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—4Z 27 — küste Afrikas. Man kannte damals noch nicht einmal mit Sicherheit die Mündung dieses Stromes, sondern hatte nur Kunde von dessen Mittellauf, Die meiste Anziehungskraft übte das von einer sagenhaften Glorie umschwebte Timbuktu am Niger, und darauf richteten sich die wissenschaftlichen Be strebungen in einer geradezu großartigen Weise hin. Der erste Versuch, Timbuktu zu erreichen, mißglückte. Gleichzeitig hatte nämlich die afrikanische Gesellschaft in London drei Expeditionen ausgesandt. Von Kairo aus sollte Leyard nach Süden und dann nach Westen auf Timbuktu marschieren. Er starb schon in Kairo. Von Tripolis aus sollte Lucas nach demselben Ziele Vordringen. Dieser kehrte unverrichteter Sache heim. Houghton war der einzige, welcher nach dem Innern gelangte, und zwar vom Gambia aus. In Kaarta starb auch er, und so waren die aufgewendeten Mittel umsonst ausgegeben. Erst Mungo Parks großartige Reise auf einem großen Teil des Niger, von 1795—97, war die erste, welche uns sicheren Aufschluß über einen Teil dieses Flusses brachte. Im Jahre 1798 wurde Hornemann von der Afrika-Association ausgesandt, um von Kairo aus zum Niger vorzudringen. Hornemann ging über Mursnk, wurde aber von seinem Ziele nach Tripolis zu abgedrängt. Auf seiner zweiten, von Tripolis aus nach dem Niger unternommenen Reise, im Jahre 1800, ist er gänzlich verschollen. Im Jahre 1805 befuhr Mungo Park zum zweitenmal den Niger, wurde aber, ehe er die Müudung erreichen konnte, ermordet. Zwei andere Reisende starben schon im Anfang ihrer Reise, Nicholls in Calabar und Röntgen in Marokko. Burckhard wartete gar fünf Jahre in Kairo auf die Gelegenheit, über Fezzan zum Niger zu gehen. Nun nahm die englische Regierung die Angelegenheit in die Hand und sandte Major Peddie aus, um den Niger zu erforschen. Auch diese Expedition blieb ganz ohne Ergebnis.