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Sette 8. Nr. 253. Morgen-Nusgade Leipziger Tageblatt. Mittwoch. 20. Mal 1SI4. Nilt Leipzig und Umgebung Leipzig. IN. Mai. Teauerfeier für (Vberjustizrat Paul Zrenkel. In München, wo er Geucjung juchte, verjchied am Donnerstag nach längerem Leiden Rechtsanwall und Notar, Ouerjustizrar Paul Aren lei, Ritter des Königl. Lächj. Albertordens 1. Klasse. Um seine Bahre versammelten sich gestern mit den Hinterblie benen in der großen Halle Les S üd fr ied h o f e s ein überaus großer Kreis von Leidtragenden zu be wegender Trauevfcier, zu der die Sozien des Ver ewigten, die Vertreter der Hilfskaste für deutsche Rechtsanwälte, der der Geschiedene feit Ansang 1911 als stellvertretender Schatzmeister angehört hatte, der Vorstand der Fraternität vom Fahre 1024, das Per sonal der Bureaus, sowie viele Freunde des Heim gegangenen erschienen waren. Auch die im Köse »er L.-C. vertretenen Korps „Saxonia", „Thuringia", „Lusatia" und „Budissü" standen durch ihre Fahnen abordnungen in Trauerparade vor dem in reichem Blumenschmuck gehüllten Sarkophag, den zahlreiche Kranzspenden, so die Les Rats Ler Stadt Leipzig, der Sachverständigenkammer, der Hilfslasse für deutsche Rechtsanwälte, des Kuratoriums der von-Ederstein- ichen-Mariannensttttung, ringsum umgaben. Beim Eintreten der Leidtragenden erklang der Ehoral „Be fiehl Lu deine Wege", worauf der Gesang „Sei getreu bis in den Tod" zur Standrede des Pfarrers 1). B u ch- wald überleitete. Tiefe Wehmut und innige auf richtige Teilnahme einige, so führte der Geistliche nach vorangegangenen biblischen Trostsprüchen aus, die Trauervermmmlung an ernster Stätte, um dem heißgeliebten Gatten ui d Vater, dem treubewährten Freund und Mitarbeiter den Adschiedsgruß zu wid men. Wohl habe lauge schon bange Sorge um ihn die Seelen bewegt, aber immer habe man hoffen dür fen, als ob der nun Vollendete Lee Genesung ent- gegengesührt werden könne. Aber Gottes Gedanken seien andere gewesen: Heute kehre der Geschiedene an dieselbe Stelle zurück, wo der Lebende im Dezember beim Begräbnis des Bruders gestanden. Nun gelte es, von dieser Erde, die ihn mit der Pracht Les Früh lings umgeben, Abschied zu nehmen. Auch im Leben des Verblichenen Hütten Fr.ud und Leid, Sonnen schein und trübe Taue gewechselt. Einer alten, säch sischen Pastorensamilie entstammend, deren Ahnen zwei Jahrhunderte der Landeskirche gedient, war Paul Frenkel der erste seiner Familie, der den Be rus eines Rechtsgelehrten ergriff. Er war eine reich angelegte Natur von seiner Studentenzeit an dis zum Ende seines Lebens, die Ideale hochhaltend, das Schöne und Gute pflegend und Labei zugleich mit christlicher Humanität in der Stille wirkend. Im Namen des Leipziger Anwaltsvereins nahm dann Justizrat Dc. Barth das Wort, um den nach an gestrengter Tätigkeit ruhenden Freund und Kollegen für seine hingebende Arbeit zu danken. Sei der Ge schiedene doch freudig bereit gewesen, an allen Be strebungen des Deutschen Anwaltsvereins teilzunch- men und zur Förderung des Berufs beizutragen. Der Name Paul Frenkel hat in Leipzig geglänzt, er wird schwinden, aber in dem Kreise der Anwälte wird sein Andenken nicht erlöschen, wird man sich seiner in Liebe und Dankbarkeit allezeit erinnern. — Im Namen der Genossenschaft und des Korps „Saxonia" beklagte Dr. Dumas den schweren Verlust, den die „Saxonia" durch den Tod des treuen Korpsbruders erlitten habe. Mit dem Gesang „Harre meine Seele" schloß die Trauerfeier in der Kapelle. An der Be- erdigungsstclle, wo G-ebct und Segen des Geistlichen und Gesang des Lhors die Feier begleiteten, gab der erste Chargierte der „Saxonia" das Band der Ver bindung dem Verblichenen ins Grab. * Besuch der Zweiten Ständekammcr ans der Bugra. Für den 5. Juni, wie wir bereits im Land tagsbericht der gestrigen Abendausgabe meldeten, wurde ein Besuch der Zweiten Kammer auf der Weltausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig beschlossen. * Haftung der Ltadtgemeinde für Renten, die für Straßenherstellungen zu entrichten find Die Leipziger Terrain gesellschast will ihr umfangreiches Gelände, das sic in P r o b st h e i d a wischen der Preußenftraße und dem nach Zuckel hausen führenden Wege besitzt, der Bebauung ei schließen. Dabei will sie die für die Herstellung der Straßen und Plätze entstehenden Kosten zur Deckung auf die K g ü L a n d e s k u l l u r r e n t c n- b a n k überweisen. Sie bat den Rat gebeten, die nach dem Gesetz erforderliche ortsbehördliche Erklä rung, für Renten, die länger als zwei Jahre von den einzelnen Grundstücksbesitzern im Rückstände gelassen sind, selbstschuldnerisch zu haften, abgebcn zu wollen. Die Ko st en für dre Straßen Herstellungen einschließlich der Abgaben zum Schleusenbaufonds werden etwa 032000 vz betragen, wovon 170 000 ./< von den Anlieger zurückzuersiatten sind. Bei Ver teilung der verbleibenden 102000 ./L auf die Bau nellen ergibt sich, daß aus eine 1!» Meter lange Bau- Nelle 1800 ,zz Kosten entfallen, die jährliche Rente also bei 5prozentiger Verzinsung 90 ./Z betragen wird. Da den Renten der Vorrang vor allen anderen Krundstückslasten eingeränmt ist, so hat der Rat sein Bedenken, die Haftung auf die Stadtgc- meinde zu übernehmen. Die Stadtverordneten sind um Zustimmung ersucht worden. * Jubiläum. Das Jubiläum 2öjahriger ununier brochener Tätigkeit in der Spezialfabnk für den Bau von Drahtseilbahnen von Adolf Bleichen <k Co in Leipzig-Gohlis, Kaiser Friedrich-Straße 3-1. be gehen heute derEijenhobler Herr Wilhelm Walther in Leipzig Gohlis und der Vorarbeiter Herr Bert hold Opitz in Leipzig-Gohlis. * Gesangs-Ausführung im Völkerschlacht-Denkmale vom „Domchor" zu Leipzig. Morgen, am Himmel- sahrtstage, singt nachmittags 0 Uhr im Denkmale der „Domchor" unter Leitung des Königs. Musik direktors Gustav Wohlaemuth. Die Vortrags ordnung dringt neben Erstaufführungen für oas Denkmal auch zum ersten Male ein Sopran-Solo, nach ihr wird man „0 do-m für gemischten Chor, vertont von Walter Niemann, „Heilig" von F. Mendelssohn-Bartholdi), „Herr, den ich tief im Herzen trage von Ferd. Hiller — Sopran-Solo gesungen von Fräulein Charlotte Mäder — „Gute Nacht" von Rob. Schumann hören. Auch die von auswärts kommenden Besucher Leipzigs seien auf diese erhebenden Gesänge und die wunderbare Klang wirkung in dem Rieicnraume aufmerksam gemacht. Einlaßkarten im Vorverkauf zu 1 ZZ. erhält man rn der Hofmusikatienhandlung C. A. Klemm, Neu markt 28, in der Geschäftsstelle des Deutschen Patriotendundes, Blücherstraße 11. und an der Tageskasse am Völkerjchlacht-Dentmale, am Tage der Aufführung zu 2 ./<. am Eingänge des Denkmals. " XI i. Deutscher Samaritertag. Aus Beschluß des Hauptausschusses der Deutschen Gesellschaft für Samariter- und Rettungswesen soll der XIl. Deutsche Samaritertag am Sonntag, den 20. September 1914 in Leipzig abgehalten werden. Für die Verhandlungen des Samaritertages und die sich an schließende Leschästssitzung ist ein Kongreßsaal auf der Bugra in Aussicht genommen. Das Festessen soll gleichfalls in der Ausstellung stattfinden. Am Sonnabend, den 19. September, soll ein Begrüßungs abend veranstaltet werden, dem die satzungsgemüße Sitzung des Hauptausschusses vorangehen würde. Bei genügender Beteiligung ist für Montag, den 21. September ein Ausflug nach Meißen geplant * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 11. bis 17. Mai 102 Personen vorgesprochen, wovon 90 ausgenommen und 0 zurllckgcwiesen wurden. * Neue Straßenbahnlinien bei der „Blauen". Im Betriebe der Großen Leipziger Straßenbahn treten am Donnerstag, den 21. d. M., folgende Aendc- rungen in der Linienführung in Kraft: Die Linie O, die bisher dis Staatsbahnhof Connewitz verkehrte, wird dis Endstation Dölitz durchgeführt, so daß von Dölitz alle 3'2 Minuten abwechselnd unmittelbare Fahrgelegenheit nach der inneren Stadt (Augustus- platzf und dem Westring der Promenade geboten wird. Der Betrieb auf Linie I) finit rotem Strich) wird am gleichen Tage eingestellt und durch eine neue Linie C ersetzt, die von Connewitz—Wiedebach» ftraße über Kaiser-Wilhelm-Straße—Tauchnitzbrücke Altes Theater—Menckestraße nach der Wiederitzscher Straße geführt wird. Mit dieser Linie wird die un mittelbare Verbindung von Alt-Gohlis nach der Westseite der Promenade wiederhergestellt, die vor Führung der Linie 1) nach Gohlis-Nord bestanden hatte und in oielsachcn Zuschriften von seiten des fahrenden Publikums wieder beantragt worden ist. Es ist dafür Sorge getragen, daß die Fahrgäste der Linie 6 in der Richtung nach Dölitz am Kreuz in Connewitz Anschluß an die Linie 6 und damit in Abständen von 3'/2 Minuten Fahrgelegenheit bis Endstation Dölitz finden, wie auch in der Richtung ab Dölitz die Linie O an der Wiedcbachstraße An schluß an die Wagen der Linie O erhält. * Neue Telegraphenanstalten. In Großwisch- stauden und Piegcl sind am 18. Mai Telegraphen anstalten mit öffentlicher Fernjprcchstclle eröffnet worden. Die neuen Anstalten halten beschränkten Tagesdienst ab. * Ein angeblicher Leipziger von plötzlicher Geistes krankheit befallen. Vor einigen Tagen wurde, wie die „Bohemia" meldet, der Autobusunternehmer Josef Pfreimer in Eger vom „Hotel Post" in Franzensbad telephonisch aufgefordert, mit seinem Auto nach Franzensbad zu kommen, weil ein Gast eine Autofahrt unternehmen wolle. Als Pfreimer selbst mit seinem Auto vor dem genannten Hotel in Franzensbad erschien, stieg ein feingekleideter Herr rn den Wagen, mit dem Bemerken, er solle ihn nach Wien fahren, er müsse dem Kaiser einen Besuch abstatten. Pfreimer hielt die Sache aber für einen Scherz und fuhr in der Richtung nach Eger ab. Auf der Fahrt fragte der Fahrgast den Wagen lenker, ob er sechs Brownings bei sich führe. „Ich habe nämlich auch einen", bemerkte der Irre und zog einen geladenen Revolver aus der Tasche. Nun wurde die Sache ungemütlich, und Pfreimcr ließ daher den unheimlichen East neben sich auf den Lcnkersitz setzen. So konnte Pfreimer den Irren besser überwachen. Dieser ersuchte ihn nun, er solle zu einem Schneider fahren, er sei nämlich der Herr gott und Gesandter des Deutschen Kaisers. Pfreimer ging nun auf die Ideen des Irren ein versprach ihm, ihn zum Minister zu fahren. Ob er Kinder habe, lrug der Irre. Der Au- tolenker bejahte die Frage. Dann soll er ihn nur gleich einmal hiniahrcn. er wolle ihnen einige Millionen schenken. Der Chauffeur versprach nun bereitwlttigst, dies zu tun, und fuhr in schärfstem Tempo nach Eger vor die Polizeiwachtstube. „Hier müssen wir aussteigen, hier wohne ich," sagte er dort angekommcn dem Irren, und dieser leistete sofort Folge. Auf der Wachstube bedeutete Pfreimcr den Wachtleuten durch Zeichen, daß er einen Irren bringe: zwei Wuchtleute setzten sich mit in das Auto und vie:es slihr zum Allgemeinen Krunkenhause, wo man den Irren in die Zelle für Geisteskranke brachte. Dort bekam er bald Tobsuchtsanfälle. Aus seinen Papieren ging hervor, daß er der Reisende einer Leipziger Gummiwarenfirma Franz Willi Hiller sei. — Aus unsere Erkundigungen an zuständiger Stelle erfahren wir, daß es einen Leipziger Einwohner namens Franz Willi Hiller nicht gibt, auch ist kein Fremder des gleichen Namens hier gemeldet worden. Die Persönlichkeit des angeblichen Leipziger Reisenden Franz Willi Hiller bedarf also noch der Aufklärung. * Leipziger Studenten in Altenburg. Etwa hundert Studierende der Leipziger Universität und Besucher des historischen Seminars statteten am Sonntag unter Führung von Geheimrat Lamprecht der altenburtzischen Residenz einen Besuch ab, wo sie das Schloß, die Rüstkammer, die Roten Spitzen, das Rathaus und andere historische Gebäude sowie die Archive besichtigten. * Der große Umbau am Königsplatz. In unserer Abendausgabe vom 15. Mai brachten wir die Notiz, daß die Grundstücke Windmühlenstraße 8-9, Königs platz 8—9 sowie Kramerstraße 1- 3 einem großen Neubau Platz machen würden. Wir werden heute gebeten, mitzuteilen, Laß das Grundstück Kramer straße 3, in üem sich das seit sechzehn Jahren von Joh. Schießer geführte Restaurant befindet, nicht dem Neubau verfällt, sondern nach wie vor bestehen bleibt und das Restaurant in derselben Weise weitergeführt wird. l'. Wer war der Führer des Kraftomnibusses? Sonntag, den 17. Mai, nachmittags gegen 3 Uhr, ist auf der Merseburger Chaussee in der Nähe der Kaffeerösterei von Wolter ein Schulknabe von einem Auto überfahren und schwer verletzt worden. Der Führer des Kraftwagens hat den Knaben sogleich nach dem Diakonissenhause zu L-Lindenau gefahren, wo er später seinen Ver letzungen erlegen ist. Der Kraftwagen soll nun dicht hinter einem Omnibus der Leipzig-Merse burger Kraftomnibuslinie gefahren sein, der an der betreffenden Stelle ziemlich viel Staub aufgewirbelt hat. Um diese Angaben nachprüfen zu können, wird der Führer des betreffenden Kraftomnibusses ersucht, seine Adresse der Kriminalabteilung zu ü. 1. 1577 mitzuteilen. ?. Gestohlen wurde aus einer Bodenkammer in der Kirchstraße dieser Tage außer einer kleinen elektrischen Eisenbahn im Werte von 45 zehn weißleinene, iz. U. gezeichnete Oberhemden. Der Dieb hat auch an anderen Bodenkammern des Hauses die Schlösser aufgejprengt und alles durch wühlt, ohne jedoch etwas Weiteres milzunehmen. * Leutzsch, 19. Mai. Der hiesige Knabenhort veröffentlicht feinen Jahresbericht auf 1913. Der Hort wurde im Sommerhalbjahre an 111 Tagen von 4770 Knaben, im Winterhalbjahre an 124 Tagen von 5524 Knaben besucht. Die im voriaen Jahre an den Knabenhort angcgliedertc Sonderklasse für ge brechliche Kinder ist wcitergeführt worden. — Der Leutzschcr Heimatocrcin unter Vorsitz des Herrn Dr. jur. Walter Flemming hält heute Mitt woch Uhr im Etablissement „Waldhof" einen Vortragsabend ab. Herr Bauamtmann Hager- Dresden bietet einen Lichtbildervortrag über Hei- matschntz. Danach Mitteilungen aus dem Vor stande und innere Vcreinsangelegenheiten. In der Einvcrleibungsfrage wird man eine öffent liche Erklärung abgeben. * Gundorf, 19. Mai. Infolge der Bautätigkeit in Gun darf und Burghausen ist ein Anwachsen Ler Schulkinderzahl, besonders in den unteren Klassen eingetreten, so daß die Anstellung eines 3. Lehrers notwendig wird. Um eine mehrstufige Schule zu ge winnen, bleibt die Schulgcmeinschaft beider Orte auch für die weitere Zukunft erhalten. Wegen eines Schulbaues hat der Schulvorstand die er forderlichen Vorarbeiten beraten und deren sofortige Erledigung beschlossen. fükDmHgewerbe Graphik * Die Deutsche Bunsen-Gesellschaft auf der Leip ziger Buchgewerbeausstellung. Die Deutsche Bunsen- Gesellschaft für angewandte physikalische Chemie und Elektrochemie hält in den Tagen vom 2l. Mai lHimmelfahrt) bis 24. Mai ihre 21. Hauptversamm lung unter dem Vorsitz des Professors Le Blanc anläßlich der Internationalen Buchgewcrbeaus- stcllung in Leipzig ab. Neben den Einzelvorirägcn, von denen bis jetzt zehn gemeldet sind, sind vier zu- sammenfasscnde Vorträge über die Beziehung zwischen physikalischer Chemie und Buchgewerbe vor gesehen, nämlich über das Papier, die Farbe, die graphischen Künste und die Galvanoplastik. Im An schluß an die Vorträge werden Besichtigungen der hierfür in Betracht kommenden Teile der Buch- gewerbcausstellung stattsindcn. * Himmelfahrtstag auf der Ausstellung. Am Himmelfahrtstage findet auf der Ausstellung ein außergewöhnlicher Sondertag statt. Am Vor mittag ist Frühkonzert am Konzertplatz, ausgcsiihrt vom Gustav-Curth Orchester (Leiter: Arno Fix); nachmittags und abends spielt im Musikpavillon V das Ausstellungsorchcster Olsen, abends außerdem noch die Curthsche Kapelle im Pavillon 0. Bei Ein tritt der Dunkelheit findet große F e st b e l c u ch t u n g des Geländes und sämtlicher Ausstellungsbauten statt, dazu Leuchtsprinabrunnen. Auch das „Akade- mische Viertel" veranstaltK wieder eine Schloß, beleucht» ng. — Der feststehende Sondertag jeder Woche, Freitag, wird auch diesmal unbeschadet des Himmelfahrtstages beinhalten. * Literarische Veranstaltungen in der Leipziger Weltausstellung. In dem großen, zwischen den Ab teilungen Buchhandel und Musik-Verlag liegenden Vortragssaal der Haupthalle „Deutsches Buchgewerbe" sind außer den musikalischen Darbietungen auch literarische Veranstaltungen vorgesehen. Eine Reihe von Verlagsbuchhandlungen haben schon eine Anzahl Autoren angemeldet, die in der Ausstellung aus ihren Werken vorlesen werden. Rezitationen aus Dichter werken, Vorlesungen ästhetischen und literarischen Charakters, wie auch Lichtbildervorträge kunst- und kulturgeschichtlichen Inhalts gehören ebenso in das Programm der Veranstaltungen, wie sonstige in» teresfante Gebiete aus dem Verlagsbuchhandel, z. B grammophonische Rezitationen berühmter Schauspieler, grammophonijche Vorträge aus den ' Sprachen Ler Völker u. a. m. Der Ausschutz der Gruppe Verlagsbuchhandel, Vor- sitzender R. A. L. Degener, stellt den Saal den Ver legern ebenso wie den Autoren, die selbständig unter Kartenverkauf zu lesen wünschen, kostenlos zur Ver fügung. Die Veranstaltungen beginnen Mittwoch, den 20. Mai, mit einem Eröffnungsvortrag: Buch» handel, Literatur und Buchkunst. Am 29. Mai folgen Rezitationen berühmter Schauspieler, wie Kainz, Meißl, Sonnenthal, Possart, Harry Walden, Baumeister, Thimig, Som merstorff mit einem im ersten Teil klassischen und im zweiten Teil modernen Programm. Anmeldungen aus dem Verlaasbuchdandel wie au» Dichter» und Schriftstellerkreisen sind an Dr. Julius Zeit ler, Leipzig-Gohlis, Kaiser-Friedrich-Stratze 3, zu richten. Kuaftkalru-rr. Theater. Städtische Theeter. Im Neuen Theater hem« Mittwoch „Parsisal" (6 Uhr), morgen Gastspiel Kammersänger Karl Perron in d'AlbertS Oper „Tiefland". — Alte» Theater geschlossen. — Im Operettentheater heute und morgen sowie Freitag „PolMblut". Sonnabend Erstausfüh rung der neuen Operette „Der keusche Josef". Schauspielhaus. Heute Mittwoch da« ersolgreiche sröhliche Spiel „Als ich noch im Flügelkleide". (Ansang 8'4 Uhr.) Morgen sowie allabendlich „Als ich noch im Flügelkleide". Es gelten gewöhnliche Preise, Dutzendkarten usw. haben Gültigkeit. Battenberg-Theater. Mittwoch: ,Lnkel Benückc." Schwank von Kadelburg. Morgen und folgende Tag«: „Wenn edle Herzen bluten." Vergnügungen. Kristallpalast-Theater. Der gegenwärtige, ganz besonders reichhaltige und abwechslungsreich« Svielplan enthält nur erstklassige Künstlerspezialitäten. Im Weinrestaurant kon zertiert allabendlich bis 3 Uhr nachts eine erstklassige Künstler kapelle. Im Kristallpalast-Cafe finden täglich zwei Konzerte des Berliner Metropol-Gnsembl« (Direktion: Kapellmeister Adolf Grünow) statt, und zwar nachmittags von VrS—7 phr und von 9—2 Uhr nachts. Varietee Battenberg. Tie beliebte Kinokünigin des Gilberl-EnsembleS, Fräulein Anni Danninger, verabschiedet sich ani Donnerstag, den 2l. Mai, vom hiesigen Publikum, um ihren Verpflichtungen in Wien nachzukommen. Es ist der beliebten Künstlerin seitens der Direktion für diesen Abend rin Abschiedsbenesi» bewilligt worden. Al» Ersatz für Frl. Danninger ist «S der Direktion gelungen, Frl. Helene Mcrviola zu ge winnen, eine Künstlerin von Ruf, die die Kiiwlonigin in Berlin gespielt hat. Das Gastspiel des Frl. Merviola beginnt Freitag, den 22. Mai. Zoologischer Garten. Heute Mittwoch finden drei Vorstellungen von Carl Marauardts großer Völkerschau „Die Menschenrassen des Niltals" statt, vormittags 11 Uhr, nach mittags V»ä uird 6 Uhr. — Um 4 Uhr nachmittags findet ein Konzert der 107er Kapelle unter Leitung des Herrn Ober musikmeisters Giltsch statt. — Morgen, am Himmelsahrtsiage, finden die Korstellungen vormittags Zr12 Uhr, nachmittags srt und 5 Uhr sowie abends >-7 Uhr statt. Außerdem konzertiert am Nachmittag und Abend die 77ec Artilleriekapelle unter Leitung des Herrn ObermusikmcisterS Goldberg. Bonorand. Im Schatten der alten Bäume, unbelästigt von Staub und Zug, findet man immer ein behagliches Plätzchen zum Verweilen. Garten und Terrasse sind abends prächtig beleuchtet. Täglich nachmittags von 4—7 Uhr die beliebten Kasseekonzene des Bonorand-Orchesters. und abend» von 8—11 Uhr abwechselnde Zivil- und Militärkapellen. Morgen (Himmelfahrt) vier große Ertrakonzerte, früh von V»7—>,,9 Uhr, vormittags von 11—1 Uhr, nachmittags von 4—7 Uhr und abends von 8-11 Uhr. Leipziger Palmen garten. Heute Mittwoch finden zwei Elitekouzerte des beliebten Willy-Wols-Orchestcrs statt. Die Vorlrag-wrduuugcu, die Herr Kapellmeister Willy Wolf, der versönlich dirigieren wird, zusammenstellt, haben stets einen besonderen Reiz. — Aus die Schönheiten unseres wirklich sehens werten Palmcugarlens sollten namentlich die Fremden immer aufmerksam gemacht werden. In den „Drei Linden", L-Lindenau, dem Treff- punkte der sashionablen Welt, findet am heutigen Mittwoch der bekannte Ball statt. Ter Rieieiwrachtsaal wird im seenhafien Alaine der vielen elektrischen Lampen ein herrliches Bild bieten. Bei den melodischen Klängen moderner Tanziveiien werden zahl reiche Paare sich erfreuen. Morgen (HimmeUahrt- von ö Uhr an Elilcballsest. Tie entzückenden Parkfestc in „Schloß Debra Hof", L.-E n t r i tz s ld, die>e reizvollen Arrangements beginnen am heutigen Mittwoch. Biele Freunde »nd Gönner des Hauses werden deehalv Veranlassung nehmen und nach „Schloß Tcbrahoj" ihre Schritte lenken, uni bei gntgcpslegten Getränken und vor- zügliä» mundenden Speisen im herrlichen Garten Stunden an genehmster Erholung zu verbringen. * P g r l M cusdorf. Heule Mittwoch nachmittag 4 Ubr K a s s c e k o » z e r u Ilm 7 Uhr deginnl ver vornehme Bail, tisgsiipiel des berühmten Weltmeisters der Tanzkunst Hans Nömcr mit seiner prcisgelröulcn Partnerin Frl. Anny Ritsche. Alle vrrisgekrönlen neuen Tänze in vollendeter Schönheit. Großes beachtenswertes Ballorckester unter Kapellmeister Aisrick» Röth. IIEi-snke Ißenvvn Kvsunilv sind die (jindlc zafilioicficr finideu und L>bmciz>n, voi» denen der iüulkuiineuscl» nur zu fiäutig fionngesnefit wird. Nervöse Xoptscfimerzcn, nervöse ^lagenbescfiwcrden, nervöse Hlusfielscfimerzen, nervöse Lefi.scfiwiicfio und zalilrvicbv andere I-eidvn finden ifiren Orund darin, dass die Nerven, die die betrcllenden Organe durefiziefion, überaustrengl, überreizt nini in ifirer I-vistuugstäkigfivit üvrabgesetzt sind. Dazu die grosse Aafil fier aut all- gvmeiner Nervosität fiernfiencken Lesefiwerdeu, vie üeizbarfieit, finlust zur Arbeit, leiefitv Drmüdbsrfieit, Oedäefitnissefiwäcke, 8cfil.ii losigfieik, Oorufiv u. dergl. inefir. Liv alle fiönnen nnr dann srtolgreiefi befiämpkt und beseitigt worden, wenn es gelingt, die Nerven zu regenerieren, aut'zukriscfien uni ifirv k'rüfiere I-eistungstäfiizlreit wiedeifierznstelleu. sind die tjuello ein>-s wonnigen ILrattgelülils uuck ungerrübler fi-ebenssreude. Oosunckvr Lefilnf, .Irfieitskust, Kusckuuer, Lvergie üinck ckie Ivenuzviefien eines gesunden, in gu'ein Trnüfirungs- zustnnIe fiefincklicfien Nervensvslein^. l>onn uueli der Nerv fiedurf, efieuso viv »Ile rinderen Organe des niensi filirdien Normers, einer ausroiefien len nnd zweckmässigen Lrnäfirung, uin nuk der ttofiv seiner I.öi->tungstäfii»keit zu fileifien. I uter normalen Verfiältnisssn reicfit die täg- licfie Nafirung auefi tür diesen Aweclr aus. Ist afier durcfi übermässige Inansprucfinafime der Nerven lür Arbeitsleistung oder Genuss, durcfi .^utregungen irgeodwelcker ^rt die Nerven substanz, insbesondere ibr wertvollster Ilestaizitvil, das 1-ecitfiin, in bofiem blasse ver- braucfit, dann muss dieser lebenswi-fitige Ltotk dem Organismus wieder zngekübrt werden. Viovilin isl iliv die dem «rsebvpsten ^«rv sein« fieirtungssäbigkeit wiedergidt. viocitin sdfirt den Nerven des pbysioiosiscb reine Lecitbin ru, jene Lubrtsnr, di« ru den unentdebrlleken vestendteilen de» Eebirnr, Kück«nm»rß.s und Nerv» gebürt, deren Verlust eine Terrllttung de» N«rv«n»y»tem» bedeutet und deren Lufufir de» gerrmt« Nervensystem regeneriert und »eine normeke k-elslungs- fLblgtzeit wlederberstellt. Mocitin ist d»r einrige Dröpers», welcbes 10',^ pfiysiologisefi reines Lecitbin n,cb dem patentierten Verssfiren von k»rof. ldr. Nsdermsnn «ntblOt. »Vir bitten dekier, unbedingt minderwertig« Necbsbmungen und los« »dgewogene» k'röper-t rurllctzruweisen viocitin ist nur in Origin,1p-cß.ung«n in ^potfie^en und vrogerien tzttufiicb. Lin 0«»ck,m,e^s- mu»1er nebst einer popuIRr wissenscbeftlieben ^dbsndiung Uder rationelle Nervenpfiege »endet euf VZunsefi tzostenlor die viocitin-^edritz, Vertin L 61/138. Lii«