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ttrme Poe teil. Eine Vorlesung von Heinrich Laube. «Fch will Ihnen durch Beispiele darthun, daß auch in litera rischen Dingen ein mit gutem Herzen ausgestreutes Korn tau- tendfältige Früchte tragen kann. Die Wohlthätigkcit, eine Tugend und ein Glück, ist von allen Religionsstistern mit gleicher Wärme empfohlen worden, von Konfutius wie von Moses, von Christus wie von Muhamed. Die Religionsstif ter haben es gewußt, daß man sich im Wohlthun am unmit telbarsten der Gottheit nähern kann, daß im Wohlthun auch dem schwächer begabten Menschen ein unermeßlicher Einfluß auf die Menschheit erreichbar ist. Es ist möglich, ja es liegt in der Geschichte tatsächlich vor uns, daß gering erschei nende Wohlthaten den Grund gelegt haben zu einer heil samen Umwandelung der ganzen geistigen Welt. Indem ich Ihnen aus unsrer nächsten Vergangenheit einiges Der artige in's Gedächtniß rufen will, hoffe ich, Sie günstig zu stimmen für unsre Idee, für die Idee nämlich, Fürsorge zu treffen auch für arme Literaten. Lassen Sic uns nicht wiederholen, was man allerdings mit einiger Befugniß viel fach behauptet hat und behaupten kann: Das wahre Talent und die tüchtige Fähigkeit werde sich über allen Mangel hin aus, durch alle Schwierigkeiten hindurch geltend machen. Ja, das mag sein, aber wie oft sehen wir denn auch, daß es mit vergällter Seele, mit verbitterter Stimmung am Ziele ankommt und um deßwillcn herbe und harsch cinwirkt, eben weil cs auf seinem Wege nur Unfreundlichkeit, nur gemeinen Kampf