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Nr. 5S1 Sette 2 UN- zur Mode «»worden, daß allemal, wenn Segen schreiende Mißstände. die mit dem gedruckten Worte »uiamanenhänaen. «in Damm errichtet werden soll, eine feindliche Armer teils von materiellen Interessenten, teils von „Schöngeistern* aus. marschiert, die gemeinschaftlich gegen die augeblich geplante Vergewaltigt, „g von Geist. Kultur. »uns«. Wtllenschast. Acstbeitk Alarm schlagen. Das war schon vor dem Kriege l». Viele dieser deplacierten ..Verteidiger der Geistessrtihrii" sind gen»s, iebr ehrenwerte Leute, die selbst nie «t»na- LchundigeS und Schmutzige» schreiben würden, aber sie glauben, sich einen modernen, aufgeklärten, bemokrattsch- llverale» Anstrich geben zu müssen, indem sie unbesehen in da- von den materiellen Drahtziehern erhobene Geplärre einsttmmen. ohne zu ahnen, wie sehr It« düpiert und al» vor» geschobene Posten für die dunklen Ehrenmänner hinter den Kulissen benutzt werden. Der polutsche Sonder,weck, der durch die Agitation gegen das Gesetz erreicht werden soll, ist klar und scharf u,«rissen in Erscheinung getreten durch die zu größter lleberraichung der Regierung »nd der Parteien in letzter Minute abgegebene Erklärung der preufiilchen Regierung, das, sie im Reichsrat gegen daS (besetz Einipiiich erheben werde. Die Folge würde sein daß in, Reichstage eine Zwcidrsttelmebrhest nötig n»äre um den Einspruch des RetchSratS unwirksam zu machen, falls üch iu diesem sür den preußischen Anirag eine Plehr» heit fände. Aber auch, wenn Preußen im RelchSrat in der Ri Inder Heu bleibt, ist da» ganze Verfahren bezeichnend kür die Oittlenrepppenpoltlk des Radikalismus. Der Beschlus, ist tm preußischen Kabinett non einer iozialistiich-demokratiiche» Mehrheit geiaht wurden: bas Zentrum kann schlechterdings nicht daiur gestimmt habe», da es sonst als eitriger Förderer des FugendichiisgesetzeS sich selbst einen Schlag tnS Gekickt verletzt Härte. Allo liegt die Annghme nahe, das, Berliner Aiphaltdemokralie und Sozialdemokratie hier wieder einmal brüderlich zummmengewlrkl >>adcn. um von Preuhen auS der ReichSpolitik Knüppel zwischen die Beine zu iverten und eine ersolgreiche bürgerliche Gemcin'chgslSarbeil zu erschweren. Man will alio ossenbar mit alle» Mitteln die Grobe Koalition erzwingen und den Deiit'chnationalen dir positive Mitarbeit verekeln Wöbet dann freilich übersehen wird das, all,n scharf schartig mach! »nd das, blinder Eifer nur schadet. Be weis: die heftige 'Verstimmung. die beim Zentrum ionwhl in Preuße» wie im Reiche über da- sozialistisch-demokratische Beriahrei, eingetrcten ist Auch die schon gründlich abgekühlte KoalitionSnetgung einzelner volksparteilicber Kreise wird — »Dresdner Nachrichten" — durch diese» tt«rk»rahikale Man»»«» »phl völlig auf Null berabgedrütlt wersrn Daun hätten sich dt« Urheber de» Trick» in der eigenen Schlinge »«fange». Der Gegensatz zwischen dem demokratischen Radikalismus und den gemäßigteren Elemcnten in der Partei trat in der ReichSiatzSdedatte so deutlich zutage. w>« kaum jemals zuvor. Dr. »ülz »erlctdigte de» Eutwurs mit Wärme Geschick und Rachdruck und appellierte mit zündenden Worten a» dt« «undetzarnosienschasi de» deutschen Schriftsteller»«,«« und der deutschen Kunst tm Romen ihrer sozialen unh menschliche» Brrantzwvctung. Dir lrilchen und schwungvollen Au-kührn». gen de» RelchSinnenminisirrö sind dem „Vorn-äriS* derart ans die Reroen gefallen das, er Külz neben Gehler stellt und beide der „Entartung de- demokratisch-liberalen Druken»* be zichtigt. Dr. Külz trage die volle Verantwortung für da» Gesetz. ..da» als Lex Kül, in der Geschichte lorlleben werde*. DaS könnte kür Herr» Dr Külz nur ehrenvoll lein Der demokratische Abgeordnete Dr. Heus, ieknndlcrtc dein Minister energisch und erzielte besonderen Eindruck durch die Fcit- stellung. das, nickt, wie dir Radikale» behaupten ..Orthodoxe und Reaktionäre" auf da» Zustandekommen drS Gesetzes ge- dräiüit hätten, sonder» linksstehende Lehrerorganisationen »nd Führer von sozialdemokratische» Fugendorgguilationrn. denen angesichts der angerichieten sittlichen Verheerungen daS Ge- wissen geschlagen hatte Do ist cS denn auch zu erklären daß der Sozialdemokrat Heinrich Schulz als Staatssekretär tm Rcichsinncnministeriu», eifrig und emsig an der Ausarbeitung des Entwurfs mitgeivirkt hat. Und nun wird dieselbe Vor lage von der offiziellen Parteisozialdemokralic in Gemeinschalt mit dem demokratischen Radikalismus iu Grund und Poden verdammt! ES hat sich aber niemand gefunden, der den radikalen Slandpunki mit dem imvonieren.de» „Brustton der lieber,eugung" verfochten hätte. Dem ..Bert Tageblatt* ist darob der bezeichnet,de Stoßseufzer entfahren man habe ver geblich ans die grobe Rede gewartet, die an dem Gesetz ..die ihm gebührende vernichtende Kritik auSübte". Kein Wunder das, da- Warten vergeblich war: denn eine solche Kritik ist nach der ganzen Eigenart der Vorlage einfach unmöglich Die Regierung und die bei dieser Aktion hinter ihr siebenden Parteien kämpfe» kür eine wahrhast gute Sacke: sie sübren eine Kniturockeusive zum Schutze der wahren GcjsteSsrethci' vor ihrer Bedrohung durch Schmutz und Schund. DaS ist des Pudels Kern, den der Radikalismus durch 'ein lächerliche» Gezeter über die „Wt derkehr des normärzlicken Polizei- staateS" nickt zu verdunkeln imstande ist. Dienstag. 30. November 1926 Das neue Arbeilsschutzqesetz. Der Entwurf des Relchstiabinetks. lD r a b i n> e I d » n a un ' erer Berliner ? ch r t i I l e I t u n g.I Berlin. 2>'oven,ber. DaS R c i ch S k a b i n e t t hat am Freitag dem A r b e i t s > ch u tz g e ! e l, ,»gestimmt Dieses wird morgen oder übermorgen dem RetchSwirrschastSrat zn- gehen Durch das Gesetz wird eine Reihe älterer Gesetze mit Hunderten von Paragraphen durch eine Übersicht'iche Rege lung die ilnr 99 Paragraphen unnabt. Es handelt sich um eiu rein deutsches Hkeset, also nickt um ein AuSsiikr"naö» gesetz zum Washingtoner Abkommen. Ein RatisikaiionSgescy zu diesem wird vorbereitet Was den >9 e l t u n g s b e r e i ch dcS ArbeitSschntzgeletzeS anlangi io bezielu eS sich ans Ilnier- nehin,Ingen aller Ar! mit AnSnabme solcher der Land- und Forstioirt'cha'k der Tierzi-cht der Fischerei der See- und Ülinnenichckiain t und der Flößerei Die Angestellten falle» nicht unter das Gesetz. Der zweite Ab'chiiitt handelt von den B e t r > e b S g e > a h » e n Die Schutzbestimmiinaen dagegen sind eNvas verschärft. Die Borichristcn i» bezug a»k die Hast- pslicht der Hersteller der Maickinmi werden vvm ArbcttS- niinistertiim gemeiiisgm niit dem WirischgstSministerinn, cr- lasien. Die Arbeitszeit wird in sieben Paragraphen geregelt, von denen der erste den Achtstundentag grundsätzlich sestlegi. während die übrigen die AnSnabmen sestietzen Besonder- bemerkt sind die Fälle der ArbeitSberett'cho't al'o die Fälle. in denen grobe Pausen in der 'Verrichtung der Arbeit cintrcten. Ununterbrochene Arbeit dari nur b,S zu '>6 Stunden geleistet werden Bei den Bestimmungen über Borbercitnng und Ergänzungsarbeite« ist u a. da« Bestimmung bemerkenswert das, das Zu-Ende- Bcdienen ikür EbauUeure. Kellner ickiv.i der Kunden nur 29 Minute:, in Aniprnch nchincn darf DieNrbeits- beretr' chakt icktr EhauEenre Kellner ickw.i dark zusammen mit der Arbeitszeit 6» Stnnd'i, in d»r Woche betragen, am Tage aber nie mcbr als i,' Stunden. Dabei ist eine R»he- ,ett non mindestens acht Stunden Borichrtit. Für d^n Arbeit nehmer herrscht jedoch keine ArbeitSzwangSvlUcht. Maßgebend ist vielmehr der ArbeiiSverirag. uiiter Zugruirdelegung der genannten Bestimmnngcn. ES solgen dann die Bestimmungen über die Mehr arbeit. Für diele wird grundsätzlich ein Zuschlag von Prozent als angemetzen betrachtet, jedoch für Arbeiter, nickt für Angestellte. Lehrlinge usw. Durch Vereinbarung zwilchen Arbeitgeber »nd Arbeitnehmer können ohne behördliche Zustimmung 99 Stunde» Mehrarbeit im Satire festgesetzt werde», mit behördlicher Zustimmung aus,erden, »och 249 Stunden. W stiere Vorschrtitn brtng-e» einen er höhte» Schutz der weiblichen Minderjährigen, sür die daS Fugendschutzglier von >6 mcs 18 Jahre herausges'-tzt wird. Auch sind schärfere Bestimmungen für Mutter- und Ktnder- ichutz ausgenomnie». Das R a ch t b a ck v e r b o t ist anch in dem neuen Gekev- cntivnrs. die SonntagS- und Nachtarbeit im allgemeinen wie bisher geregelt. Für den Ladenschluß sind »nr noch sechs Anönahmetage zugelasien. die Verkaufszeit "'--r nns siebe» statt wie bisher i^-chS Stunden festgesetzt. Die nen vor gesehene» A r b e i t S s ch ii y ä m t e r solle» die bisher vor handenen Organckationen wirksamer und einheitlicher ge stalte». ES lösten damit allo keine nmien Behörden geschaffen werben. Nach den Durchsiihriinaöbesttmmi'ngen sost ent sprechend de» Washingtoner Vereinbarungen 'ür den Fall der Gefährdung der Landessicherlieii l.Krirg n. dgl.i dak- Gesetz vorübergehend anher Kraft gesetzt werden. Di-l- Be stimmuna würde auch bei Krisen t» Kraft treten, die die hei mische Wirtschaft mit Ruin bedrohen. * Berlin. 2V Nov. Henke fand eine Besprechung der Reichs rcgierung mil den Regierungsparteien statt, in der die Forde rung dcS Arbeitszeit » otgesetzeS behandelt wurde Zn einer wettere» Besprechung behandelte man die Zoll- Vorlage der ReichSrcgieruiig. Das Neichsla*spro*ramm. Berlin, 29. November. Der A e l t e st c n r a t des Reichs tags tras in seiner heutigen Sitzung die Dispositionen sür die Plrnarbcratungen dieser Woche Von Tienötag ab soll der 'Nachtragsetat weiter beraten werden, und zwar bie Spezial etats kür da» Berkchrsmittistcrium mit Ausnahme der Wasier ltrahenangelegenhciten für die besetzten Gebiete kür das Er nährungsministerium und sür dos Reichsministerium deS Znnern. Sodann soll eventuell daS Fugen dschntzgeketz in dritter Lesung und noch eine Borlage Uber die Arbeits los e n s ü r ! v r g c beraten werden. Der Sonnabend und die ersten Tage der 'Woche bis znm 8. Dezember bleiben von Plenarsitzungen frei. Polnischer Uedersall auf ein deutsches Gefängnis. Dorderellunge» itir Genl. Gens, S9. Nov. Die Völkerbu»dSratSkv««niisivn tritt am l. Dezember in Gens zusammen, um die Prtziuua der dem VölkerbundSrat »ugegaiigcnen Vorschlg»« der sranzösilchen, vlntschen »nd finnische» Regierunu sortzusetze». Der ranzös Ische Vorschlag bezieht sich aus da- Bersaürrn, da» «n,e»and« «rrde» soll. IN» einem angegrlt»«n«u »sagt schuell die i»,n zukomnrende Hilse gewähre» zu «dunen: Der pol- Nische Vorschlag bHatzt sich mtt den veziehunge» zu de» nationalen Organisationen. Ser Htlieletftnug und der regio, nale« Ädrujtung. D»r finnische Vorschlag dehandelt die Stellung der Etaatei«, die mit Riicklichl aus ihre besondere geographische Lage oder andere besondere Umstände sich hm- sichtlich der >hrüstu»g in einer relativ „naünstlgen Lage be- sinden. Dag Vtatskvmitee. in dem alle Rat»m!taltcbrr per. treten sind, wird «ine D-nkschvitt de- Generalsekretär» de» Völkerbundes »nd «tuen Entwurf de vrouandreS eiitgege». nchincn. iW. DB > ?lbret e Drummonds von Leril«. Berlin, 29. Nov. Heule abend verlies, der Gencraksekretiir deS Völkerbundes S i r E r i e D r » m in ond Berlin, um sich wieder aus seinen Posten nach Gens zu begebe». Er war mit dem Reichskanzler und de», Netchsaubenmiaisier zusammen- getroffen »»d hat mit de» zuständigen Herren des An», wärttgen Amtes t» eingehenden Besprechungen die mit der bevorstehenden Tagung des Bölkerbnndsrates zusammen- hängenden Frage» erörtert, wie er es in gleicher Weste bei seinen Besuchen in Paris und London getan hat, IW. T.v.j Forlaan- der Enlwassritmasverha'idiungeli. Loudo«. 29 Rvv. Reuter erfährt, daß die Besprechungen über die Entivassiiuug Deutschlands in der nächsten Woche vv» den Ministern deS Aruheren der Alliierten und Denllch. landS in Genf fortgesetzt werden. Man hvfst. zu einer Ver ständigung über die Uebertragnng der Befugnisse der Fnicr- alliierten MUitär.Kvniroll-Kvnunilliv» auf ein Völkerbunds, orga» zur Ueberwachnng der deutschen Rüstungen zn gelangen und die Zusammensetzung wie die Vollmachten des Organe» seslznsetzcii. (W. T. B.i Das brtii che Memorandum über die -eutsche Avrü lung. London, 2«. Rvv. Wie der Vertreter der Telegraphen. Union a» zuständiger Elelle erfährt, ist das von der „Time»* vervsfcntlichle britische Meinvrandum über den Stand der dcukskixn Abrüstung bereits am 29. Oktober der französischen Regierung übermittelt morde» Das Memorandum ist vom englischen Generalstab verfasst und nach vorheriger Durch, sicht im Auswärtige» Amt nach Pari» gesandt worden. An amtlicher Sielte legt man grvsics Gewicht daraus, bah e» sich bei dem Memorandum keineswegs um einMtndeit. Programm handelt. Im Gegenteil wird versichert, dah sich die britische Regierung in keinem der angeschnitleneu Punkte sestgelegt habe. Fm übrigen werben die Programm- punkte l und 4. nämlich Unterordnung des Oberbefehls habers unter die Autorität des RetchSwehrmiutsterS und die Zerstörung von Befestigungsanlagen an der Ostgrenzc al» veraltet bezeichnet. Auch Punkt 8. die Kontrolle der Aus fuhr von 'Waffen »nd Munition, wird in London als von untergeordneter Bedeutung betrachtet. Uebrig bleibe demnach die Frage der Rekrutierung und die der Lportverbäiide, über die man In London scdc äußere Fest, lcgung vermeidet. Aus das Memorandum bat die sranzö. fische Negierung i» der Zwischenzeit geantwortet. Die britische Erwiderung auf die sranzösische Antwort wird zur Zeit noch tm Auswärtige» Amt vorbereitet und von Cbamberlain am Donncrötag in Paris vorgclegt werden. » Paris. 29. Nov. Die Frage der deutschen Entwassnu», beschäftigt immer noch die Pariser Presse und Oessenlitchkcit. Insbesondere werden die Veröffentlichung des britischen Memorandums und die Kommentare der deutschen Presse erörtert. Achnlich wie Pertinar gestern im „Echo de Pari»* zu dem Schluß kam. dah der Pakt von Locarno »nd die Ab. machungen von Thoiru logischerivciie daS Ende der Militär- kontrolle und die Räumung deS linken RsictnuserS nach sich ziehe» mühten, erklärt auch heute Bainville t» der „Liberte*. dah der Pakt auch deutsche Rechte nach sich ziehe. Der Pak» von Locarno setze v.orans. das, man von dem guten Willen der dentschen Regierung überzeugt sei. Wenn man die Kontrolle der Besatzung aufrecht crbalie. so siebe da» in Widerspruch gegen alles, waS seit zwei Fahren geschehe» sei und kompromittiere die Wicdcrvcrlöhnung. Französische Er^ahwahlen in den Voqe'en. Paris, 29. Nov. Gestern fanden In den Voacsc» Ersatz wahlen sür die Kammer statt Die beiden Kandidaten der Liste der Unabhängigen republikanischen Vereinigung er hielten 48 999 Stimmen gegen die Liste der Vereinigung der Linken mit 17«X) Stimmen nnd der kommunistischen Liste mit 18 890 Stimmen. Die republikanische Liste bat also über da» Kartell und die Kommunisten de» Sieg davonaetragc». Der 'Wahlausiall dürste einigermaßen sninpivmatiscbe Bedeutung für die Stimmuna des Landes habe» und läßt Rückschlüsse snr den Ausfall der Senatswahlcn im Januar zw Gewaltsame Be'reiuna volni;cher Spione rn Gleiwik. Die flüchtige» Gciangcneu ans polnischem Gebiete. Glciwitz, 29 Nooembcr Am Sonntagabend wurden a»S dem Gleiwitzer Gerichtsge»ä»a»is zehn politische Gefangene, die in Polnisch Ohersihlesic» beheimatet sind, durch eine raffi niert oorbercikete Aktion beirrst Die näheren Umstände dickes Ausbruches sind im vermischten Teile dieses Blattes be schrieben Die Entflohenen sind zum Teil bereits kenie früh in Kastawilz aeieben worden. Da die Ausbrecher natürlich Ge fängniskleidung trugen >o muh eine gut orga « liierte Hille anch stir Zioilkleidiina. TranSporlmsttel usw. gesorgt haben, iv daß von eine», aus politischen Gründen vor« bereiteten Ueberiall ans dcnischcs Gebiet und einem krallen Einariss in deiniche Hokeitsrcchte gclprochen werden darf, der natürlich diplainamche Weiterungen znr Folge haben wird. « Zu de», Ueber'ali wird ergänzend berichtet: DaS Ge- rtchiogeiängni-' in Gieiwitz liegt in einer breiten, sehr dunkel» Straße, die vollkommen unbewacht >>t. Der Direktor deo Gesüngntsies hatte dir Polizei wieder holt gebeten, die Straße durch Strecke» der Schupo sicher» zn laste», da Flnrhiocriiiche sonst nicht zu verhindern waren Tie Polizei halte auch einige Tage lang Beamte dort postiert, zog dann aber kne 'Wachtposten wieder ein. Am Soviitaamsttag wir von Polen ans ein Auto nach Gleiivin gekon men. das die Grenze an einer Stelle passiert haste, an der weder hübe» noch drüben Posten stehen i!?i und an der auch sonst ein lebhafter Verkehr von Deutschland »ach Polen und umgekehrt herrscht. Fn dem Kraftwagen, einem große» a...!sitzigcn Wo'"», saßen zwei Männer und «ine "rau. ", sich später noch in der Stadt drei avbere Po'ev aesellien. Gegen 11 Ußr abends 'nc'-- ä--r Krgs'-Ngg." in die „nb-wachie dunkle Straße znm GerichtSaesängnis und lüw Männer, d-e ockenhge gl---"-' 'i-ssel beiasien. dra""en durch das kleine Tor. durch daS die Gelangenen sonst zu Vor- süßrungen gebracht werden, in das Geiänanis ein. Die beiden anwesenden Justizwachtmeister stellten sich incke an anderer Stelle berichtet) den Eindringlingen entgegen. wobei der Beamte Schwientek aus Rastbor niedergeschossen wurde. Der andere, ein bewaffneter Wachtmeister, wurde »on den Polen in eine Zelle aclverrt. Dann wurden zehn Gefangene, und zwar sechs Polen und vier Deutsche, hcransgeholt, in den Kraftwagen gesetzt und dieser fuhr, ohne daß die nahegelegenc Polizeiwache ctwaS bemerkt hätte, in rasendem Tempo aus der Stadt wieder über die Grenze. Der zweite Justizwachtmeister hatte iedocb die pol nischen Eindringlinge erkannt und so gelang es, heute Auf schlüsse über die Motive der Befreier zu er langen. Die Polen wurden angeführt von einem gewissen Smolka, der wegen Spionage zugunsten Polens im Ratiborer Gefängnis saß und vor einem halben Fa«-- nach Stettin übergefithrt werden sollte, ans dem Wege dort hin jedoch floh und die volnckcße Grenze llbcr'-'—stt. Smolka ist ein in Polen nicht unbekannter Ins urgenten führe r, der nnninchr »och siins andere Polen befreite, die gleichfalls wegen Spionage verurteilt waren »nd in Ratibor ihre Strafe verbüßen sollten. Unter diesen Polen befindet sich auch ein früherer preußischer Poltzeiwachtmeister, Hugo Friedberg, der ebenfalls wegen Spionage zugunsten Polens zu einer langjährigen Strafe verurteilt worden war. Vier Gefangene, die wegen Kriminalverbrcchens Strafen zu verbüßen hatten, sind dabei gleichfalls entwichen. Die Polizei behörden in Oberschlesien fahnden nun »ach diesen vier Ver brechern. da die anderen mtt dem Krastwaaen die Grenze vassier» haben. Bon den polnlschc« Behörde» ist ans mehr fache Ansragen nur die lakonische Mitteilung «ingegangen. daß an den Grenzstcllen kein Ant» »aritberaekommen wäre, eine Behauptung, die be« Tatsachen entspricht, da die Flüch tigen an einer ««bewachten Stelle hinüberacwcchiclt sind. Meuleret tm "a„ebur«er Zuchlhani. In der Strafanstalt iu Lüneburg wurde im ArbeitSsaal rin AnstaltSbeamter oon einem Gefangenen hinterrücks über falle«. Etwa 2» Gefangen« stürzten sich ebcnsalS ans den Beamten nnd würgten ilni. Der ttcbersallene konnte jedoch noch die Tür anckchlirszen nnd um Hilsc rnsen. London, 2«. Non. Die Arbeit in den englische» Kohlen grube» ist heute allgemein wieder ausgenommen worden. Das Befinden des Königs oon AumaHen. Bukarest, 29. Nov. Amtlich wurde bisher ein Ergebnis der Röntgen-Uisterluchniia deS Königs Ferdinand Mt veröffentlicht. Man glaubt aber in gutnnkerrtchtcten Kreisen, daß eine Operation 'ich nicht vermeiden lasse, und man befürchtet baß dieie das Ende deö Königs heibei- führen würde ES wird erneut erklärt, daß vor der Niickkclit der Köniain keine Operation erfolge» werde. Man will der Königin die endgültige Entscheidung überlassen. Es liecht. Königin Marte von Fugollawien. die ehemalige Königin Elisabeth von Griechenland sowie die Kronprinzessin Helene hätten ihren ganzen Estcklnß geltend gemacht, um die Rück kehr des Prinzen Carol zum Sterbebette seines Vaicrs zn veranlassen. Die Derttner Trauer'eler für Kraffin. Berlin, 29. Nov. Fn der Sowjctbotschgsi Unter den Lin den fand heute nachmittag die Trancrseier sür de» verstor benen russischen Botschafter i» London. K ras sin, statt, nach- dem die Urne mit der Asche am Sonntag ans dem Schlesische» Bahnhof cstigetrvsfen war. Die Urne mar in der Bvtschast unter dem Bilde Lenins, umgebe» von einer Fülle von Kranzspenden, anfgebahrt worden. Beamte der Bolschail hielten die Ehrenmacht, lim 8 Uhr versammelten sich die Vot- schaftSangestellten nnd zahlreiche Vertreter der hiesigen kom munistische» Organisationen zu einer Frier, bei der der Rot- schcckter Krestinski und der Ebel der Handelsvertrctuna, Begge, kurze Ansprachen hielte», in denen sie die politische Tätigkeit des Svwietbiv'oincilev würdigten. Gegen '>.1', Nbr verließ der Trauerzug mit dem Urnciiwagen an der Spitze die Botschaft. Am Schloßplatz schlossen sich dem Traucrzug die Abgeordneten deö Roten FrontlämpserbundeS und der übrigen kommunistischen Organisativnc» an. die der Asche KrasstnS zum Schlesische» Bahnhvs daS Ehrengeleit gaben. Vor dem Bahnhof fand »och eine kurze Trauerletcr unter freiem Himmel statt, worauf die Uebersührung erfolgte. Sao Pa»l», 29. November. Dr. Luther wurde vom Staatspräsidenten und von, Stadtpräfekie» empfangen, »nd hielt vor der deutschen Kolonie eine Rede, in der er die Mah nung an die A»Slind>'d'istschen richtete, die Heimat politisch zu verstehen, und betonte, daß Dentstbland ein Interesse an der aktiven Mitarbeit Brasiliens tm Völkerbund habe.