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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110118017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911011801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911011801
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-18
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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m. 18. los. Jahrgang Leipziger Tageblatt Mittwoch. lS. Januar lSll i si klncron 8<-crnitr. < > Wltternor»verl»ak >a 8»eb,«v vom 16.dl, 17.^»nu»r. ^m ^denck cke« 16. ckanuar trat vereioavlt keickter Xieckerscklacr eia. Oie Temperatur ist stark gestiegen. Da» Zlaximum ckerselden lax meist über XuII. Leute krllk wurckoo allercliox» nur au 2 Ltatioueu 0" O'unck mebr beokacktet. vio Wivcke neben aus W dis XW. 8ckneeckecke ist noek überall vorbaocken. Der Dnktckruck reizt di« au 11.6 mm üderoormaie Werte. ins (Gewicht fällt. Der Besitz einer Sctzneiderfctzen den sehnsüchtigen Wunsch gar doch diese Maschine Mühe und Ta- 18! 18! 19( IN 1!« 1!X 191 1»! 191 19« 19! 19 Wert 189.', 18W 1909 19,1 l902 1909 1901 1905 li-OO 1907 1908 I!»09 1910 D der; aber Krcu etwa" iür l 'lisch' hcbli teure U führt Amt, unser schrei Zunc Schn nakm 100 0 gewe mehr Krcu Qum Sollt ange iiche, Wiel mied wahi runn mein zeichn gelte Spek Belau jetzt wieder Damen - Koitüme nach oder seinen Bedarf beste günstiges Abonnent Wetterbericht «ler li. 8». I.»u«1v8-1V«tter«»rtv, I>res«I«i» vom 17. ckk»»iinr»r, 9 Ilkr morgens. im Schneidergewerbe eingetretene stille Zeit aus» und seine eingearbeiteten Leute voll zu beschäftigen. die Firma Henry Anzüge, Paletots und Wer also Bedarf bat. IVettepbeodaolitungen in l.6ipÄn. 1?0 m «Ker XX. Gelchättsverkehr. : Tie Wirkung der schönsten Maske wird vereitelt, wenn die Perücke nicht dazu patzt, sei eS zu einem Maskenfest. Redoute oder Bühne. Das will wohlerwogen sein und man tut gut, sich in solchem Falle an einen tüchtigen und erfah renen Theaterfrifeur zu wenden, der zugleich über das nötige Material verfügt. Als solcher «st Herr A. Böhnisch am Neumarkt 18 (Zeisighaus, gegenüber dem Metzpalast) sehr zu empfehlen. Weit über 4N0 Perücken und Bärte kleben zur Verfügung, so datz jeder Wunsch befriedig! werden kann, auch steht Herr Böbwsch jedem Interessenten mit praktischem Nat jederzeit zur Seite. Ganz besonders ist noch zu betonen, datz hier in hvgienischer Beziehung die strotzte Sorgfalt und Sauberkeit obwaltet, ein Vorzug der namentlich bei den „falschen Behauptungen" sehr : Waschmaschine Union. Waschmaschine Union bildet mancher Hausfrau; spart ihr Zeit und garantiert die Herstellung sauberster Wäsche, mit sich jedermann von den Vorteilen der Waschmaschine über zeugen kann, veranstaltet Herr Adolph Schneider jeden Mitt- woch von 3—5 Uhr nachmittags in den Hellen Räume» der Fabrik, Weststratze 26, eine Waschprobe. : Um einerseits die von letzter Saison zurückgebliebenen Stoffe nicht unmodern werden zu lassen, und anderseits, um die jetzt zu nützen offeriert billige Matz. siir Frühjahr schon jetzt decken will, dem ist hier die Gelegenheit geboten, billig einzukaufen oder ein Garderobeabonnement abzn'chlietzen, wodurch der alsdann jeder Sorg« um seine Garderobe überhaupt enthoben wird. Wotterlaxo 1u Lurop» am 17. ^»ouar, krllk 8 Tkr. Las Lock Kat seine zentrale I-szo bekalten unck Kat ausserckem an Intensität gewonnen. Ver Linüuss ckes Dicks ist auk ckiese Weise nur ein vorüdorgekeocker ge- klieden. Leute kerrsekt 2war milckvs IVetter, auch sinck vereinzelt Xieckerscklttge eingetretoo, jeckock steken Zu nahme des Trostes unck ^ukkeiternnz erneut bevor. Witterung in 8a«ks«o nm 17. ikanuar. * Bon der Berliner Sezession. Professor Max Slevogt hat dem Vorstände der Berliner Sezession mitgctcllt. das? er sein Amt als Mitglied des Vor standes niederlegt, weil er durch seine künstlerische Tätigkeit zu sehr in Anspruch genommen ist. Er galt als Max Liebermanns präsumtiver Nachfolger. Sollte dieser das Präsidentenamt nicht wieder an nehmen. erhofft man, das, Lovis Corinth sich dazu dereitfinden wird. Die Moabiter Krawatte vor üem Schwurgericht. rx. Berlin, 17. Januar. In der heutigen Verhandlung wurde die Zeugen vernehmung fortgesetzt. Die Vernehmung brachte auch in ihrem weiteren Verlauf im allgemeinen eine Wiederholung der Aussagen, die die Zeugen bereits vor der Strafkammer gemacht Haden. Neu war die umfangreiche Erörterung, die sich an die Angaben des Angeklagten Cieslick über die erlittenen Miss handlungen und Verletzungen knüpfte. Assistenzarzt Dr. Holtze aus dem Moabiter Krankenhaus, der Cieslick behandelt hat, bekundete, das, der Stich gegen Cieslick von hinten geführt worden sei und den Darm verletzt habe, so das, eine sehr gefährliche Bauch fellentzündung entstanden sei. Auch Medi'inalrat Dr. Hoffmann schilderte des näheren die Art der schweren Verletzung des Cieslick. — Kaufmann Jordan gab eine eingehende Darstellung der Vor gänge, bei denen der Arbeiter Hermann von Schutz leuten so mißhandelt worden war, das; er oald darauf starb. Hermann fei ganz allein die menschen leere Straße entlang gegangen und dann ohne jede Veranlassung von den Schutzleuten mit den Säbeln bearbeitet worden. Es folgte die Vernehmung des König!. Försters a. D. Prevor, der, wie er bereits vor der Strafkammer aussagte, gesehen habe, daß ein ein zelner fliehender junger Mensch von Schutzleuten niedergeschlagen worden sei. — Längere Zeit bean spruchte die Vernehmung des Kaufmanns Pritt- jchau-Düsseldorf, der seine Aussagen vor der Straf kammer über Mißhandlungen seitens der Schutz leute wiederholte. Oberstaatsanw. Preuß: Auf diesen Zeugen wurde in der Strafkammervcrhandlung be sonderes Gewicht gelegt, er wurde in den Zeitungen als Großkaufmann und Eroßfabrikant bezeichnet. Ich ließ darauf Ermittelungen anstellen, die ergaben, daß der Zeuge weder Großkausmann noch Eroßfabri kant ist. Er ist Neisender für eine Korbwarenfabrik und ist außerdem wegen Unterschlagung, Hausfriedens bruchs und Duldung von Glückspiel vorbestraft. Auf letztere Bestrafung lege ich besonderes Gewicht. — Die Verteidiger protestieren dagegen, daß in dieser Weise Ermittelungen über das Vorleben eines Zeugen angestellt werden, und verlangen, daß in gleicher Weise dann auch die Disziplinar strafen gegen die als Zeugen vernommenen Polizeibeamten zur Kenntnis gebracht werden. — Zeuge Prittschau beteuert, daß er kein ver kommener Mensch, sondern absolut ehrlich sei. Er hätte es für ganz unmöglich gehalten, daß ihm wegen dieser kleinen Vorstrafen als Zeuge nicht geglaubt würde. Er sage selbst im Scherz stets die Wahrheit und werde sich schwer hüten, unter seinem Eide etwas zu sagen, was er nicht verantworten könne. Die Wciterverhandlung wurde hierauf vertagt. * C Frte! Jahre da« im Land gerade In der Dar großen Zunah durch lllOOl Kolon! war d insgesi Verschi kleine fuhren Auch Peräiü nicht i sind 5 Pro von 5' 10 Pr Genre; Eil Jahre- aussüll einigt; sonst l 1909 r gcjchäf schiede anbelc sin ai kichere Vorra laufe sehend so gut die V cs ist strichel messen M Textil war t währe tiqt. lich g auch , ersten erzielt schlep, ist, l zwei sc Vereii zutag; durch Gewi, wohl Zr sehr Z weisst Lamn ein 9 Preiß W Schätz zungs wasch im I; K führe; reing! geklagte nicht verurteilt werden, dazu wäre, da es sich um ein Preßvergehen handelt, das Schwurgericht zu ständig gewesen. Dieses konnte sich aber nur dann mit der «ache befassen, wenn der Angeklagte des Ver gehens für hinreichend und verdächtig erklärt worden wäre, was nicht der Fall war. Was die Beweis anträge betrifft, die darauf abzielten, festzustcllen, daß der Bischof in zahlreichen Fällen gegen die Ver fehlungen von Geistlichen auf sittlichem Gebiete sehr nachsichtig gewesen sei, so durste das Gericht sie ab lehnen, d» es sich im vorliegenden Falle nur um das Verhalten des Bischofs gegenüber dem Pfarrer Bauer handelte. Kunst unü rvillenlchslt. Wilhelm Lerger (Nachdruck verbaten.) Vor wenig Tagen ist der Komponist Wilhel m Berger in Jena, wo er Heilung suchte von lang jährigem Leiden, gestorben. Ein hocljüchtbarer Künstler ist in Willselm Berger hcimgegangen, einer jener musikalisch Aufrechten, die auf klassizistischer Seile stehen und von hier aus die Wege juchen zu neuen Idealen. Trotzdem tragen Bergers Kompositionen den Stempel eigenartiger Schreibweise an sich und zeichnen sich aus durch sehr gewühlte «mrmonik und sein differenzierte Nhythmik. Berger halte als Schüler Friedrich Kiels viel gelernt und beherrschte die Kunst des musikalischen Satzes meisterhaft. Sein gesamtes musikalisches Siljassen stand unter dem Gesichtspunkte poetischen Er schauens, mit dem sich die nach strenger Negel gehand habte Arbeit glücklich und fruchtbringend vereinigte. Berger betätigte sich, mit Ausnahme der Oper, auf allen Gebieten seiner Kunst. Erst vor kurzem fanden seine hochinteressanten Variationen über ein eigenes Thema für großes Orchester gelegentlich ihrer Aus führung im Gewandhausc zu Leipzig die herzlichste Zustimmung. Auch mit zwei inhaltreichen Sinfonien lin B Dur und H Molls trat Berger früher schon er folgreich hervor. Auch hier nahm er nch der Form nach klassische Muster zum Vorbilde, ohne sich indessen seiner künstlerischen Selbständigkeit zu begeben. Berger gehörte gleichsam zu den Stillen im Lande der Mujen, war jeder großspurigen Neklame völlig ab hold gesinnt und schrieb nur, wenn ihn der Geist hierzu anlricb. Seine Persönlichkeit zeichnete sich aufs be stimmteste durch einen vornehmen Zug aus. Trotz dem hinterlassen jedoch seine Schöpfungen insgesamt den Eindruck warmer, echter Empfindung, nicht aber etwa jenen bloßer kalter Veredelung des Kunst gedankens und Objekts. Seine Individualität mußte Berger gegebenerweise hinleiten aus das Gebiet des mehr Intimen. So schuf er eine Anzahl sehr wert voller Werke für die Kammermusik , drei Klavier- Violin Sonaten. je ein Klavierquartctt und quintett und ein Streichtrio. Mit fein abgestimmten Liedern haue der Künstler einst vor der Oefscntlichkeit debü tiert und später auch mit seiner Lyrik viel Anklant gesunden. Neben Frauen- und Männerchören schuf Berger auch mehrere hervorragende Chorkompo sitionen großen Stils, wie den „Gesang der Geister über den Wassern", „Den großen Toten", „Toten tanz" und „Meine Göttin". Und Goethe, dem er so manche Anregung verdankte, brachte er in der groß angelegten Dichtung „Euphorion" für Soli, Chor und Orchester ein Dank und Weiheopfcr dar, eine reife Frucht seiner aufs Musikalische gerichteten „Fau'," S:udien. Nicht vergessen seien Bergers ausgezeichnet geformten und inhaltlich ungemein anziehenden Werke für das Pianoforte, die schöne Suite, die auf einen hohen Ton abgestimmte Sonate, ferner die Jean Panischen Geist atmenden Humoresken und eine Reihe kleinerer Stücke von reizend impressionistischen Zügen. Des Tonsetzers Lebenslauf ist bald erzählt. Am 9. August 1861 als Kind deutscher Eltern in Boston geboren, machte Berger im folgenden Jahre bereits die Reise übers grvtze Wasser, empfing in Bremen seine Schulbildung und besuchte 1878 bis 1882 die Hochschule in Berlin. Mehrere Jahre hindurch wirkte er als Lehrer am Klindworth-Scharwenka Konser vatorium in Berlin. Als Fritz Steinbach den Ruf nach Köln annahm, um den Posten des Kapellmeisters am Gürzenich und des Direktors des Städtischen Kon servatoriums zu übernehmen, siedelte Berger als Hofkapellmeister nach Meiningen über. Als Diri gent wirkte er hier im Sinne seiner Vorgänger, eines Bülow und Steinbach, iveiter, hatte auch auf diesem Gebiete wie auf jedem andern des vornehm emp findenden Pianisten im engeren und weiteren Kreise schöne Erfolge aufzuweisen. x. Berlin, 17. Januar. Die Unruhen am Wedding. Vor der 1. Straf kammer des Landgerichts 111 begann, wie schon kurz mitgeteilt worden ist, am gestrigen Tage der Prozeß gegen 18 Personen, die verdächtig sind, sich an den Straßenunruhen auf dem Wedding oeteiligt zu haben. Die Krawalle auf dem Wedding schlossen sich an an einen Streik, der bei dem Schlächtermeister Morgenstern ausgebrochen war. Schon am 27. Okto ber kam es in den Straßen in der Nähe des Morgen- sternschen Geschäftes zu größeren Menschenansamm lungen, es wurde gejohlt und gepfiffen, so daß die Polizei glaubte, entschreiten zu müssen. An den folgenden Tagen sollen dann die Ansammlungen immer größer und die Stimmung im Publikum immer gereizter geworden sein. Im Anschluß daran sollen von den Angeklagten nun Ausschreitungen be gangen worden sein, wie sie ähnlich auch bei den Vor gängen in Moabit passiert sein sollen. Die Polizei beamten sollen beschimpft worden und aus den Fenstern sollen Blumentöpfe und Flaschen auf die Schutzleute geworfen worden sein. Die Anklage richtet sich gegen den früheren Schlächter Hart mann, den Bauarbeiter Giersch, den Milch händler Pagel, den Dreher Prießner, den Schmied Lube, den Tischlerlehrling Schulz, den Fahrstuhlarbeiter R e h a r g, den Arbeiter Brandt, den Arbeiter Walt her, dessen Ehcscau, den Arbeiter Tietz, die Aufwärterin Rohloff, die Zimmermannssrau H a u p t, die Arbeiterssrau P l a- tow, den Monteur Rudolf, den Maurer Küpper, den Schmied Sührina und den Haus diener Helbig. Den Vorsitz führt Landgerichts direktor Bahr, die Anklage vertreten Staats anwaltschaftsrat Brüning und Staatsanwalt Dr. Linde, den Angeklagten stehen die Rechtsanwälte Dr. Oskar Lohn, Dr. Puppe, Dr. Karl Lieb knecht und Friedländer zur Seite. Die An klage gegen Hartmann, Giersch, Pagel, Prießner, Lube und Schulz lautet aus Landfriedens- bruch, Teilnahme am Aufruhr, Widerstand und Beleidigung. Die anderen Angeklagten haben sich wegen Beleidigung, Aufforderung zur Be gehung strafbarer Handlungen, versuchter Nötigung, Bedrohung mit einem Verbrechen, Sachbeschädigung und Widerstand zu verantworten. Die Angeklagten entschuldigten sich meist mit Trunkenheit, teilweise be- haupteten sie auch, das Opfer einer Verwechselung zu sein. — Nach der Vernehmung der Angeklagten wurde die Vernehmung der Zeugen auf Dienstag und folgende Tage vertagt. Wir werden das Urteil mit teilen. Beleidigung einer Strafkammer. Die zweite Strafkammer des Landgerichts l verurteilte heute den Redakteur des „Ulk" Fritz Engel wegen Be leidigung der Mitglieder der Bonner Straf kammer, begangen durch einen Artikel und ein Bild betreffend die Verhandlung gegen die Bonner Borussen, zu 300 .4! Geldstrafe eventuell für je 15 .6 einen Tag Gefängnis. Der Mitangeklagte Drucker Lewin wurde freigesprochen. * Wir erhalten folgende Zuschrift: „An ver- ehrliche Redaktion des Leipziger Tageblattes, Leipzig. In Nr. 14 Ihres geschätzten Blattes findet sich ein Artikel: „Der Verein Srodtbriefbeförderung und der Postfiskus." Da das Publikum aus dem Inhalt des Artikels falsche Schlüsse zum Schaden des Vereins zu ziehen scheint, so bitte 'ch zur Aufklärung folgende Tatsachen in Ihrem Blatte zu veröffentlichen: Die Oberpostdirektion hat niemais den ganzen Betrieb des Vereins beanstand-'t. der also in der bisherigen Weiic fortgesetzt wird. Ich selbst habe der Oberpost direktion mitgeteilt, daß wir uns für berechtigt hielten, adressierte Sendungen zu befördern, und vier einzelne Fälle namhaft gemacht, um di« Postverwal- tung dadurch zu veranlassen, die Frage gerichtlich zu entscheiden. — Für die dem Verein überlassenen Adressen habe ich weder Bezahlung gefordert noch erhalten, und Notizen sind selbstverständlich ebenfalls nicht als Vermögenswerte von mir eingebracht. Da gegen ist von mir und anderer Seite dem Verein ein Kapital zur Verfügung gestellt worden, das für alle Verbindlichkeiten haftet. Die Interessen der Mit glieder durften in nichts anderem bestehen, als in der Ersparung von Porto: eine Dividendenverteilung an die Mitglieder würde die Kewerbsmäßigkeit des Handelns herbeigeführt und den Zweck des ganzen Unternehmens vereitelt haben. Daß ich den ganzen Reservefonds durch Auflösung des Vereins an mich reißen könnte, ist unmöglich. Denn wenn ich das gesamte Personal entließ, würde der Vorstand sofort mich entlasten und das Personal wieder engagieren, so daß höchstens der Betrieb für einen Tag gestört sein würde. Mit verbindlichstem Dank im voraus hochachtungsvoll Ernst Erlitt er." * Der Direktor der Braunschweigischen Hofoper Frederick, der gleichzeitig mit dem Generalinten danten von Wangcnheim seine Entlassung eingereicht hatte, hat sein Entlasjungsgesuch vom Hcrzogregenien nicht genehmigt erhalten. /X Gelehrten-Iubiläum. Aus Weimar wird uns unterm 16. Januar geschrieben: Der in den Kreisen der Goetheforjcher und Schillerfreunde, sowie durch seine Forschungen über die ZLeimarer Theater geschichte wohlbekannte Professor Dr. Wahle am Goethe- und Schillerarchiv zu Weimar beging heute das Mjährige Jubiläum seiner Tätigkeit am Arch'v. Zahlreiche Ehrungen und Gratulationen wurden aus diesem Anlaß dem Gelehrten zuteil. Wahl ist ge borener Wiener und steht im 49. Lebensjahre. Von seinen literarischen Arbeiten sind die bekanntesten: „Das Ateimarcr Hoftheater unter Goethe", „Goethes Briese an Frau von Stein", „Goethes italienische Reise". Professor Wahle wird in Fachkreisen als Nachfolger Geheimrat Suphans in seiner Stellung als Direktor des Schiller-Goethe-Archios ge nannt. * Musikchronik. Eddy Delling-Leipzig, eine Schülerin des hiesigen Gesanglehrers Gerhartz, wurde nach erfolgtem Probesingen von Dir. Greven- bcrg für die Vereinigten Stadttheater in Graz als jugendlich dramatische Sängerin für mehrere Jahre verpflichtet. * Kunstchronik. In Petersburg verbrannte ein im Privatbesitz sich befindender van Dyck, Simson und Delila darstellend. * Hochschulnachrichten. Dr. A. Meyer, Handels redakteur der „Neuen Züricher Zeitung", hat einen Lehrauftrag für Vorlesungen an der Universität Zürich über Stellung und Aufgabe der Handelspresse erhalten. — Als Nachfolger von Professor F. Lippich an der deutschen Universität in Prag ist der außer ordentliche Professor der theoretischen Physik an der Universität Zürich Dr. Albert Einstein berufen worden. — Der türkische Unterrichtsminister in Konstantinopel bereitet einen Gesetzentwurf vor, der die Gründung einer türkischen Akademie dex Wissenschaften bezweckt. — In Rostock ist der ordentliche Professor der Psychologie und Direktor des psychologischen Instituts an der dortigen Uni versität Dr. rer. nat. et med. Waldemar A. Nagel im Alter von 40 Jahren gestorben. Serlchtslssl. Reichsgericht. rr. Leipzig, 16. Januar. W^gen Beleidigung des Bischofs D r. von Keppler in Rottenburg ist am 5. April o. I. vom Landgericht S 1 uttgartder Redakteur des „Simpli, zilsimus", Hans Kaspar Gulbransfon, zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ueber die von ihm eingelegte Revision verhandelte am 15. Dezember v. I. das Reichsgericht. Die heute ver kündete Entscheidung erging dahin, daß die Revision des Angeklagten verworfen worden ist. Der Ein wand, daß das Gericht zu Unrecht seine Zuständigkeit angenommen habe, war unbegründet. Der Änge- klagte hatte ihn nur im Vorverfahren erhoben und hätte ihn bei Beginn der Hauptverhandlung wieder holen müssen. Von Amts wegen durfte die Straf kammer sich mit der Frage der Unzuständigkeit nicht befassen. Wegen Religionsvergehens konnte der An van üer llnkallftelle ües Ballons „Silüevranüt". Der romantische, sonst so stille Göhren see bil dete am Dienstag das Ziel vieler Neugieriger, die der Bergung des verunglückten Ballons „Hildebrandt" mit seinen Insassen beiwohnen wollten. Aber eine dichte Kette von Forstbeamten hielt den Menschen strom nach Möglichkeit zurück, um die Bergungs arbeiten nicht zu stören. Mit dem Frühzuge waren der Landral des Kreises Greifenhagen Dr. Kühler und der Fahrtenleitcr des Berliner Vereins für Luft schiffahrt Dr. Bröckelmann hier eingetroffen. Auch einige Verwandte der Verunglückten waren an der Unfallstelle. Ueber die Bergung des Ballons selbst läßt sich der „Berl. L.-A." aus Wilden bruch folgendes berichten: „Unter der Leitung des Regierungsbaumeisters Keidel, des Bruders des mitverunglückten Prokuristen Keidel, und Dr. Bröckelmanns gelang es, gegen 2 Uhr die Leiche des Rechtsanwalts Kohrs und den Ballon zu bergen. Die Leiche Keidels konnte dagegen nicht gelandet werden, sie befand sich nicht in der Gondel. Es war eine waghalsige Arbeit. Eine Anzahl Bret ter war herbeigeschaffl worden, aus denen man ein Tragegerüst beit mußte in wenigen senkte sich glücksstelle. im 'Nu im Wasser, und während Gendarmen und Förster die nach Hunderten zählende Bevölkerung mühevoll vom Eise fernhielten, knackte es mehr als einmal verdächtig unter den Füßen des tapfer arbeitenden Häufleins. Mehr als einmal riefen die Förster den Arbeitern Warnungen zu und sprangen zurück, es lief jedoch alles glücklich ab, und nach kaum 10 Minuten war die Arbeit erledigt. Zuerst, als die Gondel von starken Händen der Wasseroberfläche nähergebracht worden war. glaubten, nachdem die Leiche des Rechtsanwalts Kohrs geborgen war, alle, die hineinblickten, einen zweiten Körper über dem Rand der Gondel zu sehen. Die Leiche Kohrs' hatte sich in dem eiskalten Wasser vollkommen erhalten. Man hätte glauben können, einen schlafenden Menschen vor sich zu sehen, nur daß die Arme rechts und links weit vom Körper gestreckt waren, so wie er die Seile getrennt gehalten hatte. Und nun wurde auch das Rätsel, wie der Unfall überhaupt möglich gewesen war. einigermaßen gelöst. Die Beine des Verun glückten waren vollständig in den Stricken der Gondel verwickelt, so daß es Schwierigkeiten bereitete, den Körper davon zu befreien. Es unterliegt jetzt wohl keinem Zweifel, daß Rechtsanwalt Kohrs dadurch verhindert war, sich zu retten. Nachdem die Leiche gehoben war, wurde sie auf das Eis gelegt, zugedeckt und darauf die Gondel geborgen. Und dann kam ein tragischer Augenblick: Regierungsbaumeister Keidel, der die Arbeiten mit fliegender Hast geleitet hatte, um vor allen Dingen die Leiche seines Bruders zu bergen, ehe das Eis nachgab, mußte die betrübende Entdeckung machen, daß der Gesuchte sich nicht in der Gondel befand. Die Gondel wurde vollkommen intakt ans Land gezogen. Es bestätigt sich, daß auf dem Boden mehrere Säcke Ballast lagen. Auch die Instrumente wurden unversehrt oorgefunden. Sie beweisen, daß die Unglücksfahrt nur zwei Stunden gedauert haben kann, die Katastrophe also etwa um 8 Uhr am Abend des 29. Dezember cingetreten ist. Die Suche nach dem zweiten Körper wird noch fortgesetzt, die Hoffnung auf Erfolg ist aber gering. Es nt nicht ausgeschlossen, daß der Körper bereits eine Strecke fortgeschwemmt ist. In diesem Falle wird die Leiche kaum vor Sommer geborgen werden können. Kongreß nur durch eigene Mitglieder vertreten wer den, die dem Bureau der U. C. I. den Beweis ür die Mitgliedschaft ihrer Landesverbände sowohl, als auch den Beweis für die Wahl zum Vertreter Lurch den Vorstand ihres Verbandes erbringen. Es kann ein Delegierter nur ein Land bei dem demselben Kongreß vertreten. — 8f Der Veranstaltung von Bahnwett- sahren bei den olympischen Spielen und der Be teiligung der der U. C. I. angeichlostenen Verbände sollen seitens der U. C. I. keine Hindernisse mehr be reitet werden. — 9j Die alljährlich im Monat Fe druar staltsindenden Kongresse der U. C. I. lind wie die Sommerkonqresse wechselnd in den verschiede nen Ländern a.b,zuhalten. — Ferner sollen noch drei Vorschläge über eine andere Zusammensetzung des Welnahransschusses bei den Weltmeisterichaiten und über die Einteilung der Läuse bei den Weltmeister schaften gemacht werden. Das Hamburger Sechstagc-Rennen brachte am dritten Tage wieder interessanten Sport. Die ver schiedenen Vorstöße waren insofern von Erfolg be gleitet, als das führende Paar Dcmke-Lorenz wei teren Vorsprung errang. 'Nach Ablauf von 69 Stu» den war der Stand des Rennens folgender: 1s Demke-Lorcnz 1850 Km !K4O m, 2) Gebrüder Suter 4 Runden zurück, 3> Priyrcmbel Marx 5 Run den, 4> Riidiger-Althoff 13 Runden, 5) S'ellbrink- Aschisf 15 Runoen, 6) Schulze-Rosenlöcher 16 Runden und 7) Takc-Ockat 2!« Runden zurück. Fußballsport. * Rasensport aus der Hygiene Ausstellung. Der Rasenjportans.chuß der Sportabteilung der Inter nationalen Hygienc Ausstellung Dresden hat bekanntlich' auch P okal Fußballwettspiele ausgeschrieben. Gemeldet haben sich bereits der Halleiche Fußballklub 1896 und der Magdeburger Fußballklub 1895 96. Der Verein für Bewegungs spiele, der langjährige deutsche Meister, hat seine Zusage ebenfalls in Aussicht gestellt. Diese drei Ver eine werden mit den fünf besten Dresdnern, deren Auswahl noch nicht definitiv erfolgt ist, um die wert vollen Preise ringen. Die Kämpfe finden am 6. und 21. Mai, ferner am 4. Juni und 23. Juli statt. — Der Rasens portau sichuß hat mit Unterstützung oes Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel vereine auch die Aussechtung von internationalen athletischen Wcttlämpsen aus dem Ausstellungssport platz für den 16. Juli beantragt. Bei der Groß zügigkeit, in der die Wettkämpfe geplant sind, ist zu erwarten, daß es zu einer selten zahlreichen inter nationalen Beteiligung kommt. Lustschisfahrt. * Die 'Münchener Parscval-Lustschiffahrtsgcscll- schast hat in ihrer Generalversammlung ihre Liqui dation beschloss en. ismoecsiuceNrem, »a> 'S. sdoao? - Ude: «senrl» Ismsteerwe' 9- I.Z. uslsls Ismo«e>loe. — 8.Z ->e, - 6 1 jMxsmeieee Astlecvs clzuO VonOexsns teüds uns Icoedses Mtleeunz. züsammengezimmert hatte. Die Ar- äußerst schnell vor sich gehen und Minuten erledigt sein, denn schon das Eis bedenklich an der Un- Die Bretter des Gerüstes lagen vreo- ms!v- slrds -elec Lskiss ceN- leued- e-o!. »>ea- cwd- «ina- e,«N»ererues 15. sdeeU» 8 Udr K7.1 I- i r 82 Icüds. eizrenil n IM 7 lldc 168.0 - 1.0 85 8 i Icüds. lcoctee 17. csedm. 2 Ude ISL.1 - o.s 78 8« r tcüd». trocken Ltatiousoame o - S S L RicktunZ unck Ltarke ckes ZVinckvs Wetter Temperatur I L0 c2 ^3 Ltoroocva^ . 768 8VV ateik beckeekt -i-io 0 ^berckoeu . 77> 88ZV leiekt wolki-r 8 0 Kalin lleack 773 88VV lrisok deckeckt 4- 8 0 8divlck3 . . 776 VV8ZV leiekt beckeekt -f- 7 0 Uolzrkeack . 779 8ZV sckvaok wollcis: -t- 8 1 Valentin. . 780 8 kca«aek dsckeclrt -t- 8 3 Leillzr. . . 780 80 leickt keckeclct -i- 8 1 Uaparancka. 755 81V leiekt kalbbeckectzt — 6 3 Obristiansunck 750 5V 8turm wolkig -t- 6 9 Uockö . . . 734 88ZV «türmikek keckeclct -i- ö ? 8kucke8oäL . 765 ZV8ZV stürmisch liegen -i- 5 3 8toekkolm . 764 VV8ZV leiekt keckeclct — 1 -- Lkaqen . . 768 ZV krisck keckeclct 4- 4 c» Koponba^en 774 ZV mässig stunst -i- 2 0 steterskurK. 758 ZVXZV leiekt wollceulos — 7 i stiga . . . 766 XXzV leiekt wolkenlos -s- 0 2 Uelcker . . 780 8 ZV sckvraek kslddeckeelct -i- 4 o staris . . . 781 XXO leiekt wolkenlos — 3 0 !Ioren2 . . 774 XO sekvvaek wolkenlos -l- 6 0 Rom . . . 771 X sekvaek wolkig -s- 3 0 stras . . . 781 still Xebel — 4 0 ZVien. . . 781 ZV leickt heiter - 2 0 8zckt . . . 777 VV mrtssiq wolkig -s- 4 0 Uamdur«: . 779 VV8VV trisek Xebel — 2 0 8'vinomüncko 777 IV leicht Keiler -s- o 0 Kemel . . 770 XX ZV leickt Keiler -t" 2 0 Kacken . . 782 80 leiekt Xebel — 2 0 Berlin . . 779 VV schwach deckeckt -s- o 0 1 rvscken . . 78 l VVXVV leicht keckeckt -i- 0 0 Zlctr . . . 781 XXO schwach wolkenlos — 1 0 I'rankturt . 781 8 leickt Dunst -i- 0 0 liarlsruke . 782 XO leickt beiter — 3 0 Llüncden 785 8VV sokwack keiter —14 0 (lkvrdourß: . — — — — — Xiü/a. . . — — — —— —— Xraau . , 777 VV mässig keckeckt — 1 0 stemberZ 772 ZVX VV krisch keiter — 2 2 Triest. . . 776 0X0 krisck wolkenlos -t- 4 0 llormannst.. 776 XVV sckwack keckeckt — 3 2 storpmnaa . —— — — — —— stuxano . . — — — — — äsaüükG r» I«mv»r»lor *>»a Siooor- «onmom s 115 -I- 1.9 - /.S i UL tSistv? . , , - >11 -- 1.Z - s.o » i 0.1 S,oU«» . , , rv2 -- 1.0 — 2.4 « 4 0.0 KcboUr»» . . xra -- o.r - 5.4 » r — 25S -- i.i - r.r »» i o.o tkomeM . , , 42/ -- 1.Z - s.z « r o.o p;»o«, > . 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