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SekKnmmachung. Ende dieies Jahres scheiden aus dem unterzeichneten Kirchenvorstand aus die Herren Architekt Fischer, Privalus 2ttman»,2pcditeur Kästner.Gärtnereibejitzer Laagkopf.Oberkebrer Schilde,Tisktilermcisier Schumann, und es hat deshalb eine Neuwahl durch die Naiyanoel- gemeindc stattzusinden. Die ausjcheidenden Mit glieder sind wieder wahlbar. Stimmberechtigt >ind alle in der Nathanaelparochie wobnhasten, selb ständigen, verheirateteic oder unverheirateten Haus väter eoang.-luih. Bekeuntnißes, welche das 25.Ledcns- jahr erfüllt haben. Wählbar sind nur stimmberechtigte Gemestideglieder von gutem Ruse, bewährtem, christ lichem Srnne, kirchlicher Einsicht und Erfahrung, welche das 30. Lebensjahr vollendet haben. — Während früher vor feder Wahl eine Wählerliste nur aufzustellen war, ist durch das Kircheo.gejetz von« 22. November 1906 bestimmt, daß fortdauernd eine Wählerliste geführt werden sott. Die Aufnahme in diese Liste lann jederzeit erfolgen, aber nur auf eigene Anmeldung beim Psarramr persönlich cder «christlich, und muh mit der einzeln abzugebcnbcn Erklärung ver bunden jein, dast der sich Anmeldende bereit sei und sich verpflichte, das kirchliche Leben in der Gemeinde in Uedereinstimmung mit den Ordnungen der Kirche zu fördern. Formulare zu diesen Anmeldungen tonnen in der Kirchenexocdition, Nietjchelstraste 10, pari, r., während der Geschäftszeit in Empfang genommen werden. Diejenigen Wähler, welche bereits in die Wählerliste ausgenommen, aber seit der letzten Kirchenvorsiandswahl verzogen sind, werden ersucht, ihre gegenwärtige Wohnung in der Kirchenexpcdition sobald als möglich schriftlich oder mündlich anzazcigen. Da die Wählerliste gesetzlicher Bestimmung gemäß 14 Tage in der Kirchenexpedition ausznliegen hat, und zwar von Sonntag, den 13., bis mit Sonnabend, Len 26. November, so mag dieselbe Sonnabend, den 12. November, abends 6 Ubr geschlossen werden. Die stimmberechtigten Mitglieder der Nathanaelgemeinde, welche sich an der Wahl beteiligen wollen und noch nicht in die Wählerliste ausgenommen sind, werden hiermit aufgefordert, sich bis zu dem genannten Tage .ur Aufnahme anzumeldcn. Aufnahmen in die Wählerliste können während der Auslegung der selben dis zum Abschluß des Wahlversahrens nicht erfolgen. Indem wir die Mitglieder unserer Kirchen gemeinde um eine recht zahlreiche Beteiligung an der bevorstehenden Kirchenvorsiandswahl ersuchen, bemerken wir noch, daß die Wahl selbst Sonntag, den 11. Dezember d. 2., nach beendigtem Vormittagsgottesdienste bis mittags 1 Uhr in beiden Sakristeien der Nathanaeltirche stattfinden wird. Leipzig-Li., den 2. November 1910. Der Nathanael-Kirchenvorstand daselbst. »;s»7 E. Sorge, Pf. Auf Blatt 14617 der Handelsregisters ist heute die Firma Erundstücksverwertungs-Ecsellschast „Saxonia" mit beschränkter Haftung in Leipzig (Gohlis, Werüer- straße 13) eingetragen und weiter folgendes verlaut bart worden: Der Eesellschastsoertrag ist am 26. Oktober 1910 sestgestellt. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, die Bebauung und Verwertung von Grund besitz und der Abschluß aller Rechtsgeschäfte, die diese Verwertung zu fördern geeignet sind. Das Stamm kapital beträgt 20 000 Ul. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch mindestens zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Kaufmann Hermann Pilz in Delitzsch. Die Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen im Deutschen Reicheanzeiger. Leipzig, den 4. November 1S10. Königliches Amtsgericht, Abt HR. Selbtthilkeorrksuk. Am Montag, den 14. November d. I., nachmittags 3- . Uhr werde ich in meinem Geschäftszimmer Anger 47 48 hier folgende gegenwärtig bei der Speditionsfirma Julius König hier» Weimarische Straße 35, lagernde Gegenstände U. 6. 234 1 Schrift-Eießmaschine, II. (I. 235 1 Setzmaschine, U. 236 1 Setzmaschinenständer, II. 6. 237 1 Kiste mit Bestandteilen zur Setz maschine, 8. 8. 238 1 Kiste mit Zubehörteilen zur Setz maschine, u. 8. 1179, I'. 1380 1 Kiste mit Papier, ll. <^. 1180 ... I Kiste mit Zubehörteilen cemäß 8 373 des Handelsgesetzbuchs öffentlich gegen sofortige Barzahlung versteigern. Erfurt, im November 1910. Der Königliche Notar Iustizrat Kelsch. W Kmiick-TMM — erpediert jeden Werktag von 8—1 und 3—5 Uhr, — Sonnabends von 8—2 Uhr und gewährt bei täglicher Verzinsung der Einlagen „„ Nus üen übrigen Nmtsdlättern. In das (Süterrechtsregister ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung de-; Herren- und Damenschneiders Emil Paul Ritter in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau Margaretha Martha geb. v. Rekowoki ist durch Ehevertrag vom 29. Oktober ausgeschlossen worden. Vor vierzig Jahren. Amtliche Depeschen der Lundes - Telegraphen -Station zu Leipzig. sOfsicielle Militärisch« Nachrichten). Versailles, 4. November. Die Festung Bel fort ist nach mehreren kleinen siegreichen Gesichten feit dem 3. von dirsseitigcn Truppe« eerntrt. o. Podbt«l»ki. Aus einer Mitteilung des kommandierenden Gene rals o. Zastrow «rgiebt sich, daß bis jetzt in Metz oorgesunden find: 53 Adler und Fahnen, 541 Feld geschütze, das Material für mehr al, 85 Batterien, gegen 800 Feldgeschütze, 68 Mitrailleu-rn, gegen :!00,0v0 Gewehre, Kürasse, Säbel re., in größter An zahl, gegen 2l!i>0 Militairfahrzeug«. sowie nicht ver arbeitetes Holz, Blei, Bronze in großen Missen, ein« vollständig eingerichtete werthoolle Pulverfabrik re. Leipzig, den 5. November 1870. Telegraphie d«. Norddeutsche» Bunde». Sus Leipzig Mlü llmgegenü. Leipzig, 5. November. Gewährung von StratzenbabN'/rrjkarten kür Mit- glieüer llitütllHer Kollegien. Die Zentralstelle des Deutschen Städte tage» veranstaltet dauernd Rundfragen bei den deutschen Slädteveiwaltungen, die sich auf die ver schiedensten Gebiete sowie Zweige der städtischen Verwaltungen erstrecken. Erne der letzten Rund fragen betraf die Gewährung von Freikarten auf städtischen Straßenbahnen für die Mitglieder städtischer Verwaltungen. In der letzten Nummer der „Mitteilungen" der Zentralstelle wird nun das Er gebnis der Rundfrage veröffentlicht. Danach ge währen Freikarten auf ihren eigenen Straßen bahnen: 1 an sämtliche Mitglieder der städtischen Körperschaften Dresden, Chemnitz, Frank furt a. M., München und Regensburg lin letzterer Stadt hat jedoch das Eemeindekollegium auf die Karten verzichtet); 2) nur an die Mitglieder des Magrstrars (Sradtrats): Bonn, Ludwigshafen, Mainz (außerdem die Straßenvahndepulation) und Rürnverg; 3) nur an die besoldeten Magisrrarsmitglieder: Dortmund (außerdem an die Straßenbähndeputation) uns Hamm; 4) nur an die Stadtverordneten: Köpenick, Metz, Offenbach und Straßburg; 5) an die Magistrats mitglieder und Stadiverordnetenvorstänbe: Karls ruhe, Augsburg und Mannheim (in den letzteren beiden Städten auch an die Straßenbahnkommstsion); 6) nur an Mitglieder der Straßenbahn- und Ber- kehrsdeputation: Düffeldorf, Herne, Wiesbaden und Zittau lin letzterer Stadt auch an die Deputierten für das Elektrizitätswerk). Weiter hat die Siadtverwaltung von Düffeldorf eine Umfrage über Gewährung von Straßenbahn- Freikarten an Stadtverordnete (auch auf nicht städtischen Straßenbahnen) an verschiedene Städte gerichtet. Danach gewähren von den unter 1 und 4 genannten neun Stadien Chemnitz. Dresden und Frankfurt a. M. nicht nur auf städtischen, sondern auch auf nichtstädtijchen Straßenbahnen Freikarten. Außerdem kommen noch in Betracht Berlin, Leip zig, Rixdors und Schöneberg. Von diesen Städten hat u. Frankfurt a. M. die Maßregel damit be gründet, daß es im öffentlichen städtischen Interesse liegt, wenn sich Ratsnutglieder und Stadtverordnete allenthalben an Ort und Stelle unterrichten. Leip zig hebt hervor, daß die Freikarten nicht als „Ent gelt" (Gegenleistung für amtliche Tätigkeit) an gesehen werden. Was unser Leipzig betrifft, so möchten wir er gänzend noch folgendes hinrusügcn: Der Antrag auf Gewährung von straßenbahn-Freikarlen (evcnt. gegen Zahlung einer Enstchädigung an die Straßenbahn) wurde am 19. Mai 1897 im Stadtverordneten kollegium gestellt. Dieser Antrag, vom Stadtv. Rudolph ausgehend und von allen Fraktionen unterstützt, wurde mit allen gegen 4 Stimmen angenommen. Beide Gesellschaften gewährten die Freikarten ohne weiteres. Am 3. Januar 1898 wurde aus Antrag des Stadtverordneten Siegel die Angelegenheit nochmals dem Ver- sasfungsausschuß überwiesen. Dieser gelangte zu dem Anträge: „es bei der gegenwärtigen Sachlage zu be lassen". Der rechtliche Standpunkt wurde vom Referenten Stadtverordneten Dr. Junck in der Sitzung vom 9. Februar 1898 eingehend dargelegt, doch wurde nicht dieser Antrag, sondern der nach stehende vom Stadtverordneten Dr. Pansa gestellte angenommen: „daß man aus verfassungsmäßigen Gründen leine Veranlassung findet, an der Sach lage etwas zu ändern. — Dabei bat es bis heute jein Bewenden gehabt. Wir unser seits können nur sagen, daß wir den Sach stand als berechtigt anerkennen. In einer so großen Stadt wie Leipzig muß jeder Stadtverord nete sich in der Lage befinden, überallhin schnellstens zu gelangen, um sich über örtliche Verhältnisse zu unterrichten. Besondere Ausgaben können ihm hier für nicht zugemutet werden. Es gibt ja viele, die in dem Amt des Stadtverordneten bloß die Ehrung sehen: die meisten wissen aber nicht, wieviel Zeit und Arbeit jeder einzelne, besonders aber die Vor sitzenden der Ausschüsse und die Berichterstatter, auf- züwenden haben, um das Amt auszusüllen. O * Univrrsttätsnachrichten. Der König hat dem ordentlichen Professor an der Universität Leipzig und Direktor der Universitäts-Frauenklinik Geheimen Medi-inalraie Dr. Paul Zweifel den Titel und Rang als Geheimer Rat verliehen. * Städtische Ankäufe au» der Französischen Aus stellung. Non den in der Französischen Ausstellung ausgestellten Werken sind für das Museum der bil denden Künste angekauft worden die Bilder „Gitter am Tuileriengarten" von Raffaelli, „Platz vor dem TheLtre Fran«,ais" von Pissarro und „Die römische Legion" von Lormon. ' Urwahlen zur Handelskammer. Bei den gestern vollzogenen Urwahlen zur Handelskammer find von 49(H Wahlberechtigten im ganzen 773 Stimmen abgegeben worden. Es haben also 15,75 Prment der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Die von dem „Ausschuß zur Vorberatung der Handelskammerwahlen" herausgegebene Liste hat der Wahl ausschließlich zugrunde gelegen. Die bestimmt erwartete Gegenliste ist ausgeolieben. Bei den letzten Handelskammerwahlen im Jahre 1907 wurden im ganzen 469 Stimmen abgegeben (9,61 Prozent), so daß die diesjährigen Urwahlen eine erfreuliche Zunahme der Beteiligung ausweisen. * Kircheimachrichten. Kirchweihfeste finden diesen Sonntag statt in der Parochie L.-Klernzschocher, in Wahren und Lindenthal, ebenso in Leutzsch, wo der Gottesdienst um '/,10 Uhr beginnt. * Kirchenkonzert. Auf das Orgel-Konzert des bekannten Organisten und Komponisten Paul Gerhardtin der Philippuskirche am morgenden Sonntag sei hingewiesen, besonders darauf, daß das Konzert um '/»8 Uhr, nicht um 6 Uhr beginnt. * Di« Rechtslage de» Studierende«. In den Akademikerversammlungen in Berlin. Bonn, Braun schweig, Breslau, Danzig, Darmstalst, Eisenach, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Kiel, Königsberg, Marburg, München und Stuttaart ist folgende Resolution angenommen worden: „Die am 4. November 1910 in Berlin usw. versammelten Studenten und Akademiker sind der Ansicht, daß die Disziplinarvorschriften für Studierende einer grund legenden Reform bedürfen. Sie erwarten, daß insbesondere die Bestimmungen über da» studen tische Vereins- und Versammlungsrecbt eine Neugestaltung nach Maßgabe der allgemeinen Reichs gesetzgebung erfahren werden. Die Versammlung wünscht endlich eine im Geiste einheitliche Regelung des Etudentenrecht» in allen deutschen Staaten." Dieier Resolution hat sich da» Vrilsi» dium der Leipziger Freien Studentenschaft, die Vertretung der Gesamtheit der Nichtinkorporierten an der Universität Leipzig, angeschloffen. * Abendfest zum Besten Sächsischer Taubstummen heime. Auf das heute abend 7 Uhr im Zoologischen Garten stattfindendc Abendfest, dessen Verlauf äußerst glänzend zu werden verspricht, sei nochmal» hinge- wiejen. Der Ehrenvorsitzende oe» Fürsorgevereins für Taubstumme im Königreich Sachsen, Ee.^xz. der Herr Kultusminister Dr. Beck, wird dem Feste di« Ehre seines Besuches schenken. Billett» sind in den bekannten VertausbsteUen von Friedr. Ad. Loppius, Petersstr. 15, Linckesche Leihbibliothek. Burgstr. ü, Deutsches Modenhaus Aug. Pölich, Ver- kehrsadteilung, Wilhelm Schiebt, Markt 13, Frieds Dernh. Schwade, Grimmaijche Str. 18, und, soweit noch vorhanden, an der Abendlasse des Zoologischen Gartens zu haben, die 0,7 Uhr geöffnet wird. * Der Verein von Künstlerinnen und Kuust- freundinnen macht daraus aufmerksam, daß am Mon tag, den 7. November, die zweite „Gesellige Ver einigung" dieses Winters im Hotel Sedan statt findet. Näheres im Anzeigenieil. * 2!ijäbriges Stiftungsfest des Vereins der Be amte« der Kgl. Sachs. Staatseisenbahnen. Im Zoolo gischen Garten versammelten sich am Donnerstag abend über 1500 Personen, um das 25. Stistungssest des Vereins der Beamten der sächsischen Staatseijen- dahnen zu begehen. Erschienen waren u. a. Eijen- bahnöircktor Oderbaurat Weidner, Oberbaurat Toller, die Bauräte Rothe, Mirus, Rein- h o l d sowie die Bahnärzte Dr. Fritzsche und Dr. Sonnen kalb. Der Abend begann mit einem Konzert, das die Kapelle des 106. Regiments unter der Leitung des Kgl. Musikdirektors Matthey mit den Klängen des Krönungsmarsches aus dem „Pro pheten" stimmungsvoll eröffnete. Das Programm des ersten Teiles war aus den ernsten Ton gestimmt und enthielt die eigentliche Jubiläumsfeier. Der Ob mann Oberassistcnt o. Rüdiger begrüßte die Gäste und Mitglieder, insbesondere die anwesenden höheren Beamten der Leipziger Eisenbahndircklion, und ge dachte dann der Gründer des Vereins, von denen noch heute einige hervorragend für ihn tätig sind. Er schloß mit einem Hoch auf König Friedrich August von Sachsen. Die Festrede hielt Eisenbahn sekretär Goetz«, der. an die große Zelt von 1870/71 anknüpfend, aüsfrihrte, daß nach dem Zusammenschluß der deutsckren Stämme die Bestrebungen nach innerer Einigung zum Ausdruck kamen, die dann überall zur Gründung von Vereinigungen zum Zwecke der Wah rung der Interessen einzelner Volks- und Berufs vereine führten. Erst verhältnismäßig spät, und au« Anregung von dritter Seite, schloffen sich am 8. No vember 1885 die sächsischen Eisenbahnbeamten zu sammen, und daß dies eine Notwendigkeit war, be wies das Wachstum des Vereins, der nach dem ersten Jahre 2000, nach zehn Jahren 6000 und heute über 9000 Mitglieder hat. Die Frage, ob der Verein die auf ihn gesetzten Hoffnungen erfüllt hat, kann dahin beantwortet werden, daß er sie nicht nur erfüllt, son dern sogar übertroffen hat. Sechs Unterstützungskassen, Witwen- und Waisenkasse u. a., ein Vereinsvermögen von 600 000 -4l sprechen dafür am besten. Bereits konnten 296 000 .L an Unterstützungen gewährt werden. Das Verhältnis der oberen Behörden zu dem Verein könnte als sehr gutes bezeichnet werden. Die Rede wurde mit großem Beifall ausgenommen. Der zweite Teil brachte heitere Vorträge, an denen die 106er Kapelle wieder den größten Anteil hatte. Eine reizende Gavotte tanzten ebenso reizend die Damen Zimmer und Backhaus und zum Schluß wartete dann Fräulein Margarete Rößner vom Neuen Operettentheater mit einigen Liedern aus. Die Künst lerin ist ja bekannt genug, als daß wir hier naher auf ihre Sanges- und Vortragskunst eingehen brauchten. Gesagt sei nur, daß sie wieder auf der gewohnten Hohe stand. — Dann, es war schon recht vorgeschrittene Zeit, kam die Jugend zu ihrem Rechte. Sie gab sich dem Tanz mit dem ihr eigenen Eifer hin, so daß wir das Ende nicht abwartcn konnten. * Das neue Schönefeld. Di« umfangreiche bau- liche Veränderung und Erweiterung, die Schönefeld i-n Laufe dieses Jahres erfahren hat, rechtfertigt es, von einem „neuen" Schönefeld zu reden. Allerorten herrscht dort jetzt reges Bauleden. An der Ecke der Lindenallee und der Leipziger Straße (jetzt Stannebeinstraß« geheißen) sind mehrere große Privathäuser entstanden. Auf der ehemaligen Ausbuchtung und der Schuttgrube im Winkel der Leipziger Straße und der Lindenallee ist gegenwärtig ein großer Schmuckplatz im Entstehen begriffen; ein kleinerer Schmuckplatz, gegenüber (an der Bcrgerstraße) ist bereits fertiggestcllt. Der haupt sächliche Schauplatz des Baulebcns befindet sich zur zeit zwischen der Dimpfeljtraßc und der Leipziger Straße. Auf dem ehemaligen Wiesenterrain hat man jetzt ein« ganze Anzahl neuer Straßen angelegt. Teil weise sind diese auch, wie an der Lorentzstraße, be reits mit Häusern besetzt. Hinter der obengenannten Straße ist inzwiscken die neue schmuck« Schule mit anstoßender Turnhalle bis auf die inner« Arbeit fertiggestellt worden. Im Anfang des nächsten Jahres soll diele bereits ihrer Bestimmung über geben werden. Auch das rechts hinter der Leipziger Straße gelegene Gelände hat im Laufe des Jahres ein ganz anderes Gepräge bekommen. Vom Bau verein zur Beschaffung preiswerter Wohnungen tst hier n. a. eine ganz neue Straße, die Ploßstraße, zum Teil bebaut worden. An ihrem unteren End« an der Eisenbahn hat die Firma Kny k Everth eine Kon serven- und MarHcirinesabrlk errichtet. Dieses Ge bäude ist schon insofern erwähnenswert, als e» fast ganz aus Fenstern besteht. An 150 Fenster mag diese Fabrik auszuweisen haben. Licht muß in diesen Räumen sicherlich im Uederfluß vorhanden sein. Die hier befindlichen Fabriken werden übrigens in den nächsten Monaten direkten Anschluß an die Bahn gleise bekommen. Augenblicklich ist man damit be schäftigt, den nach Schönefeld hinweisenden Teil der Eisenbahnbrücke zu erweitern. Es wird dort noch ein neuer Bogen eingemaucrt werden, unter den das neu zu schaffende Anschlußgleis für die erwähnten Industriebetrieb« gelegt werden wird. Das Stationshäuschen der Haltestelle Schönefeld wird da durch weiter hinaus verlegt. Für später ist übrigens auch ein anderer Zugang zu dieser Haltestelle geplant. Wählend jetzt eine Holztreppe nach der Station hinunterführt, soll das treserlirgende Gelände aus gefüllt werden und eine neue Zugangsstraße erhalten. Der Drückenanbau, den die Aktiengesellschaft für Beton- und Monierbau ausführt, dürfte noch in diesem Jahre fertig werden. * Der Gemeinnützige Verein „Vorwärts" zu L- Gohlis hielt seine Monatsversammlung im Saale des „Neuen Gasthofes" ab. Der Gewerbeverein zu L.-Eutritzsch gab mittels Schreibens bekannt, daß er eine Eingabe an den Rat der Stadt gerietet habe, in welcher nachgesucht werde, da« Deutsche Turiler- Bundesfest im Jahr« 1913 auf den Platz der Landwirtschaftlichen Ausstellung zu L.-Eucritzjch zu verlegen. Der Verein „Vorwärts" wurde aufge- iordert, sich dieser Eingabe anzujchließen. Die Ver- iammluna beschloß, zunächst die Rückäußerung des Rate» adzuwarten und erne endgültige Stellung nahme hierzu erst nach Prüfung der eiwaigen Ein wände des Rate» in einer weiteren Versammlung herbeizusühren. Don dem Beschluss« des Nate», die Linienführung der Großen Leipziger Stratzenbahn an der Gohliser Kirch« vorüber, durch di« Kaiser« Friedrich-Straße nach dem Französischen Llertel Lei- zubehaltcn, nahm die Versammlung mit B^ digung Kenntnis. Durch Ausarbeitung einer Bor- laae zur Erri^sting eines Dolksbades im Normen der Stadt, die der Rat dem Stadtoerordnetenkolleg,um bereits unterbreitet hat, dürfte ein längst gehegter Wunsch de» Vereins nunmehr der Erfüllung entgegen gehen. Der 2. TeU der Versammlung bildete ein Lichlbildervortrag de» Apotbcker» Herrn Richard Kynast über die Kunst de» Schreiben» von den ältesten Zeiten bi» -u uns herab, der von den Ver sammelten beifällig ausgenommen wurde. * Aischautti»». Di« Firma Lrahl L Beetz, Inh. Max Grahl, Kessel chmiev«, Maschinenfabrik und 'M vom seit ca. autogene Lohnschweigerei, Leipzig-Lindenau h Rittergut Wegwitz Auftrag erhalten, die se 40 Jahren nicht gefischten 4 großen Teiche auszu pumpen, um den dort vermuteten reichlichen Fisch bestand zum Verkauf zu bringen. Da» Auspumpen fraglicher Teiche geschieh! durch 2 Lokomobilen mit 3 Pumpen von je ca. 3000 Liter Leistung pro Minute, damit das fortwährend nachströmende Wasser be wältigt werden kann. Die Fische sollen am Sonnabend und Sonntag an Ort nnd Stell« verkauft werden. Interessenten ist die Besichtigung dieser Wasserbewältigung gestattet. Nicht unerwähnt wollen wir hierbei lasten, dah die Firma Grahl L Pech, Leipzig-Lindenau am Haupt bahnhofsneubau ebenialls mit der Bewältigung der Wassermenge betraut ist, woselbst 4 Lokomobilen mit 1 Zentrifugalpumpen von je 3000 Liter Leistung pro Minute ausgestellt wurden. Die Firma Grahl L Peetz hat hierdurch gezeigt, daß sie durch fachmän nische und oraktische Erfahrungen in der Lage ist, Wasierbcwültigungen jedweder Art und Größe arrs- zusühren. * Deutsches Vuchgewerdemuseum in Leipzig. In dem oberen Ausstellungsraum des Buchgewerbe museums ist an Lieke der Konkurrenzarbeiten für den „Lehrmittelmarkt" vom 1. November bis 1. De zember eine Ausstellung von alten und neuen Ver leger- und Druckcrmarken zu sehen, die den Samm lungen des Buchgcweibemuseums entstammen. Die Ausstellung ist gleich deu übrige« Ausstellungen an den Wochentagen von 8 Ubr vis zum Eintritt der Dunkelheit und an den Sonntagen von 11 bis 2 Uhr geöffnet. — Zu der Deutschen Graphischen Aus stellung in den unteren Räumen des Buchgewerbe hauses, die sich des lebhaftesten Besuches erfreut, ist ein gedruckter Katalog erschienen, der zu dem Preise von 20 Pf. von der Geschäftsstelle des Deutschen Duchgewerbevereins in Leipzig zu beziehen ist. Der Eintritt zu den Ausstellungen des Buchgewerbe museums »st frei. * H. Karl»H«ter»Abe«d. Das Thema de» gestrigen Vortragsabends lautete „Geistige Verbrecher". Der Referent führte aus: Die geistigen Verbrecher, die sich meist aus den physischen rekrutieren, suchen ihre Opfer bei deren geistigen Schwächen zu fasten. Für sie ist die Hypnose nicht praktisch, deshalb wählen sie die Suggestion und ihre eigene magnetstche und eleltrische Energie. Er warnte vor der Hochflut der aus Amerika eingesührten Schriften über Hypnose, die auf die unlautern Triebe der Masten spekulieren, sowie vor gewissen Richtungen der Künste, die das Unschöne als Norm behandeln und so das Volk nach dieser Seite hin suggerieren. * Sächsischer Verkehrs-Verba«-. Zu der in Ber lin 1911 stattfindenden Internationalen Reste- und Verkehrs-Ausstellung Hai Sachsen einen größeren Platz für eine Landesausstellung belegt. Der Ver band selbst nimmt mehrere Quadratmeter in An spruch und beabsichtigt außer Druckschriften des Ver bandes gute Landjchajtsdiider, Gemälde, große Photographien rc. auszusiellen. Dir Verbandsleitung gestattet sich nun die Bitte auszusorcchen, Aus stellungsgegenstände, welche sich im Eigcndesitz be finden, dem Verband« zur Beringung zu stellen, um ein abwechselungsreicbes, inlerestantes Bild zu erhalten. Auch für Angabe von Persönlichkeiten, welche paffendes Material zur Beifügung haben, ist die Leitung dankbar. Eine Benachrichtigung bis Ende dieses Monats ist höflichst erbeten an die Geschäftsstelle des Sächsischen Äerkehrs-Verbandes, Leipzig, Handelshof, Naschmarkt, Laden 27. * Der Tierpark de« Zirkus Eharle» ist wieder bedeutend vergrößert worden durch einen Transport von Bisons, Karaban, indische Büffel, Eisbären und Seelöwen. Der heutige ganze Vormittag wurde damit zugebracht um den noch scheuen Büffeln und Bstons Halfter aufzulegen und an das Andrnden zu gewöhnen Der Zirkus verweilt «ur noch bis Mon tag, den 7. November in Leipzig und wird am 8. November mittels Sonderzugs nach Nürnberg übersiedeln. * Die diesjährig« Jahresversammlung der Direktoren, Lehrer und Lehrerinnen des Schul- insprktionsbezirks Leipzig -l soll Donnerstag, den 17. November, vormittags 10 Uhr im Großen Bono- randsaale stattfinden. * Skater! Wir verweisen auch an dieser Stelle auf das Inserat des Alten Leipziger Skatveieins in heutiger Nummer, aus welchem hervvigeht, daß morgen Sonntag der letzte Tag des Großen Preis- Skatturniers im Hotel Fürstenhof stattfindet. Da eine verhältnismäßig hohe Pointszahl noch nicht er reicht wurde, ist noch sehr viel Gelegenheit geboten, die hohen Preise von 200, 150 und 100 zu erringen. * Die Firma M. Joske L Lomp„ Kaufhaus Leipzig-Plagwitz, Karl-Hcine-Slraße, kann am heutigen Tage aui ein Istjähriges Bestehen zurück- olicken. Der Jubilar, Herr Max Joske. hat es ver standen. durch weilen Blick das aus kleinsten An fängen hervorgegangene Kaufhaus zu einem Eta blissement zu gestalten, das zurzeit allen Anforde- rungen der Neuzeit entspricht. * Klempner« und Installateur» (Zmnng»») Innung zn Leipzig. In der vierten Quartalverjammlung wurden zunächst 7 Lehrlinge zu Gesellen gesprochen, worauf der in Einnahme und Ausgabe mit 3790 abschließende Haushaltplan Genehmigung fand. Bei der Ausgabe von Gasmessern durch die Gaswerks verwaltung Haden sich Unzuträglichkeiten ergeben. Der Vorstand wird aus Abhilfe bedacht sein. Weiter ermächtigte die Versammlung den Vorstand, dem Fachschulverein beicutreten und nach Maßgabe der vorhandenen Mittel eine jährliche Beihilfe zu ge währen. Es kamen dann die neuen, vom Rate der Stadt ausgestellten Eubmissionsbedinäunaen zur Ver lesung, in denen die verschiedenen Wunsche der Hand werker berücksichtigt worden sind. Herr Schütz er stattete Bericht über den Sächsischen Innungs- verbandstag. MNLmor, »ntumri. uns ÜSntri. l»e««l»drilru»t. klÜLv! m«! kiLNillVS. tuprMitt »kl « enln I»It»ml»lI»p,ntz«. aielll tz Brüssel 1910 wir ä«v „Oranä Brix". F—— 4k vr. IloiNMbl 8 8semtztoFev I stusede »ieber« dflekinM 2lljüsirigsr Lrkokg! V»ruiul^! lllsu eerlrwt-e »u «ö rllvlilieü äeu >»meo ve. kümnnvk. «7»1,