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scheinend 58 Prozent lln Wirklichkeit sind es nur 25 Prozent) angekündigt und gewährt. Auch dos Verlangen einzelner Känserqrnppcn, beim Einkauf von Waren Sonderrabatte be willigt zu erhalten, während andre Käufer In dem gleichen Ge schäft solche Rabatte nicht bekommen, nimmt geradezu groteske formen an Eine differenzierte Behandlung des kaufenden Pub likums nur auf Grund der Zugehörigkeit zu irgendwelchen Be- russschichtcn oder Vereinen entbehrt jeder Begründung und ist weder kaufmännisch noch volkswirtschaftlich zu rechtfertigen. Ebenso greisen die sogenannten eigenen Rabatte immer mehr um sich. Ihre Beseitigung erscheint schon um deswillen geboten, weil hier für die Empfänger der Rabattmarken nicht immer die Sicherheit gegeben ist, daß sie den versprochenen Rabatt auch tatsächlich ausgezahlt erhalten. Wünschenswert erscheint die Be seitigung jeglichen Rabattes. Ob dieses Ziel im Augenblick schon erreichbar ist, erscheint zweifelhaft. Infolgedessen ist zum min desten eine Beschränkung jeglicher Rabattgewährung fauch in der Form von Rückvergütungen usw.) gerechtfertigt oder not wendig. Es wird deshalb beantragt: Der Landtag wolle beschlichen: die Regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung bahin zu wirken, dah bei der Abgabe von Waren an den Verbraucher im Einzel- und Kleinhandel verboten wird jeglicher Sonderrabatt, der Eigenrabatt, jeder allgemeine Rabatt fauch in der Form von Rückvergütungen und dergleichen), soweit er einen Satz von 5 Prozent überschreitet." Ltzrmniir, rvlcksu, ^Isurn Neichswehr-Uebung im Erzgebirge Eine Probe vom motorisierten Krieg. Vertreter der Dresdner Presse hatten am Montag Gelegenheit, einer Winterübung der Kraft sahr a b t e i l u n g IV in» verschneiten Erzgebirge bei- zuwohne». Es mar der erste Tag einer Uebung, die ins gesamt 3 Tage umfaßt. An diesem Tage war der Truppe die Ausgabe gestellt, von Siebenlehn aus über Freiberg, Frauenstein nach Rehefelü vorzumarschieren. In der Ge gend von Hermsdorf-Rehefeld war mit Straßensperrung durch den Gegner zu rechnen. In der Tat war in die ser Gegend eine mit einem Geschütz besetzte starke Baum sperre errichtet worden, die in direktem Angriff nicht zu nehmen war. Außerordentlich interessant war das Ge fecht, das sich nun entwickelte. Während Kraftradschützen die Sperre in der Front angriffen, wurde gleichzeitig eine Umgehung mit Panzerwagen durckMführt, die schließlich zur Ueberwindung der Sperre führte. Die Uebung bot ein ungemein fesselndes Bild der neuen Formen, die der motorisierte Krieg in der Gegenwart annimmt. Die weiteren Hebungen am Dienstag und Mittwoch werden die Truppe zunächst in die Gegend von Schandau und dann bis Zittau führen. An den Hebungen nahmen außer der 1. Kompagnie Dresden der Kraftfahrabtei- tung IV auch die 3. Kompagnie Leipzig teil. Wiederwahl trotz Nichtbestätigung Lugau. Die Stadtverordneten hatten kürzlich den kommunistischen Schlosser Kunze zum stellvertreten den Bürgermeister gewählt, doch war er nicht bestätigt worden, weil Tatsachen vorhanden waren, die ihn für die Bekleidung des Amtes ungeeignet erscheinen lassen, in erster Linie seine Parteizugehörigkeit. Bei der Neu wahl wurde wiederum Kunze mit II gegen 10 Stimmen gewählt dadurch, daß die NSDAP, seine Wiederwahl er möglichte, offenbar um einen Konflikt herbeizuführen. I.eiprig und Umgebung Leipzig. Schlägerei vor der Universität. Nachdem der Rektor der Universität eine nationalsozialistisch« Gtudentenversammlung für die Astawahlen verboten hatte, gerieten die Studenten vor der Universität mit Zettelver« teilern des Sozialistischen Studentenbundes in Streitigkeiten, die in eine Schlägerei ausarteten. Das Ueberfallkommando griff «in und nahm mehrere Studenten fest. Leipzig. Neue Arbeitslager. Die Technisch« Nothilfe eröffnet in diesen Tagen neue Arbeitslager. Dl« Ortsgruppe Leipzig setzt ab 1. März 165 Mann In einem Arbeitslager in Stahmeln und 50 Mann in Schkeuditz ein; ein weiteres Lager in Plagwitz folgt in Kürze. — Die Orts gruppe Wurzen hat ihr Io. und 14. Lager in Roitzsch und in Thallwitz eröffnet, wo mit SO bezw. 50 Mann gearbeitet wird. Auch die wegen ungünstigen Winterwetters vorüber gehend geschlossenen Arbeitslager Mühlbach und Denkwitz nehmen am 1. Mä» mit voller Lelealä-aft die Arbeit wieder Spiele -er DIK. Fußball. DIK. Dresden-Ost 1. gegen Zschachwitz Meister 4:4 <2:2). Ost trat zunächst unvollständig an, so daß Zschachwitz schon in der ersten Minute in Führung gehen konnte. Ein weiteres schönes Tor brachte das 2:0 für Zschachwitz. Bis zur Pause vermochte DIK. den Ausgleich herzustellen, um schließlich mit 4:2 in Führung zu gehen. Jedoch sand Zschachwitz Gelegenheit, wieder auszugleichen. Beim Stande von 4:4 ertönte der Schlußpfiff. Handball. DIK. Dresden-Ost schlägt «TB. 4 : L (S : 1). Im Punktspiel hatte die Ostelf den ATB. zu Gaste, dem sie überraschend beide Punkte abnahm. Der Sieg ist umso höher zu werten, da Vst auf ihre Reichswehr leute verzichten mußte. Aber es klappte auch ohne diese ganz vorzüglich. Im Angriff wirkte wieder Balzer mit, der dem Stürm der richtige Führer war. Rascher Flügelwechsel waren die besonderen Vorzüge. Gut waren im Angriff noch Mache» und Großmann. Letzterer brachte ost gute Torwürfe an, die jedoch zu wenig plaziert waren, um erfolgversprechend zu sein. Die Läuferreihe und Verteidigung hatte allerhand Mühe, um die nicht ungefährlichen Angriffe des ATD. zunichte zu machen. Sie taten dies mit großem Eifer. Einen Hauptanteil am Erfolg hat aber der neugebackene Handballtorwächter E. Siegel, der ganz hervorragende Leistungen zeigte. auf. Arbeitsdienstwillige werden in größerer Zahl in den nächsten Tagen noch angenommen. Leipzig. Rückgang, der Derkehrsunfälle. Di« Zahl der im Jahre 1932 zugelassenen Kraftfahrzeuge nahm gegen das Vorjahr um 1137 auf 15 266 ab. Die Zahl der Unfälle ist um 4,6 Prozent von 5953 im Jahre 1931 auf 5678 im Berichtsjahr gesunken. Bei den Unfällen wurden 71 Personen getötet, eine mehr als 1931. Die Zahl der Ver letzten hat sich von 3467 nur geringfügig auf 8431 im Jahr« 1932 verringert. Mügeln (Bez. Leipzig). Nur noch vier Lehrer im Dienst. An der hiesigen Volksschule sind von den elf Lehrern sieden an Grippe erkrankt, darunter der Schulleiter und sein Stellvertreter. 6U5 der l.su5itr Oie kath. Wenden einmütig für das Zentrum Crostwitz. Der Politische Ausschuß des Cyrill- und Methodus-Vereins, den: an 1200 Mitglieder zugehören, hielt dieser Tage seine Hauptver sammlung im Erbgericht ab, die aus allen Teilen des katholischen Wendenlandes gut beschickt war. Zunächst befaßte man sich mit der Wahl des Vorstandes. Einstim mig wurden gewählt die Herren Gutsbesitzer Spit- tank-Siebitz als erster Vorsitzender, Scholastikus He- duschka - Bautzen als geistlicher Beirat und Kaufmann Natu sch-Crostwitz als Schriftführer. Ihm wurde ein Arbeitsausschuß zur Seite gegeben, bestehend aus den Herren Nahrungsbesitzer Kosk in Räckelwitz, Guts besitzer Ziesch in Strohschütz und Arbeiter Kockel in Zerna. Im Mittelpunkte der mehrstündigen Verhand lungen stand die Stellungnahme der katho lischen Wenden zur gegenwärtigen Reichs tags wähl. Nach eingehender Aussprache entschied man sich einmütig für das Zentrum als die Partei der ausgleickenden Mitte, die die kulturellen, reli giösen, wirtschaftlicl-en, sozialpolitischen und staatsrecht- licl)en Belange des Volkes gerecht, sicher und zielbewusst vertritt und die Neichsverfassung achtet. In diesem Sinne führt der Politische Ausschuß den aufgezwungenen Wahlkampf. Der Spielverlauf sah beide Mannschaften in wechsel vollen Angriffen. Balzer sicherte für Ost die Führung mit zwei Treffern, ehe ATV. zum ersten Erfolg kam. Nach der Pause dasselbe Bild. Wieder erzielt Vst zwei Treffer durch Balzer und Großmann, denen ATV. wiede rum nur einen entgegenstellen kann. Heute: prochaska gegen Goliath Grabowsky Ringkämpf« Im Zirkus Sarrasanl. Das Hauptereignis des Montag-Abends bildete das Zu sammentreffen des heißblütigen Ungarn Czaja mit dem Riesen Grabowsky. Czaja rang in seiner gewohnten derben Weise, konnte aber gegen den riesigen Oberschlesier nichts ausrichten. Gelegentliche Entgleisungen des Ungarn zahlte der Riese mit doppelter Münze heim. Immerhin vermochte Czaja eine bessere Rolle zu spielen als seine Vorgänger und erreichte, dah der Kampf bis zur Pause nicht zur Entscheidung gebracht wurde. Vordem hatte der Tscheche Prochaska im Entscheidungskamps nach 49 Minuten Gesamtdauer seinem Gegner Krumin-Riga durch Doppelnelson die erste Niederlage In diesem Turnier bei gebracht. Im Entscheidungskampf siegte ferner der Wiener Franz Kawan Uber den Düsseldorfer Küpper. Barothy-Ungarn, der mit dem Esten Peterson erstmalig zusammentraf, konnte durch seine erstaunliche Gewandtheit alle noch so fest gesahtcn Grisse des Esten vereiteln und das Tressen „unentschieden" gestalten. Der heutige (Dienstag) Abend bringt eine ganz große Nummer, nämlich das mit Spannung erwartete Zusammen treffen des Tschechen Prochaska mit dem Riesen Grabowsky. Diese Ankündigung dürfte genügen, um dem Zirkus ein volles Haus zu verschaffen. Auher den Genannten ringen noch Petro- witsch-Ruhland gegen van Riel-Holland, Küpper-Düsseldars gegen Köhler-Kiel und im Entscheidungokampf Czaja-Ungarn gegen Krumin-Riga. I. Seiten-orf. Auf ein ÜOjähriges Bestehen kann die hiesige Freiwillige Feuerwehr zu rückblicken. Fleißige Hände hatten deshalb -en Gefal lenendenkstein der Wehr und das Spritzenhaus festlich geschmückt. Das Jubiläum soll im Sommer durch ein Gartenfest gefeiert werden. Der Wehr, die im vorigen Jahre neu organisiert wurde, stehen 2 Spritzen zur Ver fügung. Dabei sei erinnert, daß die Gemeinde bereits im Jahre 1787 dis erste Feuerspritze angeschafst hatte. l. Seltendorf. Zu Gunsten der örtlichen Win terhilfe veranstaltet am Sonnabend der Männer gesangverein „Liederkranz" im Kretscham ein Konzert. Im Mittelpunkt desselben steht ein Liederzyklus mit Deklamationen „Steppenbilder" von Jüngst. In Anbe tracht des guten Zweckes verdient die Veranstaltung ein volles Haus. l. Kuckau. Im Bette tot aufgefunden wurde hier die Einwohnerin Maria Zimmermann geb. Schuster. Als sie zur gewohnten Zeit nicht aufstand, sahen die Angehörigen nach dem rechten. Doch fanden sie die Tür zur Schlafkammer verriegelt und mußten des halb zum Fenster einsteigen. Die alsbald herbeigerufene Aerztin konnte nur den Tod infolge Altersschwäche fest stellen. Noch Tage zuvor verrichtete sie ihren täglichen Kirchgang und es machten sich keine Anzeicl;en eines baldigen Todes bemerkbar. Erst Freitag legte sie sich etwas kränklich nieder, und ist somit von ihrem kurzen Krankenlager nicht mehr aufgestanden. Fast am selben Tage starb vor zirka 30 Jahren ihr Gatte. Die Ver storbene hat ein Alter von über 74 Jahren erreicht und hinterläßt vier Töchter und zwei Söhne. I. Crostwitz. Der Gau „Michael Hornik", der sich aus zirka 40 Vereinen der katholischen Wende! zu sammensetzt, hielt seine Hauptversammlung am Sonntag im Erbgericht ab, die außerordentlich stark besucht war. Nach begrüßenden Worten gab der Vorsitzende, Kaplan Hornig- Bautzen, einen kurzen Bericht über die Tätig keit des Gaues in letzter Zeit, hob das 25jährige Be stehen des Gesangvereins Lipa Serbska in Panschwitz gebührend hervor und betonte, daß im Laufe des Jahres zweier wichtiger Begebenheiten zu gedenken sei, des Heiligen Jahres und der 100jährigen Wie derkehr des Geburtstages des verstor benen Scholastikus Michael Hornik, des Be gründers der geistlichen und profanen Literatur der ka tholischen Menden, dessen Namen der Gau mit Stolz trägt. Alsdann hielt Lehrer Georg Wiener-Bautzen einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über „Hu mor im wendischen Schrifttu m", wobei er fünf Dichter und Schriftsteller besonders hervorhob, nämlich Radlubin (pseudonym für den s Pfarrer Bedrich), Jo hann Heinze, Andreas Seiler, den Verfasser der Dorf bilder in der wendischen Tageszeitung und Michael Nauke in Radibor. In der anschließenden Aussprache wurde von einer Seite angeregt, die besten Erzeugnisse in Buch form ersd)eiuen zu lassen, eventuell mit Illustrationen, um sie dem Volke besser zugängig zu mad-en. Ziemlich viel Zeit nahm die Wahl des Vorstandes in An spruch. da von geistlicher Seite sich niemand zur Annahme des Amtes des ersten Vorsitzenden bereit erklärte. Schließlich wählte man für diesen Posten einstimmig Gutsbesitzer S p i t t a n k-Siebitz, sein Stellvertreter wird in der nädjsten Versammlung endgültig bestimmt, das Schriftführeramt übernahm Kaufmann Natusch- Crostwih. Alsdann wurde ein vielgliedriger Festaus schuß zusammengestellt, der die Vorarbeiten für die wahr- sdjeinlich am 25. Juni in Räckelwitz stattfindende Hornik- feier zu besorgen hat. Zugleich wurde auch auf das 60jährige Bestehen des Katholischen Kasinos in Jeßnitz hingewiesen, das am Himmelfahrtstage gefeiert werden soll. l. Görlitz. 4. Wanderausstellung Lau» jiher bildender Künstler. Am Sonntag wurde in der Oberlausitzer Gedenkhalle die 4. Wanderausstel lung der Arbeitsgemeinschaft Lausitzer bildender Künst ler durch Amtshauptmann Dr. Sievert-Bautzen eröffnet. Die Ausstellung umfaßt etiva 90 Werke der Malerei und Plastik. Ein interessantes Schaubild, das zeigt, n»ie verschiedent lich heute die Regierungen des Reiches und der Länder zusammengesetzt sind. Aller dings dürften die in dem Schaubild als „parteilos na tional" bezeichneten Mini ster Im Reich und in Preu ßen fast ausnahmslos der deutschnationalen Partei zu zurechnen sein. 1l<56ls5skfoi',dh4lnf5tArs-NsI MU DWWW n» WWW M U M . W ULLV vbi.v.k 57/üiUEl.kt ovv rciE SLVK.V6 QLT0 Lt>.a