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tze» HopptqpMtt»» »tz« de» du Stadt» tqtek «d d« Vororte» errichtete» A»S- 2-rI«, .holt: RettttjLhrli» ^14^0; kit zwei»ali«r tigltcher Zustellung i»« tzä«t b.üO. Darch dt« Post bezöge» für i«,tschlaud und Oeirrrreich: viertel,ahrlich -I «.—. Dir««» täglich« Krenzbandjendung las >»Sla»d: monatlich ^4 S.—. Die M»rg»»chlu«gab, «scheint täglich'/,? Uhx, »i, »»«»'«»«gab« Woche-tag« b Uhr. LeZ«rtt-> »«d Lnre-itioll: 8»tz«m»»s«aG« 8. Ue Srvedttto» iS Wochentags ununterbroche» geägaet »o» früh 8 bis Abends 7 Uhr. /Male«: ktt» m«««'» Savtt». (UM» Hstzn)» Uuiverfitätsstrob« 1« Lauts Lisch«. Lat-artnenstr. 14, Part, uab Küni-splatz 7. Morgen-Ausgabe. WMer.TaaMÜ Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und GcWftsmW. AnzeigeaPrelS Die 6 gespaltene Petitzeile 20 Pfg. Reclameu unter dem RedaclionSstrich <1go» spalten) 50^. vor den Familiennachrlchle, (6 gespalten) 40 Größere Cchnslen laut unserem Preis» verzeichnib. Tabellarischer und Zifferusatz nach höherem Tarif. Ertr«-Veilagru (gesalzt), nur mir der Morgen - Ausgabe, ob ne Poslbesörderung 60.—, mlt Postdesörderuug ^ 70.—^ Annalsmeschlnß für Anzeigen: Adrnd-AuSgabe: Vormittags lO Uhr. Morg«»-Ausgabe: Nachmittags 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Annahmestelle» je »kn» halb« Stund« früh«. Anzeigen sind stets an die Expeditia» zu richte». Druck und Verlag von L. P olz ia Leipzig. ^-7«. Mittwoch» den 8. Februar 1893. 87. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Di« Stücke 2 und 3 des dtesjäbrigen MetchSarsrtzdlattcS sind bei uns eingegangeu und werden bis »um !t k. Mt», aus dem Siatddaussaale zur Einsichtnahme öffentlich aushüngrn. Dieselben enthalten: Nr. 2067. Bekanntmachung, betreffend die Befreiung vorüber gehender Dienstleistungen von d« JnvaliditätS- und Altersversicherung. Vom 24. Januar 1893. Nr. 2068. Bekanntmachung, betreffend die Gestaltung de» Um- lauf» der Scheidemünzen der Frankenwährnng inner- halb badischer Grenzbczirke. Vom 24. Januar 1893. Nr. 2069. Bekanntmachung, betreffend Abänderung »ud Ergänzung d« Aichordnung. Bom 14. Januar 1808. Nr. 2070. Bekauutrnachung, betreffend die Anwendung der vcr- traasmätzig für die Nummern Sn. de-, hft, >>/, be, o, aa, « (Mal-)) und 1 (gemalzte Gerste) LeS deutschen Zolltarifs bestehenden Zollsätze aus die rumänischen Lrzeugaiss«. Vom 23. Januar 1803. Leipzig, d«» 2. Februar 1803. Lcr Math »er Stadt Leipzig. vr. Georgi. Idrumbiegel. Bekanntmachung. D« diesjährige I. Kram- und Pserdemsrkt im Stadtbezirke Leipzig-Lin dena» findet am »8. AeSrnar uns 1. März dieses -ähre« statt. Etwaige Gesuche und Ansragen find an unseren Marktinspeetor Rentsch, Naschmarkt Nr. l, III. Lbergeschofi, zu richten Im Uebttaen bewendet rS bet unserer Bekanntmachung vom U. März vorige» Jahres, nach tvelcher d« Antrieb von Wieder- kauern (Rinder», Schafen, Ziegea) und Schweinen bis auf Weiteres verboten ist. Lest zig, am 4. Februar 1893. IT. 144» Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Georgt. Stahl. Bekanntmachung. D« diesjährig, l. Kram- und Pfrrdemartt im Stadtbezirke Letpztg-voUmarsdorf wird Dienstag de« 7. März diese» Jahres abgehalikit. Etwaige Gesuche und Anfragen sind au unseren Marktinspecior Rentsch, Naschmarkt Nr. 1, 3. Obergeschoß, zu richten. Jin klebrigen bewendet es bet unserer Bekanntmachung vom II. März vorigen Jahre», nach welcher der Antrieb von Wieder- kauern (Rindern, Schafen, Ziegen) und Schweinen bis aus Weit««» verboten jst. Leipzig, de» 4. Februar 1893. Der Rath der Stadl Leipzig. IX. 1441. vr. Georgl. Stahl. Holrauction. Donnerstag, den ». Fcdruar d Js. sollen von Vormittags 9 llhr an aus dein diesjährigen Miltelwaldschlag« im Rosenthale» dicht am Zoologischen Garten, KV starte Abraumhall frn uud 40 starte Langhausen inillr den tm Termine öffentlich auShängenden Bedingungen und gegen sosarttse Bezahlung an Ott und Stelle meistbietend per kauii werden. Zusammenkunft: an der Leidnizbrütke tm Rosenthale. Leipzig, am »0. Januar 1893. De» Rath» Aarftdcpntation. Sonnadrnd, den tt. FcSruar. Vormittags tv Uhr komm« im Hose des Ulten Joüanniü-HoSpttalS 4 WtsrutuNpk« r«t« gegen Baarzahluug au dl« Meistbietenden zur Versteigerung. Dir Veksuomie-Jitspretia». Bekanntmachung. In Anbetracht de» strengen Winters sind uns von einem Herrn de^'n Name verschwiegen bleiben soll, äv (ieutner Kartoffeln sur Arme zur Verfügung grstellt worden, wo» wir mit herzlichstem Tanke hierdurch bekannt geben. Leipzig, dea 7. Februar 1893. Da» Urmenautt. Hentschel. Itvttmnut««»» t»«i>,z. Bei dem unterzeichneien Proviant-Amt toll ans dir Zelt vom .April 1893 dis 3l. März 1894 der Bedarf an Salz — Türrea- berger Speisrsalz — sowie an Fuhren im Wege öffentlicher Aus- 'chreibung vergeben werden und wird hierzu am 14. Februar o. Bor»,. 10 Uhr Termin für die Salzlieserung, - 14. » » - 11 » » - - Fuhrragestrllung anberamnt. Die alle- Weitere enthaltenden Bedingungen liegen »» Geschäilszimmer der unicrzcicknclen Stelle — Schloß Pieißenburg, ThurmhauS, 2. Stock — zur Einsicktnodine auS. Leipzig, am 1. Februar 1803. Kouiglichr» Pravtaut-Amt. Erledigt bat sich uaser» Bekanntmachung vom 19. vor. Man., den Handarbeiter -riehrtch vermaun Krüger betreffend. Leipzig, de» 3. Februar 1893 Der Ralh der Stadt Leipzig. Armrnamt, Abth. II. X. U. NI. 324 d. Hentschel. Dolge. Bekanntmachung. Ein neue- vervollständigtes Lerzeichniß der Herren Aerzte und Averhekeu der OrtSkranlencaffe für Leipzig und Umgegend ist er- schienen und liegen Exemplare desselben de, der Lasse« - Verwaltung und den Meldestellen zur Empfangnahme bereit. Leipzig, d-n 4. Februar >803. Die Lrtstrautcncaffr für Leipzig und U«,,gr«d. Ve. Willmar Schwab«, Lorjipend«. L Bekanntmachung. Ja Gemäßheit dva tz. 4 unterer von dea hohen Ualgl. und städtische» Behörde» genehmigten -Satzungen wird hierinit zur öffent lichen ltrnntniß gebrach«, daß der Vsrstamb der «cur» Kluser- be»atzra»ftatt t» der Undr«a»grmei»d« zur Zeit au» folgenden Herrn besteht: l> Pastor vr. pbil. Alrxls Schama««, Vorsitzender, 2) LandgettchtSLirecior Wall« Gegsel, stellvrrtret. Borsitzeader, 3) Vr. «eck. Otto Hrntg, 4^ Fabrikbesitzer Emil keistner, Lassir«, 5> Ztmmermetft« Franz Meyer, stellvertretender Lassir«, 6) Schuldirretor Rudolf Schmidt, Schriftführer, 7) »aafmaaa Alwin Victor,«. Leid»«,, d» 7. Fchruar 1803. Der Barftan» der Ki»d«dr»atzr«»stalt »er Audreasgemeiude. k. Vr. Schama»», Vorsitzender. Bekanntmachung. Die Lieferung der im Eiaisjahre 1893 94 benöthigtrn Ber- pstegungsgcgenflände, alS: Ungcsahr 15000 Ic< Noggenbrod, 4000 Semmel. ÜIOO lczr trockene Gemüse, Medl »Ild Salz, 000 hg: Faß- und Taseldnttcr, 10000 1 Milch, 200 Schock Eier, 8000 üj- «ar- ioffrln. 1500 h« Mohrrübe». 9310 lc^ Fleijchwaaren. 1500 I Braun- und 3000 Fl. Lagerbier, soll unter den im Geschäftszimmer Nr. 43 des hiesigen Gariusoillazarclhs zur Eiusicht und Unterschrift ausliegendcn Bedingungen verdungen werden. Verschlossene, mit der Aufschrift: „Berdtnguna auf Naturalien- lieferiing" oerjcliene Angebote sind bis zum Eröstniiugslermin, den 10. djS. Mts., Bonn. 10 Uhr portofrei hierher etnzusenden. Leipzig, den Ü. Februar 1893. Königliche» (jtarni,o„1azaleth. Bekanntmachung. Die Lieferung verschiedener Geräth«, als: von Bleck, und Eisen (150 ^), von Faiience flOO.4l>, von Holz (Tischler- und Bvilcher- arbeit 500 j»wie dl« von «8 Rouleaux, 300 >» Wafchleine und 15 »> Spritzenschlauch, soll unter den hier zur Einsicht und Unler- chrift auSlicgenden Bedingungen verdungen werde». Benchlosirne, mir der Ausschrift: .,Verdingung dr» Licfrrnng von Vtcraihrn" versehe»« Angebote sind bis zu», Eröffnilttg»- terniiue, de» 18. dtkfr» Manat», Borin. 10 Uhr, portofrei anher einzusenden. Leipzig, dea 8. Februar 1893. Königliche» VarnisonlgzgretH II. Realschule (Hichlgarlenltrajre 40a). Ailsnakineprüfung: Mittwoch, den Isi. Februar» vormittags 8 Uhr. (Papier und Feder sind mitzubringen.) Rachmeldungen nimmt noch täglich kn den Nachmittagsstn,den von 4—5 Uhr entgegen Hai.» 3->I. e. tti»»!,«, Director. Ltädtische Fortkildungsschule für Mädchen. Anmeldungen ueuer Schülerinnen für nächste Oster» nimmt der Unterzeichnete DonnerStifg und Freitag, den 9. nnd l 9. Februar, Bormittags von >0—12 und Nachmittags von 2—4 Uhr i» der I. Höheren Bürgerschule für Knaben entgegen. Leipzig, den 5. Februar t893. Dir. <k. Rkiiner. Bekanntmachung. AuS Anlaß der 25jädrigen Jubclscier unsere- 9t,neu Theater» hat ein nicht genannt sei» wollender Besucher de« letzteren zum Danke dafür, daß ihm der Thenler-Besuch so manche genußreiche Stunde bereitet hat, dem TheaterpensionssondS rkne Gabe von Fünshuiidrrt Mart ol» Geschenk übermittelt, was wir hiermit zur öffentlichen Kennlniß bringen. Leipzig, den 4. Februar 1893. Der Vrrwaltungs-RnSichufz der PrnsionSanstalt für da» Stadttdrater daselbst. Vr. Georgl, 741. Vorsitzender. Willsch. Aff. Aeber die Invalidenrente. Bis zum Schluffe des für die Invalidenrculen fast aus schließlich in Betracht kommenden )kalenderjal>rcS >892 sind bei der Versicherungsanstalt sür das Königreich Sachsen von >249 Versicherten Ansprüche aus (Hewährung von Invalidenrente erboste» worden, irs entfalle» sonach aus je 100 000 der am I. Deccmder >890 im Bezirke der Versicherungsanstalt ortSaiiweiend gewesenen Bevölkerung 30 Ansprüche und auf looooo Bcrsichc>te 155 Ansprüche Hierstcl ist die Gcsammtzahl der im Bereiche der Ver sicherungsanstalt für da» Königreich Sachse» stesindsiche» Versicherten nach der Berussstaüstlt vom 5. Juni 1882 nach Höbe von 808 000 angenommen. Wir »n ganzen Reiche die Zastl der bi» Ende 1892 er folgten Anmeldungen und Bewilligungen von Invaliden reuten die seiner Zeit veranschlagte IahreSturchschnitlszifscr »ich! erreicht bat. so gilt dies auch sür das Königreich Sachsen. ES ist nicht die Ausgabe dieser Zeile», aus alle möglichen Ursachen dieser Erscheinung »aber einzugesten. Vielmebr soll nur, insoweit Ilnteuntniß oder irrige Aussasiiing der ein schlagenden (Hesctzcsvorschristcn vorliegt, durch nochmalige Besprechung der letztere» darauf stinzuwirken versucht werte», daß die Äohlrbalcn deS Gesetzes den daraus dcrechligie» Personen zu Thcil werden. Die Invaliden- und Altersrenten sind nicht von Amis wegen, wie daS amtliche Lrgan der LaiideeversicherungS anstatt bcrvorbcstt, zu bewillige», wie die Unfallrente, wozu jeder Betriebsunfall von den Arbeitgebern der zuständige» Stelle (BerufSgenosscuschast bczw. A»ssühruiigobel,örtk) zur Anmeldung zn brinacil ist, sondern nur aus Antrag der Versicherten leibst. Dieser Antrag ist anzubriiige» bei der sür de» Wobnorl de» Aumelrenden zuständigen unteren Ver waltungsbehörde. Wird eine solche Anmeldung iinterlafscn so kan» e- zu einer Reutenscstsetzung und Anweisung nickt kommen, da die VerfickcrunqSa»statt gar keine Kenntniß vr» dem Vorbandensein diese« Berechtigten l,at. Es liegt also an den Versicherten selbst, daß diese dann, wenn sie invalid im Sinne de« Gesetze« geworden sind, ihren A» sprnch auf Bewilligung von Rente unter Beibringung lc erforderlichen Unterlage» zur Anmeldung bringen Invalidenrente erbäl: aber jeder Versicherte ebne Rücksick aus sein Alter, welcher die Wartezeit lk Zt. <(. >50 de« InvaliditäiS- und AlierSvcrsicherungSgesctzcS vom 22. Juni 1889) zurilckgelegt bat und invalid ist. Invalid im Sinne d«S Gesetzes ist ein Versickerler nickt erst tan», wenn er voll,., ardeit-u »fähig geworden ist, sondern bereit« dann, wenn er in Folg« seine« körperlichen oder geistigen Zustande« dauernd nicht mehr im Stand« ist, durch eine seinen Kräften und Fädig keiten entsprechende Lobnarbeit mindesten- den im Absatz.3 de« A. 9 de« angeführten Gesetzes näher bezeichneten Betrag zu verdienen, welcher etwa gleichkommt dem dritten Ihrile seine» früheren Lohnes.*) Vollständige Arbeit«- und ErwerbSuiifäbigkeit ist also nicht Vorbedingung itr die Bewilligung von Invalidenrente; dieselbe hat vielmehr schon zu erfolgen bei einer Minderung der Arbeitsfähigkeit in dem angegebenen Maße. Wenn daS Gesetz die Gewährung von Invalidenrente von dem Eintritte dauernder Erwerbsunfähigkeit abhängig macht, so ist die« doch nicht in dem Sinuc zu verstehe», daß jede Möglichkeit einer Besserung i» dem Zufiandc de« Belrosstnen von vorn herein zweifellos ansges'chlossen sein dürste. Vielmehr wird der Anspruch aus Gewährung von Invalidenrente nach tz. 9 de» Gesetze- in der Regel schon dann begründet sein, wenn »acki menschlichem Ermesse» (ärztlichem Gutachten) für absehbare Zeit nickt erwartet werken kann, daß nach der vorliegende» Krank- beit oder sonstigen Ursache der Erwerbsunfähigkeit die letztere in dem Maße gehoben sei» werde, daß der Betreffende durch eine seinen Kräften und Fähigleitc» cnisprcchclidc Lohnarbeit de» in tz. 9 Absatz 3 gedachte» Betrag zu verdienen vermöchte. VorauSfichUich vorübergehende Erwerbsunfähigkeit (Krankheit) begründet keinen Anspruch aus Ilioalidcnrcnle nach ts. 9 des Gesetzes. Wohl aber lanu »aH ts. lo daselbst ei» nicht dauernd crwcrbS- nnfähigcr Bcrstcherter, weicher aber doch während eines Jahres ununlerbrochcn erwerböllnfähig in dem oben an gegebenen Sinne war, sür die weitere Dauer seiner Erwerbs unfähigkeit Invalidenrente beanspruchen. Hat ein Versicherter eine Invalidenrente wegen dauernder ErwcrbSunsähigteil zu- gcbilligt erhallen, so kann ihm diesetde nur in dem Falle wieder entzogen werden, wenn in de» GesundheitS-Ver- hällnisscii desselben eine solche wesentliche Besserung cingcrrclen ist. daß dadurch seine frühere „dauernde Erwerbs unfähigkeit" beseitigt wirk. Alle sonstigen Veränderungen in den Vermögens- oder socialen Verhältnissen berechtigen zu eiuer Entziehung nicht. Wegen derjenigen Fälle, m denen der nach Maßgabe dcS Gesetzes erworbene Anspruch ans Rente ruht, die letztere also vorübergehend nicht zur AuS zahlung gelangt, ist tz. 3l des Gesetze« zu vergleichen. Auch darauf mag gleichzeitig mit hingciviescn werden, das) ^ie Anmeldung des Anspruchs aus Invaliden rente möglichst zeitig und insbesondere dann, wenn die Invalidität mit einer Krankheit verbunden ist, sür welche »ach dem KrankcnvcrsichcrungSgesktz vom l5. Juni 1883 während einer gewissen Zeit tirankenuuterstützuilg bezöge» wurde, nicht erst nach Ablauf der Klankenuiiterstutzuiiaszcit vorziiiichmen ist, sondern sofort »ach Eintritt der aus Rente bereckligendcn Invalidität. Denn nur in den wenigsten Fällen wird die Rente sofort nach Anmeldung des An spruchs festgesetzt und angewiesen werken können, da zur Prüfung de« Anspruch« oft erst die erforderlichen Unter lagen hcrbeigezogen nnd eingehende Erörterungen vorgc- nommcn werde» müssen, welche »aturHemäß eine gewisse, oft längere Zeit in Anspruch »cbmen, wahrend welcher der Antragsteller ohne Rente nnd damit vielleicht ebne Subsi stcnznullel bleiben muh. Ist der genaue Zeilpuuct des Ein triltS der Invalidität fcstgcstellt, so beginnt die Rente trotz jpälcrcr Anmcltung zwar koch mit jenem Tage und hat von letzterem an Nachzahlung der Rente z» erfolgen. Laßt sich aber der Tag dcS Eintritt« bei Invalidität nicht »icln scststellen, so hat nach tz. 29 Absatz I deS Gesetze» als dieser Zeitpunct der Tag zu gelte», an welchem der Antrag aus Bewilligung der ll^ente bei der unteren Verwaltungsbehörde gestellt Worten ist. In diesem Falle würde eine Verzögerung der Anmeldung sich als pccumärer Nachlhcil sür de» Rente» berechtigten darstcllc». Daß zum Tbeil noch große Ilnkenntniß im Volke über die InvalidilälSversicherung berrscht, tritt bei der Durch führung des Gesetze» mir zu häufig hervor. Zum Tl>cil wird diese Ilnkenntniß von einer gewisse», der InvaliditäiS und Altersversicherung nicht freundlich gegcniihcrstchciidcn Seite künstlich genährt, indem deren Presse mir von einer Altersversorgung spricht und an« ihr deutlich daS Bestreben bervortrilt, die AllerSversichcrung a>» die alleinige Leistung des Gesetzes nach außen bin glaubhaft zu machen, welche dann bei der Besprechung al» den zu zahlenden Beiträgen gegenüber zu gering, einer abfälligen Kritik unter g'gen wirr. Dagegen sind die bei Weitem höheren /cistnngcn diejenigen, welche au» der Invaliditäts- Versicherung enlspringen, weshalb denn auch, um beim Titel die Hauptlcistung voranznschickc», bei der Veratbimg des Gesetzes ,m Reichstage dasselbe aiiSdriicklill bcnannl worden ist „Gesetz, belr. Je Inva lid> iIS- unk Al tersv ersichcrung" In den erste» Jahren »ach dem Inkrafttreten des Gesetzes tritt allerdings die Altersrente für da« große Publicum mehr in die Erscheinung a!S die Invalidenrente, da die IlebcrgaugS bcstiinmungcn des Gesetze» sänimtliche versicherte Personen, welche daS 7<>. Lebensjahr erreicht bade», sofort in den G'iuiß der Altersrente trelen lassen, während die bei Iutr- ' trete» deS Gesetzes bereit» invaliden Pc soncn in Folge der Bestimmung in L. 1 Absatz 2 a. a. L>. in die Versicherung gar nicht mehr eintreten, demnach auch der Wolillhale» des Gesetze» gar nicht lbcilhaslig werde» können. Dazu kommt, daß in der Ilcbcrgaiigszcit für die Invalidenrente uiiiircii<iis während cincS Beitragcjahrcs Beiträge ans Grund der Ve> sichcruugSpslicht geleistet worden sein müssen, während eine solche Bestimmung sür die Altersrente nicht gelrossen worden ist. Inva.Lenrenteii konnten sonach reitigtieiiö vom 10. November 1891 au bewilligt werde», wahrend Alter rentcn bereits vom l. Januar I89l an zuertannl werden durste» und zucrkaniit worden sind. Aus diese allgemeine» Gesichlspunete mag hiermit noch malS ausdrücklich hingewiesen sein, und allen zur Durch sübrung de« Gesetzes »kiil crusenen Lrgane» und Privaten insbesondere den Gemeindebehörden und Vertrauensmänner» warm empfohlen sei», in dem vorstehend»«! Sinne aus klarend und belehrend unter der arbeitenden Bevölkerung zu wirke», damit Derjenige, welcher einen gesetzlichen An spruch aus Bewilligung von Rente hat, auch wirklich in de» *> Genau bezeichnet ist dieser Betrag die Summ« eine) Sechstel) LeS Durchschm-i« der Lohnsätze ltz 23 de) Gesetze»), nach welchen wadrcnd Ler iehiea kniis Veitraasiahre Beitrage entrichtet worden nnd, und eine»-Sechstels d«S ttOOfvchen Betrage» de» nach §. 8 de« Urantenverjicherungsgeietze« vom 1L. Juni 1883 festgesetzte» orts üblichen Tagelöhner gewöhnlicher Tagenrbeiter des letzten Be schäftig iingtorteS. Besitz einer solchen gelangt nnd damit dadurch der hohe Zweck und Sinn der ganzen Gesetzgebung, wohllbätig unter der arbeitenden Bevöltcrung zu wirken, immer mehr seiner Verwirklichung nahe geführt werde. Deutsches Reich. -s Plauen, 7. Februar. Die vom nationalliberalen iIerein im 2.3. sächsischen ReichSlagSwablkreisc veranlaßte tletition gegen die Wiederzulassung der Jesuiten ist gestern mit 10 048 Illilerschnstcn an den Reichstag ab- gcsandt worden. ID Berlin, 7. Februar. Wie ineonsegucnt die Cccial- demokralie ist »ud wie unebrlich ihre Taktik, beweist daS Eeiitralorga» „Vorwärts". Dasselbe bekrilclt in hämischer 'Weise de» Ausruf zum Bau einer Kaiser-Fricdrich- Gedächlniß - K irche und leistet sich dabei solgcnde Bcmcrtiiiigeu: „Das Gedachlniß beS Kaiser» Friedrich soll durch diesen Üirchen- bau geehrt werde»; aus die Betheiliguiig des Freisinns und der Liberalen hat wobl vorwiegend der Name de« angeblich „srei- innigen" Kaisers gewirkt. Daß die Kirche den Namen dcS Kaiser» Friedrich lrägt, twird gewiß nicht bindern, daß sic den Zwecke» des orthodozcn »irchenlegiinents dien!. Daß die Hauet, Zelle, Baumbach mit den Beunigte», Benba, Oechetbänser re. in Bcrbindniig mit dem König Stumm, Han»»erslel», Putikamer re. hiersür Panstetiie beitragen, beweist eben, da» der ganze Liberalismus und Freisinn eine btove Farce sind. Ei» Andenken an Kaffer Friedrich soll di« neue »irche sein, aber der Geist Stöcker s wird in ibr walten." Der „Vorwärts" bezeichnet also Kaiser Friedrich jetzt al» „angeblich freisinnige» Kaiser". 'Nach dem Tode desselben aber war der „Voiwäris", der sich damals „Berliner Volks- blatt" nannte, anderer Meinung. Dieses Blau veröffentlichte zu jener Zeit einen in Lcilarlilcl>orm gehaltenen Nelrolog, der die große» Verdienste »nd Tugenden de- hohe» Ver storbenen rühmte und worin auSgeiproche» war, daß eine längere Dauer seiner Rcgcnlschast segensreich für das Volk gewirkt haben würde. Der Verfasser des Nekrolog« war der letzige Parteisecrelair, NcichSt-rgSabgcortncter Auer Der- elbe bekannte sich vor etwas Uber IahrcSsrist in einer oppositionellen Versammlung al» Autor de» Artikels und be merkte dabei, daß er tcniclben im gegebenen Falle beute ebenso schreibe» würde. Die „Fränkische Tagespost", da« Organ des Abgeordneten Grillender ger, brachte über Kaiser Friedrich sogar eine» mit starkem Trauerrand vcrsebenc» Nekrolog, aus dem wir einige Stellen ciliren wollen: „ . . . Ein überwiegender Tbeil de) deutschen Bockes hotir uns die Thrvnbtsleiguiig Friedrich«, aus die Regierung diese» Mannes ganz licjolidere Hoffnungen geletzt, und e» muß gesagt werden, daß der Tahiiigkschiedene den au'lichtigen Willen baue, ci» ehrlich- conslitulionelles Regiment i» Denochland dnrchzttsiibreii. Co kurz dle Zelt leine« Wirkens, so beschränkt sein Wollen durch das große phlffcsche Leide» war, es ist doch eine Reibe von Re-fierungsaeieil zu verzeichnen, die »nzweiieibait bewein», dost er. wen» als geiuncer Mann aus de» Ldron ge-angt, energstch au der Hcrleisiihrnng t>e>- gcbeuder poiiiischcr Resorinen gcaibectel habe» würde. Wen» inan be denkt, unter welch' unendlich schwielige» Bklhailnisie» der Regierung-- aiitrilt Kaiser Friedrich'- eriolgte, welche schwere» körperliche» Lecken ihn bedruckten und wie Brrsckjiedenes geeignet war, ihm auch die bitterste seelische Pein nicht z» ersparen, so muß inan sage»: er bat gekämpft wie ei» Held. Nicht dlos das denlsche Volk, sondern die Böller Europa) sahen i» Itaiscr Friedrich einen Mann deS Friedens, lind das war e« vor allen Dingen, was ihm die Shm- paihitli entgegenbiachle. . . Der Opposition gegenüber, die wegen der Tranerarlikcl die Parteileitung und die betreffenden Führer heftig angriff, wurden die Arulet sowohl vom Partcivorstano wie vom „Vorwärts" mit volle» Backen vertbeikffgt »nd die Oppo nenten als Verleumder bezeichnet. Jetzt, »ach Iahre-irist, werden dem .Kaiser Friedrich die gerühmlcn Eigcnschajlcn abgcsproche», unk zwar einzig aus dem Grunde, um eine Anzahl liberaler Führer anzurempeln. jj Berlin, 7. Februar. Das Hanptorgan der deutschen Anarchisten, das Londoner Wochenblatt „Autonomie", ist als solche- eingegangeu, da es in Folge der zahlreichen Ver haftungen und Verurlheiluiigen von Anarchisten in Dcntsch- lanv nur selten die Auslage» erstattet erhielt. Die Londoner Anarchisten geben nun seit »icbrere» Monaten an Stelle der „Autonomie" ei» anderes Blatt heran», da«, je nach den vorbandencii Mittel», monallich einmal oder zweimal erscheint Daffelbe führt teil» Titel und keine Nummer, enthält jedoch eine Ueberschriji: „Neni-rhrSgrus;'" „Trotz Alledem!" :c Es ist in deutscher Sprache geschrieben und i» lateinischen Leiter:! gedruckt Daß cs vorzugsweise vonArbciter» geschrieben wirk, be weisen die zahlreiche» orlhographischen und stilistischen Fehler. Der Tert ist weniger blnitürsiig als der der „Autonomie", lieber Truck nnd Verlag besuitet sich die Angabe: „Gedruckt nnd bcrauSgcgebeii sür die Anarchisten Deutschland« von ihren Genosse» im Auslände " Das Anarchiltciiblalt „Der Rcvo- lnlionan", da« chciisalls in London i» tcutichcr Sprache er schien, ist eingegangeu — Die Sammlungen der unab hängigen ocial islcn für ihren PreßfoutS trugen im Monat Januar 143.«! ci». Davon brackle allein der com- mumstiscke Arbcilcrbilduugsvcrciii, I. Seetion in London, >02 " aus Für den Unterstutzung-sondS der Unabhängigen sink im Januar 197 .4! und für die Familien der iiihasliilcn Anarchisten (durch Trcbö) 498 gesammelt worden Die Anarchist,:» erklärte» in ihrer letzte» Versammlung ausdrück lich, daß sic mit de» TrcbS'fchen Sammlungen nicht» zu lhu» hätte». V Berlin, 7. Februar. (Telegramm.) Die von der deutschen ReichSregicriing angeregte internationale S a n ität -- Eo» seren; wird nach dem Einvernebmen der betbeiligtrn Regierungen bereit» im Laufe diese« Monats in Dresden zusammentrrten — Der „Reichöanzcigcr" veröffentlicht mit Bezug auf seine frühere Alissühr»na, daß die durch die Militairvorlagr bedingte Recrutcn-Äehreinstellung nur aus solchen Militairpflichtigcn Deckung sinken werde, welche schon nach den jetzigen Bestimmungen Einstellung in den aclivcn Dienst zu gewärtigen hätten, die Anlage der HeereSordnung mil Ausräbluiia derjenigen Körpersrbler, welche schon jetzt bei Be darf die Aulbebung nicht auSschloffeo.