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Leipziger Laycdistt vounrrsttg. 3. Suguv l9l 1 Nr. rrs. los. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung Aus -er Snnsderger Znüultrie. Maa berichtet «ms Annaberg: Wie durch die günstige Lage der Mode and die große Nachfrage in Paffamenterie-Artikeln zu er warten mar, hat sich das Frühjahrsgeschäst bis in die Sommermonate hinein in der lebhaftesten Weise ausgedehnt. Es waren am Schluß der Saison insbesondere Helle Artikel aller Art au» Seid« und Baumwolle zu Garnierungen von Sommer» und Waschkleidern in enormer: Quantitäten für alle Ab satzgebiete zu liefern. Die Erfolge für die Herbstsaison sind in allen Teilen günstig zu nennen, di« Aussichten waren von Anbeginn vielversprechend und man sah sich hierin nicht getäuscht. Es herrscht allenthalben rin lebhaftes Treiben, und es muß, wenn die vorliegen den Orders bei Eintreten des Herbstverkauses an Ort und Stelle sein sollen, mit aller Energie und Hochdruck geschafft werden. Von den Erzeugnissen, die gekauft wurden und von der Mode demnächst in Anwendung gebracht werden dürften, kann man heute, nachdem die Rei fenden seit Mui draußen sind, ein gutes Bild geben. Es stehen im Vordergründe wiederum starke Schnuren und schnnrgcsertigte Artikel sowie Quasten in allen möglichen Arten und Kombi nationen. Das gleiche gilt von Fransen, die in leichten und schweren Ausführungen aus Schnur, Eordonnet, Lacet, glatt oder geknotet, sowohl für Kostüme als auch für die .Konfektion eine größere Rolle als bisher spielen werden. Gut bestellt sind wieder M a's ch i n e n g a l o n s aus Soutache mit und ohne Metall, — auch solche in Verbindung mit breiten Tressen —, letztere hat man auch in Rohware, doch hauptsächlich i» schwarz ange wendet. Ferner kaufte man genähte Besätze in schwarz, einfarbig und in Phantasie, mit bulgarischen oder orientalischen Effekten usrv. und werden ein seitige Dessins hierin bevorzugt. Brustlätze, kleine Kimonokragen, Tressengarni turen, Blusen in matt und Phantasie, Aqr affen- und Ornamentgenres, schmale Bärtchen mit schönen, neuen Effekten usw, Per lschn allen (jeder einzelne Artikel in vielen Bariantens sind tu den Orders zahlreich vertreten. Stickereien. Die erzgobirgische Stickereiindustrie ist gleichfalls wieder enorm beschäftigt. Umfangreiche Betriebe Vergrößerungen vermögen den Anforderungen nicht zu entsprechen und geben Zeugnis davon, in welcher Weise sich die hiesige Ware durch ihre gute Qualität und Farben auf dem Markte Eingang verschafft hat. Es gehen vorherrschend Plains, außerdem Besätze auf Tüll und in Lustware, einseitig und Einsatzform in Kunstseide teils mit etwas Metallefsekt: ganz Metallausführung hat bedeutend abgcnommen. BaNsachen werden bereits für Demitour musteriert, es hat den Anschein, als wenn man diesen Artikel früher als sonst von uns verlangte. Wachsperlen werden jeden falls für dieses Genre wichtig sein, im übrigen wer den wir hierüber Nähere« später berichten. Knüpfe. Das Geschäft hierin ist außerordentlich lebhaft, und werden Wäscheknöpfe für Export jetzt noch nach. bestellt. Für den Akuter sind dagegen große Knöpfe, vielfach kn hohen Fassons, ein sehr begehrter Artikel, der aber in den besonders beliebten Schnvrengevre» schwer zu beschaffen ist, da die Schnurenfabrikqnten das zu den .Knöpfen nötige Material infolge de» übermäßigen Beschäftigungsgrades nur sehr langsam liefern. Tasche«. Die große Nachfrage hierin dauert nngeschwächt kort. Leider macht sich aber der Arbeitermangel und die schwierigen Fabrikationsverhältnisse außerordent lich fühlbar, so daß die günstige Konjunktur bei wei tem nicht so ansgenutzt werden kann, wie erwünscht ist. Man kann behaupten, daß der letztere Umstand die gesamte Polamentenfabrikation charakterisiert, und e? ist daher schwer verständlich, daß hin und wieder noch Preisunterbietungen vorkommen, die doch bei einer so lebhaften Nachfrage, wie sie gegenwärtig vorhanden, ausgeschlossen sein müßten. Die HMMslslze -er LlALnree-erLi. Der soeben erscheinende Jahresbericht des Ver eins Hamburger Reeder enthält iolgende Mit teilungen über die Entwicklung des Linienschiffahrts- geschä s seit Mitte vorigen Jahres: Die Zeit, über di« der vorliegende Bericht er stattet wird sl. Juli 1910 bis 30. Juli 191!), war für den Welthandel und damit auch für die See- Ichissahrt inr allgemeinen eine Periode erfreulicher Regsamkeit, obwohl in der zweiten Hälfte die nicht ganz klare, schwer übersehbare Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten eine gewisse llnsichecheir ge- tzpaffen hat. Damit war auch ein Rückgang des Personenverkehrs von Europa nach Nordamerika verbunden. 2iv übrigen kann man konstatieren, daß der Verkehr, insbesondere das Frachtgeschäft der Linien, den Umfang des Vorjahres behauptet hat. Rückwirkend hat ferner die in diesem sowie im vor aufgegangenen Berichtsjahre zu verzeichnende Besse rung in der Linienschisfahrt auch die in freier Fahrt tätige Reederei günstig beeinflußt, zumal da die Linienreedereien zur Bewältigung ihres Verkehrs eitweilig eine größere Anzahl von Lharterdampfern beschäftigen mußten. Unter dem Einfluß - des leb hafteren Verkehrs hat auch die Tätigleit im Schiff bau in England sowohl wie in Deutschland zuge nommen. Die zahlreich erteilten Aufträge stammen ganz überwiegend von Linienreedereien: auch die Mehrzahl der deutschen Linien ha: sich in der Lage geiehen, Neubauten in größerer Zahl in Auftrag zu geben Daß sich darunter nvei für die Hamburg- Amerita-Linie bestimmte Dampfer befinden, die nach ihrer Größe und Einrichtung an der Spitze der Schrffe aller Nationen stehen werden, ist ein mit Besnedigung zubegrüßendesZcugnis sürdieLeistungs- sähigkeit des heimischen Schiffbaues. Bezeichnend für die Zurückhaltung, die dagegen im Bau von Tramp dampfern noch geübt wird, ist die Tatsache, baß für deutsche Rechnung gegenwärtig nicht ein einziger Trampdampjer im Bau ist. Dicie Zurückhaltung ist allerdings zum guten Teil eine er zwungene und eine Folge der jahrelangen schlechten geschäftlichen Resultate, die die Trampichiffahrt im allgemeinen zu verzeichnen gehabt hat. Zweifellos ist die e Zurückhaltung in der Bautätigkeit auch die haupisächlichste Ursache für die Besserung in der Lage der Trampschiffahrt, und diese Besserung wird «n Intensität und Dauer nur gewinnen können, wenn jene Zurückhaltung noch wei.e. geübt wird. Die Betriebskosten der Reederei sind im Lause des Berichtsjahres weiter gestiegen: in dieser Be ziehung ist namentlich hinzu weisen auf die in Rück sicht auf die gesamte Wirtschaftslage von den deutschen Reedereien durchgesührten Heuererhöhungen, über die wir an anderer Stelle dieses Berichtes Genaueres mitteilen, und die sonstigen Aufbesserungen der Be züge unserer Schiffsbesatzungen. Auch sie höheren Preise lür Neubauten und Ausriistungsgegenstände aller Art stellen naturgemäß eine Steigerung der Betriebskosten dar. Diese Steigerung ist in den letzten Jahren so stark gewesen, daß wir immer wieder eine empfindliche Differenz in den Betriebs kosten der deutschen und der ausländischen, ins besondere der skandinavischen Flaggen konstatieren müssen. Diese Tatsache ist weiteren Kreisen durch ein Experiment verdeutlicht worden, das die Ham burg-Amerika-Linie mit dem Verkauf eines ihrer Frachtdampfer an eine dänische Reederei zur Fest stellung dieser Differenz in den Betriebskosten vorge nommen hat. Das Experiment hat eine Differenz von 30 Proz. in den Betriebskosten zuungunsten der deutichen Flagge ergeben. Das gleiche hat eine andere Hamburger Reederei festgestellt, die aus ländische Dampfer in den Betrieb ihrer Linie ein gestellt hatte, und in einer sehr unerfreulichen Form ist dieselbe Erscheinung jüngst bei der Vergebung des Kontraktes für d'.e kohienversorgung unserer Hochseeflotte auf ihrer diesjährigen Nordlandsrene zutage getreten. Dieser Kontrakt ist an eine nor wegische Firma gegangen, die anscheinend in der Lage mar, billiger zu offerieren als die konkurrie renden deutschen Firmen. Maßgebend für die billigere Preisstellung der ausländischen Firmen waren Zwei fellos auch die niedrigeren Eharterraten, die aus ländische Reedereien für den Transport dieses Kohlenquantums offerieren konnten. Wir bedauern, daß die Kaiserliche Marrne nch nicht in der Lage gesehen Hal, den Kontrakt einer oeutjchen Firma zu überweisen, und möchten diesen Vorgang unseren maßgebenden Stellen auf das dringendste zur Be achtung empfehlen. Er beweist wiederum, daß Handel und Gewerbe in Deutnhland in einer Weise belastet sind, die ihre Wettbewerbsfähigkeit gegen über dein Auslande ernstlich zu lähmen droht. Zu großen, durch Erhöhungen der Raten nicht im entlerntesten ausgeglichenen Schädigungen der Ree dereien führten 'außerdem die «ehr schlechten Hasen verhältnisse in den jüdamerilanischen Häfen. Diele trostlosen Zustände, die den Dampfern zeitweise erhekckichen Extraaufenthalr verursachten, wurden jür die Schiffahrt und den Handel noch dadurch beson ders fühlbar, daß ein Teil der Zollagerhäufer in Buenos Aires durch Feuer zerstört wurde. Lörlen» uno krmüelswelen. 8 An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultunonotierungen «ne folgt: 8pr»z. Rcicho-Anl. 83,»e—8 t,87, ISkUer Nückische Anteil-« 82,12, Lückenlose 178,75—173,2.1, klomm.» u. TtSlvutv-Bauk 117,87—117,25, Dnrmslä-ler Bnnk 127,25—127,37, Teu.sche Bank 2<i 1,87—203,75, Llökonlo 188,80-188,25, Dresdner Bant 158,12 Ule. 158,<>2, Berliner H.inüclcges. 170,82-178,75—170,50--170,82, Nationulbmil 126,75, LHaassl-e.u,'. Bankverein 138,50- 138,37, .urct>ae n.» 207.27, Pctersv. Int.-Bant 211,50—211,2», Nussischk Bant >88,25—158,12, Baltimore 106,02—106,75, Canaöa 212,87 Ui-- 243,12—242,87—243,12—243,00- 213,12, Penniyivania 124,87, Meridlonalbakn >24,00, stranjosc» 150,50, Lombarden 23,75, Oriciiwohn 157,37, Prlnce Henri 180,25, Lchantnng 131,00 bis IS',80—131,25—131,37, Lvarschau-Wckn 222,02- 228,75—223,50 bi« 228,70- 222,75—222,87, Gr. Berliner Dtrasienbab« 200,00 bl» 200,8», Hamb. Pokctfahrt 134,37-134,12, Hanf« 180,03-180,75 bl» 186,L, Nordd. Lloyd 83,25- 80,1'0, Dynamit-Trust 185,25 blk 185,62, Sonth. Well 170,00, Bvchnmer 233,75-234,12 di» 238,62- 234,25, Taro, Qderschles. 88,62—88,N-M,80, Deutsch- Luzcmb. 185,87—4W,12-185,75-196,02 -wo,IS, Gelseukirchen 201,75-261,62- 201,75-201,02, Han-caer 185,75-185,50—185,02, Hohenlohe.Werle 213,00-213,50, Laurahüite 177,37—177,12, Oberstblc«. Eisenb.'Beüarf 102M 101,50- 101,75, Pl-ünix 260,00 bis 260,37—259.02-260,50 -200,00, Slhcinlsche Stahlwerke 163,75 bis 163,80, Rombachcr 184,37 -184,00, «tly. Elektr. 275,00 bis 275,12-275,00. Deutsch-Uebersee Elektr. 178,37—178,62, Ges. f. Elektr. Untern. 186,50—186^7-186,50-185,75, DÄu-kcrt 168,28 b-S 158,37-1-8,25, Siemen» L Halske 251,12, Elektr. Sicht nnd .«Trakt 141,25-141,75—141,25. XX Essener Börsenbericht vom 2. August. Der Kalikuxrnmarkt lag an der Montanbörse meist still. Von Kohlenkursn waren Oespel gefragt, Braun kohlen- und Erzkure lagen geschäftslos. * Ausführliche Berichte über die Pariser Börse, die Londoner Börse sowie die Rcw Yorker Börse«, usw. Berichte finden unsere Leser auf der dritten Seite des Hauptblattes. Lunk» una Gelöwelen. * Chemnitzer Bankverein. Die Direktion ergänzt die kürzlich von ihr verbreiteten Mitteilungen über den Halbjahrsabschluß dahin, daß der Umsatz eine Steigerung von mehr als 150 Millionen Mark er fahren hat und sich auf einer Seite des Hauptbuches auf über 1 Milliarde Mark stellt. Die Direktion glaubt bestimmt annehmen zu können, daß für das lausende Geschäftsjahr mit der gleichen Dividende wie in den Vorjahren, d. h. 7 Proz., bei erhöhten Rückstellungen gerechnet werden könne. Da» dem Reservefonds zugeflossene Agio auf die jungen Aktien beträgt ca. 400 000 ^4t. und es verfügt die Bank somit bei einem cinge,zahlten Aktienkapital von 12S- Millionen Mark augenblicklich über offene Reserven in Höhe von ca. 3 Millionen Mark. Die Aussichten für die Zukunft werden vom Vorstand als günstig bezeichnet. Die Reichsbonk nimmt von jetzt ab Eintragungen in das R e i chs s ch u l d bu ch a. auf Gründ einer Barcinzahlung, n. auf Grund von eingereichten Schuldverschreibungen gebühren- und portofrei ent- gegen. Ir. Elberfelder Bankverein. Der Verstand schlägt einer auf den 28. August berufenen Generalversamm lung die Erhöhung des Aktienkapitals um l'.r auf 6 Millionen Mark vor. 1«. 4proz. Nitterschaftliche Westpreußische Pfand briefe gelangten gestern in Berlin zum ersten Male zur Notiz. Der Kurs stellte sich für die Serie l auf 100,25 bz. G., Serie II auf 100,20 bz. G. * Russische Staatsbank. Nach dem Ausweis der Ruffischen Staatsbank vom 29. Juli d. I. betrug der Goldvorrat 1472.3 Millionen Rubel gegen 1463,1 Millionen Rubel und der Notenumlauf, abzüglich der im Besitze der Bank befindlichen Kr ditbiltztte 1182.3 Millionen Rubel gegen 119!'.,6 Millionen Rubel in der Vorwoche. verg» unü Küttenmelen. * Harlortfche Bergwerke und chemisch« Fabriken. Die Goldproduktion belief sich im Juli, dem ersten Monat des neuen Geschäftsjahres, auf 154 ><x gegen 112 im Juli 1i>10. Im ganzen Geschäftsjahr 1909/10 betrug die Steigerung der Goldproduktion, wie schon von uns mitgetcilt, 119 lex Diese Mehr. Produktion, ous der gänzlich abgeschriebenen Grube Muszau stammend, war hauptsächlich in den Monaten Mai und Juni erzielt worden und war zum Teil den neuen Bohrmaschinen der Gesellschaft zu verdanke,«. Infolge der großen Mehrproduktion des Geschäfts jahres 1909/10 gegenüber 1908/09 wird an der Börse angenommen, daß die Dividende di' von der, Verwaltung verbreitet: Schätzung in Höhe von 9 Proz. noch übertreffen werde. XX Gewerkschaft Langenbrahm in Esse«. Bei einer Kohlenförderuna von 188 052 t betrug der Nettoübcrschuß 136 544 .8. Der Ueberschuß im ersten Halbjahr 1911 betrüg» 1310500 (1239551) * Lkaligewerkschost Rothenberg zu Seyer. Nach dem Bericht de, Grubenvorstandes über das zweite Quartal diese» Jahres wurde auf dem Hedwigsbur- ger Werke ein Nettogewinn von 103 810 «t erzielt. Auf dem Neuhofer Werke hatte di« Gesellschaft im zweiten Quartal d. I. infolge des geringen Ver sandes einen Verlust von 1083 .4t gegen einen Ver lust von 66 724 -A im gleichen Quartal des Vorjahres zu verzeichnen. Der Gesamtgewinn für Rothenberg auf den beiden Werken Hedwigsburg und Neuhof be trägt somit pro zweites Quartal 102 726 -X. Der Gesamtgewinn für Rothenberg im ersten Semester beträgt 813 696 -« gegen 656 428 .« im gleichen Zeit raum des Vorjahres. Für das laufende Semester ist nach den bisher vorliegenden Informationen eine bedeutende Belebung des Geschäftes zu erwarten. vroliyemerve. lr. Stickerei Feld mühle, Aktiengesellschaft, in Rorschach. Zn den Mitteilungen über die Umwand lung der Gesellschaft in eine amerikanisch schweize rische AktieirgesclljckMst teilt der „Koni." folgendes mit: Die Nachricht entspricht in dieser Form nicht den Tatsachen. Die Stickerei Fcldmiihle ist in keine ameri kanische 'Akriengesollschaft umgewandelr worden, auch soll ihr Kapital nicht erhöht werden: vielmehr ist lediglich zwischen den Großaktionären der Stickerei Feldmühle vorm. Loeb -L Schönfeld in Rorschach und der Loeb Li: Schönfeld Eompanu in New York einer seits und der Schweizerischen Kreditanstalt und der Aktiengesellschaft Leu L Eo. anderseits ein Vertrag geschlossen worden, gemäß dem unter Mitwirkung der beiden genannten. Bankinstitute eine schweizerische Aktiengesellschaft unter der Firma „Schweizerisch amerikanisch-: Slickerciindustric Gesellschaft" mit dem Sitz in Glarus gegründet werden soll, deren Zweck die Beteiligung an Unternehmungen der Stickerei industri: und die Finanzierung von solchen ist. Zu nächst soll die Gesellschaft die überwiegende Mehr zahl der Aktien der Stickerei Feldmnhle vorm. Loeb L Schönfeld in Rorschach und der Loeb L Ccbönield Company in New York und zweier von dieser letzte ren Firma beariindcten und bereits finanzierten amerikanischen Stickerei-Fabrikationsgesellschaften, und zwar der Camden Eurtain L Embroidarn Companu in Camden kN. I.) und der Glenham Embroidarn Ccnnpann in Glenham (N. I.) übernehmen. Das Kapital der Gesellschaft beträgt 50 Millionen Francs, einaeteilt in 30 Millionen Franc? Stammaktien nnd 20 Millionen Francs Vorzugsaktien. INNLN- nnü KtttzLnilünüel. -*-« Die Ausfuhr von Spirituosen ab Hamburg nach den deutschen Kolonien in Afrika ist im Jahre 1910 gegenüber den früheren Jahren entweder stabil geblieben, oder sie hat sich verringert, wie dies die jetzt vorliegenden Ausweise des Handclsstatist>- schen Bureaus zu Hamburg erkennen lassen. Die fraglichen Spirituosen haben seit jeher einen überaus gangbaren Tauscharrikel im Handelsverkehr mit den Eingeborenen gebildet, es ist aber diese Einfuhr so wohl den Miffionsgesellschaften wie neuerdings auch den Verwaltungen der einzelnen Kolonien ein Dorn im Auge gewesen, da durch den gänzlich ungcreaelten und maßlosen Spiritusgrnuß die eingbarene Bevöl kcrung stark degeneriert worden ist. Da man auch seitens der übrigen Kulturstaatsu die gleiche Erfah rung in den afrikanischen Kolonien machte, so ist wiederholt versucht morden, durch internationale Vereinbarungen den Jmvort solcher Spirituosen in Afrika zu erschweren, und die in dieser Hinsicht ge zeigte Betätigung hat jeglicher erweiterten Einfuhr eine Grenze gezogen. Immerhin ist der fragliche Import noch sehr beträchtlich, denn es betrug d'.e eingeführte Menge 1910 in Kamerun: Schaumwein 17800 Flaschen gleich 59 210 °K, Wein 1578 bl gleich 157 120 .41, Rum 6354 Hektoliter gleich 156 900 -tt, Kognak 60 b! gleich 10 820 Mark, Genever 23 t7 Ick gleich 91050 lt, Spiritus 208 kl gleich 10 540 -6, Likör und andere Bräunt weine 868 bl gleich 80 910 Deutsch-Togogebiet: Schaumwein 2380 Flaschen gleich 6510 Wein 915 ick gleich 46 700 -,»l, R'um 283 !I gleich 17 600 ^t, Kenever 75 bl gleich 3900 6. Spiritus 175 bl gleich 8130 Liköre usw. 318 bl gleich 38 770 .4t. D e u t s ch - S li d w est a f r iffa: Schaumwein 25 000 Flaßben gleich 86 420 Wein 1513 bl gleich 213 390 ,4t, Num 382 bl gleich 38 460 .tt. Kognak 276 Hektoliter gleich 44 570 ,tt. Genever 154 Ick gleich 12 610 -,8. Spiritus 522 bl gleich 28 010 .41, Likör usw. 612 bl gleich 96 700 .4l. Deutsch-Ostafrika: Schaumwein 15050 Flaschen gleich 87 830 -ii, Wein 851 Ick gleich 115180 213 390.4t, Rum 283 kl gleich 38 460 „<t, Kognak 276 gleich 38 500 ^4t, Spiritus 248 Ick gleich 15 670 .4t. Likör usw. 996 kl gleich 172 000 -4t. Wenn man angesichts dieser Zahlen wohl mit Recht anuimmt, daß die eingeführten Weine und Schaumweine kaum für die Eingeborenen bestimmt sind und auch ihres Preises halber nickt von ihnen konsumiert werden, so entrollen aus sic im Jahre 1910 noch immer 13 986 KI Spirituosen im Werte van >«59 510 ,4t. Diese Ware ist aber nur sogenannt: Faffonwacc. die aus dentschcm Kartoffel oder Kern branntwein unter Zusatz von Farbstoff und ätherischem Oel, welch letzteres den Geschmack von Rum. Kog nak usw. lerbeifnhrt, hergcstellt wird. Ein Rückgang der fraglichen Einfuhr in die afrikanischen Kolonien entfällt somit ausschließlich zu Lasten der deutschen Spiritusbrennereien. ausgcführt in ne Die Ausfuhr von Handschuhen ist noch immer im Rückgang begriffen. Seidene Handschuhe wurden zwar im ersten Halbjahr 1911 wi,72 D. Ztr. mehr ausgeführt als im Vorjahre, doch ist diese Zu nahme nur gering im Vergleich zu den Einschrän kungen, die in den Jakreu I!P8 und 1909 beobachtet wurden. Ganz erheblich zuriickgegangen ist die Aus fuhr von baumwollenen, wollenen. Glac> - und Wild- lederhanbschuken. Es wurden nämlich in den ersten 6 Monaten der Jahre 1907—1911 Doppelzentnern: 1907 seidene . 1071,18 baumw. . 10388 wollene . 452 GlacS- u. Wildled. 2237 1908 1909 1910 1911 896,28 418,50 377.52 144,24 14 304 10109 9400 8>37 289 360 400 225 1 236 1943 1793 1138 Tie diesjährige Ausfuhr seidener Handschuhe bleibt noch um 627,56 D.-Ztr. unter dem Niveau von 1907. Der Rückgang der Ausfuhr von baumwollenen Hand schuhen seit dem Vorjahre beträgt 1263 D-Ztr. Seit 1908 ist die Exportmenge aber bereits um 6167 Doppelzentner gesunken. Die Ausfuhr von wollenen Handschuhen, die seit 1908 eine Aufwärtsbewegung zeigte, ist wieder um 175 D.-Ztr. zurückgegangen. Recht ungünstig hat sich in den letzten Jakren der Absatz von Glac-'- und Wildlederhandjchuhen im Auslande entwickelt. Das Jahr 1909 brachte nach dem starken Abflauen im vorangegangen Jahre eine kräftige Erholung. 2m Jahre 1910 trat jedoch wieder eine Lrrschlechterun- ein, die sich in» laufenden Jahre noch in verstärktem Maße fortfetzte. Das Minv» gegenüber dem Jahre 1907 beträgt 790 D.-Ztr. Der Wert der Ausfuhr von GlacL- und WUdlederband- schuhen ist seit dem Vorjahre um 2.6S Millionen Mark zurückaegangen. Bemerkenswert ist, daß gleich zeitig die Einfuhr von 481 auf 424 D.-Ztr. ge sunken ist. Transportwesen. Dampferverkehr «ach Südafrika. Di« Ree derei T. k. I. Harrison in Liverpool hat ein kontrol lierendes Interesse an der Aberdeen Direct Lin« »f Steamers der Herren John T. Pennie, Eon L Co., deren Schisse zwischen London und Natal laufen, er worben. Die letztgenannte Reederei ist eine der ältesten im südafrikanischen Dampferverkehr, während die Harristm-Linie. die früher ihre Schisse nach Ost indien und Brasilien lausen ließ, der sogenannten Kapkonferenz erst vor 9 Jahren deitrat und seither zwischen südafrikanischen Häsen sowie Liverpool und Glasgow fuhr. Die Schiffe der Aberdeen Direkt Line haben während langer Zeit einen regelmäßigen Dienst nördlich bis Beira aufrechtertmlten und in dieser Fahrt Dclagobai sowie Jnhambane angelau- frn, auch Güter bis Ehinde und Qnilimane ange nommen. Betriebsausweise. * vieoke -»erliaer 2tro«ieu^a-u. -rittii.-I-iiieu lntru- ,ieii iui -tiiü iiitt provisartsüi ü >.: 711 .//, k>. i. ucaen IHM uniir U-i «>!»> »v, -'»in 1. ,Znnu«-r l'is ai. .Ziiii 1S1I: 212VI HYS tuictir 1 l'U HO 4. T.nnill, u>l: >>.» k>ei -n,-cv-i>url!>>^nnn 11111 aus IN IHN .« gk»kn l'l^ti^i in 1V1N. — Vei -en Neben bahnen betragen die Einnahmen vom 1. .tanuar bis Ui. Juli 11)11: 5 130 131 (mehr 5'18 ./c. Hierzu kommt die Mehr, einnahme der Groben Berliner Liraßenbahn mit 11S1 IN »e, so dasj die gesamte üinnahmesteigernng seit Anfang diese« Jahres 1 6SS S3S .F beträgt. * Steas,enbah» Hannover. Tic Einnahmen der Gesell schast im ^nii d. ,1. steilen blh wie folg«: Strabcnbahn 173 711 NA« 1131 Tmiiibilv^eimäsi N 115 >13 8117) Li(bt und «kraft i.suntt 43 »:>«! I bn .'l, Guterbesbrdcrung sIuni) 3:!«i)2 127 V23» .//. Bvin 1. .sanuar bi» znm 3l. 3uni d. I wurden vereinnahmt: Stranenbahn 3 :>11M)8 <» 127 2071 Hmnibiwgeichast 81 Licht und Nrasi <1. Hanuar bis !M. ,lnni> 11!>lU.3 NI8N171 > und Güterbeförderung 11. .tannar bi» AI. ,lnnis IHv 7>7V <11,8 689) Derlchleüene Unüultrlen. Lc. Aktiengesellschaft für Kartonnagenindustrie, Dresden-Loschwitz. In Ergänzung des im gestrigen Abendblatte von uns gemeldeten Dividendenvor schlages (15 gegen 12 Proz. auf die Aktien und wieder 50 ,8 auf die bZenußscheine) tragen wir nach, daß die Rückstellungen diesmal u. a. je 100 000 .« auf Ma terialreserve. Dividendenreserve und Spezialreservc betragen. Für das n:uc Betricbsjahr liegt ein grö ßerer Auftragsbestand als im Vorjahr vor * Bogel, Fabrik isolierter Drähte. Die Gesell schaft teilt mit, daß ihr Betrieb in allen Abtei lungen voll beschäftigt sei und bis heute einen um etwa 50 Proz höheren Umsatz gegen das Vorjahr erzielt habe Wenn keine weiteren Zwischenfälle ci»treten, so sei die Gesellschaft eventuell in der Laoc, eine etwas höhere Dividende zu zahlen (pro 1909 io 7 Proz ). v. Die Diesel-Matorensabnk in Lign. in Augs burg beruft auf den 6. September ihre letzte Kenc ralnersammlung ein, in der die sofortige Verteilung der Restguote von 9,1 Proz. beschlossen «erden soll. Tie Gesamtaiisscbiittuiig beträgt sonach 24,1 Proz * Die Jsarin Zählerrvcrkc, Aktiengesellschaft, in München erzielten nach 113 285 (62 26.'>j ,« Achchrci- bungen einschließlich 30 581 <21 048) ll Vortrag einen Reingewinn von 300 405 (272 071) .<t. Als Dividende werden wieder 10 Proz. verteilt. Der Sonderrücllage werden 50 000 (52 491) ,« übcrwic sen: neu vorgetraqen werden 59 285 -tt. Zwecks Ver mehrung der Betriebsmittel wird eine kapitaler köhung um 600 000 ,tt auf 2 100 000 8 beantragt Die neuen Aktien sollen den alten Aktionären zu 135 Vroz. einschließlich Spesen angeboren werden. Tic Aufträge im laufenden Geschäftsjahre seien abermals erheblich höher. vermllüires. ? Saateustauv im Königreich Bauern am 1. August 1911. Das Königliche statistische Landesamt in Mün chen meldet: Wintergetreide gibt einen guten Ertrag an Körnern und S»lloh. Sommerroggen und Hafer sind zur Not rcis Gerste fällt sehr befriedigend aus Die Halmfrucbternt: ist bereits weit vorgeschritten. Kartoffeln und Rüben leiden unter der Trockenheit. Trockene Wiesen sind ausgebrannt. Klee und Lu zerne gebe» nur geringen Ertrag. Tabak und Hop fen sind in der Entwickelung zurückgeblieben. Der Stand der Neben ist günstig. — Bsgutachtungsnoten: Winterweizen 2,1 (1. Juli 2), Sommerweizen 2,3 (2), Winterfpelz 1.9 (1,9), Winterroggen 2,1 (2,1), Som merroggen 2,2 (2), Gerste 1.7 (1,7), Hafer 2,3 (2.1). Raps 2,5 (2,1). Kartoffeln 2.6 (1,7), Klee 3,3 (2,2), Luzerne 3,3 <2,2), bewässerte Wiesen 2,6 sl,8), andere Wiesen 3,4 (1.8), Tabak 3,8 <2), Hopfen 3,1 (2,4). tz Handelsgebräuche im Aqeuturgewerde. Tas Agenten recht ist zu einem großen Teil gewöhn heitsrechtlicher Natur, d. h. es besteht aus Hau del s g e b r ä u ch e n. Vor dem 1. Januar 1900, dem Inkrafttreten des neuen Reichs-Handelsgesetz buches, gab es überhaupt keine gesetzlichen Bestim mungen: das Agentenrecht bestand nur aus Handels gedräuchen: im neuen Handelsgesetzbuch ist wenigstens in den Hauptfragen eine gesetzliche Kodifizierung des bestehenden Gewohnheitsrechtes vorgenommen. Aber es handelt sich eben nur um die Hauptfragen, nach wie vor spielen im Agenturgewerbe die Handelsgebräuche eine große Rolle, und es muß oft auf sie zur Auslegung oder Ergün zung des Handelsgesetzbuches zuriickqegangen werden. Aus diesem Grunde hat sich der Zentraloer band Deutscher Handelsagentenoer eine veranlaßt gesehen, eine Sammlung der H a n d e l e g e b r 8 u ch e im Agenturgewerbe in die Wege zu leiten, eine Aufgabe, an der bereits seit mehreren Jahren gearbeitet wird. 'Nachdem der Verband anfangs sich daraus beschränkt hatte, dir jenigen Hnndelsgebräuche zu sammeln, über die >ci tens der Handelskammern und anderer berufener Körperschaften, z. V. der Aeltestrn der Kaufmonnschair non Berlin, in Prozessen Gutachten erteilt wor den sind, ist ein weiterer Schritt unternommen, und oegenwärtig arbeitet der Verband daran, auch in allen übrigen Fragen die in Prozessen oder in der Prnri' sich als bedeutsam erwiesen haben, seinerseits die bestehenden Handelsgebräuche gutacht lick fest zu le gen. Zur Vorbereitung dieser Feststellung non Handelsqebräuchen wird der Zentral oerband Deutscher Handelsagenlen-Vereine eine umfangreiche Enquete unter sef'nen sämtlichen Mitgliedern rcranstalten, di" bei jeder einzelnen Frone die tatsächlich,- Uebung b.:i den verschiedenen Branchen festst-llen soll Diese En quete ist gegenwärtig in Vorbereitung: die Frage bogen werden unmittelbar nach der Sommeroaule an die Mitglieder zar Versendung gelange«.