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5192 Für die allseitigen Beweise aufrichtiger Theil - nahme beim Verluste unsere* Felix Allen unseren herzlichsten Dank. G. AL««erer und Frau. Familie« - -Nachrichten. Vnlobt. Herr Kaufmann Julius Piltz m Oschatz «it Krl. Jda Lieget iu tztetzpeo. Vermählt: Herr Fritz Hvffmanu i» Luden mit l. Batest« Berger i» Oschatz. Herr Poßmeister tnrich Bern Haid in Potschapp»! mit Krl. Ltara »lg. Herr Llerander Herrmanu i» Dre-deo mit Johanna Morgenstern. Herr Gustav Mvcket iu :e*d«a mit Art. Huld« Aldrrcht Geboren: Herrn GerichtSamtmanu Paul Meusel iu KSmgSdrück ein Sohn. Herrn Lehrer Georg Kriedebach m «adedrrg eia« Tochter. Herr» Moritz Zinkers«, iu Alteuburg «tu« eure Lachter. Gestorben: Frau Sophie tkStlh. Krause grb. Bauer iu Lolditz, Kauf»»«» Lu-ust Wehl Lochte». Herr» Lu-ust vrux in Zwickau Herr Lu-ust iu Dresden. hl« tu Zittau. gellte 1b. 6 v. I,. 4. u. I. — 8 ll. ». ». — r. I» 8*»LIa»d»ck, I»». l. Mriudruii M. L.7.i,.L°LW ch. Freitag lnabent>r/,*-»/,ii ivettrag zur Lehre von den Wetten. Da* bürgerliche Gesetzbuch bestimmt in H. 1480: „Forderungen au* Spiel oder Wette können weder mittelst Klage, noch mittelst Einrede geltend gc- macht werden. Ist jedoch da* bei eine« Spiel, oder bei einer Wette, Verlorene geleistet, so kann da* Geleistete nicht zurückgefordert werden, au*> genommen wenn da* Spiel oder die Wette, in Folge deren geleistet wurde, verboten ist. In dem nachstehend» referirten Rechts falle — der namentlich da* Leipziger Publicum wegen der darin vorkommenden Persönlichkeit, de* immittelst verunglückten Luftschiffe»* Sivtl, einigermaßen interefsiren dürste — wurde von der beklagten Partei behauptet, daß e- sich um eine nicht klag bare Wette handele, der Anspruch de* Kläger* jedoch von den erkennenden Behörden aufrecht erhalten. klagte nämlich vor dem Gericht-amte im Bezirksgerichte Leipzig von 8 einen Geldbetrag von 97 Thlr. nnter dem Ansühren ein, daß der Beklagte ihm unter seiner Acceptation 100 Thlr. versprochen habe, wenn er die Courage habe, sich an der im November 1873 veranstalteten Sivel'schen Luftschifffahrt al- Passagier zu betheiliaen. Der Beklagte bestritt die l hatsächlichen An führungen deS Klagvorbringer» und erbot sich zu Ableistung de- über solchen angetragenen Eide-, verlangte jedoch in erster Linie Abweisung der Klage, da nach solcher eine Wette vorliege, eine solche aber nach 8 1480. de- bürgert. Gesetzbuchs nicht klagbar sei. Da- Proceßgericht fand darin keine Wette, sondern nur ein einseitiges und acce- ptirte- klagbare- Versprechen und machte die Ent scheidung der Sache von Leistung de- angetragenen Eide- abhängig, ein Bescheid, den da- königl. Appellationsgericht zu Leipzig unterm 27. Oct. 1874 bestätigte, indem eS sich in den Rationen über die Klagbarkeit diese- Rechts geschästS dahin auosprach: Der angezogene Paragraph deS kürzerl. Gesetz buchs habe den Begriff der Wette näher nicht bestimmt. Maßgebend für diese Begriffsbestimmung seien demnach die in der Theorie und Praxis darüber geltenden Ansichten. Der Beklagte solle dem Kläger eine Geldsumme von Einhundert Thaler für den Fall versprochen haben, daß sich der Kläger an einer Luftschifffahrt de- Lusischiffer- Givel als Paffagier betheilige. Nach den pp. Er läuterungen de- Kläger- im Replcksatze scheine der Anlaß zu jenem angeblichen Versprechen in einem Meinungsstreite der Parteien darüb» r be standen zu Halen, ob der Kläger den Muth zur Theilnahme an einer Luftschifffahrt besitze. De-Halb allein würde jedoch dem von dem Kläger behaupteten Abkommen die Bedeutung einer Welte noch nicht leizulegen sein. Eine Wette sei, wie auch der Kläger hervorgehoben, lldiglich dann anzunehmen, wenn nicht dloS der eine, sondern auch der andere Theil für den Fall seine- Unter liegen- in der betreffenden Meinung-streitigkeit sich zu einer Leistung verbindlich mache. Ferner fehle e- nicht an Entscheidungen und Recht-Iehren, welche eine unter Verhältnissen der angegebenen Art getroffene, nur den einen Vertrag schließende, zu einer Leistung verpflichtende Uebereinkunft nicht al- Wette behandeln (Bekenntniß de- vormaligen Apell-Gericht-, mitgetheilt in Schwarze'- und Heyne'» Untersuchungen praktisch wichtiger RrchtS- materien S. 9V. Schweppe Röm. Privatrecht 8 521. Iheringin den Jahrbüchern für Dogmatik Bd. 4. S 100.) Ferner laste sich nicht in Abrede stellen, daß dergleichen Uebereinkünste in der Sprache de- gewöhnlichen Leben» zuweilen eben sall- Wetten genannt werden. Indessen die Überwiegende Mehrzahl namhafte Recht-lehrer erfordert rum Begriffe der Wette, daß Jeder von den Vertragschließenden für den Fall der Nichtbewährung seiner vom Gegentheil bestrittenen Behauptung eine Leistung zusichere. (vWanaerow Pandekten 8. 673. Anmerk. Nr. I. Bd 3 F 538. Aust K. Sintern- Civilrecht 8- 97. not. 73. Windfcheid Pandekten, H. 420. bei not. 4. Gerber, System de* deutschen Privatrecht* tz. 194. not. 2). Diese Auffassung erschien gerechtfertigt. Derjenige Vertrag, mittelst deffni nur ein Theil für den Kall de- Rechthaben eine Leistung Uberuehme, laufe zumeist auf ein bedingte* Schenkung-Versprechen, unter Umständen aus die Verabredung einer Strafe hinau* und habe wenigsten* der äußern Erscheinung nach da* Wesen, solcher Rechtsgeschäfte. Jedenfalls gestatte die neuere Gesetzgebung eine andere Auschauuvg nicht Da tz 1450 de* bürg. Gesetzbuch* und §. * de- Ge setze* vom 11. April 1864 Spiel- und Wettschul, den (abgesehen von der Zurückforderung eine* al* Wetten im Sinne der nur erwähnten Ge- setze-vorschriften lediglich solche Beredungen gelten können, welche mit dem Spiel rum Mindesten d i e Eigenschaft gemein haben, dag sich dabei jeder Theil für den Fall ihm ungünstiger Entscheidung «»er zur Zeit de- Vertrag- ungewissen Bedin gung zu «ner Leistung anheischig mache (siehe Arndt« Pandekten tz. 236 Nr. 4. Wind- scheid I. e. tz. 419 ) Allerdings habe da» Kgl OberappellationSgericht früher wiederholt söge- nannten einseitigen Wetten recht! che Wirksamkeit und adgrsprochen (Zeitschrift für Rechtspflege . Bd. 11. S. 376 und tz. 38l flg ßnwnabnolrael spoftstr«-e 7. Täglich geöffnet von Morgen* bi* Abend*, Sonn- und Festtag* b>S Mittag«. Wannenkurbäder genau nach ärztlicher Verordnung Verwaltung, Bo. 11. S. Bd. 20. S. 29). dir* jedoch thell* aü« «echt«- gründe«, welche durch die neue Gesetzgebung sich erledigt Huben, theil* au* sachlichen Erwägungen, die gegenwärtigen Fall* sticht einschlaaev — Namentlich ergäben sich Zweifel a» der Ernstlich- k»lt de* in der Klage behaupteten versprechen* au* den Acten nicht und besondere Umstände, welche derartige Zweifel Hervorrufen könnten, habe der Beklagte emredeweise gütend zu machen gehabt (vgl. Z. 175. de* bürg. Gesetzbuch*). Nachtrag. <5 Leipzig, 24. September. Bei dem heute stattaefnndenen Licitation*termine, die Ver- miethung der dermalen von den Herren Gebrüder Koch au» Lausigk ermiethrten Localitäten im Comwungrundstück, Salzgäßchen Nr. 1/304, Ab theilung -1. de- BrandkatasterS, bestehend au- einem Gewölbe Init Schreibstube und kleiner Niederlage, sowie einer Stube und Kammer im ersten Stocke de- Seitengebäude- betr, waren 3 Bieter zugegen und ist ein Höchstgebot von 1710 ^ pro anno zethan worden. * Leipzig, 24. September. Nachdem bereit schon vor einiger Zeit der östliche Flügel de- Neubaue» am Schlosse Pleißenburg unter Dach gebracht war, ist in den letzten Wochen auch am westlichen Flügel fleißig gearbeitet worden, so daß auch auf diesem sich heute da- Dachgebälke erhebt und nur noch der Mittelbau zu vollenden ist. Da- kolossale Bauw«k, bekanntlich auf den Fundamenten de- alten TrotzerS aufgebaut, hat eine gewaltige Front und eine beträchtliche Höhe. Auch in der unmittelbaren Nachbarschaft der Pltißenburg herrscht rin emsige- Treiben, um die noch unvollendete Front an der Schulgafse mit ansprechenden neuen Gebäuden zu decken. * Leipzig, 24. September. Im Nordosten von ig, dicht bei Neuschönefelv, hat sich bekanntlich äufe ber letzten Jahre ein neuer Ort, der sogenannte Neue Anbau gebildet. Dieser Ort ist bereit- zu beträchtlicher Ausdehnung und Be- völkerung-anzahl angewachsen. Durch die Zu gehörigkeit zu der ziemlich entlegenen Gemeinde Altschöneseld, welche- Lerhältniß die Bewohner de» Neuen Anbaue- bl- jetzt mehrmals, aber ver geblich zu ändern versuchten, sind denselben schon öfter- recht fühlbare Nachlheile erwachsen. Eine große Nnzuträglichkeit stellte sich wieder bei der letzten Landtag-Wahl heraus. Die zahlreichen Wähler de» Neuen Anbaues hatten gewünscht, lwß für sie e,n Wahllocal im Orte selbst errichtet werbe, c- wurde ihnen jedoch dies,.» Verlangen abgeschlagen. Die Folge davon war eine äußerst geringe Wahlbetheiligung, da die meisten Wähler, welche während de- Tage- nur um die Mittagsstunde zu Hause sind, nicht die Zeit erübrigen konnten, den weiten Gang zum Wahllocal,n Allschönefeld zu unternehmen. Dem Vernehmen nach wird diese Thalsache dem Protest gegen die Gültigkeit der Wahl de» vr Heine mit einverleibt werden. * Leipzig, 24 September. Die Grundsätze, nach welchen bei der Dre-dner Gewerbe- und Industrie-Ausstellung die Preise vertheilt worden sind, scheinen unter den Ausstellern mehr fach Unzufriedenheit erregt zu haben. Wir hören, daß von namhaften Industriellen, welche die Aus stellung beschickt hatten, die ihnen zuertheilten Anerkennung»-Diplome an die Commission, mit beigefügter Motivirung diese- Beschlüsse-, zurück gesandt worden find ES wäre wohl im öffent lichen Interesse wünschen-werth, daß die betreffen den Firmen mit ihren Namen und mit ihren Motiven an die Oeffentlichkeit träten. — Bon dem gegenwärtig in unserer Stadt weilenden, durch seinen Bildercyklu* „Satan im Frack" rühmlichst bekannten Freiherrn v. Grimm erschien für ui dürfte. durch Direktor Haase an vr. Förster zum Bor Wurf hat. — Die Vorstellungen, welche allabendlich in den neu restaurirten Sälen de- Hotel de Po- log ne stattfiuden, haben, da Herr Noack für einen in jeder Beziehung angenehmen Aufenthalt Sorge getragen, «n immer zahlreicher werdende- Publicum herbeigezogen. welche* den verschiedenen Vorträgen die verdiente Aunkennuvg zu Tbnl werden läßt. Unter den Darstellungen haben namentlich der von Fräulein Amanda getanzte Pesther Walzer, die ku» äs ckear der Fräulein Amanda und Antonie, die große Jongleur - Production de* Mr. Arr-Bou, namentlich der Schmetterlingsfang und da* indische Wasserschwenken, ferner da* von der Gesellschaft Ioannowitz vorgeführte große gymnastische Potpourri «inen außerordenttichen Erfolg errungen. Aber auch alle andern Num mern de* abwechslungsreichen Programm* werden künstlerisch vollendet, und, wa* die Tänze an- langt, graziös leicht auSgesÜhrt, während endlich auch die Darstellungen plastischer Meisterwerke au* den Zeiten der Griechen und Römer reichen Stoff zur Unterhaltung darbirten. ) Leipzig, 24. September. In der Zntzer Straße war gestern Mittag der Führer eine* leeren Kohlenwagen* nicht zu bewegen, da* Pfer- debahrglei* mit seinem Geschirr zu verlassen, ob wohl ein Pserdebahuwage« unter wiederholten Signalpfeife» heraugesahreu kam, auch hinlänglich Raum war, zu beiden Seiten hiuzulenken. Da der renitente Fuhrmann auch dem Geheiß de* Conducteur* nicht Folge leistete und vom Pferde bahnen* nicht herabfahren wollte, wurde er arrettrt und nach der RathSwache abgeliesert. Dort erfolgte alSdann noch seine Iabaftirung, während da* Kohlengeschirr einstweilen ,m Mar- stall untergebracht wurde. — Zwei Hallenser, die sich HaadelSlente nennen, der hiesigen Polizei aber al* berüchtigte Kümmelblätrcheuspieler bekannt sind «ad deshalb hierorts zum Aufenthalte sich nicht eignen, am allerwenigsten aber zur Messe hier geduldet werden können, wurden am Donner-tag Nach mittag am König-Platze beim Spazierengehen an getroffen und Vorsicht- halber auf dem Nasch markte eingesteckt, um später zwang-weise von hier sortdirigirt zu werden. — In der Grimmaifchen Straße Nr. 17 gab e- am Donner-tag Abend gegen 7 Uhr Feuer und zwar war in einer Expedition daselbst eine Partie Papierspäne in Brand gerathen. Die Gefahr wurde schnell beseitigt, doch war eine große Menschenmenge zusammengelausen. — Ein andere- Schadenfeuer von größerer Bedeutung entstand am Freitag Morgen in der 8. Stunde in der Wohnung einer Wäscherin, Hainstraße Nr. 21. Die Frau hatte ihre zwei kleinen Kinder von 6 und 7 Jahren in der Stube allein zurückgelaffen, letztere aber sich damit ver gnügt, aufgesuvdene Streichhölzchen zu entzünden und damit Papier anzubrennen. Hierbei gerieth eine große Partie in der Stube befindlicher feiner Lohnwäsche in Brand und da- Feuer theilte sich sogar dem Fußboden mit. Zum Glück wurde da» Feuer noch rechtzeitig bemerkt und vor weiterer Au-dehnung beseitigt. Die Lohnwäscherin, deren Kinder übrigen- trotz der groß« n Gefahr schadlos davongckommen, soll einen bedeutenden Verlust haben, da sie die verbrannte Wäsche ersetzen muß. — Drei Kramer Wetzsteinhändler, welche der schweren Körperverletzung beschuldigt sind, wurden am Donner-taa auf Requisition von W«rda« polizeilich hier sestgenommen und heute zur weiteren Untersuchung dahin abgeliefert. — Wegen Unterschlagung eincassirter Gelder im Betrage von 59 die er an seinen Meister hätte abliefern sollen, kam gleicbzeitig ein hiesiger Fleischergeselle in polizeiliche Haft. — In der Erdmann-straße hatte am Freitag Nachmittag die 9 jährige Tochter einer dort wohnhaften Wittwe da- Unglück, daß in dem Augenblicke, al- sie an einem Thoreingange vorüberging, der eine Thorflügel umstürzte und aus düS Kind nieder fiel. Dasselbe wurde an Kopse und Beinen schwer verlctzt nach der Woh nung der Mutter getragen. — Ter „Dre-dn. Anz." schreibt: Wie wir au- glaubwürdiger Quelle erfahren, ist da- Er- gebniß der Ermittelungen de- steuerpflich tigen Einkommen* in der Stadt Dre-den folgende-: Einkommen au- Grundbesitz 21,901,744 34 Einkommen au- Capital- zinsen rc 34,111,015 89 - Einkommen au- mit Gehalt oder Lohn verbundenen Stellungen 40,449,924.54 - Einkommen aus Handel und Gewerbe 74,534,417 60 - Gesammibetrag der Einkünfte 170,997,102 37 - Abzüge an Schuldzinsen rc. 14,247,938 71 - Steuerpflichtiges Einkommen 156,749,163 66 - Einfacher Steuerbeitrag 226,043 28 - Zahl der Beitragspflichtigen 89,970 - ES werden nunmehr zunächst im Laufe de- Monat- Oktober die Einschätzung- - Commissionen die Prüfung der eingegangenen, beziehentlich noch eingehenden Reklamationen, deren Zahl wohl auf 10.000 zu veranschlagen sein dürste, vorzunehmen haben * Ir. »der-, 24. September. Von den Direktoren der Pirnaer Bank haben Bretschueider 21 Monate, Felix Marx 6 Jahre, Alfred Marx 2 Jahre Gefängniß al- Strafe erhalten. Ber Erstere« »erden 9 Monate, bei Felix Marx 18 Monate, bei Alfred Marx 2 Monate al* dnrch die Untersuchung-Haft verbüßt abgerechnet. * Borna, 23 September. Am vorigen Dienstag ist das Dorf Kit sch er von einer bedentenden Kenersbrunst beimgesucht worden. E* -rannte» die Wohn- und Wirlhschaftsaebäude der Gnt*» besitzer Reimaun, Stein, Weisre, Gilbert. Krenzel, Zenker und Handrack, im Ganzen 7 Wohnhäuser, 5 Scheunen und 6 Seitengebäude, nieder. Da* Feuer soll dnrch »u starke- Einfenern unter dem Waschkeffel im Rekmaun'fchen Gut entstanden sein, wodurch sich die Este und von da an* da- Dach entzündet hat. In Folge der herrschenden Trocken heit verbreitete sich da* Fener nach den übriaen Grundstücken weiter. — Am 20. September sind in Nevker*dors ebenfalls drei Häuser mit Schuppen »nd 1 Scheune abgebrannt. — Im Verlage der E. Pseiffer'schen Buch- und Kunsthandlung in Berlin ist soeben ein Var- zin-Album erschienen Dasselbe enthält 9 An sichten der verschiedenen Bestandtheile de- elastisch gewordene« Tuscnlnm, welches dem großen Kanz ler die so nothwendige Einsamkeit »nd Ruhe bietet, und darf daher der Anfmerksamkeit Aller, welche den Lenker der deutschen Politik verehren, angelegentlich empfohlen «erde». Kürst Bismarck selbst hat sich in anerkennendster Weise über da* Albnm ausgesprochen. — Nach. Erlaß de* die stande*herrliche» Rechte de* Herzog- Hon Aremberg',Meichptß em- schränkeuden Gesetze- war e* den Beamtende* Herzog- freigrlaffen, binnen gewisser Frist sich zn erkläre«, ob sie den staude-herrlichen mit dem Staatsdienste z» vertauschen bereit seien. Wie man den „Hamb. Nachr." schreibt, habt« fast ohne Ausnahme die richterliche« wie Verwaltung-- beamten sich zum Uebertritt in den Gtaat*dirnst entschlossen; jenen sind bereit* ihre neuen Posten angewiesen, während die Verwaltuug-beamten, soweit sie an Ort und Stelle bleiben, ihre Func tionen jetzt iu der Eigenschaft vou Staatsbeamten versehen werden. Und Schönburg? — Aus Speyer schreibt man unter dem 20. d. M : Secondelieutenant Krembs von der 1. Compagnie de- hiesigen Pionier- Bataillon- forderte gestern Nachts 12 Uhr in angetrunkenem Zustande ein in der Herdgaffe bei ihrem Liebhaber stehende» Frauenzimmer auf. ihn zu begleiten. Ans ihr Hülferusen eilten mehrere Heimkehrende hinzu; Lieutenant Krembs jedoch stieß dem einen von ihnen, dem Schuh macher Dietz, den Säbel in den Leib und ver setzte de« Mannheimer Boten Uhlenbnrg einen Hieb; die Verwundung de* Dietz soll leben-» gefährlich sein. Erst nachdem dir- geschehen, gelang es, den Osficier zu entwaffnen und seinen Säbel zu zerbrechen. Am 20. d». Mittags um 12 Uhr vor dem ersten Verhöre machte nun Lieutenant Krembs in der Kaserne seinem Leben durch einen Gewehrschuß in das Herz ein Ente. — In Colmar schafft man rüstig an den Vorarbeiten zu dem oenologischen Eongreß und zu der großen Wein-Au-stellung, welche in der Zeit vom 25. September bis 3. Oktober dort Statt haben soll. Alle Weinländer Europa werden nach den bereit- vorliegenden Anmeldun gen vertreten sein, und es hat sich namentlich auch Frankreich verständiger Weise nicht anßge- schloffen. Inmitten ber anmuthiaen BoSqnetS des colmarer MarsMes erhebt sich die stattliche Bruat-Fontaine (zu Ehren de- Admiral- Bruat 1864 errichtet). Diese soll den Mittelpunkt de- aufzunmmernden AuSstellungS-Pavillon- bilden Deutschland wird hier zum ersten Mal in Voll ständigkeit übersehen, was der Weinbau de» Reichslandes mit seinen 32,000 rebtragenden Hektaren, welche durchschnittlich ein IahrcSproduct von l,800.000 Hektolitern liefern, und mit seinen Lagen von Wolk-Hcim und Neuweiler im Nieder- elsoß, Reichrnweier. RappoltSweiler, Gebweiler und Thann im Oberelsaß zu bieten vermag. Welche Rolle der Wein im elsässischen Fa milienhaushalt spielt, ist mancher ver einge. wanderten Beamten — namentlich der nord deutschen — mit Erstaunen inne geworden. Da wird kein Klafter Holz gespalten, keine Büglerin oder Näherin leistet ihre schätzbaren Dienste, kein Schreiner oder Schlosser arbeitet im Hause, ohne daß ncbm dem Lohn die ort-übliche Literzahl Wein verabreicht werden muß. E* darf dann freilich ein ganz unschuldiger sogenannter Trink wein sein. So kommt eS denn, daß nahezu die Hälfte obiger 1,800.000 Hectoliter im Lande ge trunken wird. Professor Schmoller in Straßburg sagt mit Recht in seiner Geschichte der dentschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert: „Der Wohl- habende lebt in Süddeutschland einfacher, der Aermere besser al- in Norddeutschland." Wie sehr die- für da- Elsaß zutrifft, mag da» Menu eine- gewöhnlichen Wingert-Arbeiter- an- der Gegend von RappoltSweiler zur Zeit ber Früh jahr S-Weinbergarveiten erläutern: .Morgen- 5 Uhr ein Weinglas voll Branntwein, dazu vrod. 7 Uhr Mehl- oder Karloffelsuppe. 10 Uhr Brod «it Käse, oder Wurst, oder Eiern. Mittags Fleischsuppe, Rindfleisch, Gemüse und Kartoffeln, oft Speck <ü* Beigabe. 4 Uhr Nachmittag* Brcb mit Käse. 7 Uhr Abend* Fletsch mit Salat. Dazu für Mann und Tag 5, an einigen Orten 6 Luer Wein. — Plombirte Soldaten! Die freie Schwerz ist es, welche um diesen Artikel die Welt »n bereichern gedachte. E* sollte nämlich da* in Constauz garnisouireud« 6. Badische Infanterie- Regiment Nr. 114, da* an den Herbst-Uebnngen der 29. Division i« Elsaß Theil gen»«««, von Mühlhausen an* mit der Eisenbahn äber'Sasel »nd Schaffhansen i« sei« O«m»ifo» jurÜckkrhrer. Die Schweizer gaben hierzu die Erlanbuiß »ur nnter der vedingnag. daß die »aM» Mmbirt würden. Natürlich fand der RegimeütScoMmav- denr kein Behagen daran, sich und seine Leute al* verzollbare* Gepäck behandeln z« lasse», und so kehrte denn da* Regiment auf einem allerding* viel weiteren Wege, aber ohne die Plombe der liebwerthev Eidgenossen, nach Covstanz zurück. Ein jüngerer Bruder de* berühmten Füsilier Kntschke, welcher bei selbigem Regimente steht, fühlte sich durch den Vorfall zu folgendem VerS- lein begeistert: Wa- kraucht da iu dem Busch herum? „Der Stier von Uri mit Sebrnmm! ' Ein Stier wär' das? Ei, kein« Spur!' E- ist ein großer Ochse nur. > FPÄM — M Lange Str. 4. Bei Wtch»t, MLe»»»«tt«»e»s. ' Vter»«»-, GikLttmsGsletA*» r». schnelle, nachhaltige Heilnfotge. 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