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466 467 Der Piarrcr wurde eine» Schein bleicher und starrte sie an. ..Zu Bett gegangen? Hier' Bei Ihnen? - Wie soll ich das oecstehen?" ..Ihre grau hat beschlösse», übcr- hmwt nicht wieder zu Ibiien zu kommen," sagte Eliinbelb iint einem ruhigen, detiüble» Ausdruck in Blick und Don. Der Plärrer wmde noch blasser. Ein blitzender Blick tras leine Patronin, die oarunter leicht ;,iia,»meiijuckie. „Und dazu leihen Sie Ihre Hand!' rie; er bebend vor Entrüstuim . „Sie nehmen mein wichtiges Weib aus — vor inir striche lig! Sie — Sie — o — Elisabeth —" Er giisf sich »nt beiden Händen an^ie Stirn und lo blieb er stehen, als sei er eiiiaiit in übe, mäßige» Erregung. E>n analvolles Schweigen buireke iidcr Beide». „Es ist Alles so snrchibar traurig, Herr Pastor, und ich möchte Iln'eii >o gern Hellen - Ihnen >o gern Alle-S ans dem Weg räumen —" Wohltbäng berührt durch den unbewegte» Herzenston. in dem sie sprach, sah er aus. .ihre »honen Angen leuchteten u> lranriger Erregung, und die Thuine» rannen ihr über das blassie Gesicht. „Was wollte» Sie dabei lhun." sagte er trabe. ..Zinn Anderer kann uns den Hall geben, de» wir nicht in uns leider finden. Und ich sollte ihn finden, eher dein, irgend ein Andcier, ich als Pasior, als Geistlicher — wie will ich Andere leiten, wenn ich mich selbst nicht Hallen kann-" „Sie sind nicht haltlos, Herr Pastor. Sie bilden 'ich das nur ein. in einem Augenblick, wie dieser —" Das erinncite ihn wieder a» Ruth. ..Wo iu meine Iran — ich muh zu ihr —" „Ich habe Auch versprechen müssen. Sie nicht bei ihr einzniasien." Ec wollte ansbrausen — aber er bezwang sich. „Was denkt sich meine Juan denn eigentlich ^ Denll sie. ich werde mich einfach ivmchnken lassen und sie ohne Widerrede gebe» lasse»?' ..IlueIian," sagle Elilabeth angestrengt, „ist der Ansicht, das Einzige und Beste, was sie scsi Sie noch lhun tonne, sei. sie von ihccc hindernden and läitigc'n Gegenwart als von der größten Qual Ihres Lebens, zn beireie». Da sie überzeugt ist. dah Sie eine Trennung ine heibennine» winden, hat sie selbst die Initiative o. inssen »nd in ,eu enischlosien. ihre Absich! 0nichzi,siih,en. — Ich habe gelhan, waS ich sinin koiinie, sie davon abziidringen — es war bis seht »inioiist — Ii, des Pnnrers Seele giiig ctwaS BreikiviirdigeS vor: als werde ihm ein neues Auge cnngeil nl. »iiS als sähe er mit dieieiii Auge Etwas, davon er bisher keine Ahnung gehabt, obwohl es immer bageweien: die Seele ieincs WeibeS. — Aber noch sträubte er sich, nc leben. „Sie liebt mich nicht, wenn sic mich so ohne Weiteres verlässi. Und dann neilich wären wir gnitt." Eüsabeih iah ihn iinl hechen, traurigen Angeii an. „Hallen Sie es iciillich für niunoglich, Hecc Pasior, das; ma» einen Memcben verläßt, gerade weil inan i!u> liebt und weil man ihm leine Freiheit, leine Arche wccbergehe« mochte?" Er 'ab dntter voi sich ht». „Prag sein, das; es möglich ist. Ich bezweifelte nur. das es ^cillh möglich sei — Und ich »mg dennoch zu ihr." nnleibrach er sich u'ti;. „und Sie dnrsi» mich nicht hindern! Lies ist krank - und sie muß es wissen." .'c'iank? So i'loniich? Rnih sagte inir nichts davon—" Der Psmrcr eizähile schnell das A'oilnge. „Und nnn lassen Wie mich ichnel! zu ihr — hindern Sie mich nicht —" »bloß ec >asi flehend. .Ich will Sic nicht hindern. Ich will es gern verantworte», mein Be.'tue.Ken nicbl geballt» z» haben. "Aber vorher — möchte ich Ihnen noch Etwas »agru " Er n.acbie ein e>ivc>li»»gsvvües. etivas ungeduldiges Gesicht. Und Elisabeth 'nbr „st: ge'e-ckun d de.ic slo.kend socl: „Herite 'N'achmiitag habe ich mich mit Hans Wevein verlobt — Zcc'.tn cc.i» lic'nte 'Alles at.s einmal? lind wächst die Kurs! mit der Last? Reinhard Bendemann stilstie sich im erste» Augenblick getroste» wie von einem tödkliche» Streich, und das Bild der Scan, die ec heilig gebasten in leine»! Herzen, iailk vor ihm zusammen ni Schutt und Trümmer i'.oe werlhloier Plunder. Dann ward Alles, waS er vernichtend emo'and. i'c'.sibl.ii.',cn von der eine» großen. lodesbangen Frage: „Warum hat sie das gelha» —" „Ehe sich Ihne» Gluck naio.be," begann er ziemlich getagt, „möchte ich doch c'ecn wissen, wie Sie '0 ichnell cucd io ganz anderen Sinnes geworden sind. Bor vier Wochen noch tagten Sie mir. dag Sie d>eicn Mann nicht Heirat heil winden, weil Sie ihn stchr liebten, und dag Sie keine Bcurnlasinng hätten, ohne Liebe ;n Heimchen!" „Das war auch damal-S Alles wahr. Aber wildem hat sich Brauches ereignet und Brauches ge ändert - " .Habe» Sie ihn liebgewoiuien?" Esttabelli tchwicg. „Aniworien Sre nrir — 'agen Sie miu dag Sie ihn luv geivonnen haben — ich will ihn regnen und Gott danken dann!" Estsirbeth ichwieg noch immer. . Sie sind zu ehrlich, um Ja. und zu g»r. uni Bein zn sagen," sprach Reinhard Bendenrann mit zuckenden Lippen. „An» denn — warum Heimchen Sie stur?" Da astmierc Elüabeih lies und langsiim, hob stolz den Kops und 'ah den Planer mit ernsten, »uulngen Angc» an ..Herr Pasior." begann sie feierlich. ..was ich Ihnen seht sagen werde, bleibt ein sivenslanges Geheim,: o, nvi'chen mn and Ihnen -- zwochen dem Geistlichen und seiner Patronin, und webe denn der es leist,isuiisig preisgst'bi Ich heimthc Jans van Webern, weil ich meiner Gemeinde ihre» Planer erhalten und weil ich irre neu Purner seinem Weide wiedergeb.ni will Und ich heimihe Ha».- von Weitern renn», weil ich eine» Hast und einen Sststisi brauche und einen Meirichen, der mich liebt. Und ich heimthe Hans non Wenern endlich, weil, wenn doch Einer von uns weiche» mns;. ich Teueuige seit! will " Reinhard Bendemann beobach'.ele sic »nansgeießt, wahrend er ipra-h. Sein csien- oartes Eresichr ivnrde rnrmer weicher: er iah beinahe ans. als lampte er inst den, Weinen Und wissen Sie auch, was es heim, eine Ehe ohne Liede sichre»? Mathe» Sie sich 'sich', mehr zu, cü-S Sre lernen können? Wiste» Sie. welche Sstnde Sie an dem Manne begehen, wenn er jemals erssjbrt. weshalb sie sich ihm ergeben 7" „Er wlrd es »le er fahren. Ich habe reiflich ilverleat und würde nicht so gehandelt habe», wenn ich nicht dle Kraft ln mir süblle; denn ich bin nicht der Ansicht, da« dem Einen Segen erwachsen kan» au» der Wände, die man an einem Anderen tdut. Er hat mich Iren und aufrichtig lieb, und ich achte rbn und vertzanr ihm. Warum sollt' eS mir da so schwer fallen. Ihn glück lich zu mache»? Ans ei» inaeudlicheü Liebesglück Hai man keinen unbedingten Anspruch mehr, wenn man Wittwr ist? Sie sagte das Lohte leichthin — »im ihn zu beruhigen, um ihn! über ihr trauriges Herz zu täusche». Und er that io. als ob er sich täusche» liehe. Er hätte auch nichts zu entgegnen gewußt. Alles, was einzig er i» diesem Augenblick hätte ihn» und sagen mögen und können, war Verbote» zwischen Ihne». „In solchen Fällen muh Jeder für sich selbst eiiticheide»." sagte er endlich. „Ich habe am wenigsten das Recht, Ihnen Borhaltungen -u machen. Ich habe nur Veranlassung. Ihnen dankbar zu sein — unaussprechlich daukdar —" Aber diese Dankbackeit lies feiner ganzen starke», schwer »iederzuvallenden Nastir zuwider. „Ich habe Ihnen diese Mitthciluna noch machen wollen." schloß Elisabeth cstlköpss, „weil ich nicht wollte, daß Sie diese Nachricht zuerst von Andere» erfuhren Und ich dachte, eS wäre gut. Sie wüßten das Alles, wenn Wie jetzt zu Ruth gehen. Ich denke, es wird ihr Helsen, sich leiblich und seelisch zu kräftigem Sie hat viel gelitten — und doch noch lange nicht Alles gewußt. Und nicht wahr. Herr Pasior." fuhr sie lebhafter fort, „nun bleiben Sie doch kn Buchwald, das versprechen Sie mir!" „Ja. Frau Patronin," eiwideitc er ohne Besinnen seit und klar, „das verspreche und — danke ich Ihnen." Sie hielt ihm die Hand hin und er umschloß sie mit wanne»,. festem Druck, »nd sie sahen einander lange in die Augen, traurig zwar, aber klar und fest, wie zwei Mentchen. die ans, der schwersten Stunde des Lebens als Sieger helvorgebe». „Und nun zu Rnlh —" Sie war endlich eingeschlascu Der Kops war ihr zn müde und schwer gcwvideii vom Denken und vom Weinen. Ader sie schlief nur unrnhig und war sofort wach, als ihre Thüie geössnet wurde. In der Meinung, EliiabeIH komme, noch ihr zu sthen. kebrie sie das Gesicht der Tbüce zu. Da aber stand stall der Erwarteten — ei» Anderer. Sie fuhr hoch empor in den Knien und starrte ihn an voll Schreck und Angst. Dann ließ sie sich znrncksalle». „O — Elisabeth — ist das Deine Jreundschait?" AVer Elisabeth Hörle diesen Rus nicht mehr. Sie hatte ihn »nr eiitticlen lasse» und dann schnell die Thur hinter ihm getchlvsse». Reinhard Bendemann knicke neben dem Bell seines Weibes nieder und bcmächligle sich der widecstrehendc» Hände. Und als er sie einmal ersaßt hatte, blieben sie willig in de» seinen liegen und wehrten sich nicht mehr „Dari ich mit Dir reden. Ruth ?" Sie anlwvrlele nicht, sonder» schloß nur die Auge» wie in hilsloser Qual. „Sie hal mir Alles gesagt," subr er leiie sott, „weshalb Du hier bist und was Du lhun wolltest und warum — Ruth, mein armes, liebes Weib, wie habe ich Dich verkannt - wie habe ich mich an Dir velsündigt! Wirst Du den Mulh haben, es noch einmal mit mir zu versuchen ?" Da össnele sie die Auge» und sah ihn ängstlich an. „Nein — nein — zwinge mich nicht, weil Du meinst, es ie! Deine Wicht, mich zu hchallen. Ich entbinde Dich von dieser Pflicht. ES ist am besten litt Dich, wen» ich gehe!" „Nein, cs ist nicht am beste» iiii mich, wenn Du gehst. Du girbst mich dem Elend und dem Unglück Preis —" „Bist Tu nicht letzt schon elend und unglücklich - durch mich? Hast Du mir nicht selbst gesagt, ich ici die Qual TeincS Lebens?" „Ich habe eS nicht !o gemeint: nicht io, wie Du cs anigeiaßt hast. Nicht, iveit Du mir im Wege bist »nd weil ich Dich los sein möchte, wilder» weil Dein Anblick mir täglich inernc große Schuld vor Augen hielt, weil Du der lebende — nein, der sterbende Beweis meiner Uistrene warst. Ich fürchtete mich vor Dir — so sehr, daß sich meine Sehnsucht »ach Dir — ja. ich sehnte mich vst nach Deiner lausten. geduldigen Liebe — in Schcossheik verwandelte. Und diese Qual wird anfhöre», Ruth, heute noch: nicht wenn Du imch verläßt — dann wird die Schuld, die Du mich „ich! »ihnen läßt, mich ewig gnälen - ivndern wenn Du mir verzeihst!" „Ich will Beides iliiin." sprach sie hastig und ichlvß die Augen wieder, „obgleich das Eine — das Verzeihen nicht nölhia ist. Ich brauche Tsir nicht zu verzeihen, denn ich habe Dir nie gc- zürni Ich verstand Dich und weiß, warum Du an mir nicht genug haben kviinleil. Alles verstehen heisst: Alles verzeihen. So, nun weißt D» das und nun laß mich gehen." Aber er ließ ihre Hände nicht toS. sondern preßte sie nur heißer in den seinen. „Bleibe bei mir, Ruth!" Es übelstes sie heiß. Im Herzen entzündete sich ihr eine wilde Sehnsucht, sich ihm irr die 'Arme zu weilen und sich ihm zu ergebe» z»m zweiten Mal. zn endloser Wonne und endloiem Weh — aber sie schüttelte den Kops. „Rein — Du sollst mich nicht behalten, »nr um Deine Schuld zu sühnen. Das kannst Tu nicht »on mir verlangen. Ja — wen» Tn mich lieb haben konntest —" „Ich habe Dich lieb. Raid!" Sie rückte ein ganz klein wenig »aber zu ihm hi» »nd in ihren 'Augen slinnnerie eS sonderbar. „Du hast mich lieb — ia, vielleicht, ans Wicht, ans Müleid, aus christlicher Nächstenliebe. Aber nicht aus — Liebe! »ich!, wie Du mich lieblest in teuer ersten, selige» Zeit. O. Reinhard — warum hall Tu anigel,ört. mich zu lieben?" Jl»e Angen bohrten sich sörmlich i» die leinen. Er senkte beschämt und lranrig den Kopf. „Vielleicht — mit der Zeit —" „O „ein — versprich nichts! Versprich nichis — ich will ja warlen, geduldig warten, solange Du willst." rT«rli«tz>mg isigi) w-,> o O^LOOOOO8OV00O2OOVV-OOe)OOO0v()Oe:OOO000O00 r rIir» Ie - !<i. üemii- si N Q Q O o n o o Q n a lllll! Mde»- Nm Mm- .l». bis für da» Alter voir 1L Jahren, von einfachster bis hochelegantester Ausführung. i D » I BI 4 S > Ltliibc Üü.!». OOoooooooooooooverovoooOoooaooooooooooero ^n'rillIl»'tiIceIrM!<>.ssli!ij!iiii.lä,.jEw. vM- iiilijGstliltllitslWkhtittii, chronische Hirnrrölirenlcidci«, Wunden und Geschwüre, geheime Leiden der Männer und Hrnucn aller Art. ManncSschwächc heilt durch lauest, prall. Erfahriing schnell, ncher und streng diskret, ohne Quecksilber, ohne Pernssstörnng «>-«, Ns>in,l,or8, Aatnrlicilknndigcr, Tresdcn-R,. Bant,,,,um stck, !?. Sprechzeit 2—ö. Sonnt. 8—ll V »06 llS8S. LreSden, Gtzbandaurrstr 3L IllM«« - Mt«. 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