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thristen Auftrage den Segen gespendet. Er richtete vor der begenspendung eine Ansprache an die Menge, in der er u. A. sagte: Beim heil. Stuhl habe die polnische Nation stets Gehör gefunden, sowohl in ihrer Blüthezeit als auch — und zwar in noch höherem Grade — in den Zeiten des Nieder gangs. Als alle Mächte der Welt die Polen verließen, babe der heil. Stuhl letzteren das Mitgefühl bewahrt. Ein Zeichen hierfür bilde die heutige Feier. ch Hannover, 28. April. Bel einer Besprechung, welche der Geschäftsführer der nationalliberalen Partei der Prooinz Hannover, Hofbuchhändler Kiepert, in Berlin mit dem Gcneralsecretair der Colontalgefellschaft, Herrn von Bornhaupt, batte, theilt letzterer mit, daß die Eröffnung des von der Deutschen Colonialgesellschast geplanten Waarenhauses vorläufig sistirt sei, daß von der Eoloatolgesellschaft eine Schädigung des Zwischenhandels durch ein Lonmrrenzgeschäst niemals beabsichtigt sei, und daß man wohl wisse, welche werthvolle Unterstützung gerade aus kaufmännischen Kreisen der colonialen Bewegung von Anfang an entgegen gebracht wurde. Ein für Ende Mai ins Auge gefaßte Borstandssitzung der Colonialgesellschaft werde sich mit der Frage beschäftigen, wie mau den Produkten unserer Colonien rin möglichst weites Absatzgebiet eröffnen könne, ohne den Zwischenhandel, dessen Mitwirkung bei diesen Bestrebungen besonders wichtig sei, zu schädigen. * Braunschweig, 28. April. In dem Befinden dcß Prinzen Georg, des ältesten Sohnes des Herzogs von Cumberland, ist eme ernste Bersch limmerung eingetrctcn. * Wiesbaden, 28. April. Auf den königlichen Eisenstein gruben KöniaSzug und Prinzkessel zu Oberscheld streiken, dem „Rheinischen Kurier" zufolge, seit heute Vormittag 300 Bergleute. * Frankfurt a. M., 28. April. Die Ankunft desKaisers wird Sonntag, 10. Mai, Vormittags 10»/, Uhr, auf dem Hauptbahnhof erfolgen. Von da begiebt sich der Kaiser unter dem Geläute sämmtlicher Glocken in die Kat har inen- kirche, an deren Eingang er von der gesummten lutherischen Geistlichkeit empfangen wird. Aus der Kirche begiebt er sich direct zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Nach der Enthüllung desselben hält er in den IubiläumSiäumen im Hotel Schwan, wo 1870 der Friede geschlossen wurde, Cour ab. Um 5 Uhr ist Festessen im Pchlmengarten, um 7»/, Uhr Festvorstellung im Opernhause. (Köln. Volksztg.) * Ansbach, 28. April. Fabrikbesitzer Wilhelm Tröltsch in Weissenburg a. S. hat die ihm von der nationalliberalen Partei angetragene ReichstagScandidatur angenommen.— Der Beschluß der freisinnigen Partei, in die Wahl nicht einzutreten, wurde in nachstehender Resolution nieder gelegt: „In Erwägung, daß der Engere Ausschuß der Deutschen Volks partei bei der Frage der eventuellen Unterstützung der volkspartei lichen Candidatur im Reichstagswuhlkreis Ansbach-Schwabach eine Anerkennung des Besitzstandes der Teulschsreisinnigen Partei im Wahlkreis Erlangen-Fürth-Hersbruck ablehnt, im Gegentheil ausdrücklich erklärt, auch bei den kommenden Neichstagswahlen dort eine Sondercandidatur auszustellen, in weiterer Erwägung, daß ein sofortiges Eintreten der Deutschsreisinnigen Partei im Wahlkreis AuSbach-Schwabach für die Candidatur der Deutschen Volkspartei nur unter der ausdrücklichen Anerkennung des freisinnigen Besitz, pandes und unter dem bindenden Versprechen einer Unterstützung der Deutschfreisinnigen Partei durch die Deutsche Volkspartei im Wahlkreis Erlangen-Fürth-Hersbruck und in den im Jahre 1893 mit freisinnigen Candidaten besetzten bayerischen Wahlkreisen dis- cutabel erscheint, beschließt die Bertrauensmännerverjammlung der Deutschfreisinnigen Partei im Wahlkreis Ansbach-Lchwabach in vollkommener Uebereinstimmung mit dem geschästsfübrenden Ausschuß des Landesausschusses der Deutschfreisinnigen Partei in Bayern, den Wählern im Wahlkreis Ansbach-Schwabach von einem Eintreten in die Reichstagswahl am 28. Mai abzurathen." * Karlsruhe, 29.April. (Telegramm.) Der „Badischen Presse" zufolge hielt der Groß Herzog bei der KriegS- ErinnerungSfeier des badischen Train-BataillonS Nr. 14 in Durlach eine Ansprache, welche folgenden Wortlaut hatte: „Ich ergreife gern diese Gelegenheit, Sie zu begrüßen und freue mich, daß Sie sich so zahlreich hier versammelt haben. Es ist mir eine besondere Genugthuung, auch bei Ihnen zu weilen wie bei den anderen Kameraden, die bei früheren Gelegenheiten versammelt waren, um die 2S Jahre zu feiern, die in Frieden verlaufen sind und die, wie Sie Gelegenheit hatten, ihr Leben aufs Spiel zu setzen für das Vaterland, nunmehr für das Reich. Es ist eine große Befriedigung, die damalige Zeit miterlebt zu haben. Meine Freunde! Wir haben heute das Richtige gethan, indem wir zu Anfang unserer Feier Gott dankten, daß er uns vereinigt hat und daß wir diesen Tag erleben durften. Sie werden mich verstehen, wenn ich Ihnen sage, daß es unsere Aufgabe sein muß, uns dieser Gnade Gottes Werth zu erhalten. Die Mahnung richte ich an Sie, trachten Sie darnach, daß die Gesinnungen, die Sie bekunden, indem Sic hier anwesend sind, daß die ganze Kraft der Ueberzeugung auf die Jugend, auf die kommenden Geschlechter übertragen Werde, damit DaS, waS geschaffen worden, auch erhalten bleibt. Wenn ich so rede, weiß ich sehr wohl, daß Ihre Verwendung im Kriege eine ganz andere war, als die anderer Regimenter. ES ist eine Freude, zu sagen, daß gerade der Train ausgezeichnete Dienste geleistet hat, daß er jeder Zeit und rechtzeitig eintraf, um schlagen zu können, denn schlagen kann man nur, wenn man die Kraft dazu hat. Sie haben dazu beigelragen, daß zum Schlagen die nöthige Kraft gegeben werden konnte. Sic waren rechtzeitig zur Stelle. Ich gedenke gern Ihres da maligen CommandeurS, deS Majors von CheliuS, der sich große Verdienste erworben, der nicht nur seine Pflicht ge- than, er hat mehr geleistet, und seinem Andenken sei Dank. Wenn wir, meine Freunde, der Vergangenheit gedenken, so gedenken wir auch dessen, was uns am höchsten steht. Und so komme ich auf DaS, was uns das Theuerste sein muß, daß wir Das erhalten und bewahren, dessen Gipfelpunkt die Kaiserkrone bildet. So rufe ich Ihnen zu: Helfen Sie, WaS an Ihnen ist, daß unserem Kaiser das Regieren leicht wird, daß die Aufgaben, die er zu erfüllen hat, vollkommen erfüllt werden können, mit der Hilfe des Volkes! Ich schließe mit Dem, was uns einst vielleicht wieder zusammen führt, mit dem Rufe: Seine Majestät der Kaiser Hurrah!" * München, 28. April, lieber das Befinden König Otto's schreibt die „Franks. Ztg.": Er ist mager, scheinbar unempfindlich gegen das, was um ihn vorgeht. Bald starrt er unbeweglich vor sich hin, bald tobt er heftig auf, dann wieder steht er an der Mauer und murmelt in diese hinein. Die früheren Heftigkeiten gegen die Dienerschaft haben nach gelassen. Daß er nicht vollständig apathisch gegen seine Um gebung ist, sondern auch Wahrnehmungen macht, geht auS mancherlei dann und wann bemerkbaren Anzeichen hervor. Die Aufnahme der Nahrung ist sehr unregelmäßig. Längerer Ver weigerung folgt heftige« Verlangen nach Speisen. Die Assimilirung der NahrungSwerthe erfolgt ganz correct, doch ist die Verdauung nicht in allen Theilen normal. DaS körperliche Befinden ist derart, daß eine lange Lebensdauer wahrscheinlich ist. Indessen ist e» nicht gewiß, ob nicht durch die Umbildung der Gehirnmaterie einmal ein Blutgefäß an gegriffen wird; in welchem Falle eine plötzliche Katastrophe äußerlich unvermittelt eintrilt. Um den König ist ein kleiner Hosdieost eingerichtet, der Auftrag hat, alle Formalitäten streng zu beobachten. Der Kranke scheint hierfür nicht ganz ohne Empfindung zu sein. Oesterreich-Ungar«. Die Jahrtausendfeicr. * Pest, 29. April. (Telegramm.) Kaiser Franz Josef ist heute früh 5 Uhr 40 Min. auf dem prachtvoll geschmückten Bahnhöfe ringetroffen und wurde vom Minister präsidenten Baron Banffy und den anderen Ministern em pfangen. Nach huldvoller Begrüßung der Anwesenden und nach Erkundigungen über die Entwickelung der Stadt und die Vorbereitungen zur Ausstellung sprach der Kaiser seine Freude aus, wieder in Pest sein zu können, und besichtigte sodann den neuen, aus Anlaß der Iahrtausendfeier ber- gestellten prachtvollen Hofzug. Baron Banffy verweilte während der Besichtigung an der Seite des Monarchen, welcher sodann, von der großen vor dem Bahnhofe an gesammelten Mentze auf das Lebhafteste begrüßt, den bereit stehenden offenen Hofwageu bestieg und sich nach der Ofener Hofburg begab, von der in den festlich geschmückten Straßen Spalier bildenden Menge mit begeisterten Ovationen empfangen. Frankreich. Las Ministerium Msline. * Paris, 29. April. (Telegramm.) Das Cabinet Möline ist nunmehr in nachsteheüder Weise vollständig gebildet: Meline übernimmt den Vorsitz und das Ministerium für Ackerbau, Darlau Justiz, Hanotaux AeußereS, Barthou Inneres, Cochery Finanzen, General Billot Krieg, Admiral Besnard Marine, Rambaud Unterricht, Lebon Colonien, Boucher Handel und Turrel öffentliche Arbeiten. — Verschiedene Gruppen, die die Majorität des Cabinets Bourgeois gebildet, beabsichtigen eine Liga zur Bertheidigung des allgemeinen Stimmrechts zu gründen, welche im ganzen Lande eine Campagne gegen den Senat unternehmen soll. * Paris, 29. April. (Telegramm.) Fürst Ferdinand von Bulgarien wird heute Abend nach Berlin abreiscn. Italien. * Rom, 29. April. (Telegramm.) Cavalotti bat an das Ministerium eine Anfrage gerichtet über die vorzeitige Veröffentlichung von Schriftstücken des Grün buches, welche die hiesige „Tribuna" angeblich nach der» Pariser „Jour" drahtlich mitgetheilt hat, als dieser sie noch gar nicht veröffentlicht hatte. Die Feinde des früheren Cabinets bezichtigen dessen Minister deS Aeußercn, Baron Blanc, diese Veröffentlichung veranlaßt zu haben. Es spinnt sich ein neuer „Acten" - Skandal an, bei dem es auf CriSpi und seine Freunde abgesehen ist. (Voss. Ztg.) Rußland. London, 29. April. (Telegramm.) Aus Petersburg wird der „Times" gemeldet: Die russische Regierung habe beschlossen, einen weiteren Schritt in ihren Vorbereitungen zu thun, um in der Lage zu sein, gegen Herat vorzugehen, ehe dieser Ort von den englischen Truppen auf der anderen Seite erreicht werden kann. Eine weitspurige Eisenbahn solle sobald wie möglich von Merw nach Kuschk gebaut und das nötbige Material solle bereit gestellt werden, um eine Eisenbahnlinie von Kuschk nach Herat zu legen. Orient. Die türkischen Wirren. * Konstantinopel, 29. April. (Telegramm.) Bei der Verhaftung zweier Mitglieder des armenischen So mit öS, welche von armenischen Kaufleuten Geld zu erpressen versuchten, wurde ein Polizist getödtet. Die serbische Fahnenfrage. * Belgrad, 28. April. Dem Vernehmen nach hat die ser bische Regierung dem Grafen GoluchowSki durch ihren Gesandten in Wien erklärt, sie sei gern bereit, ihre frühere Anordnung betr. der Nichttheilnahme deS serbischen Vertreters an der MillenniumLfcier zurückzunehmen, wenn die unga rische Negierung aus dem Festprogramm die Huldigung der serbischen Fahne streiche, welche im Wappen einen Eberkops mit in die Stirn gestecktem Goldpfeil führt. * Sofia, 29. April. (Telegramm.) Der ehemalige Pülizei- präfect Lukan ow und der ehemalige C^inetschef im Ministerium Stambulow, Karagiozow, erschienen gestern abermals vor Gericht in Folge einer von den Brüdern Jvanow angestrengten Klage wegen Mißhandlung. Die Brüder Jvanow waren im Jahre 1894 wegen Verschwörung gegen das Leben des Fürsten verurtheilt, später aber be gnadigt worden. Lukanow und Karagiozow wurden frei gesprochen. * Eettinje, 29. April. (Telegramm.) Der Mali Achmed Feisi-Pascha überreichte dem Fürsten ein Hand schreiben des Sultans und wurde durch Verleihung des Großkreuzes des Danilo-Ordens ausgezeichnet. Feisi-Pascha hat bereits die Rückreise nach Konstantinopel angetreten. Asien. * Tiflis, 27. April. (Meldung der „Russischen Tele- graphen-Agentur") Der frühere türkische Unterrichtsminister und Geheime Rath des Sultans Munif Pascha ist mit einem zahlreichen Gefolge auf dem Wege nach Teheran hier durchgereist. Derselbe überbringt dem Schah die Glück wünsche des Sultans zu dessen 50jährigem Regierungsjubiläum und wird zugleich versuchen, den zwischen der Türkei und Persien jüngst entstandenen religiösen Conflict beizulegen. Afrika. Znm TranSvaal-konfliet. * Pretoria, 29. April. (Telegram m.) Präsident Krüger erklärte gegenüber dem Vertreter des „Renler'schen Bureaus": Die Geschehnisse deS Tages seien ihm Gegenstand ernster Erwägung. Er vertraue, daß Johannesburg die Entscheidung der Negierung in Ruhe abwarten werde. Die schriftliche UrtheilsauSfertigung werde dem ausführeuden Rathe am Donnerstag vorgelegt und die Angelegenheit alsdann rasch in Behandlung genommen werden. * Johannesburg, 29. April. (Telegramm.) Meldung des „Reuter'schen Bureaus". Auf morgen ist eine Ver sammlung zur Wahl von Ausschüssen anberaumt behufs Absendung größerer Abordnungen an den Präsidenten Krüger, welche von demselben oaS Versprechen erbitten wollen, daß er seinen Einfluß zu Gunsten der Verurtheilten geltend machen werde. * London, 29. April. (Telegramm.) Nach einer Meldung deS „Reuter'jchen Bureaus" hat Chamberlain von Robinson eine Drahtmeldung des Inhalts erhalten, daß Präsident Krüger die über vier Führer des ReformausschusseS verhängte Todesstrafe omgewandrlt habe; in welche Strafe, ist noch nicht bekannt. * Paris, 29. April. (Telegramm.) Die „Agence HavaS" meldet aus Pretoria: Die Regierung der Südafrikanischen Republik beabsichtigt, die in ihrem Besitz befindlichen Schriftstücke, welche sich auf den Proceß gegen das Reform-ComitS und auf die Aus länder, welche im Zuge vr. Jameson'S eine Rolle spielten, beziehen, zu veröffentlichen. Im Besitze der Regierung befinden sich, wie ver sichert wird, Schriftstücke, welche die Betheiligung Cecil Rhodes' und der Charteret» Company unzweifelhaft bewiesen und starke Verdachtsgründe gegen ausländische Personen in Südafrika enthielten. (Wiederholt.) * London, 29. April. (Telegramm.) Nach einer Meldung der „Daily News" befindet sich unter den zu Gesängnißstrafen Verurtheilten auch der türkische Consul in Pretoria Bettel- heim. (Wiederholt.) * London, 29. April. (Telegramm.) Die Meldung von der Verurtheilung der Führer der Johannesburger Reformpartei zum Tode verursachte gestern Abend hier eme mit Entrüstung gepaarte Aufregung, die sich nur mit jener vergleichen läßt, die der Glückwunsch des Kaiser» an den Präsidenten Krüger erzeugte. Ueberall in den Wandelgangen de» Parlaments, den Club», Casö», Tonballen, Schenken und Straßen wurde auf das Heftigste gegen die Boeren getobt. Die feindselige Stimmung dürste sich verschärfen, wenn nicht bald eine Begnadigung der Verurtheilten erfolgt. Dieser Stimmung geben die „Times" und die übrigen Morgenblätter entsprechen den Ausdruck. Die „TimcS" schreibt: Nicht aus die Großmuth Krüger'S baue das englische Publicum gegenwärtig, sondern auf seine gesunde Vernunft. Die Vollstreckung der TodeS- urtheile würde nicht nur ein Verbrechen (!), sondern ein schlimmer politischer Schnitzer sein. Die Hinrichtung nur eines einzigen der Verurtheilten würde eine unversöhnliche Blutfehde zwischen den Eng ländern und den Boeren deS Transvaal ansachen. Es mag bezweifelt werden, ob in einem solchen Streite viele Männer holländischen Blutes jenseits der Transvaalgrenzen bereit sein würden, einen Staat zu unterstützen, der ßsich als so blutdürstig und tböricht erwiesen hat. Ein ernster Kampf, von vielem Blutvergießen begleitet, dürfte folgen; aber kein nüchterner Politiker könne bezweifeln, was der schließ liche Ausgang eines Kampfes zwischen der Macht des Briten reiches und den Bürgern Transvaals, welche Bündnisse (!) diese auch geschloffen haben mögen, sein müsse. Die „Times" protestirt auch gegen die Vollstreckung derübri g en Strafurtheile, da durch Einsperrung und Verbannung so vieler hervorragender Geschäftsleute die Goldminenindustrie wesentlich geschädigt werden müsse. (Wäre diese Sprache der englischen Presse vor der Umwandlung der Todesstrafe in Pretoria bekannt ge wesen, so bätte Präsident Krüger dieselbe nur mit der Voll streckung des Urtheils beantworten können. D. Red.) * Paris, 29. April. (Telegramm.) Nach einer Meldung der „Agence Havas" aus Zanzibar verlautet dort gerücht weise, die Engländer hätten am Victoria-See in der Gegend von Uganda ziemlich ernste Verluste erlitten. — Bonchey Vosgeö übernahm das Handelsministerium. Amerika. * Havanna, 29. April. (Telegramm.) Im Palais deS Gouverneurs entstand durch Entzündung von Gasen eine Explosion. Militair und Marine. * Berlin, 29. April. (Telegramm.) Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Commando der Marine ist das 1. Ge schwader unter Vicc-Admiral Koester mit S. M. Schiffen „Kurfürst Friedrich Wilhelm" (Flaggschiff), „Brandenburg", „Weißenburg", „Woerty", „Sachsen", „Württemberg" und Aviso „Jagd" am 28. April in Nieuweding ringetroffen und will am 4. Mai von dort nach Wilhelmshaven zurückkehren. Der Aviso der ll. Division „Wacht" ist am 28. April in Wilhelmshaven angekommen. Seine M. S. „Seeadler", Commandant Corvetten-Eapitain Coerper, ist gestern in Simonstown eingetroffen. — S. M. S. „Prinzeß Wilhelm", Commandant Corvetten-Capitain v. Holtzendorff, ist ebenfalls gestern und S. M. S. „Irene", Commandant Capitaiu zur See von Drcsky, ist heute, und zwar von Vokohama, in See gegangen. England. An Subventionen für Hilfskreuzer zahlt die Admiralität in diesem Jahre für elf Schnelldampfer rund 992000 ./L, d. i. 64 000 mehr als im Vorjahre. Davon erhält die Cunard Co. für die beiden Dampfer „Campania" und „Lucania" je 153000 die White Star Line für „Teutonic" und „Majestic" 148 600 bezw. 150 900 die P. L O. Co. für „Himalaya" und „Australia'^ je 68 850 für „Victoria" und „Arcadia" je 49 735 die Canadian Pacific Co. für die drei den Verkehr zwischen Canada und Ostasien vermittelnden Dampfer „Empreß of Jndia", „Emprcß of China" und „Empreß of Japan" je 49 715 >4 Außer- dem halten drei der genannten Dainpfergesellschaften ohne weitere Subvention noch 17 grobe transoceanische Dampfer, großenthcils Schnelldampfer, zur Verfügung der Admiralität, und zwar die Cunard Co. vier, die White Star Line drei und die P. L O. Co. zehn. Ferner sind die bisher für die Bewaffnung der Hilfskreuzer bestimmten Vorderlader vor Kurzem durch Hinterlader und Maschinenkanonen neuen Modells ersetzt worden, die nebst den Lafietten und sonstigem Zubehör in besonderen Hilfskreuzer- Reseroedepots auf verschiedenen Stationen im In- und Auslände aufbewahrt und zum sofortigen Gebrauch bereitgehalten werden. (Nach dem Lroaä -Irrcnv.) Lader- Sommerfrischen und Reisen. Sooden a. W. (Soolbad). Den unausgesetzten Bemühungen der Badeverwaltung ist es gelungen, die schon längst angestrebte Anlage einer neuen Wasserleiung endlich aus dem Reiche der Ideen in das Reich der Wirklichkeit zu befördern. Abgesehen von der großen Bedeutung dieser Anlage in sanitärer und feuersicherheit- licher Beziehung, sind dadurch noch nicht abzusehende Verschönerungs vortheile geschaffen. Es war dadurch möglich, an Stelle des bis herigen kleinen Springbrunnen- im Curgarten einen viel schöneren mit ungemesscnen Wassermengen und noch andere an beliebigen Stellen unseres Ortes anzulegen. Außerdem war es möglich, circa 200 Schritt nördlich von unserem Orte einen 2 Morgen großen Fisch, und Schiffteich anznlegen, auf dem das Gondeln ungleich bequemer und gefahrloser vor sich gehen kann, als bisher aus der Werra, weshalb letzterer Sport von den Curgästen nur wenig ge- übt wurde. Nordseebad Wyk a. F. Die anmuthige, sehr geschützte Lage des Badeortes Wyk a. F. veranlaßte den „Verein für Kinderheil- stätten an den deutschen Seeküsten", dort im Jahre 1882 sein erstes Hospiz zu bauen. In diesem haben seitdem schon viele Kinder, die von schwacher Constitution, skrophulvs, nerven- oder brustkrank waren, Heilung und Stärkung gesucht und gesunden. Die Anstalt ist so groß, daß gegen 90 Kinder im Alter von 4—14 Jahren zu gleicher Zeit Aufnahme finden. Sie liegt unmittelbar am Strande, von schützenden Parkanlagen umgeben. Vorsteherin ist seit 10 Jahren Fräulein Louise Freihoff, unter deren Aufsicht die Krankenpflege von Pflegerinnen des Berliner Augusta-Hospitals geübt wird. Das Verpslegungsgeld beträgt für Unbemittelte 10, für Bemittelte 15 pro Woche. Anstaltsarzt ist der hiesige Badearzt vr. Gerber. Rordseebad Vüsnm i» Holstein. Es dürfte frühere Besucher deS in den letzten Jahren so recht beliebt gewordenen Büsum inter- essiren, daß die hiesige Anstalt für kalte Seebäder zur diesjährigen Saison io die Verwaltung des Ortes Büsum übergeht. Es ist dies um so erfreulicher, als die Gemeinde-Verwaltung es sich angelegen sein lassen wird, die Anstalt immer zeitgemäßer auszubauen und an ihrem Theile dafür Sorge tragen wird, die Kranken, Siechen und Genesenden, welche unser Nordseebad als Curort aufjuchen, in ihren Lebensgewohnheiten und Ansprüchen zu befriedigen und so den Gästen auch einen längeren Aufenthalt behaglich zu machen. Der dies- jährige Prospect konimt in reicherer Ausstattung und in hand licherer Form (als Heftchen) durch die Bade - Direktion zur Ver sendung. Nach amtlicher Bekanntgabe ist die Petition deS Verbandes der Pommerschen Ostseebäder und der Rhederci I. F. Braeunlich-Stettin um Einführung neuer Sommerkarten nach den Ostsee bädern mit Freigebäck und directer Gepäckabfertigung von Erfolg gekrönt worden. Widerruflich sind dieselben 1., 2. und 3. Tlasse genehmigt im Verkehr von Leipzig, Dresden, Chemnitz, Bautzen, Freiberg i/S-, Altenburg, Zwickau, Halle o/S., Magdeburg, Görlitz, Braunschweig, Aschersleben, Cöthen, Bernburg, Stendal und Halberstadt, von Dessau, Cottbus, Forst, Hainburg, Schneidemühl, Landsberg a/W., Griesen, Beuthen O.-S. undZüllichau. Durch diese Einrichtung wird sich der Verkehr nach den Ostseebädern bald verdoppeln. Odol. Neuerdings kommt dieses ausgezeichnete Präparat auch in kleineren FlaconS zum Preise von 85 Pfennigen in den Handel. DaS Dresdener Chemische Laboratorium Linauer in Dresden hat diese- kleinere Flacon creirt, um auch solchen Leuten, die nicht Lust haben, für einen Versuch anderthalbe Mark auszugeben, aus billigere Weise Gelegenheit zu bieten, sich von den virlgerühmteu Wirkungen de» OdolS selbst zu überzeugen. Vertreter 8. ÜLllisod, Raschmarkt, Alte Börst. Tel. I, 448. Plagmttz, Kriedrtchstr. 8. Tel. III. 551S. N. «iirlliiilkkii fl. !eliiliiliil>lliflilli vermittelt kaufm. Auskünfte im In- und Ausland. Außer in Leipzig, Löhrstraße 2, unterhält sie zahlreiche Bureaus in Deutschland und Niederlassungen in Amsterdam, Brüssel, Loudon, Paris, Budapest, Wien. In Nordamerika und Australien ist sie vertreten durch Dbe Lrackstreet Oompanx. Man verlange Geschäftsplan. k. Iiullll'8 atftsreie Rutz-Haarfarbe, amtl. attest., bestes Mittel, krr. Kuka, Kronenparf., Nürnberg. In allen Parfüm.-, Drog.« u. Friseorgeschäftrn. Ak km nlm kstilöllliclit. 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Leffentliche Bibliotheken. Univrrsitätsbiblioth«k(Beetb ovenstr. Nr. 4) ist an allen Wochen tagen geöffnet: von 9—1 Ubr und (mit Ausnahme des Sonn abends) Nachmittags von 3—5 Ubr; Lesesaal von 9—1 und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends) von 3—6 Uhr; Bücher-AuSgabe und .Annahme von 11—1 und Nachmittags (mit Ausnahme des Sonnabends) von 3—5 Uhr. Filiale für Bücker-AuSgabe und -Annahme (Grimm. Steinweg 12) täglich geöffnet von 11—1 Uhr. btadrbibliothek Montag- und Donnerstag» 11—1 Uhr, die übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Uhr. Volksbibliotbek Lt. (I. Bürgerschule) 7'/«—9'/, Ubr Abends. Musikbibliothek Peter» (KvnigSslratze 26) ist an allen Wochen- tagen von 11—1 und 3—8 Ubr geöffnet. Bücher, Musikalieu und Mnsikzeituugeu können im Lesezimmer uuentgeltlich studirt resp. gelesen werden. Pädagogische 8cnlrall>ibliothcr(Tomeniu-siiftung), LehrervereinS- bous, Kromerstr.4. geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2—4 Uhr. Lesehalle von 2'/« bis 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des Vereins für Erdkunde geöffnet Mittwoch und Freitag von 4—5 Uhr. (Local: Universitätsbibliothek.) Schwcizcrheim (Home Suisse), Markt Nr. 1L 3. Etage rechts (Kaufhalle), Trevve „Volksviirrau". Auskunftsstelle für Arbeiterversicherungs-,Gewerbe- und ähnliche Sachen Elsterstraße 14, Part. l. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonnlags von 11 bis 1 Ubr. Verein zur Förderung des Fremden- und Geschäftsverkehrs. Geschäftsstelle: Peterssiraße 17 bei Herrn Hoflieferant Gustav Kietz sowie 30 Auskuiistsstellen in allen Theilen der Stadt. Kosten- lose Auskunftsertheilung über Leipziger Verhältnisse. Giebt an fremde gedruckte Führer durch Leipzig gratis ab. MätzigkeitSvercin dcS Binnen Kreuze» tTrtnkerrettung), freie Versammlungen Abends '/,9 Uhr, Sonntags Roßstr. 14, H. Pt., Mittwochs Täubchenweg 14, H. Part. Jedermann willkommen. Näheres beim Vorsitzenden Krüger, Täubchenweg 14, IH. Stnotische Markthalle, Noßxlay td, im Sommerbalbjahr für da große Publicum Wochentag- Borm. 6—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr fSonnobendS und «n Tagen vor Festtagen bi» 9 Uhr) geöffnet. Städtisches Mnsenm und Leipziger Knnstvcretn geöffnet an Sonn- und Feiertagen 10'/,—3 Uhr, Montags 12—4 Uhr, an den übrigen Wochentagen 10—4 Uhr. Eintritt in da- Museum Sonntags, Mittwochs und Freitags frei. Montag- 1 Mk., Diens tags, Donnerstags. Sonnabends 50 Psg., an den Meßsonntagen 25 Psg. Der Eintritt in den Kunstverein beträgt für NiLtmit- glieder 50 Psg. Mnsikhistorischcs Mnsenm (Paul de Wit), Thomaskirchhof 16, II. Täglich Vor- und Nachmittags geöffnet. Grassi-Mttseum geöffnet an Sonn- uud Feiertagen von 10'/, bis 3 Uhr, Montags von 12 bis 3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10 bis 3 Uhr. Die dem Kuustgewerbe-Museum über lassenen Räume sind außerdem Dienstags und Freitags von 7 bis 9 Uhr Abends geöffnet; der Zeichensaal an allen Wochentagen von 7 bis 9 Uhr Abends. Eintritt Sonntags, Mittwochs und Freitags, sowie an Wochentagen Abends frei, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 -H, Montags 1 An den Meßsonntagen 25 Neue» Theater. Besichtigung desselben Nachmittag- von 2—4 Uhr. Zu melden beim Tbeater-Jnjvector. Neue» Gewandhaus. Täglich von früh 9 Uhr bis Nachmittag- 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten L 1 .4l pr. Person (für Vereine und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigstens 20 Billrts L '/ pr. Person) sind am Mestportal zu lösen. Tel Vecchio'» Kunst-Ausstelluug, Markt Nr. 10, !1 (Kaufhalle), geöffnet: Wochentags voo Vormittags 9 bis 5 Uhr Nachmittags und Sonn- und FeiertaqS von Borm. 10'/, bi- 3 Uhr Nachm. Reue Börse. Besichtigung Wochentag- 9 bis 4 Uhr, Sonntag« '/,11—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hau-meister. Museum für Völkerkunde geschloffen. Verein für die Geschichte Leipzigs, Johanoi-platz 8. Di« Sammlungen sind qcöfsnet jeden Mittwoch und Sonntag von '/.II —'/,1 Uhr. Eintrittsgeld 30 Geschäftsstelle des Deutsche« Patrioten-Bunde» zur Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals bei Leipzig: An der Pleiße 12, p. >. Zahlstelle und Entnahme von Mitgliedskarteuhefteu. Sächsisch-Thüringische Industrie-und Gewerve-RuSstellung z» Leipzig im Jahre 1897. Geschäftsstelle: Leipzig, Nicola,« kirchhof 4 (Prediqerhous). Fernsprecher: Amt I, Nr. 2498. DeutschrSVuchgewcrbc-Museum undBiichgcwcrblichrJahrcS- AttSstcllnng imBuchhändlerhauje, Portal Ecke Gerichtsweg,!.Stock. Sonntags, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 10'/, bis I Uhr, bei freiem Eintritt, geöffnet. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. An der Promenade. Reichhalt, und vielseitige Vereinigung gewervl. Erzeugnisse u. Neuheiten der verschied. Art. Täglich geöffnet von 9, Sonntag» von 11 Uhr. Kranz Schneider, k. k. Hoftnöbelsabrik, Weststraße 49/51. Aus stellung ganzer Wohnung-« und Billenausstattungeu für Inter essenten Wochentags von 9—7 Uhr unentgeltlich geöffnet. Ehr. Harbers, Markt 6, !. 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