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Erscheint täglich früh «'/, Uhr. Ne-arlion und Lr»etiti«n Johamiesgasse 8. Lprrchßnadk» drr Uedattioo: Vormittag« lO—IS Uhl. Nachmittag» ö—6 Uhr. p» W« -»Mi«»»!" V!-°u>cn»l« -»ch« »« di» N-e-cN»» »>ch« »«restlich. «uuatzme »er für »t, uäch»s«l,e»»e Nummer defttmmten Anserete e« Wochenta,e« ßt« » vtzr «achMtte»«, o» 2-nn- «n» Festta«en früh »t»'/,» 0H^ In Lr» /itialrn für Ins.-^nnehme-. Ltt» Klemm, Univers»Lt«ftraße 1. Lauts Ltsche, Kalhariaeastr. 33, p. unr bi» ' .S Uhr. UriWM.TlMölM Anzeiger. Organ für Politik, Localgrschichte, Handels- «nd SeslhüftSverkehr. Auflage LV,»Ü0. ^h»nne«ent»Prtia viertelt. 4V, iacl. Brinoerloha ü Mt., durch dir Post b»t«ae>> 6 Vit. Jede einzelne Nummer 80Ps. Belegexemplar 10 Pf. «edadren für Eztrabetlagen ssn Tageblatt-Formal gesaljl) »hne PostdesLrderung bO Mt. «tt Poftbeföederung M Mt. Inserate «gespaltene Pctitzeile 20 Pf. OrSher, Tchnften laut oas. Preisverz» chn h. Tabellarischer u. Zifseensatz nach HSl>erm Tarif. llerlanikn «rter de» Redacttantftetch bi« «aespalt. Zeile ÜOPs., »ar de, Familieauachrtchte» di« «grspaliene Zeile »0 Ps. Inserat» stad stets au di» Srtzedttto» «* seid»». — Rabatt »ird nicht gegebea. Zahlaag praeaiuneeaväo »drr durch Post- Nachnahme. ^ 83. Mteimoch dm 2«. M«rz 188«. 8V. Jahrgang. Amtlicher Thetl. BorberettuogSaotteSdienst für den erste» Bntztag suidel DoouerStag, h«» BL. lausea- die». in drr ÄNe»l«t- Der jährigen , de« Mo«at»7 Abend» « Uhr, tircke statt. Leipzig. den lü. Mär, 1886. Vir Lircheniuspeclio» sir Leipzig. Der Lnpertuteadent. Der Mnth dar Stndt Setpjin. I. B.: Holscher, 1). vr. Georgi. Kretschmer. Dekallutumchlln-. Wene» de» Hochnsaffer« bleibt der Kettenfteg biilter der Rennbahn bis auf Wettere» gesperrt. Leipzig, de» 23 Marz 1886. Der Rath -er Stadt Leipzig. Heat! Heßler. entschel. Ja Temäßhett de« 3. l der Instruktion sür di« An», sührmig von Wasserrohrleilungen und Wafferanlagen >n Privatgrundstückeu vom 1. Juli 1880 machen wir hierdurch dekaunt. daß der Klempnermeister Herr Lern»am» Barth, Körncrstraße Nr. 22» zur Uebernahme solcher Arbeiten bei nu» sich angemeldet und den Besitz der hierzu «rsordrrlichea Borrichtungen oachgewirsen hat. Leipzig. den 19. März 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. Hehler. Wolfram Wegen Reinigung der Locale bleiben die Geschäfte de« Lethhanse» und der Spareafs« für Mittwoch, den 22. März ». o.. au »gesetzt. Leipzig, den 20. März 1886. De» Rath» Deputation f-r Leihhuu» «»- Sparkasse. Vekilnntmachll«-. Aus sein Ansuchen ist Herr Eivil« Ingenieur 8. Hey«, Sophienstraße Rr. 28, au» dem von ihm bisher beneideten Ämte eine« Armenpsleqer« tm 26. Districte entlassen «ordea. Veip»g, de» l». März 1886. Da» WKME>dlU«ßOElMM» Ludwig-Wolf. A. VetaimtnichmiH Di« am 22. December 1885 alltüer verstorben« Almosen- cmpsängerin Dilhelmine verw. Boigt geb. Stölzner hat an verschiedene Personen in Leipzig Gel» auSgeliehen. Die Entleiher werden hierdurch ausgefordert, sich bei Unter zeichnetem Armenamte. Stadthaus, Obstmarkt Nr. 3 I., zu melden. Leipzig, am 11. März 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. (Arme»««».) "iolf. Ludwig« W> Popp«. Die Anmeldung rc. der Ziehkinder hat »egen de« Buß- lage« bereit« Donnerstag, den LL. März IS8« von Rackmittag» >/,L Uhr ab im Stadthause — Dbstnrarkt ß I. — Aiinmer 87 zu erfolgen Leipzig, den 23. Mürz 1886. Der Rath »er Stadt Leipzig. (Ar»e»a«t.) Ludwig-Wolf. Wendt. Molat-Siimlmstum. Die Aofnahmeprüsnng für Text« wird am Sonnabend, de« 27. Würz d. A. Bormittag« von 10 Uhr ab staltfiadcn. Schreib, material ist mitzubringen. Leipzig. 33. März 1886. Pros. vr. Mayhosf. Gestohlen wurden in drr Nacht zum 18. Mürz ». o. mittelst Etnbraebs 1) au» der Kirche zu Panitzsch: eine kleine Handbtbel mit Goldschnitt, welch« »us jeder Geile drr Einbanddecke mit einem goldene« Kreuze und aus dem Titelblatte mit dem Namen „Rickarck Loftnann" versehen ist, eia Gesangbuch, in Leinwand gebunden, mit Goldschnitt, aus der einen keile des Einbande» rin Kelch, aus der anderen ei» kreuz, da« Titelblatt trägt den Stempel der Gemeinde Paniylch. ein Gesangbuch mit Goldschnitt, eine Bürste, — aus »er Innenseite de» Deckel» befindet sich dir Zahl 1883; 3) au» der St. Tbrklakirche zu Llrnbe«: eine Bibel, aus deren Tilrlblatt der Nam» „Zpaareealü" ge schrieben ist, sowie ein kleiner Geldbetrag; 3) au» einem umzaunlen Garlen zu Clenbettt 30 Stück weißleinene Kinde, Hemden, 6 « weih« gehäkelte Decken, 4 . weißleinene Betttücher, 6 « tiiaderlätzchen, 1 weiße Piqusdeckc. 1 weißer Barchenlrock. 3 Glück weiße PiquSkinderlchürze», 3 » weiße Shirtiaghose», 3 » Bordemdchrn, 4 Paar Stulpen, » Stück Kinberiüpchen, 1 weiße PiquSjacke. 1 Paar weiße baumwollene Frauenstrümpse, 1 - baumwollen« Linderftrümpse, » Stück Windeln. Sritrn» de« noch »»ermittelten Dieb« ist in der St. Theklotirche P» Eisenbabnbille« IV. LI. Leipzig-Gräber« »om 06. 04. 8». «. 9. N. 0933., sowie eine mit der Inschrift ,.8anlon V 6 3" versehe« Etiquette zurückgelassei, worden. Es ergeht an Jedermann da« Ersoche», sachdienliche Mtttbrt- luiige« entmeder an di» Unterzeichnete Barraustelle (Harkart- straße 11, 1.) »drr an den nächst«, Gendae« »der dir nächste PolioetbedSrde schleanigst mündlich »der schriftlich gelaagen zu lasse». B», bosoaderem »erth« würde» Milcheilaoaea über de» Ursprm»» oder die Bedentang der »nvätzn««, Ettguett» sei». Leipzig, bm »3. «ärz IM. «nt»Uche »»—»«»«ttschnft vr. Nagel. Lgd. Vekanntmachmm. Reinigung der Localitätr» des Gtanbe»»A» Dienstag, brn SS. und Mittwoch, bei, 2». »». M, vormittog« von 8 bi« kl Uhr erpedin und ist di« Sta»dt«a«t«.LocoIti»ten bestadlichr FriedhosScafie auch n»r obgrdochtrr Zeit geSffnet. Leipzig, den 30. März 1886. »bnigl. «»chs Stan»«».«»t. Lteckbrut. «ege» bi« »atr, beschriebene Künstlerin Aen«, IranG«»0. geboren tu Lftila i« Jahre 1867, evaaaeltsch, welche stlfthttg ist, ist dir Untersuchnngrhoft wegen Diebstahl« vrrbängi. E» wird ersucht, dieselbe zu verhaften und dem nächsten WM- gericht zur Feftftellnug der Idealität uad weilten B«r»»tzM»g vorzusühren, sowie p> dru Acte» l ck. lüb/86 hierher NachRcht zu geben. Han,,»»», den 19. Mär» 188«. . Kbat,siche »taatsanwaltfchott. Beschreib»»». Alter: 18 Jahre, Grbße: 1.66 »VWMrr schlank, Haare: schwarz »nd kran», Stirn: srei, ^ schwarz, Augen: bankel, Rase: platt, Mund: breit, Kinn: gewähultch, Gesicht: brest, GesichtSsarbe: schwarz, gebrochen deuisch, Kleidung: rothr Taille, schwarzer Rock, Hut «tt gelber Feder. Besondere Kennzeichen: Negerin. Nichtamtlicher Thetl. Die französische Armee. * Wohl keine Arme« eine« europäischen Großstaate» hat so vielsältige volitiscbe und mikitairische Wandlung« dyrch- gemacbt al« die französische. Da« Heer der ersten Republik, unmittelbar au« der Retz»« lution hervorgegnngen, konnte vor Allem dir groß« nationale und kriegerische Begeisterung Frankreich«, sowie «in« nanz« Reihe ueuer militairischcr Talente und Führer in di» Waag schale werfen, um di« scheinbar besten, aber eine» gnntfsen starren verknöcherten Geist« unterworfenen Truppen Mittel europa« zu besiegen. Der erste und begabteste Führer der Armee der Republik. Navaleou Bonaparle, erkannt« aber zu bald, daß da« fortwährend schwankende, den n»K> Parteiränken und Lridenschaslen prri«gegedene repvbti Regierung«system keinerlei dauernde Gewähr für di« vor Arme« biete, «eich«, aai» richtige» Ansicht sich Senerale umso mehr gnfchtogrn, als st« »ns »i« völlig« Ergebenheit ihrer Truppen, di, fie von Tieg zu Sieg geführt, unbedingt rechnen konnten. Dir unmittelbare Folge diese« rein militairifchen Pro» nunciamento« war die klägliche Abdankung der republikanischen Intriganten und Schreihälse, denen da« Consulat und bald daraus da« erste Kaiserreich mit seinem Solbatrnkaisrr Napoleon k. folgten. Dieser hat sich mit Recht an die Verse Maccbiavelli'S gehalten, welche in deutscher Nebertragung lauten: „Ter erste König war ein glücklicher Soldat, den zweiten König stürzt da« Proletariat; dann kommt die Anarchie, die frißt die eignen Glieder, und nach dem letzten König, da kommt der erste wieder." Nach dem Sturze de« ersten Kaiserreiche« wußte sich di« französische Arme« dem wiederbergestrlllen legitimen Kvnigthum unterwerfen, was aber aus den militairifchen Geist, die ein» heitliche Gesinnung und Di«civltn der Armee keine«weg- krästigend wirkte, weil die legitime Monarchie im schroffsten Gegensatz zu den Thaten und Erfolgen de« französischen Heeres unter der Republik, dein Eonsulat und den, Kaiser« reiche stand. In Folge dessen verließe» nach der Restauration auch viele Generale und hervorragende Ofssciere, die unter der Republik und dem Kaiserreich sich «»«gezeichnet hatten, die Arme«. Nach der Restauration folgte in revolutionairem Wege die Juli-Monarchie unter Ludwig Philipp, und al« auch dieser .Bürger-König" sich im Sinne der Franzosen ab« genutzt batte, proclamirten diese im Februar 1848 ihre zweite Republik, auf welch«, «ach dem vorangegangenen historischen Beispiel, auch da« zweite Kaiserreich nicht lange warten ließ. Daß unter solchen fortwährenden politischen Wandlungen, ja gewaltsamen Umwälzungen, der Geist, die Einheit und diSciplinarischen Band« der Armee schwer leiben mußten, liegt für Jedermann auf der Hand» der von den obersten militärischen Tugenden und Pflichten nur einiger maßen eine Vorstellung besitzt. Am schlimmsten ging aber di« fraoztzsische Arme« au« ihrem Kriege gegen Deutschland in den Jahre» 1870/71 her vor, ein Krieg, den da« zweite Kaiserreich ohne die geringste Ahnung davon veranlaßt«, daß dieser Krieg di« Herrschaft de« Bonaparli«mu« Hinwegsegen und zur Prcclawirung der dritten Republik führen werde. Die französische Armee war durch die deutschen Waffen nicht allein vollständig auf« Haupt geschlagen, sondern auch in einer so vollständigen Auslösung und taktischen Verwirrung begriffen, daß sie aus Jahre hinau« an keinen ersvlgreichrn Widerstand, geschweige den» an «in offensive« Vorgehen denken konnte. Was nun seit 187 l bi« heute zur Reorganisation, der wissensckastlichen. taktischen und technischen Ausbildung der französischen Armee geschehen, darf umso mehr unrrvrtert bleiben, weil in dieser Beziehung rein theoretische Ansichten kaum da« Richtige treffen und sich die gemachten Fortschritte nur im praktischen Ernstsalle erproben dürften. Dagegen wolle» wir un« aber, aus positiv« Aeußerungea und Thatsachen gestützt, dem zweisrlhasten milttaknschen Geiste ruwendrn. drr schon seit längerer Zeit von oben herab, be sonder» unter dem gegenwärtiarn Krieg«mmister, Generös Boulanger. in der französischen Armee vervreitet wird. Dieser volitische General scheint e«, um den republikanischen Macht habern zu gefallen, vor Allem daraus anaelegt zu habe», die fran zösische Armee möglichst zu „republikauisireu", ein Bestreben, da« ganz besonder« gelegentlich der jüngsten Unordnungen nutz blutigen Au«schrrltungrn in Dtcazevill« durch di« daraus be züglichen Aeußerungen de« Krieg-minister» zu Tog« getwten ist. Nach den Rathschlägen, welche der Krieg«- miaister in der Kammer vorgebracht. seien »ie Arbeit«, in TLcazeville vor Allem zu beruhigen, weil diese, so sagt« wörtlich General Boulanger, „die Soldaten von gestern" sind. ,,Wa« sind aber »nscre heutigen Soldaten?" fuhr der republikanisch« General fort, „jedenfalls di« zukünstigen beiter", und so könne e« leicht geschehen, daß o«, Soldat mit dem Arbeiter sein« Suppe u«d Ration thetl^ »o« nur ein Au«vruck der wahren Fratrrnit« wäre, welche, gegen di« richtig« »ilttatrische Disciplsa gar nicht verstoßen würde. Tic Armee der französischen Republik, führte der Kr>eg«min»st»r noch weiter au», sei kein Polizei-Institut wie die drr „monarchischen Polizeistaalen", und wa» »hu. den Krieg«»inister. betreffe, „ko wolle rr seine Soldaten nicht zn Polizisten erniedrigen, weil die« da« wahre militairische Ehrgefühl »ur schädigen und bi« Arme« in den Augen der Nation heradsetze» und verhaßt machen könnte." Al« schließlich General Boulanger in der Kammer einen Zeugen sür dir loyale und friedliche Haltung der Arme« brauchte, wandte er sich an den Eommunard Eamälinat. der schon in den früheren Kammersitzunge« seinen Sympathie« für di« Mordgenossen in Täcazeville Ausdruck gegeben batte. Selbst di« „Räpublque fran^aise". aus deren Denuncia» ttonen hin der Krieg-minister unlängst eie Versetzung politisch mißliebiger Regimenter anordnelc, drückt ihr Erstaunen Uber die hier erwähnten Aeußerungen de» General« und seinen Zeugen Eamblioat au«, drr. wie da« genau»!« Blatt bemerkt, als Communist jedenfalls sehr eigenlhiimtich« Ideen von de» Pflichten der französischen Arme« haben muß Wa- un« anbetrifsl, so können wir noch frage», welche Ermulhigung die französischen Soldaten sür dir Erfüllung ihrer Pflicht bei dem etwaigen Aii»Iruch einer Erneute gegenüber venAuSlassunaen ihres KricgSministrr» kknde» sollen? Wsnn aber auch Alle« friedlich vorüber ginge, so bleibt doch ein sehr arge« Bedeuten übrig, nnt da« ist da«, daß der französische Krieg-minister sich da» Zrugniß seine« Wohlver halten« von einem Anhänger drr rothen Eommunisien-Republik auSstellen ließ. Da» besagt mehr al« lang« kritisch« Studie». Leipzig, 84. März 1886. * Lurch Allerhöchste Ordre sind mrhrere organisato risch« Veränderungen in der Krreg-marin« ange- orbnet worden. Rach den auf de« Gebiet submarinen Kriege« gewonnenen Erfahrungen, und nachdem e< gelungen, di« Torpevowaffe krieg-vrauchbar herzustelle» und die Schwierigkeit, welche dir Behandlung derselben «rfo^ert, zu überwinden, sowie bezüglich der Verwendung und Leitung der Torpedoboote zu bestimmteren Normen zu gelangen, soll al« obere Fachbehörd« sür da« Torpevowrsrn künftig eine Torpevo-Jnsprction sunctioniren. di« ihren Sitz in Kiel hat. Die »eue Torpevo-Jnsprction hat die Aufgabe, hinfort für die rtztheitUG« Ausbildung^do« Torpedovrrkonall im Gebrauch der Torpedvwaff, und drr Torpedoboot,, sowie für die »,i«g»drauch- barleit m>d Wrrnollkiim«nM»g dies«» I>1r3>>atiiinl» 1>WUi> Mitglieder der H- diese« Zwecks sind alle zu dirsemDi«ßz«e,a InBe- b Al« dentschfrristnnige, Agitator in dem 2. banne- und da der „Moniteur dt Stowe" be-aanttlch seine politische, tormastoaen a„»schließlich aas Aekuttenkretse» bezieht, so kan, üb de» Ursprung der «m Horsteyenbe» witgethetliea Nachricht«, teni Zivrisel drslrhen. Such der Zweck, zn welchem dieselbe» lancirl werden. Ixat sür Jedermann klar z» Tage. Daß „au der sranzösisch-englilch-russiichen Allianz gegen Lentrad-Europa" nicht ein wahres Wort ist. wissen brr Larrespoodent mid Rkdaclcur des „Moniteur" sehr wohl. Jeden fall» wäre e« ihnen ein Leichte» gewesen, sich davon z« überzeuge«, daß et» solche» Gerücht — wenn es überhaupt extsttrt, wa» wir bestreiten — vollständig an« der Snst gearflfeu ist. Aber zu dem heilige» Zweck de» «rlbetzach dars »ach bekanntrm Grundsatz jede» Mittel verwende« werden. Rnr iww« frisch darank losgelogeo, etwa« bleibt doch hänge» I Dies» Maxtwe scheint anch für dt« Jesuiten de» „Moniteur de Rome" »aßgebend zu sei». Wir waren bisher nicht gewohnt, sie bet so Plump angelegte» Heberet», zu ertappe», »ad mSchien de«halb den Herren »n bedenken gebe«, ihr Hetzgeschäft wit mehr (beschick zu betreiben. Selbst sür den Lesertret», aus welche» dem „Mvniicnr" z» wirken di» A,s-ab« gestellt ist, scheinen nn» die von deniselbe» i» die Welt gesetzten Lüge, zn knrze Bein« zu bade«. Man darf ru dem Artikel de» ReaierungSblatte« nur noch bemerken, daß fett längerer Zeit da« reit »i oliv de« »Moniteur k« Rome" bei allen feinen Erörterungen über aulwärlige »i» über kirchliche Politik die Andeutung ist. wie die deutsch« Nezi-rung dringend drr Unterstützung der katholischen Hierarchi« bedürft, sowohl inneren al« äußeren Schwierigkeiten gegenüber. Dazu paßt eS denn sehr gut, phantastische international« Combinattouen auszuslcllcn. wie die von der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" krilisirte Der Zweck aller derartige» Darstellungen ist ohne Zweifel, dem Papste begreiflich zu machen, daß er der Regierung gegenüber seine Forderung« beliebig hoch spannen könne Nach dem Ton zu schließen, in welchem die »Norddeutsche Allgemein« Zeitung" spricht, scheint dieser Zweck derart erreicht worden zu sein, daß die Au«- sichten der von der HerrenhauS-Eommissivn versuchten kirchen- politischen Diplomatie sehr geringe fein dürsten. * lieber die kirchenpolitisch« Borliigeimvrri,bische» Herrenhaus« verlauten «och einzeln« Arußerltchkciie»: die Vrralhung im Plenum soll bestimmt am Freitag beginnen. Bischof Kopp soll sein« Lheilnahme daran zugesichert haben und sein Fernbleiben von den letzten Commissionsverhand- lungrn nur auf zufällige Verhinderung zurttckzusübrcn sein. Der Eommission-brricht «ird heut« zur Vertheilung gelangen; seltsamer Weift wird die Geheimhaltung noch imincr aus recht erhalten, obwohl da» Wichtigste längst i» alle» Blattern steht. Eonftrvatlve Blätter demrntiren die Nachricht, daß der Fürst »«« Jsenbnrg-Virstei» iw Auftrag der katholischen Herrrnha»«-C»»«issi»» nach Rom gereist sei. ziehung stehend«,, Marinethrile, v«rwal»n»g«zwerge, Versuch» und Prüsung-behörden, sowie da« rein technische Personal der neuen Inspektion unterstellt, «nd gleichzeitig die Einrichtung von Mmendepot» in Wilhelmshaven und Frftdrsch«ork an» geordnet worden, in denen da« Seeminenmaterial aiisbewahrl wird. Ferner ist die Bildung einer 3. Matrosen-Arlillerie« adlheilung zu 3 Compagnien verfügt worden, deren Garnisonork Lehe ist. Die Ausstellung derselben erfolgt durch Abgaben vo» fe cincr Ecmpagnie der beiden Matroscn-Artillerie- obthrilungen, nachdem dieselben vorher je eine neue (vierte) Compagnie gebildet habe«. Tie durch das Loo» zu bestimmenden abzuaebenden beiden Eompaguien werden beide auf eine Kopfstärke gebracht, die es ge stattet, au« ihnen später eine dritte Coi»pagnie zu bilden. Jede Compagnie der drei Matroseuarlillerik- Ablheilungen erhält außerdem einen Feuerwerker. Dritten« ist mil Rücksicht aus den zunehmenden Bedarf an Personal die Bildung je einer 8. Eompagnft bei den beiden Werft divisionen ungeordnet worden. Die Stämme der neu zu sormirenden Üompaanien werden au« den zweiten Ecinpagnien der Werftdivisionen, die au« Ob«r-F«uermetstern. Jclicriiiciftern, Ober-Heizern und Heizern bestehen, entnommen. Zuglftck» ist bestimmt worden, daß die bisherigen, au» Vkauuschastrn de« Zimmrrmann«-, Segelmacher-» Maler-, Böttcher-, Schuh- machrr-, Schneidergewerk« und den Oekonomiehaodwerkern zusammengesetzten dritten Compagnien der Werstdivisione» künftig die sünstcn Compagnien dieser Divisionen bilden sollen. * Dem General der Infanterie v. Pape, commandirendem General de« Gardecorp«, ist der Schwarze Adlerorden ver liehen worden. Ferner sind durch Allerhöchste CabinetSordr« die Generale der Cavallerir, Grafe« v. Brandenburg l. und N., bisher L I» »uito der Armer, unter Belastung in den, Verhältniß al- Generaladjutanten Sr. Majestät de» Kaiser«, Erster« ä I» »uit« de» Regiment« der Garde«-du- Corp«, Letzterer ü ln nult« de« Garde-KUrassierrrgimrnl« ge stellt worden. Se. Majestät der Kaiser hat an seinem Ge burtstage einige Ernennungen innerhalb de« Hosstaalc« voll- ogen. Der früher« Hosmarschall de« verstorbene» Prinzen 'rwdrich Karl, Gras Canitz, ist zum Cereniouftniiieister. rasLoui-Perponcher zum Vice-Ober-Cchloßhauplmai», und der Kammerherr v. Ende zum Schloßhaiiplmaii» von Eharlottenburg ernannt worden. Der Grneralllcutcnant und Grneraladjutant Gras Lrhndorss ist von Sr. Majestät dcm Kaiser zum Ober-Burggrafm de« Königreich« Preußen, sowie Gras v. d. Asseburg zum Bice-Ober-Jägermristrr ernannt worden. * Die „Norddeutsch« Allgemeine Zeitung" bringt in ihrer neuesten Nummer «nrn Artikel gegen den '„Moniteur de Rome", da« osflciöft Organ de» Vatikan«, der sich zwar nur gegen gewisse, an sich gleichgiltige Flunkereien Uber internationale Verhältnisse wendet, ohne Zweifel aber vermöge de« angeschlagenen Tones al« ein Anzeichen de» Stande« der kirchrnpolitisckie» Ver handlungen betrachtet nerden muß. Di» „Norddeutsche Allgemein, Zeitung" schreibt: Der „Moaitenr de Rom," läßt sich an« Berit» »in.^reaceucko" drr drobenden Haltung unserer Press« gegen Frankreich und England melden. Drr Lorrrspondent knüpft an dies« „michttgr Beobachtung" dt» Bemerkung: „Man glaubt mehr and mehr an ein« französilch-enalilch-rassilche Allianz gegen Mitteleoropa »nd di» Türket. Herr Sladston« würde enilchloslcn sein, Kanftaattnopel de« Russe» zu überlassen". Redacttauellersrit» «lr» iw Moniteur" diese Lorrespaadenz noch wtiler anSqesponae«, dt« Bedrohung England« darch dl» deulsche Presse wiederholt, und rl» Uebelwolle, Oesterreich» gegen Rußland, samt« ein« Verstimmung de« letzteren gegen Mitteleueava und die Türkei besonders hervorgehoben. England wird di« Absicht «nter- geschahen, da« Fener der «unsachte» veidrnsch^w, in Athen zu ver- ßürkr,. Der Artikel schließt mit »er Bemerkung, »aß sich der Hort, zant üderall mit schwarzen Buntte» ßede». welch« mehr and stiehr «in droheudea Ausltheu grwinneo. Man steht, daß beide Artikel derselben Werkstatt stammen. verschrn Wahlkreise (Rurich), wo in nächster Zeit eine Nachwahl zum Reichstag brvorstebt, hat sich vesonderl der Aba. Dilbran dt herdorgethan. Der besondere Beruf diese» Herrn, al« Richterffcher Wanderprediger gegen di, Nalionalliberalrn auszotreten. geht daran« hervor, daß der- scllc mit Hilfe drr Nationalliveralen in don Reichstag ge wählt wurde, sich vor der Wahl seine Entscheidung zwischen Nationalliberalen und Deutschsreisinnigen vorbehielt und noch im Mai 1884 an dem «ationallibrralrn Parteitag in Berlin theilnahm. * Wenn auch der Angriff de« Abgeordneten Knörcke gegen den Professor v. Treltschke bereit« im preußischen Abgeordnetenhause eine gebührende Zurückweisung er- fahren hat, so erscheint r« doch angezrigt, auf den Borsall znrückzukommen, gerade weil er Von der „deutschfreissnnigen" Partei, der „Hüterin und Schätzerin aller Freiheiten", aus« geht und weil er recht geeignet ist. die innere Unwahrheit dieses Parteigebildes darzuthun. Der Angriff erinnert aus daS Haar an ein Creigniß au- der Regiernnaszeit Friedrich Wilhelm'« kll. An der Universität Halle lehrten als deren hauptsächlichste und berühmteste Zierden die beide» aufgeklärten Theologen Wegscheidel und GefemuS; die große» Erfolge und namentlich der starke Zudrang, den die Vorlesungen der Beiden hatten, waren den Orlhokope» ein Dorn im Ange. Da er schien plötzlich im Jahre 1830 in Hengstenbcrg'S Evan gelischer Kirchenzeitung ein heftiger Ausfall von ungenanntem Verfasser gegen sie, namentlich gegen Geseniu«. mit den schwersten Vorwürfen und Verdächtigungen und mit der ziem lich unverblümten Absicht, die beiden gefeierten Lehrer au* ibren Stellungen zu verdränge». Der Vorfall erregte un geheure« Aussehen und er ist bi« in dir neueste Zeit — mit vollem Recht — von allen Gebildeten, inkbefondrre auf liberaler Seite, siel« als eine der schlimmsten Aeußerungen der Reaction betrachtet worden. Grade nun wie die Hengsten- bergische Verdächtigung, gründet sich auch der Knörcke'sch« Angriff aus die Mlltheilung eine» ungenannten Studenten; gerade wie damals, soll jetzt der politische Gegner wegrn einer voin Lcbrstuhl herab gethanen Aeußerung öffentlich herab gesetzt und geschmälert werde«. E» bedarf wohl blo» der Hinweise« ans diese Parallele, »in klar zu machen, wie tief die beutschsreisiiinige Partei gesunken ist und wie weit sie sich durch ihren säst a» Fanatismus grenzendrn Haß gegen die Nationalliberalen hat hinrcißen lassen. » a * * Wie au» Kopenhagen gemeldet wird, soll die seit lange geplant« Seebesestiauna der dänischen Hauptstadt, obgleich die verfassungsmäßig« Zustimmung ver Lande«v«r» tretung zur AuSfUbriing derselben noch nickt erfolgt ist. vor- aussictillich bereits mit diesem Frühjahr in Angriff genommen werde». Zunächst iss der Bau zweier großen Hüsteiisort« am Eu.cde, nördlich und südlich von Kopenhagen, bei Cdar- lotlenlunb und Kaslrup in Aussicht genommen. Die Pläne zu denselben werden al« sertiggesftllt und der für da« Fort bei Charloltenluno auch bereit« von der eombinirtrn In genieur- und ArNllcriccoiiiinission genehmigt bezeichnet. Die Slärle der ErdwäU« soll lOO Fuß betragen, dir Geschütz» armirung nnt den schwersten blther vorhandenen Geschütz kallbern erfolgen. * Ueber die dicserTage inSt PrterStzura eingetroffen« bucharische Kesandlschaft thrilt der „Mkt. Liss." Fol gende« mit: Der Gesandte de« Emir« Seid-Abdul- Agath-Cban iss Minister de« Emir« «nd heißt Betz« Assaiiakul-Diwan-Begi. iss rin verdienter Würdenträger und nimmt zur Zeit einen her»orragenven Possen unter der dritten Regierung r,n. Derselbe ,st 54 Jahre alt »nd kennt seither Rußland nur bi« Samarkand, wohin er wiederholt behus« persönlicher Unterredungen mit den russischen Würdenträgern geschickt wurde. Dt. Peter«biirq sieht der Gesandte zun-, ersten Mal; da« Ausland hat rr noch nie besucht. Die Suite de« Gesandten besieht au« den Mrr-Achurl^