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j.siprig Aus dem Stadtparlament 7VÜ Prozent VUrgersteuer. — Die Wahl des technischen Bürgermeisters ungültig. Leipzig. Die Stadtverordneten stimmten in einer kurzen S'kung am Montagabend einen, Ratsbeschluß zu, nach dem ab 1. Januar 1934 wie bisher 7 00 n. H. -er Reichssätze ,'Ur die B iirgersteuer erhoben iverdcn. Von einer Festlegung der Steuer für das ganze Kalenderjahr wurde abgesehen für den Fall, dah eine Besserung der Finanzlage der Stadt eine Sen kung der Steuer ermöglichen sollte. Einstimmig angenommen wurde ein Dringlichkeitsantrag, durch den der Beschluss des Kollegiums vom 10. Mai d. I. auf Wiederwahl des Stadlrals zur Rieden als General direktor der Städtischen Werke mit dem Titel eines Tech nischen Bürgermeisters fü? ungültig erklärt und die Kreishauptmannschaft ersucht wird, die Wahl vom 10. Mai nicht zu bestätigen Wie zur Begründung dieses Antrages aus- gesiihrl wurde, habe die Untersuchung der Vorkommnisse bei den Technischen Werken auch gegen den Bürgermeister zur Rie den schiverwiegende Vorwürfe ergeben. Im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit wurde ein zim'iter Dringlichkeitsantrag angenommen, durch den der Rat ersucht wird, baldmöglichst einen Plan über den zukünftigen Aufbau der Verwaltung der Städtischen Werke vorzulegen. Es müsse dafür gesorgt werden, dah der Betrieb nicht nur technisch einwandsrei sei, sondern vor allem in personeller Beziehung und auch in politisä>er Beziehung Schliehlich fand ein dritter Dringlichkeitsantrag einstim mige Annahme, durch den der Rat ersucht wird, im Rahmen der Arbeitsschlacht bei den Städtischen Werken möglichst viele Er werbslose einzustellen und nötigenfalls auch eine Arbeitszeit kürzung in Erwägung zu ziehen. Zum Schluß der Sitzung wurden fünf ausscheidcnde Stadt verordnete vom Vorsteher Wolf mit herzlichen Worten verab schiedet. Unter ihnen befinden sich die Stadtverordneten Peitsch, der in die Gauleitung der NTBO. nach Dresden berufen wurde, Walther, der ebenfalls einen Ruf nach Dresden erhalten hat, und zwar als Leiter der Akademie für Kunstgeiverbe, und vor allem der zum Kreishauplmann ernannte Kreisleiler Walter Dönicke. ) Leipzig Zentrale der Leihbüchereien. Wie aus Berlin gemeldet wird, wurde dort unter dem Vorsitz des Referenten im Reichspropagandaministerium Dr. Heinz Wismann der Fach verein „Die Deutsche Leihbücherei", e. V., Sitz Leipzig, gebildet. Zum Fachschaftsleitcr für Leipzig wurde Rudolf Birnbach und zum Beirat Walter Ohme ernannt. ) Gedenktafelwcihc. Zur Erinnerung an die in den Fahren 1919 und 1920 im Kampf gegen den innern Feind ge fallenen Kameraden der Reichswehr weihte der Treubund ehe maliger 11er am Sonntagvormiltag eine im Gemäuer des Hauptwachegebäudes der Prinz-Iohann-Georg-Kaserne einge lassene Gedenktafel. f Vor Eröffnung eines evangelischen Thcologiestudcnten- hcims. Am 1. November wird Landesbischof Coch das in, Ge- bäudekomplcx des Evangelischen Vereinshauses in der Roß- slrahe befindliche Theologiestudentenheim eröffnen. Tas Heim ist mit Zentralheizung ausgestattet und kann etwa 40 Stu denten aufnehmen. Feder Student erhält ein Einzelzimmer und zahlt für Wohnnng und volle Pension den geringen Preis von 62 oder 67 NM. Die Führung des Theologenheims Hal Lan- drsbischof Coch selbst übernommen. Als Kameradschaftsführer für das Wintersemester 1933 34 hat der Landesbischof den Stu denten der Theologie Dr. phil. Gottfried Schmidt ernannt. ) Günstiger Fortgang der Arbeitsschlacht. Im Verlaus der Arbeitsschlacht im Bereich des Arbeitsamts Leipzig wurden von dem vom Arbeitsamt eingesetzten Stoßtrupp in der Woche vom 2. bis 7. Oktober 1005 Besuche erledigt und 983 Vermitt lungsausträge hereingeholt. In der Landhiise konnten von, Ar beitsamt Leipzig bisher '>79 männliche und 243 weibliche Helfer vermittelt werden. Darüber hinaus ist eine neue Aktion zu Gunsten einer landwirtschaftlichen Familienhilse in die Wege geleitet worden, um die beim Arbeitsamt noch gemeldeten 103 verheirateten landwirtschaftlichen Arbeiter mit Familien nach Möglichkeit unterzubringen. ) Bewertung von Entwürfen zu Ehrenbiirgerbriescn. In dem Wettbewerb, den der Rat ausgeschrieben hatte, um Ent würfe zu Ehrenbürgerbriesen für den Reichspräsidenten v. Hin denburg und den Reichskanzler Adols Hitler zu erlangen, sprach das Preisgericht die beiden ersten Preise von je 100 RM. den Herren Georg Baus und Fritz Kempe zu. Die sechs zweiten Preise entfielen auf die Herren Otto Ulrich Fischer ssür die Buchbinderei K. Sperling), Fritz Koch, Ernst Grünewald und Paul Göbner. Die beiden letztgenannten trugen je zwei zweite Preise davon. ) Beim Glücksspiel gefaszt. Die Kriminalpolizei konnte am Sonnabendabend in einer Schankwirtschast in der Quer- strasze eine 20köpsige Glücksspielergesellschast ausheben. Die Beteiligten wurden den, Polizeipräsidium zugcsührt. Hundertjahrfeier des Leipziger Buchhandiungsgchilfen- vereins Am Sonntagvormittag fand im Buchhändlerhaus in Leipzig eine Festversammlung aus Anlaß des hundertjähri gen Bestehens des Buchhandlungsgehilfenvereins statt, an dem Bertreter der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden sowie der buchhändlerischen Berbände teitnahmen. Der rste Borsijzcnde des Bereins, Max Fischer, gab einen Rückblick auf die Geschichte der Bereinigung. Die Reihe der Glück- wunschansprachen eröffnete Kreishauplmann Dönicke zugleich im Namen von Kultusminister Dr. Hartnacke und Wirt- schastsminister Lenk sowie der Reichswehr und versicherte, die neuen Behörden würden alles tun, Leipzig den gebührenden Platz im Buchhandel zu verschaffen. Aber von den Buch handlungsgehilfen werde verlangt, daß sie ihren Berpflich- tungen gegenüber dem Volksganzen nachkämen. Dr. Fried rich Oldenbourg, der erste Vorsteher des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler, betonte das Zusammengehen der Ge hilfen mit den Prinzipalen. Alle wollten Gehilfen sein am großen Aufbauwerk des deutschen Vaterlandes. Zu Ehren mitgliedern wurden der Vorsteher des Vörsenvereins der Deutschen Buchhändler, Dr. Oldenbourg, der Vorsitzende des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, Anton Hierscmann, und der Buchhändler Karl Morgenstern-Breslau ernannt. Ausstellung „Fraktur, die deutsche Schrift" In der Gutenberghalle in Leipzig ist jetzt die Ausstel lung „Fraktur, die deutsche Schrift'' eröffnet worden. Der Vorstand des Buchgewerbevereins, Carl Wagner, legte dar, daß der Kampf zwischen Antiqua und Fraktur mit einem vollen Sieg der Fraktur geendet habe. Der Leitsatz soll jein: Deutsch denken, deutsch fühlen und deutsch drucken. s Altenburg. Der erste Spatenstich zum Frei bad. Am Freilagnachmittag wurde aus dem Gelände zwischen der Schmöllner Landstraße und der Hellwiesc der erste Spaten stich zum Altenburger Freibad feierlich vorgcnommen. -f- Gera. Die Opsersreudiglreit für das Geraer Rettungswerk halt weiter an. Es wurde wieder eine ganze Reihe namhafter Spenden überwiesen. Der Eingang der geld lichen Zuwendngen überschreitet bereits weit 00 000 RM. f Bad Köstritz. Der Stadtrat nahm in seiner Sitzung am Freitag die Haushaltspläne an. Sie sind mit 142 821 RM. im ordentlichen und mit 127 000 RM. im außerordentlichen Teil in Einnahme und Ausgabe ausgeglichen. -s- Kahla. R e i ch s s ch u l u n gsl ag e r für Studen tinnen. Vom 9. bis 19. Oktober wird aus der Leuchten burg das 1. Reichsschulungslager für Studentinnen abgehalten. s- Zeih. Die Zuckerfabrik Zeitz beigng die Feier ihres 7bjährigen Jubiläums. l. Bautzen. Ins Ausland geflüchtet. Der ehe malige kommunistische Funktionär Hermann Kubitz ist mit seiner Frau nach Verkauf seiner gesamten Wohnungseinrich tung ins Ausland geflüchtet. Er zeichnete s. Z. für den Roten Beobachter verantwortlich und leitete die hiesige Küche der Internationalen Arbeiterhilse, die dann unter erheblicher Schul denlast zusämmenbrach. l. Schirgiswalde. Am Sonntag und Montag wurde hier bei günstigem Weller der He r b st j a h r m a r k t in der üb lichen Weise abgehalten. Ter Betuch desselben war am Sonn tagnachmittag besonders aus der Umgebung sehr stark, am Montag wohl schmäcl>er, doch immer noch gut. Wie man hören und beobachten konnte, wurden auch befriedigende Umsätze er zielt. — Besonderer Umstünde wegen wurde hier die „Ein topfgericht-Sammlung" erst an diesem Sonntag durch geführt. Das bisherige Ergebnis von 214,31 RM. erhöht sich noch, da drei Bezirke noch nicht abgerechnet hal>en — Abge- sehen von zwei Schwerkranken lieteiligte sich die hiesige Lehrer schaft zu 100 Prozent an der NSLA.-Tagung in Dresden. tz. Frankenberg. Drei Ve r Ke h r s u n s ä l l e. Vom Sonntag zum Montag trugen sich auf der Straße von Ortelsdorf nach Frankcnlrerg drei Verkehrsunsälle zu, die sämtlich schwerer Natur waren. An Wirths Berg fuhr ein Personenkraftwagen aus Chemnitz gegen einen Baum und stürzte in den Straßengra ben. Der Fahrer wurde schwer verletzt und mußte ins Kran kenhaus gebracht werden. Kurze Zeit daraus geriet wenige Meter von der Unfallstelle entfernt ein großes Personenauto in den Straßengraben. Der Wagen wurde vollständig zertrüm mert. Die bei dem Unfall erlittenen Verletzungen machten die Uebersührung der l>eiden Insassen nach dem Chemnitzer Kran kenhaus erforderlich. Am Montag früh verunglückte auf der Alberibrücke ein DKW.-Wagen. Auch hier zogen sich die beide» Insassen schwere Verletzungen zu. tz. Zwickau. Schulknaben als Brandstifter. An einer in der Nähe des Weißenborner Fußwegs gelegenen Sclseune steckten mehrere Schulknalien Kartoffelkraut und Stroh in Brand. Durch das rechtzeitige Hinzukommen von Erwachsenen kannte ein größerer Brand verhindert werden. tz. Zwickau. Der Oberbürgermeister tritt in den Ruhestand. Die Stadtverordneten genehmigten am Montagabend das -Nücktrittsgesuch des Oberbürgermeisters Holz, der seit Juni 1919 im Dienste der Stadt Zwickau steht. Oberbürgermeister Holz wird am 1. Februar 1934 nach Er reichung des 60. Leliensfahres in den Ruhestand treten — Das dritte Arbeitslieschaffungsprogramm des Stadtrats in Höhe von -215 000 Mark wurde einstimmig gutgeheißen die Verfassung der Stadt nach einer Natsvorlage neu ausgestellt tz. Plauen. Nach Unterschlagungen flüchtig. Seit dem 4. Oktober wird der Gemeindediencr F. aus dem benachbarten Iocketa vermißt. F. hat eine größere Summe Ge- meindegclder und die Kasse der Freiwilligen Feuerwehr unter schlagen. vedcran. G e m e r b e s ch a u. Anläßlich des 75jährigen Bestehens des hiesigen Gewerbevereins wurde in Anwesen heit von Ministerialdirektor Floreq-Drcsden und Kreishaupt- mann Dr. Grille-Chemnitz eine Ausstellung für Handel, In dustrie und Gewerbe eröffnet, deren Schirmherrschaft Wirt schaftsminister Lenk übernommen hat . Die Ausstellung, die einen tiefen Einblick in den Gewerbesleiß der Stadt gewährt, soll zur Arbeitsbesck)asfung beitragen und damit die nationale Regierung in ihrem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wirk sam unterstützen. Lcicksisckes Kleine Lkroniic Riescnsabrikbrand in Karlsruhe Karlsruhe, 10. Okt. In der Lumpensorlieranstalt und Kunstwollfabrik Bogel u. Schnurmanu im Westen von Karls ruhe eiitsland gestern abend vermutlich durch Kurzschluß Feuer, las sich mit riesenhafter Geschwindigkeit aus die Haupthalle und das Lager ansdehnte. 30 'Meter hohe Flammen erhellien reu dunklen Nachthimmel. Das Gebäude, das restlos nieder- irannle, war über 120 Meter lang und 70 Nieter breit. Sämt- iche Feuerwehren. Fabrikseuerivehren sowie die ganze Polizei, s?A., TS und Freiwilliger Arbeitsdienst wurden ausgeboten. 10 'Minuten nach 'Mitternacht stürzten zwei Stockwerke des 'echsslöckigcn Gebäudes ein, wodurch vier Mitglieder der SA. and des FAD. Brandwunden davontrugen. Um 141 Uhr nachts mar die Gefahr zum größten Teil beseitigt, nachdem der ge jaulte innere Lagerraum, die Maschinenanlagen und die. Lager in sich zusammengebrochen waren. Nur die Fassade des Haupt gebäudes ragt wie eine gespensterhaste Mauer in den Himmel Der Schaden dürfte in die Hunderltansendc gehen. General Judenitsch s In einem kleinen Orte an der französischen Riviera starb am 5. Oktober der 71jährige russische General Nikolaus Ju denitsch. Sein Name rüst die Erinnerung wach an die Ver suche der sogenannten Weißen Arme« im Jahre 1919, Rußland vom Joch des Bolschewismus zu befreien. Während aus Süd rußland Denikin vormarichierte. Koltschak Sibirien beherrschte und am Weißen Meer eine englische Inlervcntionsarmee stand, führte Iudcnittch das Kommando im Nordwestcn. Von Liv land aus machte er mit seinen baltischen und russischen Frei korps zweimal einen Vorstoß und kam im Oktober 1919 bis vor die Tore von Petersburg. Die verzweifelte Gegenoffensive der Bolschewisten drängte ihn jedoch wieder zurück, während zur gleichen Zeit auch Koltschak und Denikin geschlagen wurden. Von den Engländern im Stich gelassen, legte er am 18. Novem ber 1919 das Kommando über die Nordwestarmce nieder: Der Versuch, mil Waffengewalt die Bolschewisten niederzuzwingen, ivär gescheitert. Im Jahre darauf rückte die Rote Armee bis vor die Tore von Warschau vor. Im Kriege Hatto General Judenitsch eine Heeresgruppe an der kaukasischen Front geführt. Mit dieser nahm er am 16. Fe bruar 1916 Erscrum ein und öffnete damit das Toi für die weitere russische Offensive, die am 18. April 1916 zur Eroberung »on Trapeznnt führte. Jin Gesamtverlauf des Krieges kam die ser Offensive insofern eine Bedeutung zu, als sie türkische Trup pen von der ägyptischen Front abzog, ivo im Juli 1916 Deutsche und Türken einen Vorstoß gegen den Suezkanol unternahmen, der aber infolge der zu schwachen Kräfte der Angreifer scheiterte. Judenitsch hatte !m Kaukasus den Engländern den Suczkanal gerettet. Es ist deshalb nicht verwunderlich, daß die Times die Einnahme Erserums durch Judenitsch hervorhebt. Gedenkfeier im Horst-Wessel-Krankenhaus. Anläßlich des Geburtstages Horst Wessels fand im Gar ten des Horst-Wessel-Krankenhauses in Berlin eine Gedenk feier statt, an der zahlreiche Formationen der SA und des Stahlhelm teilnahmen. Deutsch-akademische Gildcnschast unterstellt sich der obersten SA.-Führung Berlin, 10. Okt. Der Führer der Gildenschast, der be kannte ehemalige Führer des Bundes Oberland Dr. Friedrich Weber, hat seinen gesamten Verband der obersten SA.-Führung unterstellt und angeordnct, daß jeder Gildenichastler bis zum 35. Lebensjahr sich, soweit es noch nicht geschehen sein sollte, der SA. anzuschließen hat. Entlassungen In Polnisch Obcrschlcsien. Beim Dcmobilmachungskommissar wurden in diesen Ta uen die Verhandlungen über zahlreiche Beamlencntlassungen in cr ostoberschlesischen Industrie beendet. Außer den bei der Rudaer Sleinkohlengcmerkfchaft entlassenen 92 Beamten, die käst ausschließlich Deutsche sind, gelangen bei der Werkstätten verwaltung der Königshütte 40 Beamte zur Entlassung, die sich vorwiegend zum deutschen Volkstum bekennen. Ebenso wurden bei den Hohenlohe-Werken wieder 30 Beamte entlassen, die hauptsächlich in deutschen Verbänden organisiert waren. Das auf vier Wochen lautende Verbot der täglich erscheinen den „Fleischcrocrbands-Zeitung" ist nach einer befriedigenden Erklärung der Schristleitung sofort ausgehoben worden. ck In der Strafsache gegen den früheren Landrat von Gutten- tag. Otto ttliczka, wegen Amtsunterschlngung ist das Urteil der Korruptionsstraskammer aus 1)4 Jahre Eesängnto rechts kräftig geworden. Der preußische I u ft i z m t n i st e r hat die Behörden angewiesen, ihm geeignete neuere Entscheivuugen der Gericht« zur Sammlung, Zusammenstellung und Veröffentlichung zu übermitteln, aus denen sich eine Förderung der Rechts entwicklung erkennen läßt, insbesondere der Einfluß des Gedankengutes der nationaljozialistischen Bewegung aus die Rechtsprechung. Die „Tägliche Rundschau", die am 8. Juli auf die Dauer von drei Monaten verboten wurde, hat nunmehr ihr Erscheinen eingestellt. Das Blatt hatte schon seit langem die alten Traditionen eines Nippler verlassen und sich im ver gangenen Jahre auf den Zehrerkr.eis um dir,„Tat" eingestellt. Erfolge der Arbeitsschlacht Im September. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit hat im Moual Sep tember 1933 die Arbeitslosenzisfer wiederum wesentlich ver mindert. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen in Sachsen ist ge genüber dem 'Vormonat 'August um 43 870 gesunken. Die Zahl der männlichen Arbeitslosen ist um 30 555 zurückgeczangen: die Abnahme bei den weiblichen Personen beträgt 13 315. Gegen über dem Stande vom 31. Januar 1933 isi eine Abnahme der Arbeitslosenzahl um 235 069 gleich 32,7 Prozent fest,zustellen. — Zum Vergleich seien folgende Zahlen gegenübergeslellt: Die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen betrug: am 30 9 1930: 415 270, am 30. 9 1931: 547 025, am 30. 9. 1932: 651 383 am 31 1 1933: 718 586 und am 30. 9. 1933: 483 517. Die Arbeitsmarktlage des Monats September 1933 läßt mit Deutlichkeit erkennen, daß allenthallien ein starker Wille zur Beseitigung der Arbeits losigkeit vorhanden ist. Es liegt auch eine weientlickie Besse rung und Festigung der Wirtschaftslage vor. Die Zahl der Hauplunterslülzungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung l>elrug am 30. September 19:Z3: 36 381, und zwar 24 763 männ liche und 11618 weiblick-e Personen, gegenülier dem Stande am 31. August 1933 mit 29 329 männlichen und 15 008 weiblickzen, zusammen 44 337 Personen: es ist sonach ein Rückgang von 7956 Männern und Frauen zu verzeichnen In der Krisensürsorge waren am 30. Septcmlier 1933 zu sammen 131 253 Hauplunterstützungsempfänger vorhanden, die sich auf 94 095 Männer und 37158 Frauen verteilen Am 31. August 1933 wurden in der Krisensürsorge 138 287 Hauptun- terstützungsempfänger gezählt, davon waren 98 487 männlich und 39 800 weiblich. Die Abnahme der Krisenuntersttitzten beträgt 7034. s. Einnahmen und Ausgaben des Landes Sachsen lm August 1933. Die Einnahmen des Landes Sachsen betrugen im August 1933 im ordentlickzen Staatshaushalt insgesamt 23 322 000 Mark, seit Beginn des Rechnungsjahres lelnschl. Berichtsmonnt) 103 971000 'Mark bei einem Jahressoll von 317 970 000 Mark. Die Ausgaben im ord«ntlick>en Etat stellten sich im August 1933 auf 24 941000 Mark, seit Steginn des Rech- nnngsjahres leinschl. Berichtsmonat) aus 120 797 000 Mark. l>ei einem Jahressoll von 317 970 000 Mark. Somit ergab sich eine Mehrausgabe im Berichtsmonat von 1619 000 Mark, seit Be ginn des Rechnungsjahres von 16826 000 Mark. Der Stand der schwebende» Schulden hat sich von 276.282 Millionen Mark Ende Juli 1933 airf 278 965 000 Mark End« August 1933 er- höht. s. Betriebseinschränkungen und -stlllegungen. Im Sep tember dieses Jahres gingen beim Sächsischen Arbeits- und Wohlfahrtsministerium 120 Anzeigen über beabsichtigte Be triebseinschränkungen und -stillegungen ein: das sind 65 weniger als im S^ptcmocr vorigen Jahres. Die Entlassungen auf Grund der im Juni eingegckngenen 126 Anzeigen, die nach Ablauf der in der Re>zel vier Wochen dauernden Sperrfrist, also größten teils im Juli, ersoigten, beliefen sich aus 2669 Arbeitnehmer gegen 6770 im Juli 1932.