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l)pss«i«n Sie WEahrtserwerbSlolen in Sachsen Die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen betrug am 81. Januar 1934 in Sachsen 207 450 oder 41,54 auf 1000 Ein wohner. Gegenüber dem Stand am Ende Dezember 1033 von 211 596 (oder 42,37 auf 1000 Einwohner) ist sie demnach um 4146 oder 2 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der aus den Reihen der Wohlfahrtserwerbslosen tatsächlich Aus geschiedenen ist noch höher. Da die Städte Bautzen, Leipzig, Döbeln, Mittweida, Zwickau und Aue sowie die Bezirks verbände Flöha, Stollberg, Dippoldiswalde, Auerbach und Zwickau zusammen 774 Wohlfahrtserwerbslose mehr zähl- ten als am Ende des Vormonats, ergibt sich für die übrigen Bezirksfürsorgeserbände ein Rückgang von 4920 anerkann ten Wohlfahrtserwerbslosen. Erfreulicherweise sind die am stärksten belasteten Bezirksfürsorgeverbande der Stadt Pirna und des Bezirksverbandes Leipzig stärker entlastet worden. Pirna weist statt 90,85 Wohlfahrtsermerbslose auf 1000 Ein- wahner Ende Dezember nur noch 84,06 und Leipzig flott 59,88 nur noch 56 37 auf. Am günstigsten stehen — wie früher — die Stadt Glauchau mit 15,96 auf 1000 Einwohner (16,34 Ende Dezember) und der Bezirksverband Kamenz niit 13,48 gegen 15,57. Nach ihnen kommen bei den Städten Reichenbach mit L0,4S und bei den Bezirksverbänden Grimma mit 17. : Professor Groh Ehrendoktor der TH. Dresden. Die Technische Hochschule Dresden hat den früheren Di rektor der Dresdner Kunslgewerbeakademie, Professor Karl Groß, anläßlich seines 65. Geburtstages zum Dr.- Ing. e. h. ernannt. : Sächsischer Kunstverein zu Dresden. Vriihlsche Terrasse. Nachdem der erste Vorsitzende von seinem Amt zurückgctreten ist, hat nunmehr Herr Oberbürgermeister Zoerner die Führung des Vereins übernommen. : Deutscher Sprachverein. In der Februarsihung beglück wünschte der 2. Vorsitzer Kaufmann Gampc den 1. Vorsitzer Oberstudienrat Dr. C. Müller-Fraureuth zum 75. Geburtstage. Den Hauptvortrag hielt Oberregierungsrat Professor Dr. Fuchs. Er behandelte die Sprache H. T. Clau re ns, der in seinen Schriften den Biedermeierstil der Sprache mit all seinen Eigen arten und Unarten zur vollsten Blüte gebracht hat. Anfragen in-Sachen der Sprachhilfe sind zu richten an Obcrstudicn- rat Dr. C. Müller, Drcsden-A. 20. Watcrloostr. 9. und Obcr- ftudienrat Dr. Becher. Dresden-N. 6, Forstslr. 14. Fernruf 56932. Anmeldungen zur Mitgliedschaft gehen an Amlsgerichlsrat Bucher, Dresdcn-A. 1, Eliasplatz 1, ltl. : An weiteren Spenden für das Winterhilsswerl« sind ein gegangen von der v. Gersdorss-Weichaschen Stiftung in Bautzen 400 M., von Heinrich Hofmann in Fa. Bernhard Meyer G. in. b. H., Leipzig, 10 000 M.. von Heinrich Hofmann in Fa. Bobach u. Co.. Leipzig. 10 000 M., von der Versicherungsanstalt der Sächsischen Sparkassen in Dresden 10 000 M., vom Invaliden- dank für Sachsen in Dresden 2400 M.. von der Firma Friedr. R. Voigt, Strick- und Wirkwarenfabrik, in Chemnitz 1200 M„ von der Firma Haus 2<ergmann Zigarettenfabrik A.-G. Dres den 1010 M., vom Acrztcvcrein zu Dresden und Umgegend 1000 AI., von der Dresdner Rückvcrsicherungs-A.-.G. 1000 AI., vom LcMdesncrband der Pflasterstein- und Schotter-Industrie Dresden 1000 M. : Weihe der evangelischen Kirche In Briesnitz. Am Sonn tag wurde die erneuerte Kirche in Dresden-Briesnitz unter grösser Anteilnahme der Bevölkerung eingewciht. In Vertre tung des verhinderten Landcsbischoss Coch weihte Oberlandes kirchenrat Müller das erneuerte Gotteshaus. : Wohnungsbrand. Am Sonntag abend entstand in einer Wohnung auf der Sebnitzer Straf',e ein Wohnungsbrand, der einen gefährlichen Umfang anzunehmcn drohte. Sofa, Küchen geräte, Kleidungsstücke und Möbel standen beim Eintreffen der Feuerwehr in Hellen Flammen, das Treppenhaus war voll ständig verqualmt. Drei Personen zogen sich durch Glas scherben erhebliche Schnittwunden zu, so datz ihnen Notver- l-ände angelegt werden mutzten. Die Entstehung des Brandes ist auf fahrlässiges Umgehen mit Benzin zuriickzu'iihren. Der Wohnungsinhabcr hatte versucht, im Küci-cuosen mit Benzin Feuer anzuzündc». Die Feuerwehr konnte weitere Gefahr schnell beseitigen. Dresdner polizelberlcht Diebe am Werk. Aus einer Wohnung in der Kipsdarfer SIratze entwendeten Nachschlüsseldiebe einen neuen Herrenwin- termanlel (2reihig, braun-kariert>: einen neuen schwarzen Anzug mit Hellen Streifen und einen braunen t!0 mal 40 cm großen Koffer. — In der Mosenslratze enlivenüeten Diebs von dem Dach eines Schuvpens weg ein kunstvoll gefertigtes Modell eines Kirci>eiidachsluhls. Das Modell ist 200 mal 150 mal 60 cm grotz und besieht in der Hauptsacl>e aus Holz. Es ist mit teersre'er Dachpappe in Form von Dachschiefern abgedeckt. — Einem Ka pellmeister wurde vor einigen Tagen im kleinen Saale des Aus stellungspalastes eine schmarzlederne Notentaschc gestohlen. S s enthielt 150 verschiedene Notenstücke sürSalonorci>cster (Märsche, Ouvertüren. Walzer, Potpourris und Soldatenlieder) im Werte von ca. 500 NM. — Sollten die erbeuteten Sacl>eck irgendwo zmn Kauf angeboten werden, benachrichtige man sofort die Polini. Zeugen gesucht! Am 21. Februar d. I. gegen 5,15 Uhr wurde auf der Residenzstraße vor dem Grundstück Nr 39 ein Radfahrer von einem iiterlonenkraftwagen angefahren und er heblich verletzt. Ein SA. Angehöriger soll den 2(erletzlen nach dem Waldparkkrankenhaus gebracht bal>cn Der Name des Hel fers wurde nicht seslgeslellt. Er und ande-e Zeugen des Vor ganges werden gellten, sich umgehend im Zimmer 80 des Kri- minalamtes zu melden. Arbeitsdienst macht einen verunglückten Autobus wieder slolt Pirna, 26. Febr. Ein mit 40 Personen besetzter Autobus fuhr auf der SIratze nach Bannewitz infolge des Schneetrei bens und Glatteises in den Straßengraben, wobei gliickl'cher- weise Personen nicht verletzt wurden Der Autobus versank jedoch, obwohl vier Pferde und mehrere Arbcitcdicnstwilliae von) Arbeitslager Bannewitz zur Hilfe hinzugczogcn worden waren, immer tiefer in den weichen Ackerboden. Schließlich mutzte der Führer des Lagers, Feldmeister Schwarz, der selbst au der U»(allstelle erschienen war, das gesamte Arbeitsdienst- Inger alarmieren, das sofort in Stärke von etwa 50 Mann erschien. Erst jetzt gelang cs. den schweren Wagen i» kurzer Zeit wieder auf die SIratze zu bringen. d. Sebnitz. Don der Kath. Volksschule. Ver gangene Woche wurde am Donnerstag und Freitag an der kath. Schule öffentlicher Unterricht gehalten. Erfreulich viele Eltern machten von der Möglichkeit (Gebrauch. Kinder und Sctpile bei ihrer Arbeit zu besucs-en. Eine Ausstellung der Zeichnungen und Handarbeiten wurde ebenfalls stark beachlst. Am Freitag endeten die beiden Tage in einem öffentlicl-en Elternabend. Es traf sich besonders glücklich, datz dieser Abend von zwei gut harmonierenden Gedanken beherrscht wurde: Der Werbung für unsere Schule und für den Boni- fatiusverein. Der Schulleiter sprach über die Notwendigkeit der kath. Volksschule für unsere Kinder, und Kaplan Kochs führte anschließend den zahlreich erschienenen Anwesenden den Film des Bonifatiusvereins „Seelen in Not" vor. Aus diesem Zu sammenklang kath. Diasporaschule und Bonifatiusverein ergab sich ein schönes Zusammenfinden von Eltern. Schule und Pfarrgemeinde. 12 neue Mitglieder des Bonifatiusvereins und knapp 30 Mark Sammlungsertrag konnte Kaplan Kochs als Erfolg seiner Mühe buchen. —t. Dresdner Konzerie Der Lieder- und Arien-Abend Hans Belter am Sonntag im kleinen Saal der Kausmannschast hätte größere Beachtung verdient. Der Künstler verfügt über einen klaren, großen Ba riton und eine sehr gepflegte Vortragsknnst. Eine reiche, bunte Vortragssolge bot Gelegenheit, Proben seiner reifen Kunst aus verschiedenen Gebieten zu hörn. Am wirkungsvollsten kam sein prächtiges Organ in den beiden frohbeschwingten Schu mann-Liedern „Die Rose, die Lilie" und dem „Wanderlied" zur Geltung: den dramatischen Liedorzyklus „Eliland" von Alexander von Fielitz gestaltete Hans Belter innerlich bewegt zu einem Erlebnis eigener Art. Auch bei den übrigen Liedern von Schubert, Kann, Hermann und nicht zuletzt in den Arien von Marschner und Gounod fesselte die edle Stimme und die kultivierte Art des Vortrages. Edith Fiedler erwies sich am Flügel als zuverlässige Begleiterin. j. Dao S. Prlisungskvnzert des Konservatoriums zeitigte wieder recht erfreuliche Leistungen. Pianistische Talente standen im Vordergrund des Interesses. So fesselten Charl. Arader (Klasse Gertr. Schilde) durch den stilsicheren Vortrag des ersten Satzes des G-Dur-Klavierkonzertes von Beethoven; Gertrud Spindler (Klasse Nünda Krantz) mit der temperamentvollen Wiedergabe des ersten Satzes aus dem D-Moll-Konzert von Rubinstein und Sophie ScheIch er (Klasse Pros. Schaufuß- Bonini) wußte den ersten Satz des A-Moll-Konzertes von Grieg in überlegener Weise und mit persönlicher Färbung zu ge stalten. Auch die Virnstein-Schülerin Traute Zictzschma n n bewies am Flügel beachtliches Können. Sie zeigte hinsichtlich gesunder musikalischer Auffassung die reifere Leistung gegen über ihrem Biolin-Partner Söllner (Klasse Pros. Marien»), mit dem sie die Cs-Dur-Soncltc für Violine und Klavier von R. Strauß zu Gehör brachte. Ein ansprechendes Trompeter ¬ talent lernte man in Walter Koslder (Klasse Hiekel) kennen. Wie er eine Fantasie über „Webers letzter Gedanke" von Fuchs zu einem klangschönen Tonbild formte, das war sehr bemer- ßenswert, ebenso die Orchester-Leitung durch den Strieglcr- Schüler Hellmuth Naumann. Lobenswertes hörte man auch auf gesanglichem Gebiet: der Tenor Richard Einhorn bot wirkungsvoll die Hüon-Arie aus Webers „Oberon", der Baritoa Hans Schulze (beide Herren aus der Klasse Prof Kluge) sang gewandt ein Arioso von Mafsenet und Frl Eva Schubert (Klasse Marg. Wentzkc-Fahnert) war bemüht, drei anspruchs vollen Sopran-Liedern von Rich. Strauß gerecht zu werden. Wieder zeigte sich das Anstallsorchester unter Staatskapesi- meister Strieglers beschwingter Leitung als vorzüglicher Begleiter. —o— Löcksisckss s. Sächsischen Lebenshaltungoittdcx. Nach der Berechnung des Sächsische» Statistischen Landesamtes beträgt die sächsische (Oesamtindexzahl der Lebenshaltungskosten auf erweiten.r Grundlage (Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung, Be kleidung, Verkehr, Körperpflege, Reinigung usw.) im Durch schnitt des Monats Februar 119,1 (Vorkriegszeit — 100). Sie ist demnach gegen die sürd en Monat Januar berechnete In dexzahl von 119,4 so gut wie gleich geblieben (— 0.3 v. HZ. Seit Februar 1933 ist die Indexzahl um 2,8 v. H. gestiegen. s. Die Bautätigkeit Sachsens im Dezember. Im Freistaat Sachsen wurden im Monat Dezember 720 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wohnungen erteilt. Ausgcsührt und bau polizeilich abgenommcn wurden 640 Neubauten mit 1160 Woh nungen. Unter den Bauten befanden sich 377 mit einem und 218 mit zwei Wohngeschossen, und unter den Wohnungen 51 mit einem und zwei, 445 mit drei. 362 mit vier und 289 mit fünf und mehr Wohnräumen. An Gebäudeabgängcn waren im Dezember zehn Häuser mit zwölf Wohnungen zu verzeichnen. s. Eine Sonderbeilage „Sachsen" liegt der gestrigen Sonntag-Ausgabe des Berliner Tageblattes bei, sie bietet eine erschöpfende Darstellung der wirtschaftlichen und kulturellen Gesamtstruklur unseres Landes. Mitarbeiter von Rang und Namen waren um die Ausgestaltung der Sondernummer be müht. Wir nennen nur Neichsstatlhalter Mutschmann, Minister Lenk, Minister Dr. Schmidt, Minister Hartnacke. wie auch der Oberbürgermeister von Dresden Zocrner und der Oberbürger meister von Leipzig Dr. Moerdelcr. Kokkoliscke kunrlscko» Wieder Passionsspiele in Lobend«»,? Schlucken«» (Böhmen), 26. 2. Die vor 40 Jahren unter Leitung des damaligen Kaplans P. Protze in Lo- bendau ins Leben gerufenen Aufführungen des Passions spiels „Das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi" sollen nach l4jähriger Unterbrechung in diesem Jahre wieder eingeführt werden. Zur Verbesserung der Insze nierung sind neue Dekorationen sowie eine moderne Lichtanlage geschaffen worden. Die Aufführungen werden Sonntags in der Schützenhalle in Lobendau stattfinden. in Familienerziehung, 2207 zur Kräftigung in Wald erholungsstätten (seit 1925), 2345 zum Teil auf dem Wege der Iugendgerichtshilfe in Schutzaufsicht, 2362 in Erziehungs- und Pflegeanstalten, 2902 unter die Vor mundschaft des Vereins, 4786 in Dienst und Lehre, 7082 in Erholungsheime, 11914 reichs- und auslandsdeutsche und 14168 Stadtkinder der Diözese aufs Land. Der Verein eröffnete 1925 die Walderkolunasstätte „Vogel sang" bei Biburg, eine Schöpfung der Diözese, zunächst versuchsweise mit 50 Kindern. 1931 erfolgte ein Neubau auf einem 25 Tagwerk umfassenden, von der Stadt Augsburg auf 25 Jahre gepachteten Wald- und Wiesen gelände. Die Gesamtzahl der 1933 in di' Walderholnnas- stätte aufgenommcnen Kinder beträgt 928. Theologiestudium und Hochschulberechtigung. Stuttgart. In einem Erlaß des Generalvikars Dr. Kottmann der Diözese Nottenburg wird bezüglich der Anmeldungen zum Theologiestudium angeordnet, daß auch Schüler, die den Berechtigungsschein zum Hochschul studium nicht erhalten haben, aber katholische Theologie studieren wollen, sich zu melden hätten. Soweit sic für den Priesterberuf ernstlich in Frage kämen und soweit Bedarf an Diözesantheologen bestehe, werde versucht werden, für sie die besondere Erlaubnis nur zum Stu dium der Theologie an der Hochschule zu erhalten. Augsburger katholische Ingendfiirsorgearbeit In den 22 Jahren, die der katholische Iugendfür- sorgeverein der Diözese Augsburg besteht, haben bis Ende 1933 insgesamt 58 345 Kinder die Hilfe dieses Ver eins in Anspruch genommen. Es kamen 1665 tuberkulöse und krüppelhaftc Kinder in Heilstätten, 2095 gefährdete Eine Erklärung der kanadischen Bischöfe Im Laufe einer Versammlung in Quebec hat das Episkopat von Kanada eine Erklärung abgegeben, die sich auf besonders brennende Gefahren bezieht. Während der Kommunismus und der Sozialismus als unfähig erklärt werden, die Ordnung der Gesellschaft wiederher zustellen, wird die Notwendigkeit des Kapitalismus, so fern er sich in normalen Grenzen hält, anerkannt. „Der Arbeitgeber", so heißt es am Schluß der Erklärung, „hat im Arbeitnehmer die Würde des Menschen und des Christen zu respektieren. Er hat sich in allem nach den Gesetzen der Gerechtigkeit zu richten. Wo diese zu hart und trocken sind, muß das linde Oe! der christlich'.! Liebe den reibungslosen Ablauf des sozialen M.chani- - mus sicher stellen. Unser junges Land !u m"'g iür sei u Entwickelung den sozialen Frieden. Diesen Frieden kön nen die Katholiken im wesentlichen gewährleisten, wenn sie auf die Stimme ihrer geistlichen Führer hören." Ms vz ll r«! i D sceits n Beute aus dem Vurenkrieg wird zuriickgegeben Ein schmergoldner Ning wurde dieser Tage bei dein Vertreter Südafrikas in London abgegeben. Er gehörte einmal einem Buren, der in der Schlacht von Elandslaaytc im Oktober 1899 fiel. Ein englischer Soldat wurde auf ihn aufmerksam, zog ihn dem Toten vom Finger und trug den Ring bis zum heutigen Tag. Ans welchen Gründen er sich jetzt erst von dem Wertstück getrennt hat, ist in der Oessentlichheit nicht bekannt geworden; die Uebcrgabe geschah anonym, und cs ist anzuneh mcn, daß der Asrikakämpser gestorben ist und seinen Hinter bliebenen zur Pflicht machte, den Ring zuriickzuerstatten. Der Vertreter Eiidasrikas wurde gebeten, die Angehörigen des toten Buren ausfindig zu machen. Auch eine wertvolle Bibel wird aus diese Weise ihren Weg nach Afrika finden. Ein Londoner, der sic von einem ehemaligen englischen Soldaten, der in Süd afrika gekämpft hatte, erwarb, übergab sie dem Vertreter Afrikas mit der Bitte, das Buch dem rechtmäßigen Eigentümer wieder zuzustellcn. Tic Bibel ist so schwer, daß sie als ge wöhnliches Paket überhaupt nicht verschickt werden kann. Laut Eintragung auf dem Titelblatt gehört sie einer Familie Stan- dcrton in Transvaal. Uebrigcns sind noch mehr im Krieg verloren gegangene Bibeln burischcr Familien in den letzten Jahren wieder aufgetaucht und ihren Besitzern zurückgcgeben worden. Das heilige Schwert der Romanows Im Wintcrpalast in Leningrad fänden russische Arbeiter das lauge gesuchte wertvolle Schwert der Romanows in einem Eiscnbehältcr, versiegelt durch den letzten Zaren, Nikolaus 11. Auf diesem Behälter war ein Zettel befestig«, auf dem stand: „Das heilige Schwert der Romanows soll nicht in die Hände meiner Feinde fallen." Es ist ein Kosakenschwcrt und stammt aus den» Besitz der Nuriks. Es ist mit 36 großen Diamanten geschmückt und enthält die Inschrift: „In Treue sür Zar und Vaterland." Es wurde nach dem Museum der Revolution ge bracht. Die Sowjetbchörden beabsichtigen es zu verkaufen. Spinnen als Athleten Im Pariser Physiologischen Institut wurde über eine Reihe neuer Beobachtungen an Spinnen berichtet. Das vor getragene Material sührte zu dem bemerkenswerten Schluß, daß die Spinne mit der Geschicklichkeit des Ingenieurs die er- staunlick)c Kraft eines Athleten verbindet. Neben anderen Ver- suchsanordnungen setzte man z. B. eine Spinne in ein von einer Unzahl Fliegen bevölkertes Treibhaus. In einer sorgsam ausgewählten Ecke bei der Schwelle einer Tür baut sich nun die Spinne ihr Netz, weil die Iagdaussichten an dieser Stelle offenbar die günstigsten waren. Nur einen Fehler hatte der Platz: er bot nur einer Seite des Spinnengewebes einen Stütz punkt, während der andere in der Lust hing. Um diesem Miß stand abzuhelfen, hatte die Spinne an einem von der Decke hcrabhüngenden Faden ein Steinchen befestigt, das durch sein Gewicht das Netz gespannt halten sollte/ Durch das dauernde Schwingen des Steinchens, hervorgcrufcn durch den Luslstrom, der ständig das Treibhaus durchzog, wurde das Gewebe eines Tages an einer Stelle eingcrissen. Wieder ausgebcssert, konnte man nun beobachten, daß zwischen Gewebe und Stein ein Strohhalm cingesiigt worden war, der ersichtlich die Echwin- gungsbcwcgungen ausheben sollte. Die Spinne hatte eine volle Stunde gebraucht, um den ihr Gewicht um das hundcrtsünszig- fache übersteigenden Stein von fünf Milligramm drei Zentimeter in die Höhe zu heben. Damit hatte sie eine Kraftleistung voll bracht, die der eines Mannes von mittlerer Größe entspricht, wenn er ein Gewicht von 10 000 Kilogramm fortbewegt.