210 Streiks und Lohnbewegungen, an denen 9951 Mitglieder des Verbandes beteiligt waren, verliefen 100 für die Arbeiter erfolgreich, 82 endeten mit teil weisem, 85 ohne Erfolg und von 3 wurde das Resultat nicht bekannt. Unter den Kämpfen befanden sich 30 Angriffsstreiks, 18 Abwehrstreiks und in 14 Fällen kam es zur Aussperrung. Durch die Bewegungen erhielten 4417 Mitglieder in 113 Fällen eine Erhöhung des Jahreslohnes von durchschnittlich 113,62 ./L für jedes Mitglied, und 788 Mitglieder erhielten in 25 Fällen eine Verkürzung der Arbeitszeit von durch schnittlich 182 Stunden rm Jahr für das einzelne Mitglied. Außerdem wurden noch verschiedene Besserungen erzielt. In 13 Fällen kam es zum Ab schluffe von Tarifverträgen, so daß der Verband im ganzen an 24 Tarifverträgen beteiligt ist. * Polytechnische Gesellschaft, Eewerbeverein für Leipzig. Die gestern unter dem Vorsitz des zweiten Direktors Albert Engemann im Saale Les Hotel Palmbaum abgehaltene 86. ordentliche Gene ralversammlung genehmigte Len vorliegenden Jahresbericht sowie die Jahresrechnung und sprach die Entlastung des Direktoriums aus. Wie de: Vorsitzende ausführte, ist das vergangene 86. Geschäftsjahr der Polytechnischen Gesellschaft wieder sehr reich an Arbeit gewesen und hat die Bestrebungen ihres Di rektoriums, die Interessen der Gesellschaft, der Sonn tags-Gewerbeschule und der dauernden Gewerbeaus stellung zu fördern und zu pflegen, seitens der könig lichen und städtischen Behörden in wohlwollendster Weise unterstützt gesehen. Fünfzehn Judilaren, die das 25. Jahr ihrer Mitgliedjct-asr beendigten, wurde unter Ueberreichung eines Diploms Dank und Glück wunsch ausgesprochen. Heute zählt die Gesellschaft 6 Ehrenmitglieder, 54 ordentliche Mitglieder und 2 körperschaftliche Mitglieder und verfügt über ein Ee- samtvermögen von 149 886,19 -N, in dem u. a. dte Immobilien mit 96 061,73 die König-Albert-Stif tung mit 17 567,58 .K und das Schuloermögen mit 15 275,60 ttt erscheinen. Was die Sonntags-Gewerbe schule der Polytechnischen Gesellschaft in ihrem 82. Schuljahre anbelangt, so hatte diese einen Besuch von 1284 Schülern aufzuweisen, deren Unterricht 17 Berufslehrer und 16 außeramtliche Lehrer über- nahmen. Es wurden wiederum 655 -4t an Stipendien aus der König-Albert-, Pasemann- und Wettin-Stif- tung verteilt, 7 Belobigungsdekrete der König!. Kreishauptmannschast, 14 Ebrenzeugnisse, 2 Reiß zeuge, 12 Buchprämien der Polytechnischen Gesellschaft verteilt und 8 mündliche Belobigungen der König!. Kreishauptmannschast ausgesprochen. Für Beob achtung von 16 Schornsteinen wurden 280 ttt Geld prämien bezahlt. Die dauernde Gewerbe- Ausstellung wird einem Beschlüsse der Gesell schaft zufolge in einigen Wochen eingehen. Da schon seit Jahren trotz aller Bemühungen der leitenden Kräfte Las Interesse an derartigen Ausstellungen immer mehr nachgelassen hat, ist man von einem wei teren Bestehen der Ausstellung abgekommen und hat daraufhin sämtlichen Ausstellern gekündigt, so daß nunmehr die Räum« nach geschehener Umänderung zu Kontor-, Lager, und gewerblichen Zwecken ver mietet werden. Der Rat hat hierzu seine Zustim- mung erteilt. Bei d«r Ergänzungswahl für das Di rektorium wurden di« jatzungsgemäß ausscheidenden Herren Pianofortebestandteilefabrikant R. Braune, Lehranstaltsdirektor P. Gußmann, Blattgoldfabrikant Th. Kraus«, Architekt E. A. Stehmann, Pianofort«- kabrikant Friedr. Stichel, Ingenieur und Prokurist Fritz Stange und Fabrikbesitzer und Hoflieferant Alwin Tretbar wieder in ihr Amt berufen und al» Ersatzmänner die Herren Bildhauermeiste Tarl Groß mann, Baumeister Otto Korn und Maschinensabrikant' Fritz Pfennighaus gewählt. Bon einem Straßenbahuwage« überfahren wurde in der Landsberger Straße in der Nähe der Garntsonstraße beim Verlassen der Straßenbahn von einem aus anderer Richtung kommenden Motorwagen , ein an der Katharinenstraße in Stellung befindlicher 22 Jahre alter Büfettier. Der Mann, der eine s schwere Schulterquetschung erlitt, wurde mittels Rettungsautomobrls ins Stadtkrankenhaus über geführt. — Von einem Motorwagen der Großen Straßenbahn wurde gestern abend gegen 7 Uhr ein. 2'/,-3jähriges Kind aus der Eisenbahnstraße über fahren. Es war direkt auf das Gleis gelaufen und kam unter den Wagen. Schwerverletzt wurde das, arme Kind unter dem Wagen hervorgezogen. -ff- Spiele nickt mit Schießgewehr! Ein in der Iosefstraße in L.-Lindenau wohnhafter 16 Jahre alter Bäckergeselle spielte mit einem geladenen Re volver. Plötzlich ging der Schuß los und das Ge- schoß zerriß dem Unvorsichtigen zwei Finger der linken Hand. Der Verletzte fand Aufnahme im, Krankenhause. ff Unfälle. In einem Grundstück am Ranstädter' Steinwege fiel einem 30 Jahre alten Bauarbeiter beim Entiernen von Grundpfählen der dabei ver wendete Hebebaum auf den Kopf. Der Mann trug dadurch eine Gehirnerschütterung davon. — Auf dem Zentratbahnhofsneubau wurde ein 23 Jahre alter, in Mockau wohnhafter Arbeiter durch einen umkippen den Eisenträger auf den einen Fuß getroffen. Der Mann erlitt dadurch einen Knöchelbruch. — Gleiches Mißgeschick hatte auf einem Neubau an der Kohlgartenstraße ein 20 Jahre alter Maurer, dem dabei einige Zehen schwer gequetscht wurden. — Beim Einlegen von Wasserrohren, in eine Straße in Kleinzschocher wurde ein 20 Jahre alter Arbeiter durch ein herabfallendes Rohr auf das linke Bein getroffen. Der Mann er litt einen Bluterguß im Gelenk. — Ein 39 Jahre alter Asphctttarbeiter erlitt beim Teeren eines Daches, indem der Teer in Brand geriet, derartige Brandwunden im Gesicht, daß er sich in ärztliche Be handlung begeben mußte. — In einer Glaserei an der Naumburger Straße in L.-Plagwitz geriet ein 27 Jahre alter Maschinenarbeiter mit beiden Beinen in die Holzfräsmaschine und wurde besonders an dem einen Beine sehr schwer verletzt. — Vorgenannte Personen fanden Aufnahme im Stadtkrankenhause. Die großen Blumen- und Gartenfeste im „Wald meister" zu Böhlitz-Ehrenberg nehmen am heutigen Sonntag ihren Anfang. Der Besitzer des Etablisse ments, Herr Ortin jun., hat sich redlich Mühe ge geben, seinen Gästen nur etwas Gediegenes zu bieten, ohne daß ihnen hierdurch größere Geldopser erwachsen. Groß und klein kann in dem herrlichen, partähn lichen Garten der Erholung pflegen und sich nach Herzenslust vergnügt machen. Als I. Arrangement gilt „Der Tag der Rosen", bestehend aus Konzert, Illumination, Rodeln, Theater und Lampionzüge. Ferner im entzückend schön dekorierten Festsaale und im zweiten Saale für die tanzlustige Jugend die be rühmten Ballfeste. Besonderes Interesse dürfte auch das zur Aufführung gelangende Rheinländer-Duett „Rechts und links herum" bei allen Freunden eines gesunden Humors erwecken, unter Mitwirkung von Frl. Berthold und Herrn Marquardt. Das beliebte Philharmonische Orchester, welches unter der Direktion des Herrn Kapellmeisters E. Herklotz den musika lischen Teil bestreitet, garantiert für eine in jeder Hinsicht gelungene Ausführung des Programms und wird sich auch diesmal wieder einen vollen und un geteilten Beifall erringen. .. , ^,»1» u/»«-pgLoaner- gruppe ist zurzeit in dem Schaufenster der Leipziger Lehrmittelanstalt, Salzgäßchen, aus gestellt. Die genaue Wiedergabe dieses im Maßstabe 1:17000 gehaltenen Profils ermöglicht einen genauen Einblick rn den geologischen und topographischen Auf bau der großen Zentralalpenkette mit ihren Glei- schern, Firnfetdern, Eisbrücken, Moränen und Vege tationsgrenzen. Für die bevorstehende Sommerreise in die Alpen wird es unseren Lesern willkommen sein, an diesem großen Relief einen klaren Ueber- blick über die Hauptwafferläufe, Wege, Pässe, Ueber- günge und Unterkunftshütten dieser prachtvollen Gegend zu gewinnen und sich über die geplante Tour schnell und sicher zu informieren. Das Schaufenster ist, wie wir hören, jeden Abend bis 12 Uhr erleuchtet, so daß eine Besichtigung bis zur späten Abendstunde möglich ist. * Eroßzschocher-Windorf, 16. Juni. (Gemeinde- ratssitzung.) Die beiden Transformatorenhäus chen der Elektr. Ueberlandzentrale werden im Wasser werksgrundstück und auf dem freien Platz an der Schönauer Straße — nicht Friedhof — zur Aufstellung kommen. — Das Schantkonzessionsgesuch der Firma Meier L Weichelt, Ausschank in der neuen Garren anlage, wurde befürwortet. — Zum Elsterbrückenbau sind weitere 4400 ./L Staatsbeihilfe eingegangen. — Der Gemeindeoorstand und die Gemeinderatsmit glieder Munzig und Arnhold werden zur Vollziehung des Vertrags wegen der Schleuienwässer mit der Stadt Leipzig gewählt. — Der Abbruch der alten Elsterbrücke wird dem Meistbietenden Bauunternehmer Sluhr übertragen. — Der Bau der Ufermauer an der kleinen Elsterbrücke soll noch in diesem Jahre vorgenommen werden. — Nach Genehmigung des Vertrags bezügl. der Wasserleitung mit dem Ort Knautkleeberg wird die Ausführung der Arbeiten bis zur Ortsgrenze dem Ingenieur Thicm in Leipzig übertragen. — Die Ausführung der Wasserleitungsarbciten in der Nostitz-Wall- witz-Straße wird^die hiesige Gasanstalt — Abteilung für Wasserleitungsbau — vornehmen. — Die Her stellung der Planke zum Sonnenbade erfolgt durch Zimmermeister Echinke. — Den Gemeindebeamten wird der übliche Sommerurlaub bewilligt. — Der Gemeinderat stimmte den Statuten des Waisen hauses in Großpösna zu. Die hiesige Gemeinde besitzt hierzu ein Stimmrecht. * Großzschocher - Windorf, 14. Juni. (Frauen - verein.) Der Frauenverein verteilte im Monat Mai an Arme und Kranke 104 Brot- und 58 Fleisch marken. Auch wurde 31mal gekocht. Im Monat Juni sind 14 Personen bez. Familien unterstützt worden. Die Ausgabe betrug 65 * Knauthain, 13. Juni. (Sparkasse. — Ein quartierungsregulativ.) Bei hiesiger Spar kaffe wurden im Mai 13109,90 in 179 Posten ein gezahlt: dagegen betrugen dte Rückzahlungen 6102,39 in 40 Posten. — Der Eemeinderat be schloß, das alte Einquartierungsregulativ unver ändert beizubehalten, da die drei Entwürfe zu einem neuen Regulativ nicht anerkannt wurden. * Markranstädt. Die vom Schreberverein veran staltete Rosen- und Beerenobst-Ausstellung war mit 425 Rosen- und Blumenbuketts und 20 Tellern I Lei AppslkKIosigksiK vr. Homultzl 8 ÜLemLloZen LOMrigvr Lrfolgl Warrnm-;! )lav verlange »u ackrUelclied ckev >amea vr. ltommel. 0,17«