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d«ll «e»» Herrscher» in d« doR-»U-«fttst«» Sckki« Urschst« nung. und man war sich im ganzen deutschen Reiche schon damal» bewußt, daß der junge Kaiser sich gleich srei von grundstürzendeu Veränderungen wir von RückschrittSdrwegungen halten werde. In jenem weihevollen Augrrrblickr am 25. Juni sagte Sailer Wilhelm dei der ReickStagSeröfsaung. daß er da« Vorbild vor Augen habe, welche- Kaiser Wilhelm nach schweren Kriege» in friedliebender Regierung seinen Nach folgern hinterlassen und dem auch Kaiser Friedrich entsprochen bade, lo weil die Belhätiguug seiner Absichten nicht durch Kranlheit und Tod verhindert worden sei. Er gelobte dann, dir ReieLSg-sehgebung in dem Sinne sortzusuhren, wie sein kaiserlicher Großvater und eignete sich besonder» die von diesem erlassene Bolschast vom 17. November t88l au. welche den Schutz der Arbeiterbevölkeruna zum Gegenstand hat. So sehen wir Kaiser Wilhelm H. in Wort und Thal ent schlossen und befähigt, die von den Ahnen überkommenen Ausgaben weiter zu rrsüllen und an dem sestzuholten. Wa ste unter Zustimmung de» deutschen Doste- sllr gut und recht befunden haben. Kaiser Wilhelm erscheint in seinem Wesen al» eine glückliche Vereinigung der hervorragenden Eigen schaften. welche seinen Großvater und seinen Vater zierten. Von beiden hat er die Vorliebe und die Tüchtigleit für feinen militairischen Berus al» oberster Krieg-Herr geerbt, von Kaiser Friedrich scheint ihm die Neigung angeboren, persönlich an allen Formen de» vielgestaltigen Volk«leben» thrilzunehmen. So sehen wir ihn al« Gast de« Reich-kanzler« bei einer par lamentarischen Gesellschaft und al« Vermittler zwischen Ar- beiter« und Arbeitgebern während der tief in alle Verhält- niste eiugreiseudeu Bewegung un rheinlsch-weMlischen Kohlen, gebiete. E» ist überhaupt der schönste Einklang, welchen die drei deutschen Kaiser in ihrem Wesen zeigen, und dieser Ein klang wird anschwellen an Kraft und Wirkung, je weiter die Zeit znrückkritt, in welcher dir Kaiser Wilhelm I. und Fried rich UI. gelebt und gewirkt haben Der Geist beider ist vereinigt in Wilhelm ll. und seine Früchte werden wie bis her so auch seiner zum Wohle de» deutschen Reiche» hervor« treten, hoffentlich bl» in di« fernste Zukunft. * Leipzig, 15. Juni. * Man schreibt an» au« Berlin: Nicht »nr dieSachseuhrrseu jubeln heute ihrem augestammteu Herrscherhaus» entgegen, sondern da» gesammte deutsche Volk bringt dem Hanse Wettin seine Glückwünsche dar, und wenn Kaiser Wilhelm sich nach Dre-den begiebt, um persönlich dem König vouSachsen, seiaem treuen Bundesgenossen und Freund, die herzliche Theilaohmr an dem Jubelfeste seine- Hause» au-zu- drücken, wenn der Buode-rath und Reichstag durch Abord nungen iu der Landeshauptstadt vertreten sind, so wird dadurch nur autgedrückt, wie heute di« gelammte deutsche Nation sich freut mit dem Könige von Sachsen nnd mit dem Volke von Sachsen, wie da» Jubiläum de« säebsiichm Herrscherhauses, de- Hause» Wettiu, zu- gleich ist ein Jubelfest für da- ganze deutsche Volk. Der Köniq wie die Königin Larola uud Prinz Leorg, sie sind den Berlinern gar wohl bekaunt, und ihr Besuch erregt jrde-mal in der Reich-Hauptstadt die lebbosteste Theiluahme. In dem sächsischen König-Haus» lirbeu die Berliner den treuen Brr- bündeteu liniere» Kaiser», und wir siod stet» eingedenk der treu be währten nationalen Gesinnung, welche da- Königreich Sachsen zur Perle Dentichlaud« macht. Im Jahre 1870/71 kämpfte da» königlich sächsisch« Armeeeorp», erst nater Führung de- Kronprinzen. und später, al» diesem der Oberbefehl über dir MaaSarmee anvertraut war, untrr dem Prinzen Georg, aa der Sette seiner deutschen Waffenbrüder in de» Schlachten gegen Frankreich und errang sich unvergängliche Lor. beeren Und nachdem da» deutsche Reich errichtet, nimmt Sachsen- ritterlicher König, gleich au-gezeichaet als Soldat, wie al» weiser Herrscher, uater dcn Fürsten, d>« sich treu um den Kaiserlhron schaarea, die hervorragendste Steve ein Unvergeßlich ist noch da- tüngst«, »ach dem Hiuscheideo Kaiser Friedrich'» bewiesene taktvolle nid edclmüthige Verhalten de» König» Ackert, auf dessen Anregung die deutsche» Fürsten sich bei Eröffnung de» ersten Reich»>agS unter Wilhelm !l. um den jungen Kotier schoarten. Hochherzig verzichte!» damals König Alben aus dru chm zafteheoden Boriritt zu Gunsten de« Prinzregenteu von Bayern, der al» Vertreter des Künt»« Otto dir erste Stelle uater den Reichrsürstrn beanspruchte Wie vor achi- dnndert Jahren di« Wettiner durch ihre Treu« gegen Kaiser HenrichIV. sich ruhmvoll au-zeichnkte». so leuchtet heute da- Oberhaupt de» Haute» Wettiu alle» Fürsten voran durch seine selbstlose, opsrrsreuüige Hingabe an Kaiser und Reich. Möge da» guldeulichc, treue uud glorreiche Hau» Wettiu weiter blühe» uud aedeihen bi» in di« entferntesten steilen, getrogen von der Anhänglichkeit und Liebe aller Sachsen, aller Deutschen. Berliner Augen sind deute aus Euch gerichtet und im Geiste weilen alle Berliner am sächsilchen Königs- Hose uud begleiten Eure Feste. Heil König Albert, seinem Hause, seiaem VolkeI Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" feiert, wie bereit- kurz erwähnt, da« Fest mit folgenden Worten: Da» ganze deutsche Volk nimmt innigsten Antheil an der Feier, welche iu Sachsen die Herzen >u freudigste Erregung versetzt. Da« erlauchte Hau» der Wettiner begeht die 800jähr,qc Wiederkehr de» Tage», »irt welchem leine Herrschaft über die sächsische» Land» be- gönnen hat Der Kaiser erscheint a»S vornehmster Vertreter de» Reiches gwckwüaichend beim Feste; die deutschen verbündeten Regie rungen entsenden ei»- Drpniation de» BnndeSrnths, und auch der Reichstag ist >n osstrieller Wesir durch sein Präsidium bei der er hebenden Kundgebung vertreten. Es kann nickt unsere Ausgabe sein, au dieser Stelle dir Aeußer- lichtesten de» Feste- zu würdige»; un» bewegt vornehmlich der geistige und sittliche Inhalt desselben: di« herrliche Vewährnnq der mouarchischeu Idee, d,e Einheit von Herrscherhaus und Volk in Folge der beide Tdeile umschließenden Liebe und unentwegte», in guten wie i» basen Tagen bewährte» deuilchen Treue. Da» sächsische Volk wird >n dem ireudiqen Bewußtsein der An. theiluahme aller Deuticheu die irftltchen Tage begehen, welch« heute durch d,e seirrliche Eröffnung etaeS außerordentlichen Laudtag» de» Königreichs emgeleltet werden. Da« deutsche Volk, welches ein so lebhafte», durch Jahrtausende bewähries Empfinden für die Zusammengehörigkeit von Fürst und Bolk Hot, wird in der Wettinseier eine neue Gewähr seine» uur äußerlich aut die Paragraphen der Berlassunz, innerlich aus der Tugend der Treue begründete» einheuliche» politischen Lebens er- kenuen uud in diesem Gefühle dem erlauchte» Haute der Wettiner und seloem erhobenen derzeitigen Oberhaupte, bei» Könige Albert, uud dem ganzen sächsischen Laude die innigste» Glückwünsche zurusrn. Nch« »-», Gchult, hat fetzt «i» Gcheckt «etzf»««. i Dir Mehrheit der Commission war der Ansicht, daß da« Mandat hiermit erloschen se». Sie ging von dem Grundsatz au«: Jede» Mitglied de» Reich»tage», welche» bisher ein be soldete« Rrich»amt »der besoldete» Staat»amt nicht besessen hat, mag e» als Privatmann oder uadesoldrter Beamter ge wesen fein, verliert Sitz und Stimme, sobald «» besoldeter Reich«, oder Staatsbeamte, wird, und kann sein« Stelle in dem Reichstag« nur durch neu« Wahl wieder erlangen. * Der Wirkliche Geheime Rath Hafsrlbach, General» Direktor für indirekte Steuern im preußische» Finanz ministerium. gedenkt iu nächster Zeit mit Rücksicht aus fern hohe« Alter in den Ruhestand zu treten. Herr Hasfrlbach ge hört zu den verdienstvollsten Veteranen im preußischen Staats dienst. Iu die Zeit, m welcher er der Verwaltung der in direkten Steuern und Zölle Vorstand, fällt die gesammte NeichSsteuer- und Zollgesetzgebung, welche mit dem Zolltarif und dem Tabalsteuergesrtz von 1879 ihren Anfang nahm und deren letzt« Früchte da» Branntweinsteuer- uud Zuckersteuer- gefctz und die Zollnodelle von 1887 waren. Dieser Hinweis allein wird genügen, um die Fülle legislatorischer unv orga nisatorischer Arbeiten zu kennzeichnen, an denen Herr Hastet- bach in hervorragender Weife mitzuwirken berufen war. Er hat den umfastenden und schwierigen Obliegenheiten seine» Amte» sich stet» mit der bewährten Pflichttreue de» alt- preußischen Beamten gewidmet und »ft außer durch die Ver leihung de» Prädikat» Exceüenz wiedrrbott mit den höchsten Orden, zuletzt durch Verteihung de» rothcn Adlerorden« 1. Elaste <m»gezeichnet worden. * Der Kaiser hat, wie der „Rheinisch-Westfälische» Zeitung" gemeldet wird, in Aussicht gestellt, zwischen dem 20. und 3V. August der Einiavnng de« westfälischen Provinzial-Au«schuffeS zu foigrn unv zur Theilnahme an dem ,hm angeboteiien Stänbefeste — vielleicht zusammen mit der Kaiserin — noch Münster zu kommen. * Die Meldung, dag die Begegnung zwischen den Kaisern von Deutschland unv Rußland schon i» der ersten Hälfte de« Juli in Kiel staltfinben werde, verdient nach der .Bofsischen Zeitung" keinen Glauben. Nach den bisher getroffene» Anordnungen will der Zar den größten Tbett der Monate August und September aus Seeland zu- bnngen; der Besuch ,» Kiel sollte aus dem Hinwege nach Kopenhagen gemacht werden, al« Termin >st bislicr der 5. ober 8. August angenommen. Wenn die Reise »ach Däne mark nicht noch ganz ausgegeben wird, so kann man mit Sicherheit den Besuch de« Zaren m Kiel in der ersten Augustwoche erwarten. * Wir die Münchener „Allgemeine Zeitung" vernimmt, ist eine Subcommi ss» o » de« BundeSratbe«, al» deren Referent der bayerische stellvertretende Bevollmächtigte Ober- regirrungSratb Landniann sungirt, damit beschäftigt, de» Entwurf e>ne« Gesetz S über gewerbliche Schiedsgerichte auSjuarbrite». welcher bereit» für die nächste Reich»togSsession bereist sein wird. * Die stenographischen Berichte über die Verhand lungen dev Reichstag» >» der 4. Session der 7 Legis laturperiode. enilialteiid di- amtlichen Druck'achen de» Reichs tags, sind ;etzt heranSgegeden worden. — Unter den Drucksache» oe» Reichstag« ist nachträglich noch ein Bericht der Geschäst«ordnnng«evmn»ssion über die Fort dauer de» Mandat« de» Abg Or Delbrück (Stral- swid-Rügen) erschienen. Der Genannte, b.Shrr außerordent- » » * Die gestern kurz mitgrtheilte Berliner Eorrespondrnz der Wiener .Presse" über den jüngsten Tr in ks Pr uch deSKaiser« von Rußland lautet: ..Wenn ein so mächtiger Herrscher, wie der Zar. seinen Gesinnungen gegen die Nachbarläudrr einen derartigen Au«drnck verleiht unv die gesammte Press« seine» Lande» dies« Kundgebung mit einem wilden Freuden, geschrei begleitet, kann man wohl ruhigen Blute» kühl beobachtend abwarten. wa» au« dieser plötzlichen Bewegung entstehen soll; man wird aber solche Symptome, je hänsiger sie austreten, für um so bedenklicher halten. In Rußland »riß man gut. wem mau die glatte Durchführung bcr Eon version zu banken hat. Ohne die Mitwirkung de» deulschcn Capital» wären diese Milliarden-Grschäste nie und nimmer zu Stande gekommen und werden auch für olle Zukunft unmöglich se>n, wenn die berusenen Stellen ihre wahren Gefühle für Deutschland nicht mit einem größeren Maße de- ! künden alS bisher. Neben dem Toast de» Zaren werten auch die russischen Rüstungen an der Westgrenze beachtet. Rußland rüstet e.srig und eilig. Es »st nothwcndig, an d>cs« Thatsache, dir VaS Publicum rn Europa weiß und LoL täg lich wiedrr vergißt, zu erinnern. Zu diese» politischen Momenten kommt noch di« prekäre Lag« der russischen Land- wirlhschasl, welche die abnormen Witterung-verhältnisse jeder Aussicht aus einen günstigen Ertrag für diese» Jahr beraubt zu haben scheinen. Ein Reich, das nach der feierlichen Er klärung seine« Herrscher» keinen anverrn Freund hat al» den Fürsten vo» Montenegro, da« fieberbaste Kriegsrüstungen detreidt, dessen wirlhschasttiche Existenz bedenklichen Erschütte rungen auSgesetzt. ist nicht berechtigt, ein freundschaftliches Entgegenkommen von einem Nachbar zu verlangen." * Der Zar hat sich (wie der Petersburger Eorre-§ spondent der „Kölnischen Zeitung" verbürgen kann) in der' Thal potitlsch sehr entschieden gegenüber dem Schah von Persien ausgesprochen. Seiten» drS russischen Gesandten in Teheran. Fürsten Dolgoruki, war geralhen worden, eine Haide Million Rudel in Gold zu Bestechungszwccken zu ver wenden. um die persische Politik von den russischen Wünschen abhängig zu machen. Der Zar wollte sich jedoch hieraus nicht «»„lassen und meinte, wohl nicht mit Unrecht, e,n solche» Verfahren nütze nichts, da. wenn er eine Halde Million ver wende. die Engländer sofort eine ganze zu den» gleiche» Zweck aujdieten würde». Dagegen nahm er die Angelegenheit selbst in vie Hand, ohne daß Jemand au» seiner Umgebung darum ivußte. Bei der Verabschiedung sagte er zum Schah, er freue sich über besten Besuch, von dem er gute Fotgen für beide Länder erboste. Doch könne er nicht verhehle», daß der Schah große Zugoständniste an England gemacht habe, die Rußland zun» Nachtheit gereichten, welche jedoch glücklicher weise größlentheil» beseitigt seien. Der Sckah würde ab«> jetzt nach England komme» und sich vielleicht dort abermals zu Zugeständnissen hinreißen lasten. Für diesen Fall müsse er. ker Zar, bemerke», daß im Gebiete von elwa 300 Werst an der persischen Grenze 100 000 Bajonnctle vorhanden fe>e», und er könne nicht dafür stehen, daß er »n solchem Falle diese mächtige Armee i» Bewegung setze. Der Zar richtete diese Worte aus Französisch an den Schah, kurz vor der Verab schiedung. Der Schah erwiderte, wie schon erwähnt, nichts. * Wiederum sind wir im Stande, von einem erfreulichen Beweise der Anerkennung und Werthsckätzung deutscher Geistes arbeit im AnSlande zu berichten: wie nämlich unser Mit bürger Herr l)r. Veckcnstedt kürzlich zum Ehrenfchutzpalro» des Eengrestr» für Ethnologie in Pari» ernannt ist, so hat ihn jetzt die Russische Anthropologische Gesellschaft der kaiserlichen Universität zu St. Petersburg in Anbe tracht seiner hervorragrnven Arbeiten aus dem Gebiet der Etbiiologie und als Begründer und Herausgeber der ersten deutschen Zeitschrift für Volkskunde zum Mitglied ernannt. * Wie gemeldet ist, bat ,n Schweden cm Minister wechsel statlgesunden. Der Minister der auswärtige» An gelegenheiten, Grat Eörensvärd, Vesten Händen die« Portefeuille 1 seit dem Jahre >885 anverlraut war, »st zurückgelrelen. Aus diesen Schritt war »uan schon längst vorbereitet. Ehrensvärd »st Freihändler und war nur durch den König bewöge» worden, in den» schutzzöllnerischen Eadinet zu blecken, welche« im Frübjabr vorigen Jahre» zur Regierung gelangte. König Oskar wünschte durch einige gemäßigt sreckändtrusche Minister da» Tempo zu mäßigen, in dem d>e Schutzzvllner die ersehnten Begünstigungen einheimsen wellten. D»e» gemischte System bewäkrl sich nicht. Die Gegensätze in den hanbetSpofttiscke» Anschauungen im Ministerium sind zu groß, al» datz beite Rich tungen aus vie Dauer neben einander amtiren konnten. Mit dem * Sß» AG» tz» tzULßffch«» Negieru>R sdneistzhe Mission per Untersuch»»- der Verhältnisse m Kreta ist «ach dort abgerrist. Der ur» ernannte Gesandt« Ramänirn« hat dem Sultan sein« Ereditid« überreicht. * Der russisch« Gesandt« Hit,ovo >i» Bukarest soll, so läßt sich dir „Magdedurgische Zeituag" telegraphire», im August seiner» Posten verlassen. * Die Abberufung de« serbische» Gesandte« Dauitsch von Sofia wird al» rin werterer Schritt in russischem Sinne betrachtet, da die Regierung den Sofiaer Posten nur mit einem Secretair besetzt und diesem heute Instructionen sandte, den bestaudrnea Verkehr mit dem Fürsten Ferdinand abzubrechea und sich nur aus die nothwendigstrn Beziehungen zur Regierung selbst zu beschränken. *Laguerrr und Laisaut, wclche mitDtzrouläbr Donners tag Vormittag inPar»« erwartet wurden, haben em Schreiben an den Prästvenleu der Deputirtcnkammer. Meline, gerichtet, in welchem sie gegen ihre Verhaftung protestireu und die Auf merksamkeit de» Präsidenten aus den gegen die parlamentarische Unverletzlichkeit gerichteten Angriff lenken. * Da» Wiener .Fremdendlatt" sagt: Die einstimmige Annahme der Tagesordnung Eavalletio'S m Rom zeigt, daß da» italienisch« Parlament die von CriSpi srrimülhig dar- gelegte Politik der Vertrag«, und Bunde-treur würdigt und billigt, sowie daß die große Mehrheit de« italienischen Volke» da« einzige Heil Italien« »m Festhalten an der Tripel-Allianz erblickt. In Oesterreich-Ungarn kennt man keine andere Ge sinnung gegen Italien al» Freundschast unv Vertrauen für die Zukunft; die Vergangenheit ist begraben und jeder Umstand beseitigt, der auch nur vorübergehend da» herzlich« Ein vernehmen beider Mächte trüben könnte. Da» kleine Häuslein Jrredentisten wird daran nicht« Ludern. LLL'EÄ LALL Ä.L.7'« k^L Nr IS dp» »Magazin»" e-tduttene Artikel »»r al» »t« klewrr» Mtlheilu-g anznseht» set, während der Artikel in Nr. 1V -llerdi»»« «inen größere» Umsa», einaeh»« und al« selb-ftäadißrr Artikel betrachtet werde» könne, «ennscho» dewselbr» «ln« wlssmschasiliche Bedeutung nicht deizulege» sei. Di« Sachverständige» bestätige» auch, daß im Verkehr »wische» Antoren n,o Verl,,«» sehr häufig vorkamm«, daß der Schriftsteller da» Recht der Berweelhnu, ri»zel»ei Artikel, di, in stettschrtstrn ersitzest»,, sich »orbeholte mck »nch etar solche «rrwettha», oft normh««, ahne deswegen «rher bet« Verleger anzusrogea. Tre kömgl. Staat«auwallschast führte au», e« Ne» sowohl in dem Wiederabdruck an» Rr. 10, al» i» de» Wiederabdruck au» Nr. 13 ein unberechtigter Nachdruck vor nnd beantragte Bernnheilung der Angeklagten wegr» betder Fälle, währet der Verthetdiger untrr ve»ugnahme ans da» Lutochtr» der Sach- verständigen gellend machte, daß dlr Auklaqe betreffs de» Meder- -bdrucke» de- Artikel» an« Rr. 13 ohne Weitere« falle nnd haß auch tm Uebrlgen wegen de« Abdracke» de« Artikel» an» Nr. 10 eine Bestrasnug namentlich um deswillen nicht «inttete» könne, weil da- Verbot de» Nachdruck« nicht an der Svitz« de« betresseaden Artikel«, sondern nur aa der Spitze de» Blatte» stehe, «w «nie» daraus bin, daß beide Auqrklaqten auch >» gutem Glaube» gehandelt haben, zumal da die Ausnahme de« Artikel» ..Größenwahn'' in da» später erschiene»« Werk im vornheeei» beabsichtigt.grwrse» sei. Da» Berickt sprach di» Angeklagte- insoweit von der Anllage srei, PA die letztere den Wiederabdruck au» Nr. 13 betrisst, vernrtheittr dio- selbea dagegen zu SO de». SO Geldstrafe bezüglich der Wieder gabe de» Artikel» ..Größenwahn". " Boa der dritte» Strafkammer de« diesige, kSntgl. L»»d« gericht» wurden heute der Maler Frirdrich Ldnard Raft an» Lonaewitz weg«, schweren und «insachr» Diebstahl« »c. zu st Jahren > S Monaten Zuchthaus und S Wochen Hast und der Schlosser Angnst Gustav Wöhr au» Schkenditz wegen Diebstahl» zn 6 Manatia ! GesSaguiß vernrthelU. MMHeUungeu au« »er Nattzöplenarsitzun, »,» ü Inn» 188».*) 1) Die Stadtverordnete» habe» zugestimmt: ». der Beschaffung von stliegentenstern und Doruschlüffeln für die vramtenwohunngru mck Expeditionen de» B>«h» und ' Schlachthase», d. der Vortage betreff» baulicher Umünderunge» »,n ehemaligen Raihhause ln Auger-Lrotleadors mit der Modifikation, daß iu dem früheren Expedilioutloeale der 1. Etage di« Trennung«, wand noch dem System Monier oder Rabitz hergestellt werbe, womit man sich, dasera nicht dem Bauamte hiergegen Bedecken beigeden, einverstanden erklärt, e. der Vorlage betreff» eine» Projekte» für die Wasserversorgung der Vororte der Stadt Leipzig. ES ist Vertrag mü Herrn I. Thieme abiuschließen. 2) Die Stabtverordaetru haben ferner zu den StammvermögenS- abschlüsse» aus die Jahre 1884, 188ä und 1886, wie zu der In. ventur deS Stammvermögeu« vom 1. Januar 1886 Justificano» ausgesprochen und ist hierüber JustificatwnSschem zu ertheilea. Von den Stadtverordneten hierbei gestellte Anträge verweist mau au die betreffenden Deputationen. 3) Die MariiaUvelwaltuog hat die Herstellung einer Telephon» leltung nach der Geschäftsstelle tm JohauulSho-pital« angeregt. Mau geuedmigl diese Herstellung. Hieraus wird 4) die Lieferung neuer Drahtseile für da» neue Theater vergebe», b) Der Gemewberath zu Kleinzschocher zeigt an, daß von ihm die Aulnahme eine« Darlebn» von bO 000^» zu Deckung von Schleußen- baukofteu beabsichtigt werde. Man beschließt, eia Bedenken hiergegen »lcht zu erheben. 6) E» liegt ein Schreiben deS RatheS zu Dresden vor, mittelst besten derselbe nn» Mittheiluug der Namen der von hier zu er wartenden Mitglieder der aus Anlaß der Wetiiuseler an Se. Maj. d:n König zu entsendenden Btttckwunschdcpuratioo der Städte bittet. Man drputirt hierfür Herrn Oberbürgermeister llr. Georg» und de- schließt noch, die Stadtverordneten um Wahl eines Mitglieder in diese Deputation zu ersuchen. 7) Der Besitzer de» Billeuplatze» Nr. 11 an der Earl Lauchnitz- Straße Herr Orlßner hat ,m stusammeadaug« mit der Klagsacke de« Herrn Generalmajor vru Miuckwltz gegen die Stadtgeiueinde bezüglich einer Arca>abireti.nz an die Stadt und Ucberlasftiug von Areal an der Rückironi des Platze« an »ha einen Vorschlag gemach», welchen mau auzunehme» beichließr. 8) Für dir Erweiterung der Stadtwafferkunst mache» sich noch verschiedene Anschaffungen und Hrriielluagen nothweiidig, für welche man lk böO -A aus den bei Herstellung der Nauuhoscr Leitung gemachte» Ersparnissen bewilligt. ES liegt ferner 9) ein Bortrag der Stadtwafferlunst vor, welcher die Inbetrieb setzung der Li»dr»au-Plagwitzec Wasserleitung, die Herstellung der HauSanscdlüsse und Berechnung der Kosten hierfür, sowie die zu« künftige Getialtuug des HauShaltplancS sür den Betrieb der Stadt- wasserkuast betrifft. Rack den, Gutachten der Deputation tritt mau dru dieSsallsigeu Vorschlägen bei. stu 3, 7. 8 uud 9 — bezüglich der finanziellen Fragen — ist Zustimmung der Stadtverordnete» einzuhvleu. *) Etogegaugra bei der Siedaction am 13. Juni. Vermischtes. R»l GerichlsvechaMunyen. Königliche« Landgericht. * Leipzig, 14. Juni. Der Buchhändler Herr F., welcher früher etwa 10 Jahre lang eia „literarische» Magazin" berauSgegeben. war einer Verletzung des ReichsgeietzeS vom Jahre 1876, betreffend den Nachdruck re., und der Schriftsteller Herr B. in Berlin der Beranlassung dazu angeklagt. ilnlcr dem 21. Februar 1888 war zwischen Herrn F. und Heren i)r. E. m Dresden uach vorherige» Verhandlungen cm Bertiag zu Stande gekommen, nach welchem, ze> >>r^,»>:». vr- Herr vr. E da- Berlagsiecht an jenem Mag 'jin vom 1. April I Eckiikleldung bewegen. Rücktritt Ehrensvärd'S ist der Sieg der Schutzzöllner zwar e»l- schtevc», wird aber nicht lange unangesochten bleibe,,. Ehrensvärd geht Kämpsen au» dem Wege, >n denen er iiul seiner, srei- häiibterische» Ausichlcn unvermeidlich >n emr schiejc Stellung grrathen märe. Im nächsten Jahre beginnen neue Kammer» ivablen unv werden in der zweiten Kammer, wo die Schutz- zöllner nur einem cigeiitdümlichen Zufall« die Majorität ver danken, ihrem Reich ein Ende machen. In der ersten Kammer bing-ge» ist e« möglich, daß sie eine Skimmenzahl erreichen, welche ihnen die Melnheil im vereinigten Reichstage sichert. Sir können dann wohl die Aushebung der Schutzzölle Ver bindern, werden aber damit der Opposition nur eine ander« Richtung gebe». E« wird fortan rin Kamps gegen die Wahl gesetz? entbrennen uns da»lt eine BersassungSrevisio» an- gebabnt werden, Vie Schweden« veraltete Einrichtungen sehr wüiischenSwerth mache». * Nach englischer Darstellung handelt eS sich bei den an geblichen „Unruhen" aus Kreta nur um innere Partei« streitigkeiten. Die ...Hadersücke" und dir „Barfüßler", wie sie selbst sich nenne», oder die Eonservativen und Liberalen, wie sie anverwärt» genannt werken, sind sich in die Haare ge» rathen, »achtem die letzteren bei de» jüngsten Wahlen gesiegt nnd sich nach Lande-brauch in de» Besitz aller Aemter zu setzen versuchte», wobei ihnen der türkische Generalgonverneur, de» Protesten der Eonservativen zum Trotze, bristand. Diese fordern daher wieder einmal die Einverleibung ker Insel m da» Königreich Griechenland. Da die Getreideernte eine ge ringe war, sind alle öffentlichen Lassen leer, und di« Be hörden sind machtlos, wodurch der innere Streit der Parteien einen gefährlich«« Anstrich erhält. desselben Jahre- ab für dcn Preis von 17000 „mit allen Rechte», jedoch ohne Aktiven und Passiver," überaahm. Herr F. hatte nun aber nach dem Berirog'abichluffe, also nach dem 21. Februar, zwei Ansätze „Der Kamps ums Dasein der Literatur", welche jrühcr i» jenem Magazin gestanden, i» einem seldststündigeu Werke mit Einverstäuduiß des Herrn Schriftstellers B. ausgenommen und zwar unter der Ueberschriit „Größenwahn". Darm erblickte Herr vr. E. eine strasbare Verletzung des erwähnten Gesetzes und die Sache kam zur gerichtlichen Verfolgung Herr F. bestritt ent- schiedeu eine rechtswidrige Handlungsweise »einerien» und bezog sich daraus, daß jener Vertrag erst am 1. April »> Kraft getreten, er mithin befugt gewesen lei, an- seinem Werke auch beliebige Auszüge al» Separatausgabe» erscheinen zu lasten. Zudem seien die beide» Artikel nur sog. „Füllartiket" gewesen, Nein« Mittheilunqen, aus welche das Gesetz keine Anwendung leiden könne, und übrigens habe Herr Or. E den Kaufpreis nur sür de» Titel gezahlt, was »n Anbetracht der Verbreitung jene« Magazin« seiner Ueberzeugung nach durchaus nicht zu t Heuer gewesen sei. Vor Allem aber betonte Herr F„ daß rr dem sraglichen Venrage keine rückwirkeude Kraft beig.legt bade. Die ganze Sache sei nach »einer Meinung lediglich eine „persönliche Reiberei" zwischen dem jetzige» Redacteur vr. E'», Herrn K-, uud seinem, F.'S, früheren Redaeteur. Herrn B. Herr Or. E. schickte »um Berstäudniß de» Vertrag» voraus, daß rr mit dem Verzicht aut Uebrrnadme der Activen nnd Palsiven enizig und allein etwaige Weitläufigkeiten mit Abonnenten oder Sutoien de- Magazins habe vermeiden wollen und den hohen Betrag «n Rücksicht aus dir seine, Ansicht noch bedeutende Wirkung de« Werke« auch im Auslande bezahlt Hab«. Wenn Herr F. die beide» Artikel al» sog. „Füllartrkel" (ANikel von weniger hohem Werttze, welch« in Ermangelung anderen Stoffe» zum Füllen der jeweiligen Nummer verwendet werden) bezeichne, so halte er dem eut- g«grn, daß er dann doch keine Separalau«qobe vrraaftaltet habe» würde. Uebriqen» seien ihm, Zeugen. Usancen, nach weiche» ohne Genehmigung de« Berechtigten ohne Wettere« ei» derartiger Nachdruck veranstaltet werde, in der Allgemeinheit unbekannt. Herr F. behauptete dem gegenüber, daß Herr vr. E. sich durchaus nicht da» Recht bezüglich der Verwendung der srüdere» Artikel Vorbehalten habe. Der fraglich« Vertrag enthalte dru» auch darüber Nichts, obwohl ihn Herr vr. E. selbst entworfen Hab«. Den Pass»» „mtt allen Rechten" habe er, Heer F.. lediglich aas die Zeit de« Inkraft treten« de« Vertrag«, also vom 1. Avril 1888 ad, bezogen Zeuge Heer vr. K-, welcher de» Verdandluagra zwischen Herrn F. uud Herrn vr, E »heilw ile beigewohnt gehabt, erklärte, daß nach semer Ans» ftissunq der Vertrag auch olle btt 1. Avril entstehenden Rechte Herrn vr. E. gesichert bade. Eine Praxi«, wie sie Herr F, eiagehalte». sei ivn» ebeniall« »»bekannt; i» der Regel w-rde die Erlandniß de« Berechiigwa eingedolt. Herr F wiederum bestritt Letztere» und hielt Herrn Vr. K. vor, daß rr ja selbst Artikel ohne vorherig« Anfrag- nachgedruckt habe. At» Sachvrr-Lndt»« wurden die Hern» Geh. Hnftaih -- Da» ZritungS-Museum in Aach«» h»t Absicht, alle Verössenttichungen der periodisch«» Press« r» sammeln, welche sich aus da« 800jährige Jubiläum de» Hans«» Wettin und dessen bevorstehend« Feier beziehe». D»« den» ehrlichen Redactionen, vor Allem der im Königreich Sachsen erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften, werden deshalb gebeten, die bezüglichen Nummern an da» ZettnngS-Mnsrn« in Aacken zu senden. Dieselben sollen, in einer besonderem Abtbeilnng vereinigt, sowohl dem späteren Historiker »nd Cullurbtstoriker werthvolleS Material liefern al» auch beredte» Zeugnitz oblegen, von der Liebe und Anhänglichkeit, welche da« treue Sachsenvolk seinem Hrrrscherhause zollt und in diesen Tagen so glänzend zum Ausdruck zn bringen gedenkt. — Nürnberg, 12. Juni. In der Locksiederei de» Kaufmann- Salat ereignete sich heute ein schwer«» Un glück. Der Sohn de» Genannten war mit dem AuSlanser brschästigt. Lack zu kochen. Al« letzterer überzulause» droht«, wollten die Beiden den Kessel vom Feuer herabheben, hierbei entglitt derselbe jedoch den Händen de« jungen Salat und der Inhalt ergoß sich in dem Raume und über die Kleider der Beiden. Der Au-lauser rettete sich durch einen Sprung in» Freie, trug aber doch leb-n-gesährlich« Verletzungen davon. Der junge Salat indeß wurde vom Feuer bi» aus dir Knoche» verzehrt. Seine verkohlte Leiche wurde später au» der oirder- gebrannten Lackbud« von der Feuerwehr geborgen. — London. 13. Juni, lieber da»Eisenbahunnglück bei Armagh liegen erst heute früh vollständige nnd zuver lässige Bericht« vor. Gestern Morgen ging von Armagh eia langer Vergnügung-,ng mit Schülern der We-leyanischen SoniitagSfthulc nebst Lehrern und Angehörigen, im Hauzen 1200 Personen, nach Warrenpoint. einem beliebten AmSstng»- orte ab. wo man einen fröhlichen Tag im Freien zu verlebe« gedachte. Zwei Meilen hinter Armagh, aus «irrem 30 Meter hohen Damme, der steil ansteigt, hört« die für die 13 Wagen de» Zuge» zu schwache Locomotive aus zu sunctiouireu, worauf der Locomotivsührer sieben Wagen to-kuppetn und aus dem Gleise stehen ließ, während er mit den übrigen Wagen di« Fahrt sortsetzte. Di« stehen gebliebenen Wagen rollte» i»d«ß plötzlich den steilen Abhang hinunter und prallten, eh« die Bremsen in Thätigkeil treten konnten, gegen die Locomotive eine- stillstehei'dcn Pcrsonenzuge» mit solcher Gewalt an, daß dir vortere» Wage» gänzlich zerschmettert wurde», von deren Insassen keiner unversehrt blieb. 73 Personen, zumeist Kinder, wurden sofort getödtrt, 12 erlagen später ihre» schweren Verletzungen. Außerdem wurden noch 130 Personen verletzt, viel« so erheblich, daß ihr Auskommen bezweifelt wird. Locomotivsührer» Heizer und zwei Zugführer, die durch ihre schlechten Anordnungen da» Unglück verschuldet haben, wurden unter der Anklage der fahrlässigen Tödtung verhaftet. Die Passagiere de- stehenden Personenzugr» kamen mit einer bloßen Erschütterung davon. — Amsterdam. 13. Juni. Dem .^andel-blad" znfolg« wird der Schah von Persien am Sonntag Abend hier ein« treffen; er wird in Holland nur incognito reifen. Der Schah hat vom König von Holland einen eigenhändigen Brief erhalten, in welchem derselb« sein Bedauern darüber auSdrückt. daß er wegen seine- Gesundheitszustände» de« Schah nicht persönlich zu empfangen vermag. Darausbin ließ der Schab den Wunsch nusdrücken, von jeder ossiciellen Feierlichkeit während seine- Ausenthalte» in Holland Abstand n „ebmen. Der Schah wird sich wahrscheinlich hier nur in (Wiederholt.) --- Rechnung eine- Landtag«»Abg«ordnetrn. Der Bürgermeister Johann Hilliger von Dresden wurde im Jahre 1609 seiten- der Stadt aus den Landtag nach Torgau gesendet, der vom 4. bi» 25. September währte. Der Bürger meister hatte drei Diener und sechs Pferde mit uud berechnete der Stadt an Zehrung und sonstigen Au-gabrn im Ganzen 203 Gülden l Groschen, darunter 6 Pfennige sür eine neue Kehrbüiste, 3 Groschen für Wagenschmiere, 14 Groschen sür Mnckergische» Pfefferkuchen, 4 Groschen einem Schüler für sein Gebet. 1 Gülden 14 Groschen der Waschfrau und 9 Groschen sür Rosenbonig. Einen guten Trunk scheint Bürgermeister Hilliger auch geliebt zu haben, denn die Rech nung de» Gastwirlbs Fabian Rosenkranz desagl, daß 58 Maß Rheinwein zu 5 Groschen da« Maß und, außer wa» die Diener getrunken, sür 14 Gülden Bier an ihn verabreicht wurden. Außerdem ist nock ein Posten vo» 7 Gülden 10 Groschen angegeben „vor Wein zu unterschiedenen malen auß dem RatbSkeller bolen lassen". Bei Hose muß der biedere Bürgermeister auch bisweilen seinen Durst gelöscht baden, den» er verehrte dem Hojkeüer 2 Gülden 16 Groschen Trinkgeld. Rosenkränzen'- Rechnung betrug 96 Gülden 14 Groschen, worin 128 Mnhlzeiten zu 8 Groschen und für Consect, Obst. Kuchen unv Lichter in zwei Stuben 8 Gülden t2 Groschen angeletzt sind. Eisenbahnen. Sonst nnd jetzt. Es war riue „schöne Zeit", all während der Alleinherrschaft vo» Tbu.n und Taxis da- Posthorn überall sein» melodisch«, Klänge erschalle» ließ. Damals gehörte der Postbeamte auch »och nicht zu der Llasft der gevlaatcn Leute, obwohl ma, vo» der Ewsachdrit der deutigeu Pofteinrichtunqeu »och keine Ahnung batle EM eMsacher Bries (bis »um Gewichie vo- 1 Lotd) von Franksurt noch btuttaarn kostete, al» derselbe aus ToxiS'sche» Pofteu Beförderung erhielt 8 Kreuzer, und nachdem Württemberg seine eigene» Posten ms Leben gerusen hatte, 16 Kreuzer. Ei» solcher »acb Homburg koste,- 20 Kreuzer, nnd »war 8 Kreuzer taxilche», 1» Krmzer vergliche» u»d seit 1811 auch noch srauzösisches Porio Für eia Pack« vo» Frankiurl noch Bettln wurden nenn verschiedene Ponosätz« erhoben^ und »war: großherzoqlich fronksunische« <Toxi»'>che»). größberzogln» deistjedeS (Taxis'iches), köoiglich westfälische». sochseii-weimariichtS (zn Eisenach), i.'chsen.qoidailche», sachlen-wennattsches, kaiserlich srauzö» suche« <,v Eriun), königlich sächsiiche» und prenßische«. Ohne die Register nachznichlagea. konnte damals selten da« Pott» einet Brieses aus wettere Entfern»»«,» seftgestellt «erben. Da,» batte der Beamte ledoch vollans Zeit, den» der Brwsnertehr dattn noch kaum de» hundertste, Thril der Lnsdehnu», »l« d»»« Fahr für schlos aller Erst« Mell »ept wod« vdta, End gelb wa» ichla »äh> »n L bei