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soweit e- an ihm Hege. im ihm jederzeit «inen Fördere, finden würden. Dann bemerkte er zu dem Berliner Obeibürgermeister Kirscbner, er bewundere die fomcbleitendc großartige Entwicklung des Berliner Gemeinwesens. München bezeichnest er als et» Bijou der Kunst. Sodann empfing der Minister den Präsidenten des Pariser GemeinderatS Deville TaS Forstkvrps feierte sein stOOjährigeS Bestehen und er nannte aus diesem Anlaß zu Chrrnmitgliedern folgende deutsche Professoren: Schivapvach und Kienitz in EberSwaldr. Weder. Mapro und Ramann in München. Buhlen in Tübingen, Kunze und Nvbbe in Tbarandl. Direktor Weise in Minden und Booagreve in Wiesbaden. Amerika. F„ Philadelphia sind 90OM Textilarbeiter in den AuSsland getreten: 15000, deren .Forderungen bewilligt wurden, setzen die Arbeit fort. Knust und Wissenschaft. s Im Königl. Hpsopernhanse gelangt hrntc (>/,8 Uhr) PuceiniS Musikdrama „ T oSe a" ziir Anssübrung: im Königl. Schauspiel hauie im Zyklus der Shakeipcareschen Köiiigsdramen (7 Uhr) „ K ö n i a H e in r i ch V." x Pcillellung aus dem Bureau der König!. Hostheater. Tie in dem Legendeustück „Tie Opsersener" von Karl Gjellernp sMunk von Sctijelbenipi vorkommenden GesangSpartien werden von Frl. Schenker, Frl. Schäfer und Frau Schlegel von der Königl. Hosvper gesungen. T>e Texle der Gesänge sind zum Preise von 10 Pig. au der Tageskasse des Köiugl. Schauspielhauses und bei den Logenschließern erhältlich. > Die Muslk zu dem Legendenslück „Die Opferse»er", das Donnerstag, den 4 d M, im Königl. Zchauspielyause min ersten Male aufgesühn ivird, strebt folgende Stimmungen an: Das Vorspiel «oll die tiefe Nledergefchlagenhcil und TodeSsehnsucht EociakccuS, der zwar eme starke innere Kraft in sich fühlt, aber inrgendS Sympathie und Ite'eres BersländuiS findet, schildern. Nachdem Sundari ihr sehnsuchtsvolles Lied vorgetragen, schweigt die Musik, um erst bei dem Gespräch der drei Ieuergeisier cin§u- letzen. Bei der Liebesszcne zionchen Sundari und Cvetaketu Ivird der Dialog erst durch das Auftreten der drei Feucrmolive im Orchester, später durch Klänge, welche die Licbesglnr und die nächtliche Aalurftlmmniig ansdrncken. gesteigert. Die Belehrung IsvetaketuS durch die Feuergclsler folgt uniiutleldar. Diese Szene »t beinahe ansfchlieitlich inusikalisch. Die drei Geisterstimmen werden durch einen großen Etior weitergeführt, um bis zur höchsten Steigerung zu gelange». Endlich färbt die Morgendämmerung die Gipfel des »chmalaoa. E,n Zwischenspiel malt das Erwachen der Vögel und die Gefühle der Liebe und 'Andacht, welche Evetaketu und die ganze Lchöpfnng beseelen. Nachher schweigt die Musik, um erst gegen den Schluß der Legende EoetakeluS erhabene Stim mung und tiefe Ergriffenheit zu charakterisieren. 'e Ee ntraI - Th eater: Die mit außerordentlichem Beifall ausgenoininene Wiener Gesangs-Posse „Er und seine Schwester" von B. Buchbinder. Musik von Rainiamn, wird beute und folgende Tage wiederholt. Die Wiener Gäste Frl. Deloni. Frau Rettig-Pirk. Herr Rauch und Herr Sachs setzen in dem Stück >br Gastspiel fort. Das (zentral-rdeater ries am zweiten Tage der fröhlichen eines großen Stadtgeiwsseir —de» „Menschen" Beethoven ist gerade das Gegenteil währ. Kotier soll, und die Marmorbüfle Richard Richters, den, alten brnchschen Brief ^»>t lebhafter Zustimmung wurde. — Unter den BitdnISdvsten darf Arthur BolkmaunS in der Eingangshalle aufgestellte Büste Sr. Majestät d«S regierenden Königs nicht nur auS loyaler Courtolsie, sondern auch vom künst lerischen Standpunkte an erster Stelle gebannt werden: sie über» trifft beträchtlich des gleiche» Künstler» sein abgetönte, aber etwa» glatte polychrome Marinorbüste eine» jungen Mädchen» (Jünseck- mal) Walther Stntenl»' Bwnzebüstrn Sr. Exzellenz des Herrn Minister» v Mrtzsch und des Herr» Geh, Rat Woermann, de» Spiritus rootor der später zu würdigenden Ludwig Richler-AuS- stellung, von drneu die elftere ebenfalls von der Königl. Stulp- turensamiiilima erworben ivordr» ist. haben bereits trüber ein- gehende Würdigung erfahren, Arnold Kramer ist inlt zwei un gemein energisch charakterisierten Bronzebüsten von Karl Söhle und Adolf Ster» als Porträtist sehr gut vertreten. Paul Seffner Kat einen Bertbovenkopf auSgeslell», der unö wohl — mehr als da» Werk seines ' zeigen cdüler» des leider z« srüh geschiedenen Direktors des König! Gymnasium» zu Leipzig eine pietätvolle Erinnerung an den un vergeßliche» Mann. Kurt Stoeving bat eine der jetzt i» den .Klinstan-stelliingeu fast unvermeidlichen Nietzschebüste» gesandt, und außerdem noch in einem GipSrelies die Züge de» uderbärtlgen Dlchtrrphilvlvphen festgchalten, Ten großen Respekt, den Srlmar Werner aus den früheren Dresdner KunslauSslcllungrn sich als vornehmer und geschinackvollrr Künstler envorden hat. vermöge» leine beide» jüngste» Pvrträtarbeitcn um ein Beträchtliches zu er höhen. Namentlich die Mannorbüste, die Frau Professor Starcke in tadellosem Material wiederglbt. darf als eine Schöpfung von hoher Porträtäkniichkeit und vollendet harmonischer Modellierung gelten. Nicht übergangen werden darf Robert Dtez. der treffliche Meister, dessen bronzene Bildnisbüste eine» älteren Herrn in der rauhen Jläcbcnbrbandlung wieder einen prächtigen Realismus de kündet: sie kann ebenso, wie Richard Königs in stumpfer Tönung bemalle Tcrrakottabüste von des Künstlers Mutter an LebrnS- wabrheit nur mit BolkmannS Mädchenkops verglichen werden. Neben Heinrich WedemenerS Studienkops eines Zigeuners, der zur Not auch für eine» Apostel nicht übel passen wurde, Kurt Stoe- viugS „Wunsch", den ein junges Mädchen mit merkwürdig ge zwungener Kopfhaltung verkörpert, sind noch RvmanuS Andres?». Felix Pfeifer. Leopold Armbruster. Georg Grone. Peter Poppel mann und Arthur Lange mit guten Porträt- und Studienkövsen vertreten, die wenigstens summarisch erwähnt werden sollen. Zwei reizende, lieb blickende Kinderköpfchen von Hugo Emanuel Becher und Friedrich Hecht — letzteres mit gut angepaßter Bronze- Draperie — flankieren die Emgangstür des dritten SaalrS, wäh rend Erich Hösel in dem sonst vor» Friedrich Hecht gern kultivierten Genre der Doppelbüste -nit zwei brüderlich aneinander geschmiegten Knaben vertrete» ist — Unter den Meistern der Reliefdarstellung dars wieder Arthur Bolkmann an erster Stelle genannt werden, dessen Gruppen „Jüngling mit Stier" »nd „Amazone mit Pferd" der Eingangshalle zu besonderem Schmucke dienen, wogegen Oswald GalleS Evhebenreliet mit dem etwas sonderbar senilen Haar und HanS Hartmanns „Tanzendes Bacchantenpaar" in klaff snckicr Landschaft auf prächtigem Goldgrund die Fronten der chcerwänve im großen Saale zieren. Als dauerndes Besitztum unserer Stadt baden die für die St Iakoblktrche bestimmten Bronzetürcir des Künstlers zu gelten, dem schon unsere Carola brücke eine Ihrer Zieramvpen verdankt. Die Reliefdarstellungrn gab Buchbinder, ;n dem Rnd, Raimann eine gefällige Musik geschrieben Kat, mit jenem ausgesprochenen Heiterkeitscrfolge. der sür die Possen und ihr Bühnendasein wichtiger ist, als alle literarische» Ehren dieier Welt, Für die Kritik stehen Werke von dem Genre des Buchbiiidenchen Opus »alürlich ein für allemal jenseils von Gut und Böie, sie haben mit dem. waS man gemeiniglich unter Kunst und Literatur versteht, fast gar nichts zu schaffen, wollen lediglich leicht und billig unterhallen und laßen der Darstellung möglichst viel zu tun übrig. Originell ist die szcniichefEinsührung der Pvsienidee: man sielu zu Beginn des Stückes, der bei offener Szene stattiindet, die Bühne eines Theaters, auf dein gerade die Generalprobe zu einer neuen Posse stattfindcn soll. Leider hält der Verlaus der Boise nicht, was ihr Anfang versoricht. Den musika- iiichcn Einlagen, wie den Aktichlüssen fehlt die rechte zündende Schlagkraft: wenn die Darsteller sich hier nicht mächtig ins Zeug legen, bleibt der gewünschte Effekt aus. Zum Glück bat man für die tragenden Rollen aus Wie», der Possen- und Overcttcnstadt pur excellenee, ein paar Gäste gewonnen, von denen Herr Adoli Ranch an erster Stelle zu nennen ist. Der Künstler, der große Aehiilichkeit mit Girardi hat, war als „Er", der Brief träger Karl Flen; mit dem obligaten „Wiener Herzen", überaus komisch, von groyer Beweglichkeit, dem „Humor der Arme und Beine", der sür den Spaßmacher schon den halbenErsolg bedeutet. Nach ihm trat von den Gäste» Frl. Sarolta Rettich-Pirk am stärksten hervor, die die ewig hungrige koinische Alte und liebesbcdnrftige Anna Mchler mit großer Trillerte und^drastischen Allüren mimte, w daß sie immer die Lacher aus ihrer Seite halte. Den tschechischen Redaktionsdiener Schimek, der in der .Große» Tromvcte", einer Zeitung von sehr merkwürdigem Duktus in der Schriiileituiig. sein heiteres Unwesen trieb, gab Herr Oskar Lachs in einer verblüffend schlagfertigen Weise, die in dem Dar- slellcr einen vortrefflichen Ehargenspieler erkennen ließ. Sehr nett, aber etwas blaß in der Farbe und wohl nicht zum besten dispo niert war Frl Paula Teloni als Schwester Pepi; ihre hüb schen slninulichen Mittel konnte sie am besten in dem Duett von der „schonen Jugendzeit" mit ihrem Bruder zur Geltung bringen. Von den Mitgliedern des Eentral-Thealcrs war nur Herm Lenins Gelegenheit gegeben, in der mit großem Geschick char gierten Rolle des Barons Harpen, die er mit wirkungsvollstem Humor in leiie karrikierender Linie spielte, stärker hervvrznlreten. Die übrigen Darsteller, an der Spitze Herr Emil Reiter als Ivmvathffcher Tr. Heinrich Waiden, müssen sich sür diesmal mit einer nninnarischen Anerkennung begnügen: sie taten mit Lust und Liebe ihr Bestes. um der Novität, die von Herrn Direktor Notker ebenso exakt, wie lebendig inszeniert war, zu fröhlichem Veiiall zu verhelfen, der mehrfach, sür die Träger der ersten Rollen auch bei offener Szene, im Verlaufe des Abends neben herzlichem Lachen laut wurde, IV. ! Sächsische Kunstausstellung. (III.: Schluß der Plasti k.) Unter den der kutnchen Würdigung noch harrenden vollplaslischen Werken sollen zunächst diejenigen hervorgehoben werden, die durch Ankauf in den dauernden Besitz unserer Königl, Sknlvtiirensammlung übergegangen sind. Hier ist außer Felix Pfeifers schon besprochener „Erster Liebe" zuerst August Schreitmüllers „Nonne" zu nennen, die als farbige Holzsknlptur sich sowohl durch das harmonische Znsammenklingen der mallen Töne, sowie durch de» edle» reii- aiöien Ausdruck des fein modellierten Gesichtes nuszeichnet, Diciem Werke schließt sich würdig Richard Königs Bronzestatnctke „Nach dem Kampfe" an. die in der energischen Haltung und in der klaren Modellierung des vollkräftigen Körpers in Karl Roeders „Ruderer" einen ebenbürtigen Rivalen findet. Das^ Arthur Langes „Trinkendes Mädchen" gleichfalls für die Königl. L-knlpturensamni- Iniig gewählt wurde, erregte schon gelegentlich der Ausstellung des Modells bei den Konkurrenzarbciten aus ästhetischen Gründen einige Verwunderung: auch nach der Ausführung in patinierter Vronze hinterläßt die kauernde Gestalt eine» fremdartigen Eindruck. Als letzte Erwerbung muß noch Georg Grönes Bronze „Reue" genannt werde», während Robert Ockelinanns liegende Bronze- natnette „9,'ach dem Bade" vom Sächsischen Kunstverei» angetanst wurde, AIS eine hervorragende Arbeit, der eine baldige Verwen dung als Kirchenschmuck herzlich zu wünschen ist. muß August Hudiers „Ehristus am Kreuz" gelten. Ter Künstler ist außerdem noch durch eine kleinere Marmorgruppe ..Mutier mit Kind" und die mit packendem Realismus wiedergegcbenr Prouzeslatuettc des „Gähnenden Dachauer" recht gut vertreten. Ein hübsches Seiten stück zu Ockelinanns bekanntem „Satyrbrunnen" hat diesmal Hans »artmann-Maclenn geschaffen. Seine Siiensacüalt findet in Friedrich Ofiermanns prächtig humorvollem „Philosophen", dessen Lehre wohl i» dem Satze „in vmo veritas" gipfelt, anscheinend einen würdigen Genossen, dem man vor des gleichen Künstlers polychromer Loreleysigur den Vorzug geben wird, trotz manches gefälligen Details. Bruno Jiichcr, Georg Moerlin, Felix Pfeifer und Kan' Slmm haben in einer Reihe kleinerer Bronzen, von denen nur einige durch die in jüngster Zeit wenig beliebte glän zende Politur unliebsam auffallen. den weiblichen Akt in mannig fachen Stellungen zum größeren Telle recht glücklich wiedergegeben. Neben diesen Arbeiten verdient Arthur Levin-Funckes in Effenbein und Onvr misgenlhrte Statuette besondere Beachtung, .Karl Seifner, Bruno Zichnn. Paul Sturm »nd Heinrich Epler sind als geschickle Bildner rciwollcr Kindergestgsten zu nennen, wenn auch bei letz terem der Scherz mit dem trinkenden Marmorschaf hart an die Grenze des künstlerisch Zulässigen streift. Fritz Krekschmars „Löwin" endlich vertritt wie immer die Tierplastik in beachtenswerter Weise, Pfingsten die alte Wiener Pvssenhcrrlichkeit zu neuem Leben: man deS im Rundsaaie ausgestellten Werkes geben o>S Krönung die gab den Vicrnkter „Er und seine 2 ch weil e r" von Bernhard Taufe des heiligen Geistes, während die Fiügcldilder, durch die EwigkettSzeichen (L. und 0> unterbrochen, links in der Erichaffung Adams und In dem Sündenfalle das Alte Testament zu Worte kommen lassen, rechts dagegen in dem die Mühselig und Beladenen tröstenden Heiland und dem selbst unter herbster Pein sein Kreuz tragenden Erlöser die neue Botschaft verkünden, Mit der stil- gemäßen romaiiffcheil Ornamentumrahmuna werden diese Türen dem schönen Gvtresbause nicht nur zu einer hervorragend stim mungsoollen. sondern auch künstlerisch avorlen Wirkung verhelfen Auf ganz anderen Wegen als Hans Hartmann wandelt Kurt Stoeving. der mit seinem Maenaden-Rclies und dem Profil- potträt deS Dichters Stephan George einen Hang zum Origi nellen bei sicherer Beherrschung des Materials verrät. Dielen Werken schließen sich die Arbeiten von Karl Brasch. Adolf Lehnert. Otto Petrenz und Oskar Nassau würdig an. Da August Schrett- müllers schönes Grabrelief als Supraporte über dem Eingänge deS großen Saales einen leicht übersehbaren Platz gefunden hat. io iei an dieier Stelle bcwndcrs auf die feine Arbeit verwiesen Zn beachtenswerten Kollektionen sind die Medaillen und Plaketten von Felix Pfeifer und Paul Sturm vereinigt: jene sind links vom Eingänge des Knvpcliaales placiert, diele beleben dekorativ die graphische Abteilung der Ausstellung Manches davon hat man allerdings schon bei anderer Gelegenheit gesehen: doch sei in jedem Falle noch einmal auf Pfeifers Klinger-Porträt, das kleine Proiilbild des alten Goethe, den Geigenspieler und die treffliche Wildfricdplakette aufmerksam gemacht. Von Paul Sturms Arbeiten sind die Renß-Medaill« und die Fechteiinplakette von der Königl. Sknlptiireniammlung erworben, gewiß ein Zeichen sür ihre guten Oualitälen. Besondere Beachtung verdienen außerdem die sinn volle Konsirmalionsmedaille. die Bildnisse der Geheimräte Georg Drei, und v, Esmarch. ferner die der Tonkünstlcr d'Albert und Dräieke, sowie die Plaketten mit dem Steinheber, dem Schisser, der Dame mit der Tasse und dem recht originellen Brücken bogenträger. —sk. f Der Preischor des Frankfurter Sänger-Wett- strcits, Bon einem der Preisrichter des Kasseler Sänger-Wettstreits geht der „Franks. Ztg." folgende erläuternde Mitteilungen: „Der diesjährige Preischor von Hauptmann Meßner „Siegesgesang nach der Varus-Schlacht" ist viel schwieriger als der Preischor vor 4 Jahren: „Der Choral von Leutben", besonders für kleinere und mittlere Vereine, weil er fast durchweg doppelchörig ist. Er steht in O-ckur, Harmonie- folaen und Modulationen bewegen sich nicht in dem ausgetretenen Liedertafclstll. Der Mittelsotz Takts — Anfang und Ende '/« — mit kontrapunktischer Stimmsührung ist für nicht sehr geschulte Vereine wegen der wiederholt vorkommenden verminderten Inter voller eine recht schwere Aufgabe. Nur gutgeschulle Vereine mit giiten hohen Tenören iverden den Chor zu voller Wirkung bringen, denn das hohe II und 0 kommen wiederholt vor. Daß auch das Kontra-0 in der Partitur steht, will ich auch noch bemerken: singen werden cs wohl nur einzelne. Es ist den Bässen schon viel mit dem tiefen O und L zugemulet. Vor 4 Jahren sagte uns Preisrichtern der Kaiser, „alles, was beim Wettstreit gesungen worden, sei viel zu schwer gewesen, beim nächsten Wettstreite sollten nur Volkslieder gesungen werden." Tann trat er auf mich zu und sagte: „Nicht wahr, ich habe doch recht, es müssen nur Volkslieder gesungen werden." Ich: „Majestät, das geht nicht." Er: „Tann müssen wir uns schlagen!"- Und als ich ihm sagen wollte, daß man doch ein Examen in der Mathe matik Nicht machen könnte und darin das kleine Einmaleins ob- hören, da kam er mir zuvor und nahm mich am Arm und sagte: „Nein, schlagen können wir »ns nicht, aber ich will Sie mal dem Herzog von Eonnaught vorstellen," Was er dann auch tat. Und damit war die Sache beendet, 'Nun freut es mich, daß die Kom mission in Berlin und auch die Vereine bei der Wahl der Gesänge meiner Ansicht gewesen sind. Ob der Kaiser wohl jetzt wieder die Ge'änge für „zu schwer" erklären wird'?" f Hosphotograph Er!vin Raupv bat von der neu ein- stndierten Sdakespeareichen „ Aid er s v c n st i g e n " im Königl. -Ho sicha »spiel einige der reizvollsten Szencnbilder und Grupoen ausgenommen, von denen einige in Knnsthcmdlungen ausgestellt sind. Die technisch wie künstlerisch hervorragend ge lungenen Ausnahmen, die sich namentlich durch das glückliche Arrangement der überaus deutlich wiedergegebenen Figuren — so im Cchlußbild des fünften Aktes — auSzrichnen, sollen imnächsten Hest von „Bübiie und Welt" einem größeren Kreise von Inter essenten zugänglich gemacht werden f Tie Beerdigung des Kammersängers Theodor Rochmann fand am Sonnabend nachmittag aus dem alten 'erusalemer Kirchhof zu Berlin unter großer Teilnahme statt, on der Wiener Hosopcr war Regisseur Stoll gekommen; die General-Intendantur und die Mitglieder der Wiener Hofoper ließen Kränze mederlegen. Im Namen der Berliner General- Intendantur kamen Obcr-Regisseur Troescher und Regisseur Braunschweig. denen sich viele Künstlerinnen und Künstler der Königl, Institute angeschlossen hatten. Fast alle anderen Berliner Bühnen waren gleichfalls durch zahlreiche hervorragende Mit glieder vertreten. Für die Genossenschaft deutscher Bühnen- angeböriger legte Tr. Pohl einen Kranz nieder, dessen Schleife die ""nschrist trug: „Dem treuen Freunde, dem unvergeßlichen ieistcrsänger". Jin Aufträge der Familie Wagner hatte Direktor Knohlauch als „Letzten Gruß aus Bayreuth, Villa Wahnfried" einen Kran; aebracht, Pfarrer Krummacher von der Kaiser so daß man gern noch einige Arbeiten deS fleißigen Künstlers sehen Wilhelm-Gedächtniskirche hielt die Trauerrede in der Parentations- balle. Am Grabe sprachen La«» «och die Regisseur« Stolk und Droescher. sowie Direktor Losoauer. . ^ . s Da» »lehlsach erwähnte Telegramm d«»«rob. berzog» von Sachsen-Wetmar an Ernst v. Wtldenbruch In Sachen der hier bereit« ausführlich behandelten Angelegenheit der Goethe-Gesellschaft hat dem Berliner Korrespondenten de» Londoner „Daily Expreß" zur Ablegung einer neuen Probe seines Takte« gedient. Der Herr behauptet, diese» Telegramm werde in Berliner Hoszirkeln scharf verurteilt und al» ein „«aoriücv ok chtsnitv" betrachtet. Selbstverständlich soll damit der Eindruck erweckt werden, al» denke der Kaiser über Wtld»nbni-Ht> ireimütigeS Sendschreiben ander» wie der Großherzog. Nun aber bringt die offiziöse „Südd. RrichSkorr." eine Berliner Zuschrift in Sperrsatz zum Abdruck, di« der Verfälschung der öffentlichen Meinung in England energisch entgegentritt:^Aber ^chade^E« . . , gelesen und dte gute Aufnahme des Schreiben» durch den jungen Großherzog gern gesehen: er wünicht der Goethe-Gesellschaft unter der Fürsorge des LandeStürsteu eine lebendige Weiterentwicklung ihrer Bestrebungen. s- In Köln ist unter Vorsitz des Prof. Dr, Haffert der Deutsche Geographen tag eröffnet worden. Overpräsident Nasse begrüßte die Mitglieder namens der Regierung, Noä) einer weiteren Begrüßungsrede hielt Prof, Dr. Luyken einen Vortrag über die Karguelen-Station der deutschen SüdpolaExpedition. Während de- Druck» etngegangen« Drahtmeldungen vom 2. bez. 3. Juni. *Köln. Geographentag. Im weiteren Veilaus der Sitzung sprach Seupper-Tübingen über die vulkanischen Ereignisse in Mittelamerika und aus den Antillen, berührte dir Erdbeben in Guatemala und die vulkanischen Ausbrüche auf St. Vincent und Martinique und machte aus die zeitliche Annäherung der vulkani schen Ereignisse aufmerksam. - KönigSwinter. tPriv.-Tel) Heute nachmittag gegen 2 Uhr wurde KönigSwinter von einem furchtbaren, drei Stunden dauernden Gewitter heimgelucht. Die Straßen sind über schwemmt und mit Schlamm bedeckt, ebenso der Bahndamm, sodaß der Eisenbahnverkehr ganz ruht. Mehrere Häuser sind eingestürzl, viele Keller stehen unter Wasser. * M ünchen. Wie die Blätter aus Reichenhall melden, stürzte» am Pfingstsonntag der Kellner Schindlmayer von hier und dessen Bruder ans dem Unterbcrg ab. Erster« wurde schwer ver. letzt in das Hospital nach Salzburg gebracht, letzterer wurde von der Rcttilngsexpedilion noch nicht autgelunden. * Stuttgart. Als die Königin Charlotte heute mittag über die Königstraßc fuhr, stürzte ein Pferd de» Hoswagrns aus den Straizenbahm'chicnen. Tie Königin begab sich zu Fuß nach dem kronprinziichen Palais. Einen Schaden hat niemand erlitten. * Agram. Ein Volkshaufe sammelte sich gestern vor dem StaatSbahnpalaiS, dem Ungarischen Kasino, dem National kasino sowie der Redaktion der „Agramcr Zeitung" an und warf die Fe n st er scheiben «in. Polizei und Militär säuberten die Straßen: sodann wurde die gesamte Garnison zur Aufrcchterhaltung der Ordnung aufgebolcn. Abends bewars wieder eine Menge Burschen die Redaktion der „Agramcr Zeitung" mit Steinen, ver suchte vergeblich, das Haupttor einzureimen und zog. die Gaslatcrnen auSlvichend und den Abgeordneten Gavranics und Silovics die Fenster eimversend, zuin Jcllachich-Platze weiter. DaS Militär räumte den Platz, wobei man cS mit Steinen bewarf. Schließlich wurde die Ruhe wieder heigestcllt. Es erfolgten zahlreiche Ver haftungen. Drei Personen wurden verletzt. "Paris. Die aus Beni Unis abgrsandte Batterie dürste daS DorsZenager heute bereits bombardiert haben. * Algier. Zwei Bataillone der Fremdenlegion gehen nach Beni Unis ab, eins von Saida. daS andere von Masehra. Das aktive Vorgehen derselben wird am 8. oder 9. Juni beginnen. Nach Berichten aus Kiur war der Ueberfall ein geplantes Werk: bOO Räuber befanden sich schon an beiden Abdachungen der Schlucht von Zenaga, als der Gencralgouverneur Jonnart und General O'Connor. sowie der Amel mit Gefolge aus dem Hinweg passierten. Zur Zeit sind 300 Mann in Beni Unis und Dschennan Eddar z„- iammengezogen. Jonnart ist heute in Perregaux eingetroffen. * Brüssel. IPriv.-Tel.j Die permanente internationale Zuckerkommission trat heute in Gegenwart van etwa dreißig ausländischen Vertretern hier zusammen und vertagte sich nach Bildung eines Bureaus auf morgen. * London. Wie die „London Gazette" meldet, wird die englische Regierung am 1. August die Debenturen der TranS- vaalbahn mit angesügten Coupons vom 1. Juni 1900 ab zu folgenden Sätzen erwerben: die sünfprozentigen Debenturen zu 115 Pfund Sterling, die vierprozentigen zu 112. Obltgatioiis Inhaber, welche dies Anerbieten nicht annrhmen »nd ihre Bonds nicht am 1 September oder zu einem späteren Termin, der in besonderen Fällen gewährt werden kann, einreichen, werden weiter hin weder von der englischen noch der TranSvaal-Reglerung Be rücksichtigung finden. " Cbr»stiania. Di« Norwegische Bank erhöht von morgen ab den Diskont von 5 aus 5V, Prozent. c» Uhr >,(>«m.> Nknr« «.20. Italiener nu.or. Spanier m.m, artuaiele» »r,— Türken SO.ftO. Türkenloos« tL7,r0. Ottomanbank «U,—. itaatSbahn —,— Lombarde» 180,2S Neger. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts in Chemnitz vom 2. Juni 8 Uhr morgens iTemveratur nach CelsiuS). Wetterlage in Europa am 2. Juni 8 Uhr srüh: eia»«»,. ^ Name - Richtung l u. Klärte des Winde« Wetter r». Stations- Name 1 AiLtimg 12 I u. Starke Wetter Ip. 2 ! de« Winde« I !S Llornoi». «lacklod LhrtManZd haporand. Skudesnä« Stockholm Popenhag. Memel Livinem.I Skagen «,It Hamdg. I r,? leicht »«deckt isirrv fchw mol«, tvrcv Ickw. Regen 8 mäßig bedeckt XMZV slaik wolk«, b>w leicht w°lr-nx-i-2ri .-i8«k leichlchetter i^-lS— 880 lelchl wollenl 4-2«!— 8 lei»! beiter j^l»! v IV IchwaäpRege» Mttrv mäh dedeckt >«!—! vv leicht wolkig 4-rri o Helder Lctlli, Mümler « verlln parlsruhe rankt-M- !,» S -rt« 13 tünchen 8 Rom Nt„a Lhemnlh 1 ILl, KO «K 88 80 b8 80 NI. leicht heiter leicht molken! bedeck« däldded srv schwach moltenl 80 leicht wolkenl >V8V Iet«t h°Idded!4t7 ksktO leicht wollen! t >8 8IV mäßw heiler l-s-l? KO 3 dedeckt - ->? O »lilewttt. 4-Ii 850 leicht heiter I-cl» Tiefer Druck unter 7SK Mm. erstreckt sich vom Norden der skandtna- viichen Halbinsel nach Dänemark herab, bober Druck über 78» Mm. lagert aus Irland. Beide zusammen rufen an der Küste «in« nordwestlich« bis nordöttliche Strömuna mit trübem, kälterem Wetter und stellenweilen Neuen füllen hervor. Aus dem Kontinent herrscht unter dem Einguß eines stachen Teilmintmum- in Weitveutichland bei leichten südöstlichen bt< süd westlichen Winden noch vielfach ivolkenloieS. warmes Wetter mit Neigung zu Gewitterbildung. Prognose sür dm 3. Juni. Wetterlage: Nieder- ichlagSbilduna günstig. Temperatur: Normal. Winduttprung: Eübwest. Barometer: Ties. Witterung in Sachsen am I. Juni. Temp. Temp. «,»d Le. Station höhe m ' ß Wind Zs Statt«» höh» s ZZ Lreiden Nb >8.!> 12.9 SttlI Freiberg ^chneeberg r«, IKK !2 2 880 » Lew,lg »oldt, 117 21 7 13.9 080 r «3» 19.2 9.3 080 1 Itw 21.3 11.6 O 1 Slfler 500 15.2 to« MO l Oaiihen Mtenberg Rethenhain Fl-Hielberg 7L1 Zittau lttzemnl« IKK INK 80 1 0 1 772 „7 80 0 2 04 310 t8.3 10.2 0X0 2 — I2l3 12.« roo OSO r — Nachdem der 3l.Mai durchweg beiter, trocken und warm verlaufen war. tellten sich am l. Junt vielfach Gewitter rin. die aber nur vereinzelt s Schneeberg. Zittau) stärker mistroten. Die Temperatur ging im Minimum bis 8 Er. «Nettzenbainf berab, stieg im Maximum über N Gr. (Leimig S« Sr.) und übertras tn ihren Mittelwerten den vttljShrtgm Durchschnitt um ' Sr. (Elster) bis 7.V Gr. (Schneelxrg). Dresden, 4. Juni. Barometer von Optiker Eduard Wiegand vorm. OSk. Bösold). Wnllstrah« 2. Abend« 8 Uhr: 7«8 Millimeter. 3 ge- allen. Tvermometroarcwb nach Celsius. Temperatur: böchfte 22 Gr. Wärme, niedrigste 13 Gr. Wärme. Bormiitag« beiter, nachmittag« bewölk«. Oftwind. Wasserftand der Elbe und Moldau» BudweiS Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden 1. Juni -IO-f-14 4-10 — 55 — 60 - M 3. Juni — 8 -s- 13 Null — 53 — 51 — 157 Wasserwärme der Elbe am 81. Mai: 24 Grad C.