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Dresdner Nachrichten. Nr. Seite 2. MM Dienstag, t ! Mai seid. FIügeladjutantdeSGroßkerzogsvon Sachsen. erhielt da» Ritter kreuz l Klasse deS Sächsische» AldrrchtSordenS. — Nm zu verhindern, daß sür die Oessentlichteit nicht bestimmte Ae u Errungen des Sailers unbesuat weiterverbreitet werden, und ui» dem Ueber- bandnebnien bildlicher Darstellungen vorzubeugen. soll, wie die „Königsb. Allg. Ztg." aus Berlin erfährt. die Absicht besteben, bei der Zulassung dienstlich nicht betheiligter Personen zu Ver anstaltungen. an denen der Kaiser thelliiimint. in Zukunft eine 'chartere Kontrolr auSiuüben.— (Gegenüber de» fortgesetzt durch die Presse lausenden unrichtigen Versionen über den thali,'schlichen Hergang des Ausscheidens des Ministers v. M i a u «l darf, wie die „Verl N A." mittheilen, nunmehr als sesiaestellt gelten, daß. nachdem in der Besprechung vom 2. ds. M. der Minister» oräsidenl den Ministem von der amtlichen Schließung deS Land« agS Kenntniß gegeben. Herr v Miguel soiort erklärte, daß nun mehr der Augenblick sür ihn gekommen sei, den Abschied z« nehmen. Tic am anderen Tage erfolgte Entsendung des Herrn Geh Raths Pilmowski an den Herrn Minister seitens des Ministerpräsidenten atte lediglich den Zweck festzust.llen. ob Herr v Miguel auf einem Vorsatz beharre. Die Antwort siel bciahend aus. Berlin. <Priv.-Tel.) Der Geh. Bauratb August Orth, bekannt namentlich durch seine Kirchrnbanten in Berlin, ist nach iner Gallenflein-Operation gestorben. Osnabrück. lVriv.-Tel.) Rach Gutheißung des Bischof- an Osnabrück steht nnnmebr fest, daß die diesiälmge General- Versammlung der Katholiken Deutschlands in Osnabrück in der Zeit vom 25. bis 29. August tagen wird. Elberfeld Gegen das Urtheil im Militärbefrei- ngsvrozek legten heute die Hauptanaeklagten Baumann und! Aoiktwc Tieckboff sowie mehrere andere Angeklagte Revision ein. Heidelberg. sPriv Tel.) Das badische Groß- erzogpaar und Prinz Gustav von Schweden sind zum Be uche der Königin Mutter Emma der Niederlande hier eingetroffen. 'Im Ab Mai kommt das württembergiichc Königspaar auf einige rage hierher. M c 8- Der Kaiser und die Kaiserin traten kurz nach I Nbr mit Sonderzng aut der Station Touruebride ein und ourden von dem kommandirenden General des 16- Armeekorps Graten v. Harielcr und dem preußischen Minister deS Innern Heiberrii v. Hammertiein eniptangca. Nach kunem Ausentkalt beiiicgeil die Majestäten die Pterde und ritten zur Truppen- I csichtigung nach dem Hebung-Platze bei Frescaly. Wien. Priv . - Tel? Der Ka i s er wird in der ersten Ha lste des Monats Juni nach Böhmen reffen und dabei die Llädte Aiosig und Prag besuchen. Wien. «Priv.-Tel.l Nach einer Teveiche der »Pol. Korr." aus Konstanrinovel hatte der GroßvezirHa l il R i fa t - P a s ch a it meiner Genesung den Sultan zwei Mal um Entltebung von einem Amte wegen hohen AtterS gebeten. Ter Sultan hatte dem Ersuchen bisher nicht stattpegeben. doch sind nunmehr Gerüchte von einer bevorstehenden Neugestaltung deS türkischen Kabinets verbreitet. Wien. (Priv.-Tel.) Dem „ Fremdcnblatt" zufolge findet der Empfang der D e le g a t i o n durch den Kaiser am 21. dS. M- in der Hofburg statt. Teplitz. «Priv.-Tel.) In Turn sind gestern abermals N8 Katholiken zur epangelischen Kirche übergetreten. Abdazia iPriv.-Tel.) Heute dkachmittag begab sich der König von Rumänien an Bord der „Psara", um den König von Griechenland zu begrüßen. Beim Erscheinen des Königs an Bord spielte die Schifsskapelle die rumänische Hnmne, während die Schisse Salut seuerten. Budapest. (Priv.-Tcl.) Das Abgeordnetenhaus begann beute die Berathung der Inkompatibilitatsvorloge. Nach den Ausführungen mehrerer Redner trat Ministerpräsident v. Szell tiir die Vorlage in einaebendster Weise unter allgemeinem Bestall des Hauses ein. Die Vorlage wurde darauf einstimmig im All gemeinen zur Grundlage der Spezialberathung angenommen. Die unerwartet rasche Annahme bat in den parlamentarischen Kreisen ans das Angenehmste überrascht. Stockholm. lPriv.Tei.) Die Erste Kammer nahm lienie mit 97 gegen 1l Stimmen die Regierungsvorlage, betreffend die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und eine durchgreifende Neuorganisation deS Heeres und der Flotte in der Fassung der betreffenden Reichslagskommission, an. D'e Minorität stimmte sür die Regicnlngvorlagc in unveränderter Fassung. K o n st a n t in o v e l. iPriv.-Tel.) Gerüchte, daß die Pforte in dem schwebenden Postkonflikt auf die Unterstützung einer der Mächte rechnen könnte, sind unbegründet. Zunächst treten nur wohl dieienigen Mächte in Aktion, welche durch den türkischen Eingriff in das Bcrtragsrccht bcrüglich der Unterhaltung fremder Postämter in der Türkei an dem Vorfall direkt interessirt waren, und ;wnr Oesterreich-Ungarn, Deutschland. Frankreich und England. Da das russische Postamt in Konstantinopel keine Postsendungen durch die anatv! siche Eisenbahn erhält und kein italienisches Post- amt in Konstantinopel besteht, so waren diese beiden Mächte an jenem Zwiicherstall zunächst nicht direkt interessirt- Der russische und der italienische Geschäftsträger haben wdoch an der Versamm lung der Bolichastei theilgenommen und. wie verlautet, haben Rußland und Italien, die an den Koisiegnenzen indirekt interessirt sind, das Vorgehen der übrigen Machte gebilligt und sich den anderen an die Seite gestellt. In Folge der Rücksendung der letzten zwei an die Botschafter gerichteten Noten der Pforte ist derselben die Möglichkeit genommen mit den Botschaftern über die Angelegenheit in Kornespondenz zu treten. Die Psorte ist gänz lich im Dunkel über die weiteren Aktionen der Botschafter, welche dieselben absolut geheim halten. Die Pforte erfährt von den chritlwei'en Gegenmaßregeln der Botschafter erst dann etwas, nachdem dielelben durchyemhrt sind. Tic Beförderung der fremden Postsendungen nach Konstantinopel und die Expedition derselben nach Europa erfolgt regelmäßig und täglich durch Spezialcouriere. Die ankommenden Couriere werden von den Direktoren der fremden Posten in Begleitung der Traaomans und Kowassen erwartet, dagegen ist der Dienst der türkischen Post nahezu gänzlich unter brochen. Das gestern nach Triest abgegangene Lloydschiff „Venus" verweigerte die Mitnahme der türkischen Post nach Albanien, ebenso das heute abgegangene Lloydschiff .Euterpe" die Mitnahme der Postsendungen nach Syrien. Konstantinopel. iPriv.-Tel.) In Folge der Aus- b cbuii g der Quarantäne an der bulgarisch-türkischen Grenze si der regelmäßige Dienst der Kvntinentalziigc von Konstantinopel aber Bulgarien wieder ausgenommen worden. New-Port. Priv.-Tel.) Ter heute bekannt gewordene Ankauf der Liverpooier Atlaslinie durch die Hamburg-Amerika Linie erreg! hier großes Aussehen, da die Atlas- linie die einzige Gesellschaft war. welche eine regelmäßige Dampf- 'chiffsveibiiidung zwischen Rew-Pork und den westindischen Häsen unter englischer Flagge unterhielt. Tic Hnmbnrg-Amerila-Linie beabsichtigt, den Dienst durch Einslellung neuer Schiffe zu verbessern. Tientsin iPriv.-Tel.) Kontreadmirai K o n tz in i ch ist mit seinem Stabe gestern an Bord des russischen Kreuzers ..Tinitri Tonskoi" bin aiigekoinmen. Durban, i Priv.-Tel.) Frau Bvtha hat heute an Bord de? ..Tnnvegan Eastle" die Reffe nach Europa angetrctcn: sie hat die Zustimmung Kitchcnn's zu einer Unterredung mit Krüger er langt, um ans dieien im Jntncsic des Friedensschlusses cin- znwirkcn. Berlin. (Priv. Tl.) Tie heutige B öri e war äußerst still. ohne daß die Tendenz jedoch direkt matt genannt werden konnte. Tic Nachrichten aus den heimsichen Montanbezirken lauten wieder einmal w widersprechend, daß man kein klares Bild gewinnen kann. In zweiter Stunde griff eine allgemeine Abschwächung Platz. Von Bankaktien waren Komniandit- und Deutsche Bank »der l Proz.. alle übrigen eine Kleinigkeit niedriger. Am Hütten- aktienmarklc notirten Bochumer und Laurahüttc l Proz. niedriger, Dortmunder ziemlich unverändert. Kohlenaktien schloffen 2 Proz. unter Sonnabend Die meisten Eiienbohnwerthe lagen etwas schwächer, amerikanische erhöht. Northern 3 Proz. anziehend, ffemde Renten still: heimische Anleihen etwas schwächer. Die Börse schloß sehr still. Privatdiskont 3'/« Proz. Im Getreide- Handel blieben die preisdrückenden Momente weiter be stehen und ließen eine Beseitigung der Tendenz nicht auskommen. Die ausländischen Börsen waren heute fast ausnahmslos schwächer. Die ErnteauSsichten werden in den wichtigsten ProdnktionSländern nach wie vor als günstig bezeichnet. Am hiesigen Markte war da» Geschält sehr klein, die Preffe weiter nachgebend. namentlich 'ür Roggen, der von Rußland reichlich und zu rentablen Preisen affrrirt ist. Der Handel in Roggen gab durchschnittlich 1.59 Mk. noch, während Weilen bei weniger dringendem Angebot l Mk. billiger zu Hoven war: ipäterhin war auch dieser Preise gedrückt. Mehl 10 Bst», niedriger. Haler dem Einflüsse der SeiaMNttendenz gleichfalls schwächer. Rüböl war im Kielnhandrl ziemlich unverändert. Spiritus gab lv Psg. nach. 7ver loco 44.20 Mk. Der Schluß sür Getreide war etwa» fester, namentlich für Roggen. — Wetter: Schön, warm: Ostwind. «. «. Man«.' »r,»u »«.«. «»,«»» »M>l ltl.TÜ. «--tw-lin —. »»m»«»«» —, «»>»»»««> —Noch«. G»I» > - , «>M, ->»,-»«» WM»/,. *>»»»«' WM. z »st.Tn 0M»««L>U «.oa »—»>«. ai u», MM. ^ ^ »«>« „r «»i I» d». »«" dkl,. «»««'»»» o» «I.I». nchi,. ' »Prov»k« .»«,,« p« Mm »«««,»» ,»» vn«»« — eond,,,. «ro»i»N^n ««Ich». »»«. ,«,Mch«r weum '/»—ff,. >/j. »«»! >/, s» m«dn,«k «I» r>»,««chk, — w»u«: Schin. »« Lovdi , Oertliche« «nd GSchstfche«. — Ihre Majestäten der König und die Königin und Ihre Königs. Hoheit die Frau Herzogin-Mutter von Genua wohnten am Sonntag Vormittag dem Gottesdienst in der kalbollschen Hofkirche bei »Nd nahmen Nachmittag» 5>/, Uhr an der Famiiieninfel der Gr. Könlgi. Hoheit dem Prinzen Georg in Hosterwitz Tbetl Se. MaiesÜlt batte vorher dir Rennen de» Dresdner Rennverein» besucht und begab sich von Reick a»S direkt nach Hosterwitz. Er trug zum Rennen die Uniform de» Garbereiter Regiments Gestern Vormittag traf der König im Rrsidenzschloß ein und hörte die Vorträge der Herren Staatsminister und der DepartementschesS der Königlichen Hofstaaten. — Ihre Majestät die Königin besuchte gestern Mittag wiedeinm die Internationale Kunstausstellung und erwarb abermals mehrere Bilder. — Zur gestrigen Königlichen Mittagstafel war Wirst. Geh. Rath Äras v. Könneritz Lossa mit Einladung ausgezeichnet worden. — Die Abreise des KönigspaareS nach Schloß Sibyllcnort wirb heute Vormittag 10 Ukr 10 Minuten mit Sonderzug von Strehlen au» eisolgen. — Se. König! Hoheit Prinz Georg empfing gestern Mittag im Palais aus der Zinzendorfftraße den Flügeladjutanteu Sr. Majestät des Königs Major Freiherr« von Welck. — Anläßlich des Geburtstage» de» sich hier ru Stuvienzwecken aufhaltenden Herzogs Paul Friedrich z» Mecklenburg- Schwerin, der am Donnerstag sein 19. Lebensjahr vollendete, fand Abends 8 Uhr auf dem König!. Belvedere eine Festtafel statt, an welcher außer den Verwandten des Herzogs und den Herren des Gefolges mehrere Herren der hiesigen Aristokratie theilnahmen. — Se. Majestät der König hat genehmigt, baß der Senats- Präsident beim Reichsgericht 1)r Bolze in Leipzig den ihm ver liehenen Stern der Kommandeure 1. Klasse des Anhaltinsichen HauSordens Albrechls des Bären und der praktische Arzt vr. wsci. Schanz in Dresden da» Schwarzburg-Rudolstadlschc Ehrenkreuz 3. Klaffe amiehmen und kragen. — Den in den Werkstätten der Staatseiscndahnrn in DreSden- Friedrichstadt beschäftigten Personen: Stellmachern Hause, Wilhelm Richter. Eduard Richter, Reinwarth, Schmidt. Küttner. Schnee, sowie dem Schraubenschneider Pötzsch und dem Hilfsmaterialausgeber Schubert wurde aus Anlaß ihrer 30jährigen Beschäftigung bei der Staatsbahn das, Allgemeine Ehrenzeichen verliehen. — Der Oberpsleger August Grüneberger, der der Huber tusdurger Anstaltsfeuerwehr 25 Jahre angebörl. erhielt das von Sr. Majestät dem König gestiftete Ehrenzeichen für treue Dienstzeit im Feuerlöschwesen. — L a nd es s v no d e. In der gestrigen 13. öffentlichen Sitzung sand vor Eintritt in die Tagesordnung die Ver pflichtung de» neu eingetretenen Synodalen StickereibesitzerS. Paul Kreisel aris Bockwa statt. An erster Stelle der Tagrsochnung stand die zweite Beratkuna über den Nachtrag zur Trau ordnung vom 23. Juni 1881. Svnodale Dr. Ottp - Dresden stellte einen Aenderungsantrag. den die Synode zn dem ihrigen machte, im Uebrigen aber bei ihren in der ersten Berathung ge faßten Beschlüssen del'nttrlos sieben blieb. — Es folgte die erste Berathung über den Erlaß Nr. 8. die Veranstaltung einer zweiten Auflage der Agende sür die evangelisch-lutherische Landeskirche betrencnd. 'Namens des hierzu eingesetzten Sonderausschusses referirte Shn. v Dibelius mit dem Antrag, zn beschließen: den sür die Veranstaltung einer zweiten Auslage der Vgende vom Landeskonsislorium ausgelprochenen allgemeinen Grundsätzen und besonderen in Aussicht genommenen Aenderungeii ihre dankbare Zustimmung zu geben, und daran u A. folgende Wünsche zu knüpfen: das Älaubenslied dadurch als Bekeiintniß berauszuheben, daß der Geistliche einleitende Worte spricht, etwa diese: „Lasset uns auch vor Gott treten mit dem Lobopfer und Bekenntnis; unseres christlichen Glaubens!" und die Gemeinde ohne jedes Orgelvori'piel unmittelbar mit dem Bekenntnlßlied antwortet: bei einer Revision der zur Auswahl dargebotenen allgemeinen Kirchengebete aus möglichste Kürze, im Besonderen aber daraus bedacht zn »ein. daß Einschaltungen, wie sie letzt sin jeden Fall besondere Verordnung darbictet. anmerkungsweise ein sür alle Mal in gleicher Form lmit Ausschluß ganz besonderer Verhältnisse) aus genommen werden j aus den Seyen stets ein dreifaches Amen wlaen zu lassen: die ganze Gottesdienstgrdniing an eine leichter auffindbare Stelle im Gesangbuch zu versetzen: die Ordnung des Kindergottesdiensles aus dem Anhang der Agende unter die Gottesdienstordnungen zu versetzen: an Bußtagen doS Khrie der Eingangsliturgie zu einem Konfiteor zu erweitern, und im Nach- mittagsgottesdienst den Gebrauch der. Litanei zu gestalten, keines falls ober auf die Absolution noch ein Bußgebet folgen, vielmehr dgs Bußgebet in die Beichte mit Absolution ousmünden zu lassen: in musikalischer Beziehung die Schrift in ganzen und halben Noten oufzugeben. rhythmische Notenschrift eiiizuiühren und übrigens in jeder Intonation und Kollekte durch Merkzeichen im Druck Hebung und Senkung beim Gesänge anzudeutcn: aus dem musikalischen Anhang einige Jprmcn für Amen und Halleluja in den Hauplthcil der Agende zu versetzen und das altberühmle Dresdner Amen wieder aufzunehmen: die Vorlagen für liturgische Gottesdienste einer Revision zu unterziehen. — Die Generaldebatte eröffneie Virepräsident D. Ackermann, der die 25 Jahre alte Frage nach der historische» Seite hin behandelte und dem E-onder- ausichusse. sowie dem Berichterstatter Worte des Tankes für ihre mühevolle Arbeit widmete. Ferner sprachen die Shnn. Meusel, v. Rietschel. Siebenhaar, Schreiber und Koniistorialpräsidcnt v. Zahn. An der darauf folgenden Spezialdebatte detheiligten sich die Svnn. v. Rieffchel. Opitz, der sür Ihnnlichstc Beseitigung der Fremdwörter aus der Agende rintrat, und l). Pank, der den Antrag einbrachte j ..Freizugeben, daß unter Umständen an Stelle des- Glaubcnslicdes das von dem Geistlichen zu sprechende Apostolikum tritt." Ferner sprachen die Svnn. Graf Brühl. Gras Vitzthum, v. Ackermann, Keller, k. Wetzkc. Spranger, T). Nobbe und Konsislorialpräsident v. Zahn, woraus der Antrag Paul von der Synode angenommen wurde. Ein Antrag des Syn. 0. Rietschel. .die Verlegung des GebctSdienstes nach der Predigt an den Altar ist gestattet", wurde mit großer Mehrheit ab gelehnt. An der weiteren Debatte nahmen noch Theil die Shnn. Dr. Schmidt, Lirichke. v. Graue. Siebenhaar. Dr. Hape, Herzog und U. Robbe. Sämmtlichc Anträge des Ausschusses wurden an genommen. — Nächste Sitzung heute Vormittag 10 Uhr. — Ter Verein zur Förderung Dresdens und des Fremde n Verkehrs hielt am Freitag seine diesjährige Hauptversammlung im Büraerkasino ab. Ter Vorsitzende, Landtaas- abgeordncter Behrens, erstattete den Jahresbericht und gedachte zunächst der im Vereüisjahr verstorbenen Mitglieder, besonders des Ehrenvorsitzenden Geh. HofrathS Dr. Ackermann, sowie des früheren ersten Vorsitzenden Herrn Geucke, zu deren Einen sich die Anwesen den von ihren Plätzen erhoben. Die Zahl der Fremden, welche die Geschäftsstelle des Vereins Rath und Hilfe suchend ausgesucht baden, hat sich wieder um 200 vermehrt, also gegen 2000 betrage». Mehrere Tausende von Besuchern kamen dazu während des Bun schießentz. Ferner waren gegen 400 Anfragen von auswärts zu beantworten. Zur Feier des 35jährigen Bestehens gab der Berem ein vornehmes Gedenkblatt heraus, welches durch bie .Illuftrirte Zeitung" m alle Erdtheile verbreitet wurde. Ferner wurde der Wegweiser für Fremde in 3000 Exemplaren neu gedruckt, ein Flug blatt. das Auskunit giebt über Ziele und Thängkctt des Vcreiwi wurde ollen Dresdner Blättern beiaelegt, der Führer de» Vereins wird im laufenden Jahre neu aufgelegt. Weiter veröffentlicht der Äerei» Annoncen über Dresden in russischen Zeitungen, welche durch, geeignete Aufsätze unterstützt werden. Der Verein hatte am 31. Mr, 1900 : 848. am 31. Mär, 1901: 89k Mitgllcker. Am Schluffe seines Bericht- sprach Herr Behren» den Behörden, der Dresse und allen Privatpersonen, die den Verein unterstützt haben» ». Lia« vermögen venano am qi- u»carz jei der ErgänzungSwohl de« Vorstandes Bauratb Stadtmttz Adam. ^r. med. flieserant Borack. Kaufmann Stodtrath Artikel stark im > seinen Dank au«. Sodann berichtete Herr Hvskieserant Barack und Mai- unter über die Kaff« des Beretn«. Das Vermögen bestand am März 1901 au- 13678 Mk. Bet " ' ' wurden wiedergewählt: Bertram. Kaufmann Hoflieferan Dletz. Dr. m«. Flachs, städtischer BermeffungSdtrettor Decke, Direktor Kuchrnduw. HandelSkammeriyndikus Schulz«. Proirffor r Schumann. Rudolph Sendia. Buchdändler Stadtverordneter Unter: neu gewählt wurde Buchdruckereibesitzer Stadtverordneter Elauien. Sodann wurde einstimmig der Oberbürgermeister Herr Geh. Finanzralh a. D. Beutler ,um Ehrenvorsitzenden da» Vereins Shit und ebenso »tnslimmia der Vorsitzende des Vereins. Herr ren», der dem Vorstand seit 20 Jahren angehürt« nud sich je Verdienst« um ihn erworben hat. zum Ebrenmitgilrd de» ...eins ernannt. Tchließffch werden zuRechnungSvEfeor «rnannt die Herren Kaufmann BahmaUn, Amtsrichter Kersting und Nckrah teur Kaller — Die Feier de» 40jährigen Besteben» der B »»scheu, schaft .CheruScia" von der Kön^gl. Technischen Hochschule erreicht«, wie schon kur, erwähnt, am Sonntag ihren Klanzvunk, in einem Festbaatet mit anschließende« Ball im Konigl. Belvedere. Im Hintergrund zeigte der Saal in malerischem Arrangement da« BurichenschastSwappen. da» von den veiden Fahnen der .LdeniScia" flanklrt wurde. Außer den Aktive» und Inaktiven mit einem Flor anmuthiger junger Damen waren auch besonders zahlreich di« Alten Herren vertreten, dtz qu« «ch u«d fern, zum Tveil ebenfalls niit ihren Damen, herbei geeilt waren, um dem Ehrentage ihrer Bimchenschast. in welchem sie bie tonni gen Tage ihrer Studienzeit verlebt, die rechte Weihe zu geben, und in der Erinnerung an manche froh« Stunde manch'alte FrsUiid- !vast zu erneuern und manch' neue zu schließen. Au der aus'S Beste und Eleganteste von Herrn Traiteur Gandert ausgestattetcn. ei» reichliche- und gewähltes Menu bietenden Tafel, die von Trinksprüchen und mehreren Tafelliedeni froh belebt wurde spielten Mitglieder der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments eine tressl iche Ta ielmusik Der erste Eharcffrte Herr Menzel begrüßte alle zu der Veranstaltung Erschienenen mit heylicben Worten und widmete kein MlaS den Gästen Herr Architekt Tbüme — A. H. .CHeruScia" — gedachte de» 30iäbrigen Stiftungsfestes und feierte bie Damen. Herr Generaldirektor Georgs—A. H ..Glückauf"-Frelberg — trank aus das freundschaftliche Vrrhältniß des „Glückauf" zur .Eheniscia", während Herr Kommerzienrat!, Schmidt — A. H. „EkeruScia" — die Ueberreichnng einer von den Damen gewidmeten, aus dem Atelier von Fitzau hervorgegaugenen kostbaren Schleife sür die Jahne der .Cheruscia" einlertete. die von Frau Siemens überreicht und feierlich an der Fahne befestigt winde. Herr Stein, zweiter Cdargirter der.Cheruscia". toastete auf die Alten Herren, denen ein elegantes Hcst. die Geschichte der Burschenschaft enthaltend, gewidmet wurde. A. H. Reairruug» baumeister Küchier trank auf da» Wohl der Aktivitas urw dankte kür Alles von ihr zu dem Feste Gebotene. Nach Aufhebung der Tairl gaben sich die Festtheilnehmer den Freuden emes Balle- hin. der durch einen reich und originell auSgestatteten Kotillon .verschönt wurde. — Nach einem gestern Vormittag halb 11 Uhr slattaesundenen BundrSlonvent aus der Kneipe unternahm«« die Festtveilnebmer mit ihren Damen Nachmittag» 3 Uhr eine von schönstem Wetter begünstigte Dampferfahrt nach Pillnitz, der sich ein Ausflug nach der Meixmühle anschloß. — Vorgestern, inmitten des Wonnemonats, beging der Chor geiangverrin .Luscinia" im Saale des „MuienhauseS" leine 25,ährlge Jubelfeier. Mit deni Festlied .Kreudenklänae. Fes! gelänge!" von Gluck leitete der unter der Direktion veS Herrn Ioh. Kötzichke stehende Chor die Feier ein. Der Vorsitzende. Hen Kaufmann Dührina, begrüßte hierauf die Anwesenden, iiffonder heit die Ehrenmitglieder des Vereins, die Vertreter der Bruder vereine und den ehemaligen Dirigenten der .Luscinia", Herrn Gymnasial-GeiangSiebrer Eichler. wies auf die Bedeutung des Freuden- und Ehrentages des Vereins bin und gelobte, daß vieler auch fernerhin das deutsche Lied wie bisher pflegen werde. Drei Lieder: .Nun bricht aus allen Zweigen" von Beethoven, .Traurige Weise" von Kökschke und .Mein Lieb" von Krug, lang hierauf der Iubelverein unv envarb sich mit deren reizender Ausführung all festigen lebhaften Beifall. Herr Will« Poppitz zeigte sich als sehr tüchtiger Obocbläsrr, er ipielle Tdema und Variationen aus der Over ..Jl Corsaw". Herr Mattaiffch begleitete den Künstler der- ständnißvoll am Klavier. Das Vereinsehrenmitglied Frau Ober- postsekretar Billiger wurde schon bei ihrem Erscheinen auf der Bühne lebhaft begrüßt: sie sang zunächst eine Komposition des sic am Klavier begleitenden Bcreinsdirigenten, .Frühling, glückselige Zeit", und darnach die .Widmung" von Schumann. Frau Böttaer hat die große Kunst gelernt, nicht mehr geben zu wollen, als sic besitzt, sie weiß mit den ihr verbliebenen Stimmmitteln weise Haus zu halten und sie vortheilhaft anzuwenden. Diese Kunst fam am deutlichsten zum Ausdruck in dem später im Verlaufe des Festspiels gesungenen „Seit meiner Jugendzeit". Attenhcffer's .Frühltngsfeier" sür Solostimmen und gemischten Chor beschloß den ersten Theil der Vorträge. Nach größerer Panik gelangte das vom Vereinsmitglied Herrn Tavezirermeister Gustav Rusch mit außerordentlichem Glück und Geschick verfaßte und dem Jubel verein gewidmete „Festspiel" zur Aufführung. Die schmucken Damen der .Luscinia" erschienen in den kleidsamen griechischen Kostümen, eine jede mit dem entsprechenden Emblem, als Mulen Noch einem Wortgefecht der Juviterkinder Apollo und Minern im Parnaß erschien Zeus (Herr Rusch) selbst. Ihm wurde die Aufnahme der Pilgcrin Luscinia in den Götteriaal empfohlen und dann erschien sie «Frau Böttger). von Genien umgeben, im Vilgergewande. schlafend. Nach ihrem Erwachen erzählte sie den Verlauf ihrer Erdenwanderung, erzählte von den 12 Schwestern und 8 Brüdern, die vor 25 Jahren bei ihr waren, von den verschiedenen Liedermeistem und Veremsvorständen. von aller Freud und allem Leid, das ihr während der 25 Jahre beschicken gewesen. Jupiter belobte sie wegen der Treue, die sie allezeit den Musen deS Apoll gehalten und verlieh ihr durch seinen Kuß ewige Jugend. Da siel die Hülle von der Pilgerin. und „Luscinia" strahlte im Schmuck deS silbernen Lorbeerkranzes, den göttlichen Musen gleich. Und während sie so von Jupiter und den Musen gesegnet und gefeiert wurde, öffnete sich der Hintere Bühnenraum und Genien wurden sichtbar mit goldenen Palmen und einem goldenen Lorbeeckranz. den Wunsch und die Hoffnung symbolisirend. daß es der „Luscinia" vergönnt sein möge, auch das goldene Jubelfest zu feiern. Der Verein hatte weder Mühe noch Kosten gescheut, die wirklich hübsche Arbeit seines dichterisch begabten Mitgliedes aus daS Prächtigste aiiSzustatten. und io erzielte die Aufführung einen ganzen, vollen Erfolg. Herr Kötzichke und Herr Rusch erhielten für ihre Bemüh ungen aus der Hand der „Luscinia" je einen mächtigen Lorbeer kranz mit Widmungsschleifen. Nachdem der Vorsitzende eine große Menge Telegramme und Glückwunschschreiben zur Verlesung ge bracht hatte, überreichte Hen Photograph Rothe dem Verein eine große photographische Darstellung des Schlußbiides vom Festspiel, der Chorgesangverein z» Plauen sandte durch eine Deputation ein wcrthvolles silbernes Schreibzeug und der Bezirksvcrein der Wils druffer Vorstadt und Jriedrichstadi ein ebensolches Bowienglas Zu Ehrenmitgliedern wurden ernannt der trübere Vorstand Herr Beyer und der seit 15 Jahren den Vorsitz führende Hen Düdrmg. Ein Ball beschloß die in allen ihren Theilen glänzend und ehren voll für die ,,Luscinia" verlaufene Jubelfeier. — Ein m Keglerkreisen bedeutungsvolles Jubiläum zu begehen war am Sonntag dem hiesigen Kegelklub „Nebelhorn" vergönnt, der nunmehr aus ein 25jähriges Bestehen zurückblicken kann. Der Jubclklub, der dem Verbände Dresdner Kegelklubs bezw. dem Deutschen Keglerbundc angehört und der Gründung vorgenannter Vereinigungen den größten Vorschub geleistet, auch in die Leitung derselben viele hervorragende Spvrtsgenosseu ent sandt hat, erfreut sich unter den Bruderklubs des arößten Ansehens, so daß es nur natürlich war, wenn er jetzt den Gegen stand vielfacher Ehrungen und Auszeichnungen bildete. Zu Ehren des „Nebelhorn" veranstaltete der Dresdner Verband am Sonnabend im großen Keglcrheimsaale einen Festkommers der alle hiesigen Klubs um den Jnbelklub vereinte. Große Freude erregte auch das Erscheinen von fünf Herren vom Weidauer Klub „Schweiß", die mit dem setzt dort wohnenden ehemalige» „Nebel- hvrn"-Mitglied Juchs anläßlich deS Jubiläums hierher gewonnen lvoren. DaS Programm bot ein gewähltes Concert von der Kage'schkn Kapelle. Gesänge d«S KeglerverbandSquartetts. humo ristische Vorträge re. DaS Quartett, das in Herr» Paul Liede»- kind einen trefflichen Liedenneister besitzt, trat bei dem Kommers nach nur mehrmonatlichem Bestehen »um zweiten Aale vor die Oeffentlichkeit. hat aber mit seinen Leistungen allgemein aaf bas Freudigste überrascht, so daß die Kegler stolz sei» könne», ans ihr Doppelquartett, da» «Ine Reibe ernster und heiterer Gelänge «it bestem Gelingen zu Gehör brachte. Nicht wenlaer gut waren auä die heiteren Vorträge. ouSgeführt vom Kegelbruver iSSrem von den beiden Quartett«itgliedern B. Wolf nud L.