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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188906158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18890615
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18890615
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1889
-
Monat
1889-06
- Tag 1889-06-15
-
Monat
1889-06
-
Jahr
1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1889
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dies« Mchlmalsartzoru», «füllt? MS,» »w Beruf»«» d» wei» sorder» »ud mag dt« Attieugelellschaft ihn liefer» — weu» sie eS kli»». Nicht besser tft dir Lage der Kitscher. Jeder ha» nrbe» andere» ttetaereu Dienste» zwei Pferde zu pflegen, auzuschirre» und abguschirrr» and da« ganze Inventar in Ordnung zu erhalte» Daz» gehöre» — di« Herren non der Artillerie wögen uns carriqireu, weu» wir irre» — pro Pferd 2'/, Stunden, also 5 Stunden litzltch. 8» diese» 5 Stunden anstrengender körperlicher Arbeit kommen 10 bis 12 Stunden Fahrzeit. Der schwere und verantwortungsvolle Dienst d«< Kutscher« dauert also 1L bi« 1? Stunden täglich. Die Actie» der Straßenbahn stehe» dalür anch 152'/, Proreut; die Einlage der Herren Aclwnaire hat sich also »ich! nur gut verzinst, sonder» auch binnen zwöls Jahre» um mehr alö die Hälfte vermehrt. Abhilfe ist somit »icht nur möglich, souder, auch mit Entschiedenheit zu fordern. Bei dem Streik der Bergleute ist de» staatlichen Oberberg- behörde» der Borwurs gemackk wordeu, daß sie die Di«g« »icht vorauögefeben und rechtzeitig Vorsorge getroffen hätte». Auch bei »nferer Straßenbahn droht ei» Streit, der bei der relativ g«ri»gea Zahl von Arbeitnehmern zwar den Herren Aclionaireu nicht gefährlich werde», wohl aber Hunderte vo, redliche» Männern um ihr Brod bringe» kann. Ta« allein erscheint uu« Brun» genug z«n Etuschreite, der berufenen Behörden, ganz abgesehen vo» lauiiäispolizeilichk» Erwägungen und de» gebotene» Rücksichten ans die Aufrechterhaltnug de« Berkehr«. Wenn die berufenen vebürdöu auch »ur eine Unlersuchung der bisher obwalteuden Verhältnisse ver- „»stakt«» »ud da« Resultat der Oesfentlichkeit überantworten, wird der Zweck erreicht werde». Denn der Truck der öffentliche» Mei- uuug, de« öffeuilichea Gewiffen« wird da»» da« Uebrtge thuu. Stehe» dwh di« «etie, aus 152'/.. Sport. N»»»e» »» Vetttu-Hoppegarte« 188». (Sammer-Meeting.) Dritter Tag, Mittwoch, de» 12. Ju»i, Nachmittag« SV, Uhr. I. Sirrftorpfs-Memortal. «raditzer Gestütsprei« 10000^1 Für zweijühr. inländische Pferde. 200 Einsatz, halb Neugeld. Distanz 1000 m. Herr» Ehrich'« brauner Hengst „Bandit" KL leg. Retter: Glover 1. Herrn O. Oehlschläger'« FuchS-Hengst „Raub gras" öS kg. Reiter: Sopp 2 Herrn v. Boston»'- FuchS-Ltuie „Nachtigall" öS'/, dg- Retter: Smith 3. 11 Pferde liefen. „Bielau", „Räthsel''. „BruuSwiga", „Renchen", „Daiiy Miller", „Königs. lieMenaut", „Micaöla" uud „Kiraweddo" nicht vlacirt. Totalisator- Umsah 71 «90 >l Resultat b.01 Odd« — lOO^il sür 20^4.250» für 50 ^ Einlage. II. Botschafter-Preis «raditzer Gestütsprei« 6000 Für dreijähr »ad ältere inländische Pferde. ISO Einsatz, 80^1 Reu geld. Distanz 2600 w. Herr» B. Mah'S dreijähr. braune Stute „Eintracht" 52 lrg. Reiter: Jeffery 1. Herrn O. Oehlschläger'« dreijähr. FuckS-Hengft „Goldmann" SO'/, dg. Reiter: Topp 2. Herrn Ehrrch'« dreijähr. Fuchs-Stute „Harzrose" 49 kg. Reiter: Wilton 3. 5 Pferde gingen zum Star«. „Rübezahl" und „Ambrosi»«" unplaeir». Totnlisatvr-Einlage» 64 670^! Bezahlt wurde» 1,93 Odd« — 38 für 20 96 ^l sür 50 ^il Einsatz. M- Neueubageurr Handicap. Llubprei« 2000^l Distanz 1400 w. Für 3jähr. und ältere Pferde aller Länder. 80 ^l Einsatz, 40 ^l Reugeld. Freiherr» Ed v Ovpenheiu,'« 4jähr. schwarzbrauner Heugst „Landgras". Reiter: Sharp l. 1. Lapitain Io«'» öjähr. Fuchs-Hengst „Hagelwood". Reiter: Hall 2. Herrn O. Oeblschläger'S 3jihr. Fuchs-Stute „Doralice". Reiter: H. Brown 3. 18 Pferde liefen. Major v. Mollarv erklärte, mit „Freigeist" gewinnen zu wolle». -Admiral". „Sachet", „Hanimeriest", „Mira", „Easino", „Freigeist", „Bubat", „Barbar", „Bergfex" „Moorstar", „Floren«", „Melville", „Travemünde", „Liltle Bella", „Tschiu-Tschtn" uud „Sabine" nicht placirt. IV. Freigeist-Renneu. Llubprei« 2000 Distanz 1600 m. Für 3jäbr. und ältere inländ. Pferde. 60 ^l Einsatz, halb Reugeld. (5 lluterschrisleu, wovon 4 mit doppeltem Reugeld.) Lapitain IoS'S 3jähr. brauner Hengst „Ladro" llüOO ^1) bIV, kg. Reiter: Blover l. Mr. M. Sopv'S 3jäkr. dunkelbraune Stute „Patience" (2250 ^l) S3'/, kg. Reiter: Topp 2. Mr. T Dixon'S 4jähr. dvnkelbrauner Hengst „Pilgrim" (750 ^l) 56'/, kg. R-iter: Sear 3. 4 Pferde liefen. „Sascha" (welche umsonst eingesetzt) unplacirt. „Ladro" wurde sür 3700 ^i von Herr» Simon zurückgekaust. Torolisotor-Einlagen 3b 2-0 X Resultat 7,78 Odd« — ISS >l sür 20 389 >l sür 50 >l Einsatz V. Unschuld«.Rennen StaatSprei« 2000 Distanz 14M Meter. Für 3jährige uud ältere iuläudische Hengste und Stuten, die uie gesiegt haben. 80 Einsatz, halb Reugeld. König!. Haupt gestüt Graditz 3jähr. Auch-Hengst „Hadnbrand" bü kg. Reiter: Bollantne 1. Rittmeister Erbprinz Fürstenberg'« 4jähr. brauner Hengst „Schetnkauf" 60 kg. Reiter: Sear 2. Könlal. Hauptgestüt Braditz 3jäyr. brauner Hengst „Nordwind" 55 kg. Reiter: Sopp 3. 10 Pferde wurden gesattelt. Gras Lehndorff erklärte, mit „Nord- wind" zu gewinne». Unplacirt Itesen durch« Ziel „Milchmann", .Llchteuberg". „Helmuih". „Nero", „Alma", „Mameluck" und „Herr,". Totalisator-Umsatz 61690 Resultat 10,74 Odd« 214 ^l sür 20 ^ll. b37 ^l für 50 X Einlage. VI. Brotze« Hoppegartenrr Jagd-Rennen. Llubprei« 40M >l Internationale« Herrenreiteu, Handicap. IM ^l Eiusatz. 50'^l Reugeld. Distanz eirca SOM m Für 4jähr. uud ältere in- ländische Pferde. Freiherrn von Haugwttz'« öjähr. brauner Hengst „Lbic" 64 kg. Reiter: Lieiitcuant öd» Ärävenitz 1. Lieutenant Snffert's II. (17. sächsiichen Ulanen) a. braune State ,Ldee" 80 Kg Reiter: Besitzer 2. Rittmeister von Schmidt-Panli'S a. braune Stute „Btper" 67'/, kg. Reiter: Herr Ravenstein 0. „Biper" wurde lahm «igehalteo. ..Idee" brach kurz vor dem Ziele »jeder, da ihr da« Gewicht sür die lange Reise wohl zu schwer sein mochte. Totalisator. Einlagen 41 970 ^l AuSgezoblt wurde» 3^1 OddS — 64 ^4 sür 20 160 ^4 für 50 ^4 Einsatz. Lader und Sommerfrischen. St Eise »ach. 13. Juni. Bo» dem Umstand ou-geheud, daß die lleberzengung eine weil verbreitete ist, daß in vielen uuserer Thüringer Gnsi!>ä»ser die Preise nach dein Butdünken de« Eigen thümer«, de« BrschäsiSlüdrerS oder de« Oberkelluer« berechne» werde», hat der Lentralvorstand de« Thüringer Waldvereio« hier au sämmtliche Bastbos-besitzer Thüringen« eiae Zuschrift gerichtet, diesen Uebelstand. der die Lust am Reisen verringere, zu beseitige». Ai« Mittel hierzu werden Anschläge in den Zimmern über die Preise sür Zimmer, Frühstück, Mitlagessen uud Tischweia io Vorschlag gebracht. Dann wird Niemandem mehr der Betrog seiner Rechnnn, unliebsam auisallen. Auch wird von einer Willkür- lichkeit de« Aniatzc« kein« Rede inedr sein können. Vielmehr wird jeder Reisende unter de» verschiedenen Häusern und Zimmern von vornherein dasjenige wählen können, welches seiue« Mitiela zu seiner Zufriedenheit am meisten entspricht. — Aach Motwirung dieses Borgehen- erstickt der geuanate Leutralvorftand alle GasthosSbesitzer, schleunigst Anschläge in jedem zur Bermiethuog an Gäste et», gerichtete» Zimmer mit dem Preise desselbeu. enischließtich Bett, Bedienung und Bel«»chiung, und in den Epeiiezimmern Anschläge mit dem Preise de« Frühstücks (Kaffee oder Thee mit Gebäck und Bnttcr, de« gemeinschaftlichen Mittagessens uud de« gewöhnlichen Tischweitt« auznbriogeo und ihm über da- Geschehene Nachricht zn geben, damit bei de» bevorstehenden Veröffentlich»»-«» Niemand übcrsehe» «erde. Sachsen. * Leipzig, 14 Juni. Der akademische Fest Gottesdienst zur Wettiaseier in der Universität«- kirch e wird sich zu einem besonder- feierlichen gestalten. Da« Inuere der Kirche wird mit Draperien, Guirlanden und Blumcn geschmückt; der Choralgesang wird von Bla»- instiumentcn begleitet fein; der Pauliner Gesangverein wird zwei Motteten singen. Im Schiss werden sich die verschiedene» Korporationen der Sludentenschast mit ihren Fahnen aus stellen; Luseibst haben auch die Professoren ihren Platz «übrrnd sür die Frauen derselben die Prosefforen - Empore bestimmt ist. Für die Gemeinde sind die übrigen Emvoren geöffnet, uud wird derselbe» auch der noch itbrigbleivende aum im Schiss, »achdem die Universtlätsangehörige» um - Uhr ihren snerlichea Einzug in dasselbe gehallen und daselbst Platz genommen haben, überlasten werben. — Wir au« dem Lnzrigentheil zu ersehen ist. veranstaltet der Akademisch-dramatische Verein am Abend de« 17. Juni einen Kestcommrr« im Anschluß an die au diesen Abend fallende zweite Ausführung de« Wettiner Festspiele- und ladet dazu alle akademisch gebildeten Herren, welche (ich sür die Bestrebungen und Tendenzen de« Verein« iutekessiren. rin E« >st zu erwarten, baß der junge Gwech, »Ache» aüwch t» «Hm viwsftwt fAm» Besteh«»« f, kräftige Zeichen seiner Lebe»«thätigkeit gezeigt hat, z» seinem ersten Cammer« viel« Mäste sehe» wird, zumal da derselbe, wenn e« die Witterung zuläßt, »icht im geschlossene» Raume, vndern aus der Thealerterraffe stattfiade» wird. Die Musik wird von der Capelle Hartman» gestellt. * Leipzig, 14. Juni. Der bi«herige Vorsitzende der vereinigte» berufsgeuossenschaftlichen Schiedsgericht», Herr Regicruagsrath vr. Schober, ist dom tö. v. M. ab vom königlichen Ministerium de« Innern vo» diese» Amte «nt» duuven worden. Zum 8chiedsgericht«-Borsitzend«a ist »un» mehr der bisherige stellvertretende Borsitzeude, Herr Re» qierunglrath vr. HLpe und zum Stellvertreter deffelbe» Herr Regieruug«assessor vr. Kutzleb ernannt worden. * Nossen, 13. Juni. In den Abendstunden de« ver gangenen Mittwoch« gingen zwei auf dem Rittergut! zu Hirschseld bedieustete Schweizer iu den Rittergut«teich baden Hierbei gerieth einer ver jungen Menschen in «ine tiefe Stelle uud droht« zu versinken; da eilt« der andere zur Rettung herbei, wurde aber mit ia die Tief« gezogen, uud beide ertranken. * Wald he im. 13. Juni. Eine besondere Bedeutung erhielt der erste Psinastsesttag für di« Kirchengemeind« Grün» lichtenderg durch die an drm Tage vollzogene Weihe zweier neuer Kirchenglocken, die Rentier Bönisch in Grün- licbtenberg und Baukdirector Meharrt in Dresden sür da« Golte»hau« gestiftet haben. Meerane, 12. Juni. In dem Streik der Weber und Weberinnen der Ed. Rcinhold'schen Fabrik ist bisher noch kein« Einigung erzielt worden» die Streikenden scheinen vielmehr nach wie vor enlschloffen zu sein, auf ihren Forde rungen zu bestehen. * Mei„er«dorf, IS. Iuui. Bei dem Gewitter, welche« am zweite» Feiertage Nacht« über den hiesigen Ort zog, tödtete ein Blitz im Stalle de« Gutsbesitzer« und Brau meister« Mäke acht Kühe und einen Zuchtbullen. * IahnSdorf, IS. Juni. Gestern srüb brannte da» Fabrikgebäude de« Strumpsfabrikanten Sonntag hier b>« aus die Umfassungsmauern nieder. Die im ArbeitSsaale stehenden Maschinen wurden zerstört. * Bad Elster, IS. Juni. Der Bau unsere« großartigen neuen Cursaale«, welcher am linken User der Elster in den Parkanlagen, zwischen der Schillerstraße und der Parkstraße. errichtet wird, ist nunmehr säst durchweg unter Dach gebracht. Er besteht au» einem au-grbehnten Mittelbau mit Hallen anlagen, an den sich auf beiden Enden ihn überragende Pavillon« anschließen. Da» Gebäude wird, wie eS heißt, auch die Post und andere BerwaltungSzweige in sich aufnehmen. Nächste« Jahr findet, mit Eröffnung der Saison, die Ein weihung statt. Die Ausführung de« vom königlichen Lande bauamte entworfenen Gebäude« ist dem Baumeister Hiller in OelSnitz übertragen. Die Koste» wurden auf 500 000 ^4 ver anschlagt. doch glaubt man, diese Summe werde zur völligen Fertigstellung, namentlich auch der inneren Einrichtungen, kaum ausreichend sein. Nieverrupper«dors, 13. Juni. Bei dem am DienS tag hier niedergegangenen Gewitter zerstörte ein durch Blitz- schlag hervorgeruscner Brand da» Wohnhaus Nr. 163 (Schwan). Lengenseld, 13. Juni. In unserer Stadt haben sich Thphu«sülle gezeigt. Wie vor acht Jahren, so soll auch in diesen Fällen schlechte« Trinkwasser die Ursache davon sein. Reichenbach, l3. Juni. Die vo» Sr. Majestät dem König bei besten Hiersein durch Herrn AmtShauptmann Frei herr» von Welck dem hiesigen Stavtrath übergebenen 300 ^4 sind allerhöchstem Wunsch gemäß an 4 hiesige und l bedürf tigen Calannlosen in Mylau, mit dem Se. Majestät persön ltch gesprochen hatte, zur Berthcilung gelangt. * Klingenthal, 14. Juni. Der in voriger Nummer erwähnte Selbstmord ist dahin z» vervollständigen, daß der Unglückliche kein beurlaubker Soldat, sondern ein im WachSlhum zurückgebliebener, mit epileptischen Anfällen bc- hasleler, sehr bedaucrnSwerther Mensch war. Riesa, 13. Juni. Infolge einer Neckerei hat inMoritz ein IS Jahre alte« Dienstmädchen, die Tochter ve« Maurers Großmann in Langenberg, den Tod ia der Elbe gesunden. Dasselbe war am Elbuscr mit Wäsche beschäftigt. Zwei Knechte haben da« Mädchen geneckt, diese» ist in die Elbe ge fallen, unter eia Holzstoß gekommen und ertrunken. * Meißen, 14. Juni. Gestern Nachmittag ertrank beim Schwemmen eine» Pferde« in der Elbe der beim Fleischer- meister Wiese hier beschäftigte Fleischergeselle Hermann Clanß auS Elsterwerda. — Im Weinberg« von Richter zun. im Nausenlhale fand man gestern Erdbeeren im Gewichte von 20 Gran»». Der Besitzer dr« Berge« baut gegen fünfzig ver schieden« Sorten Erdbeeren. s- Dresden, 13. Juni. Se. Majestät der König hat aus Bortrag de« königlichen Ministerium» de« Innern au» Anlaß der bevorstehenden Wettinseirr die königliche Thier- arzneischule zu Dresden zur . Hochschule" zu erheben geruht. — Aus Allerhöchste» Beseht Sr. Majestät de« Königs soll da» 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12 künftig an Stelle der RegimentS-Nummer den NamenSzug Sr. König lichen Majestät (als de« Inhaber« de« Regiment«) tragen. — Se. Majestät der König bat dem Geiierallieutenanl v. Blume, Eommandeur der 8. Division, da« Großkreuz de« königlich sächsischen AlbrechtS-Orden-, und dem General ä l» 8uito, Generalmajor Grasen Finck von Finckensteiu, Insvecteur der Jäger und Schützen, da» Eomthurkreuz erster Elaste desselben Orden« verliehen. s- Dresden, 13. Juni. In Ergänzung unserer Berichte Über den heute geschlossenen Internationalen Thier- schuh-Congreß zu Dresden haben wir noch zu melden, vaß al« Ort de» nächsten Congreste« Bern ia ver Schweiz gewählt worden ist. Der anwesende Bcrtreter der genannten Stadt Bern sagte den Congreßtheiluehmern die gastlichste Ausnahme zu. * Dresden. 14. Iuui. Im Kreise zahlreicher Thierschutz, sreunde und Ehrengäste beging heute der alte hiesig« Bereit, zum Schuhe der Thier« da« 50jährige Jubiläum feines Bestehen». Unter der zahlreichen Ver sammlung waren viele Mitglieder auswärtiger Tb'erschutz- vcrrine erschienen, welche zu dem hier abgehattenen X. Tbier» schutzcongrctz nach Dre«de» gekommen waren. Nachstehende Herren wurden zu Ehrenmitgliedern de« Verein« ernannt: Dom- capitular Hörmanu-Augsburg, Polizeiratb Iagielskl-Kvuiq«- berg, Schuldirektor «nor. Kretzschmar-Dre-den. Bürgermeister Löhr-Bautzen, Rechtsanwalt Miru»-Lei«nig. Fürst Oghnskh« St. Petersburg, Hvfstlberkämmerrr Schnltze»Dre-deu, Rittergutsbesitzer M Speck Freiherr v. Sternburg-Lützschena, Rechtsanwalt Tbieme-Zittau. Medicinalastrstor Or. Ulrich- Bautzen. LantgerichlSrath Behse-Freiberg, Amtsrichter Wrtz- lich-Bauyen. — Bon einem Balcon eine« Hause« der Holbeinstraße stürzte gestern Abend gegen 7 Uhr eia 6jäh- rigrr Knabe herab aus die Straße Lebeaßgesährlich derletzt. wurde derselbe in die elterliche Wohnung zurückgebracht. — Gestern früh gegen 7 Ubr hat sich in einem Gasthause aus der Gr. Frohngoffe ein hier zugereister angeblicher Feilenhaurr in seinem Bette mit einem Revolver in die Stirn ge schossen. sich ober nicht getödtrt und ist noch lebend in daS Stadtkrankenhau« gebracht worden. — Gestern früh ist der Lehrling, welcher denn Lincke'schen Bad« beim Baden eine« Hunde« ertrunken ist. unterhalb der Ulbertbrücke au« der E l b« gezogen worben. — In einer Fabrik der hiesigen Seevorstobt ist gestern Vormittag in Folge der bisher ganz unaufgeklärten Explosion eine« Gasmotor« »in Lehrling in ledeo«ge- sährticher Weise verbrannt worden; r< machte sich sosvrt seine Uebrrführung ia da» Stadtkrankenhau» nvthig. Wrr«1fchte». — Nu» Anlaß der im vergangene» Frühjahr« erfolgten Aufdeckung römischer Wandmalereien am Rieder rhein war der preußische EnttuSministrr der Frage nach dem zwrck«äßigsten versohren zur Coaserviruog derartiger Alterthnw«reste näher getreten. E« hat sich dabei ergeben, daß die Ausstellung einer allgemein gilligen Regel nicht lhunlich, die Krage zur Zeit vielmehr at« «me offene zu be zeichnen »ud iw Einzelsalle Über die nach den Umständen aa- gezeigle beste Eoaservirnngsmelhode ru entscheiden dteibt, wö bet tue Art der Technik der aufgesundene» Malereien und die Beschaffenheit de« Malgrnnve« bezw. de« Wanvputze« von au«schlaggebender Bedeutung sind, vo» diesem Äestcktts» pnncte au« hat der EultuSmmister vor einiger Zeit mittelst Bekanntmachung im „Centralblatt für die gesammte Unter» richlsverwaltung i» Preußen" zwei gutachtlich« Berichte, den einen vom Direktor am Provinzial-Museum zu Bonn. Pro fessor vr. Josef Klein, den andere» vo« Direktor am Pro- viuzialmuseum zu Trier. Professor vr. Hcttuer, zu allgemei nerer Kennknißnahme und Beachtung in vorkommenden Fällen gebracht. Außerdem hat ver Minister augerathen, in jedem einzelnen Falle, wenn die Wiederherstellung heimischer mittel alterlicher Malereien in Frage kommt, da« Gutachten eme« bewährten Restaurator« eiuzuholrn. ID Mittenwald (daher. Hochgebirge), 12. Juni. Bou alle» Sette» kommen bereit« Meldungen über Uuglück-fölle im Ge- biege. Nicht viel hätte gefehlt und es wäre eine solche auch au« dem grobattigen Sarweudelgebiete zu erstatte» gewesen. Al« gestern die ersten Besteige» der korweudelspitz« (2382 m) in heuriger Saison, die Blpcnvereta-mttglteder Herren «ug. Seysrted u»d Sckr>ststeller Arthur Achleitner an« München, denen sich von der „Hütte'' an« noch ein Herr angeschloffe» hatte, mit ihrem Führer Caspar Kroner von hier infolge eiugetretrnen dichten Nebel« die Svitz« verließen und mit de» vergwegarbeitero Brüder Nieger vo». Mittenwald zum Brat obst ege». begegneten sie dort zwei Studenten, die rathlo« in dem dichten Nebel «mherirrien. In leichtester Kleidung, eia kleine« Ranzel ans de» Rücken, sederleichte Siteselch«», mit einer Reitgerte, halten di« jungen Herren, allen Warnungen unten im Tors zum Trotz, den Aufstieg in später Stunde aus die Karweadelspitze gewagt, ohne Führer, oha« Proviant, ohne An«, rüstnug and ohne die geringste alpine Erfahrung. Sie «uteruahmeu, wie sie selbst zugestanden, ihre erste (!) Bergtour nnd diese gleich auf die — Karwendelipitzell l D>e Bitte, der Besellschait „nachgehea" zu dürseu, vermochten die Münchener Herren mit Rücksicht auf die durch den Nebel geschaffene, für die Studenten heikel gewordene Situation nicht abzuschl-geu, doch ivncde vorweg jedwede Be» anlwortuug sür den Abstieg über die Lindlahatcharie unter den Sülzlklainmsvitz obgelehnt. In der That gestaltete sick der Abstieg, der außer von einigen Hirten bisher nur von zwei bekannte» Hoch- tonristen »nteriiommen worden ist. äußcrst schwierig, er wurde wahrend zweier Stunde» zu einer tourisiticheu Leistung ersten Range«. Inmitten der- Waodabsturze« de« Liuderspitze«, der aus kaum Hand- breitem Schassteig, und dieser oft gänzlich weggerissen, tawandtg um- ftiegea werden mußte, gelaugte die Gesellschaft an eine Schneelahne, die mit denkbar größter Vorsicht überschritten werden mnßle. Einer d r Studenten (aus Flanksurt a. M ) ersaßle trotz vorherigen ZnruseS die gesährliche Situation nicht, er stieg in den Schnee uud inhr im selben Moment sausend zur Tief». Im Nn hatte der Austürzende da- Ende der Schaeezuuae erreicht, daun warf e« ihn aus da« Kar mit raseader Schnelligkeit, wirbelnd »ud tobend noch einige Drehungen — danu muh der Aermste au der Felswand zerschellen. Da im letzten Moment hält das Rinzlei- am Rücken den TudeSsturz auf, bewußtlos liegt der Unglückliche ualen iui Geröll, indessen zu Tode erschrocken die Herren selbst in kritischer Situation oa der Felswand oben hängen, außer Stande, augenblickliche Hilfe leisten zn können. Man bars sich da nicht rühren, weil jede Bewegung loie Steine zur Ties« aus de» Abgesiürzteu füllen läßt und Keiner weiß, wer der Nächst« zum „nd- rriten" wird. Mit Bravour holte Andrea« Rüger, vnlxo 'lindert, seines Zeichen« Geigenmacher und je nach Zeit Arbeiter in Mitten wold, den abgestürzten Studenten auS dem Abgrund heraus über da« Kar. Botte« Fügung war e«, daß der Studiom» bloS Quetschungen erlitten, daß er diesen sürchterlichen Sturz nicht Mit dem Lebe» be zahlte. Mrt uuendltcher Sorgialt mußte dann siunoentang an den Wänden entlang über Brate und Schroffen gewandert werden, bi« endlich eiae Befreiung für Alle, nicht zum Mindesten für die unge übten, schier verzweifelnden Studenten, die Region der Fichten nnd Führen wieder erreicht nnd Wege sür Menschensüße wieder gesunden wuroc». — Möge dieser Vorfall doch zur Vorsicht dienen und Leute ohne Erfahrung uud ohne Uebunq von Wanderungen im Hochgebirge obhallen, wo, wen» auch keine Gletscher vorhanden, der Tod doch von jedem Schritt Le« Unkundigen abhängt. Und sveclell niißtraue der Uukuudige ten Gebieten des Wettcrstein« und der Karwendcl- gruppe, die hoch interessant, doch höchst gesährlich sind. — London, 10. Juni. Herr Arthur Powell, eiu ehe maliger Husaren-Osficier. mußte vor dem Gericht dieser Tage über seine GermögcnSumstände Auskunft geben. Im Jahre 1885 starb sein Baker und hinterließ ihm ein Drittel seines Vermögens; zwei andere Brüder erbten den Rest; sein Antheil war l07 000 Pfund Sterling (2 l40 000 ^«) und jetzt ist Arthur Powell ein Bettler. Seine» Bankerott hat der Herr dem Fieldclub zu verdanken. Er war ein eifriger Be sucher dieser Spielhölle und befand sich unter den 23 Herren, welche dort verhaftet wurveu. Seine jährlichen Ausgaben berechnete er aus 5000 Pfund (l 00 000 >ck), da» wäre nicht zuvM gewesen, doch brachte er e» fertig, den zehnfachen Be trag jährlich durch Welten und im Baccarat zu verlieren. Sem höchster Verlust i» einer Nacht war 15 090 Pfund Sterling (300 000 ^t). Auch hielt er rin kostspielige« Gestüt von 18 Pferden in Newmarket. — Madrid, 13. Juni. Die Königin ist hier wieder eiugrtroffeo. Petersburg» IS. Juni. Die Herzogin von Edin- burg ist heute in Pelerhof eingetrossen. Künstliche Segler der Lüfte. von Wilhelm Flogmeister. Na-dme «erdeten. Seit dem letzten Jahrzehnt sind «Ir daran gewöhnt, von Zeit zu Zeit in Tage«- wie Fa,wl>enblältern längere, bem>. kürzer» Ab- Handlungen über dw Lonstiurtion neuer Fluqmalchineu und lenk barer Luftschiffe zu finden oder darüber. daß der Aeronautik in tüustigen Kriegen «ine hervorragende Rolle zujalle und daß dem nach anch da« Reich der Lüfte fernerhin al« Schauplatz kühner Srieg-thaien in Betracht kommen würde. Da ein der Sacke serner stehende« Publicum durch diele mehr oder weniger absichtliche» Uebertrribuagkn leicht veranlaßt werden kann, den Nutzen der Lust- schissfahrt sür Kriegszwecke zn überschätzen, so wird rine Brhaad- lung diese« Thema« ans allgemeine« Interesse rechnen dürfen. Die Lnstballon«, wie si- bisher im Kriege gebraucht nnd heute noch vca Berns«, wie Militairlastschtffera aogewendet werde», sind bekanntlich große, birnenförmige, au« gefirnißtem oder gomwirtem Seidenstoff gefertigte, luftdichte Säcke, die mit Wasserstoff, oder Leuchtga« gefüllt und zur größere» Wideestandtsähigkeit mit einem dichten Stricknetz umgebe» «erdeu. Letztere» trägt am antere» Ballonende «tue, Ring, woran die znr Aufnahme der Luftschiffrr bestimmte Gondel hängt; am Balls» ist oben ein durch Zugleine» regulirbari« Klappventil, nute» «i» Füllungsschlauch angebracht. I» di« Gondel gehören einige Saudsicke al« Ballast, 1—2 Sokrr mit Tan», eiu Höheubarometer und al« Retlungsniiltel häufig pro Mau» ein Fallschirm. Dieser ist au« starkem, wasserdichte» Tofft hergestellt, entfaltet wenigsten« 4 m breit un» trügt au Schnüren eine kleine Bändel sür den Lusischiffer. Beim Hinadqede» bläht stck der Schirm za haldkogelsörmiger Bestatt ans uud finkt derhSltiiß- mäßig langsam nnd gleichmäßig zur Erde nieder (1000 w ersordern etwa 4 Minuten Fallzeit). Ist da« Brsammtgkwicht eine« gefüllte» Ballon« kleiner ol« da« der verdriaqien Lustmenge, so steigt er in die Höbe. Dieser so- geuanute „Auftrieb" bedarf aber in der Praxi« eine« UederschuffeS voa circa 3 Proc., um durch eine genügende Ubsahrt-gejchwtndigktt zn verhüte». daß der Ballon vom Wind« gegen benachbarte Hänser »der Bäume getrieben wird. Je HSHer der Ballon steigt, um so dünner wird dt« Luft, »m so mehr detmt sich da» Ga« im Innern an«; der Aeronaut dort daher sein Sch ff v«r der Abfahrt nur zn zwei Drittel fülle», «ns e uer «ewiffen Höh« ongelangi, ist die Umhüllung straff aat^bläbi. ohne die steigende Tendenz zu verliere». Ist au» der Füllung«, schlauch geschloffen, so entsteht em Uebndrnck, >st er — wie gewshnltch — offen, so entweicht da« überschüssige Ga«. In beide» Fälle» kommt der Ballon endlich in eia« Höhe, wo Gleichgewicht zwilchen 'dm und der verdräugten Luft eiattiv. Er striqt daun nicht »ehr, sonder» tnnzt in wellensöemiaen, langsame. Schwing»»««» aus nnd nieder. Soll er »och HSHer stelze». so wirst «an Ballast an«, soll »1«. ck» The« de« Gast« durch v-llafterletchteru», »ud der Apparat fällt, bi« er durch Ballaffrrleichttruug zu u»m» Steige» gebracht wird. Dies« Mautpulatim, lau» so lange fortgesetzt werden, wie «a« uud Ballast Vorhalte», ist jedoch verhältuthmäßtg vo» geringer Dauer, da außer darch Oefiur» der klapp« tu,»er »och Verluste dnech Undichtigkeit nnd Liffufio« stMtfindea. Ei» solcher Ball», tan» sich, so lange riue Steuern»- »icht vor« Haube», nur durch Anffuch«, der entspreche»»«» Lnftstrtmuug, als» durch rechtzeitige« Steige» oder Fallen, in gewünschter Richtung lotttreiben lasse». Hiera»« solgt schon, daß die Luftschifffahrt, ,s» lange nicht Wittel uud Wege gesunde» sind, «tue größere Herrschaft über die Bewegung de« Ballon« »» gewinne», für de» Krieg mir eine sehr beschränkte und untergeordnet« Anwendung Istude, tau». E« ist daher zunächst feftzusielle». ob uud wie weit ««» da« Problem gelöst Hot oder ob «tue baldig« Lösung tu Aussicht steht. Am einfachsten wäre die Frage erledigt, wen» man de» Mensche» durch Aubriugen von Flügel» tu den S'aud setz«, köunte, sich be liebig in die Lüfte zu erhebe» und fortzubewege». Die meiste» unserer Leier wer»«» ludest di« AuSsührbarkeit diese« Gedanke»« für »»««glich halte», weil ihnen schon ta der Schule dt« Anlicht bet gebracht worden, daß der Mensch diel zu schwach, auch diel zu schwer fällig gebaut ist, um — lelbft wenn ihm plötzlich Flügel wachse» würde» — wirklich fliegen zu können. Seltsamerweise werde» t» neuester Zeit, sowohl in Oesterreich wie iu Frankreich, gegen di« uns von Alter« her überlieferte Meinung sehr gewichtige Stimme, g»- bildetee, tüchtiger Lustschiffer laut, »adem gerad« diese« dir Klug malchin« znr Lösuug de« Problem« geeigneter erscheint al« der Ballon. Sir halten die Herstellung solcher Apparate »icht »ur kür ausführbar, sonder» glaube» auch, daß jeder Mensch mit diese» Maschinen (obgleich schwerer al« die Luft) — ähulich dem Schwimme» im Wasser — auch da« Fliegen zu erlerne» im Staad« sei. So lange indeß dle vorgeschlageaeu loustrueitoae, nur aus dem Papier ihr Dalei» fristen, könne» auch wir uu« »icht entschließe», a» ihr« Auösührbarkeit zu glaube» uud sind der Metuuug, daß »tr »ach wie vor auf die Verwendung der Lufiballou« angewtese» blrtbe» uud diese möglichst zu vervollkommueo bestrebt sel, müsse», hierzu sind oder vor Allem zwei Dinge nötbtg: 1) eiu Mittel, da- Luftschiff ohne Ga«, »ud Vallaftverlust i» de» Grenzen von 200—300 m beliebig steigen und state« zu lasse», »ud 2j «me einfache nud leichte Steuernugsvorrichtuaa. Zur Erfüllung -der ersten Anforderung find zwrt Borschligr «M macht, dir sich praktisch beu-ährt haben. Der eine geht dahin, die vniere Schlanchöffauug de« Ball»»« ganz zu verfchließen und ia demselben eiuea stete» Ueberdrack z» erhalten, damit da» »olumea de« Ballon« in jeder Lage konstant bleibt. Um nun durch Vermehrung, bez. Bermiuderung de« lpecisische» Gewichte« ein Steigen »der Fallen de« Ballon« bewirken z» Unnen» bringt man ln demselben eiueu für sich abgeschlossene» Raum, als» eine» zweiten Ballon an, ia den sich nach Bedarf atmospärlsche Lust etnpumpen oder durch ein Ventil entfernen läßt. Das andere Project verlangt statt de- Ballastes riue» metallene» Behälter an der Gondel, dessen Wände einen innere» Druck vo» 20—30 Atmosphäre» auSzohalte» im Staude sind. Durch rin« Lom« presstoaSpumpe läßt sich einerseits Ga« an« dem Ballon ta diese« Reservoir führen und dadurch di« Sieigkraft de« erster«, vermi» der», aaderutheil« kann man dnrch Oeffue» eine« Hohne« da« ver dichtet« Ga« ia den Ballou znrückstrsmr» laste» »ud hierdurch de» Apparat wieder zum Steigen briugeu. Do« »wette Erforderaiß — da« Steuerungsmittel — ist schwierig« zu behandeln I Zunächst fragt e« sich, ist e« überhaupt möglich, Aura srri- fliegenden Ballon zu lenken? Betrachte» wir den Fall näher: Irgend ei» Gegenstand, eine Seifenblase oder ei» Ballon, welcher in der Luft schwebt, wiegt genau so viel wie di« von ihm ver drängte Lustmenge. Er wird sich also genau so »«hatte». Wie die Luslichicht, iu der er schwebt — jeder Strömung derselbe» folge» und ihr nur sela Trägheit«momeni entgegensetzen. Der Luftschiffer verspürt daher vom heftigste» Winde, so lauge dies« nicht stoßweise ausrritt, nicht« «ad kann nur an der »nt« ihm liegenden Erdober fläche seine forischreitend« Bewegung erkennen. Segel wie Steuer würde» au solchem Schiffe vollständig zwecklo» sein. Ander« stellt sich die Sache, wenn man dem schwebende» Apparat eine, von der umgebenden Lust unabhängig«, wenn anch nur geringe, eigene Geschwindigkeit — also Steucrkrast giebt. Da« Sie»« findet in der Lust eiuea Widerstand und dies« kann eineu Druck ans das selbe auSübe». Hieran« erglebt sich, daß di« Lenkbarkeit eine« Ballon« mit seiner Fortbewegung ans« Innigste znsammenhänat. ES läßt sich nun durch eiusache Rechnung Nachweise», daß eiu mit Leuchtga- gcsüllter. kugelsSrmiger Ballou vo» 10 m Halbmesser einer Maschine von ca. 180 Pserdekräsie» bedarf, u« bet Windstille mit einer Gelchwindigkeit vo» 10 w in der Secnnd«, also 86Irm ia der Stunde (Lauskrast eine« Büterzuge«), bewegt »«den zu können. Gleiche Kraft ist erforderlich, «in den Ballon gegen eine» Wind vo» 10 w Geschwindigkeit aus derselben Stelle zu halten. Do man nun einen solchen Wind kaum mit dem Nomen eine« mäßigen bezeichnet» so solgt hieraus, daß wir bei unser«» hnntige» Hilfs mitteln darauf verzichte» müsse», uns »ach jeder Richtung hin frei bewegen zu könne». Indeß ein Lenken de« Luftschiffe« ist — wie oben aefaqt — schon möglich, wen» man demselben »ur geringe eigene Geschwindig keit bei bringt; soll diese bei drm in Red« stehenden Ballon z. B. 2 m betragen, so würden dazu nur IV, bi« 2 Pserdekräfte erforder lich sein, die sich durch Verwendung eine» Ga<- oder elektrische» Motor« leicht beschaffen lasten. Giebt man dem Schiff außerdem eine günstigere Form, etwa die eine« Rotationlkörper«, so stellt sich die Siche noch günstiger. Sonach dürfte eine Fortbewegung, als» auch ein« Steuerung de« Luftschiffe« möglich sein. Die Richtigkeit dies« Ansicht ist durch verschiedene Modellversuch«, bei deura mau sich zur Bewegung einer der Schiffschrnubru ähultchea Lvustruetio» bcdleut hat, uuwiberleglich bewiesen wordeu. AuS dem Mitgethe'lteu ziehe« wir solgeude« Ergebuiß: Da« Problem der Luflsckiffsahrt ist bisher noch nicht auf riue« Standvnnct augelaugt, der eine groß« praktische «nweudung »»läßt, doch sind folgende Forischritie ai« Bast« znr weiterea Entwickelung constatirt: 1) Mau kau» dem Ballon ein« Bewegnng m»d somit auch Steuer« kraft verleihe». 2) Man kann ahne Bas- uud Ballostvrrlust et» Eiuke» und Siemen de» Ballou« erwirke». Legen wir un« noch di« Frage »or, »b eiu« Lösung de« Problem» in absehbarer Zeit überhaupt möglich erschriot» so ist dieselbe vor läufig zu verneinen. Die Lvstschiffsahrt hat auch heute — 100 Jahre nach ihrer Er findung — die Kinderschuhe »och »icht autgezogeu: man vermag daher nur die Möglichkeit in Aussicht zu stelle», daß durch ein Wetterbanea aus den bisher erlangten Fundamente» ei» für gev'ffe AuSnohniesälle sehr werthvolle- Befürderuagtmittel geschaffen werden kann Eiae Bedeutung für den großen Krieg wird der Ballon ober nur dann erlangen, wenn er soweit vervollkommnet ist, daß er auch bei ungünstigem Winde nach jeder Richtung hin lenkbar ist. So lange diele Frage offen steht, bleibt er, trotz aller Berbrfsernngen, immer nur eia Rothbehelf, wa« nicht auSschließt, daß er al« Lerbiuduag«. mittel ceruirttr Festungea mit dem Hiulerlaud« die werthvollsten Dienste zu leiste» vermag. Wa« in dieser Beziehung geschehen kaun, da« dürft« o« besten au» den Vorgänge» während der letzte» Belagerung vo» Pari« er sichtlich sei«: Al« sür die eng «rutrte Haupistadt keine andere Verbindung mit de» Provinze» möglich «ar. al« per Luftweg, isetzt« der General. Postdirector Rampon, unterstützt von tüchtigen Fachleute» (Godard, Baier «ud Sohn. Radar «. >.), schon Eude September 1870 eine« großartig organisirte» Bollondievst i» Thttigkeit. Dt« Lustschiffe wäre» au« pausleiuewaudähnlichem Gewebe, „Perroliur" genannt, gesertigt. mit Lei»«! gefirnißt, mit getheertem Strickuetz. Goudel »ud de» »«thigen Apparate» versehe». hotte» 2000 odw Inhalt, kostete» je 4000 Frc». und war»» alle zwei Log« «iuschlitßlich Last- ichiffrr — welch« i» eiaer dazu eingerichtete» Anstalt ausgebildet wurde» — lirserbar. Jeder Ballou trug 2—3 Personen, 200—400 hg Briese nnd einige Briestanbeu, nachdem sich die Mitnahme von Hunde», dene, »a» soviel Ortssin» »»getraut, daß sie, mit Depeschen beschwett, ia ihr« tzeimoth zurückketzreu würde», al« erfolglos erwiese». Aut diese Weise wurden vom 23. September 1870 bi« 28. Januar 1871, also in nicht 180 Lage», 64 Ball»»« »it 358 Brieitanbea adgelaffen. Bon diesen Ballou« find: 46 glücklich angelougt, darunter 4 lu Belgte». 1 i» Holland, 10 zum Theil verunglückt, d. d. die Bai»»« gingen verloren, Mannschaft uu» Post wnrden gerettet, 8 volsttadig vernuglückt; 4 fiele» tu Fetudeshaud, 2 in« Meer. Man darf wohl der Erwart»», A»«dr»ck geben, daß auch Feüange, «»derer Staate» nöthiaensoll« »ich« hiuter de» Poriser Leistuugen z»rückstehe, »erd-,. Um die« »der »ahrschetuttch zu mache», ist nicht allein die Fabrikation brauchbarer Ballon«, sonder» anch die Heranbildung eine« »gchtige, »ud erfabreue, Pttsonal« »»bedingtes Erforderuiß und daher di« «»erdlag« i, fnst alle» größere» Armee» sormirte» Lu tschiffer-Trutwr» tmmerhM al« ein. wen, auch Archer Fortschritt zu begrüße».
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