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SoimabenL, 21. Februar isia. Leipziger Gster-Vormeste. Offizielle» Leipziger Meß-Adreßbuch (Verkäufer- Verzeichni»). Rechtzeitig für alle an Den Leipziger Messen Beteiligten, insbesondere aber für dicEinkaufs- firnien. ist das vom Meßausschuß der Handelskammer Leipzig zur bevorstehenden Ost c r - V o r m « j j« (Be ginn M ontag, a m 2. M ärz) nunmehr bereits in der 36. Auflage neubearbeitcte Offizielle Leipziger Meß-Adreßbuch erschienen. Der stattliche braune Band mit besonders für die Messe bearbeitetem Stabtplan, Planen von den städtischen Meßgebäudcn „Hanldels- hoj" und „Kaufhaus", umfangreichem Inseraten anhang, Nachtrag usw. hat in diesen Tagen wieder die gewohnte Reste zu den Meßeinkäufern im An- und Auslande angetreten, die auf Grund seiner Angaben nunmehr ihren Arbeitsplan für die kommenden M«ß- rage entwerfen. Auf der Messe selbst dient das Buch als a n e r ka n n t zu v e r l ä s s igc r F ü h r e r durch die Musterlager der insgesamt 4213 Firmen, die es diesmal aufzählt. Unter diesen Firmen, di« das weite Gebiet der keramischen, Glas-, Metall-, Holz-, Papier-, Leder-, Gummi-, Korb-, Kurz-, Cxttanterie, Spielwarenbranchen und aller verwandten Geschäfts zweige umfassen, befinden sich ungefähr 000, die ihre Muster zum ersten Male auf der McjsezurS ch'a u stellen. Bon der Gesamtzahl entfallen 2811 Firmen auf das Deutsche Reich, 267 aus OcsterreicU-llngaru und 135 auf das übrige Ausland (Frankreich 12, Großbritannien 21, Schweiz 18, Nie derlande 12, Italien 8, Belgien 7, Schweden 5, Däne mark 1. Norwegen 2, Rußland 2, Nordamerika 9, Asien 1s. Das Buch wird vom Meßausschuß der Han delskammer Leipzig vor und während der Messe in einer ganz bedeutenden Anzahl an die Meß e i n - küufcr unentgeltlich verbreitet. Den Inseratenteil besorgt wie beim Einkäufcrvcrzeichnis die Firma Haasenstein Vogler A.-E., Leipzig mit ihren lämt-' lichcn Filialen. Boraussichtlicher Spielplan der Leipziger städtischen Theater für die Meßwoche vom 1. b»s 8. März 1914. Neues Theater: Sonntag, 1. März: „Tann häuser"; Montag, 2. März: „Act6"; Dienstag, 2. März: „Der fliegende Holländer": Mittwoch, 1. März: „Carmen"; Donnerstag, 5. März: „Der alte Dessauer"; Freitag. 6. März: „Falstaff"; Sonn abend, 7. März: „Die schöne Helena" (in der In szenierung von Max Reinhardt); Sonntag, 8. März: „Die Walküre". Altes Theater: Sonntag, 1. März: „Viel Lärm um Nichts" (neu cinstudiert); Montag, 2. März: „Hockenjos"; „Erster Klasse'^; „Tod und Leben"; Dienstag, 2. März: „Viel Lärm um Nichts"; Mitt woch, 4. März: „Die Trcnkwalder"; Donnerstag. 5. März: „Die Augen der Liobc"; Freitag, 6. März: „Professor Bernhardt"; Sonnabend, 7. März: „Gudrun"; Sonntag, 8. März: „Der Erbe" (Urauf führung). Operettentheater: Sonntag, 1. März und Mon tag, 2. März: „Der Windelkaoalier"; Dienstag, 2. März: „Die ideale Gattin"; Mittwoch, 4. März: „Der Windelkavalier"; Donnerstag, 5. März: „Die ideale Gattin"; Freitag, 6. März: „Der Windel kavalier"; Sonnabend, 7. März: „Die ideale Gattin"; Sonntag, 8. März: „Der Windelkavalier". Auf Ersuchen des Meßausschusses der Handels kammer Leipzig hat sich die Intendanz in dankens werter Weise bereiterklärt, den Beginn der Vor stellungen, mit Ausnahme der „Tannhäuser"-Auf- führung am 1. März und der „Walküre"-Aufführung am 8. März, im Neuen Theater nicht vor ^8 Uhr anzusehen (im Alten Theater sowie im Operetten theater beginnen die Vorstellungen erst um 8 Uhr». Das Nähere ist aus den Zeitungen ersichtlich. * Eisenbahnverkehr zur Leipziger Oster-Bormesse. Zur Bewältigung des Zustroms aus allen Teilen Deutschlands und des Auslandes zu der am Montag, den 2. März d. I., beginnenden Musterlagermessc für Keramik, Glas-, Metall-, Holz-, Papier-, Leder , Gummi-, Korb, Kurz-, Galanterie-, Spielwarcn und verwandte Branchen hat die König!. Preuß. Staats dahnocrualtung. abgesehen von der Einlegung von Meß-Son Verzügen zu ermäßigten Fahrpreisen, wiederum die Bcreityaltung von Verstärtungswagcn an den in Betracht kommenden Stellen für die Hin- uno Rückreise und zu mehreren besonders stark benutz ten Schnell- bzw. Eilzügcn außerdem noch die Ab- lassung von Vor- und Nachzügen in gegen das Vorjahr noch verstärktem Mähe ungeordnet. So werden für die Hinreise am 1. und 2. März insbesondere D- Zug 22 (ab Berlin, Anh. Bf-, 7,10 vorm.) am 1. Marz dura) Vorzug ab Berlin Anh. Bf. 7,05 vorm., ab Bitterfeld 8,44, an Leipzig Hbf. 9,13 vorm., Eil zug 8/48 (ab Berlin Anh. Bf. 4,50 nachm.) am 1. März durch Nachzug ab Berlin Anh. Bf. 4,52 nachm., ab Bitterfeld 7,00 nachm., an Leipzig Hbf. 7,27 nachm., D-Zug 14 (ab Berlin Anh. Bf. 8,5ö vorm.) am 2. März durch 'Nachzug ab Berlin Anh. Bs. 9,10 vormittags, ab Bitterfeld 10,52, an Leipzig, Hauptvahnhos, 11,21 vormittags, außerdem 41-Zug 131 (ab Hannover 1,10 nachm.) am 28. Fe bruar und t. Mürz durch Vorzug ab Hannover 12,53 nachm., ab Hildesheim 1,41, av Vienenburg 2,56, ab Halberstadt 3,40 ab Halle a. S. 5,25, an Leipzig Hbf. 6,01 nuchm. ein« V e r d o p p e l u ng « r fa h - r e n, desgleichen am 1. März D-Zug 141 (ab Han nover 3,34 nachm.) durch Vorzug ab Hannover 3,24 nachm., ab Halle 7,20, an Leipzig Hbf. 8,04 nachm. Außerdem wird am 28. Februar und 1. März auf der «trecke Hannover—Leipzig zu dem D-Zug 83, der Stendal 3,21 nachm. verläßt, ein Nachzug ab S te u o a l 3,38 nachm., ab Halle 5,55, an Leipzig 6,31 nachm. gefahren. Um Ueberfiillung der Hauptzüg« zu verhüten, wird den Reisenden vom Mehausjchüg der Handelskammer angeraten, sich zu den Vorzügen schon rechtzeitig und zahlreich einzufinden und im übrigen die auf de.i fraglichen Stationen angebrachten schrift lichen Aushänge der Eisenbahnverwaltung an den Tagen der Meße und vorher besonders zu beachten Ferner wird am 2. Mürz zu dem vorm. 7,30 von Halle abgehenden Personcnzug 541 ein Vorzug wie folgt adgelasjen: Halle ab 7,18 vorm., Schkeuditz al 7,40, Leipzig Hbf. an 7,59, außerdem am 28. Februar und 1. März der vorm. 9,14 von Nürnberg Hbf. ab gehende D-Zug 45 durch einen dem Hauptzug un mittelbar folgenden Nachzug ab Nürnberg ver stärkt, der 2.35 nacknn. in Corbctha «intrifft und von dort al.-, Nachzug D-Zug 85, bis Leipzig Hbf durchgeführt wird, wo «r 3,15 nachm. eintrifft. Im übrigen sind auch für die R ü ct r e i s e die Bereitstel lung von Vcrstärkungsmagcn und die Ablassung von Doppclzügcn verfügt worden, u. a wird vom 4. bis 7. März täglich ein Nachzug D 27 von Leipzig Hbf. ab 6,33 nachm. bis Berlin Anh. Bf-, Ankunft 8,43 nachm., verkehren, ferner am 6. und 7. März ein Vor« zug D 47 von Leipzig Hbf. ab 12,30 nachm. bis Ber lin Anh. Bf., Ankunft 2,42 nachm. Sette 8. Nr. 94. Morsen-Nusgavr. Leiprig unü Umgebung Leipzig, 20. Februar. Vas Stellenvermittlergewerbe in Sachsen. Durch ministerielle Verordnung vom Jahre 1902 ist das Ste'llenvermittlungsgcwcvbe in Lachsen fest geregelt. Im Interesse des Gewerbes selbst ist das nur ,zu begrüßen, denn jo manche Mißstände, die früher mit dem üppigen Emporschießen von Stcllen- nermittlungsgeschüslen verbunden waren, sind dadurch beseitigt worden. Wa s die Zahl der S t« l I e nv c r m i t t l e r betrifft, so ist sic in letzter Zeit stark gesunken. Nach einer im Januar v. I. bewirkten Erhebung gab es zu Beginn des Jahres 1912 in Sachsen 472 Stellen vermittler, gegen 543 im Vorjahre. Hiervon waren männlichen Geschlechts 139 (i. V. 166), weiblichen Ge schlechts 333 (377). Im umgekehrten 2krhältnis hierzu sieht aber di« Zahl der vermittelten Stellen. Sic betrug insgesamt 138 705 gegen 128 697 im Vorjahre, also gerade 10 000 mehr. Von den insgesamt vorhandenen Stcllcnvcr- mittlern hatten ihren Wohnort: in der Kreis hauptmannschaft Dresden 200, Leipzig 127, Bautzen 63, Chemnitz 43 und Zwickau 40. Demgemäß steht auch die Stadt Dresden mit der Zahl der Stellen vermittler (77) an erster Stelle. Im ganzen wohnten in der Stadt und Umgebung (beide Amtshauptmonn- jchaftcn) 101 Stcllenvermittler, von denen nur 21 männlichen, aber 83 weiblichen (Geschlechts waren. Die Stadt Leipzig folgt mit 52 Stellenvermittlern erst in weitem Abstande. Zusammen mit der Amts hauptmannschaft wurden 59 gezählt (14 männliche, 45 weibliche). An dritter Stelle sieht Chemnitz, das 17 Stellenvermittler zählte; dann folgen Plauen und Zwickau mit 12 bzw. 7. Von den Amtshauptmann- schaften steht weit obenan Meißen mit 43 Stellenvcr- mittlern; dann folgen Döbeln mit 27, Bautzen mit 23, Großenhain und Oschatz mit je 21 usw. Was di« vermittelten Stellen anbetrifft, so entfielen von der Gesamtzahl (138 705) volle zwei Drittel, nämlich 93 859, auf das Gastwirtsge- we r be. Von diesen im (stastwirtsgewcrbe vermittel ten Stellen kamen auf Kellnerinnen 75 560, nämlich in Dresden 39 502, in Chemnitz 20 450, in Leipzig 11 578, in Plauen 1241, in Zwickau 1239. An anderem weiblichen Personal wurden im Gast- wirlsigewerbe 12453 Personen vermittelt (davon in Dresden 7570, in Leipzig 2633), ferner an männ lichem Personal 5846 (in Dresden 3316, in Leipzig 1728). An zweiter Stelle steht die Vermitt lung für häusliche Dienste mit 21775 ver mittelten weiblichen und 390 männlichen Personen. Auch hier steht Dresden mit 9941 Personen an der Spitze; dann folgt Leipzig mit 5786 Personen. In der Landwirtschaft wurden 13569 männlich« und 3912 weibliche Personen vermittelt, zusammen 17 481 «Dresden 5122, Leipzig 2552 usw ). Die ge samten Vermittlungen im Gewerbe, Handel und Ver kehr usw. bezifferten sich auf 5200 Stellen. Jedenfalls läßt die im Statistischen Jahrbuch ge geben« Ucbersicht erkennen, daß in Dresden die Stellenvermittlung am bedeutendsten ist. Von allen im ganzen Lande vermittelten Stellen kamen 68 321, also die Hälfte, aus Dresden. Dann folgen Leipzig mit 25 654 und Chemnitz mit 22 391. ?. Ordensverleihung. Dem Polizcileutnant Hassel horst hier ist von dem Kaster aus Anlaß der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals der Kronenorden 4. Klasse verliehen worden, der ihm gestern vom Polizeidirettor ausgehändigt worden ist. * Verwendung von Automobilen in städtischen Diensten. Eine von der Zentralstelle des Deutschen Städtetages veranstaltete Umfrage über die Ver wendung von Automobilen im Verwaltungsdienste in den Städten mit über 80000 Einwohnern hat er geben, daß — mit Ausnahme der Hansastädte — in 53 Städten insgesamt 590 Automobile in Gebrauch waren. Davon entfallen auf die Feuerwehr 249, wobei jedoch die Berliner Feuerwehr, die der Kgl. Polizeiverwaltung untersteht, nicht eingerechnet ist: ferner au> die Straßenreinigung und Straßen besprengung 113, auf den allgemeinen Dienst 84 und auf den Krankentransport 54. Was Leipzig an- betrifft, so erscheint es in der Uebersicht mit ^Auto mobilen an 7. Stelle unter den Verbandsstädten. Davon dienen 11 der Feuerwehr (außerdem 2 Kraft zweiräder und 1 Kraftdreirad), 4 dem Krankentrans port und 3 der Straßenrciniguna und Besprengung. Unter den übrigen 11 Automobilen, die Im allge meinen Dienst Verwendung finden, befinden sich 6 Phänomobile, davon 3 für den Speisentransport in Krankenhäusern. * Gesangs Ausführung vom Leipziger Lehrer-lSe» sangoerein im Innern des Völkerschlacht-Denkmals. Zn der morgen Sonntag, nachmittags 5 Uhr, im Denkmale stattsindenden Ausführung bringt der Leip ziger Lehrer Gesangverein (Leitung Herr Kapell meister Professor Hans Sitt) das „Weihelied" aus der „Zauberflote" von Amadeus Mozart. „Grablied" von Peter Cornelius, „Lebewohl" von Hans Sitt und „Abendlied" von Robert Volkmann zum Vor trag. Das Innere des Denkmales wird auch bei dieser Aufführung elektrisch beleuchtet. Einlaßkarten zu 2 ./6 erhält man in der Hofmusikalienhandlung C A. Klemm, Neumarkt 28, im Teppichhaus Frank <k Co., Rathausring 10, in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotenvundes, Blücherstraße 11 und an der Tageskasse am Völkerschlacht-Denkmale. * Bereinigung zur Fürsorge für kranke Arbeiter. Da trotz aller Bemühungen des Vorstandes der Vereinigung zur Fürsorge für kranke Arbeiter es bisher nicht möglich gewesen ist, die Bestrebungen der Vereinigung, sowie insbesondere die Tätigkeit der F >zrsorgcstelle für Lungenkranke in weitere Kreise zu tragen, ist ein besonderer Ausschuß zur Be kämpfung der Schwindsucht gebildet worden. Seine Aufgabe soll sein, durch Entfaltung höherer Propaganda mehr als bisher auf die Gefahr dieser Volkskrankheit aufmerksam zu machen, die Organisation der Vereinigung selbst auf eine breitere Grundlage zu stellen, sowie ein Zu- lammenarbeiten derselben mit allen hiesigen Wohl fahrts- und Fürsorgevereinen herbeizusühren. Auch «oll der Ausschuß auf die Erschließung neuer Einnahmequellen Bedacht nehmen. Eine größere Anzahl von Damen und Herren haben sich dem Ausschuß in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt, darunter Vertreter des Vorstandes der Vereinigung sowie des Ausschusses der Fürsorge stelle, ferner der Herren Schulärzte. Schuldirektoren und Lehrer. So dürften alle Vorbedingungen erfüllt sein, um ein segensreiches Wirken im Kampfe gegen die Schwindsucht in hiesiger Stadt in Aussicht zu stellen. Der Ausschuß hat bereits seine Tätigkeit begonnen und u. a. beschlossen, nach dem Vorbilde anderer Städte unseres Vaterlandes eine Zeit schrift hcrauszugeden Diese soll die Aus gabe Haden, nach Möglichkeit zur weitgehendsten Aufklärung über die Volkskrankheit „Tuberkulose" beizutragen und hochherzige Menschenfreunde zu Helfern und Mitkämpfern zu gewinnen. Sic soll ferner über die Tätigkeit der Fürsorgestelle für Leipziger Tageblatt. Lungenkranke und der Vereinigung berichten und für die Kranken und Hilfesuchenden ein guter Rat geder sein. Die Zeitschrift wird den Titel „Leipziger Blätter zur Tuberkulose-Bekämpfung" führen; in zwangloser Reihenfolge erscheinen und an alle Interessenten kostenlos in der Geschäftsstelle der Vereinigung zur Fürsorge für kranke Arbeiter, Querstraße 25 part., abgegeben werden. * Nordisches Konzert de» Universitätskirchenchor». Das Montag, den 23. Februar, abends 8 Uhr, in der Universitätskirche stattfindende III. Abonnements- lirchenkonzert d«s Universitätskirchenchors bringt ein Programm, das die Musikfreunde wohl sehr inter essieren dürfte. Was jetzt lebende dänische, schwedische und norwegische Komponisten auf dem Gebiete der geistlichen Musik leisten, davon will das Konzert einen Einblick gewähren. * Desinfektion durch Plätteijen. Es dürste unsere Hausfrauen interessieren, daß neuerdings in einem bakteriologischen Laboratorium Versuche angestellt wurden, die ergeben haben, daß das Plätten der Wäsche in hohem Maße desinfiziert. Zur Abtötung "'der krankheitserregenden Batterien genügen meist schon Temperaturen von 140 Grad. Ein Gasplätt- cisen hat aber eine Temperatur, die zwischen 200 bis 400 Grad schwankt. Indem nun das heiße Plätteisen über die Wäsche fährt, finden die etwa noch durch den Waschprozeß nicht getöteten Bakterien ihren Tod. Will man mit Hilfe des Bügeleisens desinfizieren, so muß man dieses so heiß wie möglich zur An wendung bringen, am besten 250 Grad uns mehr. Je heißer, desto bequemer und vollkommener. Von Herrn Dr. K. Svehla, dem wir diese Forschungen verdanken, wurde scstgestcllt, daß dünner Stoff, wie zum Beispiel Blusen und Schürzen, die am Kranken bett oder beim Krankenbesuch getragen wurden, schon beim einfachen Plätten keimfrei werden; ein dickerer Stoff mußte mehrere Male überplättet werden. Die Tatsache der desinfizierenden Wirkung des Plättens wird sicherlich von allgemeinem Interesse sein, nicht nur für solche Personen, die berufsmäßig in der Kranken pflege zu tun haben, sondern auch für jeden Haus halt, namentlich bei Influenzaepidemien. Schnupfen und dergleichen. Die schnelle Herstellung des nötigen Plätteisens macht heute, wo fast jeder Haushalt mit einem Gasplätteisen eingerichtet ist, ganz geringe Mühe und Kosten; rechnet man doch, wenn man eine ganze Stunde mit einem Kasplätteisen plättet, einen Gasverbrauch von zirka 2 Pf., eine Ausgabe, die sich wohl jeder leisten kann, und die, selbst wenn sie lOOsach so groß wäre, den Nutzen, den sic liefert, nicht überwiegen dürfte. — Verein für Arbeitsnachweis. In der gestern in den Räumen der Anstalt unter Vorsitz des Herrn Privatmanns Wilhelm Rüngcr äbgehaltencn Mitgliederversammlung erstattete der Genannte einen ausführlichen Bericht über das 14. Geschäftsjahr 1913, aus dem hervorging, daß bei der ungünstigen Konjunktur, die das deutsche Wirtschaftsleben drückt, der Verein im verflossenen Jahre das Ergebnis seiner Vermittlungstätigkeit ziffernmäßig nicht zu erhöhen vermochte. Dennoch ist das Gesamtergebnis der Stellenbesetzung ein im ganzen erfreuliches. Es wurden 29 433 Stellen gegen 29 611 im Vorjahre besetzt. An den besetzten Stellen war die weibliche Abteilung, die das Üebergewicht hatte, mit 18 025, das männliche Geschlecht mit 11 408 beteiligt. So hat die Abteilung für Dienst- botenvermittlung, in der 4549 offene Stellen an gemeldet und 1864 vermittelt wurden, weitere Fort schritte gemacht, wie auch die Kommission zur Heran bildung von brauchbaren Dienstmädchen 43 aus der Schule entlassenen Mädchen mit Lehrverträgen dienen konnte. Erfreulich isin daß die Vermittlung für ge lernte Arbeiter gegen das Vorjahr etwas gestiegen ist. Für die männlichen Arbeitsuchenden verliefen nur die Monate Januar, Dezember und November ungünstig, aber in d«r übrigen Zeit kam jeder zu seinem Recht. Ausdehnung gewann auch der aus wärtige Verkehr, bei dom 521 Stellen mit männlichen Personen, 139 mit werblichen'besetzt wurden. Die hiesige Gruppe „Metallverarbeitung" war mit 1939 Arbeitsuchenden am stärksten vertreten; ihr konnten 268 Stellen zugewiesen' werden, während die Holzindustrie 447 Arbeiter suchte und deren 61 aufnahm. Für Notstandsarbeiten wurden 148 Mann im Schleuscnbau und in der Kläranlage beschäftigt. Ein besonderer Fortschritt ist durch die Angliederung des öffentlichen Fach ar beiter nachweises für das Gastwirtsgewerbc auf Ersuchen des Rates der Stadt zu verzeichnen gewesen, wobei die Regie rung einen Beitrag von 2000 X zu den Kosten be willigte. Nach weiteren ausführlichen Darlegungen über die Organisation des Vereins übergehend, wies Herr Büngner aus den finanziellen Be trieb des Arbsitsnachweises noch besonders hin, so auf die Mitgliederberträge, 3088,50 .X, auf die Zu wendungen des Rates, 8000 x, des Vereins gegen Hausbettelei, 500 X usw., erwähnte dabei des Zu schusses von 474,50 x aus dem kleinen Reserve kapital, und dankte dann den aus dem Vorstand Scheidenden Frau Mary Wagner, Arthur Birckne: und Wilhelm Lischke für ihr Wirken im Verein. In den Vorstand wurden die satzungsgemäß Aus scheidenden Frl. Gertrude Gebhardt, Geh. Hof rat Prof. Dr. Wilhelm Stieda, Wilhelm R ü n g e r einstimmig wiedergewählt und an Stelle des ansscheidenden Herrn Will). Kirsche! Herr Adolf P ottkä m p e r sowie als Revisoren Frau Antonie Frenzel und Herr Otto Weißgeier berufen. Sämtliche Vorlagen, Geschäftsbericht und Haushalt plan fanden Genehmigung. * Der Allgemeine Akademische Turnabend an der Universität Leipzig (A. T. A.» veranstaltete am gestrigen Donnerstag in der Turnhalle Otto-Schill- «tr. li sein l X. Winter-Schauturnen, dessen Oberleitung Universitätsturnlehrer Dr. K uhr hatte. Nach dem Aufmarsch der ungefähr 60 Turner zeigte man verschiedene Laufschrittarten, auch über Hinder nisse hinweg, als Gemeinturnen, wie auch mehrere Turnspiele, namentlich solche mit dem Ball, Es folgte ein allgemeines Riegenturnen, cu dem auch 2 Riegen Turnerinnen antraten. Stafettenlauf, Hochsprung und Tauziehen wurden als Korporations-Wettkämpfe gezeigt. Als Musterrieaenturnen führte man vor: Keulenschwingen und Turnspiel der Turnerinnen- Abteilung (Leiter: stud. phil. Weigelt), Pferd turnen der Akademisch-Wissenschaftlichen Turn» lehrer - Vereinigung (Leiter: stud. math. Hans Pahner) und Barrenturnen der gewandtesten des A. T. A. (Leiter stud. phil. Schröder). Namentlich am Barren konnte man gute Leistungen der Turner sehen, wie auch das Korporationshochspringen gute Springer auf den Plan führte. Am Anfang des Turnens nahm der Leiter des A. T. A.. Dr. Kuhr, Gelegenheit, die zahlreich erschienenen Gäste herzlich zu begrüßen. Vrogrammäßig 8.40 Uhr endete das Schauturnen, Mit frohem Turnerjang zog die frohe Schar ab. * Zirkus Charles lammt. Charles' größte Zirkusjchau Europas wird in absehbarer Zeit auf einem etwa 25 000 Quadratmeter großen Terrain ein kurzes Gastspiel in Leipzig geben. In luftigen, sommerlichen Zelten ist die eigentliche Stätte der mobilen Massen schau. Im eigenen, un begrenzten Zeltheim ist die wahre Möglichkeit artistischer und technischer Unmöglichkeiten: hier sammeln sich in weitgcdehntem Zeltdom Masten von entzückten Zuschauern, erstehen die Wunder cxotijchcr Welten, marschieren 600 Menschen aller Völker und Rasten auf, paradieren loo Tiere aus allen Zonen der Erde in ihren Kunstfertigkeiten, konzertieren drei Musikkapellen und wohnen 15 000 Menschen gleich zeitig den Darbietungen dreier in einem Rahmen zusammcngefaßter Schaustellungen bei. Charles ist der moderne Bildner der Massen. Mit guten, euro päischen Sinn, der sich von jeder amerikanisierenden Blufstechnik fernzuhalten weiß, schlägt er inmitten eines Massenzeltcs eine einzige riesige Zentral manege aus: Gruppen von 30 Berberlöwen, von 15 Königstigern, von 12 Elefanten,, von 18 Kamelen und Masten von Pferden, Ensembles von 25 Springern, 30 Eskamoteuren, 20 Reitern. Jockeis und ebensoviel Luftturnern erscheinen auf einmal im zentralen Brennpunkt der einen und einzigen Mittel manege. Hier bleibt die Möglichkeit gewahrt, jede Einzelleistung einer prüfenden Wertung zu unter ziehen, hier muß jeder auftretendc Artist ein voll endeter Künstler, jede vorgesührtc Dressur auf der Höhe ihrer Vollendung sein, will sie der ihr ungeteilt zugewandten Begutachtung standhaltcn können. Das ungesunde System mehrerer Manegen, das nach den erfolglosen amerikanischen Vorbildnern gegenwärtig * im Begriff steht, nach Deutschland cingeschleppt zu werden, ist bereits vor einem Jahrzehnt Gegenstand einmütiger, ablehnender Kritik gewesen. Es ist und wird immer nur ein Deckmantel minderwertiger Darbietungen sein, In schärfstem Gegensatz hierzu sieht das Zentral-Massensystem der Charlesschen Millionenschau. Im größten je gebauten Massen zelt wird sic Masten versammeln, um ihnen wiederum Massen zu bieten. Die Massen wollen wieder Masten sehen. * Kinderbewahranstalt zu Leipzig-Neustadt. Der Verein zur Erhaltung unserer Kindcrbcwahranstalt hielt am 11. Februar d. I. seine Generalversammlung ab. Aus dem Jahresberichte ist zu erwähnen, daß seit dem 1. Juli 1913 Frl. Hanna Werner als Lei terin angestellt ist. Die Anstalt ist im Berichtsjahre von täglich 70 Kindern besucht worden. Die Ein nahmen betrugen 4606,96 X, die Ausgaben 5312,85 X, so daß am Iahresschluß ein Defizit von 705,89 X zu verzeichnen war. Die im Vorjahre beschlossenen Satzungen traten nach behördlicher Genehmigung am 1. Januar 1914 in Kraft. Bei der dadurch nötig ge wordenen Neuwahl des gesamten Vorstandes wurden sämtliche Vorstandsmitglieder wiedergewählt. Eine Aenderung ist nur insofern eingctreten, als an die Stelle des bisherigen Kassierers, Herrn Fabrik besitzer Hornemann, Herr Kgl. Friedensrichter Moritz Krake getreten ist. Möge die reichen Segen stiftende Anstalt auch fernerhin die wohlwollende Unterstützung aller Kreise finden! * Der Deutsche Stenographen-Bund Gabelsberger, dem nach der letzten Zählung 2138 Vereine ange hören, tagt vom 25.-27. Juli in Düsseldorf. Für die sächsischen Teilnehmer wird am 24. Juli von Leipzig aus ein Sonderzug nach Düsseldorf bereit gestellt. Nach der Tagung wird außerdem ein Sonderzug von Düsseldorf nach Leipzig ab gehen, um den in Düsseldorf versammelten Steno graphen Gelegenheit zu geben, die Stenographie- Weltausstellung in Verbindung mit der Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig zu be suchen. I'. Festgenommener Wechjelfälscher. Einer hie sigen Firma legte vor kurzem ein hiesiger Kaufmann 3 Wechsel über je 500 X zum Diskont vor, die von einer auswärtigen Firma akzeptiert worden waren. Da die letztere Firma sich eines guten Ansehens er freut, trug man keine Bedenken, dem Kaufmann drei von der angegangenen Firma' ausgestellte Wechsel dafür zu geben. Hinterher kamen der hiesi gen Firma jedoch einige Bedenken und sie zog des halb bei der Akzeptantin Erkundigungen ein, die er gaben, daß diese keine Wechsel in Umlauf hatte. Man war also einem Wechjelfälscher in die Hände gefallen. Da dieser in Aussicht gestellt hatte, sich an dem Unternehmen der geschädigten Firma mit 50000 X zu beteiligen, besuchte er die Firma noch mals in einem Automobil, das er sich mit falschen Wechseln von einer hiesigen Automobilhandlung er schwindelt hatte. Auf telephonische Benachrichti gung hin nahm ihn die Kriminalpolizei nunmehr fest. Bei den weiteren Erörterungen stellte sich her aus, daß der Festgenommcne auch Wechsel einer Schweizer Firma zum Austausch angcboten hatte, die, wie die Erörterungen ergaben, ebenfalls ge fälscht sein dürften, denn im Besitze des Schwindlers wurde ein Stempel mit dem Namen der Schweizer Firma vorgefunden. Welchen Umfang die Wechsel fälschungen angenommen haben, war noch nicht fest- zustellen, da die Fälligkeitstermine noch nicht abge laufen sind. Bis jetzt tonnten 5 Wechsel herbei gezogen werden, die von dem Fälscher ausgegeben worden sind. L. Unhold. Ein herrschaftlicher Diener im West viertel unserer Stadt wurde gestern in Hast genom men, weil er sich an einem 10jährigen Schulmädchen vergangen hat. 1'. Als Leiche gesunden. Nach einer telephoni schen Mitteilung ist ein seit kurzem hier vermißter Werkmeister gestern nachmittag in der 'Nähe von Beesen a. d. Elster aus der Saale als Leiche heraus gezogen worden. Der Tote war schwer nervenkrank und hat wohl deshalb sreiwillig den Tod gejucht. e. Unbegründeter Brrdacht. Wir brachten kürz lich eine Notiz, nach der ein Heizer eines städtischen Gebäudes in L.-Dölitz in den Verdacht gekommen war, dort einen Diebstahl versucht zu haben. Die angestellten Erörterungen ltziben die Uederführung nicht ergeben. * Lchöuefel». Es wird bicidurcli darauf lüu-mvieicn, das, nm kominrndrii «Lonnlaa, drn 22. Zcbrnar, im 2>briidnolt,'sdü'nslc nun Äbcnoniadlsfricr >nr dis lonfirmirrlr, wciblichc ^ngcnd birr abgidaucn wrrdrn wird. Tic Änmcwuii^cii worden von >.-«- Ubr ab i» der Sakristei eiitnenen-lenoniinen. " Mockau, 20 Februar. Nächsten Sonntag, den 22. Februar findet abends 6 Uhr in hiesiger Kirche ein Abcndgottesdienst statt, in de» Pfarrer Her in el i nk die Predigt halten wird. Dte Predigt wird die Geschichte der Reformation in der Leipziger Gegend behandeln. * Mockau, 19. Februar. Im evangelisch-natio- nalen Arbeiterverein sprach Herr Wagner-Leipzig vor einer zahlreichen Zuhörer,chaft über Deutsch- Südwestafrika und schilderte in fesselnder Weise an Hand von z. T. kolorierten Lichtbildern die Lebens weise der dort wohnenden Deutschen und der Ein geborenen, sowie die Kämpfe zur Zeit des Herero- Aufstandes, die er als Freiwilliger bei der Schutz truppe selbst mit durchlebt hatte. Geschäftsverkehr. * a st n a ch t s k II ch e n. Ta die meinen trauen zur aastenzeit etwas «clbttarliaZenes Ucbcii, sci nacbnehend rin bcwätirles Ba4rezept inr Pfannkuchen bekannt neaeben. 2 klar» aeauirlte Uier, 2 Löffel Butler. '» Ptund 3»«ter, >, Liier kalte Milch, 2—3 aeriebenc gekochte Üartofseln. zirka t Pinna Lil» vcins selbsttätiges ÄSiener Barkmedl werben ,n einem steilen Teige geknetet: der Teig wirb ausgeroltt unb mit einen« «ylaie runde Piolten daraus anogeitoibcn, diese, gefüllt mit Marmelade oder auch nnqessillt, in siedendem öen schon braun gebacken nnd mit Zucker bestreut Tas obiqe vielfach prämiierte Mebl,' pro Pfund :kn Psennia. >>k zu haben bei ^tto Nein, ^chokvladengeschast, Hurprinzstrahe l. Mitesser, Pickel, Sommer sprossen. Aerzte empfehle» Le. Kuh»'» Elqzerin- k Schwefel Milch-Seife, 80 u S», LrSme 1.—. Fr«»z Kutz«, Kro«e«-Parfümerie Nürnberg Hier: in Apottz^ Dr»g. ». Parf. Kn