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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261130017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926113001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926113001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-11
- Tag 1926-11-30
-
Monat
1926-11
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.11.1926
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Kr. SSI Seile S — .Vrndner Rachrlchlea* — vieuskog. ZS. November 1S2S Der Leipziger Rouvel-Prozeh. sftorlsetzung d<» Bericht» au« »e« AbendhlattI Die Ieugeavernehmuagea. Am Nachmittag wird eine größer« Anzahl neuer Zeugen »u bereits bekannten Fällen gehört. Gehr bewegt gestaltet »I» dte Vernehmung deS pensionierten Kriminalbeamte» Dettmaun au« Berlin Lr kennt den Angeklagten Rubin und bat tbn in einer früheren Berliner Dtebstahlssäche verhaftet. Damals ent band tn der G»irdervbe des Berliner BergnügungSlokals Libelle ein Gedränge. Der Zeuge fand den Angeklagte» Rubin auf dem Boden knieend vor und fahle ihn beim Ziehen einer Brieftasche. Siet der Bernebmung soll Rubin sehr frech aiisgelreicn sein und die deutschen Beamten derart beschimpft haben, dah ein Oberirmchtmeister mit einer llebungshand- granale ans ihn lvsging. Rubin wurde damals gegen eine Kaution sretgelaneu und schrieb dem StaatSanivalt: „Die Kaution können Sie alS Trinkgeld benutzen!" Der Zeuge bat dann gehört, dah Rubin »ach Paris gegangen und dort festaenommen worden sei. Er sollte eine .Zuchthausstrafe ron drei Jahren bekommen haben. Als der Angeklagte Rubin z» diesem Falle gehört werden sollte, nimmt er mit den Worten: -Ieöl komme ich herein" den Plan ein von dem auS der Angeklagte spricht. Dan» wendet er sich an den Zeug n und erklärt: ..Reden Sie doch nicht Sic find heransaeschmisscn von der Polizei". Rubi» schildert dann in grober Breite, wie er damals jeden Tag verhört worden sei und immer wieder beteuert habe, er habe kein Geld trotzdem habe man ihm die Sachen, die er bei sich führte, weaaenommen. Als der Zeuge eiivaS einwenden will, erklärt Rubin: „Bruder du hall dich blamiert bei der Sache". Aus einen Verweis des Vor sitzenden. er möge den Zeugen vor Gericht nicht Du nennen, erklärt der Angeklagte: „Er ist doch mit mir auf Du" Dann erzählt Rubin, der Staatsanwalt habe ihn geneppt Wenn er gesagt habe, er wolle 10 Pfund Kaution geben, habe der Staatsanwalt 20 verlangt. AlS er das Geld gegeben habe, fei es noch etwas wert gewesen, ziirückbckommen habe er wertlose Scheine. Es kommt dann nochmals zu einem Austritt, bei dem der Angeklagte in den Saal ruft: ..Er hat von meinem Gelde ge fressen: warum soll ich ihn heute nicht Du nennen." Der Vor sitzende droht hierauf dein Angeklagten ihn «n eine Strafe zu nehmen, wenn er sich nicht anständig benehme. Daran« er klärt Rubin: „Herr Richter, wenn Sic ans meinem Platze wären, spuckten Sie ihm ins G-sicht." Der Verteidiaer RnbtnS. R A. Gra« bezeichnet die Vernehmung diekeS Zeugen alS Stimmungsmache und beantragt, einen Vorgesetzten des entlassenen Berliner Beamten iiber dte Gründe der Ent lassung und die Glaubwürdigkeit des Zeugen zu vernehmen Die Dernebmuna des Unler>uebunqsricdlers Sehr interessante Einblicke in die Tätigkeit der Beamten und der Diebe bietet die zusammenhängende Vernehmung deS Untersuchungsrichters LandgerichtsdirektorS Dr. Richter Er führt u. a auS: Auf Anzeige von Hamburg hin wurde SberregternngSrat Dr. Heiland aus die Zustände, die in Leipzig herrschen, aufmerksam gemacht. Rouvel wurde be obachtet und unter einem auperordentlich fadenscheinige» 'Ver dacht sestgenommen. Nach kurzem Zögern legte er et» um fassendes Geständnis ab und belastete dte Mitangeklagten Be amten. sowie Grimm. Der Untersuchungsrichter erklärt. eS «ei ihm sehr schwer gefalle», auf Grund der Aussagen RouvelS die Haftbefehle gegen die ihm seit Jahren und teilwetsc seit Jahrzehnten bekannte» Beamten anSznschrciben. Er sei erschrocken gewesen, welchen Umsang die Angelegenheit annehme. Von den Eingeltcferten sei Grimm der erste gewesen, der um eine Unterredung gebeten habe. Grimm sei vollkommen trost los gewesen Er habe aber erklärt, der Untersuchungsrichter mühte vor ihm ansspucken, wenn er alles erzählen würde, was Rouvel und er getan Hütten. Grimm habe dann be gonnen, ein Geständnis abznlegen. Der Bandenführer Diamant sei cs gewesen, der zuerst an ihn heranaetreten und ihn nach langem Reden bewogen habe, mit den Dieben gemeinsame Lache zu machen. Im Jahre 1023 sei dann Ronvel in die Sache hineinaezogen worden. Grimm habe dann eine anSsührliche Schilderuna der einzelnen Jolle, wie sie i» der Verhandlung geschildert worden seien, gegeben. Später be ging er ans Furcht vor Strafe Selbstmord indem er sich vvn einem Lansganae des dritten Stockwerkes des UiitersilchniigS- gesänanweS ans in die Ticke stürzte. Ueber einzelne Anaeklaate befragt, gibt der Unter suchungsrichter folgende Auskünfte: Rouvel steht geistig wett über seinen Berufskollegen. Seine LebenScmsprüche sind bedeutend höher, als seine Einkünsie alS Kriminalbeamter eS erlauben. Vom Standpunkte seiner Kollegen a»S konnte Rouvel als vermögend gelten. Bei seiner Verhaftung wurden Devisen und mehrere Sparkassenbücher gesunden, die aller dings durch die Inflation an Wer» stark etngcbükt hatten. An Kühle war außerordentlich schwer heranznkommen. und er zeiate sich während der ganzen Untersuch»««» als sehr wider spenstig und verschlossen. Schaft er sei ein charakterlvser Mensch. Er habe während der Untersuchung wiederholt andere beschuldigt, um die Schuld von sich abzuwälzen. Am bellen habe sich der Angeklagte Grandke gezeigt. Er sei vvn vorn herein bestrebt gewesen, der Wahrheit die Ehre zu geben und alles znzngellehen was er aetan batte. Ueber die anderen Angeklagten befragt, schildert der Untersuchungsrichter, daß Rubin früher durch seine Eleganz ausgefallen sei Er habe sich von Anfang an durch wider sprechende Angaben verdächtig gemacht. Besonders inter essant ivar die Aussage des cnt'lohenen und in Polen weilen den Bekermeiller. der erstmalig im Oktober 1020 fest- genommen und nach Leipzig ausgeiiesert wurde. Er behauptet zunächst niemals in Leipzig gewesen zu 'ein. Bei einer Gegen- übcrstellung mit Rouvel begrüßte er dielen icdoch und machte dann Ansagen, nachdem Rouvel ihm gesagt hatte, dah alles herausgekommeu sei. Bekermeiller ilt als geschickter Zieher bekannt. Er machte eineö Taaes mit seinen Zellengenossen auS. er wolle sie um ihre Lössel bestehlen und entwendete ihnen tatsächlich die Lössel, ohne dah sie etwas merkbrn. Er erzählte, dah er von Eiiekowicz vcranlaht worden sei, von Sosnowiee »ach Leipzig zu kommen. In den Anlagen habe er dann Srebnik kennengelcrnt und abends im Eass die erste Partie in Leipzig gebildet. Er habe aber kein gnteS Geschäft gemacht, da zu viel Diebe in Leipzig weilten. Insbesondere habe Bekermeiller Rouvel und Schalter belastet. Rouvel.soll immer au? dem Hanptbabnhvs herumgelansen lein, und wen» er einen Taschendieb sah. das Wort Blutwurst gerufen haben. Das war die Bezeichnung dafür, dah die Diebe maulen sollten. Zum zweite» Male sei Bekermeiller nach seinem Geständnis Mitte November mit Nmllcr i» Leipzig znsammcnaeirosien. Hier habe er >vcit bessere Geschäfte gemacht, zumal er dte Leip ziger Verhältnisse bereits kannte. Tic 'Aussage» Reker- meistcrs sind dem Untersuchungsrichter durchaus glaubwürdig erschienen und haben die Untersuchung ein gute» Stück voran gebracht Soweit sic sich naebprüsc» liehen, stellten he sich alS wahr heraus. Hieraus wird die Verhandlung aus Dienstag vertagt. Lebensfragen des fSchsifchen Handwerts. Der Landesausfchub -es Silchjtschen Aandwerks hielt am Montag im Kurfürftenfaal« de» Italienische» Dörfchens eine starkbesuchte Vertreterversammlung ab, »u der sich u. a. ringefundcn batten Mtntsterialrat Dr. Hör ich. QberregierungSral Dr. v. Buch. ReaierungSbandtrett berregierungSral Dr. v. Buch. SteaterungSbaubtrettor Dr. Mertz. RegierungSbaurat Hedrtch, sowie mehrere RetchS- und LandtagSabgeordnetr. Der 1. Vorsitzende Landtags abgeordneter Ehrenmeister de» sächsischen Handwerk» Kuntzsch «röffnete die Sitzung mit begrüßenden Worten und erteilte zunächst daS Wort RegierungSbaurat Mühln « r vom sächsischen Ainanzniintsterium zu seinem Bortrag Uber: Die bisherige Regelung -e» verdingung»wesen, bei der staatlichen Vouoerwaltung und dte neue Relch»verdingung»ordnung. Für das sächsische BerbtngungSwesen ist b««her maßgebend ge- wesen die Verdingungsordnung vom tl. Dezember 1V07. Der größte Auftraggeber war damals dte Eisenbahnverivaltung. und dte Bestimmungen galten nicht nur für Bauleistungen, sonder» für alle Leistungen schlechthin. Demgegenüber um- schlich« die neue B. V. B. lVerdtngungSordnung sür da» Bau- ncsen» nur Bauveraebungc». Sie enthält nebst allgemeinen Bestimmungen die BerlragSbcdtngungen für Bauleistungen und technische 'Vorschriften. Sie ist für ganz Deutschland bindend und wurde tn daS deutsche Normenwerk aus genommen. In den allgemeinen Bestimmungen finden sich nach sachverständigem Urteil manche Mängel. Der Redner stellte dann die bisher geltenden Bestimmungen mit de» neuen in Vergleich und besprach besonders den Grundsatz «' S an- gemessene» PreiieS. Tie neue B. O. B. ist tn einem Punkte der sächsischen entschieden überlegen. Denn während bisher i» Sachsen Angebote, die offensichtlich im Mißverhältnis zur Leistung stehen, nicht absolut ausgeschlossen waren, schließt die neue 2«. O. V. solche Angebote dnrchanS auS. Trotzdem be friedigt sie nicht i» allem. Abändernngsvorschläge werden komme». Aber sie ist eine Tat, die daS Vertrauensverhältnis zwischen 'Auftraggeber und Arbeitnehmer stärken wird. (Leb hafter Beifall.> In der Debatte wandte sich u. a. Malerobermetster Tahltnger gegen dte Eigenbrötelei der Länder. Zentrali sierung. Regelung durch das ganze Land sei notwendig. Stadt- vervrdneter Baumeister Rtersch setzte sich energisch sür un- veränderte Annahme der ReichsverdtngungSordnung ein. ReichStagSabgeordnetcr Beter sprach gegen daS System, die Arbeiten immer nur an den Billigsten zu vergeben. Go- genannte billige Arbeit sei tn Wirklichkeit nicht billig, sondern minderwertig. DaS Handwerk wolle nicht» anderes, al» für Qualitätsarbeit einen angemessenen Preis. Syndikus Weber forderte Ausschluß bzw. Feststellung unlauterer Ele mente und Unterstützung des soliden Handwerks. AIS Ergebnis der Aussprache wurden zwei Entschließungen einstimmig angenommen: Die heutige Vcrlrclcrversammlrrng fordert im Interesse einer Vereinheitlichung und Vereinfachung des BergebungSversahren» dte baldigste Einführung der ReichSvcrdingungSordnung im Bereiche der RctchS-, staatlichen und gemeindlichen Verwaltung»- und Dienststellen im Freistaat Sachsen. Mit Rücksicht aus die unheilvollen und demoralisierenden Auswirkungen der bisher säst ausnahmslos ge übten Praxis der Vergebung an den Billigsten verweist die Ver sammlung ganz besonders auf den Grundgedanken tn der ReichS- vcrdingungSordnung. wonach die Vergebung zu angemeflencn Preisen ersolgen soll. Die behördlichen Auftraggeber müssen diesen Grund satz endlich tn dte Tat Umsetzer, und den VergebungSakt nicht nach retn fiskalischen Gesichtspunkten, sondern auch mit Rücksicht auf dte volkswirtschaftlichen und sozialen Folgen durchführen. Zu einer sach verständigen Mitwirkung und vertrauensvollen Gemeinschaftsarbeit erklärt sich daS Handwerk und seine BcrufSvertretungcn gern bereit. Dann erst kann die Besserung eines Krebsschadens in der Volks wirtschaft erhofft werden, der größte Erbitterung in da» Handwerk hiiietnlrägt und den Erislenzkampf tn unerträglicher Meise erschwert. Mit Bezug aus den »eueren Erlaß de» ReichSarbeltömintfter» vom I November lü2<I. die öffentlichen Arbeiten und Aufträge nach den Bcdüriiitssc» des ArbettSmarkteS für das ganze SauShaltSsahr zeitlich und örtlich zu verteilen, richtet die heutige Bertreterveesainm- ttiiig des sächsischen Handwerks an die öftenllichen Körperschaften von Reich. Staat und Gemeinden im Freistaat Sachsen das dringliche Ersuchen, die baubandwerktichc» Arbeiten nach Möglichkeit tn den kommenden Wintcrmonatcn in Auftrag zu geben. Zahlreiche Arbeiten innerhalb der Amts- und Dicnftrüume. sowie tn den Woh nungen, dte in den letzten Jahren unausgeführt geblieben sind, dürfen nicht länger zurückgeslellt werden, wenn nicht eln weiterer Verlass der Räume eftitrete» soll. Zur Ausführung der Arbeiten hauptsächlich im Innern der Gebäude bietet sich tn der kälteren Jahreszeit geeignete Gelegenheit. Es würbe dadurch nicht nur dt« schon an sich ungünstige Lage des Arbeitsmarktes tn den Winter monaten gemildert werden, sondern auch eine gleichmäßigere Ver teilung der Ardeiten auf da» ganz» Jahr gewährletfte« sein. An- IMMWWss ^ »sicht» de« uugvnfttgen Beschäftigung»»««»«« in wette« Skeisen de» .««»werk» drgrsißt dt« Versammlung dt« Anregung de» Ministe- riu«» de» Innern »om l«. November, auch tn den Gemeinden öle l« da» Gebiet de» gewerblichen Mlttrlsiande» fallenden Arbeiten und Lieferungen grundsätzlich durch dle freien Berus« und weder direkt noch lndtrekt durch dl« Verwaltungen «elbft audssitzren »de, unterstützen zu lassen. S» wäre eine unbedingte Notwendtgkelt, »aß di« Gemeinden »lese Anregung tm eigensten Interesse befolgen An zweiter Stell« sprach Syndikus Weber vom Landes- auSschuß deS sächsischen Handwerks Uber: Dle Stellung de» Handwerk» ;ur Aonsumfinonzterimg. DaS Handwerk stehe grundsätzlich scbrm Borgivesen ablehnend gegenüber. Gegenwärtig sei die Bvrgmtrtschast wieder be denklich eingerissen. Man müsse das Handwerk gegen dte Ver luste deS vorgwesen« aus scdr Weise zu schützen suchen. DaS KonsumstnanzierungSsystem sei ausländischen Ursprungs und ein rasftnterte» System, sich Kunde» zu werben. Insoweit sich der Mittelstand solchen amerikanischen GeschästSmethoden zu- wendet, sei er schlecht beraten. Sr grabe sich selbst sein Grab damit, da daS System notwendig zu einer Qualitätsminderung sühren müsse. Man müsse erzieherisch ans daS Bolk wirken, damit der Sparsinn wieder gehoben und internationale Hoch, stnanzpläne, wie der der Konsumftnanzterung, durch dte Moral der Kaufes selbst beseitigt werde. Auch an diesen Bortrag schloß sich etne angeregte Debatte, deren Ergebnis die etnsttnimigr Annahme der nachfolgenden Entschließung war: Der LandcdauSlchuß des SSchsftchen Handwerk« siebt in der Sonsumflnanzieruna eine» geuiidsätzttchrn Fehler vollSwirischast- ltcher Denkeinstellung. Nicht durch etne oraanlsicrte Bo , läßt sich dte schwere WlrtschastSkrisiS beheben, sondern durch dte Hebung der Kauskrast tm allgemeine» und durch dte Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Dte Konsiiinftnanzterunn w-kt das V - a»f Kosten de« späteren Arbeitsertrages sich Aiilchafsungen zu machen, dte den Käufer tn ein dauernde» AbbängigtkllSvekhältn«» zu den »redtttnstttuten und den angeschtossencn Geschäften bringe». Im Grund« genommen entpuppt sic sich als ein aus die Begierde de» Menschen sich anfbauender, raffinierter Kundenfang Dic.hohen beiderseitigen Zinslasten von insgesamt 20 bis WA! sind wcltzr ge eignet. dte Lage der Sunde» zu verbessrrn, noch die Ware» zu »er. billigen. Der Landesausschuß de« Sächsischen Handwerk« warnt daher dt« Allgemetihrtt vor diesem Softem. Syndikus Weber gab hieraus einen eingehenden wirtschaftlichen Sttuativnsbericht, der zum größten Teile interne 'Angelegenheiten des Innungswcscns betras. ES kamen dabei eine Reihe führender InnungS- obermetster zu Wort. Angenommen wurden schließlich noch zwei weitere umfassende Entschließungen, die tm wesentliche» folgendes enthalten: Seit Jahren sühren verfchtedene Handwerkszweige. be- sonders das Schuhmacher» und Schncidergcrverbe, in de» dentlchrbühmtsche» Grenzgebiete« infolge der WährnngSverhältntsie einen verzweifelten Kamps um ihre Existenz. Wertvolle Teile des handwerklichen Mittel standes sind mit dem völligen wirtschaftliche» Zusammenbruch bedroht. 'Vorschläge sür Abbtlssmahilahmen hat der LandeS- auSschuh des sächs. Handwerks bereits früher den mahgebendcu Stellen unterbreitet. Rach Erklärungen von RegterungSseite wird neuerdings tn Erwägung gezogen, den Handwerkern in den Grenzgebieten gröbere Aufträge zur Lieferung von KlrtdusigSstücken sür dte Polizei zu erteilen. Die Bersamm- lung richtet an die Regierung nochmals die dringende Aus- sorderung, die Hilfsmaßnahmen unverzüglich i» dte Tat umzusetzen und den betrossenc» Handwerks- meistern tn weitestgehendem Maße Erleichterungen stcuerlicher Art zu gewähren. Gegen die Doppelverdiener, der letzten Entschließung endlich heißt eS: vielfach elngerftrene nebengewerbltche Tätigkeit mm Arbeitern, Beamten und Angestellten bedeutet eine schwere nur», schaftlich« Schädigung der tn Frage kommenden Handwcrkcrkrcisr und eine Bcrschärfung der BeschästtgiingSlosigkett unter den Be- rusSangchörtgen. Dte Rundversügung des ReichSarbcitSminister« vom 2«. Juni lS2« über dte Entlassung von Doppelverdienern ist nicht geeignet, den Mtßftand zu unterbinden. Wirtsame Abhilfe kann nur geschaffen werden, wenn doppelt verdteuendeu Arbeitern, Angestellten un »Beamten ein Ge werbeschein nicht erteilt und ihnen außerdem die neben- gewerbllche Tätigkeit verboten wird. DaS Säck'"'^- Wtrlsäwsis- und ArbettSmtnistcrtum wird dringend gebeten, tn diesem Sinne gewrrbeordnung htnzuwirken. Gleichzeitig möchte Gewerbetreiben- mit allem Nachdruck aus etne entsprechende Aenderung der Reichs- den, dte ihren Gewerbebetrieb ausgcben. für diese Zeit ihr Gew-be- schein abgcnommcn werden. SS ist außerdem z» fordern, daß di« ArbeilSnachwets« angewiesen werden, die Auftraggeber tn alle» Fällen an die ortsansässigen Handwerktrcibenden zu ver weisen. Bermlttlung In selbständige Arbeit ist z, untersagen, da diese Art von VernftttlungStättgketl grundsätz- ltch nicht tn da» Arbeitsgebiet der Arbeitsnachweise gehört und das Handwerk schädigt, statt ihm zu helfen. Nach langer Debatte, dte sich bis tn dte Abendstunden hin- zog, schloß Ehrenmeister Kuntzsch die arbeitsreiche Tagung. In Dle Deutsche Volksgemeinschaft im Banat and in Liedenbürqa«. Der dritte Bortrag des vom Verbände für Aus land sarbeit an den Sächsischen Hochschulen veranstalteten ZnklnS fand am Freitag tn der Aula der Alten Technischen Hochschule am Bismarckplatz statt. Pros. Tr. Esaki, Hermannstadt, sprach diesmal über Sicbcubürgische B«lkSorga»is«ti»n. Der Tatarensturm <1241) und dle um 1420 beginnenden Türkenkrtege. in denen sich Siebenbürgen siegreich behauptete und wehrhast festigte, schuf dte ersten Grundlagen einer dte Jahrhunderte überdauernden BolkSorganisatton. Nachdem dann 1047 aus politischer StaatSratson unter schweren Ueber» zeugungsopscrn der Uebertrttt zum Protestantismus «rsolgt war, fand der KristallisationSprozeß etne« einheitlichen VolkscharaktcrS seinen Abscb'"*' Durch geschichtlich« Not- wendigkeit sind die Siebenbürger Sachsen und dte Banater Schwaben zwar Tcuts-sie geblieben, aber doch ganz andere geworden, als ihre Urväter waren. Ihr BolkSbewuhtsein ist viel eher erwacht als etwa der Nationolgedanke tn West europa. Die Entwicklung ist dabet bestimmt durch den sabr- lmndcriclangc» Kamps der Bauern gegen den Adel. Das Ltcbcnbürger Bolk war stets fähig, die nationalen Rührer aus eigenem Blute hervorzubringen. Ein Zeichen deS aus geprägten VolkStypuS ist auch die geschichtliche Tatsache, daß Siebenbürgen tn den Stürmen der Gegenreformation den katholischen Glauben nicht mehr annahm. Wa» wieder katho- lisch wurde, waren Fremde, dte namentlich unter dem Drucke der Kaiserin Maria Theresia handelten und von ihr für dte Rückkehr zur katholischen Kirche geadelt wurden. Aber auch sic konnte» den Bolkscharakter nicht ändern. Nachdem 1870 die politische Einheit deS Volkes zerschlagen war, schloß sich das Bolk um so enger in seiner Kirche zu sammen. In ihr wahrte eS seinen Ebarakter so stark, daß damit die völlige Geschlossenheit deS BvlkskörpcrS gewahrt blieb. Der MagyartsterungSprozeß, der sich im Banat schon um lOSO durchsetzte, begann i n Siebenbürgen erst 40 Jahre später. BolkSpsychologt'ch ist dabet bemerkenswert, daß tm Banat mit der Vernichtung Ungarn« tm Weltkriege das deutsche Volkstum wieder mächtig erwachte. Heute Ist daS Banat grvßdciitsch, während Siebenbürgen Hort des ruhigen, historisch gefestigten, klarbestimmten Deutschtums gebltebea Ist btS zur Stunde. Altgermanischer Glaube und Sitten mit allen christlichen Zutaten sind tm Bewußtsein ihres Wertes festgehalten und al« Heiligtum der deutschen Seele gehegi und gepflegt. DaS gesamte Lebe», Handel und Wandel. Sprache. Kultur und Erziehung sind tm Innersten deutsch. Selben« bürgen ist der .KrtstallisatlonSpniikt sür deutsche Kultur in Osteuropa. Es scheint auch, daß entsprechend der Neuclnstcl- lung deS AuslandSdcntschtnmS auch in Siebenbürgen et» neuer FührertypuS entsteht, der tn sich die Keime der neuen Entwicklung trägt. -Lebhafter BetsallI Dem geistvollen Redner, dessen Schlichtheit sein be. scheideneS Gelehrtentum »och lninvatsilscher hervortrcten ließ, wurde allerseits herzlich gedankt und et» baldiges Wieder sehen auf dem deutfchen Katheder gewünscht. —» War»««« ,»r einer vetrtlaers». Geonrrnt wir» vor Ser 37 Jahre alten Stütze Frieda Sühne von hier, die, Diebstähle u»cd Betrügereien verübend, sich umhertreibt. Sle Ist bisher auch unter den Namen T-arlotte Neugebauer. Ella Kamenz, Emma NSrner, Martha Kelltng und Elsrtede Hofsmann ausgetreten und teilweise auch im Besitz« von Paplcren, die auf »lese Namen lauten. Sie wird bcsäirleben: 1,74 Meter groß, dunkelblonden Bubikopf, ilefliegende Augen, trägt schwarze Halbschube mit Pelzbesatz und möglicherweise eine gestohlene dunkelbraune Pelziacke mit grauichivarzem breiten Üragen. Bel Betreffen wolle man fl« dem nächsten Pokizeibeamten übergeben. »o>' bevSketeu «Verben unä nerriicb avgestlmmlen SckISxen «Kein Berger una Veräruö. o» ao »euoi« Kvrn, Okrmsckerwektsr » ldforitzstr. - tt»nclt,au„Ir.) «» S« Büi Le, vün ISA Bo« .2V« m»s bah' bech Gra da» > 0 Wac .1. Tau uez« Lifz tera türe Mot l«. i FII, Stic kun <1. SItt nein Gr» richt ver« .Hi der ani, Sch Ml ult« lv s das reis Ver Ic», Ba, Auc »Oll Ab. N
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