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Das Volk der Monbuttu. 147 Rauchen. Der Geschmack ist leicht bitter, etwas speichelcrregend." Die Monbuttu rühmen die Frucht als Mittel gegen Blutandrang, Schwindel und Ruhr; Emin ist es aber nicht gelungen, eine be sondere Wirkung festzustellen. Das Bier wird seltener aus Eleusinekorn, öfter aus Ba nanen bereitet. ArmiLlMeK Kapitel. Vas Volk -er Monbuttu. (Fortsetzung.) Kunstfcrtigkeit. „Begünstigt durch ein reiches und außer ordentlich verschiedenes Material an Holz, Rohr und Palmzweigcn, haben die Monbuttu schon seit alten Zeiten sich in Holzarbeitcn ausgezeichnet; die zierlichen Bänke und Bänkchen für die Männer, die Stühle mit wechselnden Mustern für Frauen, die Schüsseln und Näpfe zum Essen, neuerdings auch Kisten aus einem Stück Holz in Nachahmung der arabischen Klcidcrküstchcn sind ebensoviel Beweise dafür. Ankarebbeine *), von den Monbuttu mit dem Messer aus geschwärztem Holze geschnitten, brauchen den Vergleich mit Drcchslcrarbcit nicht zu scheuen. Freilich finden sich die eigentlichen Künstler in Holzschnitzereien, d. h. Köpfen, Figuren und dgl. mehr unter den A-Sandäh. Die Thongcfüßc, wenngleich ans grobem Stoff geformt, überraschen durch die Mannigfaltigkeit des Stils, die Reinheit der Verzierungen, die oft in erhabenen Mustern erscheinen, und das Vorhandensein von Henkeln oder Eindrücken für die Finger. Gewöhnlich sind die Thongcfäßc ohne Glasur und Schwärzung des ursprünglichen Thons, der nicht ein mal von seinen Glimmcrblättcrn befreit wird. In allen Arbeiten aber verraten die Monbuttu ein ausgeprägtes Zierlichkcitsgcfühl, und wie sic willig und geschickt zur Arbeit sind, so freuen sie sich selbst eines wohlgclnngcncn Werkes. Wie weit dieser Sinn für *) Ankareb ist der arabische Name für die im Sudan gebräuchlichen rohen Bettstellen, die mit einem Geflecht von Lederriemen überspannt sind. (Schweinfurth.) 10