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sie weiter wahrgenommen? — Zeuge: 2» der Turmstraßc machten di« Schutzleute etwa alle viertel- stunde eine Attacke in geschlossener Kett« auf die An sammlungen und trieben die Leute zurück. Das ge schah immer, wenn „Bluthunde" gerufen wurde. Es waren säst immer Jungens von 14 bis 16 Jahren mit »errisfenen Anzügen, die „Bluthunde" riefen, sie liefen daraus gleich im Sturmschritt davon. Nm an deren lag« aber, wo Kriminalbeamte zur Hilfe herangezogen wurden, habe ich bemerkt, daß auch andere Leute „Bluthunde" riefen. Dies« Leut« liefen aber nicht weg, sondern liehen di« Schutzleute heran kommen. Sie stellten sich dann an die Häuser, hoben den Arm oder Stock hoch, und ich hörte deutlich, wie ne sagten: Kollege". Das ist mir zweimal ausge fallen. — Zeuge Milchhändler Brennberg: Ich ging am 28. September nach Moabit, um ein« Dame abzuholen. Wir kamen bis zur Wittstochtrahe und wurden durch die Polizetkette durchgelassen. Un mittelbar nachdem der Leutnant gesagt hatte, wo wir hiugehen sollten, bekam ich von einem Kriminal beamten einen Hieb. Es war gar keine Ansammlung zu sehen. Der Kriminalschutzmann sagte, je schneller wir gehen, desto weniger kriegen wir. Ich btn zur Haltcitellc gelaufen, muhte aber dort ziemlich lang« warten, weil der Wagen, mit dem ich nach Hause fahren wollte, überfüllt war. Ich bekam dort wieder Hiebe. — Zeuge Zimmerer Pier: Ich habe von meinem Fenster beobachtet, wie die Schutzleute die Menge verfolgten und immer wieder auf st« mit dem Säbel losschlugen. Es war gerade um di« Zett, wo di« Leute aus den Fabriken kommen nnd aus der Straße schwer durchzukommen ist. Ein Mann, der auf die Straßenbahn wartete und zur Legitimation seine Abonnementskarte vorwies, wurde furchtbar geschlagen. — Zeuge Glockmann: Ich ging zum Briefkasten, um eine Postkarte hineinzuwersen. Es war wohl ein« Menge da, es wurde aber weder ge johlt noch gepsiffen. Trotzdem gab der Leutnant das Zeichen zum Vorgehen. Erst als etngehauen wurde, wurde gepsisfen. Am Donnerstag kam aus der Elek trischen ein junger Mann, der vor dem Lokal von Lassen von Kriminalbeamte« niedergeschlagen wurde. Dann kamen noch zwei Schutzleute und ichlugen mit dem Sabel aus den Mann ein. Ls waren an dem Tage gar keine Menschenansammlungen. — Schlosser Paul: Ich bin in der Fabrik von Loewe in der Sickingenstraße beschäftigt. Die Arbeiter gehen dort mittags während der Jahreszeit auf der Straße spazieren. So war es auch am Montag den 26. Seo- rember. Zwei Kohlenwagen kamen durch die Straße. Der erste konnte ruhig passieren und nach dem Kupferschen Kohlenhos fahren. Als der zweite Kohlenwagen an der Loeweschen Fabrik vorbeikam, erhob sich ein Arbeitswilliger, der auf dem Wagen saß, uird schoß aus die Menge. Jetzt fing die Menge ,u schreien an. Zwei berittene Schutzleute, die den Wagen begleiteten, machten plötzlich kehrt und ritten in die Menge hinein. Die Arbeiter wurden auf das Loewesche Fabrikgrundstück zurückgewiesen. Es kamen dann aber auch noch Schutzleute zu Fuß, die mit blankem Säbel auf die Leute einjchluaen. Der Leutnant befahl, die Fabriktore zu schienen. Die Folge war, daß sich draußen eine Menge Arbeiter an sammelten, die erst vom Mittagessen kamen. Die be rittenen Schutzleute machten zwei Attacken bis auf das Fabrikgrundstück. Dabei wurden die Arbeiter in geradezu unerhörter Weise mißhandelt. — Zeuge Geschäftsführer Böttger bekundet dann über die Räumung des Lokales seines Vaters. Während die Straße um 5^7 Uhr geräumt wurde und von den Leuten, die vertrieben wurden, niemand in das Lokal kam. wurde das Lokal gleich nach 7 Uhr ohne Aufforderung an den Wirt geräumt. — Zeug« Kauf mann Stock faßt seine Wahrnehmungen dahin zu sammen daß die Schutzleute von den Menge brüskiett. ,a kolossal gereizt worden seien. Wenn ein freier Bürger gereizt wird, kann er sich wehren, «in -Schutz mann aber muß immer noch höflich sein, bis er einen Befehl von seinem Vorgesetzten empfangen hat. Der Zeuge jagt, daß er selbst überall anstandslos durchgelassen wurde. Geschlagen wurden nur renitente Leute. — Ein Zeuge Braun bekundet, daß er ohne jede Per- aiiiassung geschlagen wurde, als er au» der Bedürf nisanstalt herauskam. Auch seine Frau wurde ge schlagen. — Zeuge Hennig gibt gleichfalls an. daß grundlos von Schutzleuten geschlagen wurde. Ein Zuhnheiltundc 19 gegen 46. Staatswissenfchaften und Lairdwirtschafl 60 gegen 27, evangelisch« Theologre 7 gegen ö und Pharmazie 5 gegen 3. Es zeigt sich danach mit jedem Jahr mehr, da« die gebildete Frau in Höherem Maße sich nur auf zwei Gebieten betätigt: dem höheren Lehramt und der Medizin. Ein volles Drittel der Studentinnen finden wir an der Universität Berlin, nämlich 806 (gegen 626 im letzten Sommer), 222 sind in Bonn «mgeschrieben liegen 204. Göttingen hat 193 Studentinnen gegen 160, München 192 s176), Heidelberg 162 (191), Breslau 117 i'IOOj, Freiburg 108 (116), Leipzig und Münster je 80 (51 und 68), Greifswald 64 (60), Mar burg 37 (68), Königsberg 36 (86). Hall« 45 (37), Jena 42 (41), Gießen 38 (36), Tübingen 36 (35), kiel und Straßburg je 31 (je 34), Erlangen 30 (22), Würzburg 14 (9) und Rostock 8 (5). Aus der Zu nähme der studierenden Frauen haben danach die preußischen Universitäten einen ungleich größeren Nutzen gezogen als die süddeutschen und Leipzig. Mit 1772 Frauen, die diesen Winter als Hörerinnen zu Univcrsitätsvorlesungen zugelassen sind, beträgt zurzeit die Zahl der am deutschen Universitätsunberricht teil- habcnden Frauen 4184. i * * Björn Björns»«, der nächsten Freitagabend im Saale des „Hotel de Pruste" Reritationen nordischer Dichtungen darbieten wird, wurde als Sohn des berühmten norwegischen Dichters Björnftjerne Björnson und dessen Gattin Karoline Reimers am 15. November 1859 in Chriftiania geboren. Roch nicht 20 Jahre alt, ginger nach Wien, um hier Musik zu studieren, widmet« sich aber bald der Schau spielkunst, in der besonder» Baumeister und Mitter- wurzer seine Lehrer waren. In der Schule der Meininger hat er seine Studien vollendet und dar hier Gelernte später, seit 1885, als Schauspieler und Regisseur, sodann als Direktor des Nationaltheater, in Thristiania trefflich verwertet. Waren e» hier zunächst die Bühnenwerke seines Vaters und Ibsen», die er in mustergültigen Aufführungen herausbrachte, so hat er doch auch da» Verdienst, seine Landsleute mit den hauptsächttchsten modernen deutschen Dra matikern wie Hauptmann, Sudermann, Halb«, Schnitzler u. a. bekannt gemacht zu machen. Auch «in eigenartiges Schauspiel „Johanna" hat er 1898 ver- öffentlich». Nachdem er ISO? die Direktto« de» Rationaltheater» ntedergelegt batte, gehört« « 1908 di» 1909 d«m Echa»spi«lv»rftand« de» Virliner -ebbeltheater» an. Seit dies« Zett hetätiale « sich al» Rezitator und gilt al, solcher al« eine» der stärksten Temperamente» di« i» auf dem Vortrags podium gehört worden find, schon seine hünenhaft« Gestalt mit dem früh ergrauten Haar berührt unge mein sympathisch. Besonder» anziehend ist der Mund, der von großer Beredsamkeit ist, auch wenn er schweigt. Die Lehnltchkeit mit dem Vater tritt bis- wette» ganz ausfallend »utaga A« fetaem Tempera» Krüppel, der «in Holzbein hatte und von dcu Schlä gen getroffen wurde, ist von den Polizeibeamten noch geradezu verhöhnt worden. — Zeuge Maler Sieg wird zu dem Fall des Angeklagten Bock vernommen. Bock soll einen Schutzmann mit dem Messer gestochen haben. Er behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben. Zeuge Sieg bestätigt, daß die Schutzleute Back umringt haben und mit gezogenem Säbel aus ihn eingedrungen sind. Veranlassung zu diesem vorgehen der Schutzleute habe Bock nicht gegeben. — Arbeiter Kal lies hat gesehen, wie Arbeitswillige auf da» Kommando von uniformierten Schutzleuten hin aus ruhige Passanten eingcschlagen Haden. Auch Pastor Em wedel äußert eine Entrüstung über diese» Verhalten. — Prokurist Lodert bat vom Balkon seiner Wohnung Ecke Sickingcn- und Rostocker Straße gesehen, wie unter den Augen eines Kriminal kommissar» ruhige Passanten mit der Faust ins Genick gestoßen wurden — Als nächster Zeuge wird Krimi nalkommissar Huth aufgerusen. Er erklärt, daß er die Genehmigung des Polizeipräsidenten zur Aussage noch nicht habe. Die Vernehmung des Zeugen wird wegen Einholung weiterer Information ausgesetzt. — Dert. Rechtsanwalt Liebknecht beantragt nun mehr jm Pilzjchen Restaurant einen Lokaltermin ab- zukalten. — Das Gericht setzt die Beschlußfassung aus und vertagt die Weiterverhandlung auf Mittwoch. Letzte Depeschen unü Mrnlprechmelüungen. Nrujah»»tzegkvckw«nfchung«n in der Diplomatie. Berlin, 2. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Wie mit dem Minister des Aeußern San Giuliano wechselte der Reichskanzler auch mit dem Grasen Aehrenthal anläßlich der Jahreswende herzliche Telegramme. Ferner erhielt der Reichs kanzler ein Glückwunschtelearamm von dem russischen Minister für auswärtige Angelegenheiten Sassa- n o w. Di« Reujahrstafel der kommandierende« Generäle. >2? Berlin, 2. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) Abends um 7 llhr sand bei dem Kaijerpaare im Elisabethsaale de» Schlosses Tafel für die kom mandierenden Generäle statt. Prinz Rup preHt von Bayern führte die Kaiserin. Die Majestä- .ten saßen einander gegenüber. Rechts von der Kai serin saßen die Prinzen Rupprecht und Heinrich, so wie General Kessel, links Herzog Albrecht von Würt temberg, Prinz Friedrich Leopold und General von Beneckendorff und v. Hindenburg. Rechts vom Kaiser saßen Generalseldmar,chail v. Hahnke, Großadmiral v. Köster, die Generaloberst'n v. Linde quist und v. Plrssen, links die Generalfeldmarschälle Haeseler, Schliessen, v. Bock und Polach und Admiral Tirpitz. Der Brief des Papstes an die apostolischen Delegaten im Orient. - Bem, 2. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Der Pap st hat an den apostolischen Delegaten im Orient unter dem Datum des 26. Dezember einen lateinischen Bries gerichtet, tn dem er zu der von dem Prinzen Mar von Sachlen aufgeworfenen Frage Stellung nimmt. Das Schreiben erinnert an die Bestrebungen der Päpste, namentlich Leos XIH, die schtsmatischen Christen tn den Schoß der römischen Kirche zurückzuführen und zählt alle theolo gischen und historischen Irrtümer aus. die in dem in der Zeitschrift „Roma et Oriente" veröffentlichten Ar tikel enthalten gewesen seien. Die Delegaten möchten es verhindern, daß diese Irrtümer unter der Bevölkerung des Orients Ausbreitung fänden. Die Vereinigung der Kirchen werde vom Papst innig gewünscht, könne aber nur vollzogen werden, wenn die Lehren der römischen Kirche unversehrt er halten blieben. Endlich erklärt das Schreiben, daß der Autor, der unüberlegt und in gutem Glauben den Artikel geschrieben habe, seine Irr tümer ge mißbilligt und dem Heiligen Stuhle seine Unterwerfung erklärt habe. Das Befinden de» Kaisers Franz Josef. s""! Wien. 2. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Das Befinden des Kaisers Franz Josef ist vor- Zum Ehrenbürger ernannt. ves. Bischofswerda, 2. Januar. (Eig. Drahtmeld.) der gemeinschaftlichen Sitzung des Rats und der (Stadtverordneten wurde heute der Stadtverordnete und Reichstagsabgeordnete Heinrich Gräfe zum Ehrenbürger der Stadt Bischofswerda ernannt. Er gehört dem Stadtverordnetenkollegium 25 Jahre als Mitglied an und bekleidet seit zwanzig Jahren ununterbrochen das Amt des Vorstehers, seit 1898 gehört er dem Deutschen Reichstag an. Militärischer Aeroplanflng von Döberitz nach Magdeburg. f. Magdeburg, 2. Januar. (Priv.-Tel.) Leutnant Macken tun und Leutnant Förster (als Passa gier) sind heute nachmittag um 2^ Uhr vom Dovo- ritzer Exerzierplätze auf einem Doppeldecker mit einem 50pfcrdigen Argusmotor nach Magde burg geflogen. Der Flug ging über die Döberitzer Heide. Brandenburg, von da in südwestlicher Richtung über Zicsa und Möckern nach Brandenburg. Um 4)^ Uhr schwebte der Acroplnn über der Elbe, um kreiste dann den Dom in etwa 150 Meter Höhe und landete daun auf den Krakauer Wie en. Die etwa 120 Kilometer lange strecke wurde m t einer mittle ren Geschwindigkeit von 60 bis 65 Kilometer in der Stunde zurückaelegt. Wie verlautet, handelt es sich uin eine Militär Ische Uebungs fahrt mit taktischen Aufgaben. Die deutschen Luftschiff« in Rußland sreigelajse». ei' Altenburg, 2. Januar (Eigene Drahtmeld.) Die vier Insassen des Ballons „A ltenburg" sind heute von den russischen Behörden freigelassen worden. Begnadigung eines Mörders. t. Hamburg, 2. Januar. (Prio.-Tel.) Der seiner zeit vom Schwurgericht wegen Ermordung der Pfand leiherin Merkli zum Tode verurteilte Holste ist vom Senat zu lebenslänglichem Zuchthaus be gnadigt worden. Ermordung eines französischen Missionars. H Paris, 2. Januar, iEigen« Drahtmeld.) Rach einer Meldung des französischen Konsuls in Jüunanfu zuglich Der leichte Schnupfen ist voraussichtlich in wenigen Tagen geschwunden. Der Kaiser ließ tn seinem Tagesprogramm keinerlei Aenderung ein- lreten. Die Absage der allgemeinen Audienzen ist durch das Verbleiben im Schönbrunner Schlosse be> dingt. Um 3 Uhr nachmittags empfing der Kaiser di« Prinzen Sixtus von Bouroon und Parma in be sonderer Audienz. Der Aussehen de« Kaisers ist blühend. , Da» Urteil gegen Durmrd. ** Pari», 2. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) Der Deputierte Paul Neunter teilt als Abschluß seiner Untersuchung über den Prozeß Durand in Rouen mit, wie das Urteil zustande gekommen ist. Der Gerichispräsident M 0 urral habe die Verhand- lunaen geschickt, aber parteiisch geleitet. Sekt Einfluß auf die Geschworenen sei groß gewesen. Die Geschworenen hotten sich bekanntlich nicht ein stimmig für das „Schuldig ' entschieden, sondern mit 7 Stimmen gegen 5 Die mildernden Umstände waren abgelehnt worden, da die Sttmmenzahl 6 gegen 6 ge wesen war. Meunier schließt mit der Folgerung, daß die Revision des Urteils notwendig sei. — Die Pariser Bevölkerung hat zu ihiem größten Teile die Begnadigung Durands mit großer Genugtuung ausgenommen. Die reaktionären Blätter, wie der ^tzaulois", sind natürlich mit dem Gnadenakt des Präsidenten nicht zu'rieden. Paris, 2. Januar. (Eigene Drahtmeldung.) Der allgemeine Arbeiterverband hat heute beschlossen, aus vollständige Befreiung des zu 7 Jahren Gefängnis begnadigten Durand zu dringen, und seinen Generalstreikausschuß beauftragt, eine allgemeine Bewegung der organisierten Arbeiter in die Wege zu letten. Der neue holländische Kriegsminister. L Haag, 2. Januar. (Eigene Drahtmeld.) Der antirevoluttonäre Deputierte Eolyn, der früher Major in der indischen Armee war, ist zum Kriegs- Minister ernannt worden. ment entzündet sich die Flamme des Lebens, die der Dichter in sein Werk versenkt hat. O. Hauptmann-Premiere. Die Erstaufführung von Gerhart Hauptmanns Berliner Tragikomödie „Die Ratten" im Lessingtheater ist auf Freitag, den 13. Januar angejetzt. * „Der Rosrnkavalier" und die Zensur. Wie man aus Wien berichtet, begegnet der „Rojenkavalier" von Richard Strauß Schwierigkeiten bei der Wiener Zensur. Es soll sich um einige erotisch gefärbte Stellen handeln, deren Streichung von der Zensur behürde gefordert wird. * Ei« Nriester ak» Dramendichter. Aus London wird uns berichtet: In den ersten Januartagen wird in der Domhalle der Westminster-Kathedrale die dramatische Dichtung eines katholischen Geistlichen ihre Uraussührung erleben: der Pater R. H. Benjou. der Bruder des bekannten Romandichters E. F. Benson, hat unter dem Titel „Das Mädchen v 0 n O r l ö a n s" ein Drama verfaßt, das die Leiden und das Märtyrertum der heilig gesprochenen Jung frau verherrlicht. Das Stück lehnt sich in seinem Grundriß ziemlich getreu an die Geschichte an. Dre Jungfrau wird von einem Chorknaoen onrgestettt. wie auch alle anderen Rollen in den Händen von Mitgliedern des Domchore» liegen. >r Hochschnlnachrichte«. Der Privatdozent für Mineralogie an der Universität Wien Dr. M. Stark ist zum außerordentlichen Professor au der Univer sität in Czernowitz ernannt worden. — Der außer ordentliche Professor für Anatomie und Psychologie der Pflanzen Dr. Karl Linsdauer in Czernowitz wurde -um Ordinarius für Botanik ernannt. — Au der Universität Neuchatel ist der durch den Rücktritt von Professor Dr. Tourvoisier erledigte Lehrstuhl für Römisches Recht zunächst provisorisch Dr. K. Ott übertragen worden. — Der etatmäßige Professor für Elektrochemie, Gasanalvse und analytisch« Chemie, an der Technischen Hochschule in Berlin Dr. Georg von Knorr« ist im Alter von 51 Jahren gestorben. * Lheaterchremik. Die vom Generalintendanten Grafen Hülsen im König!. Opernhaus zu Berlin aeolante italienische Stagione wird unter Leitung des bekannten itattemschen Kapellmeisters Arturo Vigna im Frühjahr zustande kommen. Bis her ist die Mitwirkung de» berühmten Baritonisten vatttftini gesichert. Di« Staaion« wird „Ernani", „Maeknhall «nd „Rtgoletto bringen. Ehester und Sanierte. Leipzig, 3. Jänner. VI. »UH««»«isch«» Konzert. Drei Orchestar- we.rke standen auf dem Programm, die ganz versHie bene Zeiten und Sttlarten repräsentierten Zunächst mer Händel vertreten mit seinem (L-Dnr) Concerto Dreße, der geetze» Linie, Strenge und Gemessenheit-, dauu Beethoven mir der C-Moll-Sinfonie, in üereu subjektivem Gehalte des Toupoetcn eigenes Leben hinausströmt in die Wirklichkeit, in eine Welt, wo sich Ueberaeistiges und Reales so wunderbar verbinden, endlich Ed. Gricg, in seiner, nach Klavierstücken ge bildeten lyrischen Orchcstersuitc einen freilich weit engeren Daseinskreis beschreibend^ diesen aber doch ausnillcnd und durch romantische Stimmung wie auch fein gewählte Farbentönc musikalisch belebend. Es war gestern das schöne Verdienst des Herrn Pros. Hans Win der nein, für jedes dieser Werke den gemäßen Stirn mnngsausdruck gesunden und jedes ein zelne seinem Schünheitswertc entsprechend dem Hörer nahegebracht zu haben. Das Händelsche Konzert wurde (in Mottls Redaktion) klar modelliert und mit schöner Ruhe in aller Bewegung dargebotcn. Die sehr gut vertretenen Solostimmen warfen manch lichten Schein über das vornehme Stück älterer musikalischer Architektur. Ebensolche liebevolle Vertiefung zeigt« die Wiedergabe der V. B.ethovenscheu Sinfonie, die besonders in den ersten drei Sätzen eine ganz vortrefs lichc genannt werden durste. Der Vortrag des Finales schien mit ziemlicher Vorsicht angelegt: zu weilen hätte man. z. B. bereits vor Eintritt der Coda, ein impulsiver gesteigertes Tempo wohl wünschen dürfen. Außerordentlich klcnmschön spendete das Orchester die oiersätzige Suite Griegs. Jeder einzelne Teil erfuhr durch den Dirigenten die erwünschte charakteristische Ausgestaltung und nie gebrach es an Temperament, so verschieden es sich auch wohl im Hirtenliede. Baucrnmarsche, Notturno und Zwergen zuge offenbaren mochte. Herr Prof. Winderstein erntete wohlverdienten und sehr starken Beifall. Als Solistin erschien eine der hervorragendsten Sängerinnen, eine Auserwählte auch unter den größ ten. Margaret« Preufe-Matzenauer faszinierte das Publikum. Was diel« Künstlerin auch sang, Mozarts bekannte Sextus Arie (aus ,,Titus"), die Adriano-Szene (aus Wagners „Rienzr") und Brahmsschc Lieder am Biüthner — immer offenbar ten sich voll wirkende poetisch gestaltende Kraft, tief angelegter Persönlichkeit entspringender Sinn und mit höchstem Geschmack verbundene Anwendung wun dervollster Stimmittel, eines Kontralto, der an Schönheit, Ausgiebigkeit, Beweglichkeit und Timbre seinesgleichen nur schwer finden mag. Nichts Mensch liche» ist der Vortragskunst dieser sängerln fremd: alle» bart« ist Leben, Tiefe, Ledeutuna und Schön bett. Und lo aristokratisch Frau Preuse» Kunst an sich tft, ebenso echt ist st«, erfaßt und ergreift st« all«» in seinem ganzen Umfange, hinterläßt sie bet aller Vornehmheit nw den Eindruck ernüchternder Kilt« und exklusiver Nüchternheit. Vielleicht gekört Mar» garet« Prrule-Matzenauer zu jenen Künstlern, die nur in innerlicher Ekstase schaffen. Aber daher mag e« dann auch rühren, daß sie. wie gestern, die Zuhörer in Erftas« versetzt. ist der französische Missionar Meaot in Tsin^ji in der tonktnesischen Landschaft Sio-song-rhau-thai am 20. Dezember ermordet worden. - c-. Trplitz, 2. Januar. (Priv.-Tel.) Dem tjchechi- «chen Schul verein spendeten Prager tschechische Damen 350 000 Kronen als Neujahrsgeschenk. <D Rom, 2. Januar. (Eigene Drahtmeldung ) „Giornale d'Jtalia" meldet: Der Papst bewilligte dem apostolischen Nuntius in Wien. Granito Bel moftte, den aus Gesundheitsrücksichten er» betenen Abschied. Letzte Ssnüelsnachriltzten. * Hembura. 2. Januar, 6 Uhr. Zuckermarki. Rübenzucker >. Produkt Balis 88proz. Rendement neue Ulance frei an Bord Hamburg per 50 Kilo Januar 8,925. Mär, 9.075 Mai 9.225. Angnst 9.125. Oktober 9,425. Dezember 9,45. Ruhig. * Prag, 2. Januar. Zucker. Aussig Landung», platz Jan. 20,50—20.65. Ruhig. Vie amerikanischen Börsen vnü sm 2. Januar geschlossen gemieden. i^sNvi'dsodLoiidistgsn in t.eipriy. 12n m Nbsi- 3 3. «OG SMP» Ltzisiv ^8, .«ME- 'oa<> Nu». «i»s»» i«II«sri>iI>i> > 1. » UI» > 471 i-i- 0 l «0 r r w- .44 » - r.oi »r r. «rli». r vd, >/44.d s' Lts » rw 1. -r 1.7. « II»-- r* >«1,1» Nack » r r »»«IO» IW,I»> 'S »inj i»ti»«i"i INI», isocirn d»N«s, In»«»«" , MV s»w- — I.a 0» Wetterbericht vom 2. 9 Ildr morgeus. >'tution-vumc^ -r ZE s 4 kiedtunx unck stark 0 ckss 5Vinck->s s 5Vetter i kemperatnr -2 L 4.- L ktoroov»)' . 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