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IMG z. ÄisM ÄMM Ml> Aoze v M.1SK, Cmlilidcil), I», April IW (MW-AWte.) (Fortsetzung av» dem HanptblattI OefterretchUmgar». ^ Me«, t«. April. (Telegramm) Stambulow ist an einer leichten Halsentzündung erkrankt und muß da« Bett hüten. * Prag. lS. April. Zur Hintanhaltung der antisemitischen Pöbel-Excessr in Kolin sind dort sech» Compagnien Iasanlerie eingerückt. Patrouillen mit geladenem Gewehr durchziehe» unausgesetzt die Gasten. Die jüdischen Läden blieben Tag« über geschloffen, die jüdischen Kinder wurden von der Schule zurückbehaiten. Die Stimmung der Bevölke rung ist fortgesetzt sehr erregt. Die Leute fordern die Auch gravung der Leiche de« Dienstmädchen« behuf« nochmaliger genauer Obduction. Bei dem gestrigen Bombardement gegen die Polizei wurden fünf Wachleute durch Steinwürfe verletzt, rin Beamter brr BezirkShauptmannschast gleichfalls verwundet. Die gestern Verhafteten werden wegen Verbrechen» der öffent lichen Gewaltthätigkeit aogeNagt werden. (B.T) Sra«kretch. *V«ri«, 14. April. (Telegramm.) In einer Be trachtung über die augenblickliche schwierige Lage in Belgien sagt Clemenceau'S „Justier": Wie immer auch die Würfel im Nachbarlande fallen, wir werden nicht zugebcn, daß eine fremde Macht in die belgischen Angelegenheiten eingreife, und werden e« durchzusetzen wissen, daß die Neutralität Belgien» gewahrt bleibe. Dre radikalen Blätter sagen bereit« einen neuen Zusammenbruch der belgischen Monarchie voraus. — Der Kriegsminister ermächtigte den General Ladvocat, die ihn verleumdenden Zeitungen gerichtlich zu de langen. General Ladvocat ersuchte Freycinet, die in der Unterredung mit dem Redacteur des »Evenement» gebrauchten Worte zu berichtigen oder dieselben zu erklären. Hreycine» soll gesagt haben, man berücksichtigte die Be schwerden Türkin'« nicht, weil Ladvocat, selbst in seinem Vertrauen getauscht, unbewußt den Minister täuschte. — Die in Frankreich herrschende Unzufriedenheit ge langt auch io den Generalräthen, deren Session in dielen lagen eröffnet worden ist, zum Ausdruck. Im Var-Departement ist eine Resolution angenommen worden, die, von dem Mit zliede derDepartementalvertretung Michel eingebracht, die „acute Krisis" sowie die gegenwärtig in Frankreich herrschende .politische Verwirrung" zum AuSgangSpuncte nahm. Im Hinblick auf die unablässigen Angriffe von Seiten der Gegner sowie auf die Jntriguen aller monarchischen Coterien verlangt die Resolution, da durch die Fortdauer eines solchen Zustandes der Dinge die republikanischen Einrichtungen selbst sowie die LebcnSintereflen de« Lande» gefährdet werden, die Einberufung einer constituireuden Versammlung. Diese soll aus der gegen »artigen Verfassung alle- Dasjenige auSscheiden, wa« monarchischen Wesen« ist, damit sie in vollen Einklang mit den Bestrebungen de« Lande« gebracht werde. Weiter wird in der vom Generalrathe de« Bar-DepartementS an genommenen Resolution gefordert, daß kein Mitglied, da- dn gegenwärtigen Deputertenkammer angehört, in die wustituirende Versammlung gewählt werden dürfe. Da e« von großem Interesse ist, die Stimmung kennen zu lernen, die nach dem Panamascandal und den anderen Vorgängen der jüngsten Zeit in der französischen Provinz herrscht, ist e» bezeichnend, wie selbst in ausgeprägt republi kanischen Kreisen die Ueberzeugnng durchgcdrungen ist, daß die augenblickliche Kammer keineswegs die Bürgschaften biete, die um der republikanischen Einrichtungen willen erforderlich erscheinen. Bor Allem spiegelt die Resolution eine Un- msriedenbeit wieder, die durch die ungünstige Gestaltung de» französischen Staatshaushalt« nur vermehrt werden kann. Belgien. * Brüssel» 14. April. (Telegramm.) Die Lage wird allgemein al« ernst betrachtet. In Mon« ist die Zahl der ru«ständigen auf l6 000, in Gent auf 12 000 angewachsen; nur in Lüttich bat die (Nahrung einen weniger hohen Grad erreicht. DaS Individuum, welche« gestern verhaftet wurde, weil e« den Abgeordneten Woeste thatlich angegriffen hatte, ist ein früherer Lehrer Name«« Brique. — Ein Erlaß de« Bürgermeisters verbietet bei strenger Strafe Um- e oder Ansammlungen. — Der Führer der Socialiste», older«, ist aogeNagt, weil er eine Bande, die Ruhestörungen veranlaßt», angeführt hat. Der Ge richtshof macht Boldrr« für di» Vorgänge der letzten Tage und für die Aufreizung der Menge zu Tumulten verant wortlich. — Der Polizeicommiflar begab sich heute mit einigen 20 Agenten nach der Ltainou än psuple, um dort Haus suchungen vorzunebmen. Bolber« weigerte sich, die Agenten eiatreten zu lasten, woraus diese sich zurückzoaeo. Die Menge warf mit Steinen und Gläsern nach den Polizisten. Letztere machten daraus von der Waffe Gebrauch. Medrrre Polizisten, sowie mehrere Theilnehmer an den Kund gebungen erlitten Verletzungen — In den Kohlengruben von Marcinelle sind etwa ISO Arbeiter in den Streik eio- getreten. E« ist dies der erste im Kohlenbecken von Cbarlrroi vorgekommene Streik. — Die Regierungspartei beschloß in ihrer heutigen Berathuna, einem Compromiß über da« Pluralvotum zuzustimmen. Die Regierung sprach sich auch in diesem Sinne au«. — Die wegen der Verfassungs- Revision auSgebrocheue Krist» scheint heute Morgen ihrer Lösung bedeutend näher gekommen zu sein. In einer Sitzung der Einundzwanziger-Commission stimmten die Führer der äußersten Linken Feron und Danson dem Anträge NyffenS zu, welcher sich aus da« Mehrstimmcnsystcm stützt. Die beiden Teputirten versprachen für diesen Antrag eine Unterstützung von 4V Stimmen der Linken. Bon der Rechten wird die große Mehrheit die Regierung unter stützen, welche sich ebenfalls mit dem Anträge Nysten'S einverstanden erklärt. Aus diese Weise würde der Antrag für eine BersafsungSrevision die erforderliche Zweidriltel- Majorität erhalten. * Mon», 14. April. (Telegramm.) Ein Bataillon Jäger zu Fuß ist nach Dour und Ouaregnon abgegangcn. In WaSmeS und Paturage durchzogen heute früh mit Arbrit«- werkzeug bewaffnete Arbeiter die Straßen. Einige Häuser wurden geplündert. Auch wurde gedroht, die telegraphische Verbindung abzuschneiden. Vormittags ll Uhr griffen etwa 300 Arbeiter die Kohlenbergwerke von Grand Bouillon und Paturage an, drangen in den Hof derselben ein und richteten dort Verwüstungen an. JtaNe«. * Nom, 13. April. Einer Meldung au« Florenz zufolge trug die Begegnung de« Königs mit der Königin Victoria einen sehr herzlichen Cbarakter. Dir Königin von Italien sprach brieflich ihr Bedauern darüber auS, durch Un wohlsein verhindert zu sein, am Besuch theilzunebmeo. „Fansulla" kann mittheilen, daß die Königin von England am kommenden Sonnabend aus wenige Stunden nach Rom kommt. Broftbritonnie«. k. 6. London, 10. April. Aus Indien eingrtroffenen Nachrichten zufolge ist berechtigte Hoffnung verbanden, daß die seit geraumer Zeit vergeblich geplante Conferenz eine» britischen Vertreter« mit dem Emir von Afghanistan schließlich doch noch zu Stande kommen werde. Statt de» mittlerweile au» dem Amte geschiedenen Höchstcommandirendcn der britisch-indischen Armee, Lord Robert-, welcher seiner Zeit für diese Sendung in Aussicht genommen war, wird nun mehr wahrscheinlich Generalmajor Sir William Lock hart die schwierige und nicht ungefährliche Ausgabe der persönlichen Unterhandlung mit dem Emir überilebmen. Die Zusammen kunft dürfte in Dschrlalabad stattfinden. Man spricht auch davon, daß der Emir von Afghanistan nicht abgeneigt sei, England einen Besuch abzustatten. — Mit großer Spannung verfolgt mau hier dir Verhandlungen de« in Paris tagenden internationalen Schiedsgericht» über die englisch amerikanischen Behring«meer-Streitigkeiten, obwohl sich dieselben bisher mehr auf procestualischc Formalitäten, als aus die strittige Materie selbst bezogen haben. RuMand. * Petersburg, 12. April. Der Kaiser litt mehrere Tage an der Grippe und mußte auch den Ostersestlichkeiten fern bleiben. Jetzt ist er wieder gesund. Auch der Hofminister Graf Woronzow-Daschkow war in Livadia recht leidend. Man befürchtete Darmverschlingung. Kaum genesen, wurde der Traf hierher zu seinem am Typhus erkrankten Sohn, einem Marinecadet, gerufen; er wird morgen hier er wartet. Ein äbnlichrr Grund vrranlaßte General urko'S plötzliche Abreise nach Frankreich. Sein Sobn, rin Mariae-Osficirr, der dem nach Amerika bestimmten Ge- chwader zugelheitt ist, «rtankte iwwer in Algier» wurde au«- eschifft und zu seinen französischen Berwanvten gebracht. "ir Frau General Gurko ist «ine geborene Französin. — >)eutr. spätesten« morgen geben die russischen Gegen vorschläge zum Handelsvertrag nach Berlin ab. * Warschau. 14. April. (Telegramm.) Ein dem- nachstiger Erlaß de« Geueralgouvernrur« Gurko wird be- timmen, daß nur noch der russischen Sprache mächtige Irbeiter in den Fabriken zugelastcn werden. Amerika. * Washington, 14. April. (Telegramm.) Präsident Clevelanb ernannte den Deutsch-Amerikaner Strobel zum dritten Assistenz-Staat-secretair und den Deutsch-Amerikaner Jordan zum Assistenz-Schatzmeister. * Tan Francisco, 14. April. Nach Meldungen au» ;)onolulu vom 0. d.M. bat der Commistar der Bereinigten Staaten aus Hawaii das Protektorat, welches nach der Revolution seiten« der Vereinigten Staaten au«gesprochen wurde» zurückgezogen. Die betreffende Meldung drückt die Meinung auS, daß die Union da« Protectorat für unnütz und nicht verträglich mit den Vcrbandlungen ansebe, welche zwischen den beiden Staaten eingeleuet werten könnten Indessen würden die Bereinigten Staaten keine srcmde Ein Mischung und keine Störung der provisorischen Re gierung dulden. Reichstag. (Special-Bertcht Le- „Leipziger Tageblatte«".) 7ü. Sitzung vom 14. April, l Udr. 6. U. vrrlin. 14. April. AmTischdeSVlindeSratbS: v. Voetticher. Frhr.o.Mattzahu, Hanauer, Gras Hodentdal u. A D»S Hau- ist gut besetzt, die Tribünen gefüllt. Die Erwartung, daß Abg. Ahlwardt leine Beweis-Acten üderretcden würbe, eriüllie sich indeß nicht. Drrelbe überreicht zwar dem Präsidenten ein Schriftstück, anscheinend da- Manuscript einer Erklärung, erkält aber nicht da- Wort, der Präsident verkündet vielmehr: „Wir treten in die Tagesordnung". (Große Heiterkeit.) Gegenstand der Tagesordnung ist die zweit« Lesung der Novelle zu de» Bestimmungen über den Wucher. Nach Art 1 de- Entwurs- soll 8 302a de- Strafaeletzbuch» dahiu abgeändert werden, daß der Wucher mit Geiängniß di» zu 6 Monaten und außerdem mit Geibsirase bi- zu 3000 ^4 bestrast wird, auch die Edrenrechte ab»,könnt werden kSnnen. Adg. I'r. v. Var ldsr.) bittet, diese Bestimmung abznlehaen, da sich deren Folgen gar nicht übersehen ließen. Abg. Froh me (Soc., wegen der Unruh« im Hause schwer verständlich) befürwortet dir Einbeziednng der Leihäniter und der Agenten unter da« Gesetz und empfiehlt die Aushebung de» NelentionSrebt». Staal-secretair Hanauer (auf der Tribüne gleichfalls fast unverständlich) bittet, trotz der Bedenken der Borreduer da« Gesetz anzunehmen. Adg. Stadthagen (soc.): Die Au-deutung der Noiblage ist ein Aigument, da» »ür die Strafbarkeit de» Wucher- so lange nicht maßgebend sein kann, Wik der Staat und die Gemeinden in de» Leihämtern selbst die Nothwge ausdeuien. Auch die Stipulirung des Retention-recht- der Hau-wirthe widerspricht dem Grundsätze Der Hauswirlh bars selb>t da» sonst Unpsändbare zurückbehaiten. Da- Gesetz operirt zu sehr mit dehnbaren Begriffen. Was kann Alle» al- Ausbeulung vom Richter charakterisiri werden. Man sehe doch nur einmal wie der Arbeiter im Arbeit-Verträge ausgebeulet wird. Nur unter der Voraussicht, daß auch diese Ausdeutung von dem Gesetze getroffen wird, kann ich für den Paragraphen stimmen. Staat-secrelair Hanauer: Der Arbeit-Vertrag kann nie unter die Bestimmungen de» Paragraphen fallen. Bei diesem handelt e- sich eben um Darlehen, die zurückzucahien sind. Abg. Rinte len (Lentr.) spricht sich im Sinne de« Staat», secretair- auS. Abg. Stadthagen (soc.) beantragt nunmehr, auch die Lu«, beutung durch den Arbeit-Vertrag unter Strase zu stellen. Abg »r.Krause (dsr.) bittet den Antrog Stadthagen abzulehnen, da derselbe richtiger zu einem spä ereu Paragraphen gehöre. Hier handle e« sich in der That nur um Darlehen und sonstige Geld» sorderungen. Lr könne aber auch dem Paragraphen selbst nicht zu- stimme». Mit einer derartigen Gesetzgebung von Fall zu Fall ge- ralhe man immer wehr aus eia« schiefe Ebene. Adg. l)r. v Bar (dsr.) kann gleichfalls den Antrag Stadttazea al« birrher gehörig nicht anerkeuaru und bittet gleich dem Vorredner den Paragraphen abzulehnea Abg. Stadthagen (soc.) verthridigt sein« Austastung, daß in dem Ardeit-vertrage »in« Ausbeutung der Arbeiter liegen könne, de-dalb grdöre sein Antrag auch hierher. Io verschiedenen Einzel- stoaien besteh« auch eine entsprechend« Bestimmung. Man soll« de-dalb den vorgeschlagenen Weg gehen, bi- die Materie durch da- bürgerliche Gesetzbuch geregelt werde. Biele der heutigen Arbeit-- und Lehrverträge seien geradezu unmoralisch, r« wurden ganz un erschwinglich, Couveniioaalitraten festgesetzt Die Arbeit-krast de- Arbeiter- sei ein zu kostbare« Gut. al« daß man r« ohne weiteres der Au«wucherung de« Unternehmer« überlassen dürste. Abg Frh-. v. Buol (Lentr.) bittet den Paragraphen unter Ab- lrhnung de« Anträge- Stadthagen unverändert anzunehmra. Au- der Praxi- habe sich di« Nvthwendigkett desselben zur Genüge er- geben. Abg. k>r. Kraus« (dsr.) kann Letztere« nicht onerkrunen, der Paragraph scdeinr ihm vieimrdr volltoinmen überflüssig. Damit schließt di« Ti-cussioo. Der Paragraph wird unter Ablehnung de« Antrage- Sla t agea unverändert angenommen. tz. 302« bedroht di- gewerds- und gewohnheit-mäßige Aus beutung in Bezug aus and re Reck»«Geschäfte, al- Darlehen und Gcidsorderungen, mit Geiängniß nicht unter 3 Monaten, Geldstrafe von ISO bi- >5 OM ->4 und Verlust drr bürgerlichen Ehrenrechte. Abq. vr v. Bar (dsr.) hält diese Bestimmung kür außerordentlich bedenklich. Jeder, der von einem Geichäst zurücklrrten wolle, würde einfach zum Slaat-aawalt gehen und seinen Lonlradenie» denunctrr». Wa» im Allgemeinen von Bestimmungen gegen den Wucher gelte, werde sich auch hier zeigen: Sie fruchten nicht«. Da« Hobe leidst der Verein für socialpolitik anerkannt «ad die Wissenschaft habe e- längsl verfochten. Abg. Frbr. v Buol (Lentr.) erklärt di» Verfolgung de« Wucher- für nolhwendig, dieielbe enllpreche sogar einer einfachen moralischen Forderung. Würdrn auch nur wenige Fälle zur Bestrafung ge bracht, so würde da- Gesetz doch einen guten Erfolg dadeu. Der- leibe würde noch größer wrrdrn, wenn man dir Wucherer vor da- Schwurgericht brächte. Einzelne Geschäfi-abschlüffe kämen auch bei diesem Paragraphen gar nicht in Frage, sonder» nur di« fortgesetzte wucherische Geswastsgedahrung. Adg. l)r. Krause (dsr.) sieht in drr Bestimmung ei» Htnderniß für dir Entfaltung auch de- soliden Geschäft«. Abg. l>r. v. Bar (dsr.) bleibt dem Abg. v. Buol gegenüber dabei, daß die Bestimmung überflüssig und bedenklich sei. Nach einer kurzen Erwiderung de« Staat-iecrrtairs Hanauer schließt die D>-cusnon. Bollratb (dsr.) bezweifelt die Beschluß- sädigkeit. Der Namen-ausrus ergtrbt dir Anwesenheit von läl Mitglieder»: das Hau» ist nicht beschlußfähig. Zur Geschäft«, ordnuttg bemerkt Liedermann von Sonaenberg, r» sei ihm mttgeibeill worden, daß Ahlwardt heute da- Wort in der von ihm gewünschten Form nicht ertheilt worden lei. Um nicht den Schein auikoinmen zu lassen, daß einem Mitglied« sein Recht ver- weigert werde, bittel er den Präsidenten, Adlmardt den einzuichtagenden Weg onji,geben. Präsident Levetzow erklärt. Letztere« sei nicht seine Lache. Der Sachvcrbalt sei folgender: Er habe sich gestern brrrit erklärt, Ablwardt vor dem Eintritt in die Tagesordnung beute da- Wort zur Niederiegung der Arien zu ertheiten. Heute habe nun Ahlwardt erklärt, er wolle dir Acten nicht niederlegeu. ionderu den Antrag aus Einsetzung einer Lommission stellen. Dazu habe er geschäfts ordnung-mäßig da- Wort nicht ertheiien können. Ahlwardt bemerkt, er habe die Acten wohl niederlegen, aber materielle Aus führungen dazu machen wolle», damit die Aclen im Hause verständ lich ieien. Die einfache Erklärung, er lrge die Acten aus den Tisch de- Hause- nieder, habt er nach den Angriffen de» Reich-schatz- iecrrtoir» und de- Krieg-minister- aus ihn verweigern müsien. Der Präsident hält die Sache damit für erledigt. Montag Fortsetzung der heutigen Beralhung. Die Socialdemokraten haben dem Abg. Ahlwardt die er- sorberlichc ilniecsiützung für seinen Antrag, eine Commission zur Prüfung leine- BeweiSinaterial« zu wählen, zugesagt, doch soll Herr Ahlwardt den Antrag zunächst in eine grjchäsl-ordnung-maß brauch bare Form bringen. Alsdann wird der Antrag oerldcilt und nach drei Tagen aus die Tage-ordnung gesetzt werden. Die Geschäst-ordnungS-Loininission de- Relch-taa» hatte sich heute mit einer Frage zu belchästigen, die seit dem Be stehen des Reichstag» noch nicht an ihn drcangelreten war. Gegen einen Abgeordneten (Abg. Pickenbach sAntis-I) war wegen einer Weinlchuid in Hübe von 250 Mark die Zwang-vollslreckung iruchlio« au-grsallr». Der Anwalt de« Gläubiger- beantragte nun. da drr Schuldner den OsseiibarungSeid zu leisten sich weigert, dessen Abiühru g in Personaihast. Die Commission beantragt beim Plenum, dle Genehmigung zu dieser Maßnahme zu versagen, da der Reich-tag in civitrech tliche Berhälmiss« seiner Mit- glieder nicht einzugreiseo da- Recht habe. FrnrNets«. Im Llojlerkeller. von Karl Pröll. A»»dr»a »ersote». ,E« geht nicht« über «inen guten Tropfen", sagt der seunge Verehrer de« Rebensäfte«, und der Pater Bincen, fle- ftand mir in einer frohen Poculirstunde, daß er dem Weine seine Starke im Glauben verdanke. Wer sich mit diesem Geiste er llt habe, dem schadeten nimmer die Anfechtungen de« SatanS. Und dabei ließ er seinen von Ahnungen höbcrer Seligkeit erfüllten Blick über die Reihe stattlicher Fässer dahinschweifen, welche sich bedächtig nebeneinander gelagert hatten und deren hölzerne Rundbäuche mächtige Schlagschatten Waffen. Ich begriff Alle« und auch mir war jeder Zweifel entschwunden, daß der Wein ein wackerer Erlöser von jeder Ädensorae fei. E« ist ein schöner Gedanke, wenn man so ein alte« Kloster mit seinen langen, schlichten Fensterreihen und der über» kuppelten Stiftskirche in drr Einsamkeit der Wälder oder der Berge entdeckt, sich sagen zu dürfen, dort hinter den ver gitterten Krllerfenstern ruhe wohlgepflegt und woblbebütet ein gilrslüsstger Schatz, den Generationen kommenden Generationen gespendet. Wie viele stille, behagliche Lebensfreuden haben sich da veffammelt, um den Weltentsager zu trösten, der sie in der richtigen Stunde zu sich beruft. Der Weio ist rin edler Gönner au« altem Geblüte, welcher Jedem, der ihm Ver- ftäudniß entgcgeubringt, ein wundersame« Lustschloß im Herzen öffnet. Ein ferner Iugendklana schmeichelt sich an unser Obr dnan, halb einschläfernde« Wiegenlied, halb harmonischc« delaute au« traumtiefen Thälern. Kühne Ideen schlingen »it schalkhaften Einfällen den Reigen und man redet mit Hungen, welche innere« Leben offenbaren und nicht au da« leicndr Erz alltäglicher Heuchelei gemahnen. Könnte ich sie tusammenfaffen, alle Worte de« warmen Herzen«, da« gäbe me überzeugende Predigt über dir Güte de» Schöpfer« und itn den LäuterungStriev seiner Ereaturen. Denn dir Grund- itnnmung de« echten Trinker« ist fröhliche Andacht. E« g,ebt noch einige solcher Klosterkeller, die ihren vor trefflichen Ruf bi« aus die heutige Zeit bewahrt Hab« und die «an nur mit ehrfurchtsvollem «taunen nennt. In erster Aeihr schweben mir vor dir Herbergen trengemuthpr Prälaten Leine io den Abteien und Stiften, welche in Obrr-Oesterreick, uud Rieder-Oesterreich von anmntbigen Höhenzur stolz dahin slrimenven Donau herabblicken. Wilberiog, Molk, Göttweib, Klosterneuburg sind solche Statten, wo die feudale Zeit nicht ihn düsteren Geheimnisse, sondern lieblich« Erinnerungen auf bewahrt bat, die un« an« der vlmne de« Wein«« entgegen duften. Diese spricht von dem reichen Tuge», dou in einer Epoche der Gewaltthätigkeit, Unterdrückung und Uowistrobeit die Klöstrr al« erste Enlturbringer den Gauen der Ostmark sprudelen Io ihnen wurde die Wissenschaft und eine gotl ergebene LtbraSfreudiakei» gehegt, während in den jetzt zu Auinen zerfallenen Schlössern meisten« brutale Rohbeit uud nchtSverachtend« Raub- und Mordlnst nisteten. Die neue Zeit bedurfte neuer Formen, aber der Eivilisatore« de« von den Avaren zurückerobrrten Lande- und ihre« köstlichen Weine« will ich nicht vergessen. Habe ich mich doch an deren fort quellenden Bornen früher gelabt. Der BolkSmund zeigt seine Zärtlichkeit für diese Klostersietelungen, indem er noch jetzt ihre einstigen Scdrrz- und Kosenamen wiekerbolt. So bat j. B. Klosterneuburg, wo «inst der von A. Grün gefeierte „Pfaff vom Kalenberg" gehaust, den lauschigen Beinamen .Da« rinnende Fassen!" (FLßlben). Hort man nicht förmlich va« Glucksen der Tropfen in der Keble de« eifrigen Trinker-, wenn solche Worte an unser Obr schlagen? Auch unsere altdeutschen Rathbäuser und Zunfttzäuser besaßen gutvrrsorgte Kellerräume, und in neuerer Zeit bat man unter manchem jungen Stadthau« äbnliche Großschänkcn angebracht. Aber so weihevoll wie im Klosterkeller kann e« dort nicht hergehen, wenn auch die üppige Pbantasie eine« Hauff im „Bremer Rath-keller" di« wunderlichsten Dinge erlebte. An diesen Orten findet sich zahlreiche, beliebig ge- mischte und oft lärmende Gesellschaft ein. Da« ist nicht« ür den sinnenden, in sich hineindenkcnden Trinker. Manch mal wird auch außer dem Traubensaft noch Bier oder andere Getränke verzapft. Der Wein bleibt jedoch ein voruebm ab geschlossener Aristokrat, der sich nicht mit anderem geaohrenen Zeug plebejischen Ursprung« bemengen mag. Er will unsere Seele entweder allein besitzen oder er verzichtet ganz auf dieselbe. Dagegen herrscht im Klosterkeller noch klösterliche Zucht und in die Gemarkung desselben dringt kein fremder Tropfen. Er fände auch nicht Raum darin, weil ein verständiger Bruder Kellermeister keine Lücke in den Reiben der Wein fässer rinreißen lassen darf. Verhandeln und Verkaufen dieser Gotte-gabe wird zwar nicht stet« verschmäht, doch muß immer gleich für Ersatz gesorgt werden; gleichsam al« ob da« Tonnengewölbe oder Kreuzgewölbe, über dem fick, die Refeclorien und Wnndelgängr erbeben, sonst nicht mehr ganz sicher wäre und einstürzen würde. Und endlich die Haupt sache: im Klosterkeller kann sich nur eine intime Gesellschaft zusammensinkrn, außer den Brüdym höchsten« einigeEdrengäste; dem gemeinen» zahlenden U«lk wird etwa« weiter davon ein Ausschank hergerichtet. So behält der Wein in den au«- erlesenen, liebreich erzogenen Sorten gleichfalls seine fromme Amt-würd«, gebt nur in die Kehle De«irnigrn rin, der ge prüft und bewährt ist im Dienste mittheilender Freundschaft. Schon au» diesem Grunde bin ich bei aller freien An schauung ein entschiedener Gegner der Aufhebung der Klöster. Da« Lirbe-geb-t: die Durstigen zu tränken, nicht blo« ibnro den Magen mit einer beliebigen, bochst zweifelbastea Flüssigkeit voll zu gießen, läßt sich nirgend« so wobltduend au-übrn, al« im Klosterkeller, der den Trinker mit traulicher Schatlenstill« umdämmert. Ohne gerufen zu werden, setzt sich die Muse der Frohrrinnrrung zu un« und nippt au« dem arünrn Römer oder einem anderen, zierliche» Gefäße, da« un« vorgesrtzt wird. Und dir Wein- und Delicateffen-Stubrn der Lläctr, sie mögen noch ein so elegante« Röckchen angezogen haben taugen nur für den Trinkrr-Pleb«, dir Ratd*kellereirn böeb sten« für Vir Halbwelt de« Genüsse«, welchen Mode und Etiqurtte Alle« ist Die „Ade!«mrnschrn de« Trinkens", bei denen dir seinfüblige Zunge den innigsten Verkehr mit dem G-müthe pflegt, finden ihr geweihte« Asyl nur im Klostrr- krller, dessen Loblied ich hier überzeugung-voll gesungen Hab« Denn dieser Klosterkeller öffnet in unserem Innern eine ebenso weite und überraschende Umschau, al- sie irgend ein Kloster- tbürmchen von der Außenwelt zu bieten vermag. Wie weit meine Frömmigkeit reicht, weiß ich nicht genau — bi» zur 'pendenben Hand de« Pater« Kellermeister langt sie sicherlich. berliner Stimmungsbilder. -I-chdriia »er-oien. Vorüber ist e« nun mit den glaubwürdigen Ausreden, welche unser« vrrheirattietei» Nach vögel bei >dr>o gestrengen Lhelirdslen während der letzten Wochen mit Boiliebe und mit Erfolg gebraucht, daß sie nämlich unbedingt der Sprengung de-Domthurine«, die bekanntlich zuerst am die srüteucn Morgenstunden angesetzi war, beiwodneu müßten, „da so eiwa» sich kaum alle bunderl Jadrr wieder ereignet"; statt im sablen Dämmern de- Morgen- fand die Sprengung, wenn auch nicht mit dem erwarteten Erfolge, im lächelnden BormittagS-Sonnenschrine «ine- schönen Frühling-tages latt, »ad nicht aus da» gebieterisch« Donomtl-Lommando senkte »ch der graue Steiakoioß, sondern er suchte sich büchst eigenmächtig dazu den Zeitpuuet au« and verschwand, wie man es von einem Repräsentanten de« alten Berlin nicht ander» erwarten konnte, mit einer artigen Verbeugung gegen da- kaiserliche Schloß von der Erdoberfläche drr Mme„m--Jn ei. Spitzhacke, Schaufel und Kelle werden nun aus ietzirrer einme Zttt hindurch da« Regiment führen und werden täglich aus- Neue Friedrich Wilhelm'« Ul. erzene- Reiterstandbild in einen grauweißen Staudmantrl hüllen, denn auch mit dem Abbruch der nahen Schiohsreiheit-Häuser wird es jetzt Ernst, und di« sonst einen höfisch» und künstlerisch-vornehmen Cha rakter tragende Gegend wirb nun widrrhalleu von dem Lärm rasttoser, angestrenglester Arbeit. Für Viele wird dieser Lärni. wird diese Arbeit noch nicht groß und mnsangreich genug sein! Ist e« doch kein Geheimniß, daß da« Ausseden erregende plötzliche Enilassung-gejuch de» Geiieralbirrclor« drr Museen, Proseffor- t)r. Echoen«, eine« al- Gelchrter wie ol- Berwaltung-beomter gleich hervorragenden Manne-, seinen Haupt sächlichen Grund in dem auch von rinderen Kreisen geiheilten Miß inulh ha», daß bisher nicht- von oll den schönen, so fest gegebenen Versprechungen, dem wetteren Au-bau jener Insel mit den seit vielen Jahren geplanten Museatbauten, gehalten wurde, daß die Emillung derselben — e» sind ja andere Bauten wichtiger und nöthiger l — in immer weitere Fernen gerückt und dadurch die zweckent- sprechend« Entwicklung »»Irrer Museen und anderer Kunstsammlungen ernstlich in Frage gestellt zu sein scheint. Ach, wie lang« reichen jene Pläne zurück und wie oft find sie schon, immer von Neuem und von Neuem, erwogen, geprüft, berctthschlagi, gebilligt worden I Bereit« Friedrich Wildelm lv. hatte eine umfassende Bebauung der Musenm«-Jni«> in- Auge gefaßt, und r« war ein Liebiing-grbande von ihm gewesen, dort herrliche Kunsthallen entstehen zu lasten, welch«, durch Säuiengänge miteinander verbunden, dse an ver schiedenen Stellen untergebrachten künstlerischen Sammlungen Beriin« vereinigrn sollten. AI- Mitteipuact sollte sich in edler, antiker Form, in Gestalt eine« korintbiscde, Tempels, ein Gebäude erbeben, dessen «eit« und hohe Räumt,cd ketten za prunkhastrn Festsitzungen, zu kn istwiffensehjastiichea Vorträgen, zu werihvollen einzelnen Schau fteilnngen bestimm« waren. Nach Jahrzehnten wurde t« anderer W is« der weitgehend« Plan aaigenommrn, «nd «S sollte nach drr »cho» halbvergeffeaen Prri-aa-schreib-ng «nd den prämiirten Loncurreaz - Enkwiirsen «ine Erweitern»« de« Neuen Museum» itotifiade»; dazu iolltrn sich eia Olympia- sowie ein Pergamoa- Muieam, letztere» mit dem bekannten Altarbau, ferner eia Mas«»« sür moderne Kaust in Verbindung mit Au-stellung«. räumen sür grSßere Kanftaa-ftelluagen und schließlich ein um- saaaretchr« verwattnng«gedäud« geselle«. Neuerdtag«, d. h. vor fünf Jahren, kam mau auch von diesen Plänen zurück und b« gnllgte sich mit dem Versprechen zweier neuer Museum-bauten: seit- dcin aber ist Alle» still, die pergamemschen Funde, um welche un» die gelammte qebiidcle Welt beneidet, liegen in einem Holzichupven, die Giv-abgüssr der Funde au- Olympia nebst idrer Reconstruiruug durch Ärüllner und Lctiaper ruhen in einem kleinen Saal de« Alten Muieum- zum Theil flach aus dem Boden, in den Kellern de- Muieum« stehen Killen aus Kisten, deren Inhalt wegen Raum mangel- nicht au-gevackt werden kann, kurz, die Zustände sind, zu mal sür die Museum-bramten selbst, unerträglich geworden, so daß sich Proseffor Dr. Schorne, um weii-rer Verantwortlichkeit zu ent- entgehen, zu dem obigen Schritt genöthigl sah. Sprach mon doch sogar davon, daß iäinintliche übrigen AbtheilungS-Directoren unserer Museen seinem Beispiel folgen wolllenl Ta- wäre ein Schlag für untere Regierung gewesen, weicher sie vor dem In- wie Au-lande deillo- blamirl hätte, und wohl die Besorgniß vor einem derartigen Lchritt mag sie zu oeuen und bestimmteren Beriprechungrn gegen über dem Generaldirector veranlaßt haben, so daß dieser vor wenigen Tagen sein Entlassung-grsuch zurückzog. De- Erfreulichen bot sonst die vergangene Woche nicht viel; «in furchtbare- Bild jugendlicher Verworfenheit entrollte dir Gerichts verhandlung über de» Doppelmord an Frau Leschon«ky und idrem Södncten vor un-, und allgemein war da- Bedauern, daß den sünszeh»jährigen Mörder nach den Bestimmungen de« Stras- geietzbuchr« nicht eine härtere Strafe al- fünfzehn Jahre Gesängniß treffen konnte. Im „besten Monne-altrr" von dreidig Jahren ver läßt der Verbrecher bann die Grsänanißmauern, hinter denen er im Laus der Zeit in alle Schliche und Geheimnisse de- Berbrechrrihuin- eingewrit» worben ist, und wessen man dann von ihm, der al» junger Bursche schon zwei Mensche» leben mit ruhigster Ueberlegung und ohne Spur von Reue hinopsrrte, sich versehen kann, braucht hier nicht erst hervorgehoben zu werden. Es unterliegt keiner Frage, daß die Milde unsere« Strafgesetzbuch«- gegenüber jugendticheu Verbrechern mit drr Grund ist an der Zunahme der letzteren; erschreckcnd ist e-, in dieser Beziehung die neueste Lriminalitatlftik zu verfolgen, wurden doch im Jahre 1891 nicht weniger ai« 22 7ö3 unter achtzehn Jahre alte Perionen wegen Diebstahl« verurldeilt. 4892 wegen gefährlicher Körperverletzung, 2403 wegen Sachdeichädi- gung, 1904 wegen Unterschtogung, 587 wegen Urkundenfälschung, tl wegen Mordes, 7 wegen Todtschlage« re. Auch die augenblicklich in Berlin verjammeite Internationale criminaltsltsche ver- einigung- beschäftigte sich de- Eingehenden mit dieter nieder drückenden Thatjache, ohne freilich zu praktischen Beschtüffeu getanzt zu sein. Schade, baß nicht Psarrrr Kneipp, der neue Gesundheit«. Apoftet, welcher am Mittwoch Abend unter stärkster Betheiligung seinen ersten Vortrag in Berlin hielt, auch dagegen sein berühmte» Mittel — Wasser, Wasser, Wasser! — anwenden kann, da« er ja sonst so beredt und überzeugt al« Allheilmittel empfiehlt. Bor Allem überzeugt, da- hört man dem kleinen beleibten Herrn, deffrn behäbige-Gesicht wohlwollend »nd klug in die Welt sieht und dessen schwäbelnde Sprache etwa- ungemein Gemütbliche» an sich hat. so fort an, und man glaubt ihm gern, daß er mit einer Art Fana tismus seiner Heilmethode ergeben ist, al« deren hauptsächlichste Besiandlheit« er «ine Badewanne, rin» Gießkanne, eia paar rauhe Tücher «nd „a Voosser" empfiehlt. „Wo« Wasser nicht heilt, bleibt überhaupt ungrheill!" ries der uaterietzle, dreiundsiebzigjährige Pfarrer energisch seinen dtchtzusaminrngedräagten Zuhörern zu, und berichtete dann von vielen wunderbaren Laren, die er an bereit« auigegedenen Kranken vollzogen, wie er sich selbst fa auch, vor dreiundvierzig Jahren dem Tode scheinbar unrettbar versallen. nur durch da« Wasser die Gesundheit wiedergegeben bat. Welcher Aa- bängrrschajt sich die Lehre Psarrrr Kneipv « in Berlin erfreut, ging au« dem äußerst starken Besuch« und nicht minder au- den leb haften, stellenweise wahrhaft enthusiastischen Ovalionen hervor, dir dem Redner am Schluss« seine« Vortroge» dargrbroch« wurde». Paul Ltndenberg. 1