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Gedichte. Von Johannes Nordmann. I. Vom tebcn. Legt zurecht des Wortes Garben Aus den reichsten schwersten Halmen Für die Armen, welche darben Und die letzten Ähren sammeln Auf dem Feld, dem abgemähten; Die nicht ernten, wo sie säten, Offen singen fromme Psalmen, Aber heimlich Flüche stammeln. Sättigt mit dem freien Geiste Ihre weltvergeffne Seele Und ihr Herz, das armverwaiste, Daß sie kräftig sich erheben Und sich gürten stark die Lenden, Um den Frevel abzuwenden, Daß der starke Muth nicht fehle, Um ihr Leben frei zu leben. Frei zu leben ohne Sorgen, Welche lastend sie bedrücken, Heute glücklich, selig morgen! Tröstet nicht mit schönen Worten Und mit feigen Zukunftträumen; Früchte reifen auf den Bäumen, Um sie von dem Ast zu pflücken: Öffnet weit des Lebens Pforten.