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311. Seite 4. »M Do««erSta». v. November lvVS tzeovetiker werden all« Hände lederet „nschSdlich zu machen. voll in tun haben, dies« neue «» . DaS stestprograinm für den Aufenthalt deS Königs Also ns ist ein ungemein reichhaltige«. An Stell« de» Frühstück« in der spanischen Botschaft wird am Freitag um 8 Uhr abend» in der spanischen Botichast ein Bankett stattfinden, an welchem der König teilnimmt. Au» dieser vom Kaiser selbst oeranlaßten Aenderung ist zu ersehen, bah der Kaiser an dem Bankett persönlich teilnehmcii wirb. Gestern vor mittag stattete König Alfons den Mitgliedern deS Kaiserhauses i ich den Königliche» Prinzen, sowie anderen yervorrage Persönlichkeiten Besuche ab. Nachmittags fuhr der König mit Sem Kaiser im Automobil nach Döbentz, wo eine Parforcejagd abgehalteu wurde. Donnerstag und Freitag sind dem Ausent- halie »i Magdeburg, wo der König bei seinem Jnsanterie-Regt- ment 9ir. 66 weilen wird, und der Jagd im Springer Sauparke gewidmet. Am streitag abend 8 Uhr findet in der Bol>chast das grobe Bankett statt. Den Sonnabend und Sonntag ver bringt König Aisons «IS Gast des Kaisers in Polsdany wo er auch der Rekrutenvercidigung beiwohnen wird. Am Sonntag abend erfolgt die Abreise des Königs nach Wien. Das englische Blatt «The World" schreibt über die Be Ziehungen Kaiser Wilhelms nnd König Eduards ..Wenn König Eduard ein scherzhaftes Wort über die Kunst Meinungen seines kaiserlichen Neffen fallen labt, so steht cs fest, das, der Kaiser in kjirzesier Zeit darüber informiert wird. Und ebenso, wenn der Kauer sich über die Rührigkeit König Eduards irritiert zeigt und seine erfolgreichsten diplomatischen Methoden kritisiert, werden seine Aeußeriingen sofort nach London über mittelt. Eine geraume Zeit haben die Beziehungen der beiden Monarchen bedeutend unter dem Gefrierpunkte gestanden. Gegen wärtig hofft man aber, daß die Dinge sich bessern. Bor ein oder zwei Wochen hat Prinz Arilmr von Eonnaught dem Kaiser eine liebenswürdige Botschaft von Kon ix Eduard mit einem Balmoral-Stocke als Geschenk überbracht Der Kai'er Imt sich mit aufrichtigem Vergnügen über das Präsent geändert. Er gab sich besondere Milbe, mn den kurzen Aufenthalt des Prinzen Arthur von Eonnaught in Glücksbnrg, aus Anlasf der Vermählung des Herzogs von Sachsen-Koburg, in jeder Be< Ziehung änderst anaenehm zu machen." Bei der R e i ch s t a as - E r s obwohl im Wahlkreise Eise il a ch — D e r m b a ch — K a l t e n n o id h e i m für den aus der parlamentarischen Stiidiensahrt nach Togo und Kamerun verstor Venen nationalliberalen Abgeordneten Aries wurden bisher gezählt für stlex ttiatlib.f 2929, für Kühner Ereil. VvlkSpO 2985. für Schack iAiilis.) 3650. für Leber lSoz.) 6053 und für Müller-Fulda «Zentr.) 1892 Stimmen. S . . . !?: wahrscheinlich. In der Hauptivahl 1903 erhielten die National liberalen 3585. die Antisemiten 2145, die streisinnigen 2049. daS Zentrum 4313, die Sozialdemokraten 6018 Stimmen. In der Stichwahl siegte Aries mit 8560 Stimmen über den Sozialdemo kraten. der 7835 stimmen mbielt. (Wiederholt.) Der oldend urgijche Landtag ist eröffnet worden. Minister Willich verlas die Thronrede. Darauf wurde die Äalrj des ersten Präsidenten vorgenommen, die ans den Landwirt Schröder-Nordermoor fiel. Ein Parlamentarier berechnet in der „Köln. VolkSztg.", daß die Flottenvorlagc eine jährliche Mehrausgabe von 70 Millionen nnd insgesamt eine Mehrausgabe von 750600000 Mk. gegenüber dem jetzt geltenden stlottcngesetz für die Jahre 4906 bis 1917 bringen werde. Das stkottengesetz von 1900 sollte für die folgenden 12 Jahre eine Gesoinkiiiehrausgabe von etwa 800 Mill. Mk. bringen, die jetzt zu erwartenden Mehr forderungen dürften nach der genannten Quelle gegenüber dem geltenden Gesetz eine säst ebenso große neue Steigerung der Aus gaben bringen, so dag unser Marine-Etat, der im Jahre 1895 81 Mill. Mk. jährlich. I960 155 Mill. Mk jährlich. 1905 etwa 233 Mill. Mk. jährlich betrug, im Jahre 1912 ungefähr :420 Mill Mark jährlich betragen würde. — Nach einem Berliner, ge wöhnlich gut unterrichteten Berichterstatter sind diese Angaben des Kölner Blattes im wesentlichen richtig. In der bavrischen Kammer der Abgeordneten machte der Ber kehrsminister v. F ra n e n d o r f e r bei der Beratung des Gesetz entwurfs über den Bedarf für Postbanten. Telegraphen- und Telcphonanloaen interessante Mitteilungen über die Frage der Revision der T e l e p h o n g e b ü h r e n - O rd n n n g. Im Laufe der Debatte war aus die Ungerechtigkeit hingewiesen worden, die darin liegt, daß einige Telephonabonnenten in den großen Städten, wie Warenhäliser und Hotels, den Fernsprecher in ungebührlichem Maße in Anspruch nehmen und dadurch die anderen Teilnehmer schädigen. Ter Minister erkannte an, daß hier eine Unbilligkeit vorliegt, meinte jedoch, eine gerechtere Verteilung der Gebühren sei nur möglich, wenn man die Gebülnenordnnng von Grund ans umgestalte. Es müßte von dem jetzt geltenden Panschgebühren- system zum E i n z e l g e b ü h re n s >, st e m übergegangen werden, wobei allerdings von jedem Teilnehmer die Gebühr für eine gewisse Mindestrahl von Oiesprächen erkoben werden mußte. Die Voraussetzung für die Einführung dieses Svstems wäre ein gut funktionierender G e i p r ä ch s z ä h l e r. Ein solcher ist jetzt vor handen und hat sich in Amerika gut bewähit. Der Verkehrs minister erklärte, daß ihm dieses System, das in Amerika sehr günstig gewirkt habe, sehr sinnvakhisch sei. Tie bayrische Ver- kehrsverwaltnng beschäftige sich gegenwärtig mit dem Studium der strage. wie ein solcher Gebührentarif and andere beachtens werte Einrichtungen, die in Nordamerika bestehen, bei uns wirken würden. Allerdings könne Bayern hierbei nicht allein vorgeben, ohne sich vorher mit der Reichstelegraphenverwallung ins Be nehmen gesetzt zu haben. Frankreich. Devutiertenkammer. Mehrere Sozia listen protestieren gegen das gegen die Lehrer eingeieitetc Verfahren: sie behnuvten das Recht oer Staatsbeamten, sich zu organisieren. Unterrichtsminister Bienveim-Martin erklärt, er müsse seinen Rundcrlaß, der den Lehrern verbietet, sich zu orga nisieren. aufrecht erhalten. (Bestall im Zentrum.) Cvdei lRepublikaner) verfangt die Ueberweisung des Antrags Lasies an die 'Arbeitskommission. Janras (Sozialist) erklärt unter dem Beifall der Linken die Verfolgung per Lehrer sei eine reaktionäre Handlungsweise. 9k o u o i e r übernimmt die ganze Verant wortung für die Maßregel. Er sagt: Allen Angestellten und Beamten der Regierung das Recht des Ansstandes zuzngestehen, das heißt die Anarchie schassen. Keine 9>«giernng könnte, ohne Selbstmord zu begehen, den Lehrern und den Postbeamten das Recht verleihen, sich zu organisieren. iBeisall.) Nouvier erklärt weiter, er könne nur die Tagesordnung Grosdidier annehmen, welche die Erklärungen der Regierung billigt und die Verhand lung über die vorgeschlageiwn Abänderungen des Gesetzes über die Berussvereine aufickiebt. Tie Tagesordnung Puech. welche Einstellung der gerichtlichen Verfolgung der Lehrer Vorschlag!, wird mit 325 gegen 249 Stimmen abgelchnt. Die Tagesordnung Grosdidier wird angenommen. (Ansstihrlicher wiederholt.) Spanien. Der Ministerrat hat beschlossen, Norwegen als selbständigen Staat anznerkennen. Schweden. Das neue M i n iste ri um ist nunmehr end gültig in folgender Zusammensetzung gebildet worden: Mlnister- yräsident und Jnslizminister: der bisherige Minister ohne Porte feuille Staasf, Mitglied der Zweiten Kammer: Minister des Aeußeren: der bisherige Gesandte in Kopenhagen Kammerben Trolle: Kriegsminister: wie bisher Oberst Tingsten; Marine- minister: Kontreadmiral Sidner: Minister des Innern: Anils- sekretär Schotte: Jinanzminister: der bisbecige Finanzininister Visiert, Mitglied der Zweiten Kammer: Kultusminister: Volks schullehrer Berg. Mitglied der Zweiten Kammer: Landwfttschafts- minister: Hosftallmeifter Tamm, Mitglied der Zweiten Kammer: . Ho. . Minister ohne Portefeuille: Jiistizrnt Marts von Wnrkemberg, Vureauches iin Justizministerium Dr. Hellner und Dr. phil. Berg ström. Mitglied der Zweiten Kammer. Fünf Mitglieder des neuen Ministeriums, die Minister staasf, Biciert. T»mm. Berg und Bergftröm. gehören in der Zweite» Kammer der liberale» Partei a» und geben dem Ministerium den Charakter eines Ministe riums der Linken. Ter Minister des Aeußeren Trolle war früher Legationsrat in Berlin; Tr. Bergström ist der Urheber und Leiter der Bewegung für das allgemeine Stimmrecht. Norwegen. Eine gewaltige Bewegung hat für die Volks abstimmung. die am 12. und >3. November über das Angebot der norwegischen Krone an den Prinzen Karl von Dänemark ftatt- findenffoll, begonnen. Redner beider Parteien^darniiter Minister und Parlamentarier, bereisen das Land. Ter Minister des Vera, dt Krillen r fast die itstern uruck- ltissen das sozialdemokratische EtorthingSmItglted Pastor Dr und den Dozenten GielSvlk in» Gefecht. So wird r» nun ganze Woche hindurch grheiu Jinanzminister Gunnar Knudsen, der in der Thronfraae einen von den übrigen Q abweichenden Standpunkt rinnliinnt und vor einigen Lagen zur! trat, als man ihn im Stortüing nicht zu Worte kommen las. wollte, kämpft auf republikanischer Teile. Er wollte an, Sonn tag. de» 5. d. M.. tn seinem Wahlkreise Skieu sprechen, doch hatten die Moiuirchtsten sämtliche Sale gemietet. Da» hatte den Erfolg, daß jetzt t» Stic». wo Knudsen lehr beliebt ist, auch Kon» servatwe an der republikanischen Agltati»», tcllnehmen. Sonst ist Zersplitterung der radikalen Linken zu verzeichne». So hat eine Anzahl Ltnkeii-Mäniier i» Ebristlania einen Ausruf zu Gunstei der Monarchie und der dänische» Kandidatur erlasse». Die be kanntesten und bedeutendste» Politiker derlLinke» findet man jedoch unter dem republikanischen Aufruf, auf dem auch der jetzt 7Sjäh- ige frühere Ministerpräsident Steen verzeichnet steht, dem im ah re 189l die Aufgabe zufiel, de» unionellen Kampf der Linken mzuleite». Es haben ferner den Aufruf zu annsten der Republik uiiteneicbnel: der letzte radikale Ministerpräsident Blebr, Finanzminister . Giinnar .Knudsen. Hanbelsminister Schöning, der im Verein mit Michellen das Hagecupsche Mi iiislerium sprengte, aber nicht iiiSMichelsensche Kabinett ausgenvi» men wurde, ferner der koi»lnandiere»de vidmirat Sparre n»d andere bekannt? Männer. Gleichwohl glaubt man nicht an einen Sieg ver republikanische» Partei bei der Volksabstimmung Türkei. Die «Franks. Zig." meldet aus Kvnstantinopel In diplomatischen Kreisen besteht die Absicht, dir Ergreifung von Maßregeln zur Durchführung der makedonische! Finanzkontrolle bis zur Beendigung des Ramasan Monats aufzuschieben. — Die ,,N. Fr. Pr. meldet: Wie in diplomatischen Kreisen verlautet, haben in den letzten Tagen zwischen den Kabinetten Verhandlungen über das Detailpro- gramm der st I o t t e nd e in o n st r a t i o n gegen die Türkei und über die Zahl der Schisse, mit der sich die einzelnen Mächte beteiligen sollen, stattaffnnden. Amerika. Ein Telegramm aus Caracas lBeneznela meldet, daß dort das Gerücht umgehe, der französische Geschäftsträger Taigny schicke sich an. Venezuela zu ver lassen. In diesem Falle werde die englische Gesandtschaft die Vertretung der französischen Interessen übernehmen. Knust und Wissenschaft. K ö n igl. H o f t h ea t e r. Im Opernhause gelangt beute Uhr) «Mignon" zur Aufführung: im Schauspielhause Uhr) zur Erinnerung an Schillers Geburlslag «Don szh? Carlos Im Residenztbeater wird heute (Donnerstag) onnabend und Sonntag abend die Naimannsche Operette ,,D a s Wäschermädel" mit Iran Hanji Niese ais Gast ge geben: Freitag abend geht als dritte Abonnements-Vorstellung der 3. Serie des Overetten-Aboniiements die Operette „M a m - seil Ango t" in Szene. hAlexonder 0) irardi kommt wieder nach Dres d e n. Er wird im Residenztheater n. a. auch als Blasius Nestel in der „S ch ü tz e n l i e se l" austreten. ff -Herr Dr. Franz Bachmann sprich! heute (Donners tag) abend 459 Uhr im Saale der 'Dresdner Kaufmannschaft 'Ostra-AIlee 9) über: „Wahrheit und Dichtung der c a n , a i - m c ch a n i s ch e n A e I t b e t ra ch t u n g". ff Der Dresdner M ä » » e rg e s a n gv e re i n wird in einem am 24. November stattfiiidenden großen Winter-Ko» -ert mehrere größere Chöre, darunter „Das ist das Meec" von Nicodo, znm erstenmal zn Gehör bringen. Einen besonderen Teil des Konzertes werden drei dem Verein in diesem Jahre gewidmete, ebenfalls erstmalig zur Aufführung gelangende Kompositionen bilden. Für die folistische Mitwirkung hat man sehr schätzbare Kräfte gewonnen. ff DeS 70. Geburtstags Felix Draeseke» wird der Dresdner Orpheus nochmals ehrend gedenken bei seinem ersten dirswinterlichcii Konzert am 17. November im Vereins- lianssaale. indem er des Meisters weniger bekannte» prächtigen Chor „Einkehr" („Bei einem Wirte wundermild") neu einstudiert zu Gehör bringt. ff Robert Johannes, der berühmte ostpreuhische Rezitator, der im vergangenen Winter auch hier in Dresden mit großem Erfolge ausgelreten ist, wird am 6., 8. und 9. De zember in Meinhvlds Sälen (Moritzstraßc 10) drei humo ristische Vortragsabende mit täglich wechselndem Programm geben. 4 Fr!. Mao Doelltng, die durch Frau Professor Ravvoldi iw König l. Konservatorium ibre monistisch« Ausbildung erbteli bat in Chicago mit dem Daimotch-Orcbester ein Konzen gegeben, baS, wn berichtet wird, einen glänze»»«» Erfolg batte. Insbesondere wird die Krall und Technik ver jugendlichen Pianistin anerkannt. ff Einer Einladung des Herrn Hvfrats Dr. PescheI, des Direktors des hiesigen K ö r n e r-M n s e u m s, folgend, be lachte in diesen Tagen der anläßlich der Schiller-Feier hier weilende Urenkel Schillers, Alexander Freiherr von Gleichen-Rußwurm, diese interessante Sammlung von Religuien aus der Zeit Schillers, Goethes und Körners. Ter Urenkel des Dichters war überrascht von der Reichhaltigkeit der hiesigen Sammlung in dem Hause, in dem sein Urgroß vater zwei Jahre gelebt hatte. Er lud Herrn Hofrat Dr. Pejchel zu einer Besichtigung seiner Schiller-Sammlung aus Schloß Greisenstein ob Bonnland ein. 4 In Berlin hat am Sonntag im Beethoven-Saale ein Konzert mit dem Reproduktiv ns-Klavier M i g n o n" stattgesunden, ebenso in Köln, und zivar niit großem Erfolge. Demnächst wird noch ein zweites Konzert staltfinden Interessant ist es. zu hören, welche Stücke von dem gewählten Programme am menten Beifall gefunden haben. Es sind: das Prö-lude von Rachmaninnoff, gespielt von Rössel: 10. Rhapsodi ^Liebcstranm". gespielt von gespielt von Grün- von Liszt, gespielt von Reisenauer, „Liebes d'Aibert; «Frühlingsstimmen" von Strauß, seid. st Ter nach st jährige Aerztetag wird, wie der Geschästsausschuh des Deutschen AerztevcreinsLundcs beicblvssen hat, in Halle a. S. in der zweiten Hälfte des Juni statt- inden. Als Gegenstände der Tagesordnung sind in Aus- icht genommen: Stellung der deutschen Aerzte zu Krankenkgssen ür nichtversichernngspflichtige Personen: der von der Kranken- äffenkommission an den GcschäftSausschub erstattete Bericht: Forderungen und Vorschläge der Aerzte zur Abänderung der deutschen Arbeiterversicbeiungsgesetze". st Eine sehr bemerkenswerte Nachricht kommt aus Berlin: Richard W a g n e r - G e s e l l s ch a s t, deren Präsiden- Wiiden brach und Professor Köhler sind, begründete soeben einen „T-entschen Bund zur Schaffung eines Natio- altlicaters für Festspiele aus der Wärib » r g". Zur Herbeiichaffnng der ersten Miitrl wird die Gesellschaft in Berlin im Februar und März eine Reihe von Ausführungen neuer Lühnenwerkc veranstalten. st Bolksscha» spiele aus dem Hohentwiel. Tbcater- direktor Lorenz ans Hake, der in früheren Jahre» die Lichtcn- stciner Vollsfcsllvielc bc! Hona» am Fuße der Schwabenalb ins Leben gerufen hat, wird im nächsten sommcr auf dem von Sage »nd Geschichte gefeierte» Hohentwiel Volksschanspiele inszenieren Tie dramatische Arbeit, die er z» diesem Zwecke versaßt hat. be nennt sich „Tie ReichSstnmifahnc" und baut sich a»f den verschie denen geschichtlichen Stoffgebieten ans, die mit dem Hohentwiel erbnnden sind und worunter naturgemäß auch die Hnuptsiamen des Scheffclsche» „Ekkehard" nickt fehlen. Das Schauspiel ist ans dem Hohentwiel bereits von seinem Verfasser einem Kreise von Zuhörer» Vorgriffen worden. Ei» hinter der bekannten Restaura tion ans halber Höhe des BcraeS gelegener Acker ist als Ffflplatz in Aussicht genommen: die Vorbereitungen zu de», neue» VvlkS- 'chanspiel werden sofort eingeleitet. — Ganz schön; aber es muß ic> nicht immer Komödie gespielt werden. Bald wird eS keine» uische» Platz mehr in Deutschland geben, aus dem nicht im Sommer „thentert" wird. st Tie nächstfolgende der in vierjährigen Intervallen von der Münchner Künstlergeiiossenschaft" und der Münchner „Sczes- non" gemeinsam veranstalteten großen Internationalen Kunstausstellungen wird im Münchner GlaS- alast im Jahre 1909 stattfinden. In der Zwischenveriode werden wie bisher die Münchner JahreSanssteNiingc» im König!. Aeußern Lövland sprach in Giövik, Hciiidelsminister Arctnndrr in Drontheim, Stortyiiigsvräsident Berner in Sarpsbvrg in der Nähe von Cbristiania, Professor Nansen in Bergen, Biörnstjerne Bjornson in Lillehammer. Die Nepiiblikaiicr sandten den Drama-. - tiker GunnarHeiberg, das Stl»oMnn«mltalicdStaatsanwalt Cast-'wird die Münchner ..Sezession" ibre gewohnten Frühjahrs- und r GlaSpalast fortgesetzt, hierbei wir^> mit der kommenden JahrcS- e aussleliuna 1806 eine retrospektive Ausstclluna bayrischer Knust -i Mis den „-.ähren 1800 bis 1950 verbunden sein. Desgleichen ou>mer-Au»sicllu»gen »m König!. Kunstau»st«llungrg«bäude «m nigS^latz ^wfftrrsll) inae» ,m rr csüvre«. . ^ x Kraui ist fij" i»i« Ba iele verpflichtet worden; er wird aiQ ^ nüpfer den Gurnemam im „Parsi 'arke m „Tristan und Isolde" singen st Prosrffor Ludwig v. Hofsm und Vayreuther Ses». bwechelnd mit Pani lffal" und den «ußg . . , Ludwig v. Hofsmann, der bekannte Krei- lichtmaler und Schöpfer zahlreicher höchst eigenartiger Bilder großen Stil», seit zwei Jahren Lehrer an der Groscher»oglilben Kunstschule in Weimar, hat den an ihn ergangenen St ns a» die König!. Akademie in Stuttgart abgelchnt. st Nun endlich ergreift auch der Sohn Srganttntt in dem Streite um daS Grab jeincs Vater» da« Wort. Er richtet folgendes Schreiben an die «N. Fr. Pr.": «ES ist traurig, bei ledem ganz Großen bestätigen zu müssen, daß da« Schassen des Künstlers nur ein Geben ohne Gegenleistung seitens d»S Publi kums ist. Ganz Große können reich werden nur unter der Bedingung, sich zu überleben. Leider hat man dies« traurige Erfahrung bei zu vielen machen müssen. DieS als Einleitung. Wenn die Besucher deS Grabes Srgantinis sich als große Denker durch ihre Bemerkunaen zeigen wollen, so irren sie sich mächtig. Was sie ais wild aniahen, ist dagegen sorgfältig und liebevoll seitens der Familie Segantinis gewollt. Ich, der dies schreibe, habe mein Möglichstes getan, um das wilde, natur- srendige Grab meines Vaters von der Schönheit eines Denk mals, für dies Jahr nnniigstenS. noch frei zu halten. Große Denker und groye Dichter können nur von der Natur eine genügend weigevolle Ruhestätte bekommen. Wenn wirklich von Sem Toten außer seinem Werke noch etwas lebendig bleibt, st» kan» dieses Etwas nur sich freue», so frei und wild in aller Wildnis zu leben, ohne eine störende weiße Note in dieser prachtvollen Alpcnnatur vorzusinde». Wer Segantini in seinem Wesen kennt, muß begreifen und leicht begreifen, lvarum mir, und mit mir der ganzen Jamilie, die Idee eines in der Er habenheit dieser Natur verschwindende» Denkmals fremd ist. Wir lieben von diesem Grabe, das wir täglich und öfters zwei mal täglich besuchen, jeden Halm, jedes Blatt, wie wenn ein Stück unseres Herzens damit verwachsen wäre. Die Blinden wissen nicht, wie viel Blumen daran) ivachsen, und wie im Winter, wenn alles im Schnee liegt, die Einsamkeit prächtig sich mit allen Farben der verschiedenen Tagesstunden schmückt. Das wirkliche Denkmal für meines Baters Grab ist sein Bild „Glaubens Trost im Schmerz", das in Hamburg hängt; denn es wurde an diesem gleichen Platze gemalt, wo Seaantini jetzt ruht. Wer so eine Symphonie von Farben schaffen konnte, braucht fürwahr keinen Stein, um die Erinnerung an ihn wach zu erhallen. Aber ivrnn wirklich dem Großen gehuldigt wer- sen soll, so soll man mir in einem gerecht werden, wo man stets ungerecht war, zn seiner Lebenszeit. Ich meine, man wllte schätzen und würdigen, was noch zu l)aven ist, und niit der Tat beweisen, daß er geliebt wird und unter den Allerersten gilt. Die Familie ist zum Glück insofern geborgen, als sie von der Güte wirklicher Freunde und Kunstmäcene lebt. Als Sohn deS große» Seggnlini frage ich aber weiter die Kunst freunde an, ob es wirklich nicht möglich wäre, zu gunsten der Familie Segantini sich zusaiumenzustellen und durch eine S»b- srription das große Triptychon, woran sich ein Leben knüpft, lür Deutschland oder Oesterreich zu kaufen. Es wäre dies eine größere Wohltat für Segantini und wohl auch eine höl>erc Genugtuung für diese Kunstfreunde, als die Errichtung eines Denkmals aus dem Grabe, das übrigens bereits von Bistolsi in Turin zu Ende gebracht wurde. Chur, den 28. Oktober. GoltarLo Segantini. V In der Pariser Oper wird gegenwärtig «in Werl von Edmond Malherbe, ,,Da8 Urteil deS Paris", gegeben. Der Komponist hat sich zn der kleinen Oper durch ein berühmtes Gemälde begeistern lassen; das Bild, eine Meisterschöpiung des Malers Paul Baudry, hängt im großen Foyer der Oper und ist durch eine Anekdote, die sich daran knüpft, auch in solchen Kreisen bekannt geworden, die sich sonst um Malerei nur wenig kümmern. Das Opernhaus war noch nich! fertig: in einem der bereits vollendeten Teile des drück- ligen Gebäudes hatte man für Baudry ein Atelier eingerichtet. Als der Künstler eines Tages dort arbeitete, bemerkte er. daß hinter ihm ein Feuerwehrmann stand, der sein Werk aufmerksam betrachtete. Baudry fühlte sich durch die „stille Be wunderung" des Mannes aus dem Volke sehr geschmeichelt und sggte: «Ja. ja. lieber Freund, welches Unylück. wenn das brennen würde!" — „Will ick meinen," erwiderte der Mann im Helm bedächtig, „so'n Offbild, tvenn's brennt, das stinkt mächtig!" 4 Georg Zimmermanns neuestes Buch: „Deutsch» Fürsten cils Dichter", dessen Widinmig der Herzog Fricd' ffch von Anhalt angenommen hat. wird zur Weihnachtszeit im Buchhandel erscheinen. -(..Shakespeare, in seinem Werden und Wesen" von Rudolph GenZe (Berlin, Verlag von Georg Reimer). In diesem soeben erschienenen neuesten Werke des fockgeschätzten Seniors der deutschen Shakffpcarekritik ist den größeren Kreisen des gebildeten Publikums das Ergebnis mel- ähriger Studien dargeboten. ger Studien dargeboien. Aus Grund eines weitinnfassen den Quellenstudiums erhält inan in der klaren, kritischen Er- änterung des Dichters zugleich in anziehender Darstellung dos essenlde Bild seiner Persönlichkeit, wie sie nach seinen Strai- order Jugendjahren aus dem Boden des Theaters erwuchs, »m durch unerhörtes Genie wie durch die Tiefe und Reinheit 'eines sittlichen Einpstndens zu einer der merkwürdigsten Er- cheinungen in der Kultiirgesckickte der Menschheit zn werden 'lüs der Vorgeschichte des englischen Dramas u»d Theaters sind die verborgensten z» ihm hinlcitendeii Fäden klargelegt; ihn selbst ehen wir Schritt für Schritt nnd unter dem Einfluß der großen Geschichte seiner Zeit zur Höhe des Ruhmes emporsteigen und alle seine Vorgänger, die Greene, Lily, Marlowe, Pecle usw. iberflügeln. Aufs eingehendste ist dann Ben Jonson in seinem nteressanten Rivalitätsverbällnis zu Shokcsneare gffchildc«, vährend auck die pe'chichllicken Persönlichkeiten, Essex und ffaleigb, das Gesamtbild vervollständigen. Mit besonderer Liebe ist Lord Soutbau'pton. der Patron und begeisterte Freund des Dichters, behandelt, da wir „kaum ermessen können, wieviel wir diesem liebenswerten und edel» Aristokraten z» danken haben". Ein umfangreicher Anhang gibt zn den geschichtlichen und litera rischen Eraänjiingen manche interessante Faksimiles und bild liche Erläuterungen. Ten Titel des Buches schmückt ein lebens volles Shakespearebildnis von Adolf Menzel in vorzüg licher Heliogravüre, zu deren Revroduktion der große Meister chon vor Jahren dem ihm befreundeten Verfasser seine Zu stimmung erteilt hatte. Während des Drucke» «ingegangene Neueste Druhtmeldungen. Petersburg. (Wfftnik-Mffdung.j Das En-tlassungs gesuch des Großfürsten Wladimir als Kommandem der Gardeiruppeii und des Militärbezirks Petersburg und de) zum Mitglied des Rcichsrates crnnnnteii Eisenbahnminiskrl Fürsten Chilkow ist angenommen loordcn. Washington. (Reuter-Meldung.) Dns Marineam tat Schritte, um auf San Domingo, wo eine Revolutior auszubrcchen droht, den Frieden anfrechtznerhalteii, Tokio, Ein Taifun richtete gestern 'Verheerungen an die sich über ein foeites Gebiet erstreckten. Auf Oshima und der benachbarten Inseln wurden 2000 Gebäude zerstört. Dampfe, sind gescheitert. Verlust an Menschen wurde bisher nicht ge meldet. vermischtes. * Der Bergmann Hermann Keinz ans Wimmelburg wurde am Sonnabend mittag in Eisleben mit Anna Hartmann von dort in der St. Spirituskirche ng wurde K., der eine längere etraut. Nach der Trau- reiheitsstrafe zu verbüßen hat, ich aber stets der Strafe zu entziehen wußte, durch zwei l olizeibeamte verhaftet. Dem Transport folgte e,ne Menge Neugieriger. Die Braut suchte betrübt ihre Wohnung allein auf. * Dem «Petit Parisien" znsolae ereignete sich bei einem Dorfe in der Nähe von Grenoble ei» schweres Automobil» unalück. Der Leiter des Kraftwagen« fuhr gegen eine Tele» grapheiistaiige und wurde aus der Stelle gelötet.