Volltext Seite (XML)
?rr. t«. Seite 2. IM» Donnerstag, lv. Januar Ibivll LtrllichtS und SüchsischeS. — Rechtsanwalt Brunn Iabn in Zwickau erhielt das Ritter kreuz 1. Klasse vom Albrechtsorde». — Landtag. Die zweite Kammer erledigte gestern einen Tbcil der Etatsfordernngen für das Departement deS Inner», und zwar die Pvslulate tür verschiedene allgemeinen Landeszwecken dienende, «der m den regelmäßig nnrderkehrenden EtakSkapiteln nicht a»sgefül>rte Anstalten und Nitterstützungen. senicr die Po- slnlatc siir den Feuciwclnfonds, das Landanncnwesen. die Grenz- reanlirnttgcn, die Beurlnnvniig des PerionenstandeS und der Ehe schließung. die Militär Ersatz-Angelegenheiteii. für die Kunstanstalten lKnnitakadenne) im Allgemeinen, das Statistische Bureau nnd dre allgenieinen Ausgaben bei dem Tevartement des Imieri«. Zur Debatte zu den einzelnen Kapiteln des Etats nahm zunächst Abg. v. Pvlenz-Anerbach das Wort, der ui Vertreluni^ des erkrankten Vertreters der Stadt Zwickau (Oberbürgermeister «streikt der Re gierung siir die von diesem im letzten Landtag mit großer Wärme vesnrwortele Berücksichtigung des KreiSkrankenstiskes in Zivickau den herzlichsten Dank anssprach. Für die zweckentsprechende Er weiterung die'es Krankenhanies, bez. zur Anlage eines Jsolithauies, Wirthschaslsgebäudcs und verschiedene Ncbenanlagcn sind von der Regierung 2'>n,(X>0 Mk. in den Etat eingestellt worden. Redner nimmt auch Veranlassung. die gewissenhafte Leitung dieser Anstalt zu dem Erfolge ihrer Bestrebungen, das segensreich wirkende Stift einer immer gröberen BervoUkommnuiig rm Dienste der praktischen Krankenpflege entgegciizufühicn, zu beglückwünschen und ihr für diese im Interesse des südwestlichen Sachsens bewiesene Fürsorge zu danken. Abg. Ovis) bemerkt hinsichtlich des Staatsbeitrageö zu dcmFenerwehrfoiids(30MIMk.s. das; er gegenüber den Klagen, welche in der vorigen Laudtagsperiodc bezüglich einer ausgiebigeren Beihilieaewährung seitens der BraudvcrsichcrungSkammer an die Feuerwehren laut geworden sind, heute in der Lage sei, der Regie rung dafür seinen Dank auszusorechen. dab die damals in dieser Einsicht vorgebrachten berechtigte^ Wünsche zum groben Theile berücksichtigt worden sind. Abg. Stolle-Gciau erklärt zu dem Ka pitel .Landarmeuwesen". er balle gehofft, dab die Regierung eine sikatisuk über den Aufwand der Armenversorgung vorgelegt hätte, um daraus Anhaltspunkte zu gewinnen, ob und wie das Land- unilenwe'en zuaenommeu habe und ob cs nicht zweckmäßiger sei, das gesummte Armeuweseu aut den Staat zu übernehmen. Staats- iiiinister v. Noslitz Wallwitz bemeikt dem entgegen, dab er kaum in der Lage fei. dem Wunsche des Borrcduers zu entspreche», denn eine derartige Statistik würde eine auberordentlich umfangreiche Arbeit voranssetzen und daun immer noch nicht zisscrmäb'g sestge- stellr werden können, weil ein grober Dkeil der Armennntcrstntz- uugen aus Naturalleistungen entfalle. Abg. Grahl nahm zu dcn Ausgaben für den Kuiiflfoirds das Wort. Gegenüber dem etat mäßigen Aufwand für die Sammlungen für Kunst und Wissen schaft sei dieser sehr reich ausgestattet. Er betrage zur Zeit an 400,000 Mk. In der Provinz sei es noch zu wenig bekannt, dab ein Fonds in solcher Ebbe iür die Herstellung monumentaler Kunst werke vorhanden isl, sonst würde im Interesse der Kunst sicher mehr davon Gebrauch gemacht werden. Bla» möchte daher die AmlS- bauvtmannschasten veranlassen, die Gemeinden daraus binzuweisen. Redner macht ferner auf den unschönen Zustand der beiden Sland bilder am Portale des Alkstädkcr HoslheatcrS auimerksain. Während oben die herrlicheExcdra denKrinslircund erfreut, thronen nuten unsere gröblcn deutschen Geiskcsheroen. Schiller und Goethe, seit Jahren immer noch ans rohen, unbehauenen Steniblöckeii. Man möchte doch endlich auch aus Herstellung dieser beiden Postamente ans den reiche» Mitteln des Knnslsonds denken. Ebenso wüiischcnswcrth sei die Ausfüllung einer Portalnische im Zwinger mir einer Statue oder Base. Staatsmiuister v. Nostitz-Wallwitz bemerkt dementgegen, dah der Fonds keineswegs so übertrieben hoch sei. wie der Vor- rcdner behaupte. Ter Bacrrbestcind belaufe sich jetzt aus etwas über 300,000 Mk. Wenn der Fonds sich zuweilen ans eine solche Höhe ansammlc, so sei dies erklärlich und auch nothwcndig, denn davon seien nicht nur die in Aussicht genommenen, sondern nament lich die früher beschlossenen Ausführungen von Kunstwerken zu bestreiten. Ein Kunstwerk sei nicht über Nacht hergestellt und nehme oft mehiere Jahre für seine Ausführung in Anspruch. Daher komme cs, dab sich die für sie bewilligten Mittel anhämen, che sie ihre bereits im BorauS bestimmte Berweudnng linden. Es sei daher durchaus nicht nölhig. an die AmtSharwrinaunschgslen hcianzntteren. im Gcgcnthci!, es hätten sogar die von den Gcrnernden uncnttgeforderl gellend gemachten Wunsche nicht samnillich berück sichtigt werden können. Die vom Borredncr angeregte Ausar beitung der Postamente am Dresdner Hoilheater werde die Re gierung im Anne behalten, der KnnslwndS sei aber vor Allem dazu bestimmt, künstlerisches Schassen aururcgcn, also neue Kunst werke zu ichrücn, nicht ornamentale Bauarbeiten auszut'ülueii Abg. Graht saht bei den Erklärungen des Herrn Slaatsminislers Beruhigung. Zum Postnlakc für die Jnocntausirniig von Knnst- und Baudenkmälern zollt Abg. Schreck dem Begrbciter des groben Jnveittariiatioiiswcrkes, Professor Dr. Steche, Worte der Aner kennung nnd des Tankes, Abg. Müller-Frciberg wendet sich ziemlich leidenichastlich gegen die im Levntcttioiisbericht enthaltene Behauptung, dah in der össentlichen Meinung zu Freiberg ein Umschlag zu Gunsten der nunmehr gesicherten Erhaltung der Kreuzgängc eingetreten sei. Das sei vollständig unrichtig «Heiterkeit), er behaupte vielmehr, die Meinung darüber sei viel schlechter ge- Stimme« unvkrhältnlßmirhlg gegenüber Venen der Ordnungspar- teien sich vermehrt. ES liegt dies theilS an der geradezu ficber hafte» Wahlagitation der Sozialdemokraten, theils auch an dem massenhaften Zuzüge von Arbeiten, »ach Ehemnitz. die meiste»' thell- sozialdemokratisch wählten, endlich daran, daß die Löhne so gestiegen sind, dab viele Arbeiter, die früher nicht 3 Mk. Ein kommensteuer zahlten, dies jetzt Ihn» und damit d»S Wahlrecht erlangt haben. Andrerseits ist wieder die alte Saumseligkeit der Ordnnng-parleien zu beklagen. Die Wablbethelliaung betrug m Ehemnitz Ot'/, Proz. Man kann sich daraus verlassen, das; die Fehlenden 35'/» Proz. fast ausirahnisloS den Oldiiungspartclen ziizurechne» sind. Die Nutzanwendung siir die RcichStagswabl in Chemnitz wie airderivärtS liegt aus der Hand: festes Zusammen halten und größter Euer der Ordnungsparirien! — Nächsten Freitag steht »n dem städtischen Wahlkreise Crim mitschau-Werdau eine eriieule Land tags wähl bevor. Wie erinnerlich, batte der bei den allgemeinen Wahlen erwählte Fabrikant Kürzel sein Mandat niedergeleg». weil bei der Wahl Bcrstökc vorgeiommen waren. Derselbe Kandidat ist jetzt wiederum ausge stellt worden: seine Wahl erscheint gesichert, sobald die OrdnungS- varteicn sich an den Chemnitzer» em Beispiel nehmen und fest Zusammenhalten. Zn dieser patriotischen Aufgabe sind sie uniioinrhr verpflichtet, als es nicht die Schuld des Kandidaten oder der Par teien ist. dab es jetzt einer Neuwahl bedarf. ES gilt, das bei der ersten Wahl Besehene durch erhöhten Eifer wieder gut zu machen. — Im 21. Reichs tag swcrhl kreis (Schwarzenberg»:.) ist Fabrikant Holtzmann. der den Kreis seit nunmehr 13 Jahren vertritt, wiederum als Kandidat ausgestellt worden. — Die zur Artillcrie-Schicßschnle in Berli» kvminandirtcn Kvnigl. Sachs. Offiziere Hariptinanii Hcintze und Prcinierleutnant Brückner wurden am Dienstag zur Entgegennahme ihrer Meldung von Sr. Maiestat dem Kaiser in Audienz cmpsange». — Bei der Feier des G e b u r t ö te st e S Sr. Majestät des Kaisers. Montag de» 27. ds M . wird im Konservativen Berel» Herr Archidrakonuü Lic. th. Schmidt (von der Dreikölligskirche) die Festrede Hallen. — Zn Kaisers Geburtstag findet am 27. d. M. im Harinonresaale baS übliche Diner statt. — Für die Kanzlei des MiiiislcriumS des Innern ist neuer- dieser wußte einer derselben während Feilster der an die Gaststube ongi durch welches er dann später eiifftie« der Gaststube verbindende, unverl langt, wußte sich derselbe durch Hur und. « »en Genossen durch die in'c. . Kellerthür eingelassen, aus gleiche Weise auch solchen in die it unbemerkt eines, der Rebcnslube aufzuwlrbeln, leg. Durch die die Nebenstube mtt rschlossene Thür ln letzterer ange- . ........ Zerschlagen einer GlaSthür auch Eingang in die Hausflur und, nachdem er seinen während dieser Zeit draußen stehenden Genossen durch die in'S Freie führend» Kellerthür eingelassen, aus gleiche Weise auch solchen in die Wohn stube zu verschaffen. Hier wurde die Hängelampe hrruntergezogcii, Licht angezündet und dann el» in der Stube befindliches Pult erbrochen, an» dem sie «in Kislchen mit kleinerem Gelbe, gegen 30 Mk.. an sich nabme», während sie die darin befindlichen Schmuck- snchcn unberührt ließe». Bon hier auS ging eS abermals in den Keller und dann, nachdem sie hier noch mehrere Flaschen Cham pagner und Cognac, sowie eine Cervelatwurst an sich genommen, Schinken und Schweizerkäse »her verschmäht hatte». In'» Freie. Bereits am anderen Vormittage fand sich einer der Thütcr wieder in dem Lokale ei» und wurde hier, bei einem Glase Bier sitzend, als der That verdächtig verhaftet. Akler Wahrscheinlichkeit nach bat man in diesen beiden Dieben auch die Thätcr des kürzlich in der Restauration „zum Mühlschlößchcn slattgefundencn Einbruchs erfaßt. Fortsetzung deS örtliche» LtzeileS Seite tt. diirgs, seit dem 13. d. M.. theils behufs der GeschättSbeichleilui- gnirg, theils anS Rücksicht ans die nicht selten eine größere Entfer nung von dem Ministerialgebäude wohnenden Bcaiirlc» versuchs weise bis ans Weiteres die d u r ch gehende G e s ch ä f t s z e t t, und zwar a» de» Werktage» in den Stunde» von !> Uhr Vor mittags bis 4 Uhr Nachmittags, cingesührt worbe», wie dieselbe bei der 1. Abtheilnug des Ministeriums bisher schon üblich ge wesen ist Während der Nachmillags>lu»den an Werktagen tuS Abends 7 Uhr hat sich aber auch ferner im zweite» und dcitlcn Geichos; des Miiiinerialgebäiides. in welchem sich die 1., 2. und 3. Abtheilnug des MinistcrrumS riehst der Bibliothek befinden, je ein Kanzlcibeamter anwesend zu halten, um ans Verlangen Akren auf zusuchcii, Auskunft z„ erlheile» und sonst dringliche Sache» zu er ledigen. Dem mit der Versorgung des Ein- und Abgangsdiensles betrauten Kanzleibeamten ist eine GeschäflSvauie von Vormittags halb 12 bis Nachmittags 2 Uhr gewahrt worden: dagegen hat der selbe bis halb 7 Uhr Abends nnd wenn bis dahin mit dcn vor liegenden Sachen noch nicht ansgeräumt ist. bis zu deren vollstän diger Abfertigung sortzuarbeitcn. Die bei der Bnchhnltcrci. Kassen- verwallniig nnd ersten Ncchiiiiiigsczpcdttion seither üblich gewesene Geschäftszeit von Bormittags 8 bis Nachmittcigs 3 Uhr bleibt für letzt unverändert. — Das Ministerium deS Innern macht bekannt, daß. betreffend die Unfall- und Krankenversicherung der in lcind- nndiorsl- wirthschastlichen Betrieben beschäftigten Personen, an Stelle des zum Lbrrsvrstmeistcr ernannten zeithcrigei^ Oberförsters Heinrich Schumann in Spcchtsharisen zum ersten Stellvcclrelcr des ersten Schiedsgerichtsbeisitzers der zeilhcrige zweite Stellvertreter Ober förster Otto Mühlmann im Forslhaus zu Fischhaus bei Dresden ausgeruckt und zum zweiten Stellvertreter des ersten SchicdS- gerichtsbeisitzerö der Oberförster Jlcmming in Spcchtshauscn er nannt worden ist. — I» der unler denr Vorsitz Sr Konigl. Hoheit des Prinzen Georg am Montag abgehalleiien Sitzung des König!, süchs. Alterthu movere ins widmete zuuächtt Se. Cze. General v. Carlvwitz drin jüngst verstorbenen Hosralh Büttner, einem der ältesten Mitglieder des Vereins, einen ehrenden Nachrui. Wetteren Mttthciliingeu des Herrn v. Earlowitz zufolge, muß der Verein ans leiiiein Mn'eni» eine bedeiilcride Anzahl Gegenstände an den Stadl rath ausliefern, welcher ein städtisches Museum begründe» will. Es sind dies Allerthünier, welche ans der Barthololiiäikrrche, der Sophiciiklcche und dem Mateiiiihospitalc stammend, dem Alter- tdumsvcreiiis-Museum >. Z. theils ohne, theils gegen Revers über geben worden sind. Ter Verein erklärte auf Anträge der Stadt sich sofort zur Auslieferung der Gegenstände bereit, glaubte aber, die Kunstwerte der Bcirtholvmüikapclle als sei» Eigenst»»» arische!' zu müssen, was seitens des Stadtraths bestritten rvnrde. 'Nach Verhandlungen herüber und hinüber vroponirle Se. König!. TageSaeschtchte. Deutsches Reich. An den erste» beiden Tagen der nächsten Woche soll das Sozialistengesetz zur zweiten Berathung im Reichs tag gestellt werden. Zur Ausführung deS JnvaliditätSbcrsichcrungSgcsctzcS wird jetzt in de» Einzelslaate» ermittelt, ob cS möglich sei, von der Vollmacht des Gesetzes Gebrauch zu machen, mit der Cinziebung der Beiträge iür die Versicherung, der Ausstellung und dem llmlaulch der O.uittniigokartcn die unerkannten Krankenkassen bezw. die Gemeinde behörden zu beauftragen. Das Festmahl, welches die dcnttchen Neichsaiigehöriaeil in Wien am 2V. ds , dem Geburtstage des Kaisers Wilhelm II, zu veranstallen gedachten, wird wegen des Hmscheidenö der Kaiserin Arigusta nicht statlsiude». Die Nachricht von der Gefangennahme des Premicrleuliraittj v. Gravenreuth und zweier deutlicher Oisiziere durch den Führer der aufständischen Araber Banaheri wird jetzt von dem „Best. Tagebl.", das dieselbe zuerst gebracht halte, selbst deinen lu t. Herr v. Graven- reulh ist in Bagamvho angelomme». lieber die Gefangennahme Bnshirl's Wird der deuisch-vstasrika- »ischcn Gesetlschail belichtet: Bnthiri Halle sich, nachdem er mit seinen Begleitern in einem Torse landeinwärts von Pangani durch die Truppe des Ehcts Dr. Schmidt überrascht worden, allein und mit Zurücklassung aller seiner Habe, darunter auch seiner Papiere, durch schleunige Flucht gerettet und trieb sich dann einige Tage bmdiirch, bloö von unreifen Papavon und dcrgl. lebend, in Usegiitia umher. Dabei kam er zu einem drei Tagereisen den Panganislils; answärts gelegenen Dorie, nnd vom Hunger getrieben, meldete er sich daselbst als ei» Flüchtling der versprengte» Macht Bnshiri's, ohne sich selbst alS Bnshm zu erkennen zu geben. Von den Ein geborenen winde er aber erkannt, die Leute »ahmen stm sest und schickten sofort Boten an dcn Chef Tr. Schmidt, drr ihn hieraus mit einer EStvrle nach Pangani bringen ließ, wo er am Sonntag, d. 15. Dezember, Nachmittags 4 Uhr, durch den Strang vom Leben zum Tode befördert winde. Interessant ist die Thatiachc, daß Bnthiri kurz vor dem nächtlichen Ucbcrsalle, dem er sich noch durch die Flucht entziehen konnte, plötzlich amwachte nnd seine Genossen aiissoidcrle, so schnell als möglich sich davon zu machen, da er zu folge einer Erscheinung im Traume überzeugt sei. daß die Deut schen sich in ihrer nächsten 'Nähe befänden. ThcMchlich erfolgte auch gleich darauf der Uebcrfall durch die Letzteren, welche ans einem verborgenen Pfade von den Eingeborncn durch die Boma- Verschanznng des Dorfes eingelassen wurden waren. Nach einem Telegramm aus Sansibar ist eine vollständige, die Interessen beider Faktoren fördernde Verständigung über die Zoll- pachtnng zwischen dem Sultan von Sansibar nnd dem Bevoll mächtigten der Tculsch-oslasrikanischen Gesellschaft, Vohsc». erzielt wocdc». Ter bekannte Arbeiterführer Schröder, dem bei seiner Wieder- ineldnng ans Zeche „Weslfalia" sofortige Annahme zngcsagt worden, der aber bis l5, Dezember Urlaub genommen hatte, um seine Angelegenheiten zu ordnen, ist auch an diesem Tage nicht ange- salrrci!, hat sich vielmehr in cuiem höflichen Briefe wegen weilcrer Versäumnis; mit aiiderweilen Geschäften entschuldigt. Eni Radikalmittel hat die Münchner Pvsldchörde gegen die Aergcrniß erregenden Ne>ljahrs-„Witzkartcn" zur Anwendung ge bracht, Zwei große Waschkörbe voll solcher Postkarte», die sich wegen ihres voscöncn Inhalts nicht zur Beförderung eigneten, wurde» verbrannt. — Wir glauben, daß unsere Postbchörde bei offenen Sendungen ebenso handelt. Tic Stadl Etbcrscld beschloß die Errichtung einer Stiftung im Betrage von lOO.ttOO Mk. zur Verbesserung der Wohnungsverhält- Hvbcit Prinz Gcoig dem Rath einen Vergleich, ans welchen der nisse der arbeitenden Klassen als Zeichen bleibender Erinnerung an Letztere min eingcgangcn ist. sodaß dem Alterth»msm»seuiii der j die verewigte Kaiserin und Königin Angusta. Gegenstand, aus den der Verein den meislcii Werth legte, der Altar i Die Grippe hat »n Essener Jndnstriebezirke während des ersten ans der Partlrolomäikirchc, erhalten bleibt. Den Hauplvortrag gab j Drittels des laufenden MonatS eine geradezu beängstigende Ver- iu dieser Sitzung Herr Major Pienitz über das Fcstnngswrscn »»d > vrrttnng erlangt. Ans den Berg- und Hüttenwerken zählen die eine Gesellschaft von Asterthuinssrcuiidcn in össeullicheu Blättern ihre Freude darüber zu erkennen geben tonnte. Möge die Her- »ellung auch noch io gut und umfangreich rein, schließt Redner, wir werden diere Kreuzgänge auch noch fallen reheil". Abg. Clarke entgegnet als Referent, die Deputation trabe, da sie sich bei der iiotowch scindliehrn Stellung, die Abg. Müller zur Borlagc einnehrne, am einen abfälligen Bescheid in dreier Angelegenheit gc'aßt mache» lvnirlc. von vorhinein verzichtet, den Vorredner über die osieinliclie Meinung Freibergs in diesem Punkte zu be fragen. Mit demselben Rechte, wie cs der Vorredner geihan, ruie er dieiem zu: „Lassen Sie cs gut sein, die Kreuzgänge werde» benetzen blerben." «Heiterkeit. Braoo!) Bürgermeister Hartwig schließt sich der» Dankesvolum des Abg. Schreck voll an, wünscht aber eine größere Berctzlcnmgung des InvcntaniatierrswerlcS und dankt irr, Uetzrigen der Regierung iür die der Stadt Oicbatz zu Eitzaltumg ihrer werlkvvllcu Baudcnkinale zugewendetcri Mittet. Siaatsmiirisrer v. Nostrh-Wallwrtz halt eine allzitzgroßc Beichlerrni- ar.ng des Inverttarrsativirswertes nicht rMhlich. Es sei weben dem Bearbeiter e:s großen Werkes das riitzmcndsie Zeugnis; ausgestellt worden, das ihn (den Redner) irlbtt mit Freuden erfülle. Es einer größeren Beschleunigung nnvermeidtzch icim Nebem ist worden (Hört! Hört!), und er balle es tür sehr sonderbar, daß «die Feilnrrgsbanmcister Sachsens im lt>. n. 17. Jahrhundert. Ter Vortrag wurde durch eine Rerhc von Entwürfen und Zeichnungen ans den hiesigen Archiven und Bibliotheken unterstützt. — TaS durch den Tod des Musikdirektors Reichel erledigte Tvvvclanrt eines Eantors und Organi u e n an der Johannis kirche soll nach Brichlnß deS KircheirvorttandeS wieder in derselben Weise wie bisher, also nicht getrennt, besetzt werden. Das etatmäßige Einkommen betragt 2100 Mk.; außerdem sind noch einige bezüge für besondere Leistungen: da» Grtaniii>teiiiko>nii>en bcnsioiisberechtigt. Ter Eollalor der Stelle ist der Rath zu Dresden, welcher drei oder vier Bewerber dem Kirchenborstanoc hehnrs der derimtwe» Wahl voIchlägt. Zur Instinklion der Kirchen- vorileher sindet dann mttcr Beiralh von Sachveiständigeir cuik öffentliche Probe statt. — Nachdem der bisherige Inhaber der sog. Katccheten-Stclle bei den Altstädlcr Paroclriccn zum Tiakonnö vei der Trmttatisgc- ineindc ernannt worden iii, wird die Acnderung getrofsen werden, daß der »euenrannte Tiakomis seinen Woliirsitz in Gruna nehme. Dieser Ort ist zwar bis jetzt noch nach Dresden cmgrpsarrl: man Irofjt jedoch lebhaft, daß auch dort bald eine eigene Kiccheugeiiieiiidc sich koiislrtmreir werde, wie dies in den letzten Jahren in Löbtau, Striesen. Btasewitz nnd Bainiewitz geschehen ist. — Schon oftmals, auch im Stadtverordnekenkollegium. ist der Wunsch ausgesprochen worden: es möchten die Zifferblätter an Miseren Ki rch th urmuh re n rur Nachtzeit erleuchtet werden. Jetzt hat der Kirchcnvvisland der Johanneslirche die Initiative er- grincn: indem er beschlossen hat. an Stelle der jetzigen Ziffer blätter an genanntem Kilchihurme gläserne anbringen nnd diesel ben durch GaS erleuchten zu lassen, varausgcsetzt, daß die städtischen Kollegien die Unterhaltung der Beleuchtung übernehmen wollen. — Gestern Abend '/r(Z Uhr ward die Feuerwehr nach Großcn- haincrstraßc 20 gerufen, woselbst ein Kellcrbrcrnd durch Ucber- larisen von 4 Ecntncr Firniß ausgebrocken war. Das Jener konnte erst nach ''/rstundiger anstrengender Tlrätigkeit der Fcncr- wehr erstickt werden. — Allem Anschein nach geht die Influenza in Dresden rückwärts: sicherlich hat kemc Zunahme stattgcsu»dcn, man kann im Gegenthcil, auch vlmc daß bestimmte Zisscrn über Erkrankungen vorliegen, bchanvten, das; die häßliche Krankheit ihren Höhepunkt überschritten hat. In dcn Krankenkassen herrscht nicht mehr der stürmische Andrang, wie uninittelbar nach Neujahr; die Acrzte athmcn ein wenig ans nnd auch in dcn Apotheken Hansen sich nicht mehr die Rezepte zur Bekämpfung der Volksküche wie in dcn letzten Tagen. Alles läßt hoffen, daß jetzt das Schlimmste übcr- standcn ist. — Die diesjährige Prüfung der Feldmesser wird den 3l. März d. I. beginnen. Gesuche um Zulassung derselben sind bis spä testens dcn 28. Februar d. I. bei der Fcldmesscr-Prnstmgs-Eom- missivn einzurcichen TaS Ncgnlaliv stir die Prnstlirg der Feld messer ist gratis von der Ttrcktionskanzlei deö König! Polytech nikums zu beziehen. — Der von unserer Bürgerschaft von jeher mit Vorliebe be tuchte Maskenball der Gesellschaft .Bürger-Casino", bei dem acwohnlerniaßcn nur gediegene Masken und Kostüme vertreten sind, findet diesmal in Brann's Hotel und zwar am Mittwoch, den 22. d. M-, statt. — Ein höchst frecher Einbrnchsdlebstahl ist in der Nacht zm» Sonntag gefleir 4 Uhr früh in dem Restaurant .zur Turnhalle" in Erimmi tschau verübt worbe», doch sind die Thäler in den Personen zweier Fabrikarbeiter au» Leitelshain ermittelt und ver haftet worden. Beide waren in der besagte» Nacht als Gäste in dem genannten Lokale bis zur Schließung desselben anwesend, und würde aber bet einer größeren Beschleunigung unvermeidlich die Austühlimg des Werkes in mebrere Hände zu legen. Ob dies im Jnlcrctz'e des Unternehmens liegt, müsse sehr dahingestellt bleiben. Es würden sich nick» >o leicht Kräfte finden und dann müpe doch auch an einer einheitlichen Durchführung des Unlcr- nchmens ic!rr viel gelegen rem. Dein Abg. Müller bemerkt der Herr Staaismimsler, daß die Deputation an dem Passus über die öfscrtttzchc Meinung Freibergs völlig nnichuldig sei; derselbe beruhe vielmehr ans einer Mikthcüuiig der Regierung an die Depiitcttioii, und diere Mittlreilung beruhe wiederum ans der Aeußeriing einer Persönlichkeit in 'Freibcrg selbst, der die Ne gierung alle Glaubwürdigkeit ciitgenciizribiirigen berechtigt war. Er selbst könne die Erhallrrng der Frcibcrger Kreuzgänge nur ibmpathisclr begrüßen. Eäinrntliche Pvslulate wurden einstimmig nach der Regierungsvorlage »ngcnonnneir. Präsident Dr. Haber- torn stellt hieraus die nächste Sitzung ani Freitag Vomrittag li) Uhr rest nut der Bemerkung, daß zwar ausrercheirdeS Berathnngsmatcrial vorhanden sei, das; aber infolge von leichten Erkrankungen einzelner bei de» bclr. Verhandlungen m Frage kvinmcndcr Abgeordneter, Deputat»»cinilglicdcr nnd RcgicrungSkoinrnissare eine schnellcrc Folge der Sitzungen sich nicht enihallcrr lasse. — Die L a n d l a gsw c> l> l in Ehcrnmtz hat zu dem erwarteten Ergebnis; geführt, das; der Kandidat drr vereinigten Ordnnngs- varteien. der dein Freisinn angehörende Fnbrikbcsitzcr Esche, über den Kandidaten der Sozialdemokraten, Cigarrcnhändler Zeißig, dcn Sieg davongclrageir Irak. Tarnst ist der erste Thcil deS Wahl bündnisses erfüllt, das lettenS der KoiOrrvativeri und Ncttioiial- libccalcu mit den Tcnttchsccisiiriiigcri in Clrcrnnitz ciiigcgcmgeii war. Die erttcrcn haben getreulich gehalten, was sie versprochen hatten; sie haben ihre Stimmen dem Kandidcttcn der Tcntschsteisiiiirigen gegeben. Wir zweifeln nickt, daß auch der zweite Theil des Bünd nisses ebenso reilens der Letzteren erfüllt wird, daß also bei der Rerchstagswahl am 20. Februar die Dculschfrcisimiigcn für Heim Ziiirmcrmerstrr Ancke stimmcn. Tic Zahl der abgegebenen Stimmen zeigt, duß gerade in Eheninitz das teste Zusammenhalten Aller, die nickt einen Erfolg der Sozialdemokraten herbciführen wollen, nothrrendig ist. Herr Fabrikant Esche hat mit 3700 Stimmen über dcn sozialistische» Bewerber gesiegt, der nicht weniger als 3l74 Stimmen erhielt. Seit der letzten Landtagswahl in jenem Bezirke, im September 1885. wo Stadtrath Elouß mit 3055 St. über Liebknecht (1000 Stimmen) siegle, haben also die sozialistischen Erkrankungen nach vielen Hunderten: airr der Krupp'schcn Guß stahlfabrik find in einem Tage 500 Krankenscheine genommen worden. Unter dem Personal der öffentlichen VertehrSaiistalle», den Eisen bahnen und der Post, sind so zahlreiche Erkrankungen vorgckommeri, daß der regelmäßige Betrieb zeitweise kmu» aufrecht erhalten werden kvnirle. Tic Kiiapvschasts- nnd Krankeiikassenärzte sind ndcran- geslrerigl. ja, einzelne können beim besten Willen die Schaaren von Krauten, snc welche sich die Wartezimmer als viel zu klein erwei'cn, mchi immer in iachgemäßer Weise abfertigc». Glücklicher weise schemt die Seuche doch in der Abnahme begriffen zu sein. Während des TranergelanteS um die Heimgegangene Kaiienn Angnita iprang in Buttstädt (Thüringen) die große Glocke. Die selbe war erst nn vorigen Jahre »en gegossen. Der in Hainbnig von New-s^ork angckommenc Dampscr „Suevici" hatte aus dem Ozean eine sehr stürmische Fahrt mit hohem Seegang. Eine Sturzsee überlief das Schiss von hnilcn. riß das Slcnerboidboot aus nnd warf dasselbe gegen die Deck- Kajüte. Auch diicch den Kanal und die Nordsee war regnerisches nnd siürimsches Wetter. Seitens mehrerer JniinngSvcrbäiide und einzelner Innungen ist dem deutschen Reichstage eine Pclition betreffend die Aus schreibungen der Getellenhcwcgungcn zngcgangcn. Zn 8 07 der ReichSgewerbeordnung wird ein Zusatz vorqefchlagen, nach welchem die Errichtung und Vccwattung von Arbeitsnachweisen ausschließlich von dcn Innungen zu bewirken sind. Die Innungen wümchen serncr, daß tue .Ucbcrwachung von Bahnhcffen" verboten werde. Oesterreich. Der böhmische Landesknlturrath soll, wie es heißt, in zwei völlig von einander unabhängige Körperschaften zer legt werden und bureankiattiche Formen erhalten. In der Spracken- iragc soll gleichfalls eine Verständigung bcvvrstehcn, indem den deutschen Ansprüchen sich nähernde administrative Verfügungen ge troffen werden würden. Die 10. Sitzung der AusgleichSkonicrenz befaßte sich mit der Errichtung einer neuen Handelskammer im östlichen Böhmen mit dem Sitze in K'öniggrätz. Die Deutschen sind nicht grnndsätzlich gegen die Errichtung einer solchen Kammer, insbesondere da sie dcn Standpunkt nationaler Abgrenzung vertreten. Die Deutschen erklärten aber auch, wie leicht aiizunchincii, daß durch Errichtung dieses neuen Kammerbezirkes eine Verschiebung oder Aenderung hinsichtlich der Abgcordnctcn-Mandate keineswegs zu Uiigniiste» der Tcittscheii Platz greisen dürfe. Tic Berathnng über diesen Gegenstand wmde zu Ende geführt. Zu einer Berathnng über die Amtssprache bei de» Geineuidebchörden kam eö noch nicht; die Regierung hat noch nicht sich geäußert, oh sie den bezüglichen, dcn Deutschen so verhaßten Gesetzentwurf genehmigt. Die Konicrciizcil sollen bis zum Sonnabend dauern. Enic hnibanttliche Darstellung versichert, das; an der Bereitwilligkeit der deutschen Dclcgirtcn, dcn Frieden in Böhmen her,»stellen, nicht zu zweifeln sei. Wenn die selben den Wiedereintritt der Dentschböhmen in dcn Landtag von gewissen Bürgschaften und von der Bettvirklichung ihrer Forderungen avhängig machen, so tonne eniem solchen Standpunkte die Be rechtigung nicht obgcsprvchcn werde». Sollten aber die AuöglcichS- vcrhcindinnacn an der Unversöhnlichkeit der Ezcchen scheitern, werde ans diele die Veraiilwortung für die Folgen, welche siir Alle schwer wiegend tcin können, znrückfallcn. In Klagensnrt fand Dienstag Abend gegen halb 10 Uhr ein licttiges Eidbeben statt. In dem dichtgesiilttcii Theater entstand tnfolac des Riffe» Feuer! eine vorübergehende Panik. DaS Publikum beruhigte sich indes; bald wieder. Ein Duell mit traurigem Ausgange beschäftigt die Bevölkerung von Klaqcnsnrt. In der Ncnjghrsnucht provozirtc ei» Studlrender ' "'caz «inen Offizier. Dies batte eine Heran-kor- der Medizin aus Graz