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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050630013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905063001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905063001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-06
- Tag 1905-06-30
-
Monat
1905-06
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.06.1905
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Dre»dner Nachrichten. 17». Seite ». Freitag. »». Juni L»«S U 8 Singavore, Hongkong, Schanghai und Aokohama befand und keine KricaskoNterbonde an Bord hatte, vom russischen Hilf»- kreuzex „Terek" am 2g. Juni im Chinesischen Meere in den Gründ gebohrt worden ist. Einzelheiten fehlen. NriedeuSbeftrebunge«. Paris. Nach Meldungen auS Petersburg wird in poli- tischen Kreisen erklärt, daß die vorbereitende» FriedenSver- kondlungen beendet sind. Die russischen und japanischen Be- voUmächtigtrn würden, da ihre Machtbefugnisse bereits bestimmt seien, bald zujammentreten können. Lur Lage i» R«stla«r. Moskau. A-r Kongreß der Brrtreter der Städte bat folgende Resolution angenommen: .Eine Volksver tretung auf konstitutioneller Grundlage ist «in« dringende Notwendigkeit. Der Entwurf BulyginS, soweit er bekannt ist. befriedigt nicht die elementarsten Forderungen der Volksvertretung. Die Ausarbeitung eine» Entwurfs ohne Beteiligung der Vertreter des Volkes ist unmöglich, und die Verzögerung der versprochenen Re'ormrn macht die Lage mit jedem Tage schwieriger. Die Resolution soll zur Kenntnis des Ministerrat- gebracht werden. Odessa. Mittag. Seit gestern abend 10 Ubr brennen diePackhäuserim Hafen. Der Pöbel schleppt die Waren fort, und die Verluste betragen viele Tausende. Dichter Rauch hüllt die Stadt ein. Gestern abend ist am Katharinenplah in der Nähe des Richelieu-Denkmals eine Bombe zur Explosion gebracht worden, wodurch zwei Personen getötet worden sind. Während der Nacht kamen im Hafen einige Explosionen vor, die die erbittertste» Zusammenstöße zwischen den Truppen und der Volks menge hcrvo»riefen. Die Toten werden nach Hunderten gezählt. Die Krankenhäuser sind mit Verwundete» überfüllt. Die ärztliche Hilfe ist ungenügend. Die Läden sind geschlossen. Der Verkehr stockt. Die Hauptstraßen sind durch Truppen abgesperrt. Viele Leute verlassen die Stadt. An den Zusammenstößen mit den Truppen beteiligen sich die Matrosen des „Knjäs Potemkin". Die Leiche des Matrosen Omeltschuk liegt noch immer im Hafen. Die Matrosen fordern, daß dem Getöteten militärische Einen erwiesen werden. London. (Priv.-Tel.) Nach einem bei Lloyds aus Odessa cingegangencn Privattelegramm haben dort ernsteUnruhen skattgefunden. Mehrere hundert Schüsse sind gefallen. Die Hafen-Anlagen sind teilweise niedergebrannt. Später trat Ruhe ein. DaS Kriegsrecht ist verhängt worden. London. lPriv.-Tel.s Eine Depesche des „Standard" auS Odessa besagt: In Sebastopol sei auf vier weiteren Kriegs schiffen Meuterei ausgebrochen und zwei der meuternden Schiffe seien in See gegangen, um sich dem „Potem kin" anzuschließen. Bureau Lassan meldet über die Meuterei aus den Kriegsschiffen der russischen Schwarzen Meer-Flotte: Das Panzerschiff „Fürst Potemkin" und das Torpedoboot, deren Mannschaften ihre Offiziere erinordet haben und meuterten, führten, als sie Dienstag abend vor Odessa eintrafen, rote Re- volutionSwimpel an Stelle der kaiserlichen Flagge. Das Torpe doboot nahm Miittwoch morgen den russischen Dampfer „Esperanza" weg, der mit 2000 Tonnen Kohlen beladen war. Die Kohlen wurden auf den „Potemkin" verladen. Nachmittags teilten die Meuterer den Behörden an der Küste durch Signale mit, man solle ihnen reichlich Vorräte liefern, geschehe das bis Sonnenuntergang nicht, so würden sie die Stadt beschießen. Ter Gouverneur von Odessa telegraphierte darauf nach Sebastopol und ersuchte um schleunige Entsendung eines Geschwaders gegen die meuternden Schiffe. London. lPriv.-Tel.^ Nach einer Meldung aus Odessa stehen im ganzen Hafen Schiffe in Flammen. London. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Odessa 1 Uhr nachmittags gemeldet: Die Volksmenge richtete »in Hafen große Verwüstung mr und zerstörte alle Lagerhäuser. Vier oder fünf russische Dampfer gingen in Nammen auf. Gegen 300 Personen wurden getötet, darunter auch mehrere Kosaken. Das Militär stellte die Ordnung schnell wieder her. London. Unterhaus. Ter Unterstaatssekretär des Aeußeren verliest in Beantwortung einer an ihn gerichteten An frage ein Telegramm des britischen Konsuls in Odessa, das über die jüngsten Ereignisse Mitteilung macht und fügt hinzu, der Konsul melde nichts, wus eine besondere Gefahr für die britischen Untertanen besorge. RoUit (kons.) fragt an, ob die Regierung be absichtige, irgendwelche Vorsichtsmaßregeln zum schütze des Lebens und des Eigentums der britischen Untertanen zu ergreifen. Premierminister Bälfour antwortet hierauf, cs sei sehr schwierig, anzugeben, welche Maßnahme» von der englischen Regierung ge troffen werden konnten wegen Unruhen, die sich in einer nicht unter englischer Rechtshoheit stehenden Stadt ereignen. Lodz. (Priv.-Tel.) Als gestem aus einem Hause der Piotrokowskastraße auf eine Militärpatrouille gefeuert wurde, stürzten die Soldaten in das Hans und inc> chten seine sämtlichen Bewohner nieder. Dann schlugen sie a»f der Straße einen Kassenboten nieder, nahmen ihm 15 000 Rubel, die er bei sich trug, ab und verteilten das Geld auf der Straße. Andere Soldaten überfielen i» angetrnnke»cm Zustande eine im Zentrum gelegene Postfillale und nahmen die Gelder weg. Sebastopol. Heute abend werden ein Panzerschiff und ein Kreuzer, um deren Entsendung nach Odessa dringend gebeten worden ist, nach dorthin avgehen. Warschau. Ein Polizei-Unteroffizier wurde von einem jungen Inden auf der Straße durch vier Nevolverschüsse ge- lötet. Der Täter entkam. Es handelt sich um einen politischen Racheakt. Berlin. Die Reichsbank ist zum bevorstehenden Semesterwechsc! in erheblich höherem Maße in Anspruch genom men worden als im Vorjahre, und es ist zu erwarten, daß sie nicht unerheblich in die 'Notensteuer kommen wird. Besonders lmben Diskontierungen in größerem Umfange als im Vorjahre stattgefunden, und eine Diskont - Herabsetzung dürste vor läufig auch nach dem Semesterwechsel nicht in Aussicht stehen. Es kommen bei der Inanspruchnahme der Bank nicht sowohl Forderungen des Börsengeschäfts, sondern vielmehr die durch den guten Geschäftsgang bedingten größeren Bedürfnisse von Handel und Industrie zum Ausdruck. Berlin. sPrio.-Del.l Der bisherige kaiserlich« Minister resident in Havanna, Freiherr v. Heintze-Weihenrode, rst auf seinen Antrag unter Verleihung des Titels und Ranges eines Gesandten in den Ruhestand verseht worden. An seine Stelle in Havanna tritt der bisherige erste Sekretär bei der Kaiserlichen Botschaft in Madrid, Tr. v. Humbracht, der durch den bisherigen zweiten Sekretär bei der Kaiserlichen Bot schaft in Petersburg Legationsrat v» Stumm ersetzt wird. Berlin. lPriv.-T«l.I Die gestrige Pückler-Ver- sammlung in der neuen Philharmonie, Köpenicker Straße, wurde polizeilich aufgelöst, als der Gras die Berliner aus forderte, Sturmkolonnen zu bilden und noch in dieser Nacht die Jaden aus den Cafes und Restaurants heraus zu prügeln. Leipzig. (Priv.-Telü Das hier aufgestellte Seismo meter Hot einen kräftigen Erdstoß angezeigt, der gegen Mitternacht des 26. zum 27. d. Nits, das Vogtland erschüttert hat. Leipzig. sPriv.-Tel.) Die hiesigen Portefeuille- Arbeiter sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie fordern neunstündige Arbeitszeit und 18 Mark Mindestlohn. Hamburg. sPriv.-Tel.) Vier in der Nähe von Arends- Kurg beim Korkeinhosen beschäftigte Arbeiter wurden gestern abend vom Gewitter überrascht und flüchteten in die Schutz- Hütte. in die der Blitz ei »schlug, drei Arbeiter sofort tötete und den vierten so schwer verletzte, daß er zum Krüppel werden wird. Kiel. Bei der heutigen vierten und letzten Wettfahrt der Jachtcn-Sonderklcisse ^gelten die Sieger der drei ersten Rennen, „Georg Wannsee V" und „Tilly vt", um den Samoa- Pokal des Kaisers. „Wans« V" ging als Erster durchs Ziel. Bremen. Der Dampfer „Roon" ist gestern abend mit den Passagieren des Dampfers „Koblenz", der am 26. d. M. mit dem. englischen Panzerkreuzer „Camarvon" «a>mo ivener zu rapreu. Wsicklich« Geheime OberregierungS- D. v. Lepper-LaSkl tst ge- «in« Kollision hatte, von „yrrrol" nach Breme» weiter, gegangen. Stettin. Leute nachmittag 4 Uhr traf, von Berlin kommend, die Krontzrlnzefjin von Schwede» hier ein und beaab sich an Bord der Dauwfiacht »Droit . über Swinemünde noch Malmö weiter zu fahren. Wiesbaden. Der rat. Regierungspräsident «. sivrben. Münster. lPriv.-Lel.j Der Gerichtsherr hat die aeaen den Freispruch de» DivisionSpfarrerS Bachstein etagelegt« me» Vision gestern jurückz Bochum teilt mit, das l und II, 6. Sohle, durch eine Schlagwetter-Erplöston entstanden. Ein Steiger und fünf Mann sind tot; zwei Leichen sind geborgen worden; dir vier anderen liegen noch verschüttet, trotzdem angestrengt gearbeitet wurde. Stuttgart. Mriv.-Tel.j Linnekogel und Thoma legen gegen Leide „StmplicisnmuS"-Urteil» d«S hiesigen Landgerichts Revision beim Reichsgericht «iw BreSlau. sPriv.-Tel.) DaS OberkriegSaericht d«S sechsten Armerkorp» verurteilt« den Tambour Albert Kohl vom 62. Jnsanterie-Regiment wegen militärischen Aufruhr» und tätlichen Angriff» gegen einen Unteroffizier zu K Jahren 6 Monaten Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Heer«. BreSlau. sPriv.-Tel.) Bei dem Bankgeschäft« Kist« »- macher in Sprottau, über da» nunmehr der Konkurs eröffnet wurde, sind die Aktiva sehr gering. ES sollen gröbere Betrüge- reien, insbesondere Depotunterschlagunaen, vorliegen. Der Firmen-Inhaver, gegen den die Kaufmannschaft schon lang« miß trauisch ist, weilt gegenwärtig in einer Heilanstalt unweit BreSlau. ^ Pest. Die Generalversammlung der Pester Stadtverord neten sprach heute derneuenRegierung mit großer Mehr heit tbr Mißtrauen aus und beschloß, allen ihren Verfügungen bezüglich der Steuern und Rekrutierung gagenüber passiven Widerstand in Anwendung zu bringen. Paris Der französische Automobilklub beschloß mit 2K aeae» 14 Stimmen, bei sieben Weißen Zetteln, daß Frankreich sich beim nächstjährigen Gordon-Bennett-Rennen nicht beteiligen solle. Madrid. Der König empfing heute den deutsche» Botschafter v. Radowitz. M adrid. In Barcelona erkrankte ein GerichtSarzt und einige Tage später ein Dienstmädchen unter Pest verdäch tigen Erscheinungen, nachdem der Arzt dir Autopsie einer Leiche vorgenommen hatte. Tie Behörde ergriff all« Vor sichtsmaßregeln. DaS Mädchen ist bereits gestorben. Der Zu stand des Arztes ist hoffnungslos. Haag. sPriv.-Tel.) Der Erfolg der antiklerikalen Par teien bei denStickivahlcnzwingt daS KabinettKuvper zum Rücktritt. Der König wird den liberalen Senator Pynaker mit der Bildung eines neuen Kabinetts beauftragen. Die Liberalen werden mit den Sozialisten ein demokratische- Reform programm ousarbciten. London. sPriv.-Tel.) AuS Newyork wird gemeldet, daß skandalöse Vorgänge in Verbindung mit dem Baue des Panamakanal 8 entdeckt worden sind. Es scheint, daß gewisse hochstehende amerikanische Persönlichkeiten die Bau arbeit absichtlich aufgehalten und verlangsamt haben, nur damit sie selbst und andere interessierte Personen größere Gewinne auf Kosten des Publikums eiwstecken können. Jetzt heißt es. der Kanal kann nicht innerhalb 10 Jahren, sondern erst in 30 Jahren gebaut werden. Die Kosten werden nicht 260 Millionen Dollars, sondern 750 Millionen Dollars betragen. Der Ches- Jngenieur des Kanals, Nir. Wallace, hat sein« Stellung auf gegeben und ist nach den Vereinigten Staaten zurückgekehrt, weil er sich machtlos fühlte, die herrschende Korruption nieder- zukämpfen. (NackitS eingehende Level»«» benutzen N» Gelte 4.) »»«»Null «. «. <««»>»,) «r,d,l »». r»!°n>o I«.«. «an! »5«, - L,aal«bahn —,— L«mbar»«n — —. LaurahtM« —. U»I«. Gal» —. portugikNn —. rilrkenlole —. Fester, i» Ndr naihmMa». «en>» s»»7>/,. MaNni« «IX». «aaoln stl.st». Neu« hloriualelen «8 « TOrnn >unist«. Nnl«ih»i 8»,—. ruel,»l»>» l»1—, Otto» manbanl s»7.—. e>aal»dabn 711,—. Lombarden —. llnr«z«>ml»->g. P«rII. produklenmart». w»I>»n »«r Nun» Ist,Sb o«r Sepldr -De,de. 11,70, frst, SdirNu« per Juni . oer Septbr -D»tdr. 1b,—. ruhig. Nubü» »er Juni 5c>,b0, per Sevlbr -De,br. »0,50, matt. »msterda». ProduN«» - vrriqt. «,I,en »» Oktober —, »«r Mir, —. Roggen per Okiover —, per Mitr, —. SelibiNt«!»». OerllicheS und SiichfischeS. — Gestern mittag 12 Uhr empfing Se. Majestät der König, wie bereits kurz gemeldet, eine Abordnung des Vereins für vaterländische Fe st spiele unter Führung de» Ehrenvorsitzenden. Herrn Oberbürgermeisters Beutler. Die Abordnung sprach dem König den Dank des Verein» für die Uebernahme des Protektorats ans, worauf der Vorsitzende des Vereins, .Herr Stadtverordneter Obermeister Unrasch, folgende Ansprache an den Monarchen richtete: „Eure Majestät wollen allergnädigst geruhen, von der Vertretung des Vereins für vater- ländffche Festwiese den alleruntertänigsteu und wärmsten Dank für die Uebernahme des Protektorats über den Verein ent- aegenzunehmeii. Wir ersehen in dieser Schutzherrschast Eurer Majestät die Anerkennung der Bestrebungen des Vereins, allen Gliedern unseres Volkes, insbesondere der Bevölkerung Dresdens und seiner Umgebung, geistige Kraft und Frische, körperliche Gewandtheit und Stärke zu erhalten und zu erwecken durch die Pflege der Leibesübungen. Wir erhoffen, daß durch den allergnädigst gewährten Schutz Eurer Majestät noch weitere Kreise unierer Bevölkerung für unsere Arbeit gewonnen werden. Uns aber soll die gewehrte Schutzyerrschaft ein Ansporn sein, immerdar unermüdlich weiter zu arbeiten und zu werben für unseres Volkes Wohl und Gesundheit. Wenn wir Eure Ma jestät nun noch bitten, die am nächsten Sonntag, den 2. Juli, siattfindeuden Festspiele mit der allerhöchsten Gegenwart und niit der Sr, Königlichen Hoheit des Kronprinzen auSzuzeich» nen, so geschieht dies aus dem Wunsche, unserem allergnädia- stcn Schutzherrn zu zeigen, in welcher Art wir bemüht sind, unsere Gedanken und Absichten in die Tat um-usetzen und um Eurer Majestät durch den lauten, begeisterten Jubel der Teil nehmer und Wettkämpfer zu beweisen, welch hohe Freude die Gnade Eurer Majestät bei allen hervvrgerufen? — Der König erkundigte sich hierauf des näheren nach den Bestrebungen des Vereins, bezeichnet- diese namentlich für Großstädte für höchst wünschenswert und nützlich und sagte auch den Besuch der dies jährigen Festspiele zu. An die übrigen Mitglieder der Abord nung, die Herren Oberr^hnungsrevisor Günther. Drechfler- nach kei bei den Veranstaltungen des Vereins erkundigte und großes Interesse für Leibesübungen zu erkennen gab. ig eln — Se. Majestät der König hat dem 22. Mitteldeutsche B undesschie^en in Döbeln <9. bis 16. Juli) eine Ehrengabe in Aussicht stellen lassen. Da auch der deutsche Kronprinz, der Herzog von Snchsen-Altenbnrg und Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen Ehrengaben nnmelden ließen, so stehe» bereits vier Fürstenprcise zur Verfügung. Der Wert der gestifteten Ehrengnbe» erreicht bis jetzt gegen 14000Mk.. ein großer Teil davon sind Geldpreise. — Am 12. Juli findet in Döbeln gelegentlich des Besuches des König» Parade sämtlicher Militärvereine des Bezirks Dobeln statt. — Unter dem Vorsitze des Herrn StoatsministerS vvr. v. Seydewitz und in Gegenwart der Rät« des Kultusministe riums fand gestern in oen Räumen de» Ministeriums di« 30. Jcchreskonserenz der BezirkSschul in svektoren deS Landes statt, zu der auch die Herren Schuldirektoren Goldberg- Eibau, Pönitz-Wurzen, vr. Schöne-Riesa und Zrmmrtch-Zwickau aufgcforvert worden wären. An den Verhandlungen nahmen ferner als Vertretet des LandeSmediztnalkollegiumS Herr Prä sident vr. Buschbeck und al» Abgeordneter de» Evangelisch- lutherischen LandeskonsistoriumS Herr Oberkonsistorialrat vr. Kohlschütter, sowie zufolge besonderer Einladung Herr Geheimer Rat Kockel teil. Der Minister gedachte zunächst deS Heim ittag» 12 Ubr 60 Mln. iichst nach Berggießhübel ionderzug nach Gottleuba, hiesigen tzauptdohvbofe auS zü- benutzten von dort aut eine» wobei di« neuen Anlage» «inaehetwer cden. Nachmittags baren Lieb«. Treue und bet Vertraue»» in den König. In einer längere« Ansprache w anknüpsend an die Jahresbericht« »er Aez! 1904. eine große Anzahl Punkü an» von de» zu Referenten bestellt« lyezirktzsl sprachen. f7. Staat- . mittag» pn'd Besichtigung und. Prüfung unterzogen wurden, ' Nach» kurz nach A« Uhr trafen di» Herren wieder in Dresden «in. — Die«nglischen G äst« bei diesem Anlaß von dir Gren den Kaiser gesandt: „Im Aitfl für da» Studium städtischer Einr! möchten wir beim ueberschreiten der deutschen Grenz« unierer Heimreise in aller Ehrfurcht unseren ti^empfnnldenen Dank für die herzlichen Willkommwort« au-sprechen, di« »ns zugingen, al» vir m Deutschland «intrafen und mit denen Eure Majestät »nS durch Vermittlung de» Reichttanzlertz Fürsten Bülow beehrte. Wir bitten »m die Erlouvni», Eurer Majestät mitzutrilen, daß der un» auf diele Weise gnädig aeworden« Willkomm einen Widerhall deck Eurer Majestät Untertanen in jeder der historischen Städte gesunden hat, di« wir betucht haben. Bei den städtischen wie bei den kvitstllichea Behänden haben wir für unsere Erkundungen jede Unterstützung und jede mögliche Freundlichkeit «rfagren. Eurer Mcnestm Anwendung deS englischen Sprichwortes de» Familienleben», daß Blut vickxr ist al» Wasser, auf di« Beziehungen unserer beiden großen Nationen hat eine bemerkenswerte Bestätigung «n der uneingeschränkten Gastfreundschaft und den warmherzigen Begrüßungen gefunden, die wir genossen haben. Lord Lyveden, Vorsitzender, Dr. H. S. Lunn, Schriftfichrer? — Die Handelskammer Plauen hatte sich in ihrer Sitzung vom 11. April diese» JahreS in bezug aus den Erlaß von Stras- vorschriften aeaen Bestechung von Angestellten dahin geäußert, daß sie ein Bedürfnis hierzu bei Bestechung, von An gestellten im Geschäftsleben anerkenne und «ine den 8g 892 und 333 de» Strafgesetzbuches entsprechende Regelung befürworte. Diese Stellungnahme der Kammer ist neuerdings von dem ^Sozialen Ausschuß der kaufmännischen Vereine m DSsseldors" in der Presse einer abfälligen Kritik unterlagen worden, »nd »war hat der genannte Ausschuß den HanvlungSgehilfenstand vaaegen verwahrt, daß er der Bestechung besonder» zügängig sei, und daraus hingewiesen, daß die Bestechungen einmal einen viel allgemeineren Charakter tragen und daß sie im Geschäftsleben von den Geschäftsinhabern ausgingen, welche die Angestellten in Versuchung sühnen. Der Ausschuß hat hierzu dir Behauptung ausgestellt, „daß sehr viele Inhaber, namentlich in Sachsen, ihre Angestellten so schlecht bezahlen, daß diese auf Schmiergelder angewiesen sind". Die Handelskammer Plauen hat hierauf zu erwidern, daß ihr die Schwierigkeiten der Regelung dieser Frage sehr wohl bekannt sind, und daß in ihren Verhandlungen ge nügend zum Ausdruck gebracht worden ist, daß di« Schuld am Einreißen dieser Mißstande nn GeschäftÄeben, auf das sich im übrigen die Erörterungen der Handelskammer zu beschränken hatten, sowohl bei den Angestellten, als auch bei den selbst ständigen Kaiffleuten zu juchen ist. DaS von der Handels- kammer abgegebene Gutachten richtet sich deshalb sowohl gegen die Angestellten, als auch gegen die Geschäftsinhaber selbst. Die» geht mit genügender Deutlichkeit daraus hervor, daß die Kammer eine den 88 -W und 333 des Strafgesetzbuches entsprechende Regelung befürwortet hat, welche Paragraphen nicht nur den Bestochenen, sondern auch denjenigen treffen, der Geschenk« an- b etct. versprecht oder gewährt. Ueber die Wirkung derartiger Strasvorschriften herrschte im übrigen in der Kammer .keine llebereinstiinmung. Ein Teil der Nammermitalikder, sowie der Syndikus hielten vielmehr den Weg der Selbsthilfe für ange- niksscner. Daß aber Mißstände in der angrdruteten Richtung in großem Umfange bestehen, hat sich auS den von der HandetS- kammer hierüber in ihrem Bezirke angestellten Erörterungen zur Genüge ergeb'en und kann auch durch die sonstigen öffent» lichen Erörterungen der Frage als festgestellt gelten, Wenn der „Soziale Ausschuß der kaufmännischen Vereine in Düsseldorf di« Schuld an dielen Mißständen, die er an sich nicht in Abrede stellt, der schlechten Bezahlung der Angestellten zuschreibt, und die Behauptung ausstellt, daß eine solche namentlich »n Sachsen stnitfinde, so muß die Handelskammer gegen eine derartige durch nichts erwiesene Behauptung hiermit auf daS entschiedenste Ver wahrung einlegen. — Die Zwangsversteigerungen im Mai dieses JcchreS erreichen nach der „Dr. Bürgerztg." zwar nicht mehr die hohe Ziffer derjenigen im März, immerhin aber bedeuten ie in ihrer Gesamtzahl von 69 noch ein gravierendes Z«MilS ür die unsicheren Zustände, die noch immer in unserem .Bau eben herrschen. 62 der angeführten Fälle betrafen Wohnhäuser, 3 Baustellen. 2 Etablissements, 1 FelÄand und 1 Bauland Der Schätzungswert der Zwan«Sverstelaeruna»obtekte belief stch auf 5 506 967,99 Mk. Die hypothekarische Belastung - cHn« du rückständigen Zinsen und Kosten - beziffert« sich auf 6 454 268,35 Mk Da sie mit 5 454 572 Mk. in anderen Besitz übergingen, so bedeutet dies für die Gläubiger «inen Verlust von 999 696,35 Mk. oder 15,48 Prozent. Der prozentuale Ver lust ist also im Mai noch größer als im März! Da auch hi«, wie im März, sich wieder verschiedene Grundstücke gleichzeitig in den Händen mehrerer Besitzer befanden, so erhöht sich di« Zahl der durch diese Zwangsversteigerungen Betroffenen vo» 69 auf 79. Gm erhebficher Teil der Schuldner — 29 — ge hören dem Baugewerbe an. doch zeigt die Liste der übrigen, daß die Not des GrundstücksmarkteS in fast ollen Kreisen Opser fordert. Die 61 auf Dresden ,md keine Vorort« entfallende« Grundstücke verteilten sich wie folgt: Striesen 11, Johannstadt 8» Antonstadt 6, Pieschen 6, Kaditz S, Südvorstadt 4. Plauen 8, Löbtau 8, Wilsdruffer Vorstadt 2. Strehlen 2, Seidnitz 2, Gruna, Nengruna. Trachenberge, Mickten. Fr»edrichstadt, Trachau, Cotta, uno Neudorf je 1; die übrigen 8 verteilen sich auf Nledervoyrik, Oberaohlis. Radebeul-Serkowitz, Briesnitz, Mockritz. Klotzsche, Pillnitz und Rähnitz mit je einem. — Au» Tetjchen-Bodenbach wird dem „Pirn. Anz." be richtet: In Schifferkreisen befürchtet inan im Hinblick auf den von Tag zu Tag sich verschlechternden Wasserstand, daß sich die Schrecken der ÄalsernotderElbe im vorigen Jahre jetzt wiederholen konnten, denn da» Wasser sinkt rapid. Am 24. Juni war beispielsweise der Wasserstand mir «m 12 Zenti- meter höher, «1» am selben Tage des Vorjahre», und wenn da» Wasser etwa noch 30 Zentimeter fällt, so ist wieder jener Tief stand erreicht, welcher Mitte In« vorigen JahreS die Schiff fahrt zur völligen Einstellung d«S Verkehrs nötigte. Große Frachträhne können kaum noch mit Viertel-, kleinere kaum noch mit halber Ladung fahren, ueberall treten im Flußbett wieder seichte Stellen und Heger zeuge. So fuhr Dienst atck Grund, erhielt ein . ^ „ aefahr sogar da» Feuer im Kessel m,-gelöscht werden, vor dem llmschlaaeplatze Laube geriet «in mit isalpeter beladener Fracht» kahn auf der Bergfahrt aus einen Heger, wurde leck und mußt« abieichtern. AUch der durch di« voriährige Wassernot fast zu einer historischen Berühmtheit geworbene große Hungerstein bei der Kettenbrücke, der fett Jahrhunderten den Schiffern bei seinem Ertchemen Unheil verkündet, ist wieder sichtbar und ragt etwa 12.Zenttm«ter über den ^ an de» Umschlageplätzen ist finden zurzeit, sowie in T rungsarbeiten und Baggerungen Im Fahrwasser statt, aus welchem Grund die Talschiffahrt lmit Ausnahme de» Floß, verkehr») nur an wenigen Stunden de» Lage» verkehren kann. ^diesjährige ^ D1 i> zes.» n.ve»samml.ung. der errinS- von tauevem de, auch waren als Ephor^t Dresden-Land, die im evangelischen Äere Hause in Dresden abgevalten wurde, war vo» dek Geistlichkeit, Vertretern der Patronat-Herrschaften und von Mitgliedern Kirchenvorstände in der Ephorie zahlreich besucht.
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