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jp.1/178. Grschedtt tLgltch früh 6'/. Uhr. »e»«««, «rPe-ttt«, J»h«Mt»gaff« LS. -7"»->w*t, kn Lrkactt»»: «»nmuaq« ,»—,2 uyr. «achmUtag« 4—« Uhr. der fttr dir aüchfi- R»««er deftimmtt» ^ an »ocheuiage» dt« Aachuttttuas. an S«w- zensr«hbiSV.S»-r. »»» BUatr, fürHutHmmtz»«: Vtt> «ln»«. UoiverfttLttpr.». »et« Lösche, «atdarmenstr. 1, p. nur dt« '/^ Uhr. ^.97^4 L l.»1Zö!« «l03Z;^ >. o. ». L °.0.pl/I7-! ».6.xl/47? L l) xl/17öI Mpziger Lagclilalt Anzeiger. Orzan für Politik, Localgcschichte, Haudelr und GcschLstsverkkhr. Auflage L»»«k»e»t»»rri« vtertüt.4»/,UL wcl. Brmoerlohu b Ml., durch dir Pvst bezogen « Mt. Jede einzeln« Nummer U Pf. Belegexemplar lv Pf. Gebühren für Extrabeilagen ohne Postbefürderimg Z8 Mt. mu Postbefürderung 4L Ml Zaskralr daefp. Petitzetle 20 Pf Größere Schritten laut unseren PreiSverzetchmß. — Tabellarischer Satz nach höherem Tarif. L«ta»e» «irr de» »ikacttmustrtch di« Spaltzeil« 40 Pf. Inserate find stet» an d.-rpektt r» zu senden. — Rabatt wird mchf gegeben Zahlung pr»«nn»»»iut«. l vnrch Po" »der -ostvorschuß. - 212. Mittwoch den 31. Juli 1878. 72. Jahrgang. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß die Grundstück« auf der „an der allen Elster" de« nannten Straße «tt den nachstehend verzeichneten Nummern versehen worden sind: l ».Caos I »O.xl/17« s».ser»I i»lM Straßen- Nr. Nummer deS Brand- catasterS Namen der Besitzer l Lbth. S. — Baustelle. 3-4 1434 00 Herr Gustav Persitz. Baustellen. - 1434 illi Herr Gustav Perlitz. » bü* 17 — Baustellen. 18 1424 Herr Franz LouiS Leidenroth. den 27. Juli 1878. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Georgi. L Bekanntmachung. Die Lieferung der für den Betrieb der städtischen Gasanstalt erforderlichen Bücher und Druckf»rmulare soll auf die Jahre 187V und 1880 an den Mindestfordernden, jedoch vorbehaltlich der Auswahl unter den Submittenten, vergeben werden. Verzeichnisse der Drucksachen bez. Proben derselben und Lieferungsbedingungen find in der Gasanstalt emzusehen de», in Empfang zu nehmen, Offerten aber bis längstens Den IS. August d. I., Abends 6 Uhr »erfiegelt und mit der Aufschrift: „Drucksormulare, «te Gasanstalt detr." versehen bei der Nuntiatur de« AattzS abzugeben. Nicht versiegelte, oder verspätet abgegebene Offerten bleiben unberücksichtigt. Leipzig, den 89. Juli 1878. Des Rath» Deputatt»« zur Gasanstalt. Bekanntmachung. Die licitirten Lokalitäten im „Maurtcianum" Grimmaische Straße Nr. I«, im „goldenen Anker", große Fleischergaffe Nr. 3 und im Grundstück vnrgftratze Rr. 16 sind »ergeben und werden die nicht zur Berücksichtigung gelangten Bieter ihrer diesfallsigen Gebote hiermit entlasten. Leipz g, am 30. Juli 1878. UniverfltätZ-Rentamt. Graf. Bekanntmachung. Wir machen hierdurch bekannt, daß die öffentlichen Impfungen, welch« bisher jeden Mittwoch von 3 bis 8 Uhr Nachmittags im alten Nicolaischulgebäude stattfanden, nnt Rücksicht auf die heiße JahreSzeit bis aus Weitere- sistirt werden. lieber Wiederbeginn der öffentlichen Impfungen wird seiner Zeit Bekanntmachung erfolgen. Leipzig, am 87. Juli 1878. Der «ath der Stadt Letp^ Or. Georgi. Kretschmer. Bekanntmachung. Die Jahreszinsen der Stilckner'scheu Stiftung im Betrage von circa 330 >4 sind am 3. September d. I. an „in Leipzig befindliche, arme, verschämte vürgersmitimen" zu vertheilen. Ausgeschloffen sind Almosen- oder ArmenuntcrstüizungS Vmpsilngerinnen. Bewerberinnen haben sich vis zum 4. August d. I. in der NathSwache kRathhauSdurchgang) anzumelden. Leipzig, den 11. Juli 1876. Der «ath der Stadt Leipzig. Oe. Georgi. Mesterschmidt. Bekanntmachung. Nach Anzeige der Herren Frege L Co. in Leipzig sind denselben folgend« zwei von der Lagerhofverwaltung ausgestellte, auf den Namen des Herrn M. Rapaport in Leipzig lautend« Lagerscheine verloren ge gangen, alS: Lagerschein Nr. 10,007, ausgestellt den 81. April 1878, über 31 Fässer und 4 Ballen Borsten, gew. Br. 8988 Pfd. gezeichnet lMO. 11 37, 45 bis 47, 55, 5«, 59, 83, 64, 87, 69, 71 biS 79, 81, 35. 13 , 80 , 22 und 3 Ballen Roßhaare gew. Br. 280 Pfd. gezeichnet lidlS. 11 1 bis 3, auf dessen Rückseite sämmtliche Borsten alS abgenommen abgeschrieben sind, und Lagerschein Nr. 11,114, ausgestellt den II. Februar 1878, über 4 Ballen Federn gew. Br. 638 Pfd., ge zeichnet N!M. 11 1 biS 4. Wir fordern dre Inhaber der Lagerscheine hierdurch auf, sich mit denselben binnen 3 Monaten und spätestens bis 1. vctober 1878 bei Verlust jeglichen Anspruchs an die Lagerhofverwaltung, in der Lagerhof-Expedition zu melden. Erfolgt keine Meldung, so werden die beiden Lagerscheine unwirksam erklärt und neue Lagerscheine ausgefertigt werden. Leipzig, den 29. Juni 1878. Lagerhos Per Stabt Leipzig. Gether. s. »^1 a. g. S. I»«tS. »v. S. ^v. Partei-Vereine. Die Wahlbewegung, welche uns diesmal ja eben so unerwartet wie in ungeeigneter JahreSzeit über den HalS kam, ist m den einzelnen Wahlkreisen desto glatter und glücklicher verlaufen, je bester die Parteien ein-fllr allemal organisirt waren, «in Wunder ist DaS natürlich nicht, aber eS ent« Ml eme werthvolle politische Lehre. Line Partei, »elch« auf dauernden Bestand und Einfluß rechnet, ,uß stets und überall so gerüstet sein, daß keine noch so plötzliche Auflösung deS Reichstag* sie bedrohlich überraschen kann. Wer weiß, ob im> die diesmalige saure Wahlarbeit nicht erspart zcblitben wäre, hätte man nicht geglaubt, de nationallibcrale Partei in der Mehr zahl der Wahlkreise unvorbereitet zu treffen und de-wegen leicht zu sprengen oder über den Haufen zu Wersen! ES ist im Mittelpunkt der Partei licht außer Acht gelaffen worden, daß nach dem Scheitern der Verhandlungen zwischen dem Fürsten vi«marck und Herrn v. Bennigsen eine derartige Prob« auf ihre Festigkeit und ihren Zusammen- Haag mit dem Volke' über Nacht einmal unter nommen werden könnte. Die Probe ist danach dann wirklich angestellt worden; sie wird, denken wir zur völligen Befriedigung ergeben, daß selbst ohne durchgesührte Organisation die national- liberalen Abgeordneten im Allgemeinen noch immer vorzugsweise für da- deutsche Bürgerthum die Kaan politischen Vertrauen- sind. Ader selbst, wenn nicht die Probe selbst, so hätte »an sich dock vielerwärtS ein Uebermaß von Kraft- «wstrengung sparen können, wäre man ein- für alle mal zu jeder Zeit auf den Wahlkamps gerüstet. Da* Vorhandensein provinzieller WahlcomiteS ueb« dem Centralwahlcomitö genügt dafür offenbar nicht. TS bedarf localer Verewigungen, deren stete irdeudigr Fühlung di< zu den einzelnen Wählern hmLbrnidl. Unter dem Namen von nationalliberalen verrwrn, Reich-Vereinen, Deutschen Vereinen u. s. f. besitze» viele Wahlbezirke schon ein solches auSgie- biae* Organ. Hier und da umfaßt eS unter dem allgemrwenn Begriffe eine* liberalen Verein- fort- schrrttbch gesinnte Männer mit; au andern Stel len, »»du Spitze gegen antinationale Parteien gekehrt ist mögen mehr sreiconservative Elemente ebenfalls Platz darin finden. AlS Regel empfiehlt sub aber unbedingt die gesonderte Zusammen fassung der Natioualliberalen. Hat man eine solche, so acht nicht eine kostbare Zeit ver loren. ES bedarf dann nicht erst der Ermit telung von Wahlleitern: der Verein-Vorstand übernimmt diele Aufgabe ohne Weitere-, al- seme Pflicht so g»t wie sein Recht, mdem er sich höchsten- noch an- den Reihen ähnlicher mehr specifisch localen Zwecken dienender Vereine, wie z. B. der neuerdi' in Mast« entstandenen Bürger- »ereiue angemessen verstärkt. Wo die Personen- !ra«esich mcht noo seihst erledigt, nämlich durch «vestnttcne Wiederanfstelluna eine! bewährten Vertreters, ba einigt »an sich in einem solchen mase verhältnißmäßig leicht Über den vorzu- schlageuden Namen, und die Abstimmung der durch chn eiuznbernseuden Verein»- oder Wählerver- mnmlung schneidet allen ferneren Streit und Zweifel ab. >ber auch die dann noch zu leistend« Arbeit der «ranziehuugmöalichst vieler gefinuuna«verwandten Wähler zur Wahlurne wird ungleich vesier besorgt bei dem Vorhandensein eures ständigen Parlei- vereinS. Der Vorstand desselben empfindet vom ersten Augenblick an seine Verantwortlichkeit für einen guten AuSgang der Wahl, und ist ihr ge wachsen durch feine natürliche Autorität, durch seinen gesicherten Einfluß auf die regsamsten und befähigtsten Theile der Wählerschaft. Er braucht so zu sagen nicht erst Unterosficiere und Soldaten für den Feldzug anzuwerben, — au den Bereu,-. Mitgliedern besitzt er sie ohnehin. Da- sind die mit Händen zu greifenden Vorzüge fester Ver- mSbildung für da- Wahlgefchäst. Welche Wich- igkeit sie auch außerhalb desselben und über dasselbe hinan- erlangen kann, werden wir ein ander Mal näher erörtern. Für den Augen blick ist eS un« mehr darum zu thun, den Werth geschloffener Parteivereine für die Erfüllung un serer vaterländischen Wahlpflichten allen Bethei ligten zu vollem Bewußtsein zu bringen, damit in dieser Richtung noch bestehende Lücken dalv- thunlichst ausgefüllt werden. Die diesmalige Wahlarbeit selbst kann dazu mithelfen. Sie hat die thätigen Parteigenossen allenthalben einander genähert, auch da wo noch kein Verein sie fest verbindet. Nicht- ist einfacher, als daß sie ihre Arbeit, gleichviel ob zum Siege de- Erkorenen führend oder nicht, mit dem Beschlüsse krönen, nicht wieder biS zum nächsten Wahlfeldzuge einfach auseinander zu gehen und sich gegenseitig abermals remd zu werden. DaS Wahlcomltä ist der von elbst gegebene Ansatzpunkt für eine sestgegliederte iändige Parteigenostenschaft. Die« gilt, wir wlder- ;olen e» ausdrücklich, für siegreiche Comit6< nicht allein, sondern auch für vorläufig unterlegene. Da- Vertrauen in die Zukunft der so heftig angegriffenen nationalliberalen Partei hat während der letzten heißen Wochen nicht selten frische Nah rung erhalten durch die Kunde, daß ihre Anhänger sich in nnem Wahlkreise zusammengethan, der bis her von der Existenz der Partei kaum Etwa« wußte. Solche Keime künftiger Wählermehrheiten gilt e- zu pflHen. und da- beste Mittel dazu ist ein siebender Parteiverein, der die Fühlung sowohl der örtlichen Gesinnungsgenossen unter sich wie mit der Gesammthcit und Führung der Partei im Land« ununterbrochen aufrecht erhält. Wir nehmen mit Befriedigung wahr, daß schon an »ebschiedenen neuen Puncten beschlossen worden ist, so zu ver fahren. ES sollte in jedem Wahlbezirk ohne Aus nahme geschehe«. Tazes-rschichüiche llrberstchl. Aetprl«, so. Juli. Werden die Wahlen de- 30. Juli einen Con- lict zwischen der ReichSregierung, inSbe- andere zwischen dem Fürsten Bi-marck, und der Volksvertretung zur Folge haben? Da- ist eine Frage, welche da- Herz manche- wahren Patrioten in schwerer Weise beängstigt. E« unter liegt wohl kaum mehr einem Zweifel, daß die Zu sammensetzung de- neuen Reichstag- fich von oem vorigen nicht in der Weise unterscheiden wird, wie Die- vielleicht von Seiten der Regierung und der zahlreichen bisherigen Gegner d«S Liberalismus gewünscht und gehofft worden ist. Die Regierung wird, wenn sie aus die Mehrheit de- Hause- rechnen will, sich nach wie vor auf die liberale Partei stützen oder durch Nachgiebigkeit gegen da» Eentrum eine klerikal-conservative Fusion austreben müssen. Ein Anderes giebt eS nicht, das möge man an maß gebender Stelle nicht vergessen; kein anderer Aus weg bleibt aus dem Dilemma, da- durch die selt same Wahlbewegung geschaffen worden ist. Die Ratisicirung de- Berliner Ver trags ist jetzt von allen Regierungen der Signa tarmächte mit Ausnahme der Pforte vollzogen. Man erwartet indessen auch da- von dem Sultan zu unterzeichne,de Exemplar d«S Vertrag- in den nächsten Tagpn und eS soll dann der Austausch der Ratificationen durch Vermittelung de- auswärtigen Amte- zu Berlin erfolgen. Immer deutlicher macht sich ein steigende« In« tereste für die Gerüchte über einen Ausgleich der preußischen bezw. deutschen Regierung mit der römischen Curie bemerklich, und eS kann nicht schaden, den bezüglichen Gerüchten Beachtung zu schenken und ihre Bedeutung nicht zu unterschätzen. Wie eS scheint, macht sich von Bayern au- ein höherer Einstuß — und zwar kein geistlicher — nach dieser Richtung hin geltend, und man ist geneigt, der Reise de« leitenden bayerischen Minister- v. Pfretzschner nach Kissingen eine weiter gehende Bedeutung beizulegen, als ihr mit einer gewissen Absichtlichkeit von den Blättern dahin gegeben wird, daß eS sich dabei nur um eme Beglück wünschung de- Reichskanzler- zu seinen Erfolgen auf dem Congreß handle. Ausfallend ist die hef tige Ableugnung aller Au-gleich-versuche in den Kreisen wie in den Zeitungen der Ultramontanen. Die Tabaksteuer-Enquete, welche jetzt im Gange ist, beruht bekanntlich auf Gesetz. Der vorige Reichstag hat ihr unter dem maßgebenden Einfluß der natwnalliberalen Fraction zugestimmt, nachdem aus dem Gesetzentwurf Alles gestrichen war, wa- ihr die Richtung auf da« Monopol gab oder zu geben scheinen konnte. Von der ge nannten Fraction war vorher zweimal mit Ein stimmigkeit festgestellt, daß da- T abakSmonop ol unannehmbar sei. Diese Umstände muß die Enquete-Commisston sich natürlich bei ihrem Vorgehen gegenwärtig erhalten. Sie hat kein einseitige- Mandat von dem Reichskanzler oder dem BundcSrath, sondern ein vereinbarte- von allen drei Factoren der Reich-gesetzgebung. Nach ihren ersten laut gewordenen Schritten zu ur- theilen. ist die Commission sich dieser ihrer Pflicht und Verantwortlichkeit bewußt. Sie hält da« deutsche Tabakgeschäst al» ein Ganze- nicht schon für verdammt, mit Haut und Haar vom Staate verschlungen zu werden, weil em mächtiger und populärer Mund Die- einmal leider öffentlich für sein Jdepl erklärt hat. Wir schließen da- namentlich au« der Zurückweisung der ihr angebotenen stati stischen Dienste deS bekannten Monopol-Advocaten vr. G Mayr au« München, statt dessen vo« der Commission taktvoller Weise eine neutrale Persön lichkeit, Herr Geheimralh Meitzen, mit der auszu nehmenden besonderen Statistik betraut worden »st. Herr Mayr soll in Folge Dessen Berlin verlassen haben, da auch au- der Reise nach den Bereinigten Staaten zum Studium der dortigen sehr ergiebigen Fabrikatsteuer, die ihm nebst zwei sachkundigen Herren übertragen war, nach den bereit- erlangten umfänglichen Aufschlüffen kbn diese Steuerreform kaum Etwa« werden wird. Au- staat-anwaltschaftlichen Kreisen verlautet, wie da- „Berliner Tageblatt" uuttheilt, Fol- gen de«: Neben den zahlreiche« d»rch die socialdemokratischen Organe pudlicirte« Unter stützungen, welche der socialdemokratische« Agitation zustießen, erhält diese Agitation sei tens sehr wohlhabender Leute, welche jedoch nicht wünschen, daß ihre innigen Beziehungen zur Social- demokratie bekannt werden, namhafte, ja sehr be deutende Zuschüsse. So ist nunmehr ermittelt worden, daß ein früher in Frankfurt a. M. ansässig gewesener, sehr reicher Mann, der gegenwärtig in Hamburg alS Rentier lebt, seit Anfang Juni ffir Wahlzwecke und sonstige Agitation-mittel im In teresse der Socialdemokratie, ferner in der Form von Darlehnen, Vorschüssen und Geschenken an die focialdemokratische Partei au« seiner eigenen Caffe zusammen 30,000 Mark verwandt hat. Dieser so bedeutenden Beiträge ist bi-her in keinem social demokratischen Organe irgend welche Erwähnung geschehen, obwohl diese Organe zum Beweise der regen Bctheiligung der Bevölkerung an der Agi tation die eingegangenen Geldbeträge regelmäßig veröffentlichen. Neben jenem reichen, mit de« Socmldemokraten sympathisirenden Herrn, giebt eS noch andere wohlhabende Leute, welche im Ge heimen die focialdemokratische Agitation unterstützen. So wird da- communistischc Blatt „Egalitb" in Pari« angeblich von einzelnen der deutschen social- demokratischen Partei angehörigen wohlhabende» Personen durch namhafte Beträge fortdauernd unterstützt. A«S Hannover, 29. Juli, wird gemeldet: Se. k. k. Hoheit der Kronprinz traf heute Nach mittag nach 4 Uhr in Begleitung deS Minister- Grafen zu Eulenburg zum Besuche der Gewerbe- auSstellung hier ein und wurde am Bahnhose vo« der zahlreich versammelten Volksmenge mit jubeln den Zurufen begrüßt. Die Stadt rst festlich ge schmückt. Wie die „Greizer Ztg." meldet, hat Se. Hoch- fürstliche Durchlaucht Herr Heinrich XXH. Reuß zu Greiz „bei Höchstdero entschiedener Ueberzeu- gung, daß die Unterlassung der ohne unerschwing liche Mehrausgaben zu erzielenden Errichtung eine- eigenen Landgerichte- für da- Fürftenthum zu schwerer Schävig«ng der wichtigsten Jutcreffen de- Fürstenthum- und seiner Bewohner gereichen würde daß vielmehr da» unzertrennliche Wohl de- Fürsten und deS Vaterlandes die Errichtung eine« eigenen Landgerichte- erheische, sowie daß diese Ueberzeugnng von der Mehrheit der Bevölkerung getheih werde, es für Höchstihre lände-väterliche Pflicht halten müssen, von dem in b. 78 der Verfassung de« Lande-Herrn zustehenden Rechte Gebrauch zu machen und demgemäß ange- ordnet, daß der Landtag aufgelöst werde und neue Abgeordneteuwahlen vorzunehmen seien." (Da- Fürstenthum, da- ohne ein eigene- Land gericht nicht bestehen kann, wie die Regierung meint, aber recht wohl ohne solche- bestehen könnte, wie der Landtag meint, ist fast 5 Quadratmeilen groß und zählt gegen 50,000 Einwohner.) Der Einmarsch in Bo-nien wird nnr mit sehr geteilten Gefühlen in Oesterreich betrachtet, und die Opposition läßt eS an heftigen Angriffen gegen die Politik de» leitenden Staat-manne- nicht fehlen. Schon beginnt man hier und da zu fürchten, daß die letzt vollzogene partielle Mobil machung leicht da» Vorspiel zu einer baldigen al gemeinen werden, und daß die Occupatio» der AuSgangSpuncte zu größeren Verwickelungen mit de« AuSlande werden könne. Der Lärm Italien, der nicht al- eine Folge de in