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Bodenwirkung«i). 411 9 kaum einen anderen Zweck haben kann als den, den Gegen stand übersichtlich und handlich zu machen. Die Wirkungen des Bodens zerfallen zunächst in un mittelbare und mittelbare, aber beide sind in der Regel gemeinsam thätig, unterstützen oder neutralisiren sich in ge- • wissem Grade. Unmittelbar wirken die verschiedenartigen Gesteine durch ihre ungleiche Qualität, chemische und mineralogische • Zusammensetzung, Festigkeit, Wärmeleitungsfähigkeit, Verhal ten zum Wasser u. s. w. Einige sind nutzbar als Bausteine, Erze, Brennmaterialien, Salze, Düngemittel. Einige bilden durch ihre Verwitterung einen guten, andere einen schlechten Boden u. s. w. Mittelbar wirkt dagegen der innere Bau der Erdkruste durch die Formen ihrer Oberfläche, welche grössten- theils Folgen desselben sind, oder auf welche er doch minde stens einen sehr grossen Einfluss hat. Diese äusseren Formen aber wirken deutlich auf die Vertheilung der festen Ansiedelung, wie auf die Wege des Verkehrs; sie fördern oder hemmen beide, und leiten sie; ja sie wirken sogar auf das Gemütk des Menschen und auf besondere Richtungen seiner geistigen Thätig- keit ein. Beide Wirkungen, die unmittelbaren und die mittelbaren, vermischen sich oft in gewissem Grade, oder heben sich auch gegenseitig theilweise auf; es ist zuweilen schwer, sie in der Betrachtung streng zu isoliren. Deshalb können wir diese Unterscheidung nur theilweise als oberstes Eintkeilungsprincip benutzen, denn sie wird in jeder einzelnen Gruppe von Bodenwirkungen einigermaassen wiederkehren. Die Hauptgrundlage der Eintheilung müssen wir vielmehr in der verschiedenartigen Natur der Wirkungen und ihrer Objecte suchen, nicht in ihrem eigenen Ursprung. Danach lassen sich unterscheiden: 1. Einfluss des geologischen Baues auf Menge, Verthei lung und Art der Quellen. 2. Einfluss des geologischen Baues auf die Vegetation, grössere oder geringere Fruchtbarkeit, und Art der Benutzung der vegetabilischen Productionskraft.