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Inmitten des Urwaldes. 63 wie viele lange Nächte und dunkle Tage wir in alten Zeiten durch- gemacht haben, als wir miteinander durch Afrika vordrangen, und laßt jetzt Frieden in Eurem Herzen sein!" Dann wandte er sich in seiner frischen und unbefangenen Weise an die Manjcma-Häuptlinge und brachte sic dahin, daß sie sich bei Stanley wegen ihres Benehmens entschuldigten und zum Zeichen ihrer guten Gesinnung eine Mahlzeit Mais für die ganze Expedition zum besten gaben: ein freundlicher Abschluß nach der Unruhe und Aufregung des Tages! Anderen Tages traf denn auch Raschid mit den übrigen An führern ein; bleiche, matte Schattenbilder waren aus den kräftigen Männern geworden; denn 17 Tage waren sie im Urwalde umher geirrt, bis Uledi sie antraf und auf den rechten Weg nach Jpoto wies. Jetzt freilich würden sie bei reichlicheren Lebensmitteln sich bald wieder erholt haben. Aber die gute Stimmung der Manjema hielt nicht lange an; allzu bald nur kam es wieder zu Zerwürf nissen. Einen Sansibariten, der, vom Hunger gepeinigt, auf ihren Feldern Mais gestohlen hatte, stachen sie ohne weiteres mit dem Speere nieder; einen anderen, der nur den Versuch zu stehlen ge macht hatte, verurteilten sie zu 200 Hieben. Doch Stanley durfte die Geduld nicht verlieren. Nach tagelangen Verhandlungen erreichte er denn endlich auch, daß em Vertrag unterzeichnet wurde, in wel chem die Manjema-Führer versprachen: 400 Kolben Mais und 30 Träger zu liefern, um die im Hungerlager Zurückgelassenen nach Jpoto zu bringen, Nelson und alle Kranken bis zur Rückkehr Stan- leys vom Albert-See zu verpflegen und endlich der Expedition einen Führer nach Jbwiri auf deren Weitermarsche mitzugeben. Als Be zahlung dafür sollten sie, sobald die Nachhut des Major Barttelot einträfe, anderthalb Ballen Zeug erhalten. Denn die Stoffe, welche er selbst bei sich führte, durfte Stanley unmöglich um einen so großen Betrag vermindern. Für allerhand Dinge aus seinem eigenen Besitze kaufte Stanley zu dem ausbedungenen noch einen weiteren Vorrat von Mais hinzu, sodaß am nächsten Mittage Jephson mit 1000 Kolben Mais, 40 Sansibariten und 30 Manjema-Sklaven aufbrechcn konnte, um die bei Kapitän Nelson Zurückgclasscneu aus ihrem Elend zu erlösen. Es hätte nicht Mountcney Jephson sein müssen, wenn nicht die Aufgabe mit der größtmöglichen Energie gelöst worden wäre. Mit fieberhafter Ungeduld trieb er die rüstig ansschrcitendcn Träger