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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.04.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930415017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893041501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893041501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-04
- Tag 1893-04-15
-
Monat
1893-04
-
Jahr
1893
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270S «. äu Volkswirthschastliches. ekeickea »I», äe« kitgsieder, sich m zu wolle». ebara. Hm irau Ernem», Frau Agiui Ihlenbesitzm, li« Bernhard cothee Mattu Herrn Sari !er Elisabelli. Jacob ged. Frau Amalie -ubertusburg. Luchhändltt lb Jung i» Leopold i» t in Bautze». . Günther ia geb. Quaal I Hoffman«, rl,. tneN-ir». Für Herre» 4 Uhr täglich, der TageSzeü. onnob.v.' v.".2-5 »in. g Bormillag »ab. Nachin. Sonnenbäder, krystallklarel . vorschriii. nab. 2—' ^ /,S—IlUhr. erdebahn. aller. «mbassin». ihr. Damen: dend von ' ,S Pv.'/^-5U. Loiinai'. ' ,9- reitag ",2-ä. Geldampid iv.ksslb.:^ für Eosldader -arienbad rc. eideu, Licht, Itratze 13. li. Pr^olier. Elirdaöcr. je Projp.gr. Kartoffelmus numen und mit Schnee de» gestern verbrannt, eise halbe , Zug der >ton, wobei eer gelobtet tvoust wird r Bretagne stet werte», > ausgestellt Ilocqueville, em Staate och werten, ch weiteren i Wirbel selben etwa 0 Personen thr groß. t« uni vor- -Eileaburgn lat»,«» W dir!» NrL hepivuvtn» veudiulge» stud »n richte» au de» verantwortltchra Redactear defftlbeu T. G. Laue tu Leipzig. — Lprechzett: u»r VS» Lk>—LI u-k vor», «ud »o» 4—ü Uhr Nach» Vom fkddeutschen Weinbau. Au« den Weiubaubezirken erstand den Handelsverträgen seiner Zeit viel Opposition, Nach dem vorzüglichen Jahrgang« 1892 hat eS damit zur Zeit keine Gorge. Bereit» wird aber vor llrberjchätzung dieser Situation gewarnt. So will rin Interessent au» Württem berg in einer Erörterung seiner heimathlichen Verhältnisse keine Un- klarheit darüber lassen, daß der vorzügliche Erlös Württemberg« au« jewem vorigen Herbst — amtlich geschäht aus 8 406000 gegen 2W9000 1891 — lediglich aus die besonders günstigen Preise zurückzusühren sei al» Folge außergewöhnlicher Loniunctur. „In Württemberg (sagt dieser Interessent) ist nach einer Reihe von Fehljahren 1892 erstmalig wieder rin Qualität«»»«!» gewachsen; von besseren alten Weinen waren kaum nennrnSwerthe Reste mehr vorhanden, und e« vollzog sich demzufolge ein rascher Verkauf an der Leiter; ca. 75 Proc. gingen sofort von den Bütten weg gegen nur 57 Proc. 1891. Der Preis war der höchste des Jahrhundert«; selbst der an Qualität viel höher stehende 65 er Wein erzielte pro Hektoliter uur 4k»ft« >l, der 1882 er dagegen 59,8 Si Tie Preissteigerung findet ihre natürliche Erklärung in den gelichteten Bestäuben. Auch 1892 ercellirt nur in der Güte, nicht in der Menge. In der Menge ist 1892 gegen de» Durchschnitt von 65 Jahren um volle 60 Procent zurückgeblieben." Eine unbefangene Würdigung der Lage de« Weinbaue« in Württemberg, welche« ia al« Typus für Süd-Deutschlaud überhaupt gelten darf, bot kürzlich dir Regierung dieses Lande- selbst bei Ver handlungen in der Kammer. ES stand die Frage der Steuerfreiheit mr neu uuzupflanzeude Weinberge zur Debatte, und bei diesem Anlaß verbreitete sich der württrmbrrgische Finanzminister eingehend über die bezüglichen Verhältnisse. Derselbe conslatirte einen langsamen Niedergang der Erträge. Ja den 70er und 80er Jahren ist der Durchschnitt-- Ertrag aus 304 000 dt per Jahr gesunken, gegen 432 000 KI ia den 50er und 60er Jahren. Dem gegenüber will e- wenig besagen, wenn in langen Zwischenränmen auch einmal ein Jahrgang mit 1 Million Hektoliter Erträglich und darüber zu ver- zeichnen ist. Mit den besseren Preisen seil 10 Jahren sind auch die Arbeitslöhne theurer geworden. „Für den Winzer Württembergs liegt dir Sache heute so, daß der Weinbau nur lohnt, wenn er mit seiner Familie die Arbeit in der Hauptsache selbst verrichtet und auch dann meisten- nur, wenn er noch Laiidwirthschast, Garten-, Gemüsebau rc. betreibt." Nach diesen Angaben könnte e« klingen, al» sei r» mit dem süddeutschen Weinbau wirklich mißlich bestellt. Ganz andere« Aus- sehen bekommt dir Sache aber durch folgende Äeußerung de- württemberaischen Minister« im weiteren Verlaus seiner Rede: „Ein bedenklicher Umstand, gegen welchen sich von RegieruugS- weaen nicht« lhuu läßt, ist die Höhe der Weiiibergpreise. welche ins Unsinnige gesteigert werden und nachher jede Rentabilität aus- schließen. So werdea in Ncckarsulni bis zu 12000 >i, in Felldach sogar bi« zu 25 000 für den Hektar Weinland bezahlt. Das beruht aus der Vorliebe unserer Uauern-Bevölkerung, erspartes Geld, wo irgend eine Gelegenheit sich bietet, auf den Ankauf von Grund besitz zu verwenden — ein Grundsatz, der an sich loben-werlh und höchst conservattv, unter den gegenwärtigen Verhältnissen leider zum Schade» der bäuerlichen Finanzen auSschlägt." Also genau dieselbe Verkehrtheit wie in der Laiidwirthschast im übrigen Reiche, die widersinnige Preistreiberei von Grund und Boden so lange, bis die Bewirlhschastung »»»»öglich mehr lohnen kanu. Wenn sich hiernach dir Weinbauern da- Leben selbst schwer machen, kann sie Niemand daran hindern, von einer Nothlage des Weinbaues an sich wird aber Niemand sprechen können. Der Effect der Handels- Verträge in schlechten Weinjahren bleibt abzuwarten, zur Erleichterung LeS Bkrschnittwesen« hat die Regierung ihre guten Gründe, k. 0. Zur Brüsseler Münzconferen). k». Al« im December v. I. die Theilnehmer an der Brüsseler Mitnzconserenz die Lerhandlungen abbrachen und den Beschluß saßten, dieselben End« Mai diese» Jahre- wieder aufzunehmen, galt eS bei allen Unbethetligten und vielleicht auch bei der größeren Anzahl der Behelligten selber als ein« auSgemachle Sache, daß die beschlossene Vertagung der Lonserenz nur eine bloße Form uud an eine Fortsetzung der Berhandlungen im Ernst nicht zu denken sei. Die Wahl de« Präsidenten Lleveland, der durchau« kein Freund der ungeheuren Silberankäuse für den amerikanischen Staatsschatz ge- wesen ist, schien die Hoffnung aus «ine Wiedereröffnung der Lonierenz vollend« illusorisch zu machen. Wie da« New-Borker „Eommercial- Bulletin" berichtet, war Präsident Lleveland anfangs auch durchaus nicht geneigt, zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mitzuwirken, wozu die ungünstigen und oftmals übertriebenen Bericht«, welche über dt« Berathuugen in Brüssel verbreitet wurden, nicht wenig bei-etragen haben. Jetzt aber, wo besonders ia England die Be- wrguna zu Gunsten deS BimetalliSmuS immer kräftiger wird und di« ofstjirlle» Berichte über die Lonserenz einen besseren lleberblick über den Stand der Berhandlungen zulassen, ist auch da« Ver- trauen der Stlberpartei in der Union größer geworden. Auch in der Meinung de« Präsidenten hat sich in Anbetracht der veränderten Sachlage eine Umwandlung vollzogen und er hält e« für seine Pflicht, alle« »u thun, wo« in seiner Macht steht, um der dauernden Entwrrthung de« Silber« vorzubeugea. ES ist de-halb auch schon bei den anderen Staaten angesragt worden, ob sie geneigt wären, für Wiederaufnahme der Verhandlungen Abgesandte nach Brüssel zu schicken. Bau dem Ausfall dieser Antworten wird «S abhängeu, ob der Präsident di« officiellen Einladungen ergehen lasten wird. Wenn die Lonserenz ihr« Berhandlungen wieder ausaimmt, wer- den di« Bereinigten Staaten wahrscheinlich nicht durch dieselben Personen, wie bisher, vertreten werde». Diese bestanden au« zwei Republikanern und zwei Demokraten, welch« alle vier zurückgetrclen sind, um dem Präsidenten vollständig frei« Hand in der Wahl der Vertreter zu lasten. Herr Alltson, einer der republikanischen Ver treter. der al« Führer der Amerikaner ia der Lonserenz austrot, hat lebhaft für «tue Wirdsrausnahme der Berhandlungen agitirt. In gleichem Sinne hat sich Prof. Andrew« (Demokrat) ausgesprochen. Man wird sich erinnern, daß eS Herr Andrew« gewesen ist, der in Brüssel auf de» engen Zusammenhang der Sildersrage ia seinem Land« mit der Tariisrage hmgewieseu hat. Die hohen Eingang», zöll« sollen vor Allem als Bertheidigungswofsen für Amerika bienen gegenüber Europa, das dem andern Erdtheil so viel Schaden zu. fügt durch da« Ausstoß«» de« Silber«. Auch Präsident Llevelaud scheint rin Anhänger dieser von Andrew« ausgestellten Ansicht zu sei», uud man glaubt hierin den Grund »u sehen, daß die außerordentliche Sitzung de« LongrrsseS, die gleich nach der Wahl de» Präsidenten für den März erwartet wurde, und tu welcher über di« Aenderuug der Mc. Kinley-Kill be- rathen wrrde» sollt«, jetzt bi« zum September vertagt worden ist. Man gleubt au» dieser Maßregel entnehmen zu müssen, daß der Präsident erst di« Ergebaiff« der Milnzconserenz adwarteu will, bevor in de» Lonarrß über di« Abänderung der Zollbestimmungen berathe» werden soll. vermischte-. Leipzig. 14 April. Leipziger Garabörse. Dir in de» Räumen der „Leip- ziger BSrsrnhalle" stattgefundene Garabörse erfreute sich nur eine» mäßigen Besuche«. Da« Geichäst ia banmwolleuen Garnen war eia überau« beichräukte«, welch« Tdaisache dadurch ihre Er- klärung findet, daß sich einerseits di« Spinner bi» ia den Herbst und theilweisr »och weiter hinaus vollständig unter Loutract befinden und die Weber, welch« gleichsall» gut beschäftigt sind, in Folg« desiev I» größere» Abschlüssen für länger« Zeit Irin« Bereitwilligkeit zeigten, ich vielmehr abwartend verdielten, zumal die augenblickliche Lag« de« RobftoffmarkteS «in« »»geklärt« ist. 36 42er sind znm Peels« von 85 bt« 8? -E per Zollpiuvd, SOrr mtttel Qualität zu 70. 24«r deSaleiche» zu 74 H gebandelt worden. In Doubles war daS Ge. schön belanglos. I» Leinengarnen bewegte sich daS Geschäft in überaus engen Grenzen, da vor der Erhöhung der Preis« die Weber sich noch für ihren ganzen Bietcddedars gedeckt hatten, klebrigen« sind di« Spinner 'ehr gut aus längere Zeit hinan» voll b«. Ichistigt, anch die Webereien sind mit Ordre» reichlich versehen Gute belgisch« Keltenaarne wurden zu 22 Arc». Bost» 40 er und Tchußgarn« z» 19 FrrS. Bast» SO er offerirt. Böhmisch« Flach«, aarne w«rd«n notlrt mit 94 90er, 59 ^l SLer und 54 Mer Durchschnittsqualität«». Wir habe» unserem Bericht« «och hin»»- zusüge«, daß sich diesmal di« Gornbörl« aus zwei Tai« «streckt«, «ähreud schon seit einer Reih« von Jahren dreselb« sich aus nur «tue» Lag beschrinit hatte. *— Deutsch» RetchSbank. Der Satz, za welche« di« Deutsch« ReichSbauk »cm jetzt ab wechlel i« offenen Markt anskauf», ist von tv, aus SV, Proc erhöht worden. *— Lredit» und Spar-Bank, Leipzig. Der Statu« vom 1. April l893 befindet sich unter de» Inserate» aus S- 2691. -v- An» Vc« Arzgcdtrge. 13. Aprit. Dcr Einfluß d,S niedrigen Wasterstondr« der Flüsse hat sich aus den Geschäftsgang der Holz- fchirisereien selbst in de» letzten Monaten des vergangenen Jahres nicht in dem Maße bemerkbar gemacht wie i» den ersten 2 Monaten dieses Jahr,». Die Folge davon, daß die Fabriken nur mit verminderter Kraft arbeiten konnten, war, daß die Einfuhr von fremdem Holzstoff ganz gewaltig in die Höhe ging, während die Ausfuhr sank. Es wurden nach Doppelcealnern in den Monate» Januar und Februar cmzeführt: ausaefUkrt: »n lSstü IE 1802 1883 geschliffenem Holzstoff . 5 773 34 558 11 l!5 10903 Cellulose 13 087 18 888 85722 66 375 Sa. 19 470 53 447 96 837 77278 Daran- läßt sich erkennen, daß die Einfuhr um 33 877 D.-Ctr. oder 175 Proc. gestiegen, die Ausfuhr jedoch um 19 359 D.-Ctr. oder 22 Procent zurückgegangen ist. Diele- Ergcbniß ist freilich wenig er- sreulich, zumal eS nicht leicht ist, die einmal untreu gewordene Kundschaft wieder zu gewinnen. Als Bezugsquelle für Holzstoff und Cellulose kommen namentlich Schweden und Norwegen in Betracht, wovon jedes Land nahezu gleichviel liefert. So sind beide in den ersten zwei Monate» von 1883 mit je 15000D.-Ctr. Holzstoff und je 3000 D-Ctr. Cellulose als Lieferanten betheiligl. Daneben kommt nur noch Oester, «ich-Ungarn mit 12 000 D.-Clr. Cellulose in Betracht. Deutscher Holzstoff geht vorwiegend nach Frankreich, mährend deutsche Cellulose nach den Bereinigten Slaaten, England, Frankreich, Belgien nnd den Niederlanden in großen Mengen ver- sandt wird. Jede» der Länder erhielt davon in den beiden ersten Monaten LeS lausenden Jahre» 10000 T.-Llr. und darüber. Die AiiSsuhr zu heben und die Einfuhr zu beschränke», wird auch im Jahre 1893 schwer fallen. ^ Trespen, 14. April. Bei der Bedeutung des Gesetzes zum Schutze für Waarenbezeichnungen für Handel, Ge- werbe und Verkehr ist eS mit Freuden zu begrüßen, wenn Körper schaften wie die Handels- und Gcwerbekaminer zu Dresden durch- greifende Anträge stellen. Dies ist neuerdings geschehen und schlägt dieselbe vor, dem tz. 15 des Entwurfes einen 8. 15» einzuschalten und diesem folgende» Wortlaut zu geben: Mit Gcldstrase bis 1000 wird bestraft, wer Maaren oder deren Verpackung oder Umhüllung, oder Gcjchast-brirfr, Empfehlungen. Ankündigungen, Rechnungen oder dergl. mit einer Bezeichnung versieut, die geeignet ist, den Jrrthum zu erregen, daß di« Waare nach Maßgabe diese» Gesetzes geschützt sei, oder daß derjenige, der die Waare» bergestellt hat oder vertreibt, für diese oder gleichartige Waare eine Aufzeich nung oder Anerkennung bei öffentliche» Ausstellungen vo» Behörden oder Höfen erhalten habe. Wie Handelskaiiimersecretair Schuize al» Berichterstatter über diese Materie aussührte. ist diese Beslii»in>i»g dem 8 40 de» Paientgesetzes uacdgcbildet. Gegen die unberechtigte Verwendung bestimmter, thatsächlich für eine» Anderen eingetra- gener Waarenzeichen bietet zwar §. 13 des Entwurf- Schutz, nicht aber dagegen, daß Jemand, wie es jetzt häufig vorkommt, von seiner „Schutzmarke" sprich», oder unter diefer oder ähnlicher Bezeichnung sein» Waare» mit Phantasie-Schutzmarken versieht. Schädigt er dadurch zwar nicht unmilleibar einen anderen Waareiizetchenbesitzer, so leidet doch unter solchem Unfuge der Werth wirklich eingriragener Waarenzeichen iin allgemeinen und der Käufer wird insoiecn, wie beabsichtigt, getäuscht, al» er glaubt, Waare» zu sausen, die einen eigenthümlichen Werth haben. Ganz besonders schleuniger Ab- hiise bedürftig aber ist der weit verbreitete Unfug AuS- st«NungSMedaillen auf Rechnungen rc. abzubiiden, die der Betreffende nie erhalten hat oder überhaupt nicht erhalten konnte, weil die betreffende AuSstellung überhaupt nie stattfand oder «S dir betreffende Medaille nicht girbt. Da in einem Falle, wo ein Berliner Händler Medaillen der von ihm nicht einmal beschickten Berliner und Dresdner Gewerbe-Allsftcllung aus seinen Waarenanpreisungen abbildele, die SlaatSanwaltschast auf Beschwerde erklärte, gegen solchen Unfug nicht eiuschreilen zu können, so würde der Werth vo» solchen Aus zeichnungen immer mehr sinken, wenn nicht bei dieser paffenden Gelegenheit der Gesetzgeber einschrettet. Aehnlich vethält e» sich schließlich mit der wabrheittwidrigen Behauptung von Geschäft«, ieuten, daß sie von Behörden oder Höfen Anerkennungsschreiben und dergleichen besäßen. Erfurt, 14. April. E« wird un- mitgeiheilt, daß dem Europäischen Eisenbahn-Fahrplancongressr vom l. Juni d. I. ab auch die iämmtlichen westfranzösischen, sowie die nordenglischeu Bahnen heitreren werden. LDL. Berit«. 14. April. Spanisch» Deutsche Bant. Die ordentliche General-Versammlung findet am 16. Mat statt. Aus der Tagesordnung stehen Beschlußsassung über die Bilanz und über die Bettheilung de- Reingewinne«, sowie Wahlen zum Aussichtsrath. — Wie verlautet, ist daS Resultat deS abgelaufenen Geschäfts jahre- wiederum ei» recht günstiges. i>> Erlaß des königl. preußischen FinanzministerS. Die Anwendung der im 8- 5, Ziffer 6, d«S Zolltarisgesetzes vor- gesehenen Zollbefreiungen aus Holz- und Pa pp rollen, Papp- Hülsen und dergl., welche mit Baumwollen- oder Wollengarn, Bändern, Litzen re. umwickelt in das Ausland gesandt werben und von dort leer zurückkoinmen, erscheint nicht unbedenklich, dagegen steht der zollfreien Wiedereinlaffung der gedachten Gegenstände als Retounvaaren aus Grund de- -. 115 L.-Z.-A. nicht« im Wege. In de.ijeniaea Fällen, in welchen die Eigenschaft der Gegenstände als inländisches Fabrikat nicht nachweisbar ist, wird nur erübrigen, je nach Lage der Umstände die zollfreie Ablasjung aus Billigkeit»- gründen aus Grund de» 8. 118 B.-Z.-G. herbeizusührcu. *—Vom internationalen Getreidemarktc. Die statistische Situation de» internationalen Getreidehandel» harmonirt noch herzlich wenig mit dem Aufschwünge, welchen die Stimm»»!, am Weltmärkte ia verflossener Woche aenompien batte, und ina» wird sich der Aussaffung ichwerlich verschließen könne», daß e» schon ganz ernstlicher Besorgnisse um die Ernten bedürfen wird, ui» dein Blei> gewicht der übergroßen Weizenmaffen aus die Dauer seinen hem menden Einfluß zu nehmen. In de» für Europa unterwegs be- kindlichen Zufuhren ist »dermal» eine merkliche Vergrößerung ein. De>>e» M-i» Weizen und Weizenmehl n. »rni I«s Quarters 4 «vr.l,«SS Quarlcr- 12. Arnl 1892 Quarters »ach England . . . 3 658 OM 3 578 OM 3 178 OM nach dem Festland« . 985 OM 920 MO 1 4M OM zusammen 4 643 OM 4 498 OM 4 587 OM Mai« 701 OM 573 OM 842 000 Gerste 363 OM 328 «VO 176 00» Roggen 90 OM 65 OM 70000 Rap-saat 76 000 6l OM 40000 IMi pdi I!«, litvü 8. April Quaner« Quaner« Quairers Quarlcr« Quarier« 392875 335 OM 170 OM 206 4M 204 170 1. - 377 625 341 250 195 OM 185 500 313 830 25. März 306 875 450 OM 203 OM 237,650 407 OM ,8. . 328 375 406 250 271 250 249320 278 800 Also gerade seit der vierte» Märzwoche, von der ab sonst eine zu nehmende Verringerung der Ablieferungen stattzusinden pflegt, zeigt sich die-mai eine bedeutende Vermehrung, wa» mit den angeblich ungünstigen Aussichten für die neue Eriuc von Winlerweizen aller ding» herzlich wenig harmonirt. Bon Ostindien ist diesmal seit längerer Zeit zum ersten Male wieder etwa» inehr nach dem Co» tinent verladen worden. An« den drei Haupthäsen Bombay, Kurrachee, Kalkutta, jelaugten nach Europa in den Wochen endend am 9 «rr,i i«g Quarter« Weizen nach England . . . 8iXX1 nach dem Conlinent . . . 33 000 I. »»ril I8R Quaner« 4000 18 000 zusammen 41000 22 000 Rap» nach England.... — — nach dem Conlinent . 9 OM 25 OM 9. «rr>I .882 Quart e>» :r4 0M 6MV0 94 OM 17 OM zusammen 9 OM 25 000 17 OM Der Gesammtexport der Vereinigten Staaten, CanadaS, Rußlands, Indiens, Australien» und Argentiniens betrug in voriger Woche an Leizeii und Weizenmehl 620 OM Quarters gegen 600000 gleich- zeitig im Boriahre. Die Situation, soweit hierbei die aus der Fahrt befindlichen Mengen, sowie die Bestände Amerikas und Englands in Betracht komme», war am 11. Avril i-m in9S lnsr Quaricr« Quarirr» Quarlcr« 8 661 OM 5>47iM 2 788 OM 4 643000 4 587 000 4 6.17 000 2820000 2 475000 1 360 000 Visible siipply Amerika» Ans Europa »»terwegs. Handelsläger Englands . zusammen am 11. April Bon den für de» Lontinent schwimmenden 985 »M Quarters Welzen und Weizenmehl sind SM OM für Frankreich, 325 OM für Anlweipcn, IM OM für Holland und der Rest nach Italien und anderen Ländern bestimmt. Seit voriger Woche ist das Gejammiquantunl selbst über die hohen Ziffern de- Vorjahres gestiegen. Tre Ankünfte Eng laadS betrugen io den Wochen endend am 8. «rrii >883 t. «kl « 18« ». »»ril ISS2 ' ikir Sir. Skr. Weizen 888 685 85? 277 774 23« Weizenmehl 4M 312 386 300 444 158 Bei sehr kleinen Ablieferungen der enaliichen Londwirthe, deren Berkäns« mit nur 110 700 Quarter» Weizen aufgegebcn worden, würde nach der gewöhnlichen Berbrauchsberechnunq die Versorgung um 80 OM Quarter» hinter dem Wochenbesiande zurückgrstande» haben. Man muß indessen mit dieser Art der Berechnung einigermaßen vor sichtig sein, denn wäre dieselbe richtig, so hätten die enalichen Bc> stände, ivelche an den Hafenplätzen am 1. April noch ca 3 Millionen Luorter» Weizen und Weizenmehl gegen ca. 3", Millionen am 1. Januar enthielten, sich in diesem Zeitraum ganz erheblich mehr verringern missen — Frankreich importirte in voriger Woche 170 000 Quarter« Weizen, wovon 70 000 in Havre, 75 000 in Marieille eintrasen, gegen zusammen 58 OM in der Vorwoche. In Antwerpen kamen 54 000 Quarter» Werzen gegen 50OM in der Woche vorher an. Wesentlich geringer als in den 8 Tagen zuvor waren diesmal di« Verschiffungen Amerika». Bon den beiden Küsten der Bereinigten Staaten kamen zum Versandt in den Wochen endend am 8. IMS ,. ,»ril 18« « «»ei: I8S2 Weizen Quarter« . . ISO 000 267 OM 265 000 Mat« . .. 86 000 96 OM 24l MO Roggen . . . — — 31 OM Mehl Sock ... . 136 000 1S60M 146200 Demgegenüber waren di« Ablieferungen der Landwirthe wiederum sehr reichlich und kamen an d>» S Hauptmärkle de« Westens, nämlich Ldicogo, Milwaukee, Toledo, Letroit. Lleveland, St. Loul«, Peoria und Duluth ia den Wochen endend am 17 224 MO 12 208 000 8 785 OM *— Tie Actien-Ziickersabrik Lützen wurde für Fortführung der Zuckerfabrik Merckel ch Co. neu errichtet mit einem Aclieiicapiinl von 1200 000 Vaterländische LebenS-VersicherungS-Nctie» Gesellschaft zu Elberfeld. In der am 10. April d. I. statt gefundene» General Versammlung waren 357 Aetien verirrte». Ter Vorstand berichtete, daß In l882 1384 Anträge über 9 026 328 Capital und 5641,10 lädrliche Rente zur Prüfung entliefe», daß hiervon 1443 Anträge über 6 707 284 .es Capital und 4307,80 .ec jährliche Rente Anuahme fanden. Der Reinzuwachs beziffert sich aus 862 Versicherungen über 4 023 708 Capital und 1428,80.et jähr liche Rente. In der UnsnUversichcriings-Abtheilung stieg die Jahre» Prämien-Einnahme aus 238 I 11,02 Die GejaiNiiil-Einiiahine an Prämien und Zinsen belief sich aus 2 931467.55 ,/t; an Versicherte und deren Hinterbliebene kamen dagegen znr A»szahlung 1031910 und in de» ersten 21 Geschäftsjahren zusammen 7 798120 .sc Daneben sind an Gewii»»a»tdeilen an die Versicherten in 1892 176 806.st und in den ersten 21 Geschäftsjahren zusammen 787173 Mark ansgezahlt. Die Pränlicn-Rcserveu und Uebertrage sind aus 10 558 027,39 .st angewachsen, die Gewinn-Reserve» auf I 005 343,13 Mark und die Geiammt-Garanlieinittel betragen z» Ende 1892 20873 619,89 .^l; sie sind gegen das Vorjahr um 1257 516 ge- stiege». Ter Jahres-Ueberschuß beziffert sich nach reichliche» Zu- ivenbungei, an die vericbiekene» Reserven aus 88 057,20 ^l und entfallen hieraus a» die Aetiouaire 72 000>t — 4 Procent der ge leisteten Baarcinrahliing. Tie Urberlchub-Vertheiliina wurde »ach dem Anträge des Aiissichlsralbs genehmigt, auch dem Vorstande einstiminig Entlastung ertheilt. Tie Auszahlung der Dividende findet vom 11. Aprit ab bei der Hauptcasse in Elberfeld »nd bei der Verglich Märkischen Bank in Elberfeld gegen de» Dtvidendenschein Nr. 20 statt, auch kann gleichzeitig gegen irinreichung der Talons die neu» Reibe der Tividendenscheiue Nr. 21 bi« 30 an der GescUschafls-Houptcosjc abgenommcn werden. Die au» dem Aiissichtsrathe scheidenden Herren Beigeordneter Franz Ernst. Director August Groneweg und Rentner Alired Schlieper, alle in Elberfeld, wurden wiedergewädl». Al« Revisoren für 1883 wurden erwählt die Herren Rentner Willy Blank und Kaufmann Friedrich Schniewind, beide zu Elberfeld al« Actionaire, Herr Rendant Friedrich Haumann in Elberfeld al» Ver sicherter und al- deren Stellvertreter die Herren Fabrikant Carl Alexander ErbSlüh in Barmen, Kaufmann Adolf Wittenstein in Elberfeld al« Actionaire, Herr Kaufmann Hermann Hueck ia Elber seid als Versicherter. <5 Die Bemühungen de- Bunde- der Landwirthe, um Beseitigung dcr Goldwährung, haben der Stadtverordneten - Versammlung zu Glogau Veranlassung gegeben, bei sämmlliche» Hypotheken darlehe», welche aus städtischen Lasse» gewahrt sind und werden, ia das Grundbuch den Vermerk »intragen zu lassen, daß dies« Dar leheu in deutschem Reich-golde zurückzuzohlen sind. F Für den Bau dcr Bahn Blay-Landeck-Leiterberg hat sich eine Privatgesellschaft gefunden, falls die Kreise die dem Staate angebotenen Leistungen ihr gegenüber ausrecht erhalten. Die Neigung zu bauen scheint tm Zusammenhang mit dem Anffinde» reicher Erzlager in jener Gegend zu stehen, die reichen Gewinn ver sprechen. *— Prager Eisenindustrie-Actlen. In den Aetien der Prager Eisenindustrie - Gesellschaft findet seit längerer Zeit ein Hausje-Treiben statt, welches nicht allein mit der geschäftliche» Loge deS Unternehmen», sondern auch mit börsentechnischen Momenten in Zusammenhang gebracht wird. E» wird nämlich behauptet, daß in den Aetten eine ousgcdebnle Loiiiremine-Posilio'.t besieht, welche aus 10000 bis 15000 Stück geschützt wirb »nd deren Träger sich hauptsächlich aus Elementen der Berliner Spekulation zusammensetzen. Ui» nun diese Lontremiae zu Paaren zu treiben, wurde in Wien ein Consottium gebildet, dessen Mit glieder sich schriftlich verpflichten mußten, die gekauften Stücke nicht berzuleihen und io die Baissiers zu Deckungskäusen zu treiben Thatsächlich soll es aus diese Weise gelungen sein, die Conir,mineure einzuschüchtetti nnd sie im Hinblick aus den drohenden Stückemongel wenigstens zur Ihcilweise» Abwickelung ihrer Baisse-Engagements zu bewegen. Damit hängt auch die Steigerung de« Acttencourse« zusammen, welche sich in der jüngsten Zeit vollzogen hak. *— Steigerung der Devisenpreise an der Aetien- Börse. Bon autoritativer Seite wird au« Wien gemeldet, daß der österreichische Finonzminister keinen Auftrag zui» Ankauf von fremden Wechseln »nd Valuten gegeben habe. Die Anschaffungen der österreichischen Regierung für die valutoreguliriing stehen in keinem Zusammenhänge mit der Verlheuerung de« Golde« und der Valuten. Ter österreichische Finanzminisier verfügt im Aullande über bedeutende Goldguthoben und brauch» zur Deckung der Gold- conpons für den Maitermin keine neuen Anschaffungen, er kann diese Ausgaben vielmehr au- seinen Cassabeständen beitreiten. *— Lesterrrichisch« Localeisenbahn-Gesellschast. Di« Präliminar-Bereinbarung, welche vor Kurzem mit der Qeslerreichiichen Localeiiendahn-Geiellschast in Ansehung der käufliche» Erwerbung der gejevschastlichen Linie» durch den Staat zu Stande kam, di« aber noch der Prüfung und Genehmigung von Seite der maß- gebenden Faktoren bedarf, bildet fortdauernd den Gegenstand publlcistischer Erörterung und Auslegung und e« wird hierbei der Inhalt des Abkommens nicht immer richtig beurtheilt. Die Vereinbarung bat ausschließlich und allein die käuflich« Er- Werbung der Linien der Localeisenbahii^Lesellschast »nd einiger bestimmter Vermögens - Objecte zum Gegenstand«. Tie hierfür von der österreichische» Staatsverwaltung zuaestandene Rente «ntjpricht dem Erträgnisse, beziedungswelse sottilchen Werthe der Eisenbahnlinien. WoS über den Kreis dieser Erwerbungen »nd de» hierfür in Form einer feste» Rente gewährten Kauf- preise« hinauSgeht, liegt außerhalb de« Rahmen« de» zwiichen der Staatsverwaltung und Gejellichast in Aussicht genommenen Uebereintommen«. Ls gilt die» insbesondere vo» der zwischen der Loealeisenbahn-GeseMchaft und den Bauunternehmern »u pflegenden Bauobrechnung, welche den Gegenstand der aasschlietzlichen Au»- einanderietznng zwiichen den beiden letztgenannten Factor»» bildet. Auch dir Frag, über den Fortbestand der Gesellichast. welcher außer Zwetsel steht, während über die Form derselben, di« Art und den Umi'ang der von dem Unternehmen zu cultivirenden Zwecke die Entscheidung erst zu treffen ist, hängt mit der für die staatliche Erwerbung der geiellschaslliche» Linie» in keinem Zuiammenbange. Und wenn ein solcher Zuiainmenhang von ver- ichiedenen Seiten angenommen oder künstlich bergestellt wird, so eiitipricht da» ebenso wenig den Tdatiachen, so wie di« Folgerungen, welche man hieran« in der Richtung der finanziellen Verhältnisse der Gesellichast zieht, aus einer vagen Untttlage rohen uud sich mehr aus dem Gebiete der Phantasie bewegen E« ist gewiß nicht autgeichlosien. daß di« Geiellichast in der Form, welche fl« in Zukunft machen wird, proiperiren werde, daß durch gewinndringend« Unternehmungen die Kaossrente eine mehr oder weniger au»giebig« Vermehrung erfahren kann. Heute aber ist noch diese Form «tue offene Frage und e» kann daher nur ein« sehr reg, Phantasie schon derzeit die geschäftlichen Chancen drS ZukunstsunternehmeaS abwäaen wollen. Eine feste und unverrückbare Basis hat derzeit nur bi> zwischen Staat und Gesellschaft >n Au»sicht genommene Trao-actton. und dies« Bast« stellt den wahren Wertd des Erträgnisses de< Eisen- bahn-UnternebmenS der Localeisenbahn-Gesellschast dar. *— Die Bigognespinnerei.Aktiengesellschaft iuRorr- köping ist, wie der „B. Z." gemeldet wird, sallit erklärt. H lieber den Saatenstand im Gouvernement Bess- arabien wird aus Kiichinew gemeldet, daß die Wintersaaten dank dem guten Weiter und dem von Zeit zu Zeit fallenden Regen günstig stehen und man in diescm Jahre eine gute Ernte erwartet, obgleich natürlich noch Biele« dazwischen kommen kann, waS die Er wartungen zu beeinträchtigen im Stande ist. Die Setreidecomptoire schließen schon jetzt Geschäfte aus die künftig« Ernte ab und ge- währen mitunter bedeutende Borschüsse. — Auch au- Ehersou lauten die Nachrichten günstig; die Saaten stehen daselbst gut und et de- ginnt grün zu werden. H Golofunde in Queensland. Am Bataviaflnffe in QueenSIand sind ausgedehnte Goldfelder entdeckt worden. Zwei Männer sind von dem neuen „Rush" in Loea augrkommr» und haben etwa 60 Unzen Gold mitgebracht nnd zwar nicht nur Alluvial- gold sondern auch goldhaltigen Quarz. Biele Arbeiter an« den Annan-Ziiliimine» und au» Lovktown rüsten sich bereit- zur Reise nach de» Fundorten. ?. 0. Ans England. Depression im Rhedereiweseo Nach einer Meldung, welche kürzlich dem StaatSsecretatr von Stephan zugegangen, liegen in England zur Zeit nicht weniger al« 532 Tampser still, welche 734 500 RegistertonS darstellen: rechnet man die brachliegenden Segelschiffe hinzu, so kommt man aus ein« Million Tonne». Von der Bedeutung dieser Stockung giebt «S eine Bor- stellung, wenn wir ihr unsere deutsche Handelsflotte gegrnüberstellen Dieselbe umfaßte am 1. Januar 1892 941 Dampfer mit 764 711 RegistertonS und 2698 Segler mit 7i>4 274 t. Der momentane Still- stand in der englische» Rhederei kommt also eine», Brochliegen von drei Viertel unserer Handelsflotte gleich. Für England erscheint die Sach« allerdings viel geringer, denn die Kauffahrerflotte des JnselreicheS umfaßt 5471 Dampfer und 9751 Segler mit zusammen ri»id 9M>ll.Tvnnen-G«balt. von welcher imposanten Menge der jetzige Ausfall also nur etwa au-mackit, immerhin bedeutet er eine enorme Stagnation. ES fragt sich, zu welche» Schlüffen dieselbe berechtigt. Dcr Nächstliegende wäre, ein Darniederlieg«» de« englischen Außen- handelv zu abilradiren. So thot e« ein kürzlicher Handelsbericht der „National-Zeitnng", welcher aus Grund dieser Erscheinung davor warnt, aus generelle Hebung der WellhandelS-situatiou vorzeitige Hoffnungen zu setzen. „Die Nachricht von der Menge müßig liegen der Fahrzeuge a» den Häfen Englands (sagt dieser Bericht) sollte auch Tieienige» nachdenklich stimmen, welche jetzt an den Börsen Deutschlands und Oesterreichs den Glauben erwecken wollen, eine neue hoffnungsreiche Geschäfts-Aera sei bereit» angebrochen und uur noch eine Anzabl Nörgler sträube sich gegen die Anerkennung der jetzt freundliche» Erscheinungen im Weltverkehr." Der Bericht der „National-Zeitung" nimmt England« Handel, welcher zur Zeit viele Wünsche offen läßt, mit Recht znm Kern der allgemeine» Situation. Gleichwohl bedarf die Schifffahrts-Stockung noch einer anderen Erklärung. Tie Depression im englischen Rycdereiwesrn liegt nicht allein am trägen Handel, sonder» mehr noch an der Ueberproduciion im Schiffsbau. Der englische Schiffsbau ist dein Zuge der Jetztzeit, der slebrr-Erzeugung, verfallen. Rur nothdürsltg wurde dieser Umstand eine Zeit lang dadurch verdeckt, daß durch die Ernlc-Eonjunctur 1881 eine Menge Räume gebraucht wurden, nameuttich z» Getreidk-Trausvorlen aus den Bereinigten Staaten nach Europa. Seit dem Ausbören dieser ausnahmsweise günstigen Loniunctur sind nun die Lonsequenzea der falschen Pro- duction sichtbar da: das Lcerliegen vieler Schiffe und die geworfenen Frachten. Schiffsadrtsberichle erzäbten von Frachtsätzen, mit welchen di« Rheder »uninebr an der Grenze de« Möglichen angelanat sind; io wird Getreide von Nrw-Pork nach englischen Häsen mit 1v,—2 ck bezahlt. Segtersrachte» bringen theilweise schon Verlust. Bei dieser Sachlage konnten aUerding« einige Agrarier neuerding« nicht ohne Bitterkeit behaupten, aus de» großen Wasserstraße» de« Welthandels werde Getreide beule al« Ballast geiabren. Fachleute behaupten, der englisch« Schiffsbau könne sich nicht ander» sanire» oi» durch eine völlige Pause von etlichen Jahren. Technisches. nr. Eine neue auslraliilbe Axt. die wegen ihrer Leistungs fähigkeit ralch Verbreitung gesunden, hat an jeoer Seit« drei breit gehaltene Rinnen oder Nulhen, die in 12—14 mm Abstand parallel von der Schneide bi» zum Nacken lause». Diese Axt hat man dem Arbeitsstück einer Holzspaltmaschine mit Glück nachgebildet. Da« Werkzeug soll viel leichter in da« Holz, besonder» harte», dringen, sich nicht seslklemmen und viel leichter herauSgczogea werdea könne» al» unser« glatte» Aexte. Post«, Telegraphen, und Zsernfprechwefe». * Leipzig. 14. April. Um dem Publicum Gelegenheit zu geben, bei dem Schnellzuge 13, 6>^ N. au- Leipzig (Bayer. Bhf.) nach Berlin, welcher aus der «trecke Leipzig.Bitterseld von einer Bahnpost nicht begleitet wird, bi» zum Abgang« de« Zuge» ge wöhnliche Briefe für de» Lur« Bitterfeld.Berlin und weiter auftiesern zu können, ist seit Kurzem postseitig folgend« Einrichtung getroffen worden: An der Ankunftrseite des Bayerischen Bahnhof«», von welcher derSchnellzug 13 nach Berlin abgeht, wird 15 Minuten vor Abfahrt dieses Zuges ein abnehmbarer Brieskafte» mit der Bezeichnung „Briefkasten kür Briese nach dem Lurs« Bitter- seld-Berlin und weiter" angebracht. Unmittelbar vor Abgang deS Zuge« wird der Briefkasten durch «inen Postunterbeamtra ab- genommen und dem Zugführer übergeben, welcher den Kasten bis Bitterseld befördert, dort a» da» Personal de« Postamt« Bitter seld übergiebt; die dem Kasten entnommenen Briefe finden dann durch die Bahnpost Eisenach-Berliu im Schnellzuge 13, HZ ou- Bilterseld, Weiterbeförderung. Durch diese Einrichtung wird insbesondere auch für Briese nach dem Osten (Rußland u. s. w ), da sie aus den Nachtschnellzng Berlin-KöaigSbrrg-Eidtkuhueu übergehen, eine beschleunigte Beförderung herbeigesührt. SSniglicheS Amtsgericht Leipzig. ('anbrlSreaiftrr. Am LS. April rin,«tragen: Tie Firma G Schreck» in Leipzig-Reudnitz (Kohlgarteastroße Nr. 59 d> und al« deren Inhaber Herr Hermann Gustav Schreck» in Leipzig-Reudnitz. — Tie Firma Alfred Kunad ia Leipzig-Plagwitz lAlbertstraß« Rr. 22) und al- deren Inhaber Herr Waldemar Alfred Kunad in Leipzig-Plagwitz. — Da- Erlöschen der Firma A. Th. M. Albrecht in Leipzig-Gohli«. — Daß die Firma Georg Götting ia Leipzig auf Herrn Georg Earl Götting hier übergegaage» ist. ZwangSverftetger«»». Da« im Grundbuch« aus den Namen Joseph Haseaeyer, Privat- mann in Leipzig, eingetragene, daselbst Lößaiger Straß« Nr. 6 ge- legen« HauSarundslück, geschätzt auf 102 OM soll an hiesiger AnilSgerichtsstelle. Zimmer 214, zwangsweise versteigert werden uud ist der 7. Juni 1893. Vormittag« 11 Uhr, Bersteigerungltermin. Königreich Tachse». HauSrlSrrglftrr. Eingetragen di« Firmen: Traugott Schessler Sr Sohn ia Lhemnitz. Inh. di« Herren Tran- ott Friedrich Schessler und Primu« Albin Schessler da>. — Iulint ' öbuß in Oschatz. Inh. Herr Qtto Hermann Möbuß das. Veränderungen: Herr vr. pkil. Robert Richard Erich Reichardt ia Dresden ist alt Mitinh. in di« Firma Lievich St Reichardt daß «ingetrete». Die demielben ertheilt geweien« Procura ist erloschen. — Die Firma Meyer Sr Cohn in Olbernhau sirmirt künftig O. A Meyer. — Firma Ratze St Sohn ist von dem biSheriaen Inb Herrn Johann Lori Ratz« ia Willhea ans Herrn Earl Gustav Rätz« das. übergegoagen. Erloschen di« Firmen: Oelschlägel Sr Höfer in Klingeathal. — Moritz Hirsch ia Neustadt. Verichtt>un>. Dt« Firma Malich St MaanSseld in Lhemnitz, an« welcher Herr Franz Monnlfeld am 1 April al« Theilbaber auSqeichteden ist, laute« künftig Paul Maltch und nicht Arno Hävel, wie in der Morgenausgabe vom 13. dsS. irr« Ihümlich mitgeiheilt war.
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