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- - Allerlei für die Frauenwelt. ^Entsagung lSchluß.) War dies« Man» nicht aebunden duich sclu Wort, welche» er der Schwester gab? llnd sie? Sie wellte die eigene Schwester unglücklich mache», indem sie ihr den Bräutlgani ablpenstig inachte. Ha! Muhte sie nicht entsagen — trotz all' der Heiken Liebe, welche sie für den Freund hegte?!" — Matt lehnte sie sich zurück, die Gedanken hatten sie überwältigt, es war ui viel sür ihren geschwächten Körper - Plötzlich sprang sie empor. „Ich kann — ich will nicht von ihm lassen! Ich will auch noch Glück genießen im Leben, jeder muß auf daS Seine bedacht sein!" — finster starrte sie vor sich hin. „WnS habe ich noch aus der Welt?' — Wie zur Antwort ossnete sich die Thür und trippelnde Schüttchen nahten „Muttchen — liebes gutes Muttchen — nun bist Du wieder mein !" — Schmeichelnd drängte sich Kletn-Elli an ihren Schooß und schaute ihr in da» thränenüberströmte Gesicht. ..Weine nicht! Du bist ia nicht allein, ich bleibe bei Dir!" — Bewegt schloß sie ihr Kind in die Arme, der Kindermund zeichnete ihr den ferneren Lebensweg vor. er erinnerte sie an ihre Pflicht mit dem einfachen Wort: ,,Du bist ia nicht allein I" Nein. — sie war ja nicht allein I Sir batte doch ihr holdes Kind, und ihm - nur ihm allein wollte sie ihr ferneres Leben widmen. Wohl wallte die Liebe noch aus in ihrem Herzen, doch das Gute hatte gesiegt, sie wollte entsagen um des Kindes und der Schwester willen. — ..Entsagen! Wie schwer — wie unsagbar schwer! Die Liebe mußte sie aus ihrem Herzen reißen, nur Freundschait durste darin bleiben Würde sie dies Schwere vollbringen? Kann ein Weib die heiße Liebe lassen, wenn dieselbe schon tief, lies in ihrem Herzen wurzelt? Gewiß! Sie wird den Sieg erringen, wenn das Muttergesühl die Oberhand gewinnt. Dann wird das schwache Geschlecht erstarken und Liebe und Liebesglück zum Ovler bringen. —. „So hast D» mich nie geliebt, Erna, wenn Du letzt so schnell entsagen kannst!" zornig und erregt lief der Mann im Zimmer umher: „jetzt bist Du frei, mein gegebenes Wort wird mir Deine Schwester gern zuiück- geben. wenn sie sieht, daß wir uns lieben. Was bindert uns also. daS Glück einer Ver einigung zu erstreben ?" „Ehre und Pflicht zwingen uns zur Entsagung!" Die blasse Iran rang die Hände, „wie schwer - ivie schwer!" Dieser Augenblick der Aussprache hatte sie zittern lassen in unendlichem Weh. mußle sie dock dem geliebten Mann wehe lhnn. indem sie seine Liebe zurückwies. Doch sie mußte stark sein. ..Hchre und Pflicht?" höhnte er, „ist es nicht eines jeden Menschen Pflicht, sich sein Glück zu sichern ?" „Wohl, mein lieber Haps. nur dürfen wir nicht durch das Unglück unserer Angehörigen dazu gelangen. Glaubst Du, mir wird es leicht, zu enliagc» ? Doch die Pflicht gegen mein Kind, meine Schwester, hat mich zu diesem Entschluß gebracht" „Ich würde dem Kinde rin guter Pater sei», das weißt Du. und Deine Schwester? Sie würde sich wohl auch trösten!" „Nimmermehr! Denn sie liebt Dich so Innig. Sollen wir die Achtung aller Menschen eiubüßen durch eine Vereinigung? Ich müßte vor mir selbst er- röthen. und — glaube mir — auch Du würdest bald zur Einsicht kommen und diese That bereuen, wenn die Bekannten uns meiden." „Wir sind uns selbst genug!" Grolleick kam cs von des Mannes Lippen. „Nur sür die erste Zeit, denn Niemand kann den Verkehr mit Gleichgesinnten entbehren —" „Ach — wozu lange streiten." unterbrach er sie. „sage dock, daß Du mich nicht liebst, wenigstens nicht so. daß Du Dich über alle Misoren hinwcgletze» kannst" „Ich kann nicht! Auch Du wirst mir einst diesen Ent schluß danken, wenn Du mit meiner Schwester das ungetrübte Glück gesunden hast!" „Sv sind wir fertig miteinander — leb wohl!" Die Thür siel in s Schloß — sie war allein! Thräncn rannen ihr die Wangen herab — ihr selbst unbewußt. Bereute sie schon ihren Entschluß? Nein! Nein' Er iclbst würbe eS ibr später danken, daß sie sest blieb, denn die Neue wäre ihnen Beiden nicht erspart ge blieben. Rasch trocknete sie die Thränen und eilte in'S Kinderzimmer Hier war ihr Glück, denn „sie war ja nicht allein"! all« Jahr«,n». Veilchen. Süßes, liebes, blaues Veilchen Mit dem klaren Thaiicsiröpfchen! Aus dem nieder» dunklen Laube. Hebst Du kinimelan Dein Köpfchen! llnd die si..chten Wange» lüßte Heiß und innig Dir die Sonne z Dankbar lachst Du ihr entgegen, Jedermann zur Freud' und Wonne! Süßes, liebes, blaues Auge Mit der stillen. Hellen Zähre, Schaust im twisten Leid gen Himmel, Ob nicht dort der Frieden wäre! llnd der Vater voller Milde Neigt sich liebend zu Dir nieder, Trocknet ab die Thränen alle, Und Du strahlst und lächelst wieder. Stephanie Filler. Zweisilbige Lbaradc. Tie Erste stiegt dem Einen in den Schooß. Der And re nniß sein Lebtag sich d'rnin plagen, Um sie viel jagen, wagen und verzagen. Und vor der Welt macht sie uns klein und groß. Die Zweite ist der Menschheit cw'gcs Loos, Und cbr zuletzt gilt alles bittere Klagen, Jedweder hat ein Stück davon zu tragen — Zm hohen . zu tragen chlvß, im Hüttchen auch von Moos. Beide vereint sind häßlich wohl, indessen Sind sic vorbei, so sind sie auch vergessen. Sie thun zwar ganz, als wollten sie Tich fressen, Doch läßt sich nicht verblüffen, wer's versteht Gar Mancher hat sic stets und sich': er geht Trotzdem vergnügt burch's Leben such und spät MlliWl HgHiMiichkiH Gegründet 1866 ^ «scheint W täglich W111 Dienstag, den 14. Mai. 1V1>1 „Die Frau Patronin". Roman von Franz Rosen. tFortl-tzimg ) iRpchdwck verdate« , Elisabeth mußte den Psarrcr dieser Gemeinde unter allen Umständen zu erhalten suchen. DaS war ihre Psliclst als Äutsherrin und Patronin. Es spielten keine selbst süchtigen Wünsche in diewi» Gedankengang mit. Sie war in diesem Augenblick entschlossen. daS Hindernis;, daran Reinhard Bendemanii hier zu scheilern schien, aus dem Wege zu räumen, ohne Rücksicht aus sich leibst Wie um sie in ihrem Beschluß, der ihr daS Herz schwoll und beschwerte, noch zu befestigen, ließ sich nach der Küche der Schulze bei ihr melden. Sie wußte, weshalb er kam, »och ehe er den Mund anfgelhan hatte. „Iran Baronin, cS gehl das Gerede, unsei Herr Psarrer wolle sort. Ich möchte die Frau Baronin bitten, sür die Gemeinde ein gutes Wort einzulegen, daß er bleibe» möchte. Wir haben gedacht, er könne jetzt zufrieden mit uns sein. Wir sind chm dankbar sür Alles, was er an uns gcthan hat Wir wissen, dost er Manches nicht hätte an uns thnn können ohne die Iran Baronin, wir wissen aber auch, daß wir Manches ohne ihn überhaupt nicht bekommen hätten. Und wir wissen auch, daß wir nicht wieder einen Pastor bekommen werden, der so treu und eifrig ist und es so gut mit de» Leuten versteht. Es ist ein ganz anderer Wind in die Gemeinde gefahren — das wisse» wir im Kirchcnrath am besten. — Also wir bitten Alle recht sehr, die Frau Baronin möchte mit dem Herrn Psarrer reden!" Elisabeth hatte ihn sprechen lassen und ihn aus ihren grauen Augen gedankenvoll angesehen. Ia. der Mann hatte Recht Tausendmal Recht. „Ich bin ganz Ihrer Ansicht." tagte sie. „Aber wäre es nicht Kessel, die Kirchenälteslen — Sie a» der Spitze — gingen selbst zum Herrn Psarrer. um ihm Ihre Bitte vorzuttagen?" „Taian haben wir schon gedacht. Aber wir meinten, eS würde dem Herrn Pastor mehr Eindruck machen, wenn die Frau Baronin selbst käme. Sie sind doch tiniiier in Allein zusammen gegangen —" „Das heißt, er hat mich zu Allem ge zwungen, was ec erreichen wollte." dachte sie schmerzlich bet sich. „Wenigstens beinahe zu Allem!" Und dann tagte sie: „Ich habe eigentlich gar nicht das Recht, mit ihm darüber zu iprechen. denn er hat mir lein Wort darüber getagt." Ter Schulze sah sie betroffen an. Sie merkte es. „Nein, lein Wort, und Alles, was ich weiß, habe ich nur vom Höiemagen." „Daun ist am Ende gar nichts Wahres voran ? Denn Ihnen würde er es doch zuerst sage» —" Elisabeth dachte an ihre Unterredung mit Ruth. „Etwas Wahres ist gewöhnlich an ledein Gerücht," sagte sie. „Sie hätten es ja am einfachsten, den Herrn Pastor geradezu darnach zu trage»." Ter Schulze hatte allerhand Bedenken und blieb dabei, es sei wünschenswerther. wenn die Frau Baronin das übernähme. Elisabeth seuszle'schwer. „Ich will es mir über legen. Verspreche» lärm ich nichts. Jedenfalls möchte ich nicht, daß sich die Gemeinde irr dieser Beziehung abhängig von mir mache." Mehr war nicht von ihr zu erreichen. Am Abend tarn Kathrine Gme. Sie bat. daß ihre Hochzeit schon im nächsten Monat sein dürse. Eliicrbelh iah das schone, blühende Mädchen ei» wenig spöttisch an, und in ihrem Heizen regle sich der Neid. „Hnbt Ihr es gar so eilig? Der Franz kann dre neue Stelle nicht vor Johanm mitteten. Ich hatte mir gedacht. Ihr solltet dann nachher heiralhc». Ich hätte Euch vorher gcholse», die Wohnung Herrichten." — Kathrine crrölhele vor Glück. „Ach - Iran Baronur sind zu gütig! Es ist auch nicht, daß wirs nickst crwarien löimten. Wen» man ein Gewisses vor sich hat, geduldet man sich ichon noch die paar Woche». Es ist nur — wir haben gehört, daß der Herr Pastor fort will, und wir möchten uns gern »och von ihm traue» lassen." Elisabeth stieg eine unwillige Rothe in s Gesicht. Sie empfand ein heiliges Unbehagen. „Also Tu weißt das auch schon! Nun, ich kann Dich bcuihrgeir. Wenn der Herr Pastor wirklich wegtvmml — io schnell, wre Du denkst, gehl's doch nicht." „Wir hatten uns gedacht." fuhr das Mädchen fort, „wir könnten dann uiweländert weiter dienen, er im Stall und ich in der Küche, bis wir die Wohnung beziehen dunen —" .Unsinn, Kathrine." ries Elisa beth fast heskig. „Das beulst Du Dir so — dos ist nachher ganz anders. Wenn Du mir nicht glaubst, dann laßt Euch meineiwrge» ichon nächsten Sonntag trauen. Aber in die Küche kommst Tu mir dann nicht »ich. Tu kannst dann w lange in den Stall ziehen " Kathrine sah Mnz ciickpockeu aus. Es war daS erste Mal. daß ihce Herrin sic rin- srcuiidlich cuilicß. esie hatte Thränen in de» Augen. „Frau Baronin wollen verzechen — ich wollte >a nicht unbcicheidcn icin. Aber wir lieben den Herrn Pastor, namentlich de- Franz, und wir dachten, che daß er sortgingc —" „Früher war der Pfarrer nicht sonderlich lseme llltei-Me, I WW I 8elimrre 8kdürreit, > XakfmUS«, keileiw 8k!iiirreii. I »v«»> ßlvme-lliitmiitlce. stexiisists I'iitiurHeliS. Itöü» MftIi8cdM-8kkiimii. I A»llel-8cl>iirr«ii. » 8eitleoe lliiki'Me. I kill<Ier-8cIiiliMll. » kMviM IM 18—2Ü. I McliMei'- IlMpIiiüel- für Fuß- und Krastbetrieb. ImMt! kiifslt liksnlm! Ü.-8. MM. n. w. 8cti>Mr, vkllikli. SI»8oI>!vvukr»l>r1Il. Ei, MMdier kiM-^lM-kzll 8«NI»88 «k«II SV» «travsstrasao S gelangen die zur Konkursmasse des Wcingroßhändlers O H»eu»v» gehörigen A RestlitstänSe bmmr Aekr- unä kotlMine zu bedeutend herabgesetzten Preisen zum AuSvcrkaus. Der Konkursverwalter: Rechtsanwalt Vr. Uot!« 8<?lAUillVäSl»SI7A k>oatr»«». H»U». > Nit-I»-7t>IIr I»^a»l«i»- Lessalr« dsivtel»», »tlioamoU.i»««», 8t.r».»>- a !-»»»>»»- »«»«»»»»>» s»t«o: I.u.i iil» Schptdr. I SeiMIichtt MMrkM Schösscrjllisse 25 (Ccke Sporergasse). Daselbst gelangen iin Aufträge des hiesigen Königlichen Amtsgerichts LLms.-Alksr-'U'AS.rsn 211 HoekrsitL- u. SöIö§övLs!t8§öLekönksn. sie. zu weiter hcrabgeicstte» Preise» zum Ausverkauf. L. I»eel»kellcker, vom Rathc verpsl. Auktionator u. aerichtl. Tarator.