Volltext Seite (XML)
Für -en Phokoamaleur Die neue „Korelle Immer mehr wird in der Amateurphotographie aus die Verbilligung Wert gelegt. Diese Forderung ist verständlich, und ihre Gründe bedürsen kaum der Erörterung. Die Klein kamera ist, man braucht dct nichts zu beschönigen, in erster Linie aus diesem Grunde entstanden. Bei ihrer allerersten Kon struktion hat man sicher noch nicht daran gedacht, daß die Vergrößerungen auf Postkartenformat so besonders schöne Bil der. säst- und kraftvolle Einzelheiten und Milderungen tech nischer Negativfehler ergeben würden. Diese Tatsache hat dann den Siegcszug der Kleinkamera eingeleitct. Immer noch gilt cs, zu verbilligen und gleichzeitig zu verbessern. Die Dresdner Firma Franz Kochmann hat jetzt ihrem „Korellen"-Typ einen Abschluß gegeben in dem neuen Modell „Korelle K", das viele Wünsche, die oft geäußert wurden, berücksichtigt. Koch mann war einer der ersten Hersteller, der eine Kleinkamcra zu billigem Preise in den Händel brachte, d. h. eine Kamera, die wirklich etwas taugte. Das war die erste, noch in den Kinderschuhen steckende „Korelle". Das neue K-Modell ist nun ihre höchste Vollendung. Zu bewundern ist es, wie diese richtige „Photomaschine" auf kleinstem Format setwa 9 mal 6 mal 3 Zentimeter) alle wünschenswerten Schikanen unterzubringen gewußt hat. Das Gehäuse ist nicht mehr äus Metall, sondern aus einer tropen festen Preßmasse geformt. Das kommt dem Gewicht des Ganzen zugute. Verschluß-, Blenden- und Entfernungseinstellung ist mit 3 Griffen gemacht. Alles ist zusammen in unmittelbarer Nähe des Objektivs sinnreich und zugunsten einer außerordent lich raschen Aufnahmebereitschaft untergebracht. Das Aufnahme format ist 18 mal 24 Millimeter. Verwendet wird der perfo rierte Kino-Normalfilm, der durch ein Zahnrad bewegt wird. Sehr praktische, neu konstruierte Kassetten ermögliche» sin der Dunkelkammer vorbereitete) Rescroeeinlage bei Tageslicht. Mehrere auswechselbare Objektive längerer Brennweite können besonders geliefert werden. Dadurch ist die Korelle K für alle, sogar für wissenschaftliche Zwecke verwendbar. Der Filmtrans port ist ähnlich wie bei der Leica mit der Verschlußauslösung gekuppelt, so daß Doppelausnahmen unter allen Umständen ausgeschlossen sind. Ebenso ist däs Zurückschnellen des belich teten Films, das bei manchen Konstruktionen immer noch vor kommt, unmöglich gemacht. Der Hanptessckt sür den Amateur ist aber die Ladung mit 2.20 Meter Film, also mit nicht weniger als — hundert Aufnahmen! Diese werden durch ein gut funktionierendes Zählwerk registriert. Trotzdem kann man bequem jederzeit den Film abschneidcn und das unbelichtete Ende ebenso bequem wieder in die Spule bringen. Eine Ausnahme kostet noch nicht einmal 2 Pfennig! Die Preise bewegen sich je nach Optik van etwa 70 bis 115 RM. (Elmar!), sind also überraschend niedrig. Zur Korelle K liefert Kochmann nun noch einen sehr präzisen Vergrößerungsapparat, der mit dem Objektiv der Kamera beschickt wird. Es ist ein Tisch-SIandnpparat. Film- träger- und Lichtgehäuse bewegen sich an einem Metallstab wie üblich. Die Praxis hat erwiesen, daß die Verwendung der Aus nahmeoptik auch für die Vergrößerung viele Vorteile mit sich bringt. Auch diese Appäratur kann man samt dem neuartigen, auf das Vodcnbrett passenden Abdeckrahmen, der Verschieben lind Nichlplanlicgen des Papiers ausschließt, schon ihrer eben falls bemerkenswerten Prciswürdigkeit wegen wirklich emp- fehlen. Frühjahrs-Neuigkeiten. Die Leipziger Frühjahrsmesse, das ist seit einigen Jahren Mode geworden, kommt ans photographischem Gebiet stets mit einer Anzahl Neuigkeiten, deren Existenz vorher geflissentlich verschwiegen zu werden pflegt. Auch diesmal sind einige wich tige Neuheiten, zum Teil sogär überraschende zu verzeichnen, von denen hier kurz gesprochen werden soll. Am meisten ist naturgemäß immer noch der Apparatebau vertreten, für den das Frühjahr das Hanptgcschäst bedeutet. Die kleine, streich- holzschachtclgroßc Minifex erscheint mit einem Astro-Objektiv 1:0,95. Das neue Modell Korelle K wurde vorstehend schon besprochen. Voigtländer und Beier-Freital erschienen mit neuen 6X9-Kameras, die durch Einlagen zn Kleinbildkameras werden, Besprechung behalten wir uns sür die nächste Photobcilagc vor. Eine neue Reflex-Bor, ein Gegenstück zur Brillantkämera, stammt von den Dresdner Kamerawcrkstätten Guthe u. Thorlch. Eine richtiggehende Spiegelreflexkamera für Rollfilm hat nun auch Voigtländer in den Handel gebracht, sic heißt „Superb". Steine und Schicksale Boman von vtsrib von Künsteln (Nachdruck verboten) (8. Torlstl iina) Je mehr der Winter Uder das Land rommr, nm ;o schlimmer wird die Arbeitslosigkeit. Ucberall werden die Betriebe verkleinert, immer weniger gibt es sür die Kunst- schiiler zn tun, immer bleicher und elender werden die Ge sichter, und es ist bereits z» Zusammenstößen mit der großen Masse der Arbeitslosen gekommen. , An einem Sonnabend in der Mitte des Dezember wird August in das Kontor gerufen. „Wir müssen dreißig Angestellte abbauen, und Sie sind der Jüngste. Es tut mir leid, aber Sie haben tägliche Kündigung und müssen heute aufhören. Hier sind Ihre Papiere." Mit verzagtem Gesicht steht August vor dem Professor. „Es tut mir leid, Ark. Sie waren fleißig und sind «in hoffnungsvoller Schüler. Die Freistelle konnte ich Ihnen geben, aber ein Stipendium, von dem Eie leben könnten, ist ganz ausgeschlossen. Ich werde Ihne» ein gutes Zeugnis geben. Benutzen Sie die Weihnachtsserien, reisen Sie zu Ihren Eltern und reden Sie mit Ihrem Vater. Es täte mir wirklich leid, wenn Sie das Studium nicht fortsetzen könnten." Was kann der Professor anderes sagen? August sieht alles ein, aber sein Herz ist unendlich schlver, als er nun wieder den Rucksack zusammenschniirt, um heimzufahren. Winter über den Bergen. Verschneit liegt dir alte Achatschleife auf weiter Flur. Noch schäumt die Nahe wild durch ihr Bett und treibt das große Schwungrad, wenn auch schon die langen Eiszapfen wie Riefenbärte vom Dach der Hütte herabhängen Drinnen kämpft ein eiserner Ofen mit der Kälte des Winters. Ganz allein liegt Heinrich Ark Tag sür Tag auf seiner Bank und schleift den bunten Achat. Noch immer ist sein Bruder krank, er aber arbeitet mit eisernem Fleiß. Arbeitet mit einer gewissen finsteren Verbissenheit und weiß doch: Wenn das Werk vollendet ist, kann er es nur in den Glasschrank stellen zu den anderen Not bat er nicht zu leiden. Wohlhabend sind die Arks Die Agfa hat ihre DIlly-Klasse erweitert durch Billy-Null und Billy Optima. Hierüber gibt es noch eine ganze Anzahl neuer Apparate ohne besonders wichtige technische Neuerungen. Aus dem Gebiete der Optik ist Hugo Meyer u. Co. in Görlitz mit dem bisher lichtstärksten Weitwinkelobjektiv Aristqstigmat f:6,3 (Bildwinkel 105°) und einem neuen, billi gen Koinzidenz-Entfernungsmesser zu nennen. Wiederum liegen äuch ein paar neue Bclichtungsmesser vor, von denen wohl der „Photolux" der bekannten Firma P. Gossen u. Co. besonderes Interesse erregen wird. Es ist der erste selbsttätige Belichtungsmesser, der auf die Verschieden heit der menschlichen Augen keine Rücksicht zu nehmen braucht, um die absolut richtige Belichtungszeit zu treffen. Wahrscheinlich wird Photolux die Sensation des Frühjahrs werden. (Eigenoersuch war noch nicht möglich, da die Fabrik zur Zeit überlastet ist. Ausführliche Besprechung ist daher erst in der nächsten Photobeilage zu erwarten.) Auf dem Prinzip der Helligkeit des Objekts im Vergleich zur Helligkeit einer gegebenen Lichtquelle beruht der neue Siemens-Belichtungs- messer, auf den wir vielleicht auch noch ausführlicher Zu spre chen kommen werden. Schließlich hat jetzt P. Will-München seinem bekannten Bewi-Iunior ein zweites, noch mehr verein fachtes Modell zugesellt, das nur 7,25 RM. kostet. Auffällig sind die Verdoppelungen der Empsindlichkeit der Negativmaterialien, mit denen jetzt einige weitere Filmherstel ler äuszuwarten haben. „26° Scheiner!", das ist jetzt das Schlagwort, dem sich nun auch die Agfa und Wcstendorp u. Wehner gebeugt haben. Wir erinnern dabei aber än unsere Ausführungen in dem Aufsatz „Vom lichtstärksten Rollfilm" in der Photobeilage zu Nr. 35 vom 10. Februar d. I. Auch die Photopapier-Industrie ist in der letzten Zeit mit einer ganzen Menge Neuigkeiten aus dem Markt erschienen. Darauf werden wir gelegentlich wieder einmal insgesamt zu- rückkommmen. Aus der Praxis. Fixierbad öfter erneuern! Was wird hier nicht gegeizt und gesündigt! Dabei kostet ein ganzes Kilo Fixicrnatron etmä 55 Pfennig! Zu altes Fixierbad arbeitet sehr langsam und scheidet die Schicht keinesfalls in der üblichen Zeit (20 Minuten) völlig vom Bronisilber. Der Effekt ist, dah auf der Platte gelb liche, auf dem Papier bräunliche Flecken zurückbleiben. Das Negativmaterial ist durch ein frisches Bäd meist zu retten, das Papier niemals! Das Rollen der Kopien nach der Trocknung wird auf mannigfache, zum Teil barbarische Weise bekämpft. Am besten verfährt man so: Man zieht die Blätter sehr behutsam und ohne Gewaltanwendung über eine scharfe Tischkckite, sie dabei an den beiden gegenüberliegenden Ecken vorsichtig anfassend. Erst dann gibt man sie in eine Presse, Sofortiges Einlegen in die Presse beschädigt in den meisten Fällen die Ecken. Oder man trocknet hängend mit Streckklammern, ähnlich wie bei Packsilms. Daß absolut saubere Finger Bedingung sind, braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden. Blühende Bäume werden in diesen Tagen bei den Ama teuren wieder ein beliebtes Aufnahmeobjekt abgeben. Wir rufen daher einiges Wesentliche in Erinnerung. Ohne abhebcn- den Hintergrund wird es nichts! Die Wiese, dunkle Bäume, auch ein Haus hinter dem blühenden Baum sind wichtig. Der Himmel als Hintergrund erfordert schon viel Geschick. Ortho chromatisches Material und mittlerer Gelbfilter, auch nicht zu große Blende sind unerläßlich. Belichtung eher zu lang ass zu kurz! Schließlich besonders liebevoll und langsam entwickeln! Taiikentwickfung ist hier besonders angebracht. Photo-Zeitschriften. Die letzten 3 Hefte der „Photographischen Rundschau" (Verlag W. Knapp, Halle) behandeln in größeren Aussätzen folgende Themen: Die richtig beleuchtete Dunkelkammer. — lieber die photographische Wiedergabe von großen Tonwert- nnterschieden und ein neues Bromfilberversahren. — Im Falt boot mit der Kamera. — Ausnahmen am und im Wasser. — Pkotos von fahrenden Kraftfahrzeugen. — Der automatische Scharssteller an jeder Kamera. — Photo-Frühling. — Front gegen den Lichthof. — Welchen Film zur Ausnahme? — Viel Neues und Anregendes bringen die ständigen Spa> en „Kleine in jener glücklichen Zelt vor dem Weltkriege gewe,en, uw die beiden kleinen Schwesterorte Oberstein und Idar sich rühmen konnten, zu den reichsten Städten Deutschlands zu gehören. Das meiste Geld ist verloren, die Zeiten des Krieges, die schrecklichen Jahre der Besatzung, an die oben jenseits des Bahnhofs aus der Höhe die großen weißen Gebäude noch erinnern, welche die Franzosen die Städte als freilich nie bezogene Kasernen erbauen ließen, haben erdrückend gewirkt. Immerhin, noch hat Heinrich Ark auf der Bank ein kleines Konto und ein Stück Land, und das Haus gehört ihm, das Frau Marie bewirtschaftet. Verbittert ist er und kann dem Sohn nicht verzeihen. Geht zornig aus dem Zimmer, wenn die Mutter ihm einen Brief aus Karlsruhe zeigen will. Astes in ihm ist Tradi tion. Stundenlang sitzt er noch in der Nacht über alten Büchern, um den Stammbaum der Ark zu!""""''"nistellen. Der Achatschleifer seit Urgedenken hat mit harter Hand unter den eigenen Namen, den untersten in der Reihe, ge schrieben: „der Letzte". Ein Ark, der kein Achatschleifer wird, ist in seinen Augen kein Ark . . . Dann kommt der Sonntag, an dem August vor seinem Vater steht. „Du kommst wieder?" „Vater, ich habe fleißig gearbeitet, hier ist das Zeug nis meines Meisters." „Du hättest es nicht nötig gehabt, als Gesell« bet Fremden zu arbeiten." „Hier ist das Zeugnis des Direktors der Kunstschule* Ark ist zu sehr in dein neuauflodernden Groll ver- bissen, um eg zu lesen. „Und nun?" Langsam bildet August die Sätze. Spricht ruhig, aber mit nachdrücklick)en Worten. Fühlt sich männlicher dem Vater gegenüber als damals und schließt mit eindringlicher Bitte. Der Alte schüttelt den Kopf. „Ich bin kein Mann, der sich dreht wie eine Wetter fahne. Willst du in die Schleife eintreten? Ich werde dich mit offenen Armen ausnehmen. Du kannst auch hier verwenden, was du gelernt hast. Willst du nicht, gut. Für Kunstschulen, die ich nie gebraucht habe, und ähnlichen Tand habe ich nun einmal kein Geld Es hat keinen Zweck, darüber weitere Worte zu verlieren. Bleib hier, lleber« lcae es dir, ich bin.kein Tyrann, der. sejnen Sohn aus d.em Rundschau", „Kinematographische Rundschau", „Meinungsaus- tausch" Je 8 vorzügliche Kunstblätter und viele Textbilder schmücken die neuen Hefte. Heft 3 und 4 des „Atelier des Photographen" (Vertag W. Knapp, Halle) behandeln: „Weg zum Reklamephoto". „Bild reporter und was dazu gehört", „Der Sportphotograph". „Aus nahmen von Kunstobjekten", Zoophotographie, Kleinbildphoto graphie, „Noch einmal Industrieausnahmen" und „Die Photo graphie und die unsichtbaren Strahlen". Die Aufmachung der Zeitschrift hat bedeutend gewonnen, ihre Porträt- und Tier bilder sind prachtvoll. Auch vom „Photofreund" (Photokinoverlag Berlin SW 19 Stallschreibcrstr. 33) liegen 3 Hefte vor. Nr. S bringt „Kritische Betrachtung künstlerischer Photographien" von R. von Karnitschnigg, „Scricnbilder — Motivserien" von P. Grobleben, „Rettung durch Vergrößern", „Von guten und weniger guten Bildern". In Heft 7 bespricht Frerk das Photographieren aui Seereisen. Grobleben verbreitet sich über das „Person-Ver fahren" (ein neues Vergrößerungsverfahren mit Tontrennung), vom Wettbewerbs- und Aussteilungsbild plaudert schließlich Iasicnski. „Vor- und Nachbelichtungen", „Vousbir, ein marok klinisches Erlebnis". „Porträts von Format" sind die Hauptaus- sätze im 8. Heft. Sehr interessant und sehr reichhaltig in allen Heften „Bilderkritik", „Meinungsaustausch'' und „Äus Werk statt und Dunkelkammer:, sehr gut in der Reproduktion die reichlichen Illustrationen. Heft 7 bis 9 der „Photographie sür Alle" (Verlag Union Deutsche Verlagsgescllschaft, Zweigstelle Berlin) beschäftigen sich mit folgenden Themen: Vorsatzlinsen richtig angewcndet. — Reihenbilder mit der Kleinkamera — Das moderne photogra phische Bildnis. — Tips zum Erfolg. — Die Sonne im Land schaftsbild. — Quadratisches oder rechteckiges Bildformat? — „Landschaftler, photographiert mit Naheinstellung auf Unend lich" von Dr. E. Lust (u. W. die erste wirklich klare und all gemeinverständliche Behandlung dieses sehr wichtigen Themas!». — lieber Motivwahl und Bildgestaltung In der Stereophoto- graphie. — Gestaltung des Reklamephötos. Auch hier die ständigen Amateur-Rubriken und viele gute Bilder. — Sämtliche Photozeitschriften versenden aus Anforderung Probenummcrn! — Photo-Briefkasten. R. U., Kamenz. Duplizität der Ereignisse! Soeben lesen wir in der letzten Nummer der „Photographie sür Alle" (Nr. 9 vom 1. Mai, s. a. unter „Photozeitschriftcn"!) einen so außer gewöhnlich klaren und erschöpfenden Aussatz über alles, was mcM von der Tiefenschärfe wissen muß, dah wir Ihnen nur empfehlen können, sich diese Nummer zu besorgen. Preis 0,50 RM. Mehrere Interessenten. Der auf der Photo- bzw. Selenzelle beruhende Belichtungsmesser ist nun erschienen. Wir konnten aber noch kein Exemplar zu Versuchszwecken erhalten. Erst wenn wir selbst damit gearbeitet haben, wird eine ausführliche Besprechung erfolgen. Der neue Belichtungsmesscr hat den Namen „Photolux" erhalten. Seine Herstellerin, die bekannte Fabrik elektr. Meßgeräte P. Gossen u. Co. in Erlangen, hat uns ein Muster sür die nächsten Tage in Aussicht gestellt. Ucbrigcns wird der in den ersten Notizen über Dr. Langes Erfindung genannte Preis von etwa 100 RM. bei weitem nicht erreicht. Das Instrument wird nur 26,50 RM. kosten! Photoheil! G. P., Zwickau. „Hochglanz-Papiere" gibt es nicht! Den Hochglanz muß man selbst erst Herstellen, indem man die nasse Kopie mit der Schichtseite aus eine Spiegelglas- oder Email platte blasenfrci ausquetscht. Die Platte soll vorher mit einer Lösung von 1 Gramm Bienenwachs in 50 Kubikzentimeter Benzin oder Alkohol präpariert sein. Eine fertige Hochglanz folie stellt Kodak her. Nach der Trocknung springen die Kopien van selbst wieder ab. Zu beachten ist. daß Feuchtigkeit den Hochglanz wieder verschwinden läßt. M. H., Dresden. In Sachsen bzw Dresden erscheint keine Zeitschrift für Amateure, wenn Sie non den Kundcnzeitungen der Industrie absehcn. Ob Sie durch einjährigen Abendbesuch einer Photoschule ein „Berechtigungszcugnis" erwerben können, ist uns nicht bekannt. Wenden Sie sich an eine der bekannten öffentlichen photographischen Lehrstätten (Schule des Lettc- vereins, Berlin W 30. Staat!. Lichtbilderwerkstatt Weimar, vielleicht auch Deutsche Photohändlerschulc Dresden, Gcorge- Bähr-Str. 1). F. Z. Hause jagt, wenn vas Wetynachtsfest kommt Stey oeine alte Mutter an, wie vergrämt sie ist durch dich." August steht blaß vor dem Vater. „Das ist dein letztes Wort?" „Ich ändere meine Meinung nie." Dann ist der Sohn bei der Mutter, die weinend ihr« Arme um ihn schließt. „Kannst du mich denn auch nicht verstehen?" Was weiß die alte Frau von dem Sehnen und Ringen der jetzigen Jugend Stumm hört sie zu, wie August ihr mit leuchtenden Augen von Karlsruhe erzählt. „Hast du auch Möbel sür andere Leute getragen? Auch etwa Teppiche geklopft? In den Hosen gesungen? Mit großen, erschreckten Augen erkennt August, daß seine beiden Eltern ihn nicht verstehen, daß es eine ganz ander Welt lst, in der sie beide leben, und daß es für sie nichts anderes gibt als das Gesetz des althergebrachten Trotts. Er hält es im Hause nicht aus und stürmt die Straße entlang. Wie herrlich die beschneiten Berge sind, wie die bereiften Ruinen und Wälder sein Künstlerauge entzücken! Er ist zur Felsenkirche hinaufgestiegen, steht in diesem seltsamen Raum, in dessen Hintergründe, über den Plätzen der Empore, ein kleines Bergbächlein leise herabrieselt. Mit uralten Gemälden ist die Kirche geschmückt. Rest« alter bunter Glasfenster brechen die Strahlen der Winter sonne. Auf dem Altar steht ein einfaches, schlichtes Holz kreuz. August sitzt auf einer Bank und denkt nach. Alles ist nun vorbei. Nach Karlsruhe kann er nicht mehr zurück, zwecklos ist es, dort die Zahl der Hungernden noch zu ver mehren, und in Obcrstein kann er nicht bleiben. Auch das stille Kirchlein gibt seinen inneren Kämpfen keine Nutze. Er steigt die Stufen wieder hinab und trifft in einer stillen Gasse Johanna. Zn diesem Augenblick erscheint sie ihm wie ein Geschenk des Himmels. „Johanna, du?" Das Mädchen sieht auf, erschrickt und erkennt ihn wohl zuerst nicht gleich. Er weiß es ja selbst nicht, um wieviel männlicher er geworden und wievel schlanker und blasser er aussieht. „Du, August, du?* Er streckt Ihr freudig beide Hände entgegen und be ginnt zu erzählen, sie aber wird mehr als je an sich selber irre. (Fortsetzung folgt.)