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llllenburger Vilder. Von Georg Hesekiel. I. Der Erfinder des Pulvers. (§in kleines Haus ist es, mit tiefen, schmalen Fenstern auf der Mönchsgasse, was unsere Aufmerksamkeit fesselt. Im Reich war ein Mönch, Augustinerordens, seinen Na men weiß Niemand mehr, und seine historische Gestalt steht vor uns von dem gewaltigen Reiz des tiefsten Geheimnisses umflossen. Ob er die Frucht war einer Fürstcnliebe? ob ein fürst lich Herz ihm im Busen geschlagen, wer will cs wissen? Doch wenn die Fürsten nicdcrstiegen sonst, in alten Zeiten, und Hir ten wurden auf den grünen Fluren, versteht sich, wenn schöne Hirtinnen dort die Lämmer weideten, kurz, wenn in jener Zeit der Fürsten Liebe weiter als ihr Purpur reichte, so hat ein Fürftenherz geschlagen unter unsres Mönches Augusti nerkutte. Er wußte nichts von seinem Leben mitzuthcilcn, ein schönes, blasses Weib, es brachte ihn, den zarten Knaben, an des Klosters Pforte. Sie zog die Schelle — langsam hallte hin der Klang durch die weiten, dröhnenden Gewölbe. Es war bitter kalt — das zarte Knäblein bebte an der Pforte. Seine blasse Führcrin aber bebte schlimmer, eine glühende Hitze lag auf ihrer Stirn; dreimal drückte sie die bleichen Lip-