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Jede Woche erscheint eine Nummer. tzllhographirte Beilagen und in den Tert gedruckte Holzschnitte »ach Bedürfnis!. — Bestellun gen nehmen alle Buch handlungen, Postäm ter und Zeitungs-Erxedi- zionen Deutschlands und des Auslandes an. — AbonneinentsprciS im Eisenbahn-Leitung. Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour. für den Jahrgang. — Cinrückttngsgebuhr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Pctitzeile. — Adresse: ^Nedakzion der Eisenbahn- Zeitung" oder: 3- V. Metzle r'sche Buchhan d° lung in Stuttgart. XV. Jahr. 2«. März L8L7. Nro. LS. Inhalt. Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. — Die nen zu erbauende Elbbrückc in Magdeburg. — Eisenbahn- Statistik. — Zeitung. Inland. Württemberg, Oesterreich. Ausland. Schweiz. — Personal-Rachrichten. — Ankündigungen. Verein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Nachdem über die Frankfurter Generalversainmluugsbeschlüffe sämmtliche Vereinsmitglieder ihre Erklärungen abgegeben haben, hat die gcschäftsführcnde ! Direkzion den einzelnen Verwaltungen untcrm l2. März d. I. in einem Cirkular- ! schreiben hierüber Mittheilnng gemacht, ivelcheni wir Folgendes entnehmen. 1. Das Vcrcinsstatnt ist in seiner gegenwärtigen Rcdakzion von sämmt- lichen Verwaltungen einstimmig genehmigt worden. 2. Das rcvidirte Vcreins-Güterreglement und daS neue Fracht- ! brief-Formular ist, nachdem Beides einstimmig genehmigt worden, mit dem j 1. Dezember v.J. aus allen Vereinsbahnen cingeführt. Auch ist das Vereins- Frachlbricf-Formular bei den mcistcn Bahnen anch im innern Verkehr zur j Anwendung gekommen. Die Erfahrung wird inzwischen gelehrt haben, daß > dies Verfahren keine Jnkonvenienzen zur Folge hat! im Gegentheil sowohl für . die Verwaltungen als das Publikum einfacher und bequemer ist, nur ein For mular benutzen zu dürfen. Hiebei wird an diejenigen Verwaltungen, welche für den innern Verkehr das bisherige Formular beibehalteu haben, das Ersuchen gerichtet, dasselbe gleichfalls — so bald als thunlich — abschaffen und dagegen j das VcreiuS-Frachtbrief-Formular einführen zu wollen, damit ter vom Vereine angestrebte Zweckt für ganz Deutschland nur ein cinziges Frachtbrief-Formular gelten zu lassen, vollständig erreicht werde. Die angcortnetc Stempelung der Vereins-Frachtbriefe hat vielleicht schon zu der Auslegung geführt, daß jede Gütcr-Erpediziou nur solche Frachtbriefe j annehme» darf, welche den Stempel der ihr vorgesetzten Verwaltung tragen. Daraus folgt dann, daß an Orten, wo mehrere Eisenbahnen münden, die Der- j sendcr sich eben so viel verschiedene Frachtbriefe halten müssen, als dort Guter- ' Erpediziouen sind. Die frühere Verschiedenheit der Frachtbriefe würde dann in anderer Form wieder zum Vorschein kommen. Dies widerspricht aber der In- ! teuzion der beschlossenen Maßregel. Der Stempel ist nur ein Erkennungszeichen für die Aechtheit eines Frachtbriefes. Ein Frachtbrief mit dem Stempel der ' einen Verwaltung ist aber eben so ächt, als mit dem einer andern, und deshalb kein Grund zur Zurückweisung des einen oder andern Frachtbriefes vorhanden. Die Verwaltungen der iu Berlin mündenden Bahnen haben in Erwägung dieser Gründe im Interesse des Publikums die Einrichtung getroffen, daß jede der dortigen Güter-Erpediziouen auch die Frachtbriefe ter übrigen Verwaltungen ! annimmt. Da sehr viele Stazionen (z. B. Aachen, Köln, Düsseldorf, Maqdc- i bürg, Leipzig, Dresden, Brcslan, Wien, Frankfurt a M. u. s. w.) mit Berlin in gleichem Falle sind, so werden die betreffenden Verwaltungen ersucht, ihre Güter-Erpediziouen, falls' das hier cingeführtc Verfahren dort nicht schon be obachtet wird, iu gleicher Weise zu iustrniren und das Publikum davon in Kenntnis; zu setzen. 3. Das zu dem VereinS-Gütcrrcglement gehörige Ueberei»kommen, j nach den Frankfurter Beschlüssen redigirt, ist von allen Verwaltungen genehmigt s worden, jedoch von dem Direktorium der Leipzig-Dresdener Eisenbahn-Kompagnie ! und dem Direktorium der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn-Gesellschaft nur mit der Maßgabe, raß sie noch nicht in der Lage sepen, den normirten i Trachtsatz von Sgr. pro Zollztr. und Meile als Marimalsatz anznerkennen. 4- Bon versckicdcuen Seilen sind Vcrbefferungsvorschläge zu den Normal- i l eiri„ kür reu Personen- re. Verkehr mitgetheilt worden. Es wercet! dieselben der betreffende» Kommission zur weitern Bcrathung überwiesen und diese Angelegt,,hint dann auf die diesjährige Tagesordnung gebracht werde». o. Das i" seiner gegenwärtigen Fassung allseitig genehmigt worden. Was dagegen den von, Vertreter der Kaiser-Ferdinands Nordbahn in Bezug auf das Freikartenwesen eingebrachten Antrag betrifft, so hat der erste Thcil desselben, welcher auf Ertheilung von Vereins-Freikarten an diejenigen Direktions Mitglieder, welche noch nicht mit solchen versehe» sind, gerichtet war, von ver schiedenen Verwaltungen Widerspruch erfahren und ist deshalb nicht zur Ans- führung gebracht worden; der zweite Theil jenes Antrages, welcher die Er theilung von Vereins-Freikarten an solche Verwaltungen, deren Bahnen noch nicht im Betriebe sind, bezweckte, ist iu Gemäßheit deS Beschlusses der General versammlung einer Kommission (unter dem Vorsitze des Berlin-Sieltincr Direk toriums) zur Prüfung und Vorberathnng überwiesen worden. 6. Die beschloßene Z u sa m m e n b e r u fn n g einer Versammlung Deutscher Eisenbahn-Techniker zur Revision und Ergänzung der im Jahre 1850 in Berlin vtrcinbarlcn Bestimmungen ist von allen Verwaltungen genehmigt worden. Gleichzeitig mit jener Versammln»,; wird die technische Kommission zur weitern Berathnng der noch nicht erledigten technischen Fragen ack VIII der vorjährigen Tagesordnung in Wien zusammcntrcten. Die deSfallsiqen Einla dungen werden von dem Vorsitzenden Mitglieds der technischen Kommission, dem K. K. Oesterreichischen Handelsministerium, ausgehen und dürften in nächster Zeit zu erwarten sehn. 7. Zur Vorbereitung geeigneter Anträge auf Abänderung der bestehenden Zoll-Ordnungen ist eine Kommission unter dem Vorsitze des K. Sächsischen Finanz- MinisteriumS ernannt worden, welche der diesjährige» Generalversammlung eine entsprechende Vorlage machen wird. 8. Endlich ist wegen Ausnahme der Fahrpläne der ausländischen Grenz bahnen iu die Stazions-Anshängetafclu das Erforderliche bereits durch die geschäftsführende Dirckzion veranlaßt worden. Die neu zu crbüucn-c El^^rücKc in LUckgÄckurg. Einem Vortrag hierüber iu ter IO. Versammlung deutscher Architekten und Ingenieure in Magdeburg von Herrn Sladt-Banrath Grubitz daselbst, veröffentlicht iu Försters „Allgemeine Banzeitnng", entnehmen wir nachstehende auf die Anordnung und Konstrukzion bezügliche Angaben. In der Mittellinie der gewählten Arückcnlagc ist der Strom -NO'/z Fuß breit und an beiden Usern mit Futtermanern eingefaßt. Das Material seines BettcS ist durchweg Felsen, welcher zum größten Theile nackt unter den, Wasser liegt und nur am rechten Ufer von anderem Material (Sand) bedeckt wird. Die Höhe, in welche di- Fahrbahn der neuen Brücke gebracht werden kann, ist abhängig von der Lage der Verbindungsbahn zwischen dein Magdebnrg-Witten- berge'schcn und dem Magdeburg-Leipziger Bahnhofe und bestimmt sich hiernach die möglich höchste Lage der Brückenfahrbahn auf -ff 24' am neuen Pegel. Bei einer Stärke des Arückenkürpers von 2' 4" liegt daher die Nuterkante des Brücken-Oberbaues auf-ff 2!' 8" am neuen Pegel, also 3' l" über dem höch sten bekannten Wasserstande von 1845, welcher 18' 7" betrug. Dies- Höhen lage über dem höchsten bekannten Wasserstaude dürfte noch so eben ausreichend sehn. Eisstopfungen haben, so viel bekannt, in der Nähe von Magdeburg in der Stromclbe nicht stattgefundeu. Der neu zu erbauenden Brücke wird übrigens gegen den Eisgang durch die weiter oberhalb liegende Eiscnbahnbrücke wirk samer Schutz verliehen, so daß cs der Errichtung neuer Eisbrecher nicht bedarf. Die Schiffahrt auf der Stremelbe erstreckt sich nur bis an den städtischen Paekhof, da Fahrzeuge, welche die Bergfahrt forlsetzeu wollen, die Zollclbe und die Schleuse passircn. Da die neu zu erbauende Brücke aber oberhalb dieses Schiffsverkehrs liegt, so kann sie ans denselben »achthcilig nicht cinwirken. Es erledigt sich auch aus dieser Lage der Brücke von selbst die Frage über die An bringung von einer Zugöffnung zum Durchlässen der Schiffsgefäßc mit Masten. Immerhin wird durch die weiteren' Oeffunngeu der nen zu erbauenden Strom brücke und durch Beseitigung der Pfeiler der alte» aus der Strvmenge der Flößerei und denjenigen Schiffern eine wesentliche Erleichterung Verschafft, welche