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UnNrlsnnsf. — H. 2. — S. P. ^Le, iiaui — s. e. m.SgcriLls- — «. O. ezierers S. Handlung < A. Müller, ;. rereibesitzers K P. N. der- T. — -ner, Poll M. idöhn, ;rz G. — r, Kellners Wir vovwoi8vn t,o8vndev8 anl unbare 48oitis7v Noilnoo in den Wokitvororten. die wir an »Ho Interessenten yern voradroielien Resekten 8ie unsere 36 8eknukenster u. -Kosten 1. F. T. nkel. Pretz- gemacht, denn älteste Tochter 13, die zweite treten nun die ihres ältesten Sohnes zählt Tante Jane Heute 50 Urenkelkinder, durch die Familie ihrer Tochter Hannah gac 76. Insgesamt zählt Tante Jane heute 128 Enkel, 326 Urenkel und 15 Kindern Zahl 518. Verein für neuere Philologie ;u Leipzig. Mittwoch, den 2. November, fand bei Kitzing L Helbig die 6. Sitzung statt. Nach Erledigung der ge schäftlichen Angelegenheiten unter Leitung des Vor sitzenden Herrn Professors Dr. Seydel und nach Aufnahme des Herrn Gymnasiallehrers Schiel in den Verein erhielt Herr Oberlehrer Dr. Plügge das Wort zu seinem Vortrage über: Die Romane von Edouard Rod. Der Vortragende gab zuerst einen kurzen Ueberblick über Rods umfangreiches Lebenswerk. Dis zu seinem vor einem halben Jahre erfolgten Heimgange hat die ser Schweizer, in seinem Vaterlande als einer der Größten geachtet, in Frankreich vorläufig nur von einer kleinen Gemeinde geschätzt, uns fast Jahr für Jahr ein tiefdurchdachics Werk geschenkt. Außer seinen kritischen Studien, besonders scinem trefflichen „Essai sur Goethe", hat er eine große Reihe Romane verfaßt, die er selbst einteilt in „Etudes pfycholo- giaues", z. B. „Le Sens de la Vie", in „Etudes passio- nelles" wie sein bekanntester Roman „La Vie privce de Michel Teissier", und endlich in „Etudes sociales". Diese letztere Gruppe, der Rod selbst das meiste Interesse entgegcnbrachte, lehrt uns den Schriftsteller am besten kennen: einen Mann, dem es darum zu tun war, alle möglichen sozialen Fragen zu beleuchten, * Berlin, 4. November. (Telegramm) In dem Schieberprozeß Glaser und Genossen ist der Angeklagte Gustav Glaser zu sechs Jahren Zucht haus verurteilt worden: der Angeklagte Küchling erhielt ein Jahr sechs Monate Gefängnis, doch wurde die Strafe als verbüßt erachtet. Angeklagter Voß wurde zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis ver urteilt: acht Monate werden aus die Untersuchung un gerechnet. Der Angeklagte Philipp Glaser wurde sreigesprochen und der Angeklagte I a k o b i zu einem Jahr Gefängnis verurteil,. — Trier, 3. November. Mordprozeh Breuer. In der weiteren Verhand lung des B r e u e r p r o z e s s e s wird der Sachver ständige Dr. Resberger aus Trier vernommen. Er kommt in seinem Gutachten zu dem Schlüsse, daß der Schuß aus einer Entfernung von 15 bis 30 Zenti meter abgegeben sein muß. An das Gutachten des Sachverständigen knüpft sich wiederum eine sehr ein gehende Erörterung. Rechtsanwalt Dr. Wer thauer stellt den Antrag, den Hautlappen, der vom Kopse Mattonets vorhanden ist, nach allen Seilen von einem Chemiker gründlich untersuchen zu lassen, um festzustellen, daß sich daran Pulverreste befinden. Er will daraus den Beweis herleitcn, daß der Schuß aus einer Entfernung von unter 1 Zentimeter abge geben worden ist. Das Gericht lehnt diesen Antiag als unerheblich ab, weil aus die Entfernung, aus der der Schuß abgegeben worden ist, kein besonderer Wert zu legen sei, weil Breuer auch aus einer Entfernung von 1 Zentimeter und darunter die Waffe abgefeuert haben könnte. Sodann verbreitet sich der Sachver ständige Dr. Roller aus Trier ebenfalls über den Fern- oder Nahschuß. Er kommt zu dem Schlüsse, daß der Schuß aus einer Entfernung von über 25 Zenti meter abgegeben sein muß. Einer der Anwesenden setzt die Schädeldccke Mattonets auf den Kops, damit man sehen kann, in welcher Richtung der Schußkanal verläuft. Die Sachverständigen Major Berger und Dr. Look-Lungwitz bezeichneten den Schuß, dem der Fabrikbesitzer Mattonet zum Opfer fiel, als einen charakteristischen S e l b st m ö r d e r s ch u ß, der aus nächster Nähe abgegeben wurde. Daraufhin ließ der Staatsanwalt die bisherige Annahme, daß ein Fernschuß vorliegt, fallen. Der Antrag des Vertei digers Dr. Werthauer, die Leiche Mattonets auszu graben, wurde abgelehnt. Seriüttslssl. Reichsgericht. rr. Leipzig, 4. November. Wegen Beihilfe zur Abtreibung ist am 24. Juni vom Landgerichte Leipzig der Bauarbeiter Otto Wolf zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auf seine Revision hob heute das Reichsgericht das Urteil auf und verwies dre Sache an das Landgericht zurück. süddeutschen Blättern las man: "Hoher Nebenverdienst durch Adressenabschreibcn und leichte Betätigung. 1000 Adressen 9 Mark. Prospekte gratis. Ander wärts wieder lautete die Annonce: Hohen schrift lichen Nebenverdienst können sich Damen und Herren verschaffen und so weiter. Wenn sich Interessenten meldeten, dann mußten sie zunächst an W. 1,70 Kl portofrei einsenden. Darauf bekamen sie das Material, das in einem sogenannten Auftragsscheine, einer Adressentasel, einem Schema und der Instruktion be stand. In der Instruktion gab W. den Leuten den Rat, sie sollten möglichst viele Zeitungen lesen und genau den Inseratenteil durchgehen, da würden sie immer einen ganzen Hausen Stellengesuche und der gleichen mehr finden, die sie sich herausschreiben müß ten. Diese Gesuche sollten sie dann zusammenstellen und sie an Kaufleute, Fabrikanten und andere Re- Königliches Landgericht. ; Leipzig, 4. November. Leichter und guter Nebenverdienst. Wegen Be trugs hatte sich der 25jährige Kaufmann Mar Otto Paul Wagenknecht von hier vor der dritten Strafkammer des Landgerichts zu verantworten. Der Angeklagte hatte einen Adressenverlag unter dem Namen „Mars" gegründet und erließ in der Zeit oom Dezember vergangenen bis in den Februar dieses Jahres in einer Anzahl Zeitungen Inserate, in denen er den Leuten versprach, ihnen einen leichten und guten Nebenverdienst nachzuweisen. Die Annoncen hatten nicht immer genau denselben Wortlaut, in norddeutschen Zeitungen inserierte Wagenknecht fol gendermaßen: Schriftlicher Nebenerwerb durch Adres- senschreiben. 1000 Adressen 9 Mark Verdienst Z erfragen bei dem Adressenoerlag Mars^ Leipzig. Ji Tsgeschronik. BerN«, 4. November. (Eine ungetreue Gattin.) Einem in Grünewald lebenden Grafen ist nach einer langen und glücklichen Ehe seine noch recht lebenslustige Gattin davongelaufen. Die Ungetreue, die sich einem anderen angeschlossen hat, soll außerdem 300000 ./L und eine Anzahl kost barer Juwelen mitgenommen haben. Berlin, 4. November. (Nächtlicher Besuch beim Juwelier.) In der Wiener Straße 14» statteten Diebe dem Goldwarcngcsckäft von Halle einen Besuch ab, zertrümmerten das Schaufenster und raubten zahlreiche Gold- und Silberwaren. Berlin, 4. November. (Handtäschchenraub.) Gestern abend wurde in der Nähe von Hundckehle einem Dienstmädchen plötzlich von einem kleinen untersetzten Mann die Handtasche mit einer größeren Geldsumme entrissen. Der Täter entkam. Charlotienburg, 4. November. (Eine zärtliche Ehefrau.) Letzte Nacht wurde hier die 21jährige Ehefrau des Kellners Schmauch wegen versuchten Totschlags verhaftet. Sie gab auf ihren Ehe mann, nachdem sie mit einem Kellner bes CafS Kerkau, in welch letzterem sie als Kassiererin tätig war, ausgegangen und dieser von ihrem Ehemann verprügelt worden war, zwei Revolverschüsse ab, durch die indes niemand verletzt wurde. Bamberg, 4. November. (Kampf mit einem Einbrecher.) In der vergangenen Nacht wurde im Gesellschaftsbaus ein Einbruchsdiebstahl verübt, wobei der Dieb von dem Hausmeister Ament abgeiaßt wurde. Es entspann sich ein er bitterter Kampf, wobei der Hausmeister durch 2 Revolvcrschüsse schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt wurde. Der Einbrecher entkam. Es ist ein Arbeiter aus Lindendorf in Ostpreußen. Bremen, 4. November. (Der Polizeihund als Verräter des Hundes.) Wie gewissenhaft und skrupellos ein richtiger Polizeihund in seiner den Menschen und der Justiz gewidmeten Tätigkeit sein kann, zeigt nachstehende Mitteilung aus Hiddestorf: Dem Hofbesitzer Meyer waren drei Schafe in der Marsch von Hunden angefallen und zerrißen worden. Man wandte sich nun nach Bremen, um die Hunde durch einen Polizeihund verfolgen zu lasten. Gestern nachmittag traf ein solcher ein. Man brachte den Hund an den Tatort, wo er sofort Witterung hatte und den Weg nach Wulmstorf nahm. Hier ging er auf den Hof des Pächters Buschmann und stellte besten großen Hund. Bei der Untersuchung fand man noch Wolle zwischen den Zähnen des Hundes. Metz, 4. November. (Die Mosel) ist seit heute Nacht gefallen. Von der französischen Küste wird weiteres Fallen gemeldet. Die Mosel schiff ahrt ist wegen Hochwassers eingestellt worden. Beuthen (Oberschl.), 4. November. (Tod auf den Schienen.» Gestern nachmittag ist auf der Strecke Borsigwerk—Beuthen durch einen Versonen- zug der pensionierte Weichensteller Schulz überfahren und getötet worden. Warschau, 4. November. (Selbstmord eines Arztes.) Der seit 18 Jahren in einer benachbarten Stadt praktizierende Arzt Pazechowski war zu einer Cousine berufen worden. Während der Operation, die unumgänglich schien, starb die Kranke, was sich der Arzt so zu Herzen nahm, daß er sich durch einen Revolverschuß tötete. Kattowitz, 4. November. (Verhaftete Mädchen händler.) Die Mädchenhändler Grünberg und Stein, die mit den kürzlich in Sosnowice sest- acnommenen Mädchenhändlern Leskowitz und Langer an der Spitze einer russisch-polnischen Mädchenhändlerbandc standen und ihre Tätigkeit auch über Oesterreich-Ungarn erstreckten, wurden in Szakowa verhaftet. Sie besaßen eigene Bureaus in Krakau, Warschau und vielen anderen Orten. Kleve, 4. November. (Ein Kleinbahn-Idyll.) Auf der Strecke Duisburg—Kleve wurde dieser Tage ein reizendes Kleinbahnbildchen beobachtet. Das Bähnchen hatte morgens nach 7 Uhr eben die Station Laicar verlassen, als der Zug gleich darauf in der Nähe einer Wirtschaft wieder hielt. Die Fahrgäste eilten an die Fenster, uin den Grund des Haltens zu erforschen. Sie sahen einen jungen Mann, einen ullmorgendlich nach Kleve fahrenden Gmnasiasten, der sich weit aus dem Fenster lehnte und aus Leibes kräften in die Gegend schrie: „Mutter, ich habe meine Hefte vergessen!" Einige Augenblicke vergingen und aus dem gegenüberliegenden Hause kommt eilenden Schrittes ein junges Mädchen, einige Hefte und Bücher in der Hand. Diese wurden dem am harrenden Zuge stehenden Vahnbeamten über reicht, der sie in das richtige Abteil beförderte, wo dem vergeßlichen Studiosus sicher ein Stein vom Herzen rollte. Auf dem Bahnhofe aber war der Aufenthalt nicht unbemerkt geblieben und man benutzte die günstige Gelegenheit, um ein zurück gebliebenes Gepäckstückchen schleunigst dem Zuge nachzubringen. Dann tonnte der Zug seine Reise fortsetzen. Königsberg i. Pr., 4. November. (Scheckfälscher.) Heute vormittag versuchte ein junger Mann auf der Ostbank für Handel und Gewerbe einen Scheck einer Ksrl-Heino-8trn88o 45 :: 2iegol8tra88o 1 I<arl-Heine-8tra88o 45 :: 2ioszel8tra880 1 hiesigen Exportfirma über 7040 ./K einzulösen. Der Kastenbeamte schöpfte aber Verdacht, und die alsbald vorgenommene Untersuchung ergab, daß der Scheck gefälscht war. Der junge Mann, ein vor kurzem wegen Unredlichkeit entlassener Lehrling der be treffenden Firma, entfloh, wurde jedoch nebst zwei Komplicen verhaftet. Barcelona, 3. November. (Ausschreitungen.) Auf Arbeiter, die aus einer im Stadtviertel Pueblo- nuevo gelegenen Fabrik herauskamen, wurde von Ausständigen geschoßen. Drei wurden verwundet. Pest, 4. November. (Im Rausche zum Mörder geworden.) Wie aus Eroß-Beeskerck gemeldet wird, hat dort ein Oberleutnant Johann Morsay nach einer durchschwärmten Nacht die Geliebte seines Bruders, eines Obsrpostbeamten, er schossen. Nack der Tat suchte er zu flüchten, stürzte aber in seiner Trunkenheit nieder und wurde fest genommen. London, 4. November. (Ein Wettpflügen.) In Dartford (England) fand das große jährliche Wett pflügen statt, an dem sich diesmal 90 Bauernknechte init phantastisch aufgeputztcn Gespannen und Pflügen beteiligten. Ganz alle Pflugscharen und ganz moderne Maschinen wurden vorgeführt. und auf ein gegebenes Zeichen setzten sich alle 90 Gespanne, auf das Ge lände ringsum verteilt, mit hüh und hott in Be wegung. Und von der Stirne heiß rann den Männern im kurzen Bauernkittel und langen Schaft stiefeln der Schweiß in Strömen, obwohl es recht kühles, trübes Wetter war. Die Gäule stampften schäumend und schwitzend und zogen die ebenmäßigen braunen Furchen durch das untrautbewachsene Feld. Halb Kent war auf den Beinen, und gewettet wurde wie auf der Rennbahn. Der Sieger war ein Bauernknecht namens Blake. Miß Dewrance, die ein zige Bäuerin von Kent, überreichte ihm den Preis : eine silberne Uhr. Blake hatte von morgens 8 bis abends 4 Uhr fast 50 Acker umgepflügt. New York, 4. November. (Die Frau mit der größten Familie.) Mrs. Jane Morris aus Jackson Comity in Kentucky wird bald ihren 87. Geburtstag feiern. „Tante Jane", wie der Volksmund sie ge tauft hat, ist die stolzeste Mutter der Welt, kann sie sick doch rühmen, nicht weniger als 518 direkte Aokommen zu haben. Sie selbst hat 5 Söhnen und 10 Töchtern das Leben gegeben, und die Kinder haben der Mutter Ehre der älteste Sohn hat 10 Kinder, die 15. der zweite Sohn 14, der dritte Tochter 16 Kinder usw. Und dazu Urenkclkinder. Durch die Familie Fr — dicket nach überstand. K'rankbcit, s* /n^ucncactc. dickVakurin dem bc/.anntcn bervorraxend btutb/tdendes Xrä/tii?llnxs- mittet der kAaxcn- und kVerven/cidcn, Lckon- vatcsrcnr sonic bei ütukarmut, Lte-cbsk-c/it, /(rä/kcvcr/att etc. von >1 utoettäten der tAedtrrn emp/o/den. Le mied mit Lccbk der « st-es /öesn/cen ws/o xenannt und ist bei Leonen und Lindern reines lVo/itxesc/rmac/ccs mexen besonders beiiebt. at/en s/.L.— MI vniMi enncLUn roi rr. TL. ruLl >r, Ulscii.« ^U8 ^Vnla88 UN80ee8 lOjäkr. 668e1iäkt8judi1äuni8 veean8talton >vle, um un8el-ee werten I<und8cUakt in dle.8en Tugen otwU8 ganz, Ve8ondore8 zu bieten, :: von 3onnndenä den 5. November nn :: flektanten senden, denen mit solchen Gesuchen sehr ge dient sei. W. rechnete seinen Kunden dann genau vor, welche Auslagen und Kosten sie Härten, bei 1000 Adressen kämen sie auf einen reinen Verdienst von 9 Mark. Der Angeklagte erklärte sich auch bereit, seinen Kunden Adressen zu schicken, 100 für 1 .<t, 500 für 3 und 1000 (ür 4 >(t. Gegen 1200 Pcrionen haben sich auf die Annoncen gemeldet, ungefähr 400 haben jeder die geforderten 1.70 „(t eingeschrckt, aber W. verstand auch, aus denen Kapital zu schlagen, die kein Geld cinsandten, die gab er den anderen als Adressen an. Zuin Schluß seiner Instruktion ermahnte W. seine Kunden, nicht gleich den Mut sinken zu lassen, wenn nicht gleich ein großer Erfolg da sei, die Menge und die unverdrossene Arbeit müßten es brin gen. Nun sie das Adrestcnmaterial hätten, könnten sie gleich init der Arbeit ansangen, sie würden gesehen haben, daß er ihnen einen guten und leichten Neben verdienst nachgewiesen habe. Der Gerichtshof sah die Handlungsweise Ws. als unreell an und verur teilte ihn zu einem Monat Gefängnis. Die „Wahrheit" vvr Gericht. " Berlin, 4. November. Zu Beginn der heutigen Sitzung teilte der Vor sitzende Landgerichtsrat Lampe mit, daß ein ärztliches Attest über den Krankheitszustand des An geklagten Weber eingelausen sei. Der Angeklagte Weber ist bettlägerig und kann daher an Gerichts stelle nicht erscheinen. Das Gericht beschließt hierauf, die Sache gegen Weber abzutrenuen und gegen die beiden Angeklagten Paul und Wilhelm Bruhn allein weiter zu verhandeln. Sodann werden die Artikel der „Wahrheit", die sich mit dem Klub „Berolina" beschäftigen, verlesen. Die Verlesung nimmt mehrere Stunden in Anspruch. Im Anschluß an die Ver lesung stellt der Vorsitzende auf Ersuchen des An geklagten Wilhelm Bruhn fest, daß die „Wahrheit" nicht nur Angriffe gegen den Klub „Berolina", son dern auch gegen andere Spielklubs gebracht hat. — Hierauf teilt Bert. R.-A. Bredereck mit, daß der Angeklagte Weber erschienen ist. Er beantragt da her, den Abtrennungsbcschluß aufzuheben und die Sache Weber wieder mit der Sache gegen die beiden Angeklagten Bruhn zu verbinden. Das Gericht be schloß nach längerer Beratung, den Abtrennungs beschluß aufzuhebcn und die abgetrennte Sache Weber wieder mit der Sache Bruhn zu verbinden. — Als Zeuge wird sodann der Cafetier Dreiwurst, Be sitzer des Cafö Passage (Cafv Keck) vernommen. Bei ihm waren die Mitglieder des Klub „Berolina" stündige Gäste, sie fragten ihn deshalb eines Tages um Rat, was gegen die Angriffe der „Wahrheit" zu machen sei. Der Zeuge sagte ihnen, sie sollten cs nur ihm überlasten, er kenne Wilhelm Bruhn sehr gut und er wolle sich mit ihm in Verbindung setzen. Am anderen Tage teilte er den Klubmitgliedern mit, daß er der „Wahrheit" für sein Cafe Inserate geben würde, die der Klub bezahlen solle. Der Zeuge hat bei diesen Verhandlungen, wie der Vorsitzende wiederholt hervorhebt, eine etwas zweideutige Rolle gespielt. Er hat nämlich, wie er selbst zugibt, den Angckloaten Wilhelm und Paul Bruhn nichts davon gesagt, daß der Klub die Inserate bezahle, während er aber anderseits den Klubmitgliedern erklärte, Bruhn habe die Inserate angenommen und werde nun keine Angriffe mehr bringen. — Vors.: Sie sind schon wiederholt vernommen worden und Sie haben immer anders ausgesagt. Was ist denn nun die richtige Darstellung? — Zeuge Drei wurst: Ich hab- nicht zur Bedingung gemacht, daß die An griffe in der „Wahrheit" aushören sollten, sondern ich habe an dl» becoen Angeklagten Brüh«, di« mir per- jonli?' bekc int waren, die Bitte gerichtet, sie möchten doch den Klvv „Berolina" nicht mehr angreifen, denn die KV-bndtglieder seien meine ständigen Gäste und würden die Angriffe unangenehm empfinden. Ich habe ja dann auch einen Jnseratenauftrag in Höhe von 1000 Kl der „Wahrheit" gegeben. — Dors.: Wann haben denn die Gebrüder Brukn erfahren, daß die Inserate eigentlich vom Klub „Berolina" stammten? — Z e u g e : Später bei einem Besuch Paul Bruhns in meinem Lokal. Die „Wahrheit" hatte nämlich einen Artikel gegen den Klub „Bero lina" gebracht und ich hielt Paul Bruhn vor, daß er das doch eigentlich nicht hätte tun dürfen. Ich teilte ihm bei dieser Gelegenheit mit, daß die Inserate gar nicht von mir stammten, sondern lediglich vom Klub ,u r Verhütung von Angriffen bezahlt wurden. — V 0 r s.: Sie haben unzweifelhaft eine zweideutige Rolle gespielt. Sie haben dem Klub gegenüber die V-rpsUchtung übernommen, daß keine Angriffe mehr kommen würden, Sie haben aber weder Wilhelm noch Paul Bruhn bei der Aufgabe des Inserates etwas davon gesagt. Die Sache ist eben erst zum Klappen gekommen, als Sie befürchten mußten, der Klub würde nicht mehr bezahlen. — Z e u g e : So ist es. — Dorf.: Wenn Sie das von Ansang an gesagt hätten, wäre die Geschichte gar nicht so weit gekommen. — Staatsanw. Leisering: Wenn Sie der „Wahr heit" nichts davon sagten, daß die Inserate vom Klub bezahlt würden, wie wollten Sie dann überhaupt die Angriffe verhüten? — Zeuge: Ich nahm an, daß die Angriffe aus Freundschaft zu mir unterbleiben würden. (Forts, folgt.)