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Ikr. 10 Sette V ^Dr«-«ee Xachrlckfteu Menilag. 7. Zo««ar 1SSV Sic SauvtmwMm» »»»WttWmWM skr Srünlmdwirtlchast kyoetsetznng »e« Bertitzt» öder d«s Fubtlsum de* L»»Swirtsch«ft» ltche» Instituts der Universität Letpztgi Ihr Vorsitzender. Ge. Magnifizenz Prof. Dr. Falk«, wünschte dr» Mitgitedern ein gesegnetes neue» Jahr, da» alle Hoffnungen und Wünsche in reichstem Maße erfüllen möge. Die Arbeitsgemeinschaft habe in den letzten sieben Jahren reiches Wohlwollen und Fürsorge fetten» der Regierung wie von der LandwirtschaftSkammer erfahren, für da» sie dankbar sei. Im letzten Jahre fei der Hauptsitz nach Dresden zweck» engerer Verbindung mit der Kammer verlegt worden. Leipzig habe dafür ein betriebswirtschaftliches Forschungsinstitut für Grnnlandwiriichast erhalten. Auf dem Gebiete dieses Zweige» der Landwirtschaft gäbe e» noch viel zu erforschen, besonder» in de» Gebirgslagen, die eine Verminderung de» Getreide baues niiö Hebung der Weidewirtschaft gebieterisch erheischten. Als diejenige Futterpflanze, die immer durchgehalten habe, bezeichnet«: Se. Magnifizenz die Luzerne, über deren Anbau sich sodann LandwirtschaftSasfessor Caspersineyer lCherbonhoff verbreitete. Dieser führte aus. Gin normaler Betrieb mochte eine» Btehstanü aufweisen, der für seine Erhaltung hü Prozent der Nutzfläche al» Futter- flache beanspruche, da ein solcher Biehstand dem Gute eine feite Grundlage gewährleiste. Das könne nur möglich sein, wenn die Fnitermenge im eigenen Betriebe hervvrgebracht werden könnte. Dazu sei man imstande durch Ausnützung aller Hilfsmittel. Zwei Pflanzen, Mai» und Luzerne, seien e» vor allem, die namentlich für ausgesprochene Trocken- gebiece in Frage kämen, da ihre metertiefen Wurzeln da» Wasser aussnchlen. Dabei müsse man die Luzerne al» Vor frucht des Maises anbanen. Wahrend man den Mai» ruhig vier b«s fünf Jahre stehen lassen könne, dürfe Luzerne nur aller sechs Jahre auf den gleichen Boden gebracht werden. Sie verlange viel Kalk, leide jedoch unter stauender Nässe. Al» eine der vorteilhaftesten Sorten dürfe man die unterfränkische Saai bezeichnen. Für das Gedeihen erwiesen sich Kalksalpeter und im Jngendalter Stickstoff alö nötig. Ausserdem habe man eine Oberflächenbehandlung zur Lockerung des Boden» an- zumeiiden. Empfehlenswert bleibe Reihensaat, damit nicht zu viele Pflanzen aus dem Quadratmeter stünden. Der Schnitt sei hoch zu legen, damit man nicht nachschiesiende Triebe ver letze. Wird die richtige Behandlung der Planze eingehalten, dann wird die Luzerne zu einer starken Stühe der Viehhal tung. Ihr zur Seite steht der Mais, den man überdies leich ter in Silos aufbcwahren könne. Deshalb möchte sich unsere Landwirtschaft mehr als bisher dem Anbau von Silo und Futtermais znivenden. Die Reihe der sachwissenschaftllchen Vorträge setzte Lektor Schee rer (Leipzigs fort mit einem Referate über die Nutzbarmachung -eS Obst- und Gemüsebaues für die landwirischastlichen Betrieb«. Er führte aus: Früher habe der Landwirt Obst und Gemüse nur für de» eigene» Bedarf angcbaut. Erst seit etwa hundert Jahren gäbe es Konservenfabriken, deren wir heute 670 zähl ten, die rill >«00 Personen beschäsiigie». Eine starke Konkurrenz erwüchse im zunehmenden Verbrauche amerikanische» Obstes. Unsere Landwirtschaft solle darum mehr Wert aus Erzielung einheimischer guter Qualitäten legen. Dazu gehöre aber vor allem die Baumpslege. Drei Viertel unserer Obstbäume seien nntereriiährl. Es gälte, nicht leicht verderbliche Ware, noch solche, die den Bahntransport nicht vertrüge, auf den Markt zu bringen. Ausierbcm müsse sowohl für den Obst- wie für den Gemüsebau das Absatzgebiet in Betracht gezogen werden. Dickes sei am günstigsten in der Nähe von Konservensabriken. Anch ein für alle einschlägigen Arbeiten, vor allem für daS Pflücken geschulte» Personal bleibe unbedingt notwendig. Die Kulturen, für deren Anlage der Redner eine Reihe von Ratschlägen gab, könnte» durch moderne Maschinen rationeller bewirtschaftet werden. Beim Gemüse spiele die Sortensrage eine gewisse Rolle. Im Obstbau kämen sedvch ernstlich nur vier bis ft-cbs Sorten in Betracht. Er empkabl den Anbau eines rotbäckigen Apfels und eine stärkere Berücksichtigung des BeerenobskeS. Professor Dr. Neubauer lPillnihs gab anschliestend den Stand der Forschung über Bodenverhältnisse durch die Lcimpslauzmethode bekannt. Seine Darlegungen gingen jedoch nicht über die hinaus, die schon auf der Deutschen Landwirtfchaftsratstagung gemacht worden waren. Man scheint hier somit ein neues Forschungsgebiet angebahnt zu haben. Der Rökfrpntktmpfer Vrvzr- »8 Sommimtftrn vor »im Gemeinsamen Gtd»ft^,,rr«cht Die W «„geklagten kamen am Montag, soweit sie sich nicht tn Hast befanden, geschlossen und singend nach dem Lanbgertchtögebäuöe am Münchner Platz gezogen. Im LchwurgertchtSsaale erfolgte vor Eintritt de» GertchtS-ose» «ine be««nvrati»e Begrüß««, d«r «otlrpntlente «uteretnnnber. Die grobe Tribüne war btS aus den letzten Platz zumeist von Partetangehürtgen besetzt. Al» Beschuldigte haben sich zu vrr. antworten: der lv Jahre alte Arbeiter Mar Walter Herr» mann au» Siadeberg, der 22 Jahre alte Maschtnensormer Gustav Otto Jahnel au» DrcSden-Lübtau. der IVOS zu Großenhain geborene Ztmmerman» Georg Karl Reinhold Etsseldt, sämtlich seit 27. Oktober v. I. tn Untersuchungshaft befindlich: der 22 Jahre alte Bote Kurt Felix Schöu-err, der lSSS geborene Sozialrentner Karl Traugott Protze, die Maurer Otto Alfred Löwe. Paul Otto Kuntzsch, beide 22 Jahr« alt. Richard Paul Boigtlliuder und Willi Gustav Johann Selch, beide 23 Jahre alt. sowie Oswald Robert Hämisch, 1871 zu WenötschcarSdors geboren, in Kleinnaundorf wohnhaft, dt« Bauarbeiter Gerhard Erich Zimmer. 21 Jahre alt und Max Otto Schmidt, geboren 1898 zu Bahra, wohnhaft in Struppen, der »8 Jahre alte Isolierer Hermann Bruno HanSpach. der Packer Johann Schröpl, 00 Jahre alt, der Vulkanisieren Mar Friedrich Gühlcr, lvIO geboren, die Arbeiter Wilhelm Richard Otto. 27 Jahre alt, Kurt Heinrich Ringler, 2b Jahre alt, Paul Emil Schwanke, geboren 1904 zu Kamen-, Moritz Otto Messer« schmidt, geboren 1906 zu Meißen. Max Robert Ihle, geboren 1883 zu Oberneuschönvera. Paul Willi Haupt, W Jahre alt, an» Freital. Kurt Willi Schmidt, geboren IVOS zu Hütten, tn Dohna wohich., Nudols Erich Grundmann, 2L Jahre, au» Pirna, Richard Otto Lehmann, geboren IVOS zu Obermetsa, Ernst Walter Kretzschmar, 21 Jahre alt. tn Meisten wohnhaft, Richard Paul Pellmann, 10 Jahre alt und tu Porschendors wohnhasl. Paul Max Müller, geboren 1889, und Adolf Btesstug au» DreSden-Cotta, 84 Jahre alt, die Schlosser Otto «lsred Vogel, 28 Jahre alt, Willi Koch, 21 Jahr« alt, und Friedrich Martin Trader, 19 Jahre alt, die Kubmelker Han» Georg Büschel. 18 Jahre alt, und Friedrich Wilhelm Walter Bach, geboren 1002 in Dresden-Stetzsch, der 1004 zu Rvstwetn geborene Tischler Karl Fritz Oestretch, der 20 Jahre alte Glasschleifer Paul Richard Wlesner, der 1009 zu Leipzig ge- borene Elektromonteur Eduard Kurt Kansmann, der 1802 im Stadtteil DreSden-Löbtau geborene, tn Nadebeul wohnhafte «artoniiagcnzuschnetder Alfred Kurt Fehrmann, sowie der Arbeiter Paul Willi Jendreck au« Meisten. Letzterer war nicht zum Termin erschienen. Da» Verfahren wurde insoweit abgetrennt. Die Angeklagten sind fast sämtlich unbestraft. Nach den drei EröftnungSveschlüssen werden sie sämtlich eine» Ner- gehen» nach den 88 1 und 4 de» Gesetzes vom 22. März 1931 wegen Zugehörigkeit zu einer verbotenen Organisation» und einige der erstgenannten Angeklagten überdies noch der Teilnahme an einer öffentlichen Zusammenrottung, nach 8 11b Absatz 1 und 3 StGB., beschuldigt. Von den 37 anwesenden Angeklagten wurden tm Ver- laufe de» ersten VerhandlungStageS 81 vernommen, denen säst durchweg nur Zugehörigkeit zu einer verbotenen Organi sation zur Last gelegt wird. Waö das Tragen der Rotfront, kämpseruniform aiilangt, so erklärte ein Teil der Be schuldigten. dab sie entweder kein andere» Kleidungs stück besessen haben oder der Meinung gewesen sind, die Sachen abtragen zu können. Stetnarbeikcr Rudolf Grundmann an» Pirna gab an. dah er mit den anderen dortigen Parteigenossen im Lasttkraft- wagen bis zur Dresdner Vogelwiese gefahren sei und von da aus einen der Stellplätze ausgesucht habe. Die frühere Zu- gehörigkett zum Rotsrontkämpserbund wurde vielfach bejaht, aber bestritten, dast eine Uebertrctung der angczogenen Ge- sctzeSparagraphen vorliege. In der fünften Nachmfttagsstunde erfolgte Abbruch der Sitzung. Am heutigen Dienstag sollen die restlichen sechs Angeklagten, denen besonders auch Teilnahme an einer Zu sammenrottung zur Last gelegt wird, vernommen werden. Nach der Mittagspause dürften dann die ersten Zeugen zur Vernehmung kommen. — Weihnachtökonzert des Erste« Dresdner Knaben, und Jngendorchestcrs. Der grohe Saal des Gewerbehauses Halite am Freitag wieder von lauter Lust und Fröhlichkeit. Das Erste Dresdner Knaben- und Jugendorchester gab im Kreise der Elternschaft und zahlreicher Gönner und Freunde sein wohlvorbercitete» Wcihnachtskonzert. Dichtgedrängt hörte da» Publikum, dem sich auch »lei« Ehren, gäste »ngeseiu hatte». ans dte künftlertsche« Gaden der kleinen, rotbemützte» Musikanten, dte, »hre» fortgeschrittenen Können» sich wohl brvntz». da» Veste an» sich derauöhvUe». Zunächst erfreuten die Trommler und Psetserzüge unter Max Jangenberg durch srtsch und lebhaft vorgetragene Volks, tteder. Dann warteten dt« Anfänger der Ltretcherabteilui,, unter ihrem Letter Türpe mit hübscher Tanzmusik auf. un» man zollte ihrem gelungenen Debüt viel Anerkennung. Ntä,» ohne Staune« hört« man dt, von Ehrenmttglted Kapcll- meister Haneck geleitete Sonzertabtetlung der ältere» Streicher. Sie spielte Klassiker und Moderne t» auSgefrtliew Ensemblechvr mit Wohlklana und sauberer vogenführung. Vorsitzender Rehwaaen dielt die Festansprache. Nicht ohne Stolz gab er einen Rückblick aus die Geschichte bc» Jngeiidorchefters» das sich tn 17 Jahren aud kleinsten An. sängen zn so beachtlicher Höhe emporg,arbeitet habe. Weckung des MusikstnnS der Jugend, der Hauptgedanke der Gründer, sei treulichft gepflegt worden. Das Konzert beweise den Fortschritt der flettztgen Gchüler, und da» umfassende Jahre». Programm zeige, wa» noch tnS Werk gesetzt werden solle. Der Redner schloß mit werbenden Worten für den Verein, der „für die Jugend und mit der Jugend* ausö eifrigste leine wichtigen Ziele weiter anftreben werde. Es folgte nun der tadellose Vortrag eine» von Kapellmeister Hayeck arra». gierten Tongemäldeö mit Sprechvorträgen und Gesang, sowie eindrucksvoll« vläserchvre unter Leitung von Ehrenmitglied Kammervtrtuo» -er Sächsischen Staatsoper Otto Fried, mann. Fanfarenmärsche für Heroldötrompeteu und Pauken beschlossen da» Konzert. — Kügelgen-Abeud. Freitag S Uhr wird Wally Sen ff. Seorgt tm Saale der Dresdner Kaufmannschaft den S tt g «1 g « a. Abend wiederholen. Karten tm Velo. — Kh»»s»pitsch« Gesellschaft II. D. R.s. Dvnn«r»tag 7,4» Uhr. Kemfmaunschaft, Osira-Aiter »: Oeisentticher Vortrag E. Ltzaec: „Das Gehclmnis de« menschlichen wlückeS". — Der WohliLtigkrtiSoereii, „Sächsische Fechtschnle", ,. 8., Zw »«rein Dreoden-LSvta» Nanßlitz hielt tm Aaihau» Löbtau ein« Weihnachtsfeier für Arme und Bedürftige ab, bei d<r 4S Personen im Lichterglanz dr« WeibnachtSbaumeS und tu tztegcn. wart vieler Vorstandsmitglieder Geschenke tn Leben-Mitteln, Waich« und SletdungSsrUcken erhalten konnten. Während dl« Beschenkte» mit Kasse« und Stolle» bewlrtet wnrden, hielt der Vorsitzen»!, Obersteuerinspektor H o ue r, eine de» Grundsätze» der Fechrlchulr entsprechende, für diese Weihiiachisfetcr so recht passende Ansprache, Umrahmt wurde dte Veranstaltung durch vorzügliche Gelangt- vorträge der Gängervercintgung „Freies vted^, stimmungsvolle Tinzelgesänge non Frl, Dichter untrr trefflicher musikalischer «e. glettung von Frau Walther und Gcbichtvorträge von Kindern der Vorstandsmitglieder Voigt und Painmier. Mit einem kurzen Schoch, wort dr« Vorsitzenden und dem Dank an alle, dir zum Gelinge» dieser Veranstaltung detgcirage» hatten, „ahm dte erhebende Feier ihr Ende. Die VorstaiidSmttgltcdrr mit ihren Angehörigen ver- sammelten sich anschlicstend tm Ratskeller zu einer tnternen Leih. „achtSfcter mit GeschenkauSiausch und anderen lleberraschungen. Nach einigen Stunden gemütlichen Beisammensein- fand auch diel» Feier ihren Abschluß. Aus Dresdens Lichtspielhäusern Im Priuzcßtheater bewirkt Chaplin als „Pilgrim* und in der Doppelrolle „Feine Leute* noch tagtäglich da» nrkräfttgste Behagen aller derer, die von mimischen Inter, mezzt und den berechneten Wirkungen kräftigster Situationö- komtk zu unwillkürlichem Lachen hingerissen werden: dir Nachdenklicheren weist er auf die Veziehunge» hin, die seine» gutmütigen ober spöttischen Humor mit dem Mitgefühl ver. binden. Niemand kann sich somit de» köstlichen Pointen seiner Filme entziehen, die er kunstgerecht wie kein zweiter vor- bereitet und dann doch immer noch unerwartet umgebogen platzen labt. — DaS Publikum ist hent mehr denn je auf Chapltn-FUme eingestellt. * Fürsteuhoflichtspiel«. „Rosen blühen ans dem Heidegrab,* Eine einfache, gradlinig verlausende Nv- vellcnhandlung aus der Geschichte eines Dorfes an der Nie- berelbc zur Zeit der französischen Willkürhcrrschaft nach Jena entwickelt sich aus dem Zusammenstob der verschiedenartigsten Charaktere. Auf der einen Seite der trunk- und wctbersüch- tige Korporal, der Offtziersbursche als Spaßvogel, der edle OMJer: aus der anderen Seit? zwei Dorsschöne, ihre Bn> gehörigen, ein Verräter. Die durch harte Krtegsläuste ge steigerten Konflikte bleiben nicht aus und finden für den jungen Hetdebanern, der bet der unterminierten Flußbriicke aufgegrtffen wird, ihr schnelles Ende tm stillen Heidegrob. Fryland, W. v. Schwind. F. v. Alten. Reh köpf, Falkenberg, Betty Ast v r, Hertha Guthmar u. a. ge- halten die Rahmenerzählung recht charakteristisch. — N>n Mittwochnachmittag zur I u g e n d v o r st e l l u n g bas neue kindertümltche Märchen „Frau Holle* mit einem reiche» Beiprogramul. ein drittes Mal begegnete Dr. PlaniScig dieser garantiert „eckten Antike" auS der Neuzeit. Im Jahre 1924 wurde dem Wiener Kunsthistorischen Museum das „Grabmal einer Nonne" von Miso da Ftesolc angcboten. An der Kopfseite aber war wiederum jene Madonna mit dev seltsamen Augen zu sehen, die den Fälscher charakterisierten. Dr. Planiscig photographierte alle diese Madonnnen, projizierte dte Augen nebeneinander und konnte so tn einer Reihe amerikanischer und deutscher Museen Fälschungen entdecken, dte ihren Weg in die offiziellen Kataloge gefunden hatten. Eine ganze Reihe von angesehenen Kunsthändlern und Gelehrten hat damals Dr. Planiscig anSgelacht, der Engel. Grabmäler, Madonnen und Reliefs in den Museen von Berlin, München. Neuvork, Clcvcland und im Besitz vieler amerikanischer Milliardäre als Fälschungen bezeichnet!:. Bald stellte es sich jedoch her aus, last der Kustos des Kunsthistvrischen Museums tn Wien recht halte. Im Verein mit einem slorentinisckcn Kunst- Händler und einigen Helfern war es ihm gelungen. Tosiena zn ftndcn. Gerade als der Neuyorker Galerie Frizh eine Madonna von Dvnatello angeboren wurde, erschienen in der „New Bork Times" von wohlinformierter Seite sensationelle Berichte und Bilder, die die Fälschungen aufdeckten und den Siolz vieler Museen in einen wertlosen Steinhaufen ver wandelte. Tvsscna jedoch war ein gemachter Mann. Seine Fälschungen haben ihm zu einem — allerdings etwas zweifel haften — Ruhm verholsen. Nun aber erzielten auch seine ehrlichen Arbeiten Nckordpretse. Tie Fälschungen Dossenas unterscheiden sich von anderen berühmten Bilde,Mischungen ganz erheblich Man hat es hier mit einem Mann von tiefgründigem Wissen zu tun, mit einem genaue» Kenner der Kunst der Renaissance und mit eine.» großen Könner des Bilddauerhandwerks. Ter Name Toiicna wird von nun an stets genannt werden als der eines der grössten Kopisten, den die Welt je gekannt bat. 0. Kunst un- Wissenschaft s- Dresdner Theaterspielplan für henke. Opernhaus: „Tie Entführung aus dem Serail" l-.80>: Schauspiel. Haus: „Herr Lamberthier" <7,80i: Alberttheater: „Der unheimliche Mönch" t7,80s: Residenzthcater: „Mit dir allein aus einer einsamen Insel" s8i: Die K v m ö d t c: „Das große ABC" l7,4ö>: Zentral- theater: „Der Bctlclstuöent" s8>. 1 Veca»si,nt»»ge>> Heute Dlen.ciag tNewcrllehau- Ausführung Lcr N c u n t e » Ztnionievo»Beethoven >2. AbonncinentS« kontert Dr. Frieder Weidmann mit der Dresdner Philharmontci: Bechn» 8 Mir. Toliiten lind: Lotte Schräder iSvpranl. Helene Oung tAIN. Kurt Mancher tTenorl. Pa»! Sibviftcr tBasO. Orchester: Dresdner Philharmonie. Chor: Volkssingakademte. s DaS Allgemeine Dentiche Musikfeft 1981 in Leipzig? Der Allgemeine Deutsche Musikveretn, Sitz München, der zuletzt 1885 und 1896 tn Leipzig getagt hat, soll ern- geladen werden, tm Jahre 1981 seine Tagung in Leipzig ab zuhalten. Bereits für 1980, daS JPA.-Jahr. lag eine Ein ladung vor, jedoch siel die Wahl, namentlich aus nationalen Gründen, aus Königsberg. Ter Einladung für 1931 wird der Verein mit großer Wahrscheinlichkeit Folge leisten, da die schmierigen Vorverhandlungen über die Veranstaltung von Uraufführungen, Kammermustkabendcn usiv. dank der tätigen Mitarbeit des Generalmusikdirektors Dr. Brecher und des neuen GcwandhauSkapcllmeisters Bruno Walther einen günstigen Verlaus nehmen. s-* Französisches Studium der deutschen Rechtspflege. Der sranzösitcke Anwalt Henry Torr?S, bekannt alS Verteidiger des ehemaligen Finanzrninisters Klotz, der großen Speku lantin Madame Hanau, des politischen Mörders Schwarzbard und aus anderen Sensationsprozessen, auch an dem Bühnen erfolg deS „Prozesses der Mary Dugan" als Mitarbeiter be teiligt, bereist Deutschland, um unsere RechtSetnrichtungen zu studieren. Zunächst wird er aus Einladung der Deutsch-Fran zösischen Gesellschaft im ehemaligen Herrenhaus zu Berlin einen Bortrag über daS französische Schwurgericht halten: später wird er auch vor den Ortsgruppen der Gesellschaft in Köln, Mannheim, Frankfurt und Stuttgart sprechen. Die ReltkrtegSsammlnng der Preußische« Staats bibliothek. Dte Preußische Staatsbibliothek hat eine Welt- kriegssammlung angelegt, dte mit etwa 60000 Bänden eine der größten ihrer Art ist und beispielsweise diejenige des Brltiichen MuleumS in London um ein Vielfaches übcrtrisft. Der Realkatalog dieser Sammlung ist setzt abgeschlossen: die Staatsbibliothek hat dazu ein Schlagwort-Repertorium er scheinen lassen, daS in über 8000 Tchlagwörtern den Katalog auch dem Nichtfachmann erschließt. h Der StaatsprelSiräger der preußischen Akademie der Künste. Der Wettbewerb um den großen StaatSvreis der preußischen Akademie der Künste für Maler ist soeben ent schieden worden. Der Preis wurde dem Maler Walter Meycr-Vax verliehen. Die WettbewrrbSnrbeiten sind vom 7. bis l8. Januar in der Akademie der Künste zu Berlin öffentlich ausgestellt. Die Preissteigerung der Gutenbergbibel. Im letzten Jahrzehnt hat dte Gutenbcrgbtbel, von der tm ganzen be- sanntlich 100 Exemplare gedruckt worden sind, von denen man noch heut« sechs Pergamentexcmplarc und etwa ein Dutzend Paptercxemplare kennt, ganz außerordentliche Preissteige rungen in Sammlerkretsen erfahren. Während 1898 für ein Papiereremplar noch 88 000 Mark bezahlt wurden, schnellte der Preis 1911 für dasselbe Exemplar bereit» auf 116 000 NM. Gegen Atisgang des Krieges wurde» tn London zwei Gutenbergbibeln fttr se 290 000 Mark umgeletzt. Im Vorjahre ivnrde nach Amerika eine Gntcnbergbtbel anS einem deutschen > Kloster kür annähernd 820 000 Mark verknust. Jetzt wird a»S i Warschau acnieldct. daß die Giitenhergbtbcl, die sich im Besitz! des katholischen Pricstersemtnars tn Pelpltn Früher West- preußcn) befindet, gleichfalls nach Amerika verkauft worbe» sein soll, uirü zwar wird als Kaufpreis die Summe vo» 470 000 Mark genannt, der höchste Preis, der bisher überhaupt kür eine Gutenbergbtbel bezahlt worden ist. t* Björnsons Sohn in Meiningen. Björn Björnson, der Sohn des großen norwegischen Dichters, der in seinem Heimat land Intendant eines bedeutenden Theaters ist, weilt zur Zeit in Meiningen. Er gedenkt hier drei Wochen AusentM zu nehmen, um theaterhistorische Studien zu treiben. s* Der stumme Tonfilm. In einem Nürnberger Lichtspieltheater wurde -er Tonfilm „Die Nacht gehört unS" gegeben. Plötzlich versagte die Apparatur für die Ton- begleitung. Das gab dem Partcvrcpnblikum Anlaß, einen Spektakel zu provozieren. Da die Bemühungen, die Ten- beglcitung wieder herznstellen, nicht den ausreichenden Er> folg hatten, nahm der Krawall so zu, baß die Vorstellung ab gebrochen werden mußte. 4* Rückgang der Kunstsammlungen. Ein Rückblick über dte im vergangenen Jahre veranstalteten Kunstaukttoncn zeigt einen bemerkenswerten Rückgang der privaten Kunstsammler- tätigkett. Der Verlaus der berühmten Sammlerstiicke nach Amerika und die Auflösung zahlreicher privater Kuint- sanimlungen sind ein Ausdruck der Kapitalknapphctt, dte nickt zuletzt sich auch auf dem Gebiete der Kunstsammlungen be merkbar macht. Die Auswirkung auch für die Preisbildung ist nicht unerheblich. Während sich nämlich eine außerordent liche Preissteigerung kür einzelne Stücke bemerkbar mach!, sind die kleineren Stücke, die der Sammler als gute» Durch schnitt bezeichnen möchte, außerordentlich gedrückt und eigent lich ihrem wahren Werte nicht mehr entsprechend. Das eigent liche Kunstsammeln aus breiter Basis, das dem europäische» Knnstmarkt bisher das Gepräge gegeben hat, ist einem -u- nehmenden Rückgang ausgesetzt. 4* Rechtliches vom Schlüsselroman. In der Berufung»- klage des Schriftstellers Ernst Pcnzoldt gegen dte Entscheidung des Landgerichtes tn Nürnberg, nach weicher er wegen Bc- letdtgung von Professor Loch tn Erlangen »nd dessen Tochter Luise verurteilt worden war, hat setzt das Nürnberger Obcr- landesgertcht zu seinen Uugunsten entschieden. Der Ver urteilte hatte tn einer Erzählung, die in der „Vossischcn Zeitung* abgcdruckt wurde, die Namen der beiden Kläger seinen Helden gegeben, und außerdem war zu erkennen, das! der Ort der Handlung Erlangen war. Nach Ansicht des Ge richtes braucht sich niemand gefallen zu lassen, daß einer zinn Teil lächerlichen Figur in einem Roman sein Name bcigelcg! wird. Der bürgerliche Name gehöre zur Nechtsspbäre scincd Trägers und unterstehe, wie andere Persönftchkcftsrcchte, dein Rechtsschutz,:. DaS Oberlandesgcrtcht hält aber auch dlc Vor aussetzungen der unerlaubten Handlung und damit dte Vor aussetzungen für dte lknterlnssnngSllaae alS gegeben 61 > stellt ansdrücklich fest, daß der Tatbestand der Beleidigung i gemäß 8 18ö RStGR. gegen Pros. Lock und der Beleidigung I und üblen Nachrede gegenüber seiner Tochter Luise gegeben- ist. Die Berufung wird verworfen.