Volltext Seite (XML)
s. Setwsr. Somu»s. s. «M lSl l. Leipziger TsgeAsn. m. SS. los. Iztzr-Mlg. Leipziger Handelszeitung. Verein üeEer MsWnenirs« - Snltslten. tz Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung fand dieser Tage in Berlin statt. Von Staatsbehör den waren vertreten das Reichsamt des Innern, das Handelsministerium, das Kaiserliche Patentamt und das Landesgewerbeamt; ferner hatten der Zentral verband, der Hansabund und die Ständige Aus stellungskommission für die deutsche Industrie Ver treter entsandt. Außerdem war die Hauptversamm lung von zahlreichen führenden Industriellen der Maschinenindustrie aus allen Gebieten Deutschlands besucht. Die Ansprache des Vorsitzenden über die Ge schäftslage in der Maschinenindustrie, der eingangs darleAe. das; das Gesamtbild des Geschäftsganges in der Maschinenindustrie in den letzten Jahren durch aus nicht erfreulich gewesen sei, und der dann auf die gesteigerten sozialpolitischen Lasten und die Wirkung der ungünstigen Handelsverträge, des man gelnden Zollschutzes und besonders auf die kleinlichen Maßnahmen. mit denen der Maschinenbau neuer dings, besonders in Preußen, heimgesucht worden ist (Dampfkestelgesetzgebung), hinwies, kam zu folgen dem Ergebnis: Das alles führt dazu, daß die In dustrie äuswandert. und zwar vollzieht sich diese Auswanderung unter Formen, die der Oeffent- lichteit und den maßgebenden Kreisen gar nicht be kannt sind. Neben der Gründung von Zweigwerken und Tochtergesellschaften im Auslande, die z. B. unter der Wirkung des Patentausübungszwanges in Eng land mehrfach entstanden sind, ist die Abwanderung geistigen Eigentums aus Deutschland viel einschnei, dender in ihren Wirkungen und viel bedeutsamer für die gesamte Volkswirtschaft. Diese für die Ma- schinenindustric besonders in Frage kommende Form der Abwanderung vollzieht sich durch Abgabe von Lizenzen auf im Ausland entnommene Patente, durch Uebertrag-ung von Teillieferungen an das Ausland, durch Verkauf von Entwürfen und Werkzeichnungen, womöglich unter gleichzeitiger Beteiligung von Ak tienkapital an ausländischen Unternehmungen, um eine mißbräuchliche Verwertung der abgegebenen Unterlagen zu verhüten. Dadurch entgehen der hei mischen Arbeiterschaft große Lohnsummen, und die deutsche Volkswirtschaft wird schwer geschädigt. Diese Verhältnisse sollten den maßgebenden Krei sen in unserem Vaterland« zu denken geben. Die deutsche Maschinenindustrie bedarf größerer Berück sichtigung ihrer Wünsche nicht nur bei der inneren Gesetzgebung, sondern auch bei der Regelung unseres Verhältnisses zum Auslande in den Zolltarif- und Handelsvertragsoerhanlungen. Auch die übrigen Industriezweige, denen der deutsche Maschinenbau das Rüstzeug liefert, dessen sie für den Kampf um ihre Stellung auf dem Weltmärkte benötigen, sollten gleichfalls die Forderungen der deutschen Maschinen industrie unterstützen. Zum Schlüsse seiner Ausführungen wandte sich der Redner gegen die Geschäftsgepflogenhei ten. die neuerdings bei der Lreferung von Ma schinen. namentlich seitens der Eisenindustrie, ein geführt worden seien. Die langfristigen Zah lungsbedingungen. die für die Maschinen fabriken übermäßige flüssige Mittel bedingen, und Gegengeschäfte unerfreulicher Art seien an der Tagesordnung. Die Lieferbedingungen des Ver eins würden nicht beachtet, sondern an ihrer Statt be sondere sehr drückende Lieferbedingungen den Ma schinenfabriken seitens ihrer Abnehmer aufgezwun- ien. Dabei werde die unentgeltliche Vornahm« von nachträglichen Abänderungen und Berücksichtigung aller möglichen besonderen Anforderungen als selbst verständlich betrachtet. Ferner würden zahllose lverk,Zeichnungen wertvoller Einzelheiten bei jeder Lieferung mitverlangt. deren Geheimhaltung nicht immer sichergestellt, ja häufig nachweisbar verletzt werde. Gegen diese Behandlung müsse die Maschi nenindustrie sich wehren, sie müsse aus sich- selbst heraus die Innehaltung gewisser Lieferbedingungen durchsetzen, und wenn hierfür die erforderlichen Sicherheiten gegeben seien, mit der Eisenindustrie in Verhandlung treten zwecks Schaffung eines Ernt gun g s a m t e s. das in Streitigkeiten wegen Lie ferungen anqernfen werden könne, und das auch sonst beiden Industriezweigen gewiß gute Dienste leisten werde. Die führenden Persönlichkeiten der Eisen industrie seien zu solchen Verhandlungen auch be reit, da die Mißstände allgemein als vorhanden an erkannt würden. Das sei allerdings nur möglich, wenn der einzelne zugunsten der Allgemeinheit etwas von seinen Rechten preisgebe, doch werde der dadurch zu erwartende Gewinn diesen Verlust mehrfach wie der einbrimzen Besserung ist nur non einem stärkeren Zusammen schluß in der Industrie zu erhoffen, und die zahlrei chen Bemühungen führender Leute in dieser Hin sicht werden hoffentlich auch Erfolge zeitigen. Der Geschäftsbericht gab einen erschöp fenden lleberblick über die Tätigkeit des Vereins im abqelaufenen Geschäftsjahr 1910. Aus den Aus führungen entnehmen wir, daß der Mitgliederbestand ougsnblicklich 205 Firmen mit einer Beschäftigungs zahl von 141552 beträgt. In der Frage des Eigentumsvrbehaltes an Maschinen 'alt der Verein nach wie vor an seiner grundsätz lichen Forderung, „der zwischen Lieferer und Käufer von Maschinen vereinbarte Eigentumsvorbehalt muß unter allen Umständen rechtsgültig sein, oder es muß ein vollgültiger Ersatz dafür gefunden werden", fest und wird im geeigneten Augenblick hierfür wie der eintreten. Dem unter Führung des Mittelrhei nischen Fabrikantenvereins zu Mainz gegründeten Verein gegen das Bestechungswesen ist der Verein trotz seiner Bedenken beigetreten, jedoch, ohne damit st ine vorsichtige abwartende Stellungnahme aufzu- aeben. Sodann verbreitet sich der Geschäftsbericht ausführlich über die Aenderungen der ausländi- s chen Zolltarife, die für die deutsche In dustrie zum Teil stärkere Belastungen im Gefolge ge habt haben als für die Industrie anderer Länder; dadurch ergibt sich eine verstärkte Notwendigkeit des Abschlusses von Handelsverträgen. Zurzeit schweben noch Verhandlungen über den Abschluß von Handelsverträgen mit Schweden und Japan; zu bei den hat der Verein ausführlich begründete Anträge eiugereicht. Ein endgültiges Urteil über die Wir kung des neuen Zolltarifes mit Frankreich lasse sich noch nicht fällen^ doch seien heute schon schwere und begründete Klagen über Zollfchikanen durch unge rechtfertigte Auslegung der neuen Zolltarifbestim mungen erhoben worden, die dringend der Abhilfe bedürften. Wegen des Ausbaues der deutschen Handels- statistit ist der Verein auch im Berichtsjahre verschiedentlich um Auskünfte aufgefordert worden. Der Umfang des vom Verein für seine Mitgliedfir men herausgegebenen Organes hat ständig zugenom men: dasselbe ist wesentlich erweitert worden durch die Aufnahme statistischer und handelswirtschaftlicher Notizen, die für die Entwicklung des Maschinen baues. vor allem in den für die Ausfuhr wichtigen fremden Ländern von Wert sind. Weitere Punkte des Geschäftsberichtes betrafen Fragen des Verede lungsverkehres, Eisenbahngütertarifes, Förderung des Absatzes deutscher Werkzeugmaschinen, Handels sachverständige usw. In neuester Zeit hat der Ver ein eine besondere Stelle für Auskünfte und Unter stützung seiner Vereinsfirmen in Zoll äuge- legenheiten eingerichtet. Mangel an Gilenbahngüterwagen. * Wolffs Sächsischer Landesdienst schreibt: „Nach Zeitungsberichten ist in der letzten Sitzung der Handelskammer Dresden Klage über den im Herbste 1910 und erneut im Monat März 1911 zutage getretenen Mangel an Eisenbahn güter- wagen geführt worden, der in der Hauptsache auf unzweckmäßige Dispositionen der Wagen durch die Eisenbahndienststellen zurückgeführt wird. Demgegenüber wird uns folgendes mitgeteilt: Der Güterverkehr hat. wie schon die veröffentlichten Verkehrseinnahmen ausweisen, feit dem Jahre 1909 von Jahr zu Jahr um etwa 5 Proz. zugenommen. In den letzten Monaten ist der Zuwachs sogar noch wesentlich stärker gewesen. In Berücksichtigung der Verkehrszunahme wurden auch die Wagenbestände von den im deutschen Staatsbahnwagenverbande vereinigten Staatsbahnverwaltungen wesentlich ver. mehrt. Und zwar stellen sich die Neubeschaffungen für die Jahre 1909 bis 1911 zusammen auf rund 60 000 Wagen, von denen auf Sachsen allein 1600 Wagen mit einem Aufwande von 13V- Millionen Mark entfallen. Im ganzen Verbände bringen die Neubeschaffungen einen Aufwand von rund 175 Mil lionen mit sich. Dank dieser starken Vermehrung und der guten Wirkung des Staatsbahnwagenoer bandes ist auch die Wagenstellung im Durchschnitte günstiger geworden. Denn bei den offenen Wagen ist die Prozentzahl der nicht gestellten Wagen trotz der bedeutenden Mehranforderungen beispielsweise in den Monaten September bis November von 3,6 Proz. im Jahre 1907 auf 1,1 Proz. im Jahre 1910 gefallen, so daß von einem fühlbaren Waqenmangel hier nichk mehr gesprochen werden kann Bei den bedeckten Wagen, deren Anforderung sich erfahrungsgemäß im Herbst und Frühjahr wochen weise oft ganz außerordentlich zusammendrängt, sind die Gestellungsverhältnisse in diesen Zeiten aller dings ungünstiger als bei den offenen Wagen, doch sind die Ausfallzahlen jedenfalls in Sachsen nicht größer gewesen als in den übrigen Gebieten des Staatsbahnwagenverbandes. Die gegenwärtige Knappheit an bedeckten Wagen ist insbesondere zu rückzuführen auf die der Feldbestellung und Dünge- mtttelbeförderung günstige Witterung der letzten Wochen, die Leerung der reichlichen Kartoffel- und Getreidelager, sowie auf das über Erwarten starke Anwachsen der Anforderungen der Industrie, dellen Auftreten im allgemeinen ja als durchaus erfreulich bezeichnet werden muß. das aber unvermeidlich mit gewissen Verzögerungen in der Wagenbestellung verbunden ist. In bezug auf die Wagenvertei- lung gilt als leitender Grundsatz im deutschen Staatsbahnwagenverbande eine möglichst gleich mäßige Befriedigung des Bedarfs. Zu diesem Zwecke bewirkt das Hauptwagenamt in Ber lin, an besten Verfügungen alle Verwaltungen ge. bunden sind, den Hauptausgleich im Verbandsge biete. Der Einzelausgleich erfolgt nach einem in jahrelanger Handhabung und Erfahrung durchaus bewährten Verfahren, das jedem augenblicklich auf tretenden Bedürfnisse und den verschiedenen ört lichen Verhältnissen Rechnung zu tragen vermag. Eine Zuleitung der Wagen nach Sammelstationen findet nicht statt, vielmehr wird der Ausgleich zwischen Bedarf- und Bestandstellen unmittelbar vor genommen, wobei auch ein etwaiger Mangel mög lichst gleichmäßig verteilt wird. Wenn schließlich in der Handelskammersitzung hervorgehoben worden ist, daß vielfach über den schmutzigen Zustand der Wagen geklagt werde, so darf darauf hingewiesen werden, daß die Entleerung und Reinigung der Wagen in erster Linie den Empfängern obliegt. Nur wird es Aufgabe der Verwaltung sein, darüber zu wachen, daß die Empfänger in dieser Beziehung ihre Schul- > digkcit tnn. * Zu den vorstehenden» Ausführungen des Offiziosus möchten wir folgendes bemerken: Es ist selbstver ständlich. daß die sächsische Staatsbanhverwaltung den Klagen der Handelskammer Dresden gegen über — Klagen, die man auch sonst im Lande in Kreisen von Handel und Gewerbe allenthalben hören kann— ihre Stellung präzisiert und ihrer Auffas sung der tatsächlichen Verhältnisse Ausdruck verleiht. Anderseits muß es doch etwas sonderbar berühren, daß der Verfasser der obigen Verteidigungsschrift glaubt sagen zu dürfen, daß von einem fühlbaren Wageninangel bier nicht mehr gesprochen werden kann; denn, so wird argumentiert: bei den offenen Wagen ist in den Monaten September bis No vember die Prozentzahl der nicht gestellten Wage» seit 1!»07 von 3,6 auf 1,1 Proz. gefallen. Wir de- zweifeln keinen Augenblick die Richtigkeit der ange führten Ziffern, können aber anderseits nicht aner kennen, daß diese durchaus ungenügenden Angaben die Tarsache des regelmäßig alljährlich auftretenden Mangels an Güterwagen (offener und ge deckters irgendwie aus der Welt schaffen. Unseres Erachtens täte die Eisenbahnverwaltung bester da ran, auf Mittel und Wege zu sinnen, wie diese Uebelstände, die immer und immer wieder Grund zu Beschwerden geben, abgestellt werden. — Daß der Staatsbahnwagenverband eine günstige Wirkung auf die Wagenqestcllung ausgcübt hat, ist uns sehr er freulich zu hören Das war aber doch auch wohl sein Zweck. Sürlen- uno krsnüelswelen. H An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Sproz. Neichd-Anl. 84,25, I962cr Russische Anleihe 92,25, rürkenlose 179,75, Komm.- u. DiSkonio-Bank N7,87, Darm släüter Bank 128,59—128,25, DiSkonio 193,12, Dresdner Bank >58.87, Berliner Handelsges. 168,62, Nationalbanl >28,62, Lchaaffhaus. Bankverein 139,75, Areditakticn 266, Pcicrob. ,lnt. Bank 225,62-226,87, Russische Bank >72,75 >72,62, Bal timorc >65,75—>65,87—>65,75, Kanada 226,25—226,75 - 226,62, Lombarden >S,87—>9,27, Orienibahn >54,75, Princc -cnii 145,75—146,12, Schantung 185-138,37-133,12, Warschau-Mien 215,62—315,25—216,75—216,56-218-217,25, Elektrische Hecht.U>n 132,12—133, Gr. Berliner Strasieubabn 193,87—198,75, -<mmb. Paketfahrt 139,25—>36,37—136,12—139,25, Oansa 175,25, Rvrdd. Lloyd 161^6—161,62, Tqnamit-Drusr 196,75, Bochumer 237,75 bis 238-237,37- 237,62, Deutsch Luxemb. 198-198,56-198- 198,5», Gelsenkirchen 216-219,25, Harpencr 189,75—189,56—189,87, Hohenlohe-Werke 216,56-216,25-216,56-216,25, Oberschlci. Sisenb.-Bedarf 165,56, Phönix 257,25-257,12-257,62, Rhei nische Stahlwerk« 171,25, Rombacher 185,75-185,56-186,12, Allg. Elektr. 274,87—276,87, Deutsch-Neberiee irlektr. 184,62 vis 185, Ges. f. Slektr. Untern. 176,12—176,62, Schuckert 176,37 vis 172,37—171,87—172,37, Siemens L HalSke 246,75-248,56 bis 248,37. Bezugsrechte. Norddeutsche Creditanstalt 0.75 b. K.. Rheinische Möbelstoff-Web. 5,75 b. G. Beantragt ist die Zulassung von 350000 .tt neuen Aktien der Deutschen Linoleum- und Wachs tuch-Eompagnie, Rixdorf b. Berlin. k Pariser Börsenbericht. An der Fondsbörse herrschte vorwiegend eine recht freundilche Stim mung. Goldminen begegneten lebhaftem spekula tiven Interesse. Bankaktien und Transportgesell schaften konnten sich meist gut auf den vorgestrigen Kursständen behaupten. Recht lebhaftes Geschäst entwickelte sich wiederum in russischen Jndustrieaktien. Maltzoffaktien erfuhren anfangs eine starke Stei gerung, litten dann aber unter Realisationen. Für Sosnowice-Aktien herrschte gute Nachfrage. Der Schluß war fest. Bank» unü Gelüwelen. * Bom Londoner Geldmarkt schreibt uns unser Londoner Mitarbeiter: Trotzdem durch die Zinszah lungen der Regierung und durch die Einlösung von Schatzwechseln größere Beträge dem Markte zuge- flossen sind, ist dieser noch immer ziemlich knapp mit Barmitteln versorgt, da von Tag zu Tag bedeutende von der Bank von England gewährte Darlehen fällig werden, von denen bisher nur ein Teil zurückgezahlt worden ist. Der offene Markt befindet sich noch voll ständig unter dem Einfluß der Bank von England, und es werden noch wenigstens zwei Wochen ver gehen. ehe die im verflossenen Monat von dem Zen tralinstitut gewährten Darlehen getilgt sind. Täg liche Darlehen bedangen im allgemeinen 3 Proz., verschiedentlich bewilligte man jedoch dafür einen höheren Satz, um eine Inanspruchnahme der Noten bank zu vermeiden. Wöchentliche Vorschüsse waren zu 2-A bis 3 Proz. erhältlich. Im großen und ganzen war man überrascht, daß die Zinszahlungen der Re gierung so wenig Einfluß auf die Gestaltung der Geldverhältnisse gewonnen haben, zeigte es sich doch aufs deutlichste, daß die Mittel des Marktes wesent lich geringfügiger sind, als vielfach erwartet worden war. Infolgedessen haben sich auch die Sätze am Diskontmarkt etwas befestigt, und Zwei bis Sechs- monatspapiere notieren jetzt 2^ Proz. Die Gold Nachfrage des Kontinents hat vollständig aufgehört, und die Bank von England vermochte den größten Teil des im offenen Markte angebotenen Goldes an sich zu bringen. Die ausländische Goldbewegung brachte der Bank einen Zugang von 397 000 Pfd S! . und zwar hauptsächlich in Form von Barren, während ihr Münzen im Betrage von 220 000 Pfd. Sr. für Indien und Aegypten entzogen wurden. Vor Jahres frist wurde der Bankdiskont von 3 auf 2k4 Proz. er mäßigt, doch hat die Bank von England sich vor läufig noch nicht dazu entschließen können, eine wei tere Ermäßigung eintreten zu lasten. Nach dem dies wöchigen Bankausweis ist der Notenumlauf um 2 280 000 Pfd. St. und der Metallvorrat um 40 000 Pfund Sterling gestiegen, während die Reserve um 2 319 000 Pfd. St. zurückging. Die Regierunqsgut- haben verminderten sich durch die Eouponzahlunqen um 5 598 000 Pfd. St., während sich die Privatgut haben um 2 005 000 Pfd. St. hoben. Das Deckungs verhältnis ist seit einer Woche von 40,71 Proz. auf 45,22 Proz. (gegen 39,55 Proz. vor einem Jahre) zurückgegangen. vrrs» mrü öttttenmelen. * Kaoko»La«d« und Mi«e»»G«s, Berlin. 2n der gestrigen Generalversammlung kam es zu längeren Kolonialdebatten. Nach den Mitteilungen des Berg ingenieurs Kuntz über seine Expedition sind die vor läufigen Aussichten der Gesellschaft minimale. Das Eisenerzvorkommen überwiegt in dem etwa 10 Mil lionen Hektar großen Gebiet der Gesellschaft. Kohle ist bis jetzt nicht angetroffen worden. Klima und Verkehrsverhältniste sind schlecht. Redner betonte, daß man noch weitere Expe ditionen unternehmen müsse, ehe man ein abschließendes Urteil fälle. Die Verwaltung will die - metallurgische Untersuchung des gefundenen Eisenerzes abwarten, bevor sie weitere Schritte unternimmt. Das Unternehmen ist durch die neuen Steuern stark getroffen worden, doch will man gegen die Steuerpflicht protestieren, da das Gebiet der Gesellschaft nicht militärisch bewacht ist. Die Anregungen, Petitionen an Reichstag und Regierung zu jchicken, wie berufsmäßige Privat prospektoren hinauszusenden, fanden nicht genügend Unterstützung. Ferner wurde ein Vertrag erwähnt, der seinerzeit mit Dernburg nicht zum Abschluß ge langte und nun schon zwei Jahre im Reichskolonial- aml seiner Erledigung harrt. Die Versammlung erledigte dann glatt die Ordinarien. Eisenhüttenwerk Thale, Aktiengesellschaft. In der Generalversammlung wurden die Regularien einstimmig genehmigt Die Dividende von 12 Proz. ist sofort zahlbar. Auf eine Anfrage bezüglich der A ussichten für das laufende Jahr verweist die Direktion aus die bezüglichen Mitteilungen des Ge nhäftsberichtes und fügt hinzu, daß der Umsatz in den ersten drei Monaten gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen ist. XX Bergbau-Aktiengesellschaft Masten in Unna. Die gestrige G>eneralversammlung setzte die Dividende aus 0 Proz. sest. Nach Mitteilung ver Verwaltung ist das bessere Erträgnis hauptsächlich eine Folge der günstigen Gestaltung der unterirdischen Grubenver hältnisse und der Neuanlagen. Die Verwaltung glaube, daß die Gesellschaft dadurch vorteilhafter ar leiten werde. Am l April wurde die neue Brikett- jabrik in Betrieb genommen, für die Masten am Kohlensyndikat 72 000 t Beteiligung erhalten habe. Die Resultate der ersten drei Monate des neuen Jahres weisen gegen die gleiche Zeit des Vorjahres eine erfreuliche Besserung auf. * Vom Rnhrkohlenmarkt schreibt die Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift „Glückauf" in Esten: In der allgemeinen Lage des Ruhrkohlenmarktes trat im Derichtsmonat eine gewiss« Abschwächung in Erscheinung, die, soweit erkennbar, nicht etwa durch eine Verschlechterung der Gescnntversassuug unseres Wirtschaftslebens herbeigeführt war. sondern sich in erster Linie aus dem mit dem Fortschreiten der Jahreszeit geringer werdenden Bedarf an Heizmate rial sowie aus der Zurückhaltung erklärt, die sich die Verbraucher von Ruhrkohle im Hinblick aus die am l. April in Kraft tretende Preisermäßigung aus erlegten. In der gleichen Richtung wirkte auch der Umstand, daß die Werke, nachdem sich die Ausstands befürchtungen als gegenstandslos erwiesen halten, »unmehr zum Aufbrauch der seinerzeit angesammelte» Streikvorräte schritten. Infolge dieser Verhältnisse konnte der Absatz mit der Förderung nicht gleichen Schritt halten, und auch die Einlegung zahlreicher Feierschichten vermochte die Ansammlung von Bc ständen nicht zu verhindern. Der Wasterstand des Rheins war gut, konnte jedoch nicht im volle» Um sang ausgenutzt werden Der Absatz in Fettkohle zeigte gegen den Vormonat einen Rückgang. Koks kohle fand schlanken Absatz, dagegen waren in de» übrigen Sorten, namentlich in grober Nuß und Stückkohle, andauernd Bestände zu verzeichnen. In Gas- und Gasflammkohle ließ der Absatz in allen Sorten zu wünschen übrig. Der arbeitstäglich Versand von Eß- und Magerkohle blieb d?r Jahreszeit entsprechend gegen den des Vormonat» nicht unwesentlich zurück. Für die zur Verfügung ge stellten Mengen konnte in fast allen Sorten, vor ollem in grober Nußkohle, nicht im vollen Umfang Abjan verschafft werden. In Vergleich zum Januar — der Februar kann wegen des naturgemäß geringeren Ver brauch«; nicht zum Vergleich herangezogen werde» — machte sich ini Berichtsmonat ein nicht unwesentlicher Rückgang der Abrufe in Hochofen koks bewert bar. Auch im Verfand der übrigen Sotten warei- infolge des Eintritts der wärmeren Witterung Aus fälle festzustellen, und es gelang trotz der erhöhte» Secaussrrhr nicht, die Kokereien im Rahmen der be schlosseneii Bcteiligungsanteile zu beschäftigen In auch im März der Absatz verhältnismäßig bc friedigend. XX Lothringer Eisenwerke. Aktiengesellschaft, in Ars a. d. Mosel. In der außerordentlichen General Versammlung wurde beschlossen, die Wiederaufnahme des Erzbergbaues sofort in Angriff zu nehme» und die hierfür erforderliche» Mittel im Wege des Boni kredits zu beschaffen, lieber das laufende Geschäft- iahr, das am 30. Juni 1911 endet, teilt der Vorstand mit. daß infolge dfr Lage am Stabeisen- und Röhrenmarkt der Betrieb stark ei» geschränkt worden sei und die Ergebnisse für lms laufende Geschäftsjahr bisher recht ungünstig g? wesen wären. s. Amerikanische Knpserstatistik. Nach der Au> siellung der Vereinigung der amerikanische» Kuvser nroduzenten betrug die Kupferproduft'v» im Mär' 1911 58.26 Tausend Tonnen gegen >9.02 Tausend Tonnen im Februar und 53.60 Tausend Tonnen km März des Vorjahres Die Ablieferungen im I» land stellten sich auf 29,51 Tausend Tonne» siege, 22,54 Tausend Tonnen im Februar und 28,05 Tau send im März des Vorjahres. Der Ervort b-ttue 26.31 Tausend Tonnen gegen 20,13 Tausend Tonne'' im Februar und 18,12 Tausend Tonnen im März des Vorjahres. Der Gesamtabsatz gino mit 55-8' Möbel Vereinigte Tischlermeister Se-süncket lSSS Msrkt 11 (Neüeilelnr Nour) werklMen kür wolinungseinrictitungen uncl Innensusdsu ::: ::: keiclitisltige Ausstellung wolmfesligei- MulleiÄmmef