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Das Erbe Ludwig Windthorsts Au seinem 40. Todestag am 44. März NoUzen ras Deutschtum ln Prag. Nach dein Ergebnis der diesjährigen Volkszählung in der Tschechoslowakei ist Prags Bevölkerung im letzten Jahrzehnt gegenüber dem Ergebnis vom 15. Februar 1021 um 25,1g v. H. gewachsen, die Zahl derDeutschen in Prag aber ist um 86 2:! vom Hundert gewachsen. Im Jahre 1»21 zählte Prag 676 668 Einwohner, nunmehr ist die Zahl auf 848768 gestiegen. 182t betrug dle Zahl der in Prag lebenden Deutschen tschechoslowa- kisckjer Staatsbürgerschaft 80 428, nunmehr ist die Zahl aus 4t 458 gestiegen. Dabei sind dle in Prag sich aufhaltenden aus ländischen Deutschen nicht eingerechnet, mit denen zusammen die in Prag lebende Anzahl Deulscher sicher die Mindeslzisser von 5Y08« erreicht. Dle tschechische Presse erörtert sehr lebhaft das Ergebnis der Volkszählung in Prag, das sür alle überraschend eine so starke Zunahme des deutschen Elementes gebracht hat, trotzdem dle staatlichen Zentralstellen nur vereinzelte deutsche Beamte in meist untergeordneten Stellungen zählen. Die meisten der Deut schen Prags sind in Privatstellungen tätig. All diese Deutschen, die ein selbständiges, großes Stadtwesen bilden könnten, waren diesmal bet der Volkszählung gezivungen, elnsprachlg tschechische Volkszählungsbogen auszusüllen. während noch Im Jahre 1821 die Volkszählungsbogen tschechisch-deutsch waren. Selbst das Legionärorgan Nar Osvobozeni schreibt u. a., es sei überzeugt, dah kein Unglück geschehen werde, „wenn wir bei der nächsten Volkszählung den Deutschen ln Prag dadurch entgegcnkommen, dah sie sich in tschechisch-deutsche Bogen eintragen dürfen ". Die tschechisch-deutsche Zusammenarbeit werde auch in Zukunft einer der Grundpfeiler des Staates bleiben. — Hoffentlich trägt diese Erkenntnis dazu bei, datz die Politik der Schikane gegenüber dem Deutschtum in der Tschechoslowakei mehr und mehr ab gebaut wird! „Gemeinnutz geht vor Eigennutz"' Die Braunschweigische Staatsbank, die sa von einer natio nalsozialistisch geführten Regierung kontrolliert wird, hat die ihr gehörende Helmstedter Glashütte mit großen Ver lusten an einen tschechischen Tafelglaskonzern verkauft. Das hat sie zweifellos in ihrem eigenen Interesse getan. Denn den Gemeininlercssen hat sie. wie die „Germania" mit Recht schreibt, damit einen schlechten Dienst erwiesen. Denn nutzer dem Ver knus der Hütte an einen ausländischen Konzern, in dem auch noch ausgerechnet die fremdrassigeu Tschechen den bestimmenden Einslutz haben, die damit zum erstenmal in die deutsche Tasel- glasindustrie eindringen, hat die Braunschweigische Staatsbank damit die Voraussetzung für einen scharfen, für die deutsche Tasclglasindustrle zweifellos verlustbringenden Konkurrenz kampf geschaffen. Die Helmstedter Glashütte wird von dein tschechoslowakischen Vitrea Konzern als Außenseiterfirma dem deutschen Tafelglassqndikat erbitterte Konkurrenz machen, und die an sich schon gedrückten Preise weiter verschlechtern, so dah bereits In der nächsten Zeit mehrere deutsche Taselglashiitten gezwungen sein werden, ihre Arbeiter zu entlassen und den Be trieb stillzulegen, was einer nicht unbedeutenden Zerstörung des deutschen Kapitals gleichkommt. Es ist nicht bekannt geworden, datz die nallonalsozlall- ltische braunschweigische Regierung gegen die Auslieferung deutschen Eigentums an tschechiscl-e Industrielle und gegen die daraus zu erwartende Steigerung der deutschen Ar beitslosigkeit Einspruch erhoben hat. Wie eine solche Haltun-z mit dem Grundsatz: Gemeinnutz geht vor Eigennutz in Einklang zu bringen Ist, vermögen wir nicht zu erkennen Ole Osterferien -es Landtages Wie wir erfahren, werden dle Osterferien des Landtags am Ai. März beginnen. Bis dahin soll ln jeder Woche nur eine Vollsitzung stattfinden, und zwar Donnerstags, während der Dienstag und der Mittwoch der nächsten beiden Wochen den Ausschuhbcratungen gewidmet sein wird. Man will so viel wie möglich vom neuen Haushaltplan noch vor Ostern erledigen und dle ln den Ausschüssen beratenen Kapitel am 26. März in der Vollsitzung erledigen. Für die Haushaltberatung am mor gigen Freitag Ist jeder Fraktion eine Redezeit von einer Stunde zugebilligt morden: die SPD., die bekanntlich mehr als doppelt so stark ist wie dle nächststärkste Fraktion, erhält 1ZL Stunde Redezeit. Da es erst kürzlich Haushaltberatungen gegeben Hai, rechnet man Im Landtagsvorstand damit, datz die Redezeit nicht von allen Fraktionen ausgenutzt wird, so datz man dle erste Be ratung des neuen Haushalts noch am Freitag in nicht zu später Abendstunde werde beenden können. Am 14. März sind vier Jahrzehnte verflossen, seitdem Ludwig Windthor st seine Augen zum ewigen Schlummer schloh. Die deutschen Katholiken haben um so mehr Veranlas sung, dieses Tages in Wehmut und doch wieder in stolzer Trauer zu gedenken, als Ludwig Windthorst der anerkannte Führer der deutschen Katholiken in großer Zeit war, zugleich aber auch einer der bedeutsamsten Staatsmänner dieser Zeit überhaupt. Die Hochachtung, die ihm bei seinen, Tode auch die Gegner zoll ten, entsprach dieser zwingenden Tatsache. Windthorsts bleibende größte Tat ist der Bolksverein sür das katholische Deutschland. Seiner Gründung und seiner Arbeit waren die letzten Monate seines Lebens in unermüdlicher Sorge gewidmet. In ihm ivollte Windthorst be wußt weiterleben. Ihm, dem Volksverein, Hal er seine Liebe zuni Reiche Gottes als Erbe hinterlassen. Deshalb ringt der Volksverein unermüdlich und unerbittlich mit den so riesig an gewachsenen Gegnern des Christentums und der Kirche. Deshalb arbeitet er in zielklarer, weitsichtiger Art am positiven Ausbau und Ausbau des Reiches Gottes in den vier Aufgabengebieten Volk und Religion, Volk und Kultur, Volk und Wirtschaft, Volk und Staat, arbeitet im Sinne der Führerschulung, arbeitet Im Sinne der Massenausklärung, arbeitet im Geiste der Katholischen Aktion. Im Volksvereln für das katholische Deutschland sah Windt horst vor allem auch ein bleibendes Unterpfand für die Erhaltung der Einheit und Geschlossenheit d e r d e u t s ch e n K a t h o l i k e n Im öffentlichen Leben Neben der Arbeit siir das Reich Gottes lag diese ilnn am aller meisten am Herzen. Und auf dieser Einheit beruhte vor dem Kriege die verhältnismäßig starke Machtstellung der deutschen Katholiken Im öffentlichen Leben. Beides, diele Einheit und diese Machtstellung, sind seit dem Kriege nicht mehr in früherem Matze vorhanden. Im Volksvereln mutz die Einheit der deutschen Katholiken wieder gesunden und geschaffen werden. In diesem Sinne ruft der Volks verein am 40. Todestage Windthorsts dem katholischen Volke die Worte zu. die Kardinal Kopp am Sarge des verstorbenen Führers vor 40 Jahren In der Hcdmigskirche zu Berlin dem gro Heu Toten in den Mund legte: „Seid einig und haltet fest zusa m men! Euer Bund i st entstanden unter dem Drohen stürm > scher Zeiten. Hütet die Einig kcit, für die wir soviel gekämpft, soviel ge duldet, soviel geopfert haben! Sie hat das katholische Volk getröstet, die Welt mit Be wunderung erfüllt, die Gegner versöhn!. Ich bitte und beschwöre euch, bleibt einig!" Dem Volksverein wieder zu seiner Vorkriegsgrötze zu ver helfen, ihn wieder zu machen zum großen Zeutralbund der deutschen Katholiken, in dem nicht nur alle Stände und Slämme sich finden, sondern der auch zahlenmäßig wieder zu einer RIesenorganIsalion wird, die den zu Immer stärkeren Massenorganisationen sich zusammenballenden Gegnern In seder Hinsicht gewachsen ist: das sei unser Wille und unser Ehret eure deutschen Meister! El,, Wort zur kommenden Reichs-Handwerks-Woch«. Ein Mahnruf, dem gerade in unserer Zeit wirlsäiastlichen und kulturellen Tiefstandes wieder besondere Bedeutung zu kommt! Das deutsci)« Handwerk, seit Jahrhunderten schon Deutschlands wichtiaster Mittelstand, rüstet zum erstenmal zu einer machtvollen Kundgebung von geschlossener Einheit. Die N e i ch s-Ha n d w e r k s-W ock e, die laut Beschluß des Neichsvelbande« des deulsä)en Handwerks und des Deutschen Handwerks- und Gewerbekammertages in der Zeit vom 1 5. bis 22. März 1881 unter der Schirmlrerrschalt des Reichspräsi denten von Hindenburg statlsinden wird, soll den Nus: Ehret eure deutscl)«» Melslerl von neuem in alle Lande tragen. Diese Losung bedeutet mehr als das Ringen eines Standes um An erkennung und Dasein. Sie bedeutet Kampf gegen die mechani sierende Gleichmacherei unserer Zeit. Kamps aber auch gegen Teilnahmslosigkeit. Mutlosigkeit und schlappes Verzagen. „Ehret Eure deutschen Meister, dann bannt Ihr gute Geister!" Versprechen am 14. März, dem Todestag unse res grohen Ludwig Windthorst. Aentrumsarbeit in Mistelsachsen Chemnitz. Die Ortsgruppe der Zentrumsparlei hielt am 8. März eine Versammlung im Saale des „Goldenen Anker". Herr Studienrat Dr. Rode bot eine eindrucksvolle Darlegung der Verhältnisse in der Industrie von Chemnitz und Umgebung, zunächst in der Textiiiuarenerzcugung mit ihren drei Untergrup pen: Spinnerei und Zwirnerei. Weberei und Wirkerei, Ver edelungsarbeit, beleuchtete die Ursachen der gegenwärtigen Not lage und streifte die Aussichten für die Zukunft. Danach wurde die Lage der Maschinenindustrie behandelt. Ein Hinblick aus die Verhandlungen der sächsischen Industriellen mit Reich-ckanzler Dr. Brüning am 20 Januar in Chemnitz bildete den Abschluß des Vortrages. Herr Bödiger entwarf darauf in treffenden umringen Zügen ein Bild jener Versammlung im kaufmännischen Ver einshause, schilderte den Eindruck der Persönlichkeit und des Auftretens Dr. Brünings, dessen Rede minutenlangen stürmi schen Beifall der Versammlung, die beiläufig:!<tt>0 Personen um faßt haben mag. hervorries, und wies hin aus die schmählichen Hetzartikel.die anderntags in den Chemnitzer deulschnatioualen" Preßorganen (das edle Tageblatt an der Spitzes gegen den Reichskanzler vom Stapel gelassen wurden ganz im Gegensatz zu den Beifallsäuherungen der großen Versammlung. — Beide Redner erfreuten sich der ungeteilten Aufmerksamkeit der Hörer und ernteten allgemeinen Beifall. Eine kurze Aussprache schloß sich au. Danach bildete der kommende Parteitag den weiteren Gegenstand der Verhandlungen. Die Teiln-Hmer verließen den Saal mit dem Bewußtsein, daß sie viel Inter essantes und Belehrendes erfahren hatten, und der Vorhand konnte den Abend als einen sehr gelungenen und für die Orts gruppe 'ruchlreichen buchen. Zwickau. Die am 1. März abgehalieue Generalver sammlung der Ortsgruppe wies einen guten Besuch auf Für den aus eigenen Wunsch ausscheidenden 2. Vorsitzenden, Herrn Lckrer Albrecht, wurde der Vorsitzende des Iungniänner- vcreins, Herr Gottfried Zimmermann, zugewählt: der übrige Vorstand blieb unverändert. Nach E> ledigung des geschäftlichen Teils gab Herr Stadtverordneter Fasel einen ausführlichen Be richt über die Tätigkeit der Sladiverordnetenversanunlung unter Berücksichtigung des Standpunktes der Zentrumsparlei. Die sür Zwickau besonders wichtige Frage der Erhaltung des Bergbaus wurde ganz besonders betont und auch in der Aus sprache von verschiedenen Herren im einzelnen behandelt. Ein neues Mitglied sowie 2 Abonnenten siir die S. V wurden ge wannen. — Die nächste größere "Versammlung ist für den 12. April in Aussicht genommen An die Vertrauensleute er geht zu einer Vorbesprechung nächstens besondere Einladung. Die "Mitglieder der Ortsgruppe werden auch hierdurch gebe'en, an allen Veranstaltungen teilzunehmen und durch kräftige Wer bung siir die S. V. die Grundlage für den weiteren Ausbau der Organisation zu verbreitern. Dies Wort, durch Richard Wagners überragende Kunst mit tiefster Weihe erfüllt, wird vielleicht auch die Losung kommender Zeiten wieder sein, seine Besolgung maa von entschetdcndcr Be deutung für Deutschlands künftige Wirtsckhist, Kultur und Volksgemeinschast werden! Die Belange des deutschen Handwerks, seine Wünsche und Fordernngen sind sür die deutsche Zukunft so wichtig, daß jeder, mann die Psiickr ltztt, sich mit diesen Fragen zu beschönigen. Eine mülielose Gelegenheit hierzu bietet die oiiizieile Aulklä- rungsbroschürc zur Reichs Handwerks Woche, die unter dem Titel „Handwerk lut not! Fördert das Handwerk!" wertvollen Lesestoff für jedermann enthält. Probleme werden klar und leichtsatzlich erläutert, an deren Lösung jedem von uns gelegen sein muß. Anregungen zu positiver Lebenseinsteilung, zu fördernder Mitarbeit an Deutschlands Wiederauistieg wecken gegeben, deren Befolgung Im Interesse des einzelnen, wie der Allgemeinheit liegt. Die Broschüre gelangt während der Reich-?. Handwerks-Woche durch alle Hanöiverkerorganisationen zur Verteilung an das Publikum. der Sveise- wieder. Sind Sie Laplacc sofort In die Klauen gefallen? Und wie?" Ich zauderte einen Augenblick und warf dann alle Be denken über Bord. Ich erzählte das Ganze von Anfang bis zu Ende, und ich sprach auch von ihr und verschwieg nicht, auf welche Weis« ich dem Fran-ctzen wehrlos in die Hande gefallen war. Der Professor lächelte leise. „Laplace ist in seinen Methoden nicht sehr rigoros," sogte er. „Na. ein alter Seeräuber wie er kriegt eine dicke Haut. Aber ich will Ibre grünäugiae Verführerin sehen, bevor sie von hier weakährt. And Lavlac« ho'-« otto ae- hort, wie Sie seinen "Namen beim Souper Herrn Pitz gegen über nannten?" „Ja, wir hatten das Kabinett neben dem selnigen." „Ich kann es mir nicht verzeihen, datz ich ihn nicht ge sehen habe." „Warum wollten Sie ihn treffen?" „Komischerweise um «in Unrecht gutzumachcn, das ich ihm zugesügt habe." „Sie hätten es heute nacht aus «in Haar mit Ihrem Leben gutgemacht." „Ja. Und glauben Sie mir vielleicht nicht, wenn ich sage, datz ich ihn» trotz alledem nicht böse bin?" >,Hm" , .. „Nein, aus Ebrenwort nicht. Ich weitz genug von ihm, um oh, js, Esten " Wir griffen mit nm »der bar em Appell zu. Ich hätte gern noch mehr von Laplace gehört. Ich wutzle noch nicht genug von ihm. Gleichzeitig grübelte ich. wie ich da jatz, über meinen Tüf<l>genossen nach. Ater war er? Er sprach Schwedisch wie ein Eiiiheimijcher: konnte er wirklich die Sprache bei einem kurzen Aufenthalt in Schweden jo gut erlernt haben? Andererseits war er in seinem ganzen Tnpus zu konl'nenlal. nm sckwedilck zu wirken. Wer ivar er? Aus der T'ese meines M'wlitztsrins tauchten ein paar Worte auf. die Laplace aerufen batte, als es ihm gelungen war, den Professor 'n überwälttoen: „Sie hier! Und Sir sind Detektiv geworden!" Hatten sie irgendeinen Sinn? Und was war da» sür ein Unrecht, bas der Professor gegen den Franzosen begonnen Koben wollte? Der Professor ritz mick ous meinen Grübelei«». 'o>g>) „Sle gedenken wirklich einen Besuch in Herrn Pitz' Wohnung zu machen?" „Genau wie Herr Pitz in der Wohnung der alten Dame, aber, wie ich hosse, mit einem besseren Ergebnis. Und Sie haben keine Lutz —" „Mitzukommen? Sind Sie —?" „Warum unterbrechen Sie mich? Glauben Sie, ich würde es wagen, etwas Derartioes zu insinuieren. Ich wollte nur fragen, ob Sie keine Lust haben, hier mit mir zu essen?" Ich folgte ihm stumm In das Lass. Es war ein kleines TafL gegenüber der Glnvtothek. in dem ich noch nie gewesen war. in Nischen abaeteilt, wie viele ältere Kaffeehäuser in Kopenhagen. Wir wurden von einem ehrwürdioen Kellner mit Dorschangen emvsanoen, und der Vrosessor bestellte bei ihm die Speisekarte »nd das Adretzbnch. „Oder kennen Sie Herrn Pitz' Adresse?" Ich schüttelte stumm den Kopf. Ich hatte eine Menge Fragen über Laplace stellen wollen, die mir schon lange auf der Zunae aelegen hatten, aber ich war im Augen blick zu verblüfft. Der Kellner kam mit der Sveise- karte und dem Adrctzbuch. Der Professor bestellte eine Omelette, Huhn und «ine Flcttche Bordeaux für sich selbst und sah mich kragend an. Ich nickte. Wenn ich nur überhaupt zu elfen bekam, b'ieb es mir aanz gleich, was es war. Dann kchlug er das Adreßbuch auf. „Vodrofssvej II 8," sag!« er „Wissen Sie. wo das liegt? Ich rvar schon so lang« nicht in Kopenl>ag«n, datz ich di« Stadt ganz verpetzen habe" Ich wies mit dem Finger westwärts. „Das liegt d-übe» bei den Seen," sagte ich. „Aber ist es denn wirklich —" „Es ist mein Ernst. We-nen Sie nicht über ni'ck und meine Kinder, wenigstens nicht vorzeitig. Dieser Mangel an Verständnis von Ihrer Seite schmerzt mich." „Ich verstehe, was Sie meinen. Ich habe gestern nacht eine Dummheit begangen Aber Ci", ein Detektiv —!" § „Bah!" Er zuckte die Achseln. „Svrechen wir nickt mehr davon. Da lind en, paar andere """inge, über die ich aeriie Besckeid witztte. Sie verließen geste-v nackt meinen ! Tiick uw lick »ock e-orrn Vik vniZuiebeu Sie kamen nickt Der gelbe und -er grüne Faden Roman von Frank Heller. 158 "IorNeinmaZ Unser Befreier schien fest entschlossen, die drei Hundert, kronennoten privatim anzuseuchten. Ich hatte eine gewisse, nicht unnatürliche Zuneigung zu Ihm gefasst, und cs freute mich, datz der Professor ihn durch den Ankauf seiner In, ktriimentensammluna für die nächste Zeit von allen Der, luchungen befreit hatte. Ich wollte eben dem Professor für seine Fürsorge danken, als er mir zuvorkam, indem er sagte: „Wie steht es mit Ihrem Appetit? Ich denke, wie bet mir. Essen wir doch einen Bissen zusammen! Zu solide Lars es nicht sein, denn später will ich in die Wohnung hinauf, von der wir vorhin sprachen." „In die Wohnung hinauf?" stotterte Ich. „Welche Wohnung? Meine?" „Herrn Pitz' Wohnung," sagte der Professor. „Ich habe mir eben die Schlüssel dazu gekauft. Was sagen Sie zu diesem Kaffeehaus?^ !k Ich starrte den Professor an, denn ich glaubte, datz ich Mich verhört hätte. Meinte er das im Ernst? Gedachte er Herrn Pitz' Wohnung auf dieselbe Weise einen Besuch abzustatten, wie unser Befreier der meinigen? Hatte er darum diesem seine Werkzeugsammlung abgekauft? Ich blieb auf der Schwelle des Casös stehen. Er lächelte leise. „Sie scheinen vor Entsetzen gelähmt," sagte er. „Das lst unlogisch, aber begreiflich Oder lasten Sie mich sagen, begreiflich, aber unlogisch. Was hat Herr Pitz heute nacht Ihnen gegenüber getan?" „Er hat mich bestohlen — auf Umwegen.' „Und was hat er später getan?" / „Er ist eingebrochen. Aber warum müssen Sie des halb „Vielleicht werde» Eie das später erfahre». Ich waae es vorderhand nock kaum anzudeuten."