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baburch rum endlich« ErsoGg Letze tragen. Das ist nicht richtig ... DiehyveragrarischeOp- positionhat damals mcht den Rücken der Regie rung gestärkt sondern die Massen der Oppo sition geschärft... Im Bundesrate hatte iich gan» sicher Lein« Mehcheit gefunden für ein« Politik des zollpolitsichen Da-banque-Spieles, bei dem di« gesamte Wirtschaftspolitik auf die eine Karte der extremen Zölle gesetzt wurde. Die Sätze des Regierungstarifs stellten das Höchstmaß dessen dar, was die verbündeten Regierungen zu liewilli- gen bereit waren. Wäre dieser Tarif am agra rischen Widerstande gescheitert, so war nicht daran zu denken, datz ein agrarischerer eingebracht worden wäre. Es hatte bei den alten Caprioischen Sätzen fein Bewenden gehabt." Und nun zieht Herr Diederich Hahn seit Jahren schon durchs Land, um die günstig« Lage der Land wirtschaft, die ihr aus eben dem vom Bund der Land wirte bis aufs äußerste bekämoften Zolltarif erwuchs, als ein« Frucht der bündlerischen Politik zu preisen und di« Politik derjenigen, di« diesen Zoll tarif gemacht haben^u verdächtigen! Es sei als Ant wort nur an das Wort des alten Kardorff er innert, der einmal im Reichstag sagte: ...... Zvenn diese Herren heute im Zirkus Busch es so darstellen, als ob si e der Landwirtschaft diesen Schutz verschafft hätten, als ob di« günstige Lage, deren sich heute die Landwirtschaft erfreut, ihren Bemühungen zu danken wäre, so scheinen sie es ganz vergessen zu haben, daß ihr Vorstand aus gerechnet Kopf und Kragen daran setzte, um diesen Zolltarif zu Fall zu bringe n." Diese Erinnen.ngen mögen vorläufig genügen, um di« Zirkusrede d«s Herrn Hahn in ihr«m wahren Wert zu beleuchten. Sie zeigen, wie di« Ueber- agrarier damals mit den InteressenderLand- wirtschaft nmgegangcn sind, sie zeigen weiter auch, daß, wenn es je politische Demagogie gegeben hat, sie damals ron den Bündlern in bisher von nieman dem erreichter Weise geübt worden ist. Heer un- Flotte. Der neue vorsitzen-e -es ^Deutschen Kriegerbun-es". Der neue Borsitzend« des Deutschen Kricgerbundes, General von Ploetz, der an die Stelle des bisherigen verdienten Vorsitzenden, GeneralfeldmarschallS Oskar von Lindequist, tritt, ist am 21. August 1847 in Breslau geboren. Sein Eintritt m die Armee als Portepeefähnrich erfolgte im Jahre 1865, und zwar wurde er in das damals in Köln garnisonierendc Ostpr. Füsilier-Regiment Nr. 38 eingestellt. 1866 erfolgte seine Ernennung zum Leutnant, in welcher Stellung er mit seinem Regiment den böhmischen Feldzug mitmachte. Ebenfalls noch als Angehöriger des Füsilier- Regiments Nr. 33 zeichnete sich der iungc Offi zier durch hervorragende Tapferkeit im Deutsch- Französischen Kriege aus. Nach der Schlacht bei Gravelotte erhielt er das Eiserne Kreuz ll. Klasse, und seit der Schlacht von Bapeaume schmückt sogar die höchste Kriegsauszeichnung, das Eiserne Zdreuz I. Klasse seine Brust. Nach dem Feldzuge wurde er im Jahre 1878 zum Hauptmann be fördert, welchen Dienstgrad er in verschiedenen Regimentern bekleidete. 1885 finden wir ihn als Adjutant beim Generalkommando des 9. Armee korps. 1887 wurde er als Major und Bataillons kommandeur in das Köuigiu-Augusta-Negiment versetzt. 1892 erfolgte seine Ernennung zum Oberstleutnant unter Versetzung in das Köuigin- Elisabeth-Ncgimcnt. 1895 wurde er Oberst und Abteilungschef im Kriegsministerium, von 1896 bis 1898 hatte er das Kommando des 3. Garde- Grenadier-Regiments Königin Elisabeth inne. Bald darauf avaneierte er zum Generalmajor und führte in dieser Stellung von 1898 bis 1901 die 19. Jnfantcriebrigadc. 1901 erhielt er unter Beförderung zum Generalleutnant die Führung der 15. Division (Köln), die er bis zum 3. Oktober 1906 innchatte. Am 16. Ok tober 1906 erhielt er unter Beförderung zum General der Infanterie das Kommando des 8. Armeekorps, das er bis zum vergangenen «Jahre innchatte. Aufträge der Heeresverwaltung an einzelne Handwerker. Die Heeresverwaltung hat milgeteilt, das; das Militär-Schuhzeug grundsätzlich in mili tärischen Werkstätten gefertigt wird, so das; au Handwerker derartige Lieferungen nicht vergeben werden. Wegen der Uebertragung handwerklicher Arbeiten und Lieferungen für den Bedarf der Heeresverwaltung ist noch besonders darauf hin- Ver Nusbau -es Eisenbahnnetzes auf -em Salkan Das bisher ziemlich beschränkte Eisenbahnnetz der Balkanstaaten wird in den nächsten Fahren ein«n umfassenden Ausbau erhalten. Besonders das in Berkehrsfragen zurückgebliebene Albanien, und Mazedonien wird eine Anzahl neuer Schienensträng« erhalten, die fruchtbare, von der Türkenherrschaft daniederaehaltene Gebiete neuem Loben zuführen sollen. In unserer heutigen Karte zeigen wir neben den bisher vorhandenen Eisenbahnen auch die im Bau befindlichen bzw. projektierten Bahnlinien in besonderer Markierung. zuweisen, daß, abgesehen von der bekannten Be rücksichtigung von Handwerkervrganisationen, auch in vielen Fällen der Weg der freihändigen Vergebung an einen Handwerksmeister beschritten Ivird, der sich als besonders zuverlässig erwiesen hat. Diese freihändige Vergebung kann erfolgen bei Gegenständen, deren überschläglicher Wert den Betrag von 3000 Mark nicht übersteigt, bei Dringlichkeit des Bedarfs und bei Leistungen, deren Ausführung besondere Kunstfertigkeit er fordert oder unter Patent- oder Musterschutz steht und nur vom Inhaber bewirkt wird. Ferner bei Nachbestellung zur Ergänzung des für einen bestimmten Zweck ausgeschriebenen Gesamt bedarfs, sofern kein höherer Preis vereinbart wird als für die Hauptlcistung, und wenn von dem Unternehmer besondere Verschwiegenheit verlangt ivird. Schließlich kann die Vergebung auch erfolgen, wenn eine vorherige engere Aus schreibung ein annehmbares Ergebnis nicht ge habt hat, daher aufgehoben werden mußte, und von einer erneuten Ausschreibung ein Erfolg nicht zu erwarten steht. Bei der Auswahl der Unternehmer ist nach Möglichkeit zu wechseln, auch sind dabei die ortsansässigen Gewerbe,- treibrnden vorzugsweise zu berücksichtigen. 'Es muß sonach jedem Bauhandwerker, der bei Militärbautcn Aufträge zu erhalten wünscht, empfohlen werden, rechtzeitig bemüht zu sein, bei dein zuständigen Militäramt seine Vor notierung zwecks Aufforderung zur Abgabe von Angeboten zu erlangen. Die Streitmacht des neuen Fürstentums Albanien. lieber die Streitkräfte, die das von den Großmächten geschaffene neue Staatswesen Al banien gegebenenfalls ivird aufstellen können, werden der Korrespondenz „Heer und Politik" von militärischer Seite folgende Mitteilungen gemacht: Des neuen Fürsten von Albanien harren in seinen! Lande so schwierige Aufgaben, daß uran dein Prinzen zu Wied alle Anerkennung zollen muß für den Mut und die Tatkraft, mit der er au die Regierung dieses von allen euro päischen Ländern gewiß am schwersten zu regie renden Landes herantritt. Unter den vielen dringlichen Aufgaben, die an erster Stelle seines RegierungsprogrammeS stehen, verdient die Lö sung der Heeresfrage besonders hervor gehoben zu werden. Die Schwierigkeiten für das rauhe Land der Skipetaren eine geeignete Lbchr- verfassung zu schaffen, liegen nicht so sehr in der technischen Seite, als vielmehr in den fi nanziellen Schwierigkeiten, die die Durchführung einer Hecresorganisation für das finanziell schon ohnehin schwerbelastete Budget des jungen Staatswej'ens notwendigeriveise mit sich bringen muß. An und für sich müßte es ein leichtes sein, die kämpf- und krcegerprobten Al banier, denen die Waffen von Kindheit auf lieb und vertraut sind, zu festen militärischen Ein heiten zusainmenzuschlietzcn und ein, wenn auch nur kleines, so doch größeren militärischen An sprüchen genügendes Heer zu bilde«. Es fragt sich, welche Grundlagen für eine Heeres- organisation in Albanien gegeben sind. Weder die neugebildete, aus 200 ausgesuchten Leuten bestehende Leibgarde des Fürsten, noch die von holländischen Justruktionsvsfizieren ausgebildete internationale Gendarmerie in Stärke von 1000 Mann können ernsthaft als Basis für die Or ganisation einer albanischen Armee nicht in Frage kommen. Die Leibwache wird mit dem Schutz des Fürsten, die internationale Gendar merie mit dem Polizei- und Wachtdienst in dem unwirtlichen, gefährlichen Lande vollauf zu tuu haben. Dennoch könnte das Fürstentum eine nach Zahl und Wehrkraft nicht unbedeutende Streit- rnacht anstellen. In Anbetracht der geringen Be- , völkerungsdichte des Landes — Albanien zahlt ails-seinem etDW30<H^L-uaDsütRtvqMOr großen '' Gebiet 800 000 bis 900 000 Einwohner! — wer den die Wehrfvrmationen eines albanischen Heeres nur eine relativ geringe Stärke auf weisen können, wobei aber cm Auge zu behalten ist, daß dieses zahlmäßige Manko in vielen Be ziehungen durch die erheblichen militärischen Qualitäten des albanischen Soldaten wieder aus geglichen werden kann. Fürst Wilhelm von Al banien soll übrigens schon fest vorgezeichnete Pläne für die zunächst aufzustellcnden Friedens formationen entwickelt haben. Wie eingeweihte Kreise wissen »vollen, wird sich die Gesamtstärke derselben zunächst auf 10 000 Mann belaufen. Bedenkt man nun, daß es den anderen Baltan- staaten während der letzten Kriege möglich war, 10 Prozent chrcr gesamten BevölkerungSzifser bewaffnet ins Feld zu schicken, so müßte man auf Grund dieser Erfahrungen dazu kommen, für das albanische Heer eine Kriegsstärke von 90000 Mann anzunehmen, die etwa in drei Korps von je 30 000 Mann zu gliedern wären. Gelingt es, die finanziellen Schwierigkeiten der Heeresorganisation zu überwinden, was jedoch mit den beschränkten Mitteln der 75-Millionen- Anleihe immerhin zweifelhaft erscheint, so wird das albanische Heer ein Faktor aus dem Balkan werden, mit dem die anderen Balkanstaatcn zu rechnen haben. Deutsches Reich. * Zum Rücktritt des sächsischen Gesandten ».Friesen. Am Freitag nachmittag empfing der Großherzoq von Baden in Gegenwart des Staatsministers Dr. Freiherr v. Dusch den könial. sächsiichen Ge sandten und bevollmächtigten Minister Freiherr« v. Friesen in Abschiedsaudienz. Abends fand zu Ehren des am 1. April in den Ruhestand tretenden Gesandten ein Galadiner statt, zu dem verschiedene Einladungen ergangen waren. Vor der Ealatafel wurde der Gesandte von der Großherzogin empfangen. * Erzherzog Franz Ferdinand von Oesterreich und Gemahlin nahmen am Donnerstag das Frühstück beim König imRcsidenzchlosse zu Dresden ein und besuchten Freitag mittag das Grüne Gewölbe. 2ni Laufe des Tages sprachen Prinz und Prinzessin Johann Georg im Hotel Bellevue vor, wo das Erzherzogspaar abgestiegen ist. Die Rückkehr nach Wien erfolgte Freitag abend. * Ueber die nationaUiberalen Landtagskandida turen in Chemnitz wurde jüngst ein Vorschlag des Vorstands des dortigen nationalliberalen Vereins an den erweiterten Ausschuß veröffentlicht. Wie er innerlich, geht die Absicht dahin, daß die National liberalen für die Landtagswahlen 1915 im 1., 2. und 4. Chemnitzer Stadtkreis eigene Kandidaten aufstellen wollen. Die sozialdemokratische Chemnitzer „Volksstimme" sucht nun die Fortschrittler gegen diesen Vorschlag mobil zu machen und spricht logar von einer „Brüskierung" der Fortschrittler Lurch die Nationalliberalen. Daß die Sozialdemokraten mit dieser Behauptung völlig auf dem Holzwege sind, beweist folgendes Telegramm, das von der Geschäfts stelle des Nanonalliberalen Landesvcreins an die fortschrittliche „Zittauer Morgenzeitung" geschickt worden ist; „Es handelt sich lediglich um einen Beschluß Vorschlag des Vorstandes des Chemnitzer National liberalen Vereins, der sich übrigens mit der Auffassung desjenigen Herrn aus der fortschrittlichen Voltspartei deckt, der mit den Bevollmächtigten der Natio nalliberalen Partei die vorläufigen Ver handlungen über Chemnitz geführt hat." Die Hoffnung der Sozialdemokraten, die Verhand lungen über das liberale Wahlabkommen in Sachsen zu stören, muß also an dieser Feststellung scheitern. O- * Um die Nachfolge des Grafen Wedel. Außer dem Grafen Wedel weilt zurzeit auch Freiherr von Rheinbaben in Berlin. Natürlich wird sofort kombiniert, daß dieses Zusammentreffen mit der Be setzung des Statthalterpostens in Elsaß-Lothringen zuiammenhänne. Dam schreibt offiziös der „Berl. Lok.-Anz.: „Wenn auch vieles dalür spricht, daß Freiherr von Rheinbaben der leitende Posten in den Reichslanden übertragen werden wird, so wird der Wechsel in der höchsten reichsländischen Stelle noch einige Zeit aus sich warten lasten. Nach unseren Informationen liegt zurzeit auch die kaiserliche Ent scheidung über die Per>on des neuen Statthalters noch nicht vor. * Zur Kündigung der Handelsverträge wird d«r sächsischen Regierungspreste aus Berlin gemeldet: Die in der Presse einsetzend« Erörterung über eine mög liche Revision des Zolltarifs hat schon eine Reihe un richtiger Anschauungen zutage gebracht. So gab eitz großes Blatt die Nachricht weiter, man müsse event. mit einer vorzeitigen Kündigung der HandelsvcrträG? durch Rußland und Oesterreich-lrugari?-ikelsimeb. Dem geg«nüber ist darauf hinzuroersen, daß der Handels vertrag mit Rußland bis zum 31. Dezember 1917 läuft und im Jahre vorher gekündigt werden muß. Ge schieht dies nicht, so läuft er weiter, kann aber dann zu jedem Termine mit einjähriger Frist gekündigt werden. Der Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn ist am 31. Dezember 1914 aus den 31. Dezember 1915 kündbar, dann am 31. Dezember 1916 wieder auf ein Jahr, von da ab jederzeit mit einjähriger Frist. * Die LeuchtöHommisfion des Reichstags setzte am Freitag die Besprechung bei der Versorgungsfrage fort. Ein Regierungsvertreter erklärte, es liege kein Anlaß vor, die Produktionsmög lichkeit zu pessimistisch zu beurteilen. Be züglich Rußlands gehen die Ansichten auseinander. Die einen meinen, die Produktion gehe zurück, die andern, die Jnlandnachfrage sei so stark, daß Ruß land nicht exportieren könne. Von einem Export verbot sei der Regierung nichts bekannt. Die Produktion Rumäniens entwickelt sich normal. Das mexikanische Rohöl ist allerdings ziemlich arm an Lcuchtöl. Di« unabhängigen Raffinerien können große Mengen liefern. Mesopotamien kommt als Bersorgungsgebiet zunächst nicht in Betracht. Der Staatssekretär betonte, die Regierung werde das Gesetz nicht in Kraft treten lasten, solange eine volle Versorgung zu angemessenen Preisen nicht ein wandfrei feststehe. Fortsetzung nächsten Freitag. Zahlreiche Sänger benützen zur Stärkung ihrer Stimmorgane mit Erfolg Wqbert-Tabletten. Preis der Originalschachtel 1.—. »4ou>8 Wilhelm Sievers in Peru un- Ecua-or. Die Gesellschaft für Erdkunde gibt eine w i j scuschaftliche Veröffen tlichung her aus, die eine von Wilhelm Sievers in Gießen ausgeführte Reise in Peru und Ecuador behandelt und in einem reich mit Karten, Abbildungen und Profilen illustrierten Bande den Zweck, das Ziel und den Verlauf der Expedition ausführlich schildert. Im Jahre 1885 hat der Gelehrte bei der Un tersuchung der Kordillere von Mörida in Vene zuela, 1886 bei derjenigen der Sierra Nevada de Santa Marta in Columbia fcststcllen können, daß diese beiden im äußersten Norden Süd amerikas liegenden Gebirge während der quar tären Eiszeit in höherem Maße vergletschert ge wesen sind als heute. Wenn auch bereits vorher einige einheimische Forscher, wie Raimondi in Peru und Acvsta in Columbia, auch d'Orbigny in Bolivia, für das tropische Südamerika eine früher stärkere Vereisung vermutet hatten, so waren seine Beobachtungen doch die ersten, die nach der Annahme der Torcllschen Theorie über die Eiszeit diese Theorie auch für Südamerika und für die Tropen als gültig erwiesen haben. Später haben andere Gelehrte für einzelne Teile des tropischen Südamerikas diese Beobachtungen bestätigt, nanrentlich Hettncr für Columbia und Bolivia, Han» Meyer für Ecuador, Steinmann mit Hock für Bolivia, Hauthal für Bolivia und I Mittel-Peru und Benrath für das letztere. Es tlaffte jedoch noch eine große Lücke zwischen 12 und 2 Grad südlicher Breite, etwa zwischen Lima und Guayaquil. Diese Lücke ausfüllen war der Zweck seiner Reise. Ermöglicht wurde ihn» die Ausführung seiner Aufgabe durch die finanzielle Unterstützung ver schiedener Körperschaften und Privatpersonen, in erster Linie durch die Gesellschaft für Erd kunde in Leipzig und durch Geheimrat Professor Dr. Haus Meyer. Zuschüsse er hielt er von der Königlichen Gesellschaft der Wis senschaften in Göttingen, der Großherzvgl. Hes sischen Landständischcn Stiftung durch die Uni versität in Gießen, von Frau Oberbürgermeister Dr. Stübel in Dresden und von Geheimrat Professor Dr. F. Prym in Würzburg. Während seines Aufenthaltes in Peru wurde ihm ein be deutender finanzieller Beitrag seitens des Cuerpo dc Jngenicros de Minas in Lima unter dem Vor sitz von Denegri, später I. I. Bravo zuteil, und endlich ermöglichte ihm die Königliche Akademie der Wissenschaften in Berlin die Ausdehnung seiner Studien auf Süd-Ecuador. Ein Aspira- tionü/ßsychrometcr stellte Geheimrat Prof. Dr. .Hellmann (Berlins zu seiner Verfügung. Be sondere Förderung erfuhren seine Bestrebungen durch das Kaiserliche Auswärtige Amt und den Kaiserlichen Gesandten in Lima (jetzt in Sofias Dr. Michahellcs, ferner durch die Regierung der Republik Peru, von Lr. Exzellenz dem Präsi denten Dr. Augusto Leguia und dem Ministro de Fomento, Dr. Aloysa Paz Soldan, sowie von den damaligen Präfekten der Departamentos Ancachs und Cajamarca, V. Benavides und Al- varez Saez. Am 17. Februar 1909 schiffte sich Dr. Sie vers in Genua ein, gelangte am 7. März nach Buenos Aires, verließ dieses am 17. März und erreichte über Mendoza, Santiago, Valparaiso am 30. März Lima. Nach einem kurzen Ab stecher nach Tainboraque an der Oroya-Bahn zu Lisandro Proanno fuhr er am 14. April von Callao nach Casma und erreichte am 21. April Huaraz. Von hier bereiste er von Mai bis Juni den Süden auf der Route Ticapampa—Tuco—Hual- lanca — Qucropolca — Quichas — Cajatambo — Huaraz, vom 16. bis 25. Jun: die Ostseite der Cordillera Blanca zwischen den Pässen der Que- brada Honda und von Aanganuco. Am 7. Juli zog er von Huaraz über Ehavin das Tal des Puccha hinab zum Marannon, erreichte über Huacrachuco die Montanna bei San Pedro am Rio Uchiza und kehrte über Huacrachuco zum Marannon zurück, den er am Puerto Mitibamba überschritt. Von hier gelangte er am 28. Juli nach Tariea, machte von dort eine Reise nach dem Callejon bis Yungay und verließ Tarica am 16. August. Ueber Conchucos und Mayes drang er abermals zum Marannon durch und bereiste im Osten desselben die Kordillere von Chilia bis zum Rio Lavascn, um dann am 27. August auf das linke Ufer des Flusses bei der Hacienda Llautobamba zurückzukehren, von wo er über Cajabamba am 3. September Cajamarca er reichte. Der Rest der Reise in Nord-Peru führte ihn vom 7. bis 23. September von Cajamarca über Hualgayoc nach Olmos und Huambos: dort zwang ihn die eintrctende Regenzeit zugleich mlt dem Versagen der Reittiere, nach der Küste auszuweichen, die er bei Chiclayo erreichte. Ain 25. September schiffte er sich in Eten nach Payta ein und organisierte in Piura einen neuen Zug durch den äußersten Norden des Landes und durch Süd-Ecuador. Am 30. September ver ließ er Piura, gelaugte am 4. Oktober nach Ayabaea und am 10. nach Loja. Von hier durch zog er Süd-Ecuador in der Richtung nach Cuenca, machte einen Abstecher nach dem Paß von Cajas, überschritt den Paramo del Azuay und beendete die Reise am 27. in Maust. Bereits am 29. Oktober verließ er Guayaquil, traf am 2. November vor Panama ein, wo er wegen der Pest Quarantäne halten mußte, schiffte sich am 9. in Colon ein und landete über New Dork am 29. November in Hamburg. In dem Text des Buckes sind die Ergebnisse der Reise in der Weise uiedergelcgt, daß unter Verzicht auf die chronologische Darstellung ver sucht wurde, in Form zusammenfasseuder Ab schnitte ein Bild der Geographie des Lan des, seiner heutigen und früheren Ver gletscherung, seines Klimas, seiner Pflanzendecke und seiner Wirtschaft zu geben. Dies ist in glänzender Weise erreicht worden. .X.