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Klärung des Senalsprältdenleu Dr. Sahm. lst D«». Geaat»»r«stdenl Dr. Eaß« derichtet» ß» Daa»i»«r Voikatag» üb«, die «edaadlnnsderDa». ztserFra»«, «or dem BSlkerdnndsrat. Von den drei auf der diesmaligen Raisiagung behan- telte» Dan»»a«r Klagen gestalirt» stch. wie Präsiden« Gab« betonte, dt« Angrlegrnhett der Danztaer Stadt- «Niet de verhält,,«amäßig «««fach. da da» Kinanzkomite, an den Danziger Vorschlägen kein« Brmängrsnngen vor»«,, nehmen batte. In der Krage de» Anlegehas,«» für »al»tsch « Kriegaichtil« set dt» Sitnaiion ans der Rat«, tagnn» noch dt« gleiche gewesen wie bei den Dan»ig«r Verhandlungen, da Polen auch in Gens betonte, daß thm »nicht aenbgend Zet« »ur Vorbereitung^ »ur Verstsgnng gestanden Hab«. Präsident Lahm ist der Ansicht, dah durch leine Erklä- rnngen »u diesem Punkte tn «rni die Rechtslage ein siir «sie mal geklärt worden lei. Im Einvernehmen mit dem Geiamlsrna« werde er nunmehr die Bestimmungen siir da« Einlauf«« polnischer KrlegSschlsfr anSarbeiten Diese neuen Daneiger Bestimmungen sollen von drei Grund, sähen andgehenr t. Die Achtung der internationalen Hö»>lchke>«: r. Sicher heit de» Verkehr».- ». Berückstchtlgnng de» Handel». Die angenommenen Bestimmungen enthielten im wesent lichen keine Er schwer«,„gen ltir Polen und kdnntrn daher eine Bast» ltir dir kitnstig mit Polen »u stibrrnden Verband- lungen abgeben. Es lei also auch in dleter Beziehung dir Piöglichkrit einer Verständigung gegeben. Ans Danziger Leite lei der gute Wille sedensali« vorhanden. Präsident Lahm teiite noch mit. dah er bereit« br«, tr eine Note an teuDanzigerBölkerbundSkommisiar van Hamei gerichtet habe, um möglichst bald die diesbezüglichen Berhand. lungen mit Polen »u einem gute» Ende »u führen. Ka« die Wefterplatte«, Krage anbetrell«. s» lei s»r Dan»ig da« Gntachien der beiden Rech«gqeler>r»en Crcil Hurst «nd Pilotti besonder» wertvoll, und »war nicht »ur. »eil «» de» Dan»iger Standpnnk« Rechnung «rage, sonder, weit dnrch diese» Gutachten anch die Souveränität der Freie« E,ad» «umge, «orangegangen, die die Grundlagen siir «ine ver. Danzig ander allen Zweitel gestellt werde. Danzig kdnue »i« der in Gens erfolgten Regeln», durchaus zufrieden svtn. Das Ausleyunqsurleil!m Lkor^ow-KonsUKl. Der dentsche Anrraa dvrchgedrnnge». Haag, l«. De». Der ständige International« GertchtSHof hat tu seiner heutigen öffentlichen Sitzung keine Enlicsteidung in der bekannten deutschen AuKlegungsklage im Cbarzow- St reit fall bekannigegeben. Entsprechend dem deutschen Antrag kam der Gerichtshof zu den, Schtuh. dah er in keiner Entscheidung Nr. 7 vom 3k». Mai 1026. um deren Auslegung r» hch in der Hauptsache bandelt, der polnischen Negierung nicht da« Recht habe Vorbehalten wollen, noch nach Erlas, dieser Entscheidung au-k »ivslrcchtlichrm Wege die Nichtigkeits erklärung der am 24. Dezember >»>u zugunsten der Ober- Alelllchen Stichstokfmrrke als der Eiaeuriimerin der Cbor-ow- Werke rrsolgtrn Grundbucheintragi,ng verlangen zu können. Vielmehr habe der GerichtShos mit bindender Kraft für beide Parteien baS Eiaentnmsrccht der Oberschlestlchrn Ltickstoss, werke ans die Cborzow-Werke «nter zivilrechtlichen GestchtS« »unkten anerkannt. lW T B.) Die Entscheidung de» Gerichtshöfe« wnrde mit 6 gegen st Stimmen abgegeben Dem Urteil ist ein Anhang angesügt. tn dem einer dieser drei Richter, Pros. Anzilotto «Italien) seinen Standpunkt dabin begründet, dah seine» Erachten« die deutsche Klage aus dem formellen Grunde hätte ab- «ewteien werden Müllen, well der Gerichtshof durch die ietzige Entscheidung dem in derselben Angelegenheit noch an- hängenden Schadenersatzvcrfahrrn teilweise vorgreise Ergänzend wird noch mitgeteilt, das, der UrteilSverlesiing turch den Haager SchiedSaerichtöhof der pokntscke Ver treter nicht beiwohnte. Da» schristliche Verfahren der Ent- lchü d i g u n g S l l a g e für die Beschlagnahme der Stickstoff- sabrtl in Eborzow wird z» einem noch sestznlegenden Termin weiter behandelt werden. Die pvlnlsche Negierung hat die Antwort ans die deniiche .Etage am >. Dezember überreicht. Die deutsche Replik ist noch in Ausarbeitung. Ungewißheit über daS Schicksal Sven Hedin». In Stock- Holm herrscht Unruhe über da» Schicksal der inner- «iiatiicben Ervcdiiio» Dr. Sven Hedin». Dir Schwester Hedin» erklärte ledvch. daß kein Anlaft zur Unruhe bestehe, da die Expedition vermutlich aus politischen Gründen ausaebaltcn worden sei. Die Ojlpreutzen-Reize -es Autzenminiilers. Srlllörittige« zur Osipoitttk. »»»«gsberger Vaake«« », Etzran De. «tr-fema,»». KsnigSderg, t«. Dezember. Zu Ehren Dr. Strelemann» veranftailete die Stadt KSn«g«berg etn Bankett, «ir freuen un«. io erklärte Oberbürgermeister Dr. Lohmeyer namens der Stadl, gan» besonder« darüber, dah Sie. Herr Reichsminister, säst nnmlttelbar von Gens hierher ,«kommen Nnd. wo Sie dt« wtchUgen Verhandlungen wegen der Oft frage gepflogen hoben Der Oberbürgermeister schildert, alsdanst die schwierige Lage der Stad« König«, brrg und gab der Ueberzeugnng Ansdruck, dah da« Reich »nd Prent,en Hand ln Hand mit den Ostprruhen arbetten werden. Daraus begrüftte Oberprästden» Sirhr den Gas, »amen« der Provinz Ostpreußen. Er erklärte, e» wüste dem Ge- fühl, bah d«, Provinz Ostpreuhrn verlosten set. entgegen, gewirkt werden, und zwar nicht nur au» innenpolitt- lchen Gründen, sondern auch au» lehr wichtigen auhen- oolttllchen Gründen Er bat NeichSminifter Dr. Gtrese» mann de« wichtlgen Ecktnr«, den Oftpreohen barftelle, nlch, oertorengebea zn lallen. Dr. Etresemnnn dankte daraus für dte srrundlschrn Worte der Begrühnng. Sein Betuch biete thm die ersreuiiche Ge- legenhett sich etn Btld zu mache», von den Wünschen und Sorgen, die dte Provinz Ostpreuhrn und die Stabt König«, berg bewegten. Es liege ihm besonder« daran, falsche Auslassungen, die sich an dte Rückwirkungen eines deutlch-polntichen Handelsverträge« knüpien könnten, zu zerstreuen. Ostpreuhrn dürfe überzeugt sei», dah man bet dielen Verhandlungen seiner besonderen Lage Rechnung tragen werbe. Der Gang der bisherigen Verhandlungen laste eine Einignng über einen knrzsrisiigeo Handelsvertrag erbosten. «>» ttebergang lür den endgültigen Vertrag. Ueber da« RiedersastnagSrech« Deutscher in Pole« sind Vorverßand» stänblgnng auch in dleter Krage abgede» könnte». Zum Srgebnt» der Genser Verhandlungen über dir Beilegung de« lttauisch.polntschen Konflikte» Übergehend, sührtr Dr. Strelemann an», dah zwar eine endgültige Be reinigung de« polnisch - litauischen Konflikte« in Gens noch nicht erreicht worden sei, wohl aber let geschehen, wa« unter den gegenwärtigen Verhältnissen sür die Sicherung der friedlichen Entwicklung Osteuropa» geschehen konnte nnd ge- schehen muhte. Der BölkerbundSrathat ln diesem Kalle seine Mts- ston in glücklicher Weise erfüllt. An de« Krage« der besonderen Lage Ostpreu ßen» znrückkchrend, wies Dr. Strelemann daraus hin, dah an eine« der nächsten Tage eine gemeinsame Sitzung der Kadinette de» Reiche» «nd Preußen» unter de» Borst» Reichspräsidenten ,. Hindeodnrg ftattfinden werde, l» der da» raten »erde, fall. »«« weiche« Maßnahme» der RatlaH» OB» »renßen» adgehalken «erden könne. Den Schluß der Red« dr« Rrichsmintster» Dr Strefem««» bildete eine Mahnung, sich » tcht unbegründetem Pestimt»«»» hlnzugeben. » KInigSderg. lü De». RelchSanhenminlster Dr. Skref»- mann hatte kur, nach der Anknnst mii den Leitern der hi«» stgen Reichs- «nd LtaatSbehörbrn sowie der amtlichen Wirt» lchaftdvertretung im Sitzungssaal« de» Rathauses eine Ans» spräche über die Lage Ostpreußen«, in der die wtrt- schaftltchen. politischen und kulturellen Kragen der Provinz nnd der Stadt Königsberg eingehend behandelt wurden. Kein Aufenlhall Wvldemoras' in Berlin. Berlin, ltl. De». Der litaiitsche Mintsterprälldeni Pros. Woldemara« trifft beute abend, au» Part» kommend, t« Berlin ein und reift ohne Ausenihalt weiter nach Komno. da morgen der Jahrestag seines Regierungsantritt» gesetert wird. Brauns Rede aeqen die Relchsregierung. Ds» Echo nn» RegierungSkrelsea. Berlin. >6. Dez. Dte Ausführungen de» preuhtsche» Ministerprästdenten zu dem Streit um den Sitz Dr. Luther» im Berwaltnngsrat der Reichsbahn sind dahin anSgelegi war» den. ol« habe dte Relchsregierung Preußen durch ihre Passivität um diesen Titz gebracht. Demgegenüber wir» daraus hingewiesen, dah die Ncichsregirrnng gar nicht t» der Loge war. irgendeine Maßnahme zu trekien. weil st« keine Exekutiv« gegenüber dem Verwalt,ingdrat besitzt. In Kreisen der Regierungsparteien de» Reichstage» bezeichnet man deshalb den in Auüstch« gestellten Schritt bet« Reichspräsidenten als ebensall» wirkungslos. Auch der Siaatsgrrichtsbos müßte zunächst einmal einen Weg weisen» ans dem ein Urteil gegen den VerwaltnngSrat der Reichsbahn durchaesührt werden könnte. Jedenfalls ist diele Krag« staatsrechtlich so schmierig, dah von Reich« wegen ein Eit», greisen nicht möglich erscheint. <WTB.) Die Reichsbahn im Oktober. Berlin. >6. De». Die Einnahmen der Reichsbahn st», trugen tm Oktober tS27: 455 2,1 60» NM Dt« Ausgabe» für Betrieb und Unterhaltung betrugen 817 601 600 NM, für Erneuerung der Ncichsellenbahnanlagen 60 206 000 RM.. für den Dienst der Reparationsschuldverlchreibiingen 54 864 60«^ dte Gesamtausgaben <55 241600 NM. Die Gesamteinnahmen sind im Oktober «»27 gegenüber de« September 1»L7 »« M Millionen gestiegen. Kranzöllsche Neberketznng eine» deutsche« SriegSbucheS. Da» Werk „Unbellcgt" «Verlag I. K Lehmann tn Münchens, an dem Htndenburg. v. Ludendvrff. Mackensen. Trorha. Scherr Souchon und viele andere Heersührcr und KrtegShelden mit. gearbeitet haben, und das tn sieben in sich abgeschlossenen Einzelbänden die glänzendsten Taten deutscher Tapferkeit zu Waller, zu Lande un- in der Lust schildert, wird nun von der vibralrte Pavo« in Parts herauSgegebe«. Zunächst erscheint ein Sammelband a„S den beiden Bänden „Aus See »„besiegt". — Wir freuen un». dah ein französischer Verleger es wagt, die Großtaten deutscher Martnrlrute den Kranzvsen als leuchtendes Beispiel vor die Seele zu stellen. Brrschlebnng der drntich-nngari'chen Handelsvertrag»»««» handinngen. Der Beginn der deutsch.ungarischen HandelsverlragSverhandlungen war für den 6. Januar festgesetzt Nachdem llck> aber die unaaritch i t a l «. nikchen Verhandlungen zu lehr in die Länge ziehen, er- suchte die ungarische Negierung die dentsche Negierung die Verhandlungen zu verschieben. Die deutsch-ungarischen Verhandlungen dürften daher erst Ende Januar oder Anfang Februar tu Berlin ausgenommen werden. Ein antonomistischcr Geistlicher seines AmteS enthoben. Nach Meldungen and Stroßburg wurde der Abbs Fahhauer. der früher Direktor der verbotenen „Bolksstimme" war. vom Bischof von Straßbura seines Amles enthoben. Zwölfmonatiges Verbot der Diamantengewinnnag in Südafrika. Die südafrikanische Regierung ha« durch eine Be- kaunimachung iede Gewinnung von Diamanten ans StaatSaebtrt oder privaten Ländereien mit sofortiger Wirkung für zwölf Monate verboten. Der Skrafanlroa km Ahrensdorfer Prozeh. Kranksnr« n. O„ >6. De». Zum Schluß seiner Ankläger«»« beantragte der Oberstaatsanwalt Nothe gegen den Angeklag ten August Schmelzer wegen Tötung und versuchter Tö tung eine Zuchthausstrafe von 7 Jahren und Verlust der bür gerlichen Ehrenrechte aus 16 Jahre sowie Einziehung de« Ge wehr«. gegen den Vater PaulSchmrizer. dessen Tat «och schwerer wiege als die Tat seines Sohnes, wegen Anstiftung «ur Tötung und versuchten Tötung eine Zuchthausstrafe vo« » Jahren. >6 Jahre Ehrverlust sowie sofortige Berhastnng deS BaterS, da nach diesem Antrag Fluchtverdacht bestehe. Nach kurzer Beratung lehnte daö Gericht den Antrag ans sofortige Verhaftung Paul Schmelzer« ad. Dt« Weiterverhandlung wurde aus Sonnabend vertagt. MlUlISlM-MMMIUHk meiner k)ii->ls»ät»-VLaren 71, niectrixsten prel«sn Herrenwäsche — Irtkotsgen — ttrawntten Damenwäsche — Taschentücher - vaciemänte« ^elnenbsu, 1^» Ü ?as Tor Afrikas. Bon Richard Hnellenbeck lPort Saids. SS ist merkwürdig zn sehen wie die Orientalen Nch mit der modernen Technik avlinden. Ne benutzen Ne. ohne daS Fundament ihres Wesen« »nd den grüßten Teil Ihrer Titten «uszugebrn. Kenia!-Pascha hat tn der Türkei den KeK verboten: ich bin vderzcngt er wird micderkonimcn. und wenn es lange Zeit dauern sollte. Die Sonne, daö Klima, dte ganze Lebensweise drängen dem Menschen eine lästige Buntheit der Kleidung aus WaS übrigens den KcS angcht io weih hier sedermann. dah man ihn in Deutschland fabriziert und dann zu Hundcrt- tausenüen importiert. Wenn Kemal-Pascha den KcS verboten hätte o»o ökonomilchen Gründen würde e» einen Sinn haben. Von Europa an« gelcben. bedauert man dir Moderniste- rvng des Orient» wenn man hier Ist begreift man daS Un- vStige einer solchen Befürchtung. AllcS. was au« den nor- dischen Ländern kommt, wird ausgenommen, aber man bleibt innerlich unbewegt. Im Port Laib Ist man. wenn man Augen bat und nicht dos Eallno-Palacr-Hotel sür eine echt arabische Niederlassung hält, mitten im Orient. Diele Mensche» können nur tn engen Gallen leben, ihre Eemeliisamkeit ist ein Gewimmel, ste müssen Raum haben, ihre Beine anszustecckrn und Ruhe, ikre Narglleb zu ramben DaS Telephon ist rin Spielzeug Mr den arabischen Clerk: er kann Nch nicht Heller in Politur letzen, als wenn er tnS Telephon spricht. Aber niemals wird er aus dte Idee kommen hier eine Möglichkeit gesunden zu haben, dte Unterhaltung von Menich zu Mensch von Freund zu Freund zu erleben. Genau io wie er ißt. bat er es nötig, im Calö mit seinen Freunden zu plaudern: er bedarf eines lebendigen WortauS- tausche«, um zu leben DaS Telephon kann ihm da» nie geben Ebenlo ist e» mit dem Automobil. ES albt keinen begei- ßerieren Freund deS Automobils als den Araber, der alS Ehaiislenr von einer blendenden Kühnheit ist. Aber niemals wird hier daS Automobil den Strahenver- kehr an llch reißen, die Fnßaänger verdrängen. Das lst nnmSalich weil daS langsame Promenieren diele» Me»sch--n etwa« WelenNiche» Ist. Sie müllen dir Mög lich'-!« haben stch zn ergehen nnd zu reden, zumal abends, wenn dte Sonne aeinnken ist der Körper llch entspannt und »an nach weichen Stimmungen lucht. Ich habe den Eindruck daß letzt schon die Invollon der IinilOation in diesen Ländern aelcheiteri ist Genau io wie er unendliche Mühe kostet, den Sne'kanal »mUchen «>nem »sn-vierenden Sande zu batten, kann Europa nur durch einen fiändlaen Abmebrkamps b'eiben wo eS ist. Man wird langsam Orientale, man erschlafft, gleitet in die Hori'pntale man wird a,>fa,saaen von dieser 'chwatzenden. Wimmelnden Masse bunter fremder Mensche«. Wer lange tm Orient lebt, bekommt da» auSgemergelte. scheinbar straffe Gesicht, dg» für den Europäer hier charakte- rtsttsch ist. Es gibt Dutzende oon Engländern. Deutschen und Franzosen, die alle gleich ansteben. Sie halten stch voll Mühe ln ihren Positionen, irder bat eine schwere Erkrankung hinter llch iedcr ein geheime« Leiden, da- Ihn plötzlich über -*'»,aen kann Sehr niele trinken mehr WHISkn. als tt-rem Manen gut tut. einige sind Melancholiker mii Wntoniällen. alle lind »nbereäumbar. Man weiß nicht, was Herr L. gleich tun wird, plötzlich packt er leine Sachen, »erkauft zu einem Schlender- preiS. wa« er stch in iahrelangrr Arbeit ersparte, und fährt nach Norden, irgendwohin, wo eS kühl lein muß. In Port Said kann man solche Beobachtungen bester an- stellen al» andcrSmo in Afrika, weil llch Unverbrauchte- mit Verbrauchtem mischt hier hat man ein auSqezetchneteS Relief. Die Gegensätze find so stark, daß ste stch einem alS groteske Erlebnille e« - '-'gen. In der Splcndid-Var sitzt neben dem Farmer, der dem Konao-Keller entronnen ist. der deutsche Kleinbürger, der nicht« ahnend nach Deutich-Ost fährt wo gerade setzt die Eng länder am Kilimandscharo einige Gebiete ireigeaeben haben. Auf meinem Schiss ist ein Mann, der mit Kran „nd lieben Kindern in daS Abenteuer hinauösährt. Etn Schlesier, ein Mntsverwalter. der noch keine grüne Uniform trägt. Die Mutter Ist ein derbe Fra», die ihre Kinder betreut wie eine Henne: Runzeln Nnd in ihrem Gesicht, aber ste hat Spuren einer Schönheit wie ste dralle Bauernmädchen haben. Ich habe mir überlegt, daß ein Menich. der mit einer großen Familie Nch so dem Zufall hlngibt. nur aus seine Kraft vertraut, etn besonderer Tnp Mensch kein muß — aber nicht- dergleichen. Er ist wie alle anderen, die dnrch die Strghen der kleinen Städte traben, nicht sehr kräftig, von mittlerer Intelligenz. Vielleicht gläubiger seinem Geschick binaegeben als ein Menich vom Berliner Asphalt, vielleicht auch dümmer. In Port Said sehe ich eine arabische Hochzeit voran gehen lech» zweifelhafte Vurlchen In enropäUchen Anrüaen, ^ber mit Fesen. Sir machen eine sazzbandähnltche Musik Hin und wieder hebt einer den Kops wie ein beulender Wolf gen HIm- mel und stößt tn seine Klarinette. Er kreischt „nd heult, bah die Sudanesen die in ihren CaföS auf dem Boden liegen und rauchen stch neugierig erbeben. Der Mustk folgt eine lange Antoreihe mit verschleierten Frauen. Früher werden Ne aus Ekeln geritten sein, hente benutzen ste unbedenklich das Auto, zumal die» wohlhabende Leute Nnd. Dle Krauen haben den Schleier durch ein golden lenchten- deS Stück Metall befestigt. Merkwürdige- Ding, daS etwa- von einer Türklinke oder einem Stück Mclllng hat. Die meisten Frauen Nnd fett, häßlich. Einige Junge Nnd herrlich, ab«, auch so. daß ste einem nicht begehrenswert er scheine». . In einem durch Vorhänge abgeschlossenen Auto sttzt m». sichtbar die Braut, links nnd rechts zwei Burschen mit FeS. die ein widerliches Lachen um die trägen Lippen haben. Man hört daS Mullkgeauäk noch weit, aber die Sudanese» haben schon da» Zeichen zur Wiederaufnahme der alten Ord nung gegeben. Sie Näzen stch lang ans den Boden de« Eals». So etwas ist tnptich, religiöse Feste mit moderner Technik. Neben dem Minarett ist der Fußballplatz. Angrdickt« Levantlncrknaben lausen hinter dem Ball her. schreien aur- gelnd nnd purzelnd übereinander. Obampion.-bip ok Kort Saick. Einige Kilometer weiter ziehen die Kamelkarawane» wie vor tausend Jahren durch dte Wüste, und dir Nildhan» haben wie oon seher ihre riesigen Segel, dir wallerkoptartig den kleinen Rumps überdecken, nach dem spärlichen Wind gerichtet. Kunst und Wissenschaft. ß Dresdner Theater-Spiclpla» sür heute. OvernhanV- „Fidelio" l^8s: Schauspielhaus: „Wir e« euch gefällt^ <N8s: Albert.Theater: „Der Stern von Bethlehem* sX4i: „Die Zeit wird kommen" t!48i: Residenz- Theater: „Rübezahl" 1^4): „Die Csardavfürsttn" l*8f; Die Komödie: „Der blinde Groschen" li44i: „Der Herr Senator" lN8i, Zentral-Theater: »Hansel und Gretel* lK4): „Die Tugendprtnzclstn" 18). ß Di« K»«»dle. Täglich wir» „Der Herr Lenatsr" *«tt Hann« Fischer wleserbolt. Lonnabkn« und Lonniaa, vachmittsg» >44 Ubr. da» WcihnachiSmärchen „Ter blinde Groschen". ß* Ei« Konzert in der LukaSkirche brachte am Donners tag eine kurze, gehaltvolle und dir rechte Einstimmung für die Weihnachtszeit vermittelnde Programmsolge. und -war an letzter Stelle Karl Setsserts volkstümliche Weth- nachtskantate „Die heilige Nach«" siir Chor, Gesangs, solo. Orgel. Violine und Klavier, die den Eindruck eine» kleinen, im Ausbau sehr konzentrierten Oratoriums mit episch - erzählendem Einschlag vermittelt und durch reizvolle Klangkombinattonen tn seiner Farbigkeit wirksam unter- strichen wird. DaS schöne, schlichte und gehaltvolle Werkche» birgt tn seinen Etnzelabschnitten im Nahmen einer gesunde« Tonalität eine Fülle seingctönter Impressionen; «n dem ein leitenden Vrgel-Nvkturno ist da» Dtllle-Nacht-LIed mit hin. ctnoerwoben. während später Gesang. Chor. Rezitativ und Geigenspiel wirksam mlteinander alternieren. Fra» Banck. Wagner, mit einer angenehmen, wohlklingenden Stimme begabt, der Bariton Richard Kreutzsger. den man an» Petrenz - Aufführungen vorteilhaft kennt, und Hilde Döhnert sowie Walter Schoebh waren hier al» attelseste Btoltn. und Klavtrrpartner erfolgreich auf ihrem Posten, und die Orgelnntermalung Paul Hdpner» ließ auch diesmal wieder nicht fetngetönte Nüancen misse». De»