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- dvv - Averlel für die Frauenwelt. he E' ,^.*lchwar»eMann. vonF. Nier. iNachdruck verböte«,> .Sieh' doch einmal "54 Männchen," sogt die junge Doktortsrau zu ihrem beimlehrenden Gatten, ^it dem Jungen ist mcht alles in Ordnung. Er war schon de» ganzen Tag aufgeregt, seit ich chn zu Bett gebracht, ist er hseinml ausgeschreckt und war jedes wre m Schweiß gebadet. Der viel- beschäftigte Arzt runzelt die Stirn; er ist trotz, endlich daheim zu sein nach den vielen ermüdenden Krankenbesuchen; nun soll er -u Hause gleich wieder mit Behandeln be- dazu in der eigenen Familie. Allein Heini ist sein Einziger, sein Gold junge; «S Ware furchtbar, wenn der Kleine krank wurde, ein bösartiger Scharlach be sinnt zudem in der Gegend zu spuken. „Da gehe ich glelch ins Schlafzimmer, das Abend- brot schmeckt uns so doch einmal nicht," sogt der Arzt und wendet sich zum Gehen. Da ertönt em markerschütternder Schrei, die lunge Frau stürzt totenbleich an ihrem Gauen vorbei, der ihr eilig folgt. Im Schlafzimmer finden sie das dreijährige Bübchen an allen Gliedern bebend in seinem Bettchen aufrecht sitzend, die großen, blauen Augen starren mit einem Ausdruck namen losen Entsetzens aus einen Punkt, während der kalte Angstschweiß auf seiner Stirn perlt. „Heini, um Gottes willen, was ist Dir?" stößt die junge Mutter zitternd ervor, während das Kind sich wie mit Lisenklammern au ihren Hals hängt. „Dort, dort," jammert der Kleine, und er würgt ordentlich an de» zwei Worten, während das zitternde Händchen aus einen dunklen Gegenstand zeigt, der am Kleidcrschrankc unbeweglich hängt, „dort, der schwarze Mann." „Er sickert," flüstert die junge Frau, „er phantasiert!" „Gib ihn mir," sagt der Arzt sehr ruhig und bestimnit, und er nimmt den kleinen, zitternden Körper behutstrur in seine Arme. Das Kind sieht den Vater ärwstlich an und beginnt zu schluchzen. „Sieh' mol Deinen Vater an, Heini, so, nun wo ist der schwarze Mann, Vater möchte ihn auch sehen!" „Dort, jammert der Kleine auss neue, und jeder Nerv seines Körpers zuckt, „dort!" Der Arzt ist dem entsetzten Blicke des Kindes gefolgt, richtig, dort an der Schranktüre hängt etwas Langes, Schwarzes, das man mit viel Mmntasre und mit noch mehr gutem Willen allenfalls für einen „schwar zen Mann" halten könnte — Vaters Schlaf rock! „Aber, Heini, kleiner Narr, das ist doch Vaters Schlasrock!" — Das Kind sieht ungläubig in des Vaters Gesicht, ein schwaches Lächeln zuckt um den kleinen Mund, um im nächsten Augenblick unter den aufs neue hervorstürzeudcn Tränen wieder u ersterben. „Komm', wir werden den Warzen Mann gleich einmal anareifen," voran und streicht über das lange, schwarze Ungetüm; sie kan« die Qual ihre» kleinen Schelmes nicht länger mit ansehen. Die Augen des Kleinen werden immer größer, langsam versiegen die Tränen, nur ein krampfhaftes Schlucken erschüttert den Körper noch immer. Endlich greift er nach dem wolligen Schreckgespenst«, und als er es selbst suhlt, daß es wirklich Papas Schlaf- rock ist, bricht ein so seliges Leuchten aus den noch unter Tränen stehenden Blauauaen. und der kleine Mund lächelt so glück-verklärt, eneir ,w.L den Eitern auf dem Sosa im Wohnzimmer sitzt sdenn allein schlafen wird er diesen Abend doch unter keiner Bedingung!, „wie kamst Du auf den Gedanken, Vaters Schlaf- rock wäre ein Mann?" Der Kleine zuckt zusammen, und in die lachenden Kinderaugen tritt sofort wieder ein Ausdruck starren Ent setzens. „Trine sagte, weil ich doch nach mittags immer in die Küche liefe, um mit zu waschen, wenn Du noch einmal kommst und manschen willst, sag' rch's dem schwarzen Mann, der kommt dann die Nacht, wenn Du allein schläfst und holt Dich ganz fort; und dann ging ich doch noch einmal hin und manschte, da sagte die Trine bloß: „na, warte nur. Heini, diese Nacht, ich sag's dann gleich dem Schwarzen"; und da bin ich fort- gelaufen und Hab' mich so toll gefürchtet. Und die Trine ging wirklich dann fort und — und" ^ Schluchzen erstickt die letzten Worte des Kindes, nur mit Mühe können die Eltern eS beruhigen, sein Nervensystem ist auss höchste erregt. Also die Trine, die alte, treuergebene Dienerin des Hauses, ist die Urheberin des kindlichen Entsetzens; nun, der Herr Doktor wird ihr seine Mei nung über ihre Klugheit nicht vorenthalten; das Frauenzimmer scheint sa keine Ahnung von einer richtigen Behandlung der Kinder zu haben. lSchlub folgt.» Sonnenwende. Geschäftig regen sich zahlreiche Hände Und Käufen Reisig auf den grünen Höhen, Und flackernd bei der Sonne Untergehen Verkünden bald die hochgeschürten Brände Dem weiten Tal die Sommersonnenwende. Des Wand'rers wache Augen aber sehen, Wenn längst am Himmel steht das Heer der Sterne, Noch immer lohen bis in dunkle Ferne Die Freudenfeuer, und im Windeswehen Tönt ihm vcrworr'ner Jubel von den Höhen. Georg Schier Rätsel. Du siehst mit G cs klein und enge, Stets ist mit M es eine Menge, Zum Frühstück steht mit T es da, Gefüllt sei's Dir und mir mit K! A. v. G.-S- Seil«»« Erscheint täglich M«. 14V Freitag, den 30. Juni. 1VVS Zwei Freunde. Roman von M. Eitner. t» Fortsetzung.» (Mchdrua verboten.» Hagen sah auch die Bestürzung, die Mila ergriss, sobald sich eine Wandlung in der Stimmung des Professors vollzog und er nach fröhlichem Ge- plaudcr plötzlich in düsteres Grübeln versank. Von Slechow und Mila hinweg wandten Hägens Blicke sich oft zu Elisabeth. Keiner erkannte, was seine Augen sprachen, keiner sah, was in seinen Zügen sich ausprägle. Als Hagen vor zehn Jahren nach Amerika gegangen war, hatte keiner gewußt, was ihn fvrttrieb, hatte keiner geahnt, daß sein Herz sich in heißer Liebe zu der eben erst aus dem Kinde zur Jungfrau erblühenden Elisabeth neigte. Er fühlte keine Berechtigung, dem sechzehnjährigen Mädchen, das noch nicht in die Welt hinausgelrctcn war, mit anderen Männern noch nie verkehrt hatte, seine Liebe zu zeigen. Er fühlte sich jedoch auch außerstande, in ihrer Nähe zu bleiben, sic wieder und wieder zu sehen und ihr doch nicht mehr sein zu dürsen, als ein guter Kamerad. Er hatte in Amerika studiert, batte Vorlesungen gehalten, hatte Land und Leute kennen zu lernen gesucht. Man war dem deutschen Gelehrten sehr freundlich entgegen- gekomnicn, manche Familie Halle ihn sestzuhalten versucht. Doch, ob er studierte, oh er der Geselligkeit huldigte, immer schwebte ihm ein blonder deutscher Mädchenkopf vor den Augen und hinderte ihn. irgend ein anderes Interesse zu fassen. Nach einigen Jahren erst gewann ihm Miß Elcänor John ein gewisses Interesse ab, das bei längerer Be kanntschaft vielleicht zu tiescrcr Empfindung sich gestaltet hätte. Doch in Gottes Rn: schien cs anders beschlossen zu sein. Hage» befand sich mit der Familie John ans einer Vergnügungsreise mit der Pacisic-Bahn. Ta ereignete sich jenes entsetzliche Unglück, das den Deutschen in einer Nacht zum Greise machte. Miß John und ihre Eltern ge hörten zu den Verunglückten, die nach Stunde» furchtbarer Qual verschieden. Zwei Jahre blieb .Hagen noch in Amerika. Tann trieb ihn namenlose Sehnsucht nach der Heimat zurück. In Königsberg fand er Stcchow, der an der dortigen Universität eine Professur bekleidete. Beide Freunde standen einander gegenüber, fast überwältigt von dem Resultat, das sieben Jahre Einanderscrnscins erzielt hatten. „Das ist das Leben," hatte Hagen nur gesagt. Wie in früherer Zeit verkehrten beide wieder im Hause des Sanitätsrats Stcchow. Des Freundes Bitten zufolge wollte Hagen vorläufig als Privatdozcnt in Königsberg bleiben. — Die Liebe, die er glaubte im Schoß der Jahre vergraben zu haben, brach sofort wieder hervor, als er Elisabeth zum erstenmal entgegentrat. Aus der Mädchen- knospe war eine Blume geworden, die wie eine Königin alle überragte. Nur wenige Stunden jedoch genügten, um Hagen etwas erkennen zu lassen, das ihn seine Rückkehr nach Deutschland bereuen machte: Elisabeth liebte den Professor nicht wie einen Pflege- bruder und Vetter, sondern mit der ganzen gewaltigen Liebe, deren ein Weib dem Manne gegenüber fähig ist, und Stechow säh und erkannte diese Liebe nicht, hatte für Elisabetb kein anderes Gefühl, als das eines treuen Bruders und Vetters. Hagen, an das Studium der Menschen gewöhnt, sah den erfolglosen Kampf, den Elisabeth gegen ihre Neigung kämpfte. Er sah, daß Stechow achtlos an der Blume vorüberging, die nichts anderes wünschte, als von ihm gepflückt zu werden. Er wußte, daß Elisabeth seine Liebe für sic nicht erkannte, ihn nur als guten Kameraden behandelte wie in früheren Jahren, ja fast noch mehr jetzt, nun ihm das weiße Haar das Ansehen eines Greises gab. Kein Wort, kein Blick verriet sein Gestühl, aber auch nie verriet er durch ein Wort dem Freunde die Liebe, die Elisabeth für ihn empfand. So rvaren zwei Jahre vergangen, und Hagen hatte oft beim Anblick alles dessen, das sich, von anderen ungesehen, vor ihm a-bspielte, ein körperliches Weh empfunden. Da hatte Elisabeth die Frau von Evensen in einem Badeorte kennen gelernt, plötzlich deren Bitten nachgegcben und versprochen, als ihre Gesellschafterin und deutsche Er zieherin sür ihre Kinder nach Stockholm zu kommen. Stechow bedauerte, seine Cousine nicht mehr täglich sehen zu können, aber eine tiefere Erregung ries ihr Entschluß nicht bei ihm hervor. „Gewinnen Sie ihm dem Leben zurück," sagte Elisabeth beim Abschied zu Hagen und deutele aus Stechow, „vertreiben Sie den Schatten, in tvMem er Wan- vsr Kraus llut ist «« rin» Ar» I)r68(l6U äsr wocksrnssts llvt. äsr ilLlismscbs Lünsttsrbut. Fabrik»«. Katar Vollkut . 1>/», 2 uaä 2>/, bllc. Krau unä braun . . . 2>/r u. 3 blk. Laste tzualltLt . . 3>/, u. 4','r bllr. ÜLurbut . . . 5>/r, 6>/r u. 7Vs M. äsr leicbtsste Rsissbut. ItaUvolsvIre» I^adrllint. Krau unä braun . . 5 unä 6>/s bltc. 6anr. leicbter Raissdut 5 u. 5>/s Klc. Loit-aliuc» ...... 8 u. 8>/r llllc. Vas t'sinsta . . 9, 10 unä 12 bltc. -Ime M 8j»ir»«» Mokvl kt MmeMki'Sli M bestem Mr imü llopke» xedraut. Aerztlich best. «mpf.: Nervösen, Herzleid , Blutarmen re. Pari-. Wien. Leipzig IVOS: Grand Prix. Goldene und Silberne Medaille. Unter ständ. Kontrolle des Allg. Deutschen Centralverbandes zur Bekämpfung des AlkoholiSmuS. Durch Plakate kennt!. Verkaufsstellen in allen Stadtteilen. Ssores LotLs L vo., IoI1levjtt.vr68äeii. V«I«pk»«n 782. k'ür 8«i»lu«rrr1»adler vn,t Toortstei» t l.Lülllicd68 6L8lIlLlI8 ^ »..bei Königsteiu a. d. Elbe, am Fuße des LilienstetnS und gegenüber der Festung, ca. 300 m rei^end geleg., herrl. Fernsicht, gutes Unterkommen bei bill. >r längere u. kürzere Zeit.' Wasserleitung. Tel. Nr. 6C DM" ^««eslcüaiiiitvk, "MG wird bei mir zu hoh. Preise gek. und auch davon alle »aararb. durch Erspr». der hoh. Lade» miete schon von 50 Ps. an tadellos ge fertigt. Meine Perücken» auch sür Herren, Scheitel re. Kaden den Vorzug, daß man dieselben, wie cs vielfach vorkonimt, nicht sofort als falsch erkennt. L eo 81raIta,Dainc»friseurausWien, Scestraße 16, 1. Etage. Seltene Gelegenheit l « pianinn erst.Hosl.-Firnia, n. is tÄllUlo, ne», geg. Kasse zu icd. annehmb.Prei« zu verk. Lüttt- chaustraße 10, 8. 8ao»a»vr. Ligus Zskgfsbsik unc! ^sgsrins. l> I NsLVLrÄÄvdeüielsiÄe. 01« »«vdlluvsss» nsrdsn nur o»«l» b» dürdNsd «üixsrsivbtsm lorit sutxrst«»« und »bjj«stvmpelt. Hievt »dxestempelta kisoUllunxen sind rurueilrun-vi-vii. LesorLunZs »Uvr> »»e >i», Leerckigsunxovesau berügl. änMlexenkeiten liier wie auswärts sovic kestellunL H«Ln»kiLirxLi» ckurcti ckie Lomptoire: Lee 26 kauIrnelÄr. 37 Telephon 167. Mßr.-M.: Pietät vresäen. Telephon 2672. Litte zensu suk kürma unä Häusnummer ru ächten! Viswsitig LIioi-kLNNt und Uostenü empl'ovlono Lust»» für- »at»i «em»!ise, lndivlduoUe Xur- und NnLnksnbeliLndlune ItNLI'lbaÄ rn»t Slslloir kür« Xo. 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