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Nr. l8. lvS. Istzr-sny. Mittwoch, l8. 3snusr lSll Leipziger Tsyedlstt <11 e- «,r»r Soiwt»« As<- vsuerlt! ÜSl io Moabiter Vorgänge erfreuten In vollem Make «Beifall recht» ! Abg. Dr. Porsch (Zent.) führte aus: Angesichts der bevorstehenden schweren Reich stags wähl ist ein RHormversuch des preußischen Wahlrechts aus- sichtsloo. Der Modernistvneid ist eine rein religiöse Angelegenheit; ein staatliches Interesse kommt dabei nicht in Frage. Nächste Sitzung Mittwoch vormittag 11 Uhr. Gerettet. Kiel, 17. Januar. Die dreißig Mann starke Besatzung des Unterseebootes ,,l' 3" ist mit Ausnahme von vier Mann gerettet worden. Diese vier be finden sich im Turm des Bootes, das zu ihrer Rettung erst gehoben werden muh * Berlin, 17. Januar. «Privuttclegr.) „!' 3" ist ebenso, wie „U 4", die man als Sch weste rjchiffe be zeichnen kann, aus der Werft in 1 an» ig gebaut worden. IE wurden beide Boote der Unterseebootflottille eingerciht. Zwei Fahre vorher war das erste deutsche Unterseeboot „N 1" in kiel gebaut und erprobt worden. ,,N 3" und ZI 1" wurden be» sondern scharf geprüft und legten Mitte November 1909 die 540 Seemeilen lange Strecke Kuxbaven — Stagen—Kiel in etwas über 40 Stunden ohne Bc- nlcitsahrzcug zurück. Dabei wurde bic respektable Leistung van 12,55 Knoten erreicht. Im Herbst vorigen Jahres standen unserer Marine im ganzen 12 Unterseeboote zur Verfügung, im damaligen Marineetat waren für den Bäu von Unterseebooten Tngeschronik. Ium Unlsii ües Unterseebootes ,u 3^. Wir meldeten bereits in unserer gestrigen Abend- ausaabe, dasz das Unterseeboot 3" am Mittag in der Heikendorfer Bucht im Kieler Haien ge sanken ist. Das Hebeschiff „Vulkan" und der graste Kran der Kaiserlichen Werit sind sofort zur Hilieleistung «bgegangen. Im Lause des Nach mittags und Abends sind uns dann noch folgende telegraphische - und telepbonische Nachrichten zuge gangen, oie wir hier der Reihe nach wiedergeben . l> kiel, 17. Januar. «Prinattelegramm.) Das Unterseeboot „U. 3" ist deute vormittag im Kieler Kriegshasen unweit des Badeortgs Heikendorf in ziemlich flachem Wasser gesunken. Non der Marine sind die Bergungsarbeiten sofort eingeleitet worden. Zwei Privatbergungsdampfcr haben das Unterseeboothebeschifi „Vulkan", das in der Werft ohne Dampf lag, nach der Unfallstclle geschleppt, wo mit den Arbeiten der Hebung des Unterseeboots begonnen wurde. Berlin, 17. Januar. «Reine Gefahr für die Besatznng des ,,k'3" ! Wie wir von unterrichteter Stelle erfahren, ist der Unfall des Unterseebootes ,.U 3" wahrscheinlich infolge unbeabsichtigten Voll laufens einer Abteilung des Bootes entstanden. Eine unmittelbare Gefahr für die Besatzung liegt nicht vor, zumal da der Saucrstoffvorrat für mehr als 48 Stunden ausreicht. Das Bootskommando ist bereits durch die Telephonboje init der Außen - weit in telephonische Verbindung getreten. o. kiel. 17. Januar. «Priv.-Tel.) Das Hinterteil des gesunkenen Unterseebootes ist voll 'Wasser und liegt unter der Wasseroberfläche. Gegen l2 Uhr kam die Telephonboje des Unterseeboots an die Wasser oberfläche. zum Zeichen dafür, dost die Besatzung noch lebt und sich mit der Rettungsmannschaft verständigen will. Der Inspekteur des Torpedo wesens Konteradmiral Lans leitete die Hebungsarbeiten. Es besteht die Hoffnung, dast das Boot im Lause des Nachmittags geborgen wird Kiel, 17. Januar. Auster dem Hebeichifi „Vulkan" ist auch das Unterseeboot „U 5" zur Stelle. Beruhigende Nachrichten O. Berlin, 17. Januar. (Privattelegramm ) Im Reichsmarineamt ist amtliche telegraphische Meldung über den Unfall eingelausen. Für die eingeschlossenc Besatzung wird zunächst keinerlei Besorgnis gehegt. Die Hebung wird derart vor sich gehen, dast der „Vulkan" über das gesunkene Boot fährt und seine Hebetrosse entweder mechanisch oder mit Hilfe von Tauchern an dem Boot befestigt. O. Berlin. 17. Januar. «Privatlel.) (Prinz Heinrich.) Prinz Heinrich von Preusten hat seine Abreise zu den Hoffestlichkeiten nach Berlin verschoben und stch nach der Unsattstelle des Unter- seebotes begeben. Berlin, 17. Januar. Amtlich wird um 3 Uhr 5>0 Min. aus Kiel gemeldet: Die Bergungsarbeiten an dem Unterseeboot „ll 3" nehmen guten Fort gang. Die Besatzung lebt, die Periskope ragen über Waner. 15 Millionen Mark eingestellt. In diesem Jahre wird die gleiche Summe verlangt. Alle Marinen haben daran festgehalten, über die Deplacements ihrer Unterseebole nichts amtlich zu veröffentlichen, auch Deutschland hat dies nicht getan. Soweit aber bekannt ist, haben die neueren Unterseedote ein De placement von 400 bis 550 Tonnen. * Berlin, 17. Januar. lRudolf Dammcierl, der bckannle Maler, feiert morgen tMittwech) leinen 00. Geburtstag. Geborener Berliner, besuchte er die Akademie zuletzt als Schüler Gussows uns wurde als Nachfolger Bürüs rm Fahre 1^83 Lehrer an der da maligen zweiten Malklasse der Akademischen Hochschule für die bildenden Künste in Berlin, schied aber 1890 aus leinen Wunsch wieder aus dem Lehrkörper aus. Fm Fahre 1908 war Dammeier auf der Grosten Ber liner Kunstausstellung mit einer umfangreichen Kollektivausstellung vertreten. Berlin, 17. Januar. (Selbstmord.) Aus Liebesgram hat pch der 24 Fahre alte Bildhauer Stanislaus Wleruslewski, der aus Posen stammt und in der Mariannknstraste 10 ein möbliertes Zimmer bewohnte, gestern erschossen. Berlin, 17. Fanuar. (390 000 Marl Unter- bilanz bet der 2 t a d t s y n o d e.) Die sür das Etatsjanr April 1910/1911 auf rund tünf Millionen veranlagte Kirchensteuer ist um 39n000 hinter dem Voranschlag zurückgeblieben. Den Etat sür das nächste Fahr hofft die orthodoxe Mehrheit der Synode noch mit 20 Proz. Kirchensteuern ausglcichen zu können, für dre Dauer aber wird eine Erhöhung auf 25 Prozent unerläßlich sein, um jo mehr, als die grosten Zentralsriedhöfc sich absolut nicht rentieren und große Zuschüsse erfordern. Die Kirchensteuer be trug in Berlin 1881 nur 3 Pro^ und stieg dann von Fahr zu Fahr, bis 1905 dir Höhe von Ib'/Z Proz. der Einkommensteuer erreicht wurde. Mit dem Ankauf der entlegenen Gelände für die Zentralfrredhöfe stieg dte Kirchensteuer dann 1908 aus 20 Proz. Berlin, 17. Fanuar. (Grausamkeit ctnes Kindes.) Der fünfjährige Sohn einer Waschfrau wurde von einem sechsjährigen Spielkameraden, als die Frau sich einen Augenblick entfernt hatte, in einen Kessel mit kochender Wäsche geworfen. Als die Mutter zurückkehrtc. gab das Kind nur noch schwache Lebenszeichen non sich. Karlsruhe, 17. Fanuar. (Unverheirateten Ingenieuren), die sich bereits im Wegebaufach betätigt haben und die französische Sprache beherr schen. ist, wie die „Karlsruher Zeitung" mitteilt, zur zeit Gelegenheit geboten, unter günstigen Bedingun gen im türkischen Wegebaudienst verwendet zu wer den. Angebote nebst Unterlagen über das Vor handensein der gestellten Bedingungen sind an die Direktion für Brücken und Chaupcen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Konstantinopel zu rich ten. Auch erteilt das deutsche Generalkonsulat in Konstantinopel nähere Auskunft. Insterburg, 17. Januar. (Die Sühne.) Im Hose des Amtsgerichrsgefängnisscs wurden heute die beiden vom Schwurgericht Insterburg zum Tode ver urteilten russisch polnischen Landarbeiter Wladis- laus Murawski und Peter Galat, die ihren Arbeits kollegen Sokolowski im Angusl 1910 getötet und be raubt hatten, hinqerichtet. München 17. Januar tD o p p c l sc l b st - mord.) Wie die „Münch. Reuest. Nachr." melden, wurden gestern abend in seiner Wohnung in der Glücksstraste der Student Ernst Kundert aus Zürich ' und seine Geliebte, die 18jährige Emma Oertl aus der Gegend von Bonn, tot ausgefunden. Beide habe,» sich durch Nevolverschüsse in die Schläfen getötet. RcichenhaU, 17. Januar. (Graste Spcnsen für ein Reiche nhaller Sanatorium.) Der Prinzregent von Bayern hatte kürzlich 100 000 Mark zur Errichtung eines Erholungsheims für An- gehörige der bayrischen Armee gespendet. Nunmehr hat ein ungenannt sein wollender Gönner von Bad Rcichenhall weitere 110 000 « für diele Anstalt ge stiftet. Die Anstalt wird in Reichend«!! errichtet werdeir. Der Prinzregent übersandte dem Spender ein Handschreiben mit seinem Bild. Oppeln, 17. Januar. «Attentat aus einen Wachtposten.) In der Nacht zum Montag wurde in den Schießständen bei Grundschütz auf den Wacht posten des 03. Infanterie Regiments ein Schutz ab gegeben, der den Posten an der Hand verletzte. Auch ein Gewehr wurde gestohlen. Von dem Atten täter fehlt jede Spur. Pest, 17. Fanuar. «Ende eines neunfäh rt g e n M i l l i o n e n p r o z e s s e s.) In Feh/rtem- plom starb vor einem Iahrzebnt eine Frau Alexander Schmitz mit Hinterlassung eines Millianenvermögens ohne Testament. 400 Erben machten Anspruch aus die Hinterlassenschaft: Verwandte aller Grade, Ange hörige des ersten Mannes der Verstorbenen. Die erste Instanz entschied, dast nur neun Personen wirklich erbberechtigt seien. Dieses Urteil wurde nicht bloß von den aogewiesenen 391 Erben, sondern auch von dem Fiskus und der Stadt Fehörtemplom anac- jochten. Nun hat nach einem Prozeß, der neun Jahre gedauert hat, die königliche Kurie das endgültige Urteil gefällt: es bestätigt das der ersten Instanz, und es haben sich demnach nur 9 Personen in das Niesen- erbe zu teilen. Hauptcrbe ist ein junger Diplomat, der New weilt der Hudson-Metropole. Yorker Gesell herücht, dast er «ich mit öcr entzückenden kanadischen sopransängerin Mist Marn Lilian Grenville zu verloben gedenke. Carusos Hotdl wurde ooir Reportern geradezu be stürmt. Ein jeder wollte aus dem Munde des „Un sterblichen" die Bestätigung dieser Nachricht erhalten. Nur einem gelang es aber, den Heldenrenor zu sprechen. „Ob ich mich verheiraten will? Durchaus nicht!" erklärte Caruso. „Ich singe nur, weil ich unverheiratet bin. Zum Singen gebraucht man vas Lachen. Ich lache und singe aber, weil ich immer noch Junggeselle bin. Ein verheirateter Mann kann nie mals lachen." „vss Snüe üer twnMllttioneUen Ssrmonie?" Wir erhalten folgende Zuschrift mir der Bitte um Veröffentlichung: „Die „Leipziger Volkszeitung" hat sich wie andere sozialdcmotraNiche Zeitungen rn den letzten Wochen, u a. in Nr. 293 unter dem Titel: „Das Ende der tonstitutionctten Harmonie", mit Vorgängen in meiner Fabrik beschäftigt. Sic würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie mir Gelegenheit geben würden, der in den sozialdemokratischen Zeitungen gegebenen Darstellung der Angelegenheit entgegen zuireten. Den Angriffen der sozialdemotratischcn Zeitungen liegt folgender Vorgang zu Grund»: Einem Vertranensmonn des sozialdemokratischen Holzarbeiterverbandes ist von mir gekündigt wor den, weil er einen anderen Arbeiter meiner Fabrik durch Beleidigungen und Drohungen nötigen wollte, dem .Holzarbeiterverband beizu treten. Der Arbeiter war infolge dieses Vorgehens, ras in meiner Fabrik durchaus nicht vereinzelt da stand, aus der Arbeit fortgeblieben. Der Holz orbciterverbaud hat Ach für seinen Vertrauensmann !»«l mir verwandt: ich Hove dte Rücknahme der Kün digung abgelehnk. Alg, Zeichen dafür, dast sich meine Maßnahmen nicht gegen ocn Holzarbeitrrverband lichteten, habe ich aber dreien beauftragt, den Nach folger zu stellen. Gleichzeitig habe ich die Hossnung ousgcsprock)kn, dost der Tierband den gekündigten 'kertraucnsmann anderweit unterbringen werde. Ein größeres Entgegentommen konnte ich nicht gut .eigen Trotzdem ist der Holzarbeiterverband gegen mich oorqcgangen. Er hat dem Arbciterausschutz meiner Fabrik Vorhaltungen darüber machen lassen, daß er für den Gekündigten nicht kräftig genug cingctreten »ei, und ex bat einige Tage später in Gemeinschaft mit drei anderen jozialdemotraliscktcn Verbänden in Niederjchonhausen eine Versammlung veranstaltet mit dein Thema: ob in eine Fabrik eine konstitutionelle sei. Ich habe dann nicht, wie die „Leipziger Volkszeitung" behauptet, den Arbeilclnus'chnst auss neue vorgeladen, sondern ich babe eine Versammlung der Arbeiter und Beamten meiner Fabrik «unberufen und habe diesen mitge teilt. daß Arbeiter der beteiligten vier Verbände nicht mehr bei mir cingistcllt würden Zu diesen! Streitpunkt geteilte sich noch ein zweiter, den die sozialdemokratische Presse unrichtig darstellt. Das Organ des Holzarbeiterverbandes, oie „Holzarbcilerzeftnng", behauptet noch jetzt bei der Besprechung der Sockt», daß er immer sehr energisch für paritätische Arbeitsnachweise eingetreten sei. Das n utz früher der Fall gewesen »ein. N ir bot der Verband schon rm August vorigen Jahres einen neuen Tarif zugelchickt, der die B< pimmung enthielt: „Bei Einstellung non Arbeitern mutz der Arbeitsnachweis ves Deutsch»-, Holzarbeiternerban, des benutzt werden" Als die Berliner Ialousiefabrikantcn diesen Tarif adlebnten, kam cs un August vorigen Fabres zum Ausstand, und es wurde dadurch die Annahme dieser Forderung er -avungen. Ich war damals nocy durch meine eigenen Larifvertrage gedeckt, und der Holzarbeiterverband har dies anerkannt Es ist auch bei mir nicht qe streikt worden. Fm Oktober und Nooeii'lxr vorigen Fabres bin ich dann wiederhol» brieflich und mündlich vom Holzarbeiterverband ersucbt woroen, meinen Beitritt zu dem mit den übrigen Berliner Falousiefabrr- '.anten obgesihlossenen Tarifvertrag zu erklären. Es ul also durchaus nicht richiig, wenn die „Leipziger Volkszeitung" bestreiten will dast der Holzarbeiter verband meiner Firma überbaupl Forderungen übermittelt habe. Fch habe in der schon erwähnten Versammlung den Arbeitern meiner Fabrik erklärt, «>ast bei Abschluß der neuen Tarifverträge, der im Dezember vorigen Jahres erfolgen sollte, von der Annahme dieser Forderung kein» Rede sein könne. Die Tarifvertläge sind auch unter Beteiligung des Arbcitcrausschusscs init ullrn Werkstätten mit dem Inhalt zustandcgckommen, daß eine Verpflichtung zur Benutzung eines bestimmten Arbeitsnachweises nicht anerkannt werde Nach dieser Sachlage bat es sich in beiden Fällen nm einen unberechtigten Angriff der sozialdemokra »ischen Gewerkschastcn auf meine Fabril gehandelt. Fn beiden Fällen ist eine gebührende Antwort er folgt. Ein Fiasko des konstitutionellen Fabrik syjtem-, kann inan darin wohl nicht erblicken, »non lanu cl>er im Gegenteil daraus, daß alle übrigen Berliner Ialousiefabriken sich der Forderung des Verbandes hinsichtlich des Arbeitsnachweises gefügt haben, wabrend das bei mir nicht der Fall ist. schließen, daß die konstitwtionelle Fabrik sich als widerstandsfähiger erwiesen hat, als die anderen. Ich habe deshalb keine Ursache, mit dei» kon stitutionellen Einrichtungen meiner Fabrik unzu- »rieben zu sein, und ich gedenke, an deren Grund lagen: Tarifverträge, Mitwirkung des Arbeiteraus- «chusses bei»,» Arbeitsvertrage, Selbstverwaltung aller Wohlfahrtseinrich,ungen und Gewinnbeteili gung, auch ferner sestzubalten. Nit vorzüglicher Hochachtung Heinrich Frees e." Georg Pcnkovics, Attache bei der Botschaft in Peters» bura: er erhält als vom höchsten Gericht Ungarns als nächster Verwandter der Frau Schmitz erklärter Erbe ein Drittel des Nachlasses, während die übrigen 8 Erben sich in die anderen zwei Drittel teilen müßen. London, 17. Fanuar. (Gardekapitän und Soubrette.) Eine der beliebtesten Londoner Soubretten, Fräulein Cena Dare hat sich mit dem Kapitän der Leibgarde Maurice Brett, dem zweiten Soyn des Grasen Esher, verlobt. Bis zum August des Jahres 1912 ist die Sängerin noch der Bühne ver pflichtet, wird dann aber ihre Karriere aufgeben. Maurice Brett ist Flügeladjutant bei Sir Föhn French, dem bisherigen Kommandeur der Truppen von Aldershot. «>. Rotterdam, 17. Fanuar. «Priv.-Tel.) (Der Beschädige! von Rembrandts Gemälde „Die Nachtwache") Digris wurde aus der Haft ent lassen, weil auf Sachbeschädigung nicht eine so hohe Strafe fesetzt ist, dast man zu einer weiteren In haftierung genötigt sei. Lissabon, 17. Fanuar. (Die Cholera nimmr ab.s Da die Cholera in Madeira im Ab nehmen begriffen ist, ist der Kreuzer „Almirante Reis", der nach Funchal abgeordnet war, nach dem Tajo znrückgekehrr. Lissabon, 17. Fanuar. < B o m b e n e x p l o s i o n i n P o r t u g a l.f Fn einem Tunnel in Chellas er folgte eine Bombenexplosion, durch welche der Eisen- baynverkehr unterbrochen wurde. Es handelt sich um die verbrecherische Tat eines entlassenen Arbeiters. — Der Ausstand der Gasarbeiter dauert fort; die Direk tion der Gasanstalt macht vergebliche Anstrengungen, die Ausständigen Lurch anderes Personal zu ersetzen. Paris, 17. Fanuar. (Ueber , all im Walde.) In einem Walde bet Paris wurde ein Mann ge funden. dem die Deine zusammengeschnürk waren, und der mit einem Strick an einen Baum »n aufrechter Haltung gebunden war. Der Unglückliche, oer halb erstarrt war, gab an, daß er ein Amerikaner sei, Harry Miller heiße und von Räubern überfallen worden sei. Die Banditen hatten ihm seine Kleidung und 1000 Dollar abgenommen und ihm schlechte Kleider angezogen. Paris, 17. Januar. (Das Automobil in der Seine.) Hier rannte eine Automobildroschko mit solcher Gewalt gegen das Brückengeländer bei der Notre - Dame - Kirche, daß es brach und der Wagen 10 Meter tief in die Seine stürzte. Die beiden Insassen tonnte»» sich so lange über Wasser halten, bis ne, halb erstarrt, durch ein Boot gerettet werden konnten. Paris, 17. Fanuar. (Ein Armenrat als Schwindler?) Gestern früh ist im 17. Bezirk ein Armenrat namens Aurorn wegen ganz merkwürdige» Schwindeleien in Haft genommen worden. Er nannte der Armenverwaltung eine ganze Anzahl oon Per sonen. die gar nicht existierten, als Arme, und zog die Unterstutzungsgelder für sie ein. Er erhielt Summen von 5 bis 50 Fr., die er dann für sich ver brauchte Der verhaftete Armenrat, der in das Ge fängnis eingeliefert wurde, behauptet, das Opfer von Intrigen geworden zu sein. Paris, 17. Fanuar. (Fahrende Leute.) Fn einem Wohnwagen fabrender Schausteller, die in einem Vorort ihre Zelte aufgejchlagen hatten, er eignete sich gestern ein blutiges Drama. Der dreißig jährige Schausteller Fean Mangin, ver stark dem Trünke ergeben war, lebte in dem rollenden Haus gemeinsam mit seiner Freundin Marie Iouanot, die er bäung mit Schlägen bedachte. Gestern brach in dem Wagen wiederum ein heftiger Streit zwischen dem Paare aus. Plötzlich ergriff Mario Iouanot einen Revolver und feuerte auf ihren Liebhaber. Mil durchschossener Schläfe stürzte Mangin zu Boden. Die Mörderin rief um Hilfe, und als die andern Schausteller in den Wagen drangen, ertönte abermals ein Schuß. Das junge Mädchen hatte versucht, sich iclbst Las Leben zu nehmen. In stark verletztem Zu stände wurde sie nach dem Spital Boucicaut geschafft. Madras, 17. Fanuar. (Don einem wilden Elefanten getötet.) Der englische Pflanze? Burnet wurde auf einem Spaziergänge von einem wilden Elefanten verfolgt, und als er sich auf einen Baum reiten wollte, von dem wütenden Tiere mit dem Rüssel heruntcrgcholt und totgetrcten. New Port, 17. Fanuar. (Caruso^ lachende Fungge solle.) Der von den Portern geradezu vergötterte Heldentenor wieder in den Mauern d Carusos Ankunft bereitete der New P schäft große Erregung. Ging doch das^c »ol 1 v. toi« K o Voll« »urvi» «1«« «u 1»»»1« Vertreter: ,»25