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7784 Reichstag. k (Speeialbericht de» „Leipziger Tageblittr»".) 127. E>k-u»q vom HÜ. November. 1 ilbr. Am Tisch« de» BcmdeSraths: v. Böttcher u A. Di« Sperialberothuu:; der Novelle zum Krankeucassen- »»setz wird fortgesetzt. Nach 8. 53 sind vie Aeb> tgeber berechkiqt, den vc» ihnen l>,< schästiglen Personen die sur Lie'cibcn ein>kjah!len Einlllitsuelder «nb Beiträge, erster« in vollem Betrage, letztere, soweit sie dieselben nicht nach tz. 52 au» eigenen Mittel» zu zahlen l-oiien, bei jeder Lohnzahlung in Abzug zu bringen, »dg, v. d. «cliulenbnrg cons.) beantragt, die Dciiräge zu zwei Drittel» in Abzug bringen zu lasse» und zwar aneschliejjlich bei den Lohnzahlungen, Streitigkeiten sollen durch dir Dtewcrbe- g«richte entschieden werden irr will mit der von ihm be antragten Fassung nur Missverständnissen Vorbeugen, di« dahin sich geltend machen tonnten, dag dte Arbkltgkber zwar zu dem Abzug lxrechttgt seien, das» inan aber an ihr Ehrgefühl appellire, Las', sie ihn nicht mochten. Ma» muffe aber sur den Abzug ganz bestimmt« Norme» schossen. Ebenso greise inan bei Streitigkeiten am besten aus die Gewerbegerichle zurucl. Vteawseccetuir von Boetticher: Ich sehe nicht rin, in wiefern ein Zweifel über die Borlag« entliehen könnte, ich will aber de» Autrügen ü«o Abg. von der Schnlciidurg, fall» da» Hau» ihnen zastimmen will, keine» »IVocrjpruch entgegensetz». Abg Spahn (lleiurum, blliel, die gestellten Aniriige abzu- lehueu, da dieselben bi» zur dritten Lesung erst eine «rudere Fassung «hatten mützten. Unter Ablehnung der Anträge v. d. Schulenburg wird der Para graph unverändert angenommen. Ohne Tiscujsion werden angenommen die tzj. 54 und 55. tz. bk» bestimmt, dass die höhere Berwaltuugsbehürde auf An trag von »lindesten» 30 belhettigteu Versicherte» die Hilfeleistung durch ander» als die von der Lasse bestimmte» Aerzte, Apotheken und Krankenhäuser versugen kan». Abg. von Dziembvwski-Pomian (Pole) will daö Ein greifen der Verwalluiigebehörde obligatorisch und schon aus Antrag van 2t) Versierten einlrelen lassen. In Lerbindung damit wird über 8. 26a Abs. 2 Nr. 2t> diScutirt, lam dem von dea Lrtekrankrncasscii durch Statut bi« Bedandlung durch bestimmte Aerzte, Arznei, Cur und Lervslegung durch be stimmt« »vvthekeii und Kranlruhäujer, voa drtugenden Fällen ab- gesehen, abgelchul toerden kann. Abg. Auer (Sociald.) beantragt, diese Bestimmung zu streichen. In 8- 55 stellt« die Abga. Hitze und Spahn (llentr.) noch et»«» Antrag. laut Lew die obligatorische Leistung nur eiazutreien hech sojeru lue Bermögeaooerdältnisje der Lassen nicht entgegeastehen. Abg. von Djieurdowsti-Pomia» (Pole): Wir halten es sür »»gemessen, seslzujetzeu, dag dte Cajsenvenoaltuug einem Antrag« von Li) Mitgliedern einfach stattzugeben hat. Es soll nicht dem Ermessen überlasse» bl«>den, einem lolchen Antrag« Folge zu gebe». Sollte aber »in solcher Antrag ans bestimmten Gründe» abgelehnt werbe» müssen, so beantragen wir schließlich, um nicht Unzufrieden heit i« die Kreis« der Cosseiimitglieder zu trogen, dag di« Lasse ge halten sein soll, die Gründe der Ablehnung anziigedeN. Abg. Hitze (Lentr.tt Ob 20 oder llO Mitglieder zur Stellung d«< Antrages erforderlich sind, halte ich für belanglos. Dagegen motz man, wa« die ComlniilionSbkichliisse unterlassen haben, Rück- sichi aus die Permögensverhalluijje der Lassen nehmen, lieber diese Vermögealverhaltiiifie hinaus Lars mau eine Verpflichtung zu be stimmte» Leistungen der Lass« nicht auserlegcu. Das socialbemo- kratijche Ziel, die Verstaatlichung de« Aerzte- und Lpotheterwesens, wird doch nicht durchzujühren sein. Staaisiecrelair irr. von Boetticher: Dte freie Aerztewohl ist rin schönes Ideal, e« lagt sich aber nicht verwirklichen. Auch die gestellten Anträge bringen keine Verbesserung des LommissionS- beschlujseS. Ich hatte es sür bedenklich, bei der Zahl der Antrag steller unter den Lominissionsantrag herunlerzngehen. Ebenso kann »« nicht ohne weitrres sagen: Ti« Abtehnuag darf nur aus de- stimmten Gründen slatlsiaden. Diese Gründe ergeben sich natur gemäß an« dem »«setz« selber, e« würde sich daher di» besondere Angabe ber Gründe erübrigen. Luch der Antrag Hid« ersehet»« unS nicht glücklich, denn er würde eine solch« Leistung für eine ganze Reih« von Lasten vons vornherein aus LermögenSiulerestea unmüg- lich machen. ES würde auch «in llulerbietungSversuhren von Seilen auberholb der Laste stehenden innger Lrrzle grübt wardea, um di» Behaudlnng der Lafieniaitalieder zu bekommen, und das war« de« ärztliche» Staude« unwürdig. Ab«. Eberty (dfr.): Mag die frei« Lrrztewahl immerhin «in unerreichbar«« Ideal sein, so hindert da» doch nicht, daß mau sich menschlich belirrbü diesem Ideal möglichst nah« zu kommen. Hier in Berlin hat man günstig» Erfahrungen mit den Bemühungen ge- macht, die Aerztewoh« möglichst jrei zu lassen. Die Aufwendungen mancher Lassen sür Arzlhvnvrare sind bei der freie» Wahl bedeutend zurückgegangen, andere, die die freie Aerztewohl ausgegeben haben, haben allen Grund, das bisher z» bereuen. Die gestellten Anträge kann auch ich nicht befürworte». Man össuet dadurch der Agitation Thor «ad Thür. Geradezu bedenklich ist di« Annahme einer da- stimmt«« Zahl, statt beste« sollte man lieber eine BerhSlinitzzohl »instellen. Am besten aber belasten Sir e« bei den Lommissions- besrhlüjfen. Abg. Müller (natlib.): Auch ich bin ein Freund der freien Aerztrwahl, st« ist keineswegs ein unerreichbare« Ideal, denn wir sehe» sie >a an »»rnchzn Orten durchgestihrt Ich bitte Sie dader in erster Linie, es bei den LommissionSbeschlllsten zu belasten. Der Antrag Hitze würde eventuell »och annehmbar sein, gegen den An- trog Dziemdowcki aber muh ich mich ganz entschiede» anssprrchen. Abg. vr. Langer hau« (dsr.): Ich kann dte Nothweadigkeit eine« Einschreitens der höhere» Verwaltungsbehörde nicht ei», sehen. Man sollte dal doch dem Lastenvorstand überlasten. Aber auch der Antrag Hitze ist mir aaaa»ehmbar. Wenn dir Zwang-Versicherung weiier tortgeführt wird, werden Sie bei dem jetzigen Shslrnc so wie so nicht verbleiben. Sonst drücken Sie den Aerzteftaad in unerhörter Weise herunter. Ich selbst bin längst darüber hinweg, ich mache mir Nicht» daraus, ob jemand zu mir kommt, oder nutzt. Ader ich freu« mich doch, wen» Krankencassen- inttglleder zu mir kommen und sagen, unter der dortigen Behand lung werden wir ja doch nicht gesund. Nun. bei mir werden sie'» »ielleicht anch nicht (Heiterkeit!, die Leute bieten aber häufig mehr, als sie dem Lostenarzl zu zahlen hätten. Ich nehme da- natürlich an. denn ich sehe dem Manu an. er hungert so sehr, wie ich gern manchmal hungern möchte. (Heiterkeit.) Wir haben genug gelernt, um eventuell auch ohne die ärztlich« Praxis auskommen zu können, ich red« nur für de» Stand, und den schädigen Sie, wenn Sie ihm »ine» Lohn bieten, wie einem Dienstmann. Ich bitte Sie, packen Gtr den Aerzte» nicht z» viel anj »ad dehne» Sie auch da- Zwanq«- verstcherungswesrn nicht Wetter cm«. Di« gestelltes Anträge bitte auch ich St« adzniehae». Adg. Wurm st»«.): Auch ich mutz sür die freie Aerziewah! ei», treten, ich will sie aber nicht riwa auf die wiffenschastlich gebildeten Aerzte beichrönkt sehe». Dt« ärztlich» Behandlung bat ihre beste Begründung tu dem subiectiven Vertrauen der Pa- tiente». Lurch dte Zwang»ärzt» der Lasten schaffen Sie eine Art Aemt» - Proletariat. La» ist auch in Berlin der Fall. ES kommt nicht eine Mark Entschädigung ans den Gang zu eine« Patienten, sondern zum Lbeil nur 17 ^ nnd noch weniger. Da« ist dte Folg« bei dem AuSschreiben der Stelle» durch die Lauen. Eden so wenig zu billigen ist der Apothekenzwang. Der Verdienst eine« Apotheker« au« der Kruukencasie in Hannover stellte sich bei spielsweise aus ca. 80 Proceut der bezahlten Arzneien. Aerzte selbst sind schon gegen dieir« Unwesen ausgetreten. Datz Aerzte und Apotheken mcht überall vorkanden sind, liegt an ber allgemeinen Proletarifirung Di« Bevölkerung ist zu ann, um einen Arzt und Apotheker zu ernähren. Jetzt wollen Sie auch die Hand daran legen, den Aerzteftand zu proletarifirrn. In vielen Fällen ist an Stelle de« Arzte« »iasach da« Recept »oster Ioiek« II. in An- Wendung zu dmagen: Ein paar Gulden und einig» Beefsteak«. Die kan» weder »in irrirr, noch rin Zwoagsarzt verschreiben, hier kann nnr eine Besserung der socialen Lage bessernd wirken, nnd da braucht man nicht nach Art deS Abg. Hitze aus socialdemokratische Znknnstsdilder z» verweise». Wir wollen die ZwonqSLrzte und Zwaugsspotdeke» überhaupt nicht und beantrmzei, deshalb di» «treichnng dieser Bestimmungen, trotzdem dieselben geeignet wären ua« immer nen« Hpmpatdie» tu deu Kreisen zu erwerbe», wo mau sich immer klarer darüber wird: In der Gesetzgebung ist für Euch da« Schtechtrste gerade gut genug Abg. I»r Hirsch (dsr): Die grvtze Medrzahl der Kaffenmtt- alieder bei den IwoagSkaisen ist mit der ärztlichen Bcdaudlung dnrch dt» Koffenärzte unzufrieden. DeSdald möge man auch ander« ärztlich» Kräne »ui diesem Feld« zulasten. Dte Uederlastung nnd die schlechte Bezahlung fuhrt »» einer rria inaichinenmätzigen Be- daudinag der Kranken, di» dann zu anderen Aeezten, oit zu Natnr- arzten nnd Kurpfuschern gehen Weil di» ein« Person, der Kassenarzt, de» Lenten nicht genügt, d»«hald verlieren st« da» Vertrauen zu der ganzen Wcnenschait. Da« verschlimmern Sir dnrch solche Ba- fttuuunngen. Die Irrt« Lerzrrwaht besteh« tu Lrrseld. Magdeburg nnd Leipzig, »ad darf ist man mit da» Zustände» zufrieden. Es t »Mtzaist de» wetten, Baeaetz», ans dwsem Wage seit«,« der ' «atz t» da» Weg P» tW». Ksune» »t« » ' bi» zur dritten Lesung noch über eine geeignetere Fassung de» 8. 55» einigen, so werde ich schlietzlich dafür stimmen, sür heute bitte ich Sie gleichfalls alle Anträge abzulehnrn und e» bet den LoinmissionSbeschlüsten zu belasten Abg. Hitze iLeatruuo wendet sich gegen die Ausführungen der Abqi. i»r. Langrrhan« und Wurm, bleibt aber ans der Tribüne i'asi uiiverslciiilleii Ter 8. 55u solle eine Weiler« Haudhabe dazu bieik», Latz die freie Äerzlewuht c» grützrreiu Umsange o.» bisher einirrle. Inzwischen ist noch ein Lvenlualantrag de» Abg, Spahn (Leuir > ecugegangrn, welcher die Verfügung der Verwaltungsbehörde allgemein zulassen will. Abg. v, d. Schulenburg (cons . wendet sich gegen die gestellten Anträge und beiürworlei die Fassung der Lommiiscon. Abg. Eberty (dsr.), weist nochmal» aus die Erfahrungen bei den Berliner Lasse» hin, wo da: Experiment mit Iwangsäczten »nd »lit der freien Aerziewahl gemocht worden sei und wo dieses Experiment doch nicht io ganz zu Gunsten der sogenannten freien Aerztrivahl ausgefallen fei. Die Besoldung Lieicr Aerzte sei in Ber!::, kein .weg-; gering, werde anch »ach Möglichkeit verbesie«. Aba. Singer stoc. , ist L>l Ansicht, datz der Arzt einer gröbere» Labe seine ganze kras: Lee Lug« wivinen müsst, es bleibe wcnig Zeit für eine weitere Praxis. Tie Anipriiche der Lasten a» die unznsieUienden lerzte leien anch lehr veriägedene, vielfach bildeten dceie Stellen in Beilin nur eine Brücke, damit sie bequem in ander» Vcrl'ältiiiiik hinein kviiimen, in denen sic bester bezahlt werden. Abg. Eberty idfr., coiisiatirt, Last für die letztere Behauptung absolut leine Begründung voriiege. Tollte Adg. Singer T-mlsochlit vorziibringc» haben, die eme Anwendung unlauterer Mittel bei der (uicellung der Lasjcnärzte darlhäicu, jo möge er ihm dieselben mit: heilen. Damit schlietzt die Tiscussion. §. Lün Nr. 2b wird entgegen dem Antrag Auer aufrecht erhalten, der ganze 8. 16u ohne Acnderung angenommen. Die Anträge DziembowSki-Pviiiian und Hitze-Spahn werde» aügelehnt, der Eventuaianlrag Spahn angeiioinmc». Der ganze tz. 55u wirb mit der dadurch veranlatzteu Acnderung angenommen. * Ein Cchliisjtclegraium meldet noch: 88. kB b:S 58 passiren ohne Debatte, woraus das Haus sich vertagt. Nächst« Sitzung Freitag. TazcSordnuug: Etat. Landtag. Erste Kammer. äV. Dresden, 26. November. Tie zweüe öffentliche Sitzung eröstnele Herr Präsident Graf v. Könne ritz nach N Uhr. Er »iachte zunächst die Mitthcilnng, datz die ständische Deputation gelegentlich der prinzl.cheii Verinählnngsseier NaiuciiS der Stände ihre Gliitkwi'uiicht abgestaltrt babe. Die Deputation bade sich zu- iailiinengesttzt aus de» beiden Präsidenten — Gras Lönneritz und Geb Hojraih Ackermann — > »Irr Zuziehung der beiden Alters präsidenten — Wirkt. Gebeimralh v. Zehinkn und Geheunralh 1)r. Haberkorn. — Die Üaniiiier nahm hiervon Uiiuuuitz. SSlihrcud des folgenden Rcgistraiideiivorrragc» nahm StaatS- miiilster v. Metz sch am RegierungSlische Platz. Jii die Tagesordnung eiiigctrelen, Vvllzogcu die anwesenden 4L Mitglieder zunächst die Wahl von .8 Mugiuder» und 3 Stell vertretern in de» Land tagS aussch utz zu Verwaltung der Staatsschulden durch Zeuelwahi in ztvei Mahlgängen. Ls wurden zu Mitgliedern erwählt die Herren: v. Lrützschler, Peltz und Legncr. Die Gewählten dankten sür ihre Berufung und nahineu die zugewiejenen Aeiiilrr an. AlS dnrch Mehrheit be rufene Stellvertreter wurden mit je 39 Stimineu ernannt die Herren: v. Bodenhausen, Huitzsch und vr. Böhme. Auch dies« uutzme» dankend an. Mau verjchrilt hierauf zur Wahl von 2 Mitgliedern und 2 Stellvertretern in den ständischen Ausschuß sür das Plenum der Brandversicherung«kammer. In ebenfalls zwei Wahlgänae» fanden nahezu mit Einstimmigkeit Berufung di« Herren v. Trützschler, Pebtz und Thiele, v. Wächter. Anch dies« Herren nahmen dankend an. SctzunqSlchlutz »rsoigt« nach 4L Uhr. Zar nächsten Sitzung wird durch Karte» erupetadr» werde». 8»ett» Kammer. f Dretdra, LL November. Di« 7. öffeutlich« Sitzung wurde vom Präsidenten Geh. Hosrath Ackermann Vormittag« 10 Uhr eröffnet. Der Sitzung wohaten bei di« Herren StaatSmtnister vr. v. Gerber und v. Thüinmei, sowie mehrere Regierunglcommissurr. Später erschien noch Slaat«minister v. Metz sch. Die Kammer beschäjligt» sich in allqnneiner Vorberathuug mit dem künigl. Teeret Nr. )4, Len Entwurf eines Gesetze« über einige Abänderungen de« Gesetzes vom 9. April 1872, di« GehaltSverhältnisse der Lehrer an deu Eltmeularvolk-schuleu betreffend, da« königl. Decret Nr. V>, den Entwurf eine« Gesetze», di« Bewilligung fortlaufender Staattdilhilse» a» dte Schulgemeinde» betreffend, und dem Anträge der (wetaldemokrattscheu) Abgeordneten Lolditz und Genosstn, die Aushebung de» Schulgelde» »nd der Schulanlagen betr. Der letzterwähnte Antrag hotte folgend«» Wortlant: »Dir Kummer wolle drschlietzeu: dt« StaalSregierung zu ersuchen, »och diesem Landtag« einen Gesetzentwurf vorzuiegen, durch weichen da- Gesetz über da» VolkSjchulwestn vom L6. April 1873 (Grsetz- uad BervrduungSblatt Seite 350 slg j, daß sür alle aus Grund voa -.Sh«» rooähpt«» Gesetze« errichteten Schulen ». die Erhebung von Schulgeld, d. die Erhebung besonderer Lchulanlageu stattzufindea hat, aufgehoben wervr, dagegen angrordnet wird, datz dst Ausbringung der Unterhaltungskosten sür die Volksschulen, soweit diese mckit ouS vorhandenem Ver mögen oder StiftungSsond« bestritten werden, durch Be steuerung der Gemecndemitglieder nach Maßgabe des Liu- kommenittuergesktzeS vom L. Juli 1878 stattzufinden hat; datz der Staat di« Verpflichtung übernimmt, den Schul gemeinden zur Unterhaltung der Volksschulen einen jähr lichen Beitrag von zehn Millionen Marl au« der Staats kasse dergestalt zu überweisen, daß dieser Bettrag, soweit er nicht iSr Pensionen und Unterstützungen nn Lehrer uud sür Peujiouen uud Unterstützungen au Hiiiierioffene vo» Lebreru oder zur Deckung der Bei träge der ständigen Lehrer an deu Volksschule» uud au den höheren Schulansialtrn zur Allgemeine» Lehrer- Wuttve»- und Wa»encaffe, sowie zur Allgemeinen Lehrer- PeosiouScasse Verivendung findet, nach der Kopfzahl der schulpflichtigen Kruder au di« einzelnen Schulgemeinde» vertheilt wird; datz in den Volksschulen einheitlich« Lehrbücher für da» ganze Laub eiugesüdr», deren Auswahl durch ein« alliährlich sicttftadeuh« Loufereuz der Schnlinspectoreo vorzunkhiiien ist uud datz die Lehrmtttel an di« Schulen uoentgelUich »«- absolgt werden." Tie Berathung wurde nach dem Vorschläge de« Herr» Präsidenten über alle dre: Punkte zugleich eröffnet. Da- Wort erhielt zunächst Abg. Geyer cCoc.) zur Begründung de« socialdemokratische» Antrages. Derselbe erwartet, datz der Antrag bet der Commission», beratdung Berücksichtigung finden werL« und verjncht« »achzuweisen, datz da« Verdaltnitz der Austvendnngea de« Staate« für di» Hoch, schule» und die Gymnasien gegenüber de» Zuschüsse» für di« Volt», schul» sich outzervrdtnUrch ungünstig gestalt« zum Nachtheil« der Letzteren. Ec glaub« kaum, datz der dem gleiche» Anträge bei früheren Landlagen rnigegengehalteu« Einwand der iiioraliiche» Ver- pfitchtuug des Vater«, nicht dlo« für da« leidlich« Wohl seine» Kindes, sondern auch sur dessen geistig« Ausbildung zu sorgen, heute »och ausrecht erhalten werden könne cZnruse: ,Ha wohil" aus der Rechten >, nachdem die preußisch« Regierung in der Richtung de« Antrages bereits vorgegongen jei uud da« Schulgeld abgeichassi habe. ES erschein« nicht« mehr geeignet, di« Llasjeagrgeniätz« z» verschärfen, al« die jetzige Einrichtung «njerer Schule; deshalb er- strebe seine Partei die Einheit der Schul« an. wo da« Kind des Armen neben dem de» Reichen auf einer Schulbank sitz«. lRuse: „Ldol" von verschiedenen Ketten.) Er erwart« voa der Uneiitgrltlichkeit de» Schulunterricht« di» Hebaag der Schule. Dt» Mittel, welche die Annahme de« iorialdeniokratischen Antrages «Norder» würde, soll« man au» den Ueberschüffen der Eisenbahnen nehmen, indem man in Zukunft nicht an« diesen neu« Eisen bahnen baue, sondern da« Lrsordernth für solch« Zweck» au» neuen Aaleiden decken möge. Di» Erhebung einer deiondereu Schnlaalag« in eiazelne» Gemeinden sek antzerordentiich drückend. An deren Stell» könne recht wohl ein» höher» Besteuerung der Gemeind«, glieder nach Maßgabe de» Einkommen-Eteuergesetz«« trete». Sein« Partei beweis, mit diesem Ae trag«, datz st« mit ardRten > Zur Reckten gewendet, schloß Redner pathetisch mit den Dorten: „Sie sind e«, dir diesen Fortschritt hemmen. Renn Sie unsere» Antrag nicht zustimmea. so werden wir immer wieder komme», ober nicht uni zu porodiren. Sie sind gegen un« voller Lorur- thrile und Feinde des Fortschritt»!" und beantragte: „den Aatrog der Soeialdemokralen an die Finanz-Deputa tion X zu verwesten." Abg. Hartwig stellt« dea Antrag: „nicht dlo« den Aoirag der Abqg. Lolditz und Genossen, sondern auch die beide» königlichen Teceere an die Finanz- Teoutatio» X znr Berichterstattung zu überweiien." nnd fuhr sodann, sich gegen deu Vorredner wendend, fort, datz man im Haus« mit einer gewissen Verechiiqung voller Vormiheil« sei: denn man könne doch nnmögstch Alle« gutkntzen, was von der äußersten Linke» de» Hause» komme. Unicr iächsiiches LoltMul. wese» erfreu« sich eine» überaus günstige« Zuitcindes, was mit dem Umstand« zu verdanken sei, daß uiiieee Volksschulen Gemeindr- schnlen sind. Tie Gemeinde iei im Besitze de» Selbstbesiimmuags- rechter über die Schule, daher lwbe folgerichtig die Gemeind« auch die Lasten der Schule zu trage». Wenn >,ia:i au diesem Priucip rüttele, io falle damit auch die Autonomie der Gemeinde. Zn dem königlichen Teeret Nr. )4 erklärte sich Redner damit einverstanden, datz da« Gesetz das Minima des Lelirergelialte« aus 1000 X scstietz«, um einzelne zurücksiehenLe Gemeinde» zu nölhigen, ihrer Schuldigkeit nachzulomniru. Es gebe iininerki» noch gegen filltt Lehrerstellen im Lande, die mit niedrigeren Gehalten doiirt seien. Bezüglich der Altersznlageu i» Zwi'chrnraumen von 5 zu 5 Jahren gebe er der Tevululi.'tl zur Erwägung anheim, ob nicht Voliere Velriqe sesiqeietzl werden könnte». — Gegen den Antrag llolditz wolle er zunächst bemerken, daß derjeibe in diesem Hause Nichts Reue- ledcutr. Man solle aber nicht behaupten wollen, datz der Antrag im Load« grokei» Antlang gesunden und e» dürfe dafür nicht als Beweis angeführt werken, daß dir Zahl der Soeialdemokraten in der Kammer ge- wachsen sei. Tie Vermehrung beruhe vielmehr aus anderen Zusälüg- keileit und aus dem alten Lrsahrungssatze, datz wer den Wädlern die meisten Versprechungen mache, auch Leu meisten Anhang finde. Die Leistungen des Staate» sür die Hochschule» und für die Volksschulen seien Tinge, die nicht in Vergleich gezogen melde» lountea, weil sie ganz verichiedene Rrsullale ergehe». Ter Grundiatz, datz jeder Vater nicht blos sür den Lebensunterhalt seine« Kinkes, sondern -".ich iür dessen geistige Ausbildung z» sorgen bade, besiehe auf der rechten Seite de; Hauses heute iioci,. Tie Verhältniste in Prcutzen lagen pauz anders »ud könnten auf Sachsen keine Nutzanwendung erleiden: denn dort schreibe seir 100 Jahren die Versafsung den unenigelt- liehen Bolköschniunterricht vor und bei un« setze da» Grundgesetz gerade Las Aeaenlheil fest. Der von den Locialdeinokraten an- gedeittel« Weg, de» Grundsatz dein, Bau neuer Eisenbahnen zu ver lassen und neue Bahnen nur mit Anleihen zu bauen, sei ein ver derblicher. Abg. Opitz: Der Abgeordnete Geyer habe sür den social- deinokratischen Antrag vorzugsweise die Entlastung der Unbemittelten geltend gemacht. Dieser Wunsch werde von der Rechten wohl gethcilt. Er hciix aber da« Gefiibl, datz wenn man auch wirklich das Schulgeld aus di« Schulter» des Staate- üLeritähiue, al-dann von jener Seite des Hause- da» weitere Verlangen gestellt werden würde, auch die ganze Erziehung und Unterhaltung der schul- pflichtigen Kinder dem Staate aus-uballen. Die soeiatdemvkroiische Presse vertrete bekaunlich den Grundsatz, datz der Staat für Alle« aicskommra solle, was er der Gemeinde und dem Einzelnen als Zwang auferlegk. Ta» sei ein unhaltbarer Grundsatz. Er wolle nur an die Lasten der Kranken- und Unfall-Versicherung erinnern. Aui allen diesen Gebieten sei rS noch Niemand eingefallen, datz der Staat allein die Lasten tragen solle. Wenn der Staat di« Kosten der Volksschule übernehmen solle, so müsse ihin auch da» Recht der Leitung der Schule zuaeitanden werden. Nirgend» habe aber die Aulonomie der Genirinben segensreicher gewirkt, alS auf dem Ge biet« der Bolksjchule. Dieselbe befinde sich in Sachsen ans einem Ciandpuneie, wie er von vielen Staaten kaum erreicht werde. Der Ausweg der Socialdeniokralen, wie die Mittel zur Deckung der Schul- ersorderniffe zu beschaffen seien, erscheine ihm sehr naiv. Man denke wohl gar nicht daran, datz Anleihe» auch verzinst werden müssen? Ein« Verwirklichung der sorialdemotratischen Forderung bedeute rin« Au»gab« voa 15 Millionen. Um diesen Anforderungen zu genügen, werde ma» sehr bald zu einer Erhöhung der Steuern verschreit«» müssen. Di« Einheitlichkeit der Lehrbücher dürfe man ruhig der Fürsorge der Regierung und der Bezirttcouserenzen überlasse,». Die unenlgeltliche Verabreichung der Lehrmittel sei nicht wünschenswerth; denn im Allgemeinen gelte der Ersahrungs- satz, datz Dem weniaer Sorgfalt zuaewendet wird, wa» nicht» tostet. Schließlich sprach Redner sein Bedauern an« über den in der Lehrerschaft vielfach verbreiteten Ireihum, datz di« Regieruug mit der Festsitzung des Miuimalgehalte» eiarr Erhöhung der Lehrer gehalte Hab« entgegentreten wollen. CuliuSminister vr. v. Gerber erinnerte daran, datz gcm» der- selb« Antrag, dea die Abqg. Lolditz »nd Geaosseu ringrbracht haben, schon dem vorigen Landtage Vorgelegen habe und zwar so wörtlich, datz derselbe auch in dein einen Puacte übereinstimme, der inzwischen längst durch die Gesetzqcbung erledigt ist — io dem Ber- langen der Aufhebung der Beiträge der Lehrer zu der Pension-- casse. Die Herren Aulragsteller schienen Ta« übersehen zu haben. Der Abg. Geher Hobe unter de» Gründen sür den Antrag den an dte Spitze gestellt, datz für den Unterricht der Lande-universität uad in den Hochschulen verhältaitzmätzig ein höherer Zuschuß de» Staate» erforderlich sei, al» für die Volksschule. E» sei überhaupt unrichtig, den Werth der Universität und testen, was sie leistet, noch ve» Kosten auf die Gesammthelt der Schüler oach Köpfen ge- rechnet bemessen zu wollen. Ta» last« sich gar nicht nach Ziffern bestimmen. Allerdings erfordere die Umversitcrt einen arotzen Zuschuß Man möge aber erwägen, welche» rege» geistiges Leben von der Universität in da» Land htnautströme. Man könne an Beispielen Nachweisen, wie der ganz« Btldungsstand eine» Laude« zurückzusübrrn sei aus die Anregung eines einzelnen Hervorraaenden Manne«, der sie gegeben. Den ethischen GesichtSvnnct, daß da« EchulgeÜ» zu tragen Pflicht eine» jeden Vaters sei, müsse man ledeudig erholten. Der Herr Abgeordnete Geicr scheine freilich darauf keinen Werth z» legen. Ja dem Verlangen der Aushebung der gegliederten Volksschule und Umwandlung derselben in eiae allgemein« Gemeindeschul«, um die Liaffeagegeusätz« zu beseitigen, kliag« di« Forderung der Socialdemokraten heraus, ihre Tendenzen in die Schule dineinzutragen. Di« Gliederung der Schule sei ober eine Nothweudigkeit; denn di« Schule Hobe pch den Gesellschast«- classeu anzupassen. Wenn man sie aushübe, so werde man dahin konimen, für das Privatschulwesen ein« ganz neue Entwickelung zu schaffen. Er halte dafür, daß »in Ueberwucheru de« Privatschal. Wesens kein Vortheil sei, im «egentheil, es werde di« ärgste Schädigung de» ganzen Schulwesen- zur Folge haben. Wenn ma» den von den Eocialdeulokrate» angedeutetrn Weg betrete, so würde man den Lehrer zum Staatsbeamte» machen und denselben von Gemeinde und Familie ioslösen. So komme man zu völlig veraudertea Stellung de» Lehrer» nnd seiner Ausgabe. Datz di« Kchullast sür den Unbemittelten gar so unertraqlich sei, werde man ernstlich kam« mehr behaupten können, nachdem durch di« Dotation der Schulgemeinden da» Maximum de» Schulgelde» »uf 5—8 -öl jährlich sür «in Kind herabgedrückt worden sei. — Wo »oll» man hiukommen. wenn mau das ganze Budget umwerse: der tanz« Gedanke scheitere au der Fincinzfcogr. — In Bezug ans da» decret Nr. 14 Hab« er sich gefreut, datz voa keiner Seit, die Summen sür zu hoch erachtet wurden. Der Regierung Hab« dte Rothweudig- kett nahe gelegen, di« Forderung in mäßigen Grenzen z, hatten, weil sie über «inea fremden Geldbeutel verfügte. Bezüglich der Er höhungen habe man sich von deniclben allgemeinen Gesichtttpnnctr» leiten lasten, wie bei den Beamte,igehallen. Abg. Heymaan warnt« davor, den arme» Gemeinden deslkr^ aebirges noch weitere Lasten ouszubürden »nd trat dafür ein, daß die Zulagen der Lehrergehatt» ganz aus di» Staatscoffe übernommen werden möchten. Abg Niethammer erinnert« daran, datz er ans dem vorigen Landtage sich dahin ausgesprochen, wie da« Uebrrmatz des Verlangen der Gaciaidemokraten es auch Lein Wohlwollendsten schwer mache, anch nur sür einen Tdeil de» Antrages etnzntrelen. Er glaub« aber nicht, datz die Schule an Werth verliere, wenn ma» dea Unterricht unentgeltlich mache, es frage sich nur, wer den Ausfall tragen solle. Di« Herren Antragsteller sollten bei ihrer Agitation, die sie mit dem Anträge bezwecken, doch auch nicht verjchweigen, datz sie den Gemeinden neu« Losten zumuthen. Man hätte den Antrag nicht zu einem Agitation-Mittel mache» sollen. Im klebrigen wüalch« anch er, datz di« Allersznlage» auf den Staat übernommen werden »ächte», «eil sie de» Lehrer oft hindern, seine» Platz z» »echiel». Vicevrasident Streit bezeichnet« deu Antrag wir er vorliegt, gleichfalls al« unannehmbar, »eil derselbe einen gänzlichen Umstnrz unsere» Volksschulweseu» derbeifübreu würde. Nachdem noch di« socialdemokratische» Adgg. Etolle-Gesan, Goldstein und G»»»r dez. wiederdoll für de» Antrag gesprochen, »nrd, vom Abg. Seidel Schluß der Debatte deantrng» »nd »an der Kammer gegen 11 Stimme» deschlaffe». Schließlich wurde» die beiden ksuial. Leeret« »nd der Antrag .Talditz an di« Finanzdepntatio» ä znr Veeichwrstattnng üdea»lesen. Ochlnß »« «ktz n ,, Nachmittag» > Uhw > ganz einer Ruiversit«. HadtiitatiäU- Im Auditorium 17 de» Schalslügel» vom Augusteum hielt dieser Tage vr. pkil. August Lonrady zum Zwecke seiner Hadtlt- tarioa in ber philosophischen Facaität eine Probevorlesung über da» Thema: „Indische Einflüsse auf die iadochtaesischen Sprachen". AlS Habilitation»- und Einladnng»schrist legte der angehende Tocent ein« Arbeit unter dein Titel vor: „La» Hari<;candrou- rityam. Eia att-nepalefischet Toazspiei" (45 Seiten Oktav» Die von ve. Lonrady hierin geboten« A«»gab« des Harihca» dranrityam, d. t>. de« Lanzspiel» oder der Spieloper vo» Kvaige Harixcaiidra Haristschandra-, versoigt, wie der »Versofier in der Einleitung erklärt, ausschließlich dea Zweck, einen »Vertrag zur Kennt, attz einer indischen Sprach« von prakrtttscher Absiaminunz zu tiefer». Es soll also hier weder rin« literarische Würdigung des Stücke», noch selbst «tue JnhallSangadr oder eia Vergleich desselben mit de» vermiedenen den gleichen Stoff behandelnden Gebuhten gegeben werden. Tie Handschrift, welche der Ausgabe zum Grund« Ing. befindet sich in der Bibliothek der deutschen Morgculändischen Gesellschaft (Halle) uad besteht au» aeua Blättern in Newüri-Lharak. irre». Dieser orientalische Codex ist gerade 240 Jahre alt. Er wurde 1651». Ehr. unter »er Regierung de« König« Slddhui-rofiwh- von Nepal geschrieben. Der Verfasser des bis aus die metrische» Stellen ziemlich gut überlieferten Textes hieß Rämadhadrocarmeii. Wer die Fadel des Stücke» kennen lerne» will, wird vom Per. sasser aus Lubwlg Aritze'S bei Reciom herausgegedene metryche Ueberjctzung von „Kcusika'S Zorn" verwiesen: Ti« Fabel ist,, beiden Dramen weieaiiuh dieselbe, der Stoff ward anch ia modern«, Werken der deagalijcheu Literatur bearbeitet. Hervorgedobrn wird »och, daß die vorliegend« Versio, Kz Stoffe; zu jener Llass« indiicher Dramen gehört, wetch, der Improvisation freie« Feld lassen uad der sich die bengalische» ,^järrL s" angejchioffen haben. Wenn die Iuwrovisation in ihr Recht riukrrtea soll, wird e» im Text ausdrücklich ougemerkt und zwar entweder tu rrtnna Newürl oder in einem mit riuer ari>ch«a Mundart vermischt«, Röthwelsch. Auch San»krit kommt vor, aber nur in weaigen Versen. Mit dieser vornehmen und geheiligter. Sprache führen sich Höherstehende ein. Lnch die Vorscheine» über Instrumentalis» und Melobte der Gesänge Waden in diescr Sprach« oder iu Büshä ertheilt. Der Melodien, Lonaue» (eLir» finden sich 14 angegeben. Bei deu Begiestuugsinstrumenle» scheint die Trommel e».e Rolle zu spielen. Auch eia« Rrsrow- bezeichnung kommt vor (flllru), vielleicht auch hier uud da ein« Be merkung über Harmonie, Bor- und Zw,sisie»'viele. Tie Habllilalionsschrisl verbreitet sich außerdem über grcunma- tische und metrische Fragen. Di« Sprach« der voltegeudea Epiewper läßt zweierlei Mundarten unterscheiden, eine, in welcher di« vornehmen Personen d»S Stücke» mit einander verkehren, ein« andere, deren sich die Niedrigcrstehendcn und Rishi Sauhika selbst bedienen. Dazu kommt al» drittes Element da» der mctrticheii Stellen mit seinen ctttrrrhüm- lichen und anderweit»» mundartlichen Formen hinzu. Dies« Dialekte glaubt vr. Lonrady al» «in« eigene, als Bindeglied zwischen vangaii uad Rord-Maithili dienende Mundart anjprechen zu können, uad zwar deu elfteren ol< die vornehmere höfisch« Form de» anderen, der arischen Mundart de» alten Nepal. Aus Beiden »ulfiant «in Bangüli-Diairct, der mit dem heutigen Rachält Nicht» z» schaffen hat. vr. Karl W. whistling. Literatur. Deutsche Metziciutsche Wächeuschrist. Mit Berücksichtig,», de» deutschen Mediciaalweseas nach amtlichen Mitlhettungen der öffentlichen Gesundheitspflege und der Jnterefieu des ärztlichen Staude«. Redacteur Geh. Sauttäts-Rath vr. S. Guttmann in Berlin kV. Verlag voa Georg Thirmr, Lripzig-Berlin: Nr- 48 Inhalt: Ueher Schleim uad schleimdiidend« Sloffe, von Prof Vr. A. Kossel tu Berlin. — Zur Therapie der Diphtherie, von Pros- Slrübiug ia Greisswald. — AuS da mediciniicheu Universitäts- Klinik tu Bonn: Heb« di« Behandlung de« Empyem» mittelst da Hedrrdrataag«, von Privatdocent vr. K. Bohland. — Ln« de« chemische» Laboratorium de- pathologisch«» Institut» zu Berit»: lieber dt« Größe de« Eiweißbedarf«» bei« Mensche» von vr. L Brei- sach«. — Ein gpll von Leberabscrh im Gefolge von Eholelilluafi». vo« Pros. Vr. A. Fraenkrl io Berlin. — lieber Photographie innarr Lörpahöhle», talbesondar da Harnblase uad de» Magen» vo, Br. R. Kuluer ia »Bali». — M. Bresgen, Krankheit»- und Behandluugslehr« da Nasen-, Mund- und Racheahöhle, iowi« de« Kehlkopf« uud da Lnströhr«. — Rothe, Frauenkrankheiten; L. Hirsch- seld, Compendium der Frauenkrankheiten für Etudirende, Ref L. Keller. — Berliner mediciilisch« Gesellschaft. — Hauptversaminluag de» Preutzischen Mebtcinolbeamten-Bereins. — E. Psuh», Beitrag zur Behandlung tuberkulöser Meerschweinchen mit Tuberculinum Kochst. — Die Novell« zum Lraatencafiengesetz, von Ve. Busch in Lrefeld. — Zar Behandlung de- nässenden Ekzems, voa vr. Leven iu Elberfeld. — Varia. — Zur Sammelforschung über di» Influenza» epidemie rc. Rach Schluß der Redaktion eingegangen. -f Dresden. 28. November. Sr. Majestät der König hat dem Bahnwärter Carl Friedrich Ouellmalz in Gauli« da» Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht. f- Dresden, 28. November. Heute Bormittag um 11 Uhr geruhten die Hohen Neuvermählten, Prinz und Prinzessin Friedrich August, die Damen de» Ofstciercorp» de» Schützen- (Füsilier-) Regiment» „Prinz Georg" Nr. 108 im Palqi« am Tascheuberge zu ««pfaogen und daran anschließend eine Gesangsausführuna der An gehörigen de» hiesigen Eonservatorium» der Musik unler Leitung de» Professor Eugen Krantz rntgegenzunehmen. Um »/,l Uhr batte eine Deputation de» Großenhainer Heyclub» uotrr Führung de« Oberst Schultz», Commandeur» der 3. CLvaUeriebrtgadr Nr. 32, die Ehre de» Empfang«. Abend» >/,8 Uhr werben die Höchsten Herrschaften die Huldigung der Studentenschaft in Gestalt eine« Kackrlzuge» cingegennchmeu. -s Dretden, 28. November. Se. Durchlaucht Fürst Heinrich XIV., Reust j. L., ist gestrru Abend von Gera hier eingetrvffen. — Se. Ercellenz, der diesseitige außer ordentliche Gesandte uud brvollmächkigte Minister am Berliner Hofe Graf v. Hoheuthal und Bergen ist mit Gemahlin heute Bormittag nach Berlin zurückgekehrt. -s Dre-den, 28. November. Ihre Excelleni die Frau Oberhosmeistrrin Ihrer kaiserlichen und königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich Auausi, Freifrau». Reitzen- steiu, wird am kommenden Dienstag und an demselben Tage der nächsten Wochen Nachmittag» v»n 1 bi< 4 Uhr Empfang abhaltrn. * Hummrl»hrim, 28. November. Der Kaiser und PrinzHriurich trafen heute Abend 6 Uhr io Kahla »in, woselbst sie von dem Herzoa von Sackisen-Altcnburg, dem Erbprinzen vo» SchaumburgHipp«, den Prinzen Moritz Ernst und Albert von Sachsen-Alteuburg aus dem festlich ge schmückten Bahnhöfe empfangen wurden. Bürgermeister Meyer begrüßte Namen« der Stadt den Kaiser, welcher sodann durch die festlich geschmückte und erleuchtete Stadt nach Hummelsheim fuhr, aus dem Wege von einer zahlreichen Volksmenge begristrrt begrüßt. Der Kaiser traf um 8'/, Uhr hier rin. * Wien, 26.Novewber. Der „Politischen Correspondeuz" zufolge hatten Wrckerl« und Strinbach erfolgreiche Be- rathungen bezüglich der Balutarrgulirung uad der Börsen- steoer. 3n Bezug auf die Angelegenheit der Verei»«thaler kämen die Anschauungen beider Finanzminister einander »ade, doch deckten ste sich bisher nicht in allen Punkten. * Pari», 28. November. Der Senat nahm die Tarif artikel, brtresfrod lebend« Thiere und Thirrproducte, ent sprechend den Sätzen de» Maximaltarife», an. Der Haadel»- miaister forderte vergeben«, auch für de» Minimaltaris zu stimmen, di« Nützlichkeit desselben bei dea Verhandlungen mit de» Mächten hervorhebend. Die Kammer setzte die Bndgrt- derathuag ohne irgend naen Zwischenfall fort. * Rom. 28. November. (Meldnna der „Agraria Stesani" ) Der Procrß 8 iv rag hi wurde durch da» »verhör der an- geklagten Eingeborenen beendet. Genrral Baldissrra er klärte, daß er fvr die durch die politisch« und militairische Lage der Coloni« gebotenen Hinrichtungen, mit Ausnahme derjenige» de« Kaufmann» Getheo», di« Veraatwortuaa über- nehme. Sr sprach sich über 8i»raghi ans da» Lobendste «,» un» stellt« in Abrede, duß er auf die Bericht» Anengst?» tz» di, Mustnuhmn, gerr^fe» Hatz«.