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Dresdner Nachrichten : 16.01.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189001169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-01
- Tag 1890-01-16
-
Monat
1890-01
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1890
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-e und fand ein >sel auf 30 Schritte Distanz Schüsse lebeiisgesähr- iten Schüsse lebenSgefähr- reprzducirk ein. Cerllcht, laut er «tuvent wurde alril t,ch tm Nnterleibe verwundet. Nraukreich. Der „Temps" reprol welchcin Kaiser Wilhelm Ü. im Monat I! nn Monat Mat riiiige Wochen Mehrere Aeyte sollen dem Kaiser mehrwöchentlichen Aufenthalt in , Pmenäcnbade anaerathen haben. Wenn der „Tempö" die Berliner .Politischen Nachrichten" als Quelle anführt. so ist dies ebenso arnndloS, wie die Behauptung selbst, daß Kaiser Wilhelm Ü. leidend sei. An Bord des von Konstantinovel in Marseille anarkommenen TampserS .Alpbee" brach wiihrrnd der Reise die Influenza auS. von der siimmtlichc Passagiere und der größte Tbeil der Mann schaft befallen wurde; nur 0 Mann und der Kapitän waren noch fähig r» arbeiten. Das Gericht in Paris hat den angeblichen Journalisten Paul Vananlt kii-'w Graf Malbcra wegen Versuches der Spionage zu h Jahren Gefängnis! vcrurthcilt. Hinsichtlich der Gerbillc-Reache'schen Anfrage bezüglich der angeblich geplante» Zusammenkunft Earnot'ü nut dem deutschen Wscr bat sich ein vollständiger Meinnngswechsel vollzogen. Al>- m-eidncle und Zcitnngen erklären einniüthia. die Anfrage ,ei taktlos und gefährlich. und wundern sich über die BercitwiUiakeit des Mmislechriisidenten Tirard, sich aus sie ciiir»Iassen. Der Minister dcs Arntzec». Spuller. soll von der Sache nichts gewußt haben und peinlich überrascht gewesen sei», als er in den Zeitungen den Brief wechsel laS. Ter Abg. Gerville-Ncache wurde bearbeitet, seine Anfrage znriickznziehen. Wenn er dies thut, so nimmt sie ein Bnulangist wieder aus. Solchenfalls würde aber die Kammer die Bcrathung der Sacke gar nicht zulassen. Zur Sache selbst hat bloS „Figaro" den Muth, eine Begegnung zwischen dem deutschen Kaiser und Carno» als etwas Zulässiges zu bezeichnen, ganz so zu lässig, wie die Anwesenheit eines französischen Botschafters Berlin und umgekehrt. Die übrigen Blätter bleibe» dabei, die Carnot zuaeichricbenc Absicht der Begegnung sei eine schwere Vev leniiidnng Carnot'^ eine Beleidigung deS sranrosischen Ehrgefühls. Tie neue Session der gesetzgebenden Körperschaften ill am TienStag eröffnet worden. Ansprachen wurden von den Alters Vorsitzenden nicht gehalten. Der Senat vertagte sich alsbald au nächsten Donnerstag. — Die Tepulirtenlamnicr wählte Jloguet n»t 215 von 226 abgegebenen Stimmen zum Präsidenten. Die Wahl eines Vizepräsidenten blieb ohne Ergebnis;, weil das Haus nicht mehr bclchlnMsig war. Die nächste Sitzung wurde au Donnerstag anberaumt. Ein im Dezember v. I. voigekommener Zusammenstoß zwischen den Matrosen deS deutschen Dampfers „Capri" und des französischen „Colombo" im Marsciller Hasen wird offiziell als gänzlich bedeu tungslos bezeichnet. Die Sache sei übrigens dadurch erledigt, daß die Rheder des „Colombo" den deutschen Matrosen 150 Franken beiahlt hätten, womit der Marsciller deutsche Konsul sieh zufrieden erklärt habe. Tie „Dachauerbanken" haben in München einst viel Ausie guiig heivolgeruien und ganz Deutschland beschäftigte sich init der sonderbaren Erscheinung. In Paris sind solche Banken etwas Alltägliches. Soeben sind zwei Schwindler mit Hinterlassung von 600.000 FrcS. Schulden durcdgebrannt. Sie hatten in der R'ne Turgot em Bankhaus gegründet, welches in den Zeitungen 50 FreS. wöchentliche Rente für je 400 FrcS. Einzahlung versprach lind es fanden sich binnen wenigen Monaleu auch 2000 Personen, welche aus den Köder anbissen und ihr gutes Geld der Echwiudel- bank anvectrante». Viele zahlten bis 10,000 Frcs. et». Selbst unter den in Geldsachen sehr gerissenen Frainoien werden die Dummen nicht alle. Gleichzeitig sind die Inhaber einer anderen Bank in der Eite Treviic, welche ähnliche Geschäfte machte, mit einer 200.000 Frcs. betragenden Beute davongegangen. Paris. Seit einigen wenigen Tagen ist der normale KcsnndhcilSzustaud wieder zu konstatiren. Die städtischen und Pcmalschulcu, die Gymnasien und vsscntlichcn Lehranstalten haben ohne Ausnahme ihre Thäligkeit mit letztem Montag wieder aus genommen. Die Spitäler und .Krankenhäuser haben sich geleert und neue Aufnahmen von Kranken sind so gut wie gar nicht vvr- gclomincn. Fühlbar haben sich seitdem auch die Grichäsle wieder gehoben und ein ähnlicher Aufschwung ,st lsinsichUich des Besuches der Theater und der Äergnügnngs-Etablisscincnts zu beobachten. — Mit dem Wiederaufbau der nirdergebranuten kviiitzchen Oper soll es nun in aller Form Einst werden. In einer der nächsten Kammcr-Sitzuiigcn wird der UnterriebtS-Minittcr das Projekt des Bancs vorlegeu und die Gciiehiniguiig hier;» verlange». Ta Hans soll geuan auf der ftüheren Stelle, ans dem Favart-PIatzr, rmchlet wenden, die Kosten sind ans 3,8'X>,000 Frcs. veranschlagt. Vorläufig sollen die Kämmern 4M,000 Frcs. bewilligen, um den Ban beginnen zu könne». — Die Königin von Ciigland wird binnen Kurzri» einen längeren Anfeiithnlt in Hmnbnre, nehmen und, wie auS London verlanlel, das dortige König!. Schlot; be wohnen. — Am Sonntag starb eine der belannteslen Persönlich keiten ans der Zeit dcs zweiten Kaiserreiches, der frühere kaiieiliche Poli;eiche» Hyrvoix. Mit dem Zainnuneubrueh des kaiserlichen Hanfes verlor Hhrvoix nicht nur seine mächtige Stellung, sondern auch sein ganzes Vermögen. Seitdem irrte er sörmtich geächtet von einrm Bekannten zum andern und in der letzten Zeit blieb dem tonst so machtvollen und gcsürchicten Männe leine andere Exislcnz- anclle mehr übrig, als die eines Fremdenführers im Grand Holet. Sein Leichenbegängnis; gestaltete sich seiner letzten Stellung ent sprechend. — Am Sonntag gelang es der Polizei, den Urheber Zweier Räuhiiiolde sestznnchmen, die in jüngster Zeit mit wahrer Bestialität an zwei älteren Damen ansgetührt wurden. Ter Mörder >tt ein lOtähriger Bursche, der, um sich die Mordwaffen lausen zu können, einen rafsinirten Einbruchsdiebstahl verübte. Als er sich bei seiner Berhaftuug verloren lab, gcricth er in eine Art Toll wnth. Einen der Beamten, die ihn tellnahmen, bis; er die Hand durch, dem Linderen bis; er zwei Finger ab. Um Herr dieser menschlichen Bestie zu werden, mutzte man ihn mit Ketten im Gewichte vo» 80 Kilo fesseln. Spanien. Urtier den Beginn der Krankheit dcs jungen Königs von Spcmien erhält der „Standard".nachstehenden inter essanten Bericht: „Seitdem der König vorigen Svnnahend un wohl wurde, weilte die Königin Christine bettäudig bei tlnn und göniitc sich gelegentlich nur für kurze Zeit Ruhe. Die Königin selber ordnet dos Bett ihres Sohnes, reicht ihm seine Medizin, beuchigt ihn, wenn er erregt scheint und wenn er ruhig ist. beob achtet sie. in einem Lehnstuhl sitzend, sein Antlitz. Am Donners tag war sie eS, welche die ersten ungünstigen Swnptvme entdeckte und sie sandte unverzüglich nach den Acrztcu und lieg die Köni gin Iiabella und den Erzherzog .Karl wecken, die imistonden und nach dem au das Krcmkcuziiiimer anstotzeudcn Gemach kamen. Vier Doktoren gesellten sich zu den, österreichischen Hotarzt: sie erklärten, daß der Zustand des Königs einst sei und sic verschrieben kräftige .Hilfsmittel, welche von der Königin und 2 Krnnkeiiwärlcnuiicn sofort cmgewendct wurden, Ins nach vierstündiger unablässiger Sorgfalt der kleine König sich hinreichend erlwlle und die Acrzlc die Getähr als gehoben bczeichnctcn. Tic Königin-R'egentin be mühte sich wacker, ihre Gefühle in der Nähe ihres Sohnes zu ver bergen, aber wenn immer sic sich abwanvte, übcrslnlhelcn Thronen ihr crinüdeleö Gesicht. Einmal hörte man sie sage»: „Mein armer Knabe! O Gott, nimm ihn nicht von mir". Obwohl der kleine König sich im Lauic des Nachmittags einmal auftiehtcte und seine Spielsachen verlangte, begann er bei cinbrcchender Dun kelheit wieder in Zwischenräumen bis 11 Ubr AbcndS cinzn- scblninmern, woraus die Acrzte die in den »m Mitternacht misgc- aebciicn Bulletins erwähnten Symvtomc wahriiahmeii. Freitag Morgen zwischen 1 und 2 Uhr bemerkte Königin Christine, alS sie den tchlnmincrnden Patienten beobachtete, einige neue Symvtoinc. welche sie veranlatzte», die Ansmcrlsamkcit der Acrzlc darauf zu lenken. Letztere beichlossen, unverzüglich 3 hervorragende Autori täten zu einer Eonsnltativn hcranznzichen, welcher Scnnor Sagnsta bcmwhiile. Mehrere Stunden verstrichen in ängstlichstem auf merksamen Wachen, bis um 4 Ubr Morgens der König erwachte, tenie kleinen Anne nm den Hals der Königin legte und ausrief: „Meine Mama, wie liebe ich Dich!" Von diesem Augenblicke an lebten die Hoffnungen der Königs. Familie wieder auf". Die »cneren Berichte betonen eine fortschreitende Besserung. Ein am 15. Nachts ansacgcbcncS Bulletin sagt: „Die An zeichen für die Besserung Sr. Majestät dcs König? mehren sich wridanernd". Die Minister, die bis Dienstag in Permanenz im Königsvalaste geweilt hatte», haben sich ln rhre Wohnungen begeben. Portugal. Ucber die Stimmung in Lissabon wird nnternr 12. ds., 10 Uhr AbendS, gemeldet: „Es herrscht hier große Aus legung. Lärmende BolkShansen, darunter zahlreiche Sludenten. ziehen durch die Straßen mit dem Rufe „Nicvcr mit dem Mini- stcmiinEi» erregter Pödethanfe rottete sich vor dem bcitiichen Koivisiat zusammen. welcher, trotzdem cS von der Polizei bewacht wurde, die Fenster eknschlua und da» britische Wappen herunterriß. ES erfolgten mehrere Verhaftungen. Die Fenster verschiedener Ministerwohnungen wurden ebenfalls Angeschlagen. Die britische Gesandtschaft wird von Schutzleuten bewacht. Eine große Volks menge versammelte sich vor dem Gebäude der geographischen Ge sellschaft, allein es kam zu keiner Ruhestörung und da» Volk zer streute sich hierauf nihig." Lissaboner Nachrichten der „Times", alio erratischen Quellen zufolge, waren eS die Republikaner, welche die Ausschreitungen in Lissabon Veranstalteten. Eines ihrer Organe, „DebateS", endmt einen langen Artikel mit de» Worten „Nieder mit der Monarchie I Nieder mit den Rändern I Nieder mit der Schmach! Erhebung und Revolution sind notbwendig und unauf schiebbar. Wir vertrauen aus daS Volk und die Stärke deS Volkes!" Auch die „Dia" und die „NovidadeS" protestiren gegen die Nachgiebigkeit der Regierung, welche ireilich nur überlegener Gewalt nachgegeben habe, und befehden grimmig außer England auch die übrigen Mächte, welche nur schöne Worte für Portugal haben. Die republikanischen Zeitungen wimmeln von Beschimpfungen des Königs Karl. Nach Mclvnngcii, die am 14. in Paris eingingeii, dauert in Lissabon die Aufregung fort, Engländer wurden auf der Straße und in Pserdebahnwagen mißhandelt; im Eirkuö wurden englische Kunstreiter am Auftreten verhindert; eine Patriotcnliga Ist nn Entstehen, welche sich den Ankauf englischer Waaren versagen will. Bolkshauien zogen vor die deutsche, französische und spanische Gesandtschaft und brachten Hochrufe aus die betreffenden Mächte und auf die europäische Gesittung ans. Die Pariser Blätter nehmen entschieden Partei für Portugal. Sie sagen, Englands Bvrgebcn sei gewaltthätlg und unwürdig. England mißhandle einen Schwache», zittre aber vor einem Starken: eü müsse sich sehr ini Unrechte fühlen, da cS nicht gewagt habe, den Streit dem im Berliner Beitrage vorgesehenen Schiedsgerichte vorrulegen. Da gegen verössentllcht die in London erscheinende Ausgabe dcs „Ncwyork Herald" eine Jnterbiewung des bekannten österreichischen Afrikareisenden Holub, welcher als Autorität namentlich für sud- und südostafrikanische Angelegenheiten gilt. Dieser stellt sich ganz entschieden auf die Seite Englands, weil Portugal leine alten Äesitztitel seit mindestens einem Jahrhundert habe fallen lassen und erst jetzt, nachdem die Engländer am Schire und südlich vom Zninliesi längst Fuß gefaßt, auf dieselben zilrückkamiiic. Ausserdem diene die englische Kolonisation der Kultur und Eivilisatio» »nd sei der portugiesischen, dem ursprünglichen Zustand der Wildheit, vorznziche». Tic Ansprüche derselben ans das Schiregebiet, NyasscUand, Maschona- und Malebcland seien nicht besser be gründet, als wenn die heutigen Isländer aut Grund der Amerika- iahrten alter Nordländer Besitzansprüche auf das westliche Nord amerika erheben würden. Belgien. Ter Tepulirte Janson brachte in der Kammer- sitzniig einen Antrag ein, daß den Arbeitern gemeinsam mit den Arbeitgeber» das Recht der Ncberwachung der Arbeit in den Berg werken znslchcn solle. England. Tic Todesfälle während der vergangenen Woche infolge von Lungenkrankheiten betrugen in London 1070, 522 mehr als der sonstige Durchschnitt auswcist. In Edinburg, Glasgow und Dublin ist die Sterblichkeit ebenfalls bedeutend gestiegen. Feldmarschall Lord Napier os Magdala, Konnctable des Tower, ist gestorben. Alle Versuche, den Anssiand der Süd-Londoner Gasarbeitcr durch einen Ausgleich zu beendigen, sind bis jetzt erfolglos geblieben und so dauert denn der Kampf noch immer fort. Am Sonnabend wurde der Streik von Vertretern rast iämmtlichcr Gcwerkvereine Londons zum Gegenstand einer Besprechung gemacht. Es wurden Beschlüsse gefaßt, welche die Fortsetzung deS Kampfes der Gasheizer. Kohlcnträgcr, Matrosen und Schisssbeizer um Freiheit und Unab hängigkeit rechtiertigcn und die Regierung heftig tadeln, das; sie polizeiliche HiM "" bemerkt. Man kann also sagen, daß die Eivllisatlonln Afrika Früchte trägt. Im Innern sah tch die schneebedeckten Berge, wie sie sich unendlich hoch im blauen Himmel verlieren', ich sab die nvpigen Thäler im reizendsten Grün. Die Schwarzen sind unge fähr die Gleichen geblieben. An der Küste ist der Fortschritt ent schieden merklicher. Hier und auf der Insel mehrt sich die Zahl der Europäer ja angenlcheinlich. und die Bewegung ist im Gange Jawohl, werden Sle mir sagen — was aber nachher? Nachher ? Wenn zur Zeit der Römer, der vor allen civilisirten Nation. Jemand zu einer Versammlung, welche aus ebenso hervorragenden Bürger», wie die gegenwärtige, bestanden, liegt fern »n ^ värtlge. bestanden. Folgendes gesprochen hatte: „Es Meere, hinter Gallten. eine kleine verlorene Insel. Dort hiebt es Berge. Thäler und einige Einwohner. Diese Insel wird einst das berühmte England sein, die Heiinath des reichsten, am meisten handeltreibenden Volkes der Welt" — was würde man einem Propheten dieser Art zur Antwort gegeben haben? Man hätte ihm in'S Gesicht gelacht. Und doch ist eS eine Wahrheit. Nun wohl, meine Ucherzenaung ist, daß der schwarze Kontinent eine Zukunft hat. I» der Weiie. wie die Ereignisse vorangehen, werden die Verbesserungen getroffen werden; mag seine Vtttthc in 20. 50 oder 100 Jahren Antreten, ich weiß cS nicht, aber Antreten wird sie." — AuS Änshlri's letzten Augenblicken wird erzählt, daß, als er schon den Strick ui» den Hals hatte, er aus de» gegenwär tigen Wali von Pangani, welcher hauptsächlich die Schuld an der Gefangennahme Buihin's trug, zeigte und sagte: „Hängt den auch ans, wenn ich schuldig bin, so ist er cs ebenso sehr wie ich " Elttlvten. Stanley. Dr. Parle, Jcphson und LtairS sind in Kairo eiugelrossen und ans dem Bahnhöfe von dem Grotz-Eercmo- »ienniciitcr des Khcdtve. den cgypltzchen Ministem, den, amerika- ntzchen Generalkonsul, dem englischen Generalkonsul, dem italie nischem Vertreter und dem General Grensell empiangcn worden. Stanley stattete alsbald nach seiner Anknnit dem Kycdive einen Bestich ob. Ans ein Gesuch Stanlcy's sagte der Khcdive für Emin Pascha eine Anstellung im egyvtischcn Staatsdienst zu und ver sprach, Eniiii davon trlegraphisch zu verständigen. Kunst iinv Wisseuschast -s- Das Königs. Schausviclhaus bringt heute ncueinsüidirt das Otto Lndwig'sche Trauerspiel „Der Erb forster" zur Aus führung. x Neueren Bestimmungen zufolge geht übermorgen, Sonn abend, in der König!. Hofopcr nicht „Der fliegende Holländer", son dern „Lohen grrn" in Szene. ,-s- Mit Herrn Hosschaitzvicler Paul, der's hier rasch zu großer Beliebtheit und das tägliche R'cpertoir tragender vielseitigster Be schäftigung gebracht hat, ist soeben wieder ans längere Zeit unter den glänzendste» Bedingungen abgeschlossen worden. Diese für alle Schniispielstennde erfreuliche Thalsache ist um so ehrenvoller für den genannten Künstler, als sein gegenwärtiger Kontrakt erst in ca. 2 Jahren abläuft. tz Ter König!. Preußische Hosschausviclcr, Herr Adalbert Matkowsk i, vormals eine Zierde unseres Königl. Hofthcaters, hat dem Wunsche seiner hiesigen ungezählten Bewunderer und Freunde, hier zu gasliren, endlich nachgegeben und wird gegen Ende nächsten MonatS einmal als Galt im N e sid c nz th ea tc r nuftretcn Zn diesem Gastspiele, das der geniale Künstler in un eigennütziger Weise ohne jedes Honorar zum Besten eines wohl- thäligen Zweckes nhsvlvirt, hat ec eine? der wirkungs- und estekt- vollsten Stücke „Die Schausvieler des 5? aiscrs", Schau der ÄnSgcsetttchasr polizeiliche Hilfe zur Bekämpsung der An strengungen der Gasheizer, dieVerbindniigsrechle der Gcwerkvcrelnler ailsrechtznerhalteii, in so ausgiebigem Matze gewähre. „Jack der Altzschlitzcr" spukt wieder in den englische» Zcitnngen. Man hat in London angeblich Ginnd zu der Annahme, daß eine gewisse Persönlichkeit, welche vor einiger Zeit aus London ver schwand, wenn auch nicht selbst der Thäter ist, so doch Kenntnis; davon haben »ms;, wer der Thätrr war und daß eben tuest Person sich jetzt von Amerika ans wieder ans dem Wege nach England be findet. In Folge dessen ienm sämmttzcbe Landnilgshästn in dem vereinigten Königreiche mit den besten Tclettivkrätten besetzt, und es würde für den Betreffenden unmöglich sein, ihrer Wachsamkeit zu entgehen, falls er sich etwa an Bord eines der ankommenden Danipser besoldet. Irgend welche stichhaltigen Gründe für den Verdacht giebl eS nicht. Tic ganze Meldung kann ebenso gut eine sensationelle R'cvortcr»icldiliig sein. Der Dampfer „Java" von Boston in Liverpool niigckoinmcil, hatte aui der Reise sehr schweres Wetter zu bestehen und verlor 519 Stück Vieh von de» an Bord genommenen 625 Stück. — Ter Kapitän des Dampfers „Llvoraeic" berichtet, er habe 70 Seemeilen von Milsord de» Dnmpler „Provineia". von Glasgow nach Kuba bestimmt, angctrosseil, welcher Nvlhsignale zeigte. Die See lies sehr hoch und »nr mit großer Mühe gelang es. eine Verbindung »nt dem Schisse hcrznslelle». Es stellte sich heraus, das; der Kapitän, der erste Offizier und drei Mann von der „Probincia" über Bord gewaschen und ertrunken waren. Der erste Ossioer der „Livornest" wurde an Bord geletzt mit der Weisung, nach Milsord zu fahren. DaS Schiss war stark beschädigt. — Während eines furch waren Orkans ist die britische Barke „Jnan"^ant der Fahrt von St. Johns »ach Glasgow »ntcigegangen. Die Stürme ivnlheten vom 12. bis 17. Dezember mil rntzrtzstchcr Gewalt. Alles, was sich ans dem Verdeck befand, Kapitän, Bollwerke re . wurde von den Wasser Massen sortgenssr», Re Segel in Fetzen gerissen, die Boote in Atome zerschellt und ein Matrose über Bord gespült. Rothsignale rührten den Red Star-Dampscr „Pentand" herbei, welcher die Besatzung mittels Raketen rettete. IHricckicnllNid. Mehrere Mitglieder der Königl. Familie sind an der Influenza leicht erttankl. Serbien. Im Kreise Bransa sind drc! Bauern Im Walde von zwei Bisten angefalieii und nach verzweifeltem Kampfe zerrissen worden. Amerita. In Folge der stetig znnehiiicnden Angriffe gegen die aeinmmte, besonders aber auch gegen die deutsche Cmwandernng in die Bereinigten Staaten hat die deutsche Gesellschaft von St. Louis die sämmtlichen deutschen Gesellschaften der Union aus den 24. Febinar d. I. ciiigcladcn, Vertreter nach einem noch näher zn bestimmenden Orte — ans der Wahl stehen Pittsburg und Cincinnati — zn senden, nm diese wichtige Angelegenheit einer zrüiidlichcn Besprechung zu unterziehen, die dem Kongresse vor liegende» Bills über Einivmidernng zn dislntircn, sowie Protest gegen die ngtivistiiche» Brstrebnngc», wie sie in jene» Bills und lmch außerhalb dcs Kongresses zu Tage trete», zu erheben. In Sydney. Nebraska, ist ein Eisenbalinzug vermiglnckt, wobei das Gepäck n»d die Post, darunter die ganze australische, durch Feuer zerstört winden. In einem Mnrslalle in Versailles, Kentucky, brach Feuer ans. Hengst Bellbvu, rin bekanntes Reinivstrd, welches vor zwölf Monaten in einer Auktion für 5l,«M Doll, verkauft worden war. kam in den Flammen nm Gleichzeitig verbrannten 34 andere Pferde im Gesammlwerlhc von über 100.000 Doll. Afrika, lieber die Ankunft Stanley'? »nd Emin Pascha's nn der Küste veröffentlicht die „Köln. VvllSzlg " ein ans Sannvar, 7. Dezember, datirlcs Schreiben, dem wir folgende littercssaiite Einzelheiten entnehmen: Beim Enipfcmg in Bagamoyo halte Stanley Frcudcnthräiicii iin Auge, da er sich glücklich an der Küste und von io viel Thcilnahme umringt sah. Emin Pascha, voll der wärmsten Dankbarkeit ftir die Dienste, welche die lathaiiscbcn Missionen ihm Hallen leisten könne», nahm bei der Festtafel Ge legenheit, den dort anwesenden ftinf Missionaren teinc vollste Bc- wnndenoig für die katholischen Missionen in Ostnsrikci miszudrückcn. Alle die Trinlsprüche brachten eS mit sich, daß häufiger getrunken werden mußte; nach Aufhebung der Tafel sagte Emin Pascha zu U. Giranlt: „Man hat mich heute Abend ganz aus meiner Gewohn heit gebracht: seit sünszehn Jahren habe ich keinen Wein mehr getrunken, ich bin gar nicht mehr an diese? Getränk gewöhnt n»d ühlc mich darin» jetzt gar nicht behaglich." Hierauf empfahl ec ich, trat in ein Nebenzimmer, »nd da ec sehr kurzsichtig ist, hielt er eine bis znin Fußboden reichende Oessnung in der Wand tür eine Tbüre; es war aber ein Fenster, aus welchem er mit voller Wucht auf An Zinkdach stürzte; von dort rollie sein Körper ans den Bode». Tie ganze .Höhe des Sturzes betrug an 5 Meter. — BcmcrkcnSwcrth sind die Auslassungen Stanlcy's gelegentlich eines ihm zn Ehren auf dem Dampfer „Arazatta" veranstalteten Fest mahls. „Sic werden mich", begann er. „ohne Zweitel fragen: Wie denken Sic über Afrika? Was ist seine Zukunft?" Wie es mit Afrika werden wird, da? weiß Gott allem. Welches sind die »enen englischen »nd deutschen Forschungsreisenden, die sich hinAn- türrcn werden? Ich weiß eS nicht; was indessen mich angelst, der ch seit 20 Jahren rctzc, so bin ich sieben Mal aus dem Innern zurückgckehrt. und stets habe ich einen Fortschritt znm Besseren von Wartendem, gewählt, das den interessanten Vorzug ^ No . spiel bietet, für Dresden Novität zu sein. Daß dieser Theaterabend zu einem der fesselndsten der ganzen Saison zu zählen sein wird, steht wohl außer Frage. In Stuttgart starb vorgestern Mittag der ausgezeichnete und berühmte Theolvg Earl Gcrok. der Dichter der Palmen- blätter. Er wurde am 30. Januar 1815 zu Vaihingen in Württem berg gehören, studirte i» Tübingen Theologie, versah dann das Amt eines Predigergehilsen, wurde 1819 in Stuttgart als Prediger angcsteUt und 1868 zum Oberhosprcdiger, Oderconsistorialrath und Prälaten ernannt. Durch G. Schwab wurde Gerok schon in der frühesten Jugend angeregt, sich »nt poetischen Arbeiten zn befassen, mit denen er auch einiges Gtück hatte und die Aufmerksamkeit aus sich lenkte Besonderen Beifall fanden seine 1857 veröffentlichten Palmblätter, welche den Ruhm Geroks als Dichter begründeten und mehr als 50 Auslagen erlebt haben. Die Gedichte erläutern bekanntlich Bibelstcllcn in poetischer Art und zeichnen sich durch die Berinnerlichmia. Tiefe und Wanne, die aus ihnen spricht, vor- thcilhast ans. Weitere Werke des Dichters sind: Blumen und Sterne <1868), sowie deutsche Ostern (1871) und Eichenlaub (1871), patriotische Dichtungen. Seine Prcdigtsammlunqcn erlebten wieder holte Auflagen, ebenso wie scme übrigen geistlichen Schritten. Für Lnngc's Äibelwerke bearbeitete er mit Lechlcr die Apostclge- ichichtc und gab Paul Gerhardts Geistliche Lieder, sowie Luthers Geistliche Lieder heraus. v Tie nächste Novität der Münchener Hosbühne wird Adolf Wilbrandt's Lustspiel „Marianne" sein, welches in München seine erste Ausführung »i Deutschland überhaupt erfährt. ES ist für den 25. Januar annrsctzt. Als Opern-R'vvilät folgt da»» am 9. Februar Neßlcr's „Rose von Slratzbnra". s- „Die Geigen s e c". Der wlvss hat schon lange in der Lust gelegen und cS ist wimderlich, daß die Schicksale vielnm- wordener Sterne am Knnslhimmel noch tcincii Sehildercr gesniiden haben, denn datz das moderne Evneertwcsen mit dem wohlanö grbildctcn Neklameappnrat Slvss in Hülle und Fülle liefert, daS bedarf kaum cmeS Beweises. Wie verlautet, hat eS Paul von Lchvnllnm nnlcrnvmme», die Geigcnlee, diese» modernsten Vir tnvsenIybnS, in drn Mittclbuiilt eines lustigen Stückes zu stellen, welches vom Berliner Lcisingtheater zur Ausführung angenommen wurde. Tic Geigensee wird am 20. Januar ans gcnannler Bühne erstmalig in Scene gehe». Die neueste Operette von Millöcker „Der arme Jona than" scheint endlich einmal ei» sogenannter „Schlager" zu sein. Sammtliche bisher im Theater nn der Wien stattgesundenen Ans- iührnngen waren ansverkaust und wurden stürmisch applaudirt, bei der vorgestrigen 15. Vorstellung war der Andrang w groß, das; viele Hunderte das Tlienler wieder verlassen mutzten, ohne Einlaß finden zu können. Wink für Drrellvr Karl! e Der G r i l IP a rz cr - P r c is von 1500 Gulden ist Wilbrandt für seine» „Meister vo» Palmyra" unerkannt worden. DaS Stück soll zuerst am Burgtheairr zur Ausführung gelange». H Am Montag ieierle in Wien der Dichter Nestor Eduard V. Bauernfcld i» voller geistiger und förderlicher Frische seinen nchtniidachtzigsten GcbnrtSiag. AnS diesem Anlasse fanden sich schon Snnnläg zahlreiche Gr» Inlaute» rüder Wohnung des grctzen Dichters ein. Auch an prächtigen Blnmenspenden und Geschenke» fehlte es nicht. Unter den ersten Gratulanten besnndcn sich der Herzog und die Herzogin von Oldenburg. -s- Das K. K. Theater in Salzburg steht vor einer Katastrophe. Ter Direktor, Herr Albert R'osenthal, richtet einen letzten Nvthschrci durch die dortige» Blatter an das Publikum und legt dar, das; die täglichen Einnahme» sich zwischen 8 sl. und 27 sl. bewegen, die Tagesloslc» aber 192 sl. betrage». Weder die Stadt, noch das Land oder der Staat, noch irgend eine nndere Körberschast thnt »mH nur daS Geringste für das „K. K Theater" i» Salzburg und wenn ihm nicht rcych Hitze wird, mutz cS gr schlossen werden. — Salzburg ist der Wohnsitz des Herzogs von ToSlana, eines reich begüterten Adels und eines wohlhabenden Mittelstandes. Die Knnstsiiiniglcit dieser Bevölteiimg, die sich in einem täglichen Aufwand pan 8 bis 27 Gulden ftir TticalcrhiÜetS ansspricht, erinnert geradezu an das Perilleischc Zeitalter. s- Felix Draicte's ebenso geist- als ivnkiingLbollc O-clnr-Screnade für kleines Orchester, welcher im ersten Aufftihrnngs- abend dcs ToiilünsilervcreinS mit Recht eine so überaus warm herzige und glänzende Ausnahme bereitet wurde, ist vor wenigen Wochen in R'cwhork mil nicht weniger großem Erfolg erstmalig zur Anfsührnng gelangt. Drittele'? in kühne», shiiiphontzcyen Zügen angelegte«, hervorragend interessantes Clavicrconcert in Üa-cknr — seiner Zeit durch Frau Nappoldi in die Oessentlichkeit Ange führt — wurde unter vielem Beifall »in Dezember in Berlin vo» Frl. Hüllers gespielt und wird im Februar l» einem philharmo nischen Cvnccrt zu Hamburg unter Bülow'S Direktion wiederholt werden. 4 In Eutin fand eine Sitzung des Gcsan'.mk-Eomttees für das Denkmal von Earl Maria von Weber statt. Es wurde beschlossen, das Denkmal in dein der Stadt gehörende» an dieselbe unmittelbar anschließenden Eichenhain anszustcllen und die Ent- hiillnngSieierlichkcit aus de» !iO. Juni und 1. Juli d. I. anzmctzcn. Die Feier soll in einem geistlichen und einem weltlichen Eoncerte a»S den reichen Weber schen Kompositionen mit entsprechender Enlhüllungsicicrlichlcit bestehen. L- * In Kufstein trank ein an der Influenza erkrankter Mann tm Fiebcrdnrst ein Maß Bier aus einen istig aus uni nach vier stunden eine Leiche. innger d war
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