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Erscheint täglich früh 6»/, Uhr. >U»actio» ua» Lrpedttr«» JohanuiSgafle 33. Aerantw. Redacteur Fr. Hüttmr. Sprechstunde d. Redactiou V-rmin,,« „u 11—» Uh« U-chmtua,« ,«» 4—4 UZr. Annahme der für die nächst. Tageblatt nud Festtagen früh bi- V»T Uhr. FiUMr für Zustratraauoahmrr Otto Klemm. UniversttLtSstr. 22, Lauis Lösche. Haiustr. 21, pari. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- nnd Geschäftsverkehr. U.8»». Ld»»»r«t»trprr1» vierteljährlich 1 Lhlr. IS Ngr,' tucl. vrmgerlohn ' Thlr. 20Ngr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. velegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen «hne Postbeförberung 11 Thk- mit Postbefvrdrrung 14 Ihlr. Zasrratr «gespaltenrBourgoi«zrilr 1'/,Ngr. Grvßerr Schrift« laut unserem Prei-verzrichut-. Lectawc» «irr d »rvacttoarßrtch dt« Svaltzeilr » Nar. iZnserat« find stet« au d. «Iptdvto« zu send«. Zur geMigeu Beachtung. Um bei Ausgabe der Legitimationlkarten zum Abholen de- Tageblattes beim Quartalwechsel den Andrang möglichst zu beschränken, können die geehrten Abonnenten Karte ««d Rechnung bereit» von heute an in Empfang nehmen lassen. L^peailtvi» -Les laelpLlxer V»xedl«tte«. Zur geMigen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 28. Juni nur Vormittags bis 1,9 Uhr »eöstu t LxpesLITß«» ÄS» LielpLlUvr V»US^LWttS». BekanMmachung. Wir finden uns d»rch reuerltche Borkommniffe veranlaßt, da» ans den Friedhöfe« ver- Ichrrnde Public«« und die daselbst beschäftigten Personen darauf besonder* aufmerksam zu machen, daß nach Z de» Etrasgrfitzbuche» für da» Deutsche Reich derjenige, Melcher vorsätzlich »vd recht» wi»rig Grah»L'l«» oder W«g«»stäade, »eiche zn» Brr« schSnernng öffemtltche« Weg«, Plätze »der Nnlagr« dienen, heschädtht oder zrrOört, GrsLugntßstrase bt« zu S Jahren oder Geldstrafe bi- zu 500 Tbk. ,u gewärtigen hat. Leipzig, den 20. 3nnt 1874. De» Math de» Gtadt Beipzig. vr. E. Stephani. lerutti. Zur Ltrmr -rr tvahrhrit. * Leipzig, 2». Juni In der heute an »gegebene« Nummer der hier erscheinenden ..Leipziger Nachrichten" sind mehrere Brhauptuugeu ent- halten, welch« lm Interesse der Wahrheit und dr» Public««» tu gebührender Leise berichtigt werdrn wüsten. E» wild daselbst zudlirderst behauptet: „Die Zahl der Abonueulea der „Leipziger Nachrichten" sei notorisch grlißer, a!» die de« Tageblatte» Mar, da e» Amtsblatt ward". Düse Behauptung ist ret» au» der L»st gegriffen; denn während die „Leipziger Nachrichten" heute noch nicht 5090 Lbovneuteu auszumetsru haben, betrug die Zahl der Abonnenten d«< Tageblatt»» im Jahre 18b», de« dasselbe die Bezeichnung „Amtsblatt" «hielt, 344». E» wird ferner behauptet: „die Verbreitvng der „Leipziger Nachrichten" nach au»wär1» stehe nicht weseutltch hinter derjenige» d»s Tageblatt«» zurück, »uv e» würde eine Anfrage a»s de« Kaiserliche» Postamte darüber desrtedtgeude» Ausschluß geben." Auch diese Behaupt»»- ist dovstöudig falsch. Da» Tageblatt derseudet durch die Post gegenwärtig l»»7 Sxrw plare, di« „Nach richten" »och nicht einmal di« Hälfte dieser Zahl. Außerdem werde» dom Tage- blatte 78t Epemplare durch Zeit«ug»-Bpedit«»re m die beuachdarteu Orte desHrdert, während die Zahl der Somplar«, welch« noch auf auderen s Wegen pridaiim daht» gehen, nicht »ohl eo» " trolirt werden kau«. Sind die „Nachrichten" im Staude, diesen durch«»» wahren Araaheu gegen über di« W«ha>pt«»g aufrecht zu erhalt«,, daß idr« Verbreitung nachaußr» nicht wesentlich hinter der de» Tageblatt» zurückstehr 7 Und wenn die Behaupt «»gen der „Nachrichten" wirklich be gründet wäre». me»u sie tu der Lhat auch »ur tu etwa 244» Epemplare» «»»wärt» »«breitet »ärr», wie wenige Epcmplare wärde» dauu iür ihre B«brett»«g i» der Stadt übrig dleiden l Es wird fern« behauptet: „eine wirkliche U«we»»u»g d« „Nachrichten" zu« Amtsblatt würde sofort den Arial, habe», die Auslage de, selbe» »« mehrere tausend Exemplare zu steig««". La» Letzt«« «scheiut »euu doch «l» ihatsächlich »vmögltch, wenn die iu der gefler» abgedruckle« Beschwerde de» HnauSgebnS ene» Blatte» tuthaUeu« Lvgaie, d«»letzter«werde bereit» jetzt iu jeder Haushalt»«, Leipzig» grlese», aus Wahrheit dnuheu sollte; de»» w«her unter solche« Verhältnissen 'chaell, wie t« Haudumdreheu, uoch «tut ge Tausend« dou Nbouveuteu kommen fotzte», ist wohl jede« Gachverständtgeu «ueifindlich Die amtlichen Anzeigen allein thuu's wahrlich nicht, und wer von diese« Zaubermtttel sich golseve Berge verspricht, »st auf falscher Fährte. Da» „Drtsdner Journal", da» amtliche Organ d« Staatßrrgirruug, hat «in volle» Vierteljahr, hindert hindurch bedeutend« Z-schüfle au» Staats- untelu gebraucht, weil e», trotz aller awllicheu Bekauulmachuugeu, ohne Lvtns ttzaug nicht zu «ristirr» vermochte Die „Leipziger Zeitaug", tu s a»»rrgrwHhnlich vorlhriihast« prtvileairler Stel lung, hat au Aeturrträgniste« wie au »bouuenteo »n de» letzte» Jahreu »urchäu» nicht z,g«o«»eu. Da» Leipziger Tageblatt hat t.«tz de» viel- »ea Amts - -- langsam entwickelt, obwohl doch Werth, Bedeu- tun;, und Trefflichkeit »er amilichrn Bekannt- »achungen vor 18 Jahreu genau dieselben waren wie beule. Die nachstehenden Zahlen werden da» nur Gesagte allenthalben bestätigen: Da» Tageblatt «schien 1« einer Urflagt von: am Jahre»schluß: Exemplaren: 1856 3400 1858 3800 1840 4500 18S3 5200 1858 7550 1859 7875 187» 8450 1871 9200 1872 12.450 1873 11,100 1874 (Johanni«) 11,800. Lolche Zahlen bedürfen Wohl keines Eom- mevtart l Syno-e. «*« Dresden, 25 Juni. Die Ehnode hielt heute ihre Lchlußsitzung ab. Aus der Tages- »rvuuug stand zunächst die zwette Berathung Über dt« Vorlage, die Etuführung stue» Bibel- auszuae» tu de» Volk»schulen brtreffeud. Der früher« Beschluß lautete: Die Lynod« «- klärt: I. tu Folge der durch deu Erlaß vom 12. Juut an dte Stzuod« g«ichleteu A»ff»rd««ug »ud aus Gruud der dabet vorgrlegten Gutachten: 1) daß, soweit e» sich «ur um da» didaktische Bekürsniß bei« dlbltfcheu Reltgtou»«ut«,tcht handelt, diese« Bedürfnisse durch dte gewisse,- mcßru al» B,dila«»züg« aozusrheude«, schon jetzt übliche« Lehrmtttel: die bihltschen Geschichte», deu Katechilmu» »ud da» Spruchbuch, »ollstäudig ge nügt werde: 2) kaß ab« dte Einführung de» etgeutlicheu Bibelauszuge», welch« dazu bestimmt wäre, die Stelle der voüständtgen Bibel iu der Schul« etvzuuihmev, uvzuläsfig und unzweckmäßig sei; »ud «sucht da» hohe Ktrcheuregimeot, II. »te üb« Einführung eine» Btbel«u»zuge» in der Volksschule «bgegrdeueu Gutachten aus greiguete« Wege tu »eiteren Kretseu, speciell d« Lehrerwelt, »«breiten »ud hierdurch die Klärung de» öffent lichen Urlhetl» über diese Frag« sördnu zu molleu. Abg. Haber körn beantragte eine Abände rung de» früheren Beschlnffr» insofern, «l» dt« Synode einfach erklären sollte, daß der Bibel- auszug nicht uothmeudtg sei. Nach läugner Debatte, au welcher sich dte Adgg RlUtug, Meur«, Luthardt. Hvffner, Zsps, Lechler detheiltgteu, wurde der Haberkorn'sche Antrag mit 53 gegen 14 Stimmen abgrlehut und der frühere Beschluß aufrecht erhalte». E» folgt« mündlicher Bericht des Petition». an«schvffe», Res Or. Knutze, über dte Peti tion de» Ktrcheuvorstande» zu St. Sohau- ui» in Ehemuttz, welche lautet: l) die uur ber«the»d«n Dtöcesauversammlungra iu b«. schlteßtUdeDi-cesavstzuodeu umzumandelu. 2) diesen zu gestalte», al» ihre voüzteheudeu Organe Di»- ces«uau»schüffe au» ihrer Mitte zu «wählen, 8) deu Dlöcesaustzoodeu und ihren >,»sch»ffeu gemrivsa«, so wett al» möglich, dt« Lomprteuz «er Jolpketiouru zu äb«1r«gen Der Pettti»»»a»»sch>ß schlog vor: Da bei der Neuheit »vserrr Ktrchenvrrsvssung e» nicht ge- rathru ist, sie ein« so tief gehenden Unbildung, wie in der Petition beantragt ist, schon letzt zu unt«zteheu, so beschließt die Gynode: die Petition aus sich beruhen zu lassen. Lbg. Gefell b«. antragte: Dte Petition dem Kirchenregiment zur Keuutuißuahme zu überreiche«. Nach kurzen Bemerkungen der Pfarrer Lehmann, Sup. Franz und Kammerhnr v. Erdmaun»dorff trat dte Ehnode gegen 5 Stimmen dem «»«schusse bet. — Endlich refertrte R,tt«g»t»h,sttzer Mein- hold über di« Petition der Gchandauer Pastoral-Eonferenz, da» Recht der Ableh nung der geistlichen Localschulinsprciione« be- triffevd. Auf Lorschlag de» Lusschrss » bleibt die Petltlon aus sich beruhen. Nachdem noch dem RrdacttonßauSschuß dte Ermächtigung zur Abfassung und Abtastung der Thnodalschrijtru ertheilt worden war, wurde die Synode durch den Eultusmlnifler v. Gerber mit Worten dr» Danke» und d« Anerkennung geschlossen. Aus dem Schrvurzenchtssaal. »*» Leipzig, 25. Javi. De» schmerrn Verbre chen» »er vorsätzlichen Brandstiftung beschuldigt, trat in der heutigen vierten Schwurgericht« sttzuug der 37 Jahre alte Handarbe ter K«r»inaud Ernst Polster au» Schallhausen tu dte Anklagebank. In den Morgeuüunden de» 26. März d. I.. kurz vor 8 Uhr brannte die dlm Gut»besttzer Hcyve in Schallhause« gehörig« und aus dem etwa hundert Schrille von dem Heydr'fchen Scheunen- gebäude t« freien Felde stehende Strohfeime, welche mit 700 Thk bet der lavdwirthschaflltchen Mobiliar-FeuerversicherungSgesellschast verfichrrt war, total nieder. Darüber, daß diese F im« vorsätzlich in Brand gesteckt worden, waren nach de« obwaltenden Verhält nisten keinerlei Zweifel möglich und überetustimmerd lenkte sich der ver dacht, die Lhat vollsührt zu haben, aus den Lage löhn« Polster, welch« «egen Eigrnthumßv« gehen rc. wiederholt bestrust und seit etwa vier Wochen bet H,yde in Dienst getreten war, vor- her aber feinen Dienst wegen Trunkenheit hatte auszeben wüsten. Die für die Schul» Polster» sprechenden BerdachtSgrüade laste« sich in Fol gende« zusammensaflku. Polster hat am 25. März Abend» da» Ge höft« seine» Dienstherr» H«yde verlassen, um, wie « avgiebt, seine Mutier, die in eine« be- uuchbarteu Dorfe wohnte, zu besuchen. Um ob« gegen 8 Uhr ist « in den Lüttewitz« Sasthos gekommen, hat sich dort bt» gegen Mitternacht aufgehalten, »ährend dieser Zeit wohl au die zehn Gla» Brauutwetn consamtrt »ud sich zumeist mit dem Tagelöhner Koch »uterhaltea Beide find dann ausgebrochev, um «u der Lüttewitz« Ziegelei nochmal» Einkehr zu halten. Nachdem Koch sich nach Haufe bezeberr, ist Polster ringe- schlafen »vd hat um 2 Uhr Morgen» von de« Jnhab« d« Ziegelei-Wtrtbschast, Namen» Philipp, zu« verlasse» de» Local» wiederholt uud etadrtvgltchst ausgefordert werdeu müssen. Polst« ist endlich fort- »ud dte Straße nach Schallhausen zu gegangen. Lüttewitz »ud Schall- hauseu liegen ungefähr «ine halbe Staude voa etuauder entfernt. Der Augeklagte hat von Anfang fein« Ver haftung au Kt» zu Eud« »er Verhandlung be harrlich geleugnet, er will, weil er betrunken, nicht w ffeu, welchen der beiden Wege von Lüttewitz nach Schallhausen « etugeschlagea gehabt, ob den Fahrweg ,v« deu Wlethschast»weg, tu dt stell Nähe die Strohfeime gestaudeu; uur Vesten well « sich erinnern köuuen, daß er zu« Thor herrtu tu da» Heyvr'sch« Gat »uv sofort nach seiner Schlafstelle, tu der Kaechtekammer (im 1. Stock- wnk de» Etvllgekäude») gegangeu sei. Sr sei sofort riogelchlasen, jedoch sehr bald durch Feuer lärm geweckt worden. Der Besitzer der Feime, Hetzde, halte sofort »ach dem Bekauntwttveu de» Brandt» verboten, a» die Brauostelle hiuzugehen, damit dte sich etwa vorfilld«n»ea Spuren nicht verwischt würven. Diese» Verbot zuwider hatte» pch jedoch Polst« und noch einige Knechte de» Nachbargute» durch da» Hintere Thor auf einem «»deren Wege nach der Brandstelle begeben. Al» uuu bet Anbruch de» Morgen» vom Sut»b«sitzn Hryd« unter Za- ziehavg dr» Geu»darmeu Hrwe, der Begüterten Gnhre und de» Schmiedemetster» Lommatzsch da» Terrain besichtigt wurd«, «gab sich, daß voa v,m Lüttewitz« Feldwege au» »ach ve« Feime zu und von »e« Fetme nach ein« anderen, de» Hevde'jchen Gebäude »äh« gelegenen Stelle zu Fnßspuren stch vor fanden, welcke säw mtllch vo» eiu« Grßß« Ware» »ud i« welche di« Stieseln, welch, Polst« tu jeu« Nacht getragen, genau paßten. Auch tu rin« auderu Richtung »ud »war derjentgeu, welche Polst« »ud die auderu Kaecht« gegen Hryde'S Willen etugeschlaar», fan den stch Fußspuren uv» zwar dou der schiede ner Größe vor, allein unter diesen Fuß'pareu hobeu stch wieder dt« von Polst«» SUeselu deshalb ganz deutlich ab, weil Polster'» Stieseln mit herdorsteheude« Nägeln beschlagen waren und tu die «stavgedeutrten Fußspuren von dem Lüttewitz« Wege nach dem Keime »vd von letzt«« nach dem Heyde'schen Gute zu die Stftftl» Polster» ganz genau paßten. Bei seiner Vernehmung in der Hauptverhavdlung selbst lenguele Polst«, »te schon «wähnt, hartnLckig. den Feim in Brau» gesteckt zu haben. Seine Antwort auf dte vo« Herrn Präsidenten ihm vorgehaltenen verdacht»- gründe bestanden, auch den anstretenden Zeugen gegenüber, in de« immer wiederholten Worten, rr wisie N cht» davon; er wolle Den sehen, der gesehen, daß er den Keim avzebrannt (oder in Bland gesteckt) habe, uvd auf Vorhalt der durch seine Stiefeln htnterlastene», lediglich auf ihn, Polstern, zarücksührenden Fußspuren: „e» gebe noch mehr Leute, dle solche Stiefeln Kitzen." Der damals al» Pferdejunge bei Hyde dienend?, im 16 Jahre stehrude Tools Hossmarm. welcher mit Polstern dte Schlafstelle theilk, will «ahrgenommen haben, daß der Kroßknechr Bervdt, welcher in derselbev Kammer schlief, in der fraglichen Nacht ausgestavden sei. ein Streich hölzchen angebravvt und nach der Wanduhr ge leuchtet habe. Da habe die Uhr gerade »/,Z Uhr gezeigt. Der Großkaecht Berndt habe stch daun wieder viedergelegt, allein er, Hostmavu, habe nicht sogleich wieder einschlafen kö nen, v.elmrhr »ach Verlaus einer Viertelstunde wahrgenommev, daß Polster dte Treppe heraufgrkommen. Polster sei nicht sogleich zu ihm in» v,tt gekommen, sondern nach dem Fenster gegangen und habe ein paar Miauten nach der Scheune zu gesehen, stch daun auf den vettraud gesetzt »uv erst, Nachdem er auch von dort noch einmal durch da» Frust« gebückt, tu da» Bett gelegt. Der Großkaecht Bervdt bestätigt die Aussagen Hostmavu» »vd uameutltch auch soweit fie stch aus die Ermittelung der Zeit (*/,Z Uhr) be ziehen. Kaum 10 Minuten stad v«, flösse» ge wesen, al» der Nachbar Gühue durch Pfeifen den Gutsbesitzer H-tzde gewlckt uud von de« Brand de- KeiuL in Kevutmß gefitzt hat. Polst« ist einer der Ersten gewesen, die auf den Feuer- ruf nach de» Hose eilten »ad hi«, odlchou der Feuerschein de» breuueudeu Feim» die ganz« Kamm« erhellte, setueu Dienstherr» fragte, „was e» gebe nachdem er «tue gleiche Frage schon oben tu d« Kammer gestellt hatte, (von letz- ter« au» konnte «au den Fei« stehen feheu.) Gegen einen audereu Zeugen halte sich Polst« schon Tage» vorher üb« vt« beoorsteheade beschwerliche Arbeit de» Feimabtrageu» au». grsproLe», a»ch am Morgen »ach Ausbruch de» Feuer» dte tzleußerung falle» lasst«, daß Der» welchrr da» Feuer angelegt, wahrschein lich Hrtzdeu hätte einen „Schur" than wolle«, sowie, daß der Brandstifter selbst stch »uler de» Leuteu befuudeu haben könne, die heim Feuer ge»es»u feie». Endlich »st Polst« tu der be treffenden Nacht t« Besitz« »ou Streichhölzchen »uv »tthtu tu der Lage gewesen, de» Keim tu Braud zu strckc». Alle düse Momente faßte «ach Gckkß der Beweisaufnahme dte durch Herro StaalSauwalt Hossmauu vertretene Kgl StaatsavwsUschast tu de« lutrage au d»e Geschworenen zusammen, dte aus vorsätzliche vraassttstung gestellte Schuld frag« »ejahtu zu wollen. Der «erthrtdiger, Herr Adv. vr. Srdmau» htugegeu suchte deu Echuldbewei« al» «tßluuge» darzustkllen uud verwandte stch tu war«eu Wor ten für Freisprechung seine» Defeudruveu, «veu« tuell für Bejahuug der auf Aauahm« »nl»«nver llmstäuv« gestellten Zusatzfrage. Dte Geschwo renen (Obmau» Herr Dteoraltoußmaler Becke,« Leipzig) bejrhte» tu»«» t« Stau« ve» staatsaa- waltttchen Antrag» dte auf vvrsätzltch« Brand- stiftuu, gerichtete, aleichzettig »h« auch »ie Frage, ob mildernde Umstände anzouehmeu feie». Diese« Wahrspruch zufolge verhängte »er Ge- rtchtshos riveetnjährtge Gesängntßstrase. Neuer Theater. A« 2V. und 25 Juni tu gleich« Besetzung Eurvauthe. Da» zweite Mal bei «»«verkauf- tem Hause, «eil di» Zettel »a» letzt« laftreten der Krau Peschka-L-utner vor Antritt ihre» Urlaub» «eltzeteu. Sonach »st Frau Peschka noch immer der Liebling de» Leipzig« Putlieum»; sie erutete wiederholt bet offener Scene Applaus, doch ging» ohne Demoustrattonea, wie Bo»qiets oder Kränz« ab und am Schluß «folgte mcht einmal ein Hervorruf. Da« »st zu verwoudera; deuu ihre Stimme hat tu den letzte» Jehreu stch völlig gleich gehaltea uud ihre Höh« ist immer uoch phänomenal und leicht ansprechend. Viel leicht tülfe» wir dartu eia Zeichen sehen, daß d e moderne Strömung der Wagver'sche» Au- stchteu und Bestrebungen da» Leipzig« Publicum iusdwett gepackt hat. daß es. weu»gs,ea» »a Oper», derer» S-jet hoch dramatisch ist, mehr vou wirk- . lich dramatischem Gesäuge al- vou stimmlich«